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If A Slave Could Change Your Life

Ein Kajirus für Mariku
von

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Mariku

Prolog - Mariku
 

Das Früheste an das sich Mariku von seiner Kindheit erinnern konnte, war das Waisenhaus in Theben, in dem er und sein acht Jahre älterer Bruder Shê-Rár, gewesen waren. Sein Bruder war sein ganzes Leben lang die einzige Familie gewesen die er hatte. An seine Eltern konnte er sich nicht erinnern. Auch wusste er nicht, warum gerade er und sein Bruder in dieses schreckliche Heim gekommen waren. Aber sein Verwandter kümmerte sich immer um Mariku und beschützte ihn vor allem und jedem.
 

Als Shê-Rár sechzehn Jahre alt war, flüchtete er aus dem Waisenhaus. Mariku nahm er natürlich mit. Er war zu der Zeit noch ein richtiges Kind und eher hinderlich als nützlich für den schon viel älteren und erwachsen wirkenden Shê-Rár. Aber dies war ihm egal gewesen. Sie flohen zusammen nach Marsá Alam und zum Glück wurde Shê-Rár locker für neunzehn, zwanzig oder älter geschätzt.
 

Da die Beiden weder Papiere, Geld, noch eine Unterkunft und deswegen auch keine Arbeit bekommen konnten, was sich zu einem undurchbrechbarem Teufelskreis gebildet hatte, begann Shê-Rár zu stehlen. Zusätzlich hatte er ein unglaubliches Charisma. Ebenso konnte der junge Mann alleine mit seiner Erscheinung, mit einem einzigen Blick, Leute zu Fall bringen und sie einschüchtern. Wer in seinem Bann gefangen war, gehorchte ihm und niemand wagte es, sich ihm in den Weg zu stellen oder zu widersprechen. Shê-Rár, das bedeutete „der schöne Falke“ oder „der große Vogel“. Ebenso wie ein Falke, ein stolzer Raubvogel war, so war es auch Shê-Rár. Seine Beute war in Angst und Schrecken vor ihm, ohne, dass er jemals Gewalt anwenden musste. Sondern einfach wegen seiner unglaublichen Erscheinung, wegen seinem sicheren, charismatischen, selbstbewussten Auftreten. Und so wie ein (Raub-)Vogel hoch am Himmel flog um alles zu beobachten, wusste auch er immer alles, hatte einen klaren Blick, welchen nichts hatte trüben können. Er war vorausschauend und umsichtig, hatte eine stolze Erscheinung, und fürchtete sich vor nichts. Weder vor dem Tod, noch vor sonst wem. Seine Haltung war aufrecht, in seinen Augen brannte Feuer, sein Weg ging immer nach vorn, niemals zurück, egal was kam. Seine einzige und unscheinbarste Schwachstelle war Mariku.
 

Es dauerte nicht lange, bis er von der Skorpionen Bande entdeckt wurde. Und nachdem er sich ihnen angeschlossen hatte, ging es sehr schnell, dass er zur rechten Hand des Anführers wurde. Egal was er anpackte, es gelang ihm, er besaß das uneingeschränktes Vertrauen seines Bosses und auch das der übrigen Bandenmitglieder. Aber egal was geschah, der junge Mann war immer für Mariku da. Als sich der kleine Bruder später auch den Skorpionen anschloss, war dies Shê-Rár alles andere als recht. Schließlich mochte er es nicht, wenn sich Mariku in Gefahr begab. Viel lieber hätte er ihn vor allem beschützt und er sollte auf keinen Fall so ein gnadenloser Verbrecher werden wie er. Einzig und allein Mariku kannte ihn als liebevollen, fürsorglichen, warmherzigen großen Bruder, da er sich sonst keinem in dieser Weise öffnete.
 

Mariku liebte seinen Bruder mehr als alles andere, blickte zu ihm auf, war sein Vorbild, daher versuchte er ihm auch in allem nachzueifern. Aber egal was er auch tat, er stand für andere immer nur in dessen Schatten, war immer nur der kleine Bruder von Shê-Rár, fast so als hätte er keine eigene Identität.
 

Shê-Rár hatte das schon früh erahnt und musste mitansehen wie sich sein Bruder immer mehr von ihm löste, aber leider in einer Weise, die er auf keinen Fall gutheißen konnte. Sich zu lösen und selbstständig zu werden, war eine Sache, aber das nur zu tun, in dem kläglichen Versuch sich zu profilieren war alles andere als gut. Mariku drehte sogar eine waghalsigere Sache nach der anderen, ohne nachzudenken oder sich den Konsequenzen bewusst zu werden.
 

Shê-Rár war mit den Jahren zum Anführer der Skorpione aufgestiegen. Sein Einfluss langte überall hin, sogar einige Beamten der Polizei waren ihm hörig. So konnte er schalten und walten wie er wollte, berechnete das Risiko und wurde gewarnt wenn man ihm zu Nahe auf den Fersen war.
 

Als Mariku eines Tages mit dem Plan kam, die Zentralbank in Alexandria auszurauben, artete alles in einen furchtbaren Streit aus. Aber das junge Mitglied hörte nicht, war viel zu stur, wollte endlich aus dem Schattendasein entkommen und zu wahrer Größe heranwachsen. Allerdings war die Zentralbank eine Aktion, welche schlichtweg zu groß war. Shê-Rár wusste es. Erstens lag Marsá Alam im Süd-Westen von Ägypten und Alexandria ganz im Norden am Mittelmeer. Sein Bruder hatte nicht genügend Ortskenntnisse. Er war so hitzig und eigensinnig, dass er sich nie genug Zeit nehmen würde um die örtlichen Gegebenheiten zu erkunden oder einen Fluchtplan B und C in Petto haben könnte. Auch wusste er, dass es dort andere Banden gab, das Gebiet war schließlich streng aufgeteilt. Wenn sich jemand willentlich und vor allem absichtlich in ein Territorium einer anderen Bande wagte und dort Radau machte, musste man letztlich mit dem Schlimmsten rechnen – nämlich Krieg.
 

Shê-Rár wusste, dass dieses Vorhaben nur schief gehen konnte. Mariku jedoch handelte einige Zeit später auf eigene Faust. Er konnte fünf andere Skorpione überreden mit ihm zu kommen. Er hatte vor das Ding am helllichten Tag zu drehen und so stürmten sie kurz vor Geschäftsschluss maskiert in die Bank. Es waren keine Kunden mehr da, nur noch das Personal. Ein versteckter Alarm wurde ausgelöst. Während die sechs noch im Tresorraum waren, wurde die Bank umstellt und Scharfschützen auf den Dächern positioniert.
 

Shê-Rár war ihm gefolgt. Wie ein Assassine glitt er über die Dächer und schaltete die Scharfschützen aus, ohne dass jemand etwas davon mitbekam. Die Polizei hatte begonnen, mit einem Megaphon die Gangster in der Bank anzusprechen. Als Mariku seine Lage begriffen hatte, nahm er einen der Bankangestellten als Geisel. Dann ging alles sehr schnell. Er verlangte einen Fluchtwagen sowie freies Geleit aus der Stadt. Im Fluchtwagen war natürlich ein Peilsender und sobald die Geisel frei war, begann eine wilde Verfolgungsjagd.
 

Auch hier mischte sich Shê-Rár wieder ein, drängte die Polizei so gut es ging ab, damit seinem kleinen Bruder die Flucht gelingen konnte. Auf einem alten Industriegelände versteckte er sich, genauso wie die anderen. Von dem Peilsender wussten die jungen Rabauken natürlich nichts, doch als die Polizei das Lagerhaus voller Elan stürmte, war Shê-Rár abermals anwesend, war wie ein Schatten, bei seinem Bruder, welchen er behütete und im Schutze der Dunkelheit behütete. Die sieben Gangster schafften es erneut zu entkommen und flohen vor den Beamten.
 

Dann geschah das Unglück. Fast wäre Mariku gestellt worden, aufgrund eines Fehlers, sls sein Bruder sich letztlich in die Schussbahn warf. Schmerzerfüllt verzog sich sein Gesicht, aber es kam kein Ton über seine Lippen. Er achtete nicht auf seine Verletzung, sondern schnappte sich einfach Mariku, zog ihn mit sich und brachte ihn in Sicherheit. Sein Versteck war ein alter Wasserturm. Der Jüngere hatte nicht einmal bemerkt, dass ihm sein Bruder gefolgt war. Schwer atmend lehnte er sich an die Wand des Turms, sein Körper aufgepuscht vom Adrenalin. Erst nach einigen Augenblicken begann er, die Situation langsam zu begreifen. In dem fahlen Licht, in welches der Raum getaucht war, konnte er die Silhouette seines Bruders, der vorsichtig aus der Tür spähte, erkennen. Dann sah er das ganze Blut, das seine Kleidung von der Brust abwärts durchtränkt hatte.
 

Schnell schritt er auf ihn zu. Zwei Indizien sagten aus, dass er angeschossen war. Nämlich, dass seine Atmung sehr flach war und die rot gefärbte Kleidung. An seiner Haltung, die wie immer aufrecht und stolz war, hätte man eine solche Verletzung nie und nimmer erahnen können. Shê-Rár drehte sich um, er lächelte, sein Bruder war in Sicherheit. Mariku aber erschrak, als er auf der Vorderseite seines Bruders noch so viel mehr Blut sah.
 

Als er bei ihm war, sank Shê-Rár in Marikus Arme. Der Jüngere setzte sich sofort auf den Boden hin, blickte ihn entsetzt an. Shê-Rár aber hob seine Hand, stich dem Kleineren sanft über die Wange und lächelte ihn warm an: „Du bist meine einzige Schwachstelle, um dich zu schützen würde ich alles und jeden verraten.“
 

Mariku sah verängstigt zu seinem Bruder nach unten, in das brennende, funkelnde Feuer, das in seinen Augen eingeschlossen war. Shê-Rár hob seine Hand weiter nach oben und zog seinen jüngeren Bruder zu sich nach unten. Er küsste ihn zärtlich auf die Stirn.
 

„Sei stark. Bewahre das Erbe. Sei hart aber fair. Und verdammt noch mal, pass besser auf dich auf.“
 

Das war das Letzte, das er Mariku mit einem Lächeln auf den Lippen mit auf den Weg geben konnte, denn nun trat er eine Reise an, die er alleine bestreiten musste.

Zum Schluss schwand das Feuer in Shê-Rár, allerdings trug er, immer noch, ein Lächeln auf seinen Lippen. Auch als dieser Mann dem eigenen Tod ins Auge blickte, war er stark. In keiner Sekunde war Angst in ihm zu erkennen.
 

Immer und immer wieder hatte Mariku versucht, das Blut, das an seinen Händen und an seinem Körper klebte, abzuwaschen. Aber das Blut seines Bruders, welches an seiner Seele haftete, konnte er nicht auslöschen. Er hatte Schuld und es war ihm so bewusst, wie er wusste, dass am Tag die Sonne am Himmel steht und nachts der Mond. Die Wut auf sich selbst, zerfraß ihn innerlich. Und am Ende hatte er nicht verstanden, was sein Bruder ihm hatte sagen wollen.

Der Zorn ließ auch keine Trauer zu, nicht eine Träne vergoss er.

Sein Herz wurde schwarz, verschloss sich, verbitterte und begann hart wie Stein zu werden.

Sein komplettes Wesen veränderte sich, die Erinnerung an alles was gewesen war, vergrub er tief in sich, nein, nicht nur vergrub, sondern BEGRUB er. Mariku beerdigte die Erinnerung, so tief in der Dunkelheit, dass er alles völlig vergaß. Selbst die seine Erinnerungen an Shê-Rár.
 

Mariku kehrte zurück nach Marsá Alam und sah sich nun als Anführer von den Skorpionen an. Er maßte sich diese Amt einfach an, fragte keinen, da sowieso jetzt jeder Angst vor ihm hatte. Aber nicht wegen seines Auftretens und des Charisma wie es bei Shê-Rár gewesen war. Bei ihm waren die Menschen vor Angst erzittert, waren aber dennoch loyal und treu, sie waren schlichtweg der Aura erlegen, welche Shê-Rár besessen hatte. Bei Mariku aber war es lediglich, weil er unberechenbar, brutal, gewalttätig, erbarmungslos und rücksichtslos geworden war. Jeder sah ihm die Veränderung an, sah, dass ein anderer Mensch aus Alexandria zurückgekehrt war.

Seine Stimmungsschwankungen waren nicht zu ertragen. Im ersten Moment noch konnte er mit einem normal umgehen, oder lachen und im anderen hatte man seine Faust im Gesicht. Meistens hatte er schlechte Laune oder noch viel öfter sehr schlechte Laune. Man ging ihm aus dem Weg, sonst rollten Köpfe. Der Tod seines Bruders an dem er Schuld trug, schaltete jegliche menschliche Regung bei ihm aus, ließ ihn eiskalt werden, ohne Erbarmen.
 

Kein Wunder also, dass es nicht lange dauerte, bis man sich seiner entledigen wollte. Ein Komplott war schnell geschmiedet, wie man ihn um die Ecke bringen könnte. Mariku bekam jedoch rechtzeitig Wind von der Sache und konnte dem ersten Attentat entgehen. Nach und nach richtete sich jeder gegen diesen Tyrannen und seine Gewaltherrschaft. Das Lager seiner Gegner wuchs stetig, sodass er es nicht mehr kontrollieren konnte, sodass er letztlich gezwungen war unter zu tauchen und niemanden mehr zu vertrauen.

Allerdings wurde er immer wieder aufgespürt, eine Hetzjagd um Leben und Tod entbrannte. Als er sogar angeschossen wurde, war er gerade im Hafenviertel unterwegs, in der Hoffnung dort irgendwie Schutz zu finden. Wahllos rettete er sich in das nächstbeste Versteck, das er sah, in diesem Fall war es ein Containerschiff, welches gerade im Hafen lag. Ungesehen schlich er sich am Bord in die Maschinenräume, von denen er vermutete, dass dort niemand vorbeikommen würde. Dort sackte er bewusstlos zusammen. Als Mariku später, viel später, wieder zu sich kam, hatte das Schiff bereits abgelegt und seine Reise, zu einem unbekannten Ziel, hatte begonnen.
 

Während der Fahrt blieb er als blinder Passagier, zu seinem Glück, unbemerkt. Er schaffte es tatsächlich, sich fast eineinhalb Monate unentdeckt auf dem Schiff zu bewegen. Letztlich legten sie in Japan, im Hafen bei Sendai, wieder an. Er schlich sich, kaum dort angekommen, von Bord. Zurück wollte er nicht mehr, also hieß es „auf in ein neues Abenteuer.“
 

In der Küstenstadt Sendai war, seiner Meinung nach, nicht genug los. Es gab kein Potenzial für ihn, daher suchte er sich ein neues Revier. So verschlug es ihn nach kurzer Zeit nach Domino. Er kannte es ja nicht anders, also legte er sich dort ebenfalls wieder recht schnell mit zwielichtigen Typen und dem Gesetz an. Als Neuankömmling und gegenüber dem Landestypischen Aussehen, welches er mit seinen sandblonden Haaren, dem dunklen Teint und der großen, stattlichen Statur nun mal nicht hatte, erregte er nicht nur in der Unterwelt Aufmerksamkeit und Aufsehen. Die örtlichen Banden checkten schnell wie unberechenbar, brutal, gewalttätig, erbarmungslos und rücksichtslos er war, genau das, was man nicht als Feind haben wollte, was jedoch als Einzelgänger noch relativ ungefährlich war. Deshalb wurde er nicht sofort gelyncht, sondern von einer ganzen Gruppe Yakuza Schläger überwältig und bewusstlos in Ketten gebunden zu ihrem Boss gebracht.
 

Dieser „unterhielt“ sich eingehend mit ihm. Wobei unterhalten sich in diesem Fall auch auf die Fäuste der Handlanger des Chefs bezog. Er hatte nun die Wahl, entweder den Fischen Gesellschaft zu leisten, oder sich ihm anzuschließen und ebenfalls ein Yakuza zu werden.
 


 


 


 


 


 

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  -Mariku
2012-05-06T09:59:03+00:00 06.05.2012 11:59
~Hol doch die Polizei
1,2, Polizei~

Da ich, wie du schon weißt, deinem Wunsch nachgehen wollte;
hier bin ich!
Also ich fand den Prolog gut, auch wenn er am Ende, wie jemand schon schrieb, langweilig wurde. Ich denke mal, dass wird sich im nächsten Kapitel wohl ändern, oder?
Von:  Onlyknow3
2012-01-20T13:14:42+00:00 20.01.2012 14:14
Der arme Kerl,hat schon keine schöne Kindheit und verliert durch seine eigene Unachtsamkeit den Bruder der alles für ihn war.Nun hat er als Yakusa genau das gemacht was sein Bruder nicht wollte,bin jetzt schon begeistert von der Geschichte,und freui mich wenn es weiter geht.


LG
Onlyknow3
Von:  DivaLila
2012-01-18T00:31:07+00:00 18.01.2012 01:31
Na, armer Mariku... da kann ja nur was verschrobenes bei rauskommen, wenn er im Schatten seines Bruders aufwächst, diese seine einzige Bezugsperson ist und er dann Schuld an seinem Tod ist v.v

Die Story beginnt toll, bin gespannt, wie sich Mariku und Ryou kennenlernen werden :D

Gegen den Schluss wirds etwas langweilig zu lesen, da es nur noch eine Aneinanderreihung von Handlung ist, die die grösstenteils in einfachen Sätzen abhandelst.
Ansonsten sind mir schon einige Rechtschreibefehler aufgefallen, wenn du möchtest, lese ichs dir gerne beta... aber du musst auch wirklich wollen, nicht, dass ich die Zeit dann umsonst aufgewendet habe ^.-

Und:
Ich liebe den Satz, den der Bruder von Mariku von sich gibt, als er stirbt: "Und verdammt noch mal, pass besser auf dich auf."
irgendwie ist das süss und lustig gleichzeitig für so ne Situation :D

PS: Danke für deinen Kommi zu meiner FF für den WB von Lelio ^.-


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