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Grow Up

Take you to Rio
von

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Vom Traum in den Alptraum

Mein Name ist Samuel de Lima.
 

Aber alle, die mich kennen nennen mich Sam.
 

Ich gehe nicht mehr zur Schule, sondern bekomme Privatunterricht.
 

Ich lebe mit meiner Familie in Brasilien. In dem schönen Staat Rio de Janeiro. In der Stadt Santa Teresa.
 

Ich bin ein ganz normaler Junge.
 

Eigentlich sollte ich sagen, ich ''war'' normal. Die letzten paar Jahre, war ich in einige äußerst merkwürdige Ereignisse verwickelt.
 

Es begann...ja, es begann an einem Tag wie diesem...
 


 

◆ ◆ ◆
 

„...?“
 

Als ich es realisierte, war es mitten in der Nacht und ich lag in einem Krankenhausbett.
 

„W...was?“
 

Ich sah mich um, und versuchte mich zu orientieren. Was nicht sehr einfach war. Ich steckte unter einer viel zu warmen Decke fest. Irgendeine Schwester hatte es wohl gut mit mir gemeint. Nur dank ihrer Nachsicht, konnte ich mich keinen Zentimeter bewegen.
 

„Ganz toll...was soll das?“
 

Ich lag allein in einem der Privatzimmer.
 

In dieser Trostlosigkeit von Zimmer, gab es nicht viel zu betrachten.
 

Ich hatte eine herrliche Aussicht auf die Bucht Baía de Guanabara, irgendjemand hatte wohl vergessen die Vorhänge zu zuziehen. Egal, ich würde mich bei ihm oder ihr später noch bedanken.
 

In der linken oberen Ecke hing ein Flachbildfernseher und auf der anderen Seite des Zimmers gab es eine Sitzmöglichkeit für Besucher.
 

„Wieso bin ich eigentlich im Krankenhaus?“
 

Eigentlich sollte ich in meinem Zimmer in meinem eigenen Bett sein. Und statt dieser ollen Krankenhausgewänder, sollte ich T-Shirt und Shorts tragen.
 

Sollte ich...
 

Wer hat mich überhaupt hierher gebracht?
 

Moooment... wenn ich im Krankenhaus lag, müsste ich doch auch verletzt sein, oder?
 

In Panik versetzt, versuchte ich meinen Kopf zu heben, so gut es eben ging. Sehen konnte ich jedoch nichts, außer meiner liebreizenden weißen Decke.
 

Augenblick, wenn ich es schaffte, mich von dieser Heizdecke zu befreien, könnte ich nachsehen, ob ich irgendwo verletzt war. Zuerst einmal, musste ich meine Hände befreien. Das war nur leichter gesagt, als getan. Ich fühlte mich irgendwie schwächer, als sonst.
 

Na toll, ausgerechnet jetzt musste sich auch noch meine Nase bemerkbar machen. Ich konnte ihr nicht einmal zur Hand gehen. Tja, musste die Gute damit selbst fertig werden...
 

„Wie lange hab ich eigentlich geschlafen...?“
 

Murmelnd, sah ich mich nach einer Uhr um. War ja klar, dass die ausgerechnet auf der Seite der Wand war, an die ich nicht sehen konnte. Es sei denn, ich versuchte meinen Kopf zu drehen. Mit etwas Glück war mein Rückgrat noch in Ordnung, ansonsten würde es ziemlich komisch aussehen, wenn die Ärzte mich morgen auffinden würden. Wow, dass würd' ich ja schon gerne mal sehen. Aber Mum und Dad hatten mir immer verboten, solche Horrorfilme zu schauen, seit sie mich und Elias einmal dabei erwischt hatten.
 

Ah, ein Lichtblick in meinem Leben!
 

Auf einer kleinen Anrichte lag mein heißgeliebtes Handy. Wie schön, dass es mich nicht im Stich gelassen hatte. Das hieß nur, ich musste mich jetzt doch einmal aus der Decke befreien. Hatten die Ärzte Gurte um mich geschlungen, dass ich nicht fähig war, mich zu bewegen?
 

Ich trat ein wenig mit den Füßen aus. Musste bestimmt komisch aussehen, wie ich versuchte, mich einer Raupe gleich, etwas weiter nach oben zu schieben. Zum Glück war ja niemand da!
 

Ich zog meinen rechten Arm weiter nach oben und schaffte es tatsächlich ihn zu befreien.
 

Juhuuuuu...!!!
 

Mir fiel auf, dass auf dem ganzen Arm verblasste Narben waren. Nicht alle waren gleichgroß, aber es waren eine ganze Menge.
 

„Wie ist das denn passiert?“
 

Ich steckte meine Hand nach meinem Handy aus, es war eingeklappt, und nahm es an mich. Ich klappte es mit meinem Daumen auf und schaltete es an. Das Display leuchtete auf. Es war ein wenig zersprungen, aber das Handy funktionierte noch. Es war 5:35 Uhr. Heute ist Montag, der neunte Januar.
 

Nichts Besonderes, bis ich auf das Jahr sah.
 

2012.....................2012?!!??!!!!!
 

„Wow, ich bin in der Zukunft...?! Bin ich doch oder? Heißt das, die Menschen leben schon auf anderen Planeten?“
 

Aufgeregt sah ich nach draußen. Aber es war nichts zu sehen, außer den Lichtern der Stadt. Vielleicht lag es auch nur daran, dass es noch Nacht war. In einigen Stunden, würden die Leute schon in ihre fliegenden Autos steigen und ich würde ihnen von hier aus zusehen können.
 

Ist mir nicht grad etwas entgangen?
 

Ich sah noch einmal auf mein Handy. Das war es nicht, also wanderte mein Blick hinunter zu meiner Hand. Okay, das war übel. Irgendwie sah mein Arm größer aus, als er es eigentlich sollte und man konnte eindeutig kleine Härchen darauf erkennen. Die zu meinem Leidwesen, ziemlich dunkel waren. Daran war eindeutig meine Mama schuld. Oder doch Papa? Hm...schwer zu sagen...
 

Aber wieso war der Arm größer?
 

Auf welchem Planeten auch immer ich mich gerade befand.
 

Es musste die Hölle sein!
 

Ich wollte in Ohnmacht fallen, wie die Frauen im Fernsehen es immer so theatralisch taten oder wenigstens zurück in meinen Traum von eben.
 

Obwohl, so toll war der auch nicht gewesen.
 

„Vielleicht schlafwandle ich grad? Kann man dabei eigentlich denken?“
 

Ich lachte freudlos auf. „Das ist verrückt! Wieso passiert ausgerechnet mir so etwas?! Warum?!“
 

Ich konnte nicht anders, als meine momentane Situation immer und immer wieder in Frage zu stellen. Aber was sollte ich jetzt noch großartig ändern können? Eben, nichts.
 

Ich wusste ja nicht einmal, was mit mir passiert war!
 

Ob der Rest meines Körpers auch so komisch aussah? So ein bisschen anders fühlte ich mich ja schon.
 

Irgendwie...anders...
 

Ob meine Eltern und Abby mich auch schon so gesehen hatten? Wie haben sie reagiert? So wie ich?
 

Dann müssten sie doch auch über meinen Unfall in Kenntnis gesetzt worden sein. Vielleicht war es ihnen ja auch egal? Oder was wäre, wenn sie dabei gewesen sind und ich als einziger überlebt hatte? Das wäre schrecklich!
 

Bekümmert schlichen sich kleine Tränen meine Wangen hinab. Ja, ich weiß, Jungs heulen nicht! Aber ich konnte nicht anders. Mir war grad alles so egal.
 

Ich wollte nur nach Hause!
 

Ich schniefte und dachte an meine Familie. Wenn sie noch lebten, was würden sie jetzt machen?
 

Mama würde bestimmt wieder mitten in den Dreharbeiten für irgendeinen coolen neuen Film sein. Sie hatte es geschafft und war eine der Größen in Hollywood. Deswegen war sie auch selten zu hause. Aber mir machte das nicht wirklich etwas aus. Ich war stolz auf meine Mum und konnte damit immer so herrlich vor meinen Freunden angeben! Die machten immer Augen, kann ich sagen.
 

Mein Vater war Autohändler. Er verscherbelte alles was nicht Niet- und Nagelfest war. Egal ob es nun eine Schrottkarre oder eine Luxuslimo war. Deswegen hatte er auch ständig Probleme mit komischen Männern. Er hatte Glück, dass ihn noch niemand erschossen hatte, meinte Elias immer.
 

„Aber wenigstens kenne ich mich mit Autos aus.“, stellte ich fest.
 

Schniefend, putzte ich mir die Nase an meiner Decke. Okay, Mum würde schimpfen, wenn sie das sehen würde, aber hier war ja eh keiner außer mir.
 

Und Abby? Tja, die war irgendwie immer doof. Mit ihren ollen Puppen und ständig war sie zu diesem Schwimm- und Tanzvereinen. Die war auch selten zu hause. Wenn die mich so sehen würde, würd' sie mich bestimmt auslachen.
 

Mürrisch drehte ich meinen Kopf nach links und sah aus dem Fenster.
 

In weiter Ferne konnte ich die Lichter eines Flugzeuges erkennen. Klar, vor der Bucht war ja auch der Flughafen Santos Dumont. Ich liebte Flugzeuge. Ich wollte immer Pilot werden. Dann könnt ich über Brasilien mit meinem riesigen Vogel hinweg schweben und die Leute wären so winzig wie kleine Ameisen. Das war bestimmt ein irres Gefühl.
 

Aber so behaart wie mein Arm war, würd' ich mich auch nicht einstellen. Schniefend nickte ich. Der sah aus, wie Dads Arm. Aber der hatte so helle Haare, das fiel das nicht so auf. Wenn da noch mehr wachsen würden, hielten mich die Leute bestimmt für einen Bären.
 

Hoffentlich sah der Rest meines Körpers nicht auch so aus?! Das wäre echt furchteinflößend...!
 

Ich blickte wieder zur Uhr. Es war noch nicht allzu viel Zeit vergangen. Höchstens eine halbe Stunde. Wann fingen denn die Ärzte an zu arbeiten? War überhaupt jemand hier?
 

Verwirrt sah ich mich noch einmal um. Neben meinem Bett waren ein paar komische Knöpfe, aber ich traute mich nicht wirklich einen davon zu drücken. Was, wenn ich den Falschen erwischte? Also musste ich wohl oder übel warten, bis jemand kommen würde.
 

Hoffentlich dauerte es nicht allzu lang...
 

Aber, leider machte ich mir weiterhin Sorgen. Ich wollte einfach nur so schnell wie möglich nach Hause.
 

Ich konnte mich schwach an dieses Krankenhaus erinnern. Es war das Instituto Nacional de Traumatologia e Ortopedia. Ich war schon einmal hier. Damals hatte ich in der Schule einen Unfall gehabt. Dämliches Mattenturnen. Bei so was konnte man sich sogar den Knöchel brechen. Würde ich nie wieder machen!
 

„Verdammt...wieso zur Hölle...bin ich an so einem Ort?!“
 

So langsam gingen in den Häusern die Lichter an. Einige Leute mussten wohl schon früh zur Arbeit. Ich hatte um die Uhrzeit immer noch tief und fest geschlafen. Um so was kümmert man sich als sechsjähriger ja auch nicht. Da sind einem andere Menschen total egal. Na ja, man bekommt zwar auch mit was in der Umwelt passiert, aber ich hab mich schon immer etwas mehr um mich gekümmert.
 

„Oh...“
 

Ich hörte leise trippelnde Schritte, die sich langsam meinem Zimmer näherten. Sie kamen immer näher, aber leider nicht zu meinem Zimmer, denn nach einer Weile wurde es leiser und dann war es still auf dem Flur.
 

Sollte ich mich doch mal bemerkbar machen?
 

Ah, jetzt kamen die Schritte zurück. Da meine Stimme noch ein wenig brüchig und leise klang, war ich mir nicht sicher, ob die Person auf dem Flur mich hören konnte. Vielleicht war es ja auch gar keine Krankenschwester, aber ich wollte doch mal mein Glück versuchen.
 

„Hallo?! Ist da jemand?“
 

Okay, das war wohl nix. Das konnte unmöglich jemand gehört haben!
 

Anscheinend doch, denn die Tür öffnete sich und eine junge Frau in weißer Schwesterntracht steckte ihren Kopf zur Tür herein. Sie sah mich überrascht an und ich wusste nicht, ob ich mich nun freuen sollte oder nicht.
 

„Einen Moment bitte. Ich hole sofort einen Arzt!“
 

Sie zog ihren Kopf zurück und schloss die Tür. Dann verschwanden die Schritte geschwind.
 

Hatte ich grad irgendwas verpasst? Das lief ja besser, als ich dachte.
 

Nach einer Ewigkeit, wie mir schien, kam endlich ein Arzt, nebst Krankenschwester. Er sah mich prüfend an und murmelte der Schwester etwas zu. Hey, wenn ihr solche Geheimniskrämer seid, macht das bitte woanders!
 

„Guten Morgen, Samuel. Wie geht es dir?“
 

„Könnte besser sein.“
 

Ich betrachtete den älteren Mann, der irgendetwas eifrig in meine Patientenakte schrieb. Was sollte das werden? Ein Roman?
 

„Du warst 12 Jahre im Koma. Das ist eine lange Zeit. Weißt du was mit dir passiert ist und warum du hier bist?“
 

Fragend sah er mich an.
 

„Nein.“
 

„Soso~“
 

Und wieder wurde etwas in die Akte gekritzelt.
 

„Du hattest einen ziemlich schweren Unfall. Wir werden dich in ein paar Stunden, nach dem Frühstück einigen Untersuchungen unterziehen. Dann sind wir auf dem aktuellen Stand und wissen, wie wir weiter mit dir vorgehen können.“
 

Aha, na das war ja schon mal ein Anfang. Ich war dem Arzt echt dankbar, dass er nicht in irgend so einem Fachchinesisch glänzte. Gute Noten würde ihm das eh nicht einbringen.
 

12 Jahre, also doch. Das hieße aber dann ja...
 

„Dann bin ich 18 Jahre alt?!“, rief ich erschrocken aus. Ja, zählen konnte ich wohl noch einigermaßen. Zumindest sah es so aus.
 

“Du hattest Anfang des Jahres 2000 einen Unfall mit einem Auto. Wir mussten auf der Intensivstation ein künstliches Koma herbeiführen, aus dem du einfach nicht mehr aufwachen wolltest.“
 

Ich sah den Arzt völlig perplex an. So was aber auch! Kein Wunder, dass mein Körper so entstellt war. Das musste alles von diesem Autounfall kommen. Genau. So einfach war das!
 

„Erinnerst du dich denn an gar nichts mehr?“
 

Langsam schüttelte ich den Kopf.
 

Nein, da war absolut nichts.
 

„Da du ziemlich lange intravenös ernährt werden musstest, werden wir dich die nächsten Tage langsam wieder ans Essen gewöhnen. Du wirst eine Reha machen müssen, um deine Muskeln wieder aufzubauen.“, überlegte der Arzt und sah aus dem Fenster.
 

Die Krankenschwester steckte plötzlich ihren Kopf zur Tür herein. Schien wohl eine Angewohnheit von ihr zu sein. Ich hatte sie gar nicht kommen gehört?
 

„Doktor. Ich habe die Familie de Lima erreicht. Sie sind unterwegs.“
 

Und weg war sie auch schon wieder.
 

Erleichtert lehnte ich mich zurück. Das hieß also, dass es meinen Eltern gut ging. Ich war erleichtert und wäre der olle Arzt nicht im Zimmer und ich nicht noch so schwach, würde ich wohl Freudensprünge machen. So aber blieb mir nichts Anderes übrig, als glückselig vor mich hin zulächeln. Musste bestimmt ziemlich dämlich aussehen. Den Arzt kümmerte das grad nicht die Bohne.
 

Er stand auf und gab mir die Hand.
 

„Wir sehen uns nachher noch einmal.“
 

Verabschiedete er sich und ließ mich damit für's Erste allein.
 

Eigentlich war ich auch ganz froh darüber, denn die Neuigkeiten musste ich erst einmal verarbeiten.
 

Hieß das, ich hatte 12 Jahre gepennt?!
 

War das erbärmlich...
 

Und es hatte wohl mein Erinnerungsvermögen beachtlich beeinträchtigt. Ob meine Erinnerungen zurückkommen würden?
 

Ich glaube, ich hatte ziemliches Glück. Aus den Arztserien, die meine Mum immer sah, als gäbe es nichts Besseres im Fernsehen, hatten die Komapatienten viel mehr Pech. Die waren dann immer so schräg drauf und verhielten sich so komisch. Die waren danach nicht mehr normal.
 

Ich hatte echt Glück.
 

Irgendwie war ich ziemlich müde über die ganzen Überlegungen und schlief irgendwann ein.
 


 

◆ ◆ ◆
 

Geweckt wurde ich einige Tage später allerdings äußerst unsanft!
 

„...was heißt du kannst nicht kommen?!“
 

Oh ja, das war eindeutig ihre Stimme. Sie hörte sich ein wenig anders an, aber ich würde sie dennoch immer wieder erkennen.
 

„Du hast einen Frontalschaden? Ach so, dein Auto. Was kann ich bitte dafür?! Motz' mich nicht so an!“
 

Meine Mutter.
 

War ich vielleicht froh sie wiederzusehen, aber konnte sie dieses Handy nicht einmal aus der Hand legen? Sie telefonierte doch sowieso 24 Stunden lang, 7 Tage die Woche. Das ist doch echt nicht normal!!! Workaholics würde ich wohl nie verstehen. Dazu liebte ich meine Freizeit viel zu sehr.
 

Mit wem telefonierte sie da eigentlich und wo waren Abby und Dad?
 

„Ist doch nicht meine Schuld, wenn ihr ausgerechnet jetzt ein Auto abliefern musstet. Wieso kann der Käufer es nicht selbst abholen oder es abholen lassen? Wieso musst du das alles immer persönlich machen?“
 

Okay, es war klar, sie telefonierte mit Dad. Der steckte wohl mal wieder in Schwierigkeiten. Was ja genaugenommen auch nix Neues war.
 

„Goiás?! Was willst du denn da? Weißt du wie weit weg das ist? Wie willst du wieder zurückkommen ohne Auto?!“
 

Hallo Mama, auch schön dich zu sehen. Sprach's und wurd' weiterhin ignoriert.
 

„Ich bin extra mit dem Flugzeug hierher gekommen, ich habe einen mehrstündigen Flug hinter mir.“
 

„...“
 

„Das ist mir so was von egal. Sieh' zu, dass du hierher kommst!“
 

Klick. Aufgelegt.
 

Tja und auch in dieser Beziehung hatte die Frau die Hosen an.
 

Endlich richtete meine Mum mal ihre Aufmerksamkeit mir zu. Sie kam freudestrahlend auf mich zu und umarmte mich so fest, dass ich angst bekam, sie würde mich ersticken oder mir die Rippen brechen. Ja, ich freute mich ja auch riesig sie wiederzusehen, aber es wäre schön, wenn das auch von längerer Dauer sein würde...
 

„Dir geht es gut. Bin ich froh. Es hat einige Tage gedauert, aber ich hab mich beeilt den Job zu erledigen und zu dir zu kommen. Was man von deinem Vater ja nicht gerade sagen kann!“
 

Sie setzte sich zu mir aufs Bett ans Bettende und sah mich mit einem breiten Lächeln an.
 

„12 Jahre sind eine lange Zeit. Es hat sich vieles verändert. Nicht nur dein Körper. Ich hoffe, du wirst dich schnell daran gewöhnen. Aber die nächsten Monate werde ich mich ganz dir widmen. Wir müssen eine Menge nachholen.“, meinte sie.
 

Ich nickte und war ehrlich gesagt ein wenig zu faul sie in ihrem Wortschwall zu unterbrechen. Es tat gut ihre Stimme zu hören. Auch wenn es mir vorkam, sie erst gestern gehört zu haben und nicht Jahre später.
 

Mein Körper war auch so eine Sache. Am Tag an dem ich zu mir kam, konnte ich mich später am Nachmittag, das erste Mal im Spiegel betrachten. Einem Handspiegel, weil ich noch ziemlich unfähig war zu laufen.

Ich hatte mich erschreckt. Denn die Person, die mich im Spiegel ansah, war mir völlig fremd. Diese Person konnte nie und nimmer ich sein. So sehr es mir aber nicht passte, so sehr musste ich mich jetzt daran gewöhnen. An meinem neuen Körper konnte ich nun mal nichts mehr ändern.
 

„Zieh dich an, dann können wir endlich nach Hause.“, meinte meine Mutter und deutete auf meine Klamotten die auf dem Bett lagen.
 

Es war alles geklärt. Die Untersuchungen hatten ergeben, dass mein Körper so weit in Ordnung war. Einzig meine Amnesie machte den Ärzten leichte Kopfzerbrechen, aber wir gingen davon aus, dass die Erinnerungen mit der Zeit zurückkommen würden.

Mit der Reha war auch alle vorbereitet, ich würde regelmäßig ins Krankenhaus kommen und meine Übungen machen. Meine Mutter war ja jetzt einige Zeit zu hause und konnte mich hin- und her kutschieren. Mit der Zeit konnte ich auch zu hause mit einfachen Übungen weitermachen und müsste dann nicht mehr ins Krankenhaus fahren.
 

Fertig angezogen schob meine Mutter einen Rollstuhl heran. Den würde ich die nächste Zeit benötigen, bis ich Krücken benutzen könnte und dann konnte ich auch wieder allein laufen. Aber bis dahin, war ich noch weit entfernt. Sehr zu meinem Leidwesen.
 

Ich hievte mich mit Hilfe meiner Mum in den Rollstuhl und ließ mich dann gemütlich durch die Gänge des Krankenhauses schieben. Zwischendurch verabschiedete ich mich von einigen Ärzten und Schwestern, die ich in den letzten Tagen hier kennengelernt hatte.
 

Draußen vor dem Krankenhaus stand das Auto meiner Mutter, wenn man es denn mal als solches bezeichnen könnte. Es war schwer zu definieren, was es überhaupt für eine Farbe hatte. Der Wagen war schon länger nicht mehr gewaschen worden und hatte inzwischen einen bräunlichen verwaschenen Ton. Die Fenster waren auch mehr grau als durchsichtig.
 

Ich hatte gerade ziemlichen Bammel in dieses fahrende Mördergeschoss einzusteigen. Wieso hatte meine Mutter einfach keine Beziehung zu ihrem Auto? Und das, wo sie mit meinem Vater verheiratet war. Dank ihrer Jobs sahen sie sich aber nicht sehr oft. Sonst wäre mein Dad bei dem Anblick des Autos wohl in Ohnmacht gefallen!
 

Nach einem etwas unbeholfenem Einstieg auf die Rückbank des alten Chryslers, konnte ich aufatmen. Mein Sitz quietschte zwar kurz auf, aber ansonsten hatte ich immer noch das Gefühl, dass das Auto bei der nächsten Kurve auseinander fiel.
 

Meine Mutter brauchte zwei Anläufe um den Motor zu starten, da er beim ersten Mal versagte.
 

Die Fahrt verlief relativ kurz, da die de Lima's in diesem Ort wohnten. Wir mussten ein paar Straßen fahren, bis wir an einige rechte scharfe Kurven kamen, die eine Art Hügel hinaufführten. Dort oben war eines der besseren Viertel in dem meine Familie lebte.
 

Meine Mutter schaltete das Radio an. Ein Nachrichtensprecher quasselte irgendein unnützes Zeug daher, ich achtete schon gar nicht mehr auf das Gefasel. Nach einiger Zeit setzte endlich die Musik ein, für die Brasilien so berühmt war. Samba!
 

Wir unterhielten uns über Kleinigkeiten, die nicht sonderlich interessant waren. Smalltalk eben. Ich war müde und wollte endlich einfach nur nach Hause. Außerdem wollte ich mein Haustier wiedersehen. Mum hatte mir im Krankenhaus erzählt, man hätte sich gut um den kleinen Racker gekümmert.
 

„Sam. Wir sind angekommen.“, meinte meine Mutter und weckte mich kurze Zeit später.
 

Es war etwa eine Stunde vergangen. Heute war viel los und der Verkehr staute manchmal, was nicht zuletzt an einigen defekten Ampeln lag, die einige Kids besprüht hatten.
 

Ich sah meine Mutter, total verschlafen und verständnislos an. So ganz war ich noch nicht da.
 

„Echt?“
 

„Aber ja, schau mal aus dem Fenster.“
 

Gut gemeint, aber wie sollte ich bei all dem Dreck etwas erkennen können?
 

„Oh...“, meinte ich daraufhin nur.
 

Müde streckte ich mich und öffnete dann die Tür. Meine Mum stieg ebenfalls aus und ging zum Kofferraum um den Rollstuhl herauszuhieven. Ächzend kam sie damit nach vorne und half mir beim hinsetzen.
 

„Geht's so?“
 

„Ja.“
 

Sie schob mich mit dem Rollstuhl die Auffahrt hinauf. Bald würde ich damit zurechtkommen müssen, ich konnte mich schließlich nicht ständig durch die Gegend schieben lassen. Auch wenn es ziemlich gemütlich war.
 

Vor der Haustür blieben wir stehen, während meine Mutter in ihren Taschen nach dem Schlüssel suchte.
 

Wir wohnten in einem Bungalow. Direkt davor war ein riesiger Pool, den ich die nächste Zeit leider nicht benutzen konnte. Das Haus war von einer etwa hüfthohen hellbraunen Steinmauer umgeben und überall auf dem Gelände waren Pflanzen und Bäume jeglicher Art. Es sah aus wie in einem kleinen Paradies. Deswegen hatten wir das Haus damals auch gekauft. Es lag etwas abseits der anderen Häuser und war damals ziemlich teuer gewesen.
 

„Ich lasse nachher Pizza kommen, wenn es dir recht ist.“, meinte sie noch und steckte den Schlüssel ins Schloß. Sie öffnete die Tür und schob mich hindurch. Zum Glück hatten wir keine Treppen im Haus, sonst würde ich die nächste Zeit auf der Couch schlafen müssen.
 

„Ja, das ist klasse.“, erwiderte ich.
 

„So, da sind wir also. Allzu viel hat sich nicht verändert, aber wir haben das Haus ein wenig renoviert, wie du sehen kannst.“
 

„Hm, ja die Farbe ist neu. Kaum zu ignorieren.“, meinte ich sarkastisch.
 

Die Flurwände waren in einem hellen creme gestrichen und ließen das Haus noch heller und freundlicher erscheinen.

Auch die Möbel im Wohnzimmer waren neu. Die gesamte Sitzecke war nun weiß.
 

Ich steuerte meinen Rollstuhl in den hinteren Bereich des Wohnzimmers und knallte bei meinem Versuch eine Kurve um eines der Sofas zu ziehen, voll dagegen. Na ja, braucht wohl noch etwas Übung.
 

Ich schob mich langsam voran und näherte mich einem großen Aquarium. Es war ziemlich leer und man musste regelrecht nach dem Bewohner suchen, der hier hauste. Auch wenn er knallrot und weiß war, konnte man das kleine Kerlchen nicht immer auf Anhieb finden.

Was erwartete man auch von vier Zentimetern...
 

„Cha Cha, komm raus, komm raus, wo immer du auch steckst...“, sang ich leise vor mich hin.
 

Ach ja, da war sie ja.
 

Meine kleine Tanzgarnele.
 

Das Tolle an ihr war wirklich, wenn sie sich fortbewegte, dass sie aussah, als würde sie tanzen. Ein Freund hatte sie mir aus Indonesien mitgebracht. Naja, eigentlich war das hier schon die Nummer Zehn. Tanzgarnelen wurden ja leider nicht älter als ein bis zwei Jahre.

Schade, aber auch!
 

Aber Nummer Zehn schlug sich anscheinend gut, laut meiner Mutter.
 

„Mum, ich geh in mein Zimmer!“, rief ich meiner Mutter zu, die sich in der Zwischenzeit vor den Fernseher gepflanzt hatte und nicht so aussah, als würde sie sich die nächste Stunde auch nur einmal vom Fleck bewegen.
 

Sie winkte lediglich mit ihrer Hand.
 

„Ja, mach das...“
 

Längst vertieft in ihren Film, um den es mal wieder ging, wer mit wem. Schrott, den ich mir niemals antun würde. Aber ich war ja auch ein echter Kerl. Statt mit einem dicken Wanst vor der Glotze zu sitzen, würde ich später mal groß Karriere machen. Das wusste ich natürlich jetzt schon!
 

Wie man sehen konnte, war ich sehr von mir selbst überzeugt.
 

Aber ich hatte schon immer das Selbstvertrauen, eines Tigers. Mein Körper glich hingegen eher dem eines Esels, denn er weigerte sich noch immer mir zu gehorchen.
 

Ich schob mich samt meinem fahrenden Untersatz den Flur entlang in mein Zimmer. Das war jedenfalls mal mein Zimmer. Jetzt war es pink und mit lauter typischem Mädchenkram zugemüllt.
 

„Mum!!!“, rief ich entsetzt.
 

Meine Mutter hatte sich wohl gedacht, ich wär aus meinem Ferrari geplumpst, denn sie kam sofort angerannt. Als sie mich aber in meinem Rollstuhl sitzen sah, sah sie mich nur entgeistert an.
 

„Was ist denn los, Junge?“
 

„Was ist mit meinem Zimmer passiert?!“, fragte ich sie nur mit zusammengekniffenen Augenbrauen.
 

„Ach, deswegen brüllst du die halbe Nachbarschaft zusammen.“
 

„...“
 

„Abby wollte unbedingt dein Zimmer haben, weil es größer ist und du ja kaum Platz für dich brauchst. Außerdem war es eigentlich nur geplant ihr das Zimmer zu überlassen, solange du im Koma bleiben würdest. Da du aber nicht vorhattest, so schnell wieder aufzuwachen, haben wir uns gedacht, du könntest das Zimmer am Ende des Flurs bekommen.“
 

„Ist ja mal wieder ganz toll, dass ich auch gefragt werde!“, meinte ich sarkastisch.
 

„Nun reg' dich mal nicht so auf.“, meinte sie beschwichtigend.
 

„Na, da kann Abby aber was zu hören kriegen, wenn sie zurück kommt.“, maulte ich.
 

„Habe ich dir das noch gar nicht erzählt?“
 

„Was erzählt?“
 

„Abigail ist seit zwei Jahren in Deutschland.“
 

„Was? Wieso?“
 

„Sie macht dort ihr Studium. Sie wollte mal ein wenig von der Welt sehen und da sie auch die Sprache gelernt hat, haben wir ihr die Möglichkeit gegeben dort zu studieren.“
 

„War ja mal wieder klar, Abby kann alles machen, was sie will.“
 

„Nun hör aber mal auf!“, ermahnte mich meine Mum.

„Es ist ja nicht so, dass wir dich übergehen wollen, aber keiner von uns hatte mit diesem Unfall gerechnet!“
 

„Aber ihr habt die ganze Zeit so getan, als gäbe es mich gar nicht mehr!“, schrie ich sie an.
 

„Das haben wir nicht.“
 

„Doch! Sonst hättet ihr Abby nicht mein Zimmer gegeben!“, aus Frust und Wut stiegen mir mal wieder die Tränen in die Augen.
 

„Magst du dir dein neues Zimmer denn nicht mal anschauen.“, fragte sie mich und ging vor mir in die Hocke, legte ihre zarten Hände, die noch nie hatten harter Arbeit nachgehen müssen, auf meine Hände, die ich aus lauter Wut im Schoß zusammengeballt hatte.
 

Trotzig sah ich sie an.
 

„Mach was du willst. Aber du bist jetzt 18 Jahre alt. Ich weiß es ist schwer, aber du solltest dich langsam mal deinem Alter entsprechend benehmen.“
 

Mit den Worten ließ sie mich einfach stehen.
 

Ging's noch? Ich lag 12 Jahre im Koma. Ich hatte noch den Stand eines Sechsjährigen, wie sollte ich da bitte wissen, wie sich ein 18-jähriger benahm?!
 

Ich schniefte und sah einmal in die Richtung meines neuen Zimmers. Dann sah ich noch einmal in Abbys Zimmer und schloss dann die Tür.
 

Na ja, konnte ja nicht schade, sich mal das Zimmer anzusehen...
 

Ich drehte meinen Rollstuhl und fuhr dann den Flur entlang. Das Zimmer war gegenüber des Schlafzimmers meiner Eltern.
 

Ich öffnete die Tür und ließ sie sprachlos auffallen. Wow!, war mein einziger Gedanke. Ich hatte zwar irgendwie mit einem Traum von einem Planetarium gerechnet, wie ich es mir immer gewünscht hatte, aber das hier war tausend Mal besser.
 

Die Wände waren in einem giftgrün gestrichen. Vor dem Bett lag ein fransiger grüner Teppich, der aussah wie Gras. Über dem Bett hing die brasilianische Flagge und überall im Zimmer hingen Poster von unseren Nationalspielern. In einer kleinen Sitzecke lag sogar ein Fußball-Sitzsack.
 

Ja, das Zimmer konnte sich wirklich mal sehen lassen. Ich war zwar nicht so verrückt nach Fußball wie Elias, der bei einem verpassten Spiel tagelang nicht ansprechbar war, aber hiermit konnte ich gut vor ihm angeben.
 

Apropos Elias, wo war der eigentlich abgeblieben? Seit ich aufgewacht war, hatte er mich nicht einmal besucht. Das war ja schon ziemlich gemein. Immerhin waren wir die besten Freunde!
 

Ich rollte zurück ins Wohnzimmer und blieb direkt neben Mum stehen. Ich hievte mich neben ihr aufs Sofa und kuschelte mich an. Okay, das würde aber nicht so oft passieren! Das war nämlich uncool. Aber wir waren ja jetzt allein.
 

„Danke! Das sieht echt toll aus!“, murmelte ich in ihren Pullover.
 

Sie lächelte und strich mir zärtlich über den Kopf.
 

„Das hab ich mir schon gedacht, dass es dir gefällt. Die Idee war übrigens von Elias.“
 

Erstaunt sah ich ihr in die Augen.
 

„Elias?“
 

Sie nickte.
 

„Wo ist der eigentlich? Er hat mich kein einziges Mal im Krankenhaus besucht.“
 

„Na ja, er hat doch auch Schule. Außerdem macht er zurzeit seinen Führerschein und er hat doch auch noch andere Freunde, da wird er nicht viel Zeit haben.“, meinte sie nur kurz angebunden, abgelenkt von ihrem Film.
 

Idiot, trotzdem hätte er mich besuchen kommen können. Er wohnte immerhin im selben Ort wie ich. Was war so schwer daran, einmal kurz vorbeizuschauen?!
 

So, er machte also seinen Führerschein. Hatte der es gut. Ich müsste dafür erst mal meine Beine bewegen können!
 

Da Elias Eltern nicht so viel Geld hatten wie meine, besuchte er im Gegensatz zu mir eine öffentliche Schule. Durch seine menschenfreundliche Art hatten wir uns aber sofort angefreundet. Unsere Lieblingsbeschäftigung war es immer, auf den Straßen mit den Nachbarschaftskindern Fußball zu spielen.
 

Hoffentlich kam er die nächsten Tage mal vorbei. Ich wagte es kaum, mir auszumalen, dass Elias womöglich nicht mehr an mir interessiert wäre und nun lieber mit seinen ach so tollen neuen Freunden zusammen abhing.
 

Nein! Das würde er niemals machen. Nicht Elias!
 

Da war ich mir sicher.
 

Während ich so meinen Gedanken nachhing, näherte sich der Film, eine Schnulze mit tragischem Ende, ihrem eigenen Ende und wurde herzlos von meiner Mutter ausgeschaltet. Sie liebte es solche Filme zu schauen, aber es ging ihr nicht sehr nahe, wenn Julia ihren Romeo verlor. Der Romeo meiner Mama war nämlich irgendwo in Goiás und versuchte irgendwie per Anhalter heimzukommen. Das ging ihr scheinbar zurzeit viel näher.
 

„Ich glaube, ich rufe langsam mal den Pizza Service an. Und dann machen wir es uns hier mal so richtig gemütlich.“
 

Sie stand auf und ging in den Flur zum Telefon.
 

Während sie ihre Bestellung aufgab, sah ich etwas lustlos aus dem Fenster.
 

Es wurde langsam dunkler. Wir hatten zwar Winter, aber hier spielte das Wetter schon ein bisschen anders und ließ uns noch einige Stunden hellen Himmel.
 

Ich griff in meine Hosentasche und beförderte mein Handy zu tage. Eigentlich war ich laut meiner Mum zu jung für ein Handy, aber Dad hatte es mir damals einfach gekauft. Er meinte es wäre ein Ortungsgerät darin, so dass sie mich immer finden würden, wenn ich mal verloren ginge. Also hatte sie zugestimmt. So leicht war es eine Mutter zu beruhigen. Die erste Nummer die ich eingetragen hatte, war die von Elias.
 

Ich stierte auf mein Handy, in der Hoffnung, es würde anfangen zu klingeln.
 

Tat es aber nicht.
 

Ich legte es zur Seite aufs Sofa und ließ den Kopf nach hinten gegen die Lehne sinken. Was sollte ich denn jetzt machen?
 

Erst als ich meinen Blick durchs Zimmer wandern ließ, entdeckte ich die Tüte auf dem Boden vor dem Sofa, die Mum vorhin mit reingebracht hatte.
 

Ich fiel wie ein plumper Sack aufs Sofa und kroch etwas näher an die Tüte heran. Meine Hand näherte sich ihr und hielt sie etwas auf, damit ich einen Blick hineinwerfen konnte.
 

DVDs.
 

Der Tag war gerettet!!!
 

Ein paar neue Filme, wie ich auf der Rückseite der Hüllen feststellen konnte. Ganz so alt waren sie also noch nicht, sie mussten erst vor Kurzem im Kino aufgeführt worden sein.
 

Was hatten wir denn da?

Rio, Hangover, Stichtag, Mr. Popper's Pinguine und Four Lions.
 

Von den Titeln hatte ich noch nie etwas gehört, aber sie klangen interessant. Und Rio spielte sogar in Brasilien. Das war doch mal was!
 

Den würde ich sofort schauen, entschied ich mich. Klar, so ein Animationsfilm war ja auch in den Augen eines Sechsjährigen viel ansprechender, als ein Realfilm.
 

Ich legte den Film schön sichtbar auf den Glastisch und lehnte mich dann gemütlich zurück ins Polster. Jetzt musste nur noch die Pizza kommen und dann könnte es losgehen.
 

Leider wurde mein Plan durchkreuzt, die Pizza ließ auf sich warten und nach einer Viertelstunde des Films klingelte das Telefon.
 

Meine Mutter stand auf und ging schlurfend in den Flur und hob den Hörer ab.
 

„De Lima?“
 

„...“
 

„Ach! Das ist ja mal eine Überraschung. Hallo! Wie geht es dir?“
 

„...“
 

„Ja, uns geht es gut. Wir sind ohne Probleme zu hause angekommen. Wir schauen jetzt einen Film und warten auf unsere Pizza. Wie läuft dein Studium?“
 

„...“
 

Anscheinend telefonierte sie mit Abby. Na, mir sollte es egal sein. Diese Zimmerdiebin konnte in Deutschland ruhig verrotten. Ich wette, sie wohnte in einem hässlichen kleinen grauen Zimmer mit einer Mitbewohnerin die nachts laut schnarchte und deren Füße übel rochen. Ich würde es ihr gönnen.
 

„Sam! Abby möchte mit dir reden!“, rief Mum aus dem Flur.
 

„Ich möchte aber nicht mit ihr reden! Sag ihr das!“, schmollte ich.
 

„Stell dich nicht so an. Komm her!“
 

Missmutig hievte ich mich in den Rollstuhl und kam unsanft darin zum Sitzen. Ich rollte sehr langsam, zum Leidwesen meiner Mum, denn die wartete ungeduldig, die paar Meter zum Telefon. Sie übergab mir den Hörer und ging zurück ins Wohnzimmer.
 

„Aber leg nicht auf, ich will nachher noch weiter mit ihr sprechen!“, rief sie mir noch zu.
 

„Jaja...“, murmelte ich.
 

„Hallo, Miss Germany.“, brummte ich in den Hörer.
 

„Sam? Wow, deine Stimmte klingt wirklich ganz anders, als ich sie im Kopf habe.“
 

„Tut mir Leid, wenn sie nicht so klingt, wie du es gern hättest.“
 

„Das meinte ich doch gar nicht. Ich kannte ja nur noch nicht deine neue Stimme.“
 

„So was nennt man Stimmbruch.“
 

„Ja, das tut mir Leid für dich.“
 

„Glaub ich dir nicht.“
 

„Ich bin leicht zu durchschauen, was?“, lachte Abby laut auf.
 

„Du bist irgendwie anders.“
 

„Ja, es sind ja auch viele Jahre vergangen. Ich bin älter geworden und reifer.“
 

„Und lauter...“
 

„Haha, du bist echt süß, Bruderherz.“
 

„Was machst du in Deutschland? Wie ist es da?“
 

Ja, ich geb's zu, ich war neugierig.
 

„Oh, es ist herrlich. Die alten Häuser, die Kirchen und die Menschen! Es ist eine völlig andere Mentalität, als wir sie in Brasilien haben! Die Menschen hier haben eine wirklich ansehnliche Arbeitsmoral. Ich war schon oft shoppen in der Stadt. Mit meinen Freunden. Sie sind echt klasse und es ist hier alles so billig. Na ja, kommt drauf an, in welchen Geschäften man einkaufen geht! Aber ich habe ein paar echt schicke Fummel gefunden, die werde ich bei der nächsten Semesterparty tragen. Ein Freund von mir arbeitet in einer Disko, da gehen wir Freitags immer hin. Es ist echt voll da. Aber die Deutschen haben einfach keinen Rhythmus! Das muss ich ja mal sagen. Wir Brasilianer haben so was einfach im Blut. Das versteht sich ja von selbst! Du glaubst nicht, wie es hier im Wohnheim zu geht. Die letzten Tage wurde hier der vordere Teil saniert. Es war immer ein echt Drahtseilakt in mein Zimmer zu kommen. Ich habe übrigens zwei echt nette Mitbewohnerinnen. Die eine kommt aus Hamburg. Sie stottert ein wenig, aber sie ist echt gut in Deutsch und hilft mir, wenn ich beim Lernen nicht vorankomme. Und dann ist da noch die Andere, die arbeitet nebenbei an zwei oder drei Nebenjobs. Sie muss sich das Studium selbst bezahlen. Sag das jetzt nicht Mama, damit sie sich keine Sorgen macht. Aber die Prostituiert sich und verdient ganz gut damit. Heftig, oder? Ich würde so etwas niemals machen! Darauf kannst du Gift nehmen!Ach ja, und dann...“
 

Und so ging es dann erst mal eine halbe Stunde weiter.
 

Ich hörte schon gar nicht mehr richtig zu.
 

„...und wie geht’s dir?“ Ich horchte auf.
 

„Hm... Wie man's nimmt.“
 

„Sag schon!“
 

„Es ist komisch...Mein Körper hat sich verändert. Aber ich mich nicht. Ich bin immer noch derselbe, während die Welt um mich herum, sich weiter dreht, hab ich mich kein bischen geändert.“
 

„Ja, das kann ich verstehen.“
 

„Wie? Du steckst nicht in einem fremden Körper.“
 

„Ich meinte, ich könnte es mir vorstellen, wie es wäre. Das kommt zwar nicht annähernd daran, aber so wie ich dich kenne, wirst du damit schon fertig!“, munterte sie mich auf.
 

„Wahrscheinlich.“
 

„Gib nicht auf. Es wird schwer sein, aber wenn du dir die Zeit nimmst, wirst du lernen damit klarzukommen.“
 

„Möglich. Ich weiß nicht.“
 

„Da bin ich mir sicher!“
 

„Wie lange bleibst du in Deutschland?“, fragte ich um das unangenehme Thema zu wechseln.
 

So war ich schon immer. Wenn mir etwas unangenehm war, ging ihm einen großen Bogen drum herum.
 

„Ich weiß noch nicht genau. Etwa ein oder zwei Jahre. Ich will mein Studium hier beenden und vielleicht sogar noch einige Zeit hier arbeiten. Wer weiß, vielleicht finde ich ja noch einen hübschen Mann hier?“, meinte Abby schelmisch und lachte.
 

„Wer würde dich denn wollen?“, fragte ich entgeistert.
 

„Hey! Das ist gemein! Ich habe durchaus meine Vorzüge!“
 

„Echt? Scheinst du aber in Brasilien vergessen zu haben.“, ärgerte ich sie.
 

„Du bist mir einer. Kaum zu hause, hast du wieder eine große Klappe.“
 

„Na und? So bin ich nun mal.“
 

„Ja, du bist genau wie Elias. Ihr seid zwei Dickköpfe!“
 

„Er hat mich nicht besucht.“
 

„Hat er nicht?“
 

„Nein!“
 

„Dann muss er seine Gründe haben. Vielleicht musst du auch den ersten Schritt machen. Er hat sich nach deinem Unfall schrecklich gefühlt. Wer kann's ihm verdenken. Immerhin hat er sich die ganze Zeit die Schuld dafür gegeben.“
 

„Ich kann mich nicht daran erinnern.“
 

„Woran?“
 

„An den Unfall. Ich hab A...Ane...Amnesie!“
 

„Oh! Das wusste ich nicht. Das ist mies. Kannst du dich nur an den Unfall nicht mehr erinnern oder...?“
 

„Nur der Unfall.“
 

„Ach so. Hm...hat dir schon jemand erzählt, was passiert ist?“
 

„Ja, aber ich kann damit nicht viel anfangen. Ich weiß nicht...“
 

„Du ich muss aufhören, meine Mitbewohnerin will los. Wir fahren noch mit zwei Freundinnen zum Rhein.“
 

„Okay. Auf Wiedersehen!“ Ich legte auf und fuhr ins Wohnzimmer zurück.
 

„Bist du fertig, ich wollte noch mal mit Abby reden.“
 

„Oh, die ist weg.“
 

„Was? Das gibt’s doch nicht!“, schnauzte Mum herum. „Dieses Mädchen. Das hat sie absichtlich gemacht. In dem Punkt seid ihr zwei euch wirklich ähnlich! Wieso müsst ihr nur immer den wichtigen Sachen aus dem Weg gehen?!“
 

Bevor ich etwas sagen konnte, klingelte es an der Tür und der arme Pizzabote bekam den gewaltigen Wutausbruch meiner Mutter ab. Die ließ auch nichts aus, beschwerte sich über dessen Faulheit und das die Pizza wahrscheinlich längst kalt war. Wenn ja, könne er sie gleich wieder mitnehmen. Sie würde nie im Leben auch nur einen Centavos für eine kalte Pizza bezahlen. Und so weiter...
 

Der Ärmste!
 

Ich bequemte mich zurück aufs Sofa und ließ den Film weiterlaufen. Mum kam missmutig mit der heißen Pizza zurück und stellte sie auf den Tisch, nachdem sie die Fernsehzeitung darunter gelegt hatte und sank ins Polster.
 

Wir sahen den Film schweigend an und trotzdem wurde es ein schöner Nachmittag, der Film war einfach zu lustig, als das wir hätten verbiestert auf dem Sofa sitzen können.
 

Am Abend schob ich mich müde ins Bad, wo meine Mutter netterweise schon das Badewasser mit ordentlich viel Schaum eingelassen hatte. Ich zog mich im Sitzen aus und kletterte dann etwas unbeholfen in die Wanne.
 

Okay, das Wasser war viel zu heiß. Ich hatte zwar gesagt, sie solle es ordentlich heiß machen, aber ich hätte nicht gedacht, dass sie mich so wörtlich nehmen würde. Gequält ließ ich mich in die kochend heiße Brühe sinken. Aua....
 

Ich sank gemächlich nach hinten und spielte ein wenig mit dem Schaum, pustete ihn durch die Gegend, kreuz und quer und versuchte mein Quietscheentchen untergehen zu lassen. Das das Badezimmer nach einiger Zeit aussah, wie nach einem Bombeneinschlag, machte die Sache auch nicht unbedingt besser.
 

Als meine Haut langsam begann Alterserscheinungen zu zeigen, weil sie so eklig runzlig wurde, beschloss ich, war es an der Zeit, mich in meinen todschicken Bademantel zu zwengen, der mir leider inzwischen viel zu klein war. Also zog ich kurzerhand, den meines Vaters über. Als ich einen Blick in den Spiegel warf, betrachtete ich noch einmal mein Gesicht.
 

Zu dem Jungen, der mich dort anstarrte, hatte ich immer noch keine Beziehung aufgebaut. Er war mir nach wie vor fremd. Lag vielleicht auch daran, dass ich Spiegel meidete wie die Pest.
 

Ich rollte in mein Zimmer und kletterte mühselig ins Bett. Es war zum Glück nicht sehr kühl und ließ sich gut aushalten. Nach einigen Minuten kam Mum ins Zimmer und brachte mir noch einen Mitternachtssnack und eine Flasche Cola mit.
 

„Es ist schön, dich wieder zu hause zu haben.“, meinte sie und setzte sich zu mir aufs Bett.
 

„Ja.“
 

„Wir müssen uns überlegen, wie es weitergehen soll.“
 

„Was meinst du?“
 

„Nun ja, zur Privatschule können wir dich erst mal nicht mehr schicken. Du brauchst einen eigenen Lehrer. Und ich muss dich unbedingt noch einmal zum Frisör schicken. Neue Kleidungsstücke brauchst du auch. Die Sachen in deinem Kleiderschrank passen dir nicht mehr. Ich bin leider nicht dazu gekommen, dir welche im Voraus zu kaufen.“, erklärte sie.
 

„Entschuldigung,…“
 

„Ist schon gut. Das macht nix.“, meinte ich leichthin.
 


 

◆ ◆ ◆
 

Irgendwann war ich eingeschlafen.
 

Ich bekam nicht mehr mit, wie meine Mutter mich beobachtete. Sie hatte sich auf die Seite gelegt und betrachtete mich, wie ich ruhig schlief.
 

Sie nutzte die Zeit, um mich noch einmal richtig zu betrachten. Das hatte sie zwar auch schon oft im Krankenhaus getan, aber nun nahm sie sich die Zeit dazu. Sie hatte mich ja immer gesehen, von daher war es ihr nicht so sehr in den letzten Jahren aufgefallen, wie sehr ich mich doch verändert hatte.
 

Ich war immer noch ihr kleiner Junge, aber mein Körper und der Unfall hatten mir meine Kindheit genommen. Ich war zwar jetzt Volljährig, aber irgendwie fehlte mir ein Teil meines Lebens.
 

Vorsichtig, um mich nicht zu wecken, stand sie nach einer Weile auf und verließ mein Zimmer. Bevor sie das Licht ausmachte und die Tür schloss sah sie noch einmal zu mir rein.
 

„Boa noite...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Chibi-Neko-Chan
2012-07-12T13:13:37+00:00 12.07.2012 15:13
Goooott XD Er is immernoch so süß x3
Haha in der Zukunft..auf einem anderen Planeten XD Das kann aber auch wirklich nur Sam denken ;P

>„Aber wenigstens kenne ich mich mit Autos aus.“, stellte ich fest.
..Ganz wichtig Sammy, ganz wichtig bwahaha XD Daran denkt man natürlich sofort, wenn man im KH erwacht und nicht weiß was los ist...haaach ich sag ja, ich liebe diesen jungen xD

>Ich liebte Flugzeuge.
Da kenn ich noch zwei andere ;P

Und es is einfach zu knuffig, wie viel Sorgen er sich um die Armbehaarung machte hahahaha XD So genial

>Kein Wunder, dass mein Körper so entstellt war. Das musste alles von diesem Autounfall kommen. Genau. So einfach war das!
Er ist so knuffig x3 Entstellt...man wie nett xD

Hahahaha XD Total erbärmlich Sam..du hast 12 Jahre gepennt..schäm dich *nod nod*

>Hallo Mama, auch schön dich zu sehen. Sprach's und wurd' weiterhin ignoriert.
Genial xD Aber auch fies >.<

Das Auto is genial XD Aber ich glaube ich hätte auch Schiss, dass das ding gleich unter mir zusammen bricht hahahaha
Ach..nur so ein 'kleines' Haus? Pfff~ ich eminen..nen Pool kann sich doch wohl jeder leisten *hüstel* Sammyyyyyy~~ Wollen wir tauschen? ;D

Awwwwwwwwww Tanzgarnele xD Geil
..Bestimmt nur die zehnte...sicher..nach 12 Jahren...xD

Bwahahahaha XD Tja..wer zu spät kommt~ Damit wars mal dein Zimmer Sam
Awwwwwwww mein armer Sammy Q.Q Pöse Mutter Pööööösee *Mutter hau* kusch weg!

>Ich stierte auf mein Handy, in der Hoffnung, es würde anfangen zu klingeln.
Zauberei~ xD

>Diese Zimmerdiebin konnte in Deutschland ruhig verrotten.
So einen Lachflash gehabt grade XD hahahahhaha neeeein ist das geil! Gut so, go go go sam~

>„Hallo, Miss Gemany.“, brummte ich in den Hörer. --> fehlt da ein 'r' oder is das beabsicht? o.o *denk denk kopf rauch* xD

...So toll ist Deutschland nun auch wieder nicht..xD
Sie übertreibt Sammy..sie übertreibt *nod nod*

Ich würds machen wie Abby..schnell auflegen, bevor Muttern ein wieder vollquatscht xD

...so..jetzt verbrennt er in der wanne und ende hahaha XD

Nach einigen Minuten kam Mum ins Zimmer und brachte mir noch einen Mitternachtssnack und eine Flasche Cola ins mit.
Pssssssst~ *füster* hat eh keiner gesehen *nod nod* (ins ? ;P)

Soooo das Kapi is echt toll..weißt du eh schon..egal XDDD Hahaha
Und hier is jetz endlich ma n Kommi lalala *sing*~

Aber hey...lieber später als gar nicht ;)

Und er ist länger geworden als ich wollte..ach was..nur eine Seite und n bissel bei OO...das geht ja noch bwahahaha XD

Hdgdl Dude *an dich kuschel* das Gewitter is aber immer noch da q.q
Von: abgemeldet
2012-01-25T15:47:51+00:00 25.01.2012 16:47
Wow! Ich hätte niemals gedacht, das dein Prolog sooo lange ist X_X 29 Seiten! Bumm! Werden die anderen Kapitel auch so lang? :) Aber ich bin froh, das ich einmal damit angefangen habe, sie zu lesen.

Du beschreibst die Gefühle deines Hauptcharakters sehr gut und mir gefallen auch die restlichen Beschreibungen der Umgebung echt toll! Auch wenn du einen eher einfachen Schreibstil hast, aber mir gefällt das. Man muss ja nicht jeden Winkel und jeden Stein zehnmal beschreiben so das man auch weiß wo jeder Kratzer oder jeder Schatten liegt.

Was mich allerdings etwas irritiert, sind deine vielen Absätze! Warum machst du nach jedem Satz einen Absatz? :) Es ist jetzt nicht böse gemeint, gar nicht! Ganz im Gegenteil, es hat mir sogar geholfen, das Kapitel nicht aufzugeben sondern in einem rasch durchzulesen. Und es machte Lust auf mehr. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen!

Manchmal entdecke ich noch grammatikalische und Rechtschreibfehler bei dir, doch das ist nicht so schlimm, als das ich sie dir alle aufzeigen würde. Mach einfach weiter so! Du scheinst recht viel Spaß an der Geschichte zu haben, das merkt man auch anhand dessen, wie die Figuren agieren... auch wenn Sam es schwer hat denke ich, wird er es eines Tages schaffen und seinen Weg gehen. Und oh, ich denke ich habe ihn jetzt schon ins Herz geschlossen! :)

Mach einfach weiter so wie bisher, ich werde die FF auf alle Fälle weiter verfolgen! ^^
Von:  Anemia
2012-01-15T17:52:02+00:00 15.01.2012 18:52
Huhu ^^
Das ist ja echt mal eine klasse Idee für eine Geschichte, darauf muss man erst mal kommen. ^^
Nur glaube ich mal gehört zu haben, dass der Mensch bereits nach 5 Jahren Koma schon psychisch große Schäden nimmt. Aber ist nicht schlimm, ich finde es wirklich sehr interessant zu lesen, wie er nun mit seinem "neuen" Leben zurechtkommen muss.
Theoretisch hätte ich mir gewünscht, dass die Mutter und vielleicht auch die Schwester wesentlich euphorischer auf die Nachricht, dass Sam aus dem Koma erwacht ist, reagieren. Es ist schließlich ein wahres Wunder, dass er überhaupt wieder aufgewacht ist.
Ja, jetzt bin ich natürlich auf Elias neugierig. Sehr sogar. Und auf das, was sich damals zugetragen hat.

Ich hoffe auch, dass du weiterhin schön beschreibst, was für Probleme Sam mit seinem Körper hat. Schließlich besitzt er nun auch 'ne Libido und etwas, was bei einem Sechsjährigen noch nicht so funktioniert. *zensier* ;)

Du hast sehr schön formulierte Sätze verwendet und bis auf ein paar Kommafehler ist mir rechtschreibtechnisch auch nichts aufgefallen.

Mach mal schön weiter. Ich quäl mich gerne wieder durch ein so übelst langes Kapitel. xD

lg Serpa <3

Von:  Siri
2012-01-13T21:37:49+00:00 13.01.2012 22:37
Toll Geschichte^^ Bin schon gespannt wie es wieter geht.
Von:  Cend
2012-01-10T15:43:52+00:00 10.01.2012 16:43
Super Geschichte! Das erste kapitel gefällt mir schon mal SEHR gut.

Besonders dieser Abschnitt hier:
Na, mir sollte es egal sein. Diese Zimmerdiebin konnte in Deutschland ruhig verrotten. Ich wette, sie wohnte in einem hässlichen kleinen grauen Zimmer mit einer Mitbewohnerin die nachts laut schnarchte und deren Füße übel rochen. Ich würde es ihr gönnen.

:DDDDD son bissl gehässig ist er ja schon ^^

Freue mich riesig aufs nächste kapitel :)

*kiss*
Daniel


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