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Grow Up

Take you to Rio
von

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Alles was du besitzt, besitzt irgendwann dich.

Der Tag war gekommen. Der Tag vor dem ich mich am meisten gefürchtet hatte...
 

Ich musste mich körperlich anstrengen!
 

Frühmorgens war meine Mum mit mir losgefahren. Ich befand mich noch im Tiefschlaf, als wir ankamen.
 

Ich hatte ja durchaus keine Probleme, Sport zu betreiben, aber ich hielt partout nichts von Verrenkungen meines Körpers. Wozu auch. Ich war der Meinung, ich käme auch so schon ganz gut zurecht. Okay, das Laufen klappte noch nicht so gut, aber wenn ich mich irgendwo abstützte, war es schon ganz passabel.
 

Anscheinend waren meine Mum und meine Ärzte anderer Ansicht. Meine Mum hatte sogar vorgeschlagen einen Personal Trainer nach der Reha anzustellen. Aber darauf hatte ich keine Lust. Ich konnte also nur hoffen, dass ich mich noch irgendwie herausreden konnte, oder ich musste mich wirklich bei der Reha anstrengen.
 

Ich wollte ja auch nicht mein Leben lang im Rollstuhl sitzen, also war es ja schon ganz klar, dass ich mich anstrengen musste. Der Wille war also schon mal da. Mehr oder weniger.
 

Wir fuhren auf den Parkplatz und gingen den Weg zum Eingang des Krankenhauses entlang. Ich war ja schon irgendwie enttäuscht. Das alles hier hatte so gar nichts mit den Krankenhäusern im Fernsehen zu tun. Keine Krankenwagen, die mit quietschenden Reifen vor dem Eingang hielten. Keine hektischen Schwestern an der Anmeldung, die genervt Anrufe annahmen und keine Ärzte die einen schon so gut wie toten Menschen plötzlich ins Leben zurückholten und als Helden da standen.
 

Hier waren wir also in einem nahezu leeren Anmeldungsbereich. Überall Wege und Flure, Türen und schon blickte ich überhaupt nicht mehr durch. Hier sah ja alles gleich aus!
 

Ein junger Mann kam auf uns zu. Zu meinem erstaunen trug er keinen weißen Kittel.
 

„Hallo, du musst Sam sein. Freut mich. Wir werden die nächste Zeit an deinem Muskelaufbau arbeiten. Damit du schnell wieder herum rennen kannst. Du kannst mich Frank nennen.“
 

Ich griff nach seiner Hand und hätte sie am liebsten bei mir behalten. Der Typ hatte vielleicht einen Händedruck. Hasste er seinen Job etwa so sehr, dass er mir gleich am liebsten sämtliche Knochen brechen würde?!
 

Von nun an würde ich ihn für mich nur noch den Knochenbrecher nennen...
 

Wir liefen durch diese verwirrenden Flure mit hallendem Echo, was mir echt unheimlich war. Irgendwann kamen wir an eine Tür und was ich dahinter entdeckte, erinnerte mich eher an ein Fitnessstudio. Überall standen Trainingsgeräte.
 

Ein paar ältere Leute stöhnten schon über schmerzen, wobei sie noch nicht einmal mit ihrer Übung begonnen hatten.
 

Der Knochenbrecher brachte mich in meinem Rollstuhl erst mal zu einer Bank. Die nächste Zeit würde ich wohl Dehnübungen, Laufen lernen am Reck und ein paar andere Dinge machen müssen. Aber mein neuer Sklaventreiber meinte, ich würde wohl in etwa drei Wochen soweit sein. Dann könnte ich schon wieder einigermaßen laufen können.
 

So ganz traute ich ihm nicht über den Weg, aber er schien es wirklich positiv zu sehen.
 


 

◆ ◆ ◆
 

Sterben. An dieses Mysterium hatte ich noch nie in meinen sechs Jahren, die ich geistig anwesend war, auch nur im Traum gedacht.
 

Aber jetzt tat ich es!
 

Ich hing wirklich an meinem Leben, aber ich befürchtete, dass Elias mich noch umbringen würde, wenn das so weiterging.
 

Ich saß auf dem Rücksitz eines Autos. Natürlich nicht irgendeines Autos.

Sondern dem Auto!
 

Das, welches zurzeit entscheiden durfte, ob ich am Leben blieb oder nicht. Neben mir ein Mädchen mit Sommersprossen und blonden Haaren. Sie trug lustige Zöpfe, die ich bei unserer ersten Begegnung kurzerhand in die Lüfte heben musste. Sie sah aber auch echt aus wie Pippi Langstrumpf!
 

Wieso hieß diese Figur eigentlich nach Urin? War doch echt traurig für das Mädchen. Obwohl in diesem Moment hätte ich liebend gern mit ihr den Namen getauscht, wenn ich nur am Leben bleiben könnte!
 

Ein grüner Toyota und am Steuer saß mein bester Freund. Elias sah ziemlich konzentriert aus, aber das täuschte und das merkte ich auch. Deswegen fürchtete ich so um mein Leben!
 

Er ließ sich aber auch von allem möglichen Ablenken, als sich auf den Verkehr zu konzentrieren.
 

Erst sah er interessiert zu, wie vor ihm an der Ausfahrt eine Plastiktüte vorbei wehte. In seinen Augen hatte sie wohl vorfahrt. Das sein Fahrlehrer, ein untersetzter Mann mit Bowlingkugelglatze, ihm ständig zu rief, er könne ruhig mal fahren, entging ihm wohl.
 

Das nächste Mal regte er sich tierisch über einen Jungen auf, der es wohl nicht einsah, ein paar Meter weiter die Ampel zu benutzen, und einfach mal eben über die Straße lief. Wäre er allein gewesen, hätte er wahrscheinlich zu meinem Entsetzen auch noch Gas gegeben und dem Jungen das Laufen beigebracht.
 

An einer roten Ampel die auf grün geschaltet hatte, fuhr er nicht weiter, weil vor ihm auf der Fahrbahn eine Taube herumlief. Hinter Elias stauten sich schon schimpfende Autofahrer, die wie wild hupten.
 

Zum Schluss schaffte er es doch tatsächlich eine Leitplanke mitzunehmen. Na ja, eher die Kratzer davon. Das quietschen hallte immer noch in meinen Ohren nach, als wir an der Fahrschule ankamen und ich war echt froh, wieder aus dem grünen Frosch aussteigen zu dürfen.
 

Elias half mir fröhlich in den Rollstuhl und sah aus, als wäre nichts geschehen. Und ich zitterte immer noch am ganzen Leib. Wenigstens musste ich nicht noch mit Pippi fahren. Wer weiß, wie die drauf war?!
 

„Vielleicht überlege ich mir noch die Sache mit dem Trip.“, meinte ich besorgt.
 

„Nichts da! Du hast längst zugesagt, rückgängig machen kannst du es nicht mehr!“
 

Elias schaltete auf stur.
 

„Na, dann kann ich nur noch hoffen, dass sich dein Fahrstil noch verbessern wird!“, murrte ich genervt.
 

Elias umarmte mich von hinten, so gut es eben ging, über meine Rollstuhllehne hinweg.
 

„Ich bin echt froh, dass du mitkommst.“
 

„Ist nur eine Frage, ob ich auch lebend wieder zurückkomme.“ Ich lachte frech auf.
 

„Erst mal hinkommen.“, meinte Elias höhnisch.
 

„Glaubst du, wir finden ihn?“, fragend sah ich zu ihm nach oben.
 

Elias legte seinen Kopf auf meinen ab. „Keine Ahnung. Aber wenn ich ihn finde, kann er sich erst mal was anhören!“
 

Elias überlegte einen Augenblick.
 

„Hey, hast du Lust mit zu mir zu kommen?“, fragte er plötzlich.
 

Ich nickte heftig mit meinem Kopf. Ich war schon gespannt, ob sich sein Zimmer in der Zwischenzeit auch verändert hatte.
 

Da er nicht weit entfernt von der Fahrschule wohnte, brauchten wir nicht allzu lange zu seinem Haus zu gehen.
 

„Meine Mum ist arbeiten, also haben wir das Haus ganz für uns alleine.“, erklärte Elias und wurde leicht rot.
 

„Und?“, fragte ich ihn.
 

„Ah...nichts. Hab ich einfach nur so dahin gesagt.“, meinte Elias hastig.
 

Hatte er irgendetwas von mir erwartet? Ich grübelte, aber mir wollte irgendwie nichts einfallen. Wollte er auf irgendetwas hinaus?
 

Elias schloss die Haustür auf. Unschlüssig blieben wir im Flur stehen, denn nun hieß es die Treppe nach oben in sein Zimmer zu kommen. Mit dem Rollstuhl wurde das aber nichts.
 

„Dann trage ich dich eben.“, meinte Elias und kratzte sich am Kopf. Er ging vor mir in die Hocke und ich ließ mich auf ihn fallen. Ich hielt mich an ihm fest und umklammerte ihn mit meinen Beinen. Dass ich dabei versehentlich etwas zu nah, an seine Körpermitte kam, bemerkte ich, als er kurz zusammen schreckte. Vielleicht lag es auch daran, dass ich meinen Kopf auf seiner Schulter ablegte und ihm ins Ohr atmete. Denn schon nach einigen Sekunden glich er einer Tomate.
 

„Ich mag Tomaten.“, nuschelte ich vor mich hin.
 

Elias drehte seinen Kopf zu mir und sah mich verständnislos an. Als er aber bemerkte, wie nah wir uns waren, drehte er sich schnell wieder um.
 

Mit mir im Gepäck ächzte er die Treppe nach oben. Wie gut, dass ich ihn nicht tragen musste. Obwohl, so schwer sah er ja nicht aus. Vielleicht sollte ich es mal probieren, wenn ich wieder laufen konnte?!
 

Oben angekommen, wollte er mich auf dem Bett absetzen, verfing sich aber mit dem Fuß in der Bettdecke und landete genau auf mir drauf.
 

„Uff...“
 

Für einen Moment blieb mir glatt die Luft weg.
 

„Oh, du riechst gut.“, stellte ich im nächsten Moment fest und schnupperte an ihm. Elias wurde knallrot und stand schnell auf. Er schaute peinlich berührt zu Boden.
 

„Das ist doch nur Shampoo...“, meinte er und hielt seine Hand vor sein Ohr, in das ich geredet hatte.
 

„Ich mag Äpfel.“, meinte ich grinsend. Tomaten und Äpfel. Interessante Mischung.
 

Ich mochte es inzwischen schon richtig, Elias aus der Fassung zu bringen. Es war faszinierend zu sehen, wie er so schnell wie ein Chamäleon die Farbe wechseln konnte.
 

„Willst du dich nicht setzen?“, fragte ich Elias unschuldig. „Bringt ja nichts, wenn du hier im Zimmer wie eine Statue herumstehst.“ Aufmunternd klopfte ich mit der Hand neben mir aufs Bett.
 

Elias sah mich unschlüssig an, kam dann aber auf mich zu und setzte sich neben mich.
 

Seit wir uns das erste Mal gesehen hatten, nach dem Koma, benahm er sich mir gegenüber äußerst merkwürdig.
 

„Liegt's an mir?“, fragte ich ihn.
 

„Was?“ Elias sah mich mit großen Augen an.
 

„Na ja, Du bist immer so komisch, wenn wir zusammen sind...“
 

„...“
 

Elias sah zur Seite und schwieg beschämt.
 

„Da ist doch was.“ Neugierig beugte ich mich zu ihm.
 

„Da ist nichts.“, jammerte Elias und versuchte mich von sich wegzuschieben.
 

„Dann eben nicht. Ich kriege dich noch dazu, es mir zu sagen!“
 

Ich ließ mich aufs Bett nach hinten fallen. Aus den Augenwinkeln betrachtete ich endlich mal sein Zimmer.
 

So hübsch eingerichtet wie mein Zimmer war es nicht. Es wirkte eher farblos und trist. Ein einfaches Bett mit schwarzer Bettwäsche. Ein großer Wandschrank mit großem Spiegel auf der Schiebetür. Ein einfacher Schreibtisch mit Drehstuhl. Darauf stand ein Laptop und ansonsten lag auch nicht viel herum. Elias war wohl ordentlicher als ich. In meinem Zimmer herrschte inzwischen das reine Chaos!
 

Am liebsten würde ich mich bei Elias revanchieren. Er hatte so viel energie und zeit in mein Zimmer gesteckt.
 

Gerührt setzte ich mich auf und umarmte Elias aus einem Impuls heraus.
 

„Was...?“
 

„Du bist so lieb!“
 

Elias war wahrscheinlich krebsrot im Gesicht. Ich konnte es ja nicht sehen. Ich spürte seine Arme an meinem Rücken. Er hielt sich an meinem neuen blauen Hemd fest. Nur langsam wanderten sie um meinen Körper und zogen mich in eine festere Umarmung.
 

Ich versteckte mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Mit meinen Gedanken war ich allerdings ganz woanders. Dieser Junge vom letzten Mal, machte mir Sorgen. Vielleicht irrte ich mich auch und er war ein ganz normaler Passant gewesen, der zufällig zwei Jungs gesehen hatte, die sich umarmten.
 

Jedenfalls hoffte ich es war so.
 

„Ich passe auf ihn auf.“, murmelte ich.
 

„Auf wen passt du auf?“, fragte mich Elias verwirrt.
 

„Sag ich dir, wenn du mir verrätst, wieso du dich so komisch benimmt.“
 

Stur verharrte ich in meiner Position.
 

„Okay, aber noch kann ich es dir nicht sagen. Irgendwann mal. Wenn ich soweit bin.“
 

„Ist das so schlimm?“, fragte ich verständnislos. „Du bist doch nicht sterbenskrank, oder?!“
 

Elias schüttelte den Kopf. Er kicherte.
 

„Nein, das bin ich nicht.“
 

„Dann ist ja gut. Das wäre furchtbar!“, meinte ich daraufhin.
 

„Was wird das hier?“, fragte Elias mich. Wenn ich das wüsste. Ich drückte mein Gewicht immer mehr auf Elias und drückte ihn regelrecht aufs Bett.
 

„Ich brauche ein Kissen. Und du warst gerade in der Nähe.“ Lachend kam ich auf ihm zum liegen.
 

„Aber so wie wir gerade liegen...“ Elias sah mich mit hochrotem Kopf an.
 

Ich drehte meinen Kopf herum und besah mir unsere Position. Ich lag auf seinem Bauch, er hatte die Beine angewinkelt, so dass ich dazwischen lag. Und was war seiner Meinung nach jetzt so schlimm daran?
 

Skeptisch sah ich ihn an.
 

„Ja, und?“
 

Elias sah verklemmt zur Seite. Ich krabbelte etwas höher und war fast gleichauf mit seinem Gesicht. Er sah mich mit so einem komischen Blick an. Den hatte ich schon öfter an ihm bemerkt, aber früher hatte er mich nie so angesehen.
 

„Vielleicht bist du ja doch krank. Hast du Fieber?“ Ich fühlte mit meiner Hand seine Stirn ab, aber so richtig heiß, war sie zu meinem Erstaunen nicht. Komisch.
 

„Bist du ein Alien?“, fragte ich ihn rundheraus.
 

Elias sah mich verständnislos an, fing dann aber schallend an zu lachen.
 

„Ja, vielleicht bin ich ein Alien.“, murmelte er und strich mir mit der Hand über die Wange.
 

Ich legte meinen Kopf auf seiner Brust ab.
 

„Können wir das noch mal machen?“, fragte Elias mich plötzlich. „Ach vergiss es!“, meinte er hastig.
 

„Was noch mal machen?“, fragte ich ihn und war gerade dabei so schön wegzudösen.
 

„...den Kuss...“
 

Schlagartig war ich wach. Ich sah auf und direkt in Elias dunkelblaue Augen. Als mir der Kuss vom letzten Mal in den Sinn kam, verzog ich jedoch angewidert das Gesicht. Scheinbar hatte er es doch mitbekommen, dass sich unsere Lippen berührt hatten.
 

„Wieso sollten wir das noch mal machen? Ist doch eklig!“, murrte ich.
 

Elias biss sich auf die Lippen und unterbrach unseren Blickkontakt.
 

„Wieso willst du das noch mal machen?“, hakte ich nach.
 

„Weil ich es mochte.“
 

„Nee, lass mal. Außerdem machen Jungs doch so was nicht. Und ich finde es schon immer furchtbar, wenn meine Eltern sich vor mir küssen.“
 

„Nur heute. Dann lass ich dich auch damit in Ruhe.“, meinte Elias leise.
 

Ich überlegte einen Moment. Am liebsten wäre es mir ja, wenn wir es ganz lassen würden. Elias würde mich aber in Ruhe lassen, wenn wir es einmal täten. Jetzt war die Frage, was ich machen sollte.
 

Ja oder nein?
 

„Und du versprichst mir, mich dann damit in Ruhe zu lassen?“, fragte ich ihn sicherheitshalber noch einmal.
 

Elias nickte heftig mit dem Kopf.
 

Ergeben seufzte ich und setzte mich auf. Elias stützte sich mit den Händen ab und richtete sich nun ebenfalls auf. Er rückte etwas näher an mich heran. Etwas unwohl war mir ja jetzt doch etwas. Vielleicht war es doch keine so gute Idee?
 

„Schließ' deine Augen.“, forderte Elias mich auf und ich befolgte brav seine Anweisung.
 

Nach ein paar Sekunden spürte ich, wie er mein Gesicht mit den Händen festhielt. Ich schluckte aufgeregt und wartete nervös, auf das was noch folgen würde. Als er seine Lippen auf meine legte, kniff ich die Augen noch fester aufeinander. Das war so komisch. Im ersten Moment, wollte ich noch meinen Kopf wegziehen, aber Elias hinderte mich mit seinen Händen daran. Als nichts weiter passierte, entspannte ich mich etwas. Seine Lippen waren so weich. Ein wenig feucht waren sie und sie zitterten kaum spürbar. Elias entfernte sich wieder von mir. Ich öffnete meine Augen und sah ihn an.
 

„Das war's?“, fragte ich ihn perplex.
 

Elias grinste und strich mir mit einer Hand über die Wange. Irgendwie hatte ich es mir jetzt viel ekliger vorgestellt. Ich leckte mir über die Lippen.
 

Elias beugte sich nach vorn und schnappte leicht nach meinen Lippen. Erschrocken hielt ich ihn weg. Wurde er jetzt zum Piranha und wollte mich fressen? Indirekt hatte er ja schon zugegeben ein Alien zu sein! Und zurzeit glaubte ich alles.
 

„Du hast gesagt, nur einmal.“, meinte ich panisch und drückte ihn von mir weg.
 

„Ich hab gesagt nur heute.“, erwiderte Elias kichernd.
 

Ich brummte etwas in meinen nicht vorhandenen Bart und ließ Elias dann doch gewähren. Hoffentlich hatte er schnell genug davon. Ich schloss wieder meine Augen, aber Elias kniff mir nur frech in die Nase.
 

„Bah!“
 

„Was hab ich davon, wenn es dir nicht gefällt?!“, fragte er mich lachend. Ich murrte daraufhin nur und rieb mir meine Nase.
 

„Hast du Lust auf Sport?“, fragte er mich.
 

„Hallo?! Ich kann nicht mal laufen!“, erwiderte ich unwirsch.
 

„Wer spricht denn hier von Bewegung?“ Elias rutschte von mir weg und krabbelte vom Bett runter. Er lief in eine Ecke seines Zimmers und hob eine Packung hoch.
 

„Fußball auf der Konsole!“
 


 

◆ ◆ ◆
 

Auf dem Nachhauseweg war es bereits dunkel. Etwas unheimlich war es ja schon. Ich war alleine unterwegs. Elias wohnte ja nicht allzu weit von mir entfernt.
 

Die Straßenlaternen gingen langsam alle an und auch die Häuser um mich herum erstrahlten langsam im Licht.
 

Ich war in Gedanken versunken und dachte an den Nachmittag zurück. Der Kuss mit Elias war gar nicht so schlimm gewesen. Wenn ich ehrlich war, hatte es mir nicht sehr viel ausgemacht. Ich wollte es trotzdem möglichst nicht so oft machen. Auch wenn Elias noch gemeint hatte, man würde sich daran gewöhnen.
 

„Hey!“
 

Überrascht hielt ich an und drehte mich um. Vor mir stand jemand im Schatten. Ich konnte leider nur die Konturen erkennen. Der Junge trug einen Kapuzenpullover und hatte sein Gesicht verdeckt. Dunkle Kleidung konnte ich ausmachen.
 

„Was ist?!“, fragte ich skeptisch. Ich bekam etwas Angst.
 

War das ein Verbrecher? So wie im Fernsehen? Oder war es schlimmer noch, dieser Junge vom letzten Mal?
 

„Halt dich von ihm fern!“
 

„Von wem.?“, fragte ich den Fremden.
 

„Du weißt genau, wen ich meine. Halte dich von ihm fern, sonst kannst du was erleben!“, ertönte die dunkle Stimme des Jungen.
 

„Wieso sollte ich auf dich hören?! Ich kenne dich nicht mal!“, stur sah ich ihn an.
 

„Das könnte dir noch mal leidtun, also hör' auf meine Worte und tu' was ich dir sage Kleiner!“, fauchte er mich an.
 

Ich drehte mich um und fuhr einfach weiter mit meinem Rollstuhl. Plötzlich hörte ich schnelle Schritte und ich spürte, wie mein Rollstuhl zur Seite kippte. Dieses miese Schwein, ging anscheinend sogar auf wehrlose Leute los!
 

„Scheiße! Was ist dein Problem?!!!“, brüllte ich ihn wütend an.
 

Ich fiel auf die Straße und konnte mich gerade noch so mit den Armen abstützen. Doch im nächsten Moment wurde ich auf den Boden gedrückt. Der Junge hatte ziemliche Kraft. Er ließ ein Messer nah vor meinen Augen aufblitzen und jetzt bekam ich wirklich angst.
 

„Jetzt pass' mal gut auf...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cend
2012-02-07T21:48:14+00:00 07.02.2012 22:48
hihi wieder einmal ein sehr schönes und spannendes Kapi x3
los....los.....los am besten heute noch das nächste hochladen xD
damit wir es morgen schon lesen können ^.~

achja und sorry das ich noch nicht früher zu gekommen bin.

Hdl <3
Von:  Inan
2012-02-06T20:22:07+00:00 06.02.2012 21:22
Bryan, das Sackgesicht, man wirft Rollstuhlfahrer nicht um! Ò_Ó
Ist aber putzig, dass Elias es sich langsam zunutze macht, dass Sam einfach keinen Schimmer hat, welchen Zweck Küsse haben können und wie schön das sein kann, das ist schon süß xD
Super Kapitel x3
Von:  JamieLinder
2012-02-04T18:23:42+00:00 04.02.2012 19:23
WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAS IST DAS FÜR EINE ENDE?!!!!!>_____<
Das kannst du doch nicht tun....*wein*
Grade dann wenn es spannend wird...*wein*
Aber wirklich nicht nett von dem Kerl einfach so einem wehrlosen Menschen so zu drohen. ><
*hin & her renn*
Hoffentlich passiert ihm nichts...
Sag mir bitte das ihm nichts passiert...

*durchatmet*
Elias beginnt ja mutig zu werden.*-*
Das gefällt mir.*-*
GO Elias! GO!
<3
Aber seinen Fahrstil sollte er wirklich verbessern...
Ich setz mich schon ungern in Auto, aber bei ihm wäre ich ja gestorben...x.x
auch wenn es sich total lustig angehört hat, mit Sam würde ich nicht tauschen wollen.xD

Knochenbrecher...HA.xD
Wäre ich mal damals auf die Idee gekommen, verdammt aber auch.xD

Schreib bitte schnell weiter, ich will UNBEDINGT wissen wie es weiter geht. *-*
<3



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