Das Kapitel
„Ist das dein ernst?“, fragte sie ihn fassungslos. Er sah sie entschuldigend an, „Du weißt, dass das mein Traum ist. Es ist eine einmalige Gelegenheit für mich und die Jungs als Band groß rauszukommen.“ Die junge Frau schüttelte ungläubig den Kopf. Das hatte sie nicht erwartet als er ihr eine „super Neuigkeit“ erzählen wollte. Sie hatte ihm auch etwas Wichtiges erzählen wollen, doch hatte sie ihm den Vortritt gelassen.
„Yuki.. sei bitte nicht sauer. Es ist doch nur für ein paar Wochen.“ „Und danach? Wenn ihr wirklich Erfolg habt? Wie lange lässt du mich dann allein?“ Hiruzen sah beschämt zur Seite. Er wusste nicht was er sagen sollte. Sie lief vor der Fensterfront auf und ab, wie ein zu lange eingesperrtes Tier. „Was ist mit mir? Bin ich nicht mehr dein Traum? Hast du das nicht gesagt als wir zusammengezogen sind?“ „Yuki..“, versuchte er sie auf sich aufmerksam zu machen, doch sie tigerte weiter durch den Raum.
Hiruzen stand auf und nahm sie sanft in den Arm. Beruhigend strich er ihr über den Rücken. Für einen Moment verharrten sie in Stille. Yuki lehnte sich an ihn. „Was ist mit meinem Traum?“, nuschelte sie in seine Brust. Er schob sie ein Stück von sich, um ihr in die Augen sehen zu können: „Yuki, schau mich an.“ Sie gehorchte. „Mein Traum mit dir zusammen zu leben hat sich bereits erfüllt. Jetzt möchte ich meinem nächsten Traum nachjagen, und ich hoffe das du mir auch dabei beistehen wirst.“ Yuki sah zur Seite. „Meinst du, dass es wirklich eine so gute Idee ist?“, fragte sie. „Ich find sie nicht nur gut, sondern genial! Stell dir vor wenn wir erfolgreich sind, was wir uns dann alles leisten können!“ „Und stell du dir vor wie wenig Privatsphäre wir dann haben werden.“, antwortete sie schnippisch, drehte sich von ihm weg und ging zum Fenster.
Sie seufzte. „Was glaubst du, ist mein Traum?“, fragte sie ans Fenster gewandt. Hiruzen blickte überrascht auf. Sein Mund öffnete sich, doch er wusste nicht was er sagen sollte. Sein Blick heftete sich wieder auf den Couchtisch. „Es tut mir leid.“, murmelte er.
„Was soll das heißen?“, fragte sie völlig ruhig und drehte sich zu ihm um, „Dass du nicht weißt was mein Traum ist?“ Ihre Augen wurden schmal und Hiruzen überlief ein kalter Schauer. Ihn packte immer eine Gänsehaut wenn sie so ruhig mit ihm sprach. Ein deutliches Zeichen dafür, dass sie sauer war.
Er wollte etwas sagen, doch es fehlten ihm noch immer die Worte. Yuki ging zu ihm und setzte sich mit ihm zusammen auf das Sofa. Er blickte sie entschuldigend an. Sie wollte ihn etwas beruhigen und nahm seine Hand, um ihm sanft darüber zu streichen: „Mein Traum ist es, mein Leben mit dir zu verbringen. Eine Familie mit dir zu gründen.“ Sie machte eine kurze Pause und sah ihn liebevoll an. „Das will ich doch auch, nur…“ Yuki legte ihm sanft einen Finger auf die Lippen und unterbrach ihn dadurch.
Sie lächelte: „Das freut mich. Und ich verspreche dir, dass ich mich anstrengen werde dich in deinem Traum zu unterstützen.“ Er lächelte sie an und umarmte sie überglücklich. Plötzlich vibrierte sein Handy. Er schaute auf das Display und las die kurze Nachricht.
„Musst du los?“ Er seufzte: „Wir treffen uns gleich und fahren dann ins Hotel.“ Sie nickte nur, doch sie wurde merklich nervöser. ‚Je weniger wir den Abschied hinauszögern, desto besser.’, dachte sie. Er merkte es, ging jedoch nicht darauf ein weil er selbst nervös war. Hiruzen lehnte sich zu ihr hinüber, umarmte und küsste sie ein letztes Mal für die nächsten Wochen. Tränen traten ihr in die Augen als er aufstand, sich von ihr abwandte und zur Tür ging. „Hiru!“, rief sie ihm nach. ‚Wenn nicht jetzt, wann dann?’, dachte sie. Er drehte sich um und sah sie Erwartungsvoll an. „Ich bin schwanger.“
