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Days of Destiny

Merlin/Arthur
von

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Neue Feinde

Es dämmerte, als Arthurs Pferd auf einer Wiese plötzlich langsamer wurde und gänzlich zum Stehen kam. „Was ist los?“, fragte der Dunkelhaarige schniefend. In der kühlen Abendluft sah man die schwere Atmung der beiden. „Dort hinten ist die Grenze zu Camelot“, sagte Arthur keuchend und sah Merlin freudig, wenn auch erschöpft an. „Dann sind wir bald da“, antwortete diese nicht weniger freudig und entkräftet. Dann gab er schnell seinem Pferd die Sporen und ritt mit den Worten „Wetten, ich bin zuerst da“ an dem verblüfften Arthur vorbei. Diese ließ sich so was natürlich nicht von seinem Diener gefallen und ritt so schnell das Pferd konnte hinterher.
 

Sie ritten auf das Schloss zu, dass nun am Horizont auftauchte und mit sinkender Entfernung immer deutlicher und größer wurde. Arthur hatte Merlin überholt, doch schon beim Einritt in die Unterstadt spürte er die beklemmende Stille auf den Straßen. Alles wirkte wie ausgestorben. Auf dem großen Vorplatz, von dem sie losgezogen waren, war niemand. Sie stiegen von den Pferden ab und schauten sich verwirrt um. „Ich hab keine Wachen gesehen“, meinte der Zauberer leise. Sein Prinz nickte knapp: „Hier stimmt was nicht“, flüsterte er und schlich mit gezogenem Schwert die Steintreppe zu den königlichen Gemächern hoch. Merlin hatte sich eine Fackel geschnappt und leuchtete, während Arthur wie gewohnt vorging. Auf dem Weg begegneten sie niemandem. Alles schien verlassen und doch waren sie erst vor wenigen Tagen zu der Höhle der Sphinx aufgebrochen.
 

Sie betraten den dunklen Thronsaal. Im Feuerschein der Fackel konnten sie ein Schwert erkennen, welches ein beschriftetes Blatt Papier auf der Rückenlehne des Throns fixierte. Arthur rannte mit wenigen Schritten hinüber, riss das Blatt ab und hielt es in den näherkommenden Lichtschein. „Arthur Pendragon, wir haben die Bewohner von Camelot als Geisel. Bringt das heilige Wasser der Sphinx und Merlin, den Zauberer in den Wald Astoria. Wir sind zu Verhandlungen bereit“, las Arthur laut vor. Kaum hatte er den letzten Satz beendet, ließ er das Papier wütend fallen. „Wir brauchen das Wasser. Ohne das können wir das Volk nicht heilen.“ Dann blickte er nochmal auf das Papier, das in einer staubigen Ecke lag. Er hob es wieder auf und hatte einen ungläubigen Blick. „Merlin, der Zauberer“, las er nochmal und schaute seinen Diener fragend an.
 

„Äh. Ich weiß auch nicht“, stammelte Merlin. Einige Sekunden blickte der Prinz ihn wieder so forschend an, wie schon vorher am Baumstamm. Dann schaute er wieder auf das Papier. „Das ist ja wohl klar, was hier gespielt wird“, sagte er trocken, wenn auch nicht verärgert. Trotzdem ließ er das Papier wieder zu Boden sinken. Irgendein Diener (meist Merlin) räumten so was für gewöhnlich für ihn weg.
 

„Ach ja?“, fragte der Dunkelhaarige neugierig. „Ja. Erst hat die Sphinx es behauptet und jetzt diese Banditen.“ „Äh, ja, ich kann das erklären“, versuchte Merlin Zeit zu schinden, um sich eine passende Ausrede einfallen zu lassen. Oder war jetzt der Moment der Wahrheit gekommen? Er fühlte sich beklommen. Er hatte sich oft vorgestellt, dass Arthur sein Geheimnis herausfindet. Doch stand dies meist mit der gleichzeitigen Rettung seines Lebens in Zusammenhang. Arthur würde dann sofort erkennen, dass er trotz des Geheimnisses immer sein treuer Diener und Beschützer sein würde. Von dem Gedanken, es ihm einfach zu sagen, hatte er bereits vor langer Zeit Abschied genommen.
 

„Merlin, ich bin nicht dumm“, meinte der Prinz, der zum Thron gegangen war und sich dahinter stellte. Er beobachtet Merlin genau, lächelte aber auf seltsame Weise. Merlin trat auf der Stelle und blickte zu Boden. Ihm musste schnell etwas einfallen. „Nein, natürlich nicht, Sire. Ich wollte es euch schon oft sagen, aber..“, begann der Zauberer wieder. „Aber es ist schon sehr lustig“, unterbrach ihn schmunzelnd Arthur. „Keine Angst, das muss dir nicht peinlich sein. Du kannst ja nichts dafür.“ „Äh, ja. Ich wurde so geboren. Aber warum amüsiert euch das so?“, fragte Merlin jetzt misstrauisch nach und sah Arthur ins Gesicht. Er war kein Stück böse, sondern grinste ihn weiter an.
 

„Es ist witzig. Auch wenn man eigentlich gleich auf den ersten Blick die Wahrheit sieht. Naja, wenn ich du gewesen wäre, hätte ich es hier in Camelot vermutlich auch geheim gehalten“, unterstützte ihn der Prinz. Der Zauberer konnte gar nicht glauben, was er da hörte. Arthur akzeptierte ihn als Zauberer und schien sich darüber zu freuen und Verständnis zu haben. „Es ist schön, dass ihr nicht wütend seid. Es war sehr schwer damit zu leben.“ „Ja, das glaube ich. Und nicht auszudenken, wenn mein Vater davon erfahren hätte. Er hätte dich doch sofort auf den Scheiterhaufen gebracht, auch wenn du gar nichts getan hast.“ Arthur lachte.
 

„Genau. Ich hatte gehofft, dass ihr das so sehen würdet“, sagte Merlin freudestrahlend. Er hatte immer mit dem großen Ärger und dem Vertrauensverlust gerechnet, wenn Arthur es herausfinden würde. Diese Reaktion war komplett das Gegenteil. Langsam wurde Merlin aber misstrauisch „Und ihr seid wirklich nicht sauer?“
 

Der Prinz runtzelte die Stirn "Nein, natürlich nicht." Er machte eine kurze Pause. "Gut, ich bin schon etwas enttäuscht, dass du mir dein Geheimnis nicht verraten hast, aber ich kann es auch verstehen. Bei solchen Vorlagen, hätte ich dich sicher oft aufgezogen", sein Gesicht entspannte sich wieder, "aber das kann ich jetzt ja alles nachholen", grinste er Merlin an. Der Diener schaute noch verwirrter drein als sonst. Warum sollte Arthur ihn damit aufziehen? Es bedürfte also noch einer Nachfrage: "Von welchem Geheimnis genau sprechen wir hier?"
 

"Na, dass es einen Zauberer gibt, der auch Merlin heißt und mit dem du anscheinend verwechselt wirst." "Ein Zauberer, mit dem ich verwechselt werde?" Merlin war von dieser Antwort so irritiert, dass er rückwärts am großen Tisch halt suchte. Dabei stieß er einen Becher um, der klirrend zu Boden ging. "Aber sobald man dich kennt, weiß man, dass DU kein Zauberer bist", kommentierte der Blonde grinsend. >Ich bin immer wieder überrascht, wie einfallsreich Arthur sein kann. Aber wenn er den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen will, werde ich ihn nicht darauf stoßen<, dachte sich der Zauberer.
 

Arthur trat neben Merlin an den Tisch heran und stützte sich mit den Armen darauf. Er blickte durch den leeren Saal. "Weisst du, wo wir diesen Doppelgänger-Zauberer finden?", fragte Arthur. "Äh. Nein", antwortete der Gefragte ruhig. Plötzlich schlug Arthur mit einer Hand auf den Tisch. Merlin erschrak etwas, fasste sich aber sofort. "Wir haben keine Zeit dafür. Den Menschen geht es schlecht."
 

Dann kam Merlin eine Idee. Sie war zwar riskant, würde aber helfen. "Ähm. Ich bin dem Zauberer Merlin aber schon mal begegnet. Er sieht mir sehr ähnlich. Ungefähr gleiches Aussehen. Wahrscheinlich verwechseln uns deswegen die Leute immer", log er und grinste verschmitzt dabei. Auch wenn er nicht gut lügen konnte, strengte er sich dieses Mal wirklich an, überzeugend zu klingen. Ihm kam zugute, dass Arthur immer noch in den Saal blickte. "vielleicht können wir diese Banditen ja täuschen", schlug der Dunkelhaarige vor. Als Arthur ihn daraufhin anblickte, brachte das Merlin eine hochgezogene Augenbraue und ein sehr zweifelndes Gesicht ein. "DU willst dich als ein Zauberer ausgeben? Kannst du denn.. irgendeine Zauberei?"
 

<Na, dass ist doch die Gelegenheit>, dachte sich der Diener schelmisch. Er trat an seinen Prinzen heran und hob seine Hand, als wenn er die Wange seines Gegenübers streicheln wollte. Dieser aber (ganz der Kämpfer) hielt sie beim näherkommen fest. "Was machst du da?", fragte der Prinz verunsichert. "Ich wollte euch einen Trick zeigen. Vertraut mir, Sire." Dieser Satz tat seine Wirkung, denn Arthur liess Merlins Arm los, auch wenn schon wieder eine Augenbraue zum Haaransatz hochzurutschen versuchte.
 

Seine Hand passierte die Wange, ohne sie zu berühren und verschwand kurz hinter Arthurs Ohr. Dann kam sie langsam wieder hervor. Die Augen des Blonden waren Merlins Hand gefolgt und sahen nun verwundert auf ein Goldstück hinab. Schon wieder runzelte er die Stirn: "Wie hast du das gemacht?" Mit einem geheimnisvollen Blick, den Arthur manchmal an Merlin beobachtete, flüsterte dieser "Mit Zauberei", wonach er allerdings gleich das Geheimnisvolle ablag, da er zu grinsen anfing. "Nein, es ist ein ganz einfacher Trick, mit dem man Kinder beeindrucken kann. Gaius hat ihn mir einmal beigebracht."
 

Kurz überlegte der Ritter, ob er seinen Dienen wirklich nach der Lösung fragen sollte, doch den Gefallen würde er ihm nicht machen und sich mit Kindern gleichsetzten lassen. Er war schließlich der zukünftige Herrscher von Camelot. Der leichte Ärger drückte sich auf andere Weise aus: "MERlin, mit so einem billigen Trick werden wir diese Räuber nicht in die Flucht schlagen." Dann beruhigte er sich langsam. "Aber wir haben wohl keine Wahl. Vielleicht fällt uns ja auf dem Weg noch was Brauchbareres ein. Nur kennen wir unsere Gegner nicht. Wissen nicht, wie viele es sind und welche Waffen sie nutzen." "Dann sollten wir das rausbekommen", meinte der Diener.
 

Sie ritten durch die Nacht in Richtung des Waldes Astoria. Die beiden Reisenden wurden auf ein hell erleuchtetes Wirtshaus aufmerksam, als sich dessen Tür geräuschvoll öffnete und einige Männer in die Nachtluft traten. Ein Kampf stand deutlich bevor: Zwei der fünf Männer kamen auf einen dritten zu und wollten diesen festhalten. Dieser war jedoch zu flink und entwischte ihnen immer wieder.
 

"So entwischt nur einer", grinste Merlin freudig als er den Kämpfer mit den zwei Gegnern beim Fangespielen beobachtete. "Wir müssen ihm helfen." „Müssen wir wirklich? Er ist so geschwätzig“, meinte der Prinz in einem nicht erfreuten Ton, doch als er Merlins trotziges Gesicht sah, nickte Arthur Merlins Bitte zu und beide ritten zum Ort des Geschehens. Ein weiterer Mann trat aus der Schenke und richtete die Aufmerksamkeit auf sich, als er sein Schwert gegen die restlichen drei erhob. Als die beiden Reiter näher kamen, erkannten sie, dass auch dieser kein Unbekannter war.
 

Der Prinz sprang vom noch trabenden Pferd ab und riss einen Männer mit sich. Der Mann mit langen dunklen Locken fuhr herum: "Arthur." "Hallo Gwaine." „Ist Merlin auch da?“, und schwang das Schwert gegen seinen Gegner, der daraufhin am Boden liegen blieb. „Ja, der versteckt sich sicher wieder irgendwo.“ Arthur hatte einen weiteren Gegner erledigt.
 

Der andere Mann hatte einen seinen Gegner grade besiegt und drehte sich verwundert um: „Prinz Arthur“ „Lancelot. Schön, euch wiederzusehen.“ „Finde ich auch“, sprach er lachend, während er seinen letzten Gegner niedergesteckt hatte. Danach verbeugte er sich vor dem Prinzen, wie es sich zwischen Edelleuten gehörte.
 

Gwaine verdrehte die Augen und hielt nach dem Zauberer Ausschau. Dieser wartete schon mit seine beiden eigenen Pferde und zwei zusätzlichen und lächelte Gwaine strahlend an. Der Dunkelhaarige kam auf ihn zu und umarmte ihn innig. Diesmal war es Arthur, der die Augen verdrehte.
 

Danach wandte sich Gwaine an Lancelot. „Vielen Dank für die Unterstützung. Ich hoffe, ihr kommt nun wegen mir nicht in Schwierigkeiten.“ Er reichte ihm die Hand, die Lancelot ergriff: „Nein sicher nicht. Aber ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße Lancelot.“ „Gwaine“, gab dieser kurz zurück.
 

„Lasst mich raten, was passiert ist. Gwaine hat etwas gesagt, was bei diesen Herren hier nicht gut ankam und du hast ihn verteidigt?“, fragte eine bekannte Stimme aus dem Hintergrund, die nun hinter Gwaine auftauchte. „Merlin“, freute sich Lancelot und reichte ihm die Hand, die dieser willkommen annahm. Arthur hustete im Hintergrund, um die allgemeine Aufmerksamkeit schnellstmöglich zu erhalten. „Wir sind auf einer Mission und könnten eure Hilfe benötigen. Oder habt ihr hier noch was zu erledigen?“, klang die Stimme des Prinzen, die er mit Bedacht so gewichtig halten wollte, wie möglich.
 

„Ich hab mich schon gefragt, aus welcher Situation ich euch diesmal retten soll“, grinste Gwaine Arthur frech an. „Das sagt der Richtige“, meinte Arthur und blickte demonstrativ auf die fünf am Boden liegenden Männer. „Worum geht es in dieser Mission?“, fragte Lancelot, der sich grade auf eines der Pferde geschwungen hatte. Arthur saß ebenfalls auf. „Wir müssen die Stadtbewohner von Camelot von einem unbekannten Gegner befreien. Sie wollen uns im Wald Astoria treffen.“
 

Sie ritten über die Wiese und Merlin erzählte den beiden neuen Gefährten von ihrer bisherigen Reise; der Höhle der Sphinx, dem heilenden Wasser und dem Schwert im Thron. Gwaine und Lancelot schmunzelten beide aus unterschiedlichen Gründen, als Merlin ihm von seinem zauberhaften Doppelgänger erzählte. Natürlich ließ Merlin die pikanten Situationen wie den Morgen im Wirtshaus oder am Bach aus. Sie ritten über die Wiesen und kleinen Dörfer, immer darauf bedacht, möglichst unauffällig voranzukommen.
 

„Der Wald Astoria ist nicht mehr weit“, meinte Gwaine, „doch wir sollten vorher ausruhen. Ohne genügend Kraft werden wir unvorsichtig und können den Gegner nicht bezwingen.“ Arthur schaute ihn widerwillig an, doch nickte er. Sie suchten sich eine passende Stelle, von der aus man sie nicht so schnell entdecken würde und schlugen ihr Lager auf.
 

„Ich mach mich auf die Suche nach Feuerholz“ sagte Merlin. „Merlin?“, fragte der Prinz, der an einen Baum gelehnt war. „Ja, Sire?“ „Kein Feuer, oder willst du, das unserer Feinde genau wissen, wo sie uns finden können?“ Arthurs Laune war am Boden. Er machte sich sehr große Sorgen um sein Volk, nicht zuletzt auch um Gwen und seinen Vater, wie Merlin vermutete. "Wir sollten Wachen einteilen", empfahl Lancelot. Mit einem Blick auf den müden Blonden und den Zauberer, schlug er sich als ersten vor. Gwaine stimmte als zweiter mit ein.
 

Arthur und Merlin schlugen sich in Decken ein und legten sich zum Schlafen hin. Die wenigen Stunden bis zum Morgengrauen mussten ihnen genügen. Der Prinz hatte sich sein Schwert an die Seite gelegt, bereit jederzeit in einen Kampf zu gehen. Lancelot und Gwaine saßen unweit und unterhielten sich leise. "Seid ihr ein Ritter?", wollte Gwaine mit hochgezogener Augenbraue wissen. "Nein, leider nicht. Ich kam vor einiger Zeit nach Camelot um einer zu werden, und konnte dank Merlins Hilfe diesem Traum ein großes Stück näher kommen." "Doch noch habt ihr ihn nicht erreicht?", bohrte Gwaine misstrauisch nach. "Nein. Ich wollte nicht für etwas diesen Rang erlangen, das ich nicht selbst getan habe."
 

"Na, das klingt doch schon sehr edel", meinte Gwaine und klopfte seinem neuen Freund auf die Schulter. "Und was ist mit euch? Seid ihr ein Ritter?", fragte Lancelot gespielt im gleichen Tonfall wie Gwaine ihn gefragt hatte. "Himmel, nein. Mir kommt es nicht auf Titel an. Ich kenne einige Adlige und Ritter. Sie benehmen sich, wie es ihnen gefällt und behandeln ihre Untergebenen meist schlecht. Ich dagegen genieße meine Freiheit und gehe, wohin mich der Wind führt." "Und wo es Frauen und Bier gibt", lachte Lancelot. "Ihr habt es erfasst", schmunzelte Gwaine.
 

"Und warum helft ihr dann einem Adligen wie Prinz Arthur?", wollte Lancelot weiter wissen und deutete auf die schlafende Gestalt. "Ach, eigentlich will ich nur Merlin helfen. Er ist ein wirklich guter Freund", grinste der Gefragte. "Ja, er ist was ganz Besonderes", pflichtete ihm Lancelot bei. Nach einem Moment fuhr Gwaine fort: "Arthur ist anders als die anderen Edelleute. Er behandelt alle gleich und mit Respekt, egal welchen Stand sie haben. Er steht für echte Gerechtigkeit und nicht für dieses Scheinheilige wie Uther. Sollte er eines Tages König werden, könnte ich es mir vorstellen, unter ihm zu dienen." "Ja, ich mir auch."
 

"Und habt ihr die Mädchen in Camelot gesehen: eine schöner ..." Gwaine hielt inne, da etwas in der Nähe raschelte. Sofort sprang er mit gezücktem Schwert auf und schlich sich mit leisen Schritten näher heran. Lancelot blieb mit gezücktem Schwert neben den beiden Schlafenden stehen.
 

Hinter einem Gebüsch hatte sich eine Gestalt zusammen gekauert und atmete schwer. Der Kämpfer mit den langen dunklen Haaren ging weiter lautlos auf sie zu. In den ersten Anzeichen des neuen Tages erkannte er einen bläulichen Umhang, die darin eingewickelte, liegende Gestalt gehörte einem älteren Mann. Ein dumpfes Husten unterbrach die Stille, gefolgt von einer Verwünschung desselbigen.
 

"Gaius?", fragte der Schwertträger ungläubig. Der alte Mann erschrak und war sich plötzlich der Gegenwart des anderen bewusst. "Gwaine? Seid ihr das?", flüsterte der Arzt. "Ja, kommt, ich helfe euch hoch. Arthur und Merlin sind dahinten." Gwaine half Gaius hoch und führte ihn zum Lagerplatz, wo noch immer Lancelot mit gezogenem Schwert stand. Beim Anblick des Hofarztes ließ er es sinken und kam beiden entgegen, um sich Gaius von der anderen Seite unterzuhaken. "Ihr seid auch hier, Lancelot?" Sie brachten ihn zu dem Baum, an dem beide zuvor geplaudert hatten.
 

Dann weckte Gwaine Merlin und Arthur. "Merlin", sagte Gaius und dieser kam ihm freudig entgegen. "Gaius. Wie geht es euch?" und drückte seinen Ziehvater fest an sich. "Ach, mein lieber Junge. Ich hatte nicht mehr gehofft, dich wieder zu sehen." "Was ist passiert? Wer war das?", fragte Arthur aus dem Hintergrund.
 

"König Vortigern aus dem Norden. Seine Armee ist auf uns hineingebrochen. Wir waren so geschwächt durch die Krankheit. Wir hatten ihnen nichts entgegenzusetzten. Er hat eine mächtige Hexe bei sich, Karmina. Sie bannte jeden Bewohner in einen Kälteschlaf. Der Körper ist noch am Leben, kann sich aber nicht bewegen. Dadurch kann die Krankheit nicht fortschreiten und überträgt sich nicht", erzählte Gaius.
 

"Das heißt, Vortigerns Armee ist nicht krank?", tippte Gwaine. "Nein", bestätigte der Arzt. "Wie geht es meinem Vater?", erkundigte sich Arthur besorgt. "Nicht gut, fürchte ich. Sie haben ihn gefoltert. Ohne ärztliche Versorgung wird er die nächsten Tage nicht überstehen." "Und Gwen?", wollte Merlin wissen. "Sie ist im Kälteschlaf bei den anderen. Es sollte ihr soweit gut gehen."
 

"Wie viele Mann umfasst Vortigerns Armee?", fragte Gwaine nach. "Etwa 4000 und einige magische Geschöpfe, Riesenspinnen zum Beispiel." Der Prinz hatte sein Schwert vor Wut in den Boden gestoßen, wo es jetzt leicht nachschwang. Er fuhr sich über das von den letzten Tagen gezeichnete Gesicht: "4000 gegen 4, hat jemand eine Idee?" „Fünf“, fügte Gaius hinzu. Arthur wollte widersprechen, doch der feste Blick des Hofarztes deutete auf die Sinnlosigkeit dessen hin. So nickte er ihm zu, „Danke, fünf.“
 

"Wir brauchen einen sehr guten Plan, wenn wir das schaffen wollen", gab Lancelot zu bedenken. Arthur nickte. "Gaius, könnt ihr uns das Lager näher beschreiben? Wo sind die Gefangenen untergebracht? Wo ist das Waffenlager?" "Leider nein. Ich wurde, wie die anderen, in den Kälteschlaf versetzt. Als ich wieder aufwachte, war ich an einen Baum gefesselt. Die Hexe Karmina hat mir Fragen über Camelot gestellt und über euren Verbleib, Sire. Da ich nichts verraten habe, hat sie ein paar Zaubersprüche an mir aus probiert. Ich wurde dann wohl bewusstlos. Als ich wieder aufwachte, lag ich bei den anderen, aber sie hatten vergessen mich wieder in den Kälteschlaf zu legen. Hinter mir war der Wald und in einem unbeobachteten Augenblick bin ich entwischt", endete Gaius.
 

Arthur klopfte ihm anerkennend auf die Schulter und meinte, "Ihr solltet euch jetzt erst mal ausruhen und wieder zu Kräften kommen", und zu den anderen, "wir werden die Lage auskundschaften müssen und uns dann wieder hier treffen. Am besten wir gehen jeweils zu zweit. Lancelot und Gwaine, ihr geht da lang", und zeigte zur rechten Seite ihres Lagers, woraufhin die beiden angesprochenen nickten. "Merlin und ich nehmen die andere Seite. Seid wachsam." Mit diesen Worten zogen die drei Ritter los. "Ach so, jetzt gleich?", brachte Merlin hervor, der noch auf Gaius geachtete hatte. Dieser hielt ihn kurz zurück, "Merlin, diese Karmina, sie vermutet, dass du ein Zauberer bist. Also sei vorsichtig." Merlin nickte ihm zu, "bin ich", und lief schnell hinter seinem Herrn her, bevor er den Anschluss verlor.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuuka235
2012-04-26T15:52:06+00:00 26.04.2012 17:52
Heeey^^ Sorry dass ich erst jetzt kommentiere aber du kennst das ja vlt. Stress - Klassenarbeiten und Familie XD Naja ich musste zuerst so lachen als ich gelesen hab das Arthur alle gleich und tolerant und so behandelt... ich frag mich nur wenn er alle so wie Merlin behandeln würde (er ärgert ihn ja ziemlich oft) dann würden vermutlich alle aus Camelot ausziehen XDDD
Und Arthur ist SOOOO beschränkt- eindeutig ein Fall für den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen XD
Ist echt suuuupi gewurden mach weiter so x3


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