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Dragon Love

Wagner x Hindel
von

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Dragon Love

Wagner x Hindel
 

Die Drachen der Welt Erion waren einst so zahlreich wie die Sterne am Firmament. Sie waren die stärksten und klügsten Wesen und man könnte sagen, dass sie verehrt und gefürchtet wurden wie Götter. Nun jedoch waren sie ihrem Ende nahe, ihrer eigenen Apokalypse.
 

Wagner, der König der Drachen, seufzte resigniert. Wie demütigend es doch alles war. Ihr stolzes Volk, einst so prachtvoll und zahlreich nun auf drei Exemplare reduziert zu sehen. Außerdem mussten sie sich dazu herablassen sich in eine menschliche Form zu verwandeln und das alles bloß um zu überleben.

„Nun gut. Ich sollte langsam aufbrechen. Hindel wartet schließlich schon auf mich.“

Er spreizte seine mächtigen Schwingen und hob ab. In einer halben Stunde war er in der Nähe von der Menschenstadt Titania und landete im Wald in der Nähe. Dann veränderte er seine Form in die eines Menschen. Seine Augen wurden violett und sein Haar rostbraun mit einer schwarzen Strähne über dem Scheitel. Er war groß und kräftig von Statur und man konnte sagen, dass er durchaus gut aussehend war.
 

Als er in der Stadt ankam und sich nach Hindel umsah, einem anderen Drachen in Menschengestalt, fragte er sich ob er ihn wohl zu lange hatte warten lassen. Jedoch war seine Sorge vollkommen unbegründet, da der andere ihn anstrahlte als er auf der Bildfläche erschien.

„Da bist du ja, Wagner! Keine Sorge ich bin auch eben erst angekommen.“

Hindel hatte in seiner menschlichen Form blondes, langes Haar mit violetten Strähnen. Er war von eher zierlicher Gestalt und sah weitaus jünger aus, als er in Wirklichkeit war. Seine grünen Augen glänzten jedoch in diesem unglaublichen Wissen, das er besaß.

„Wie kannst du in diesen Unmengen von Menschen nur so glücklich sein, Hindel?“

„Wieso sollte ich nicht? Menschen sind sehr interessant und bei weitem nicht so furchtbar wie du denkst, Wagner.“

„Hmpf! Wegen ihnen sind wir fast ausgestorben. Und jetzt sagst du mir ich soll mit ihnen Freundschaft schließen?“

„Das habe ich ja nun nicht gesagt und das musst du auch zugeben. Und das mit unserer Ausrottung war ohnehin unser Schicksal und du weißt, dass man seinem Schicksal nicht entkommen kann, oder?“

„Wenn du es sagst, Hindel.“

Genervt fuhr sich Wagner durch sein kurzes Haar. Er konnte diese Diskussion so häufig führen wie er wollte, aber am Ende musste er immer klein bei geben und heute auch noch schneller als sonst. Es war einfach nicht sein Tag.

„Warum wolltest du jetzt eigentlich, dass ich hierher komme? Du hast nur gesagt, dass wir uns hier treffen sollen, aber du hast mir absolut keinen Grund an gegeben.“

„Nun ja. Sieh dich mal um. Was kannst du sehen, Wagner?“

Wagner blickte um sich. Er sah die Menschen emsig hin und her laufen. Einige priesen ihre Waren an, andere erfreuten sich einfach an den bunten Verzierungen in den Straßen oder den Ständen, die ihre seltenen Delikatessen anboten.

„Ja und?“

„Wagner... Es ist ein Fest! Das hundertste Gründungsjahr des Reiches! Ich wollte, dass wir etwas Spaß haben. Vor allem du könntest Spaß sehr gut gebrauchen. Außerdem habe ich gehört, dass vor ein paar Monaten ein Prinz geboren worden ist. Sein Name ist Kornelius, allerdings ist bei seiner Geburt die Königin gestorben... Der arme König Edmund. Ich mag ihn, weißt du?“

„Hindel! Wie kommst du andauernd auf diese wahnwitzigen Ideen?! Wieso sollte ich mich erstens dafür interessieren und zweitens darüber freuen?!“

„Wagner, beruhige dich doch! Genau deswegen will ich ja, dass du daran teilnimmst. Damit du einen anderen Blick auf die Menschen werfen kannst. Außerdem... Vergiss den Rest...“

Hindel errötete leicht.

„Was? Brich gefälligst nicht mitten im Satz ab. Sonst werde ich nie verstehen was du denkst.“

„Nein, schon gut. Das war eh nicht wichtig...“

„Hindel! Spuck es aus!“

„Nein! Ehrlich! Es ist nichts!“

„Wenn du es mir nicht jetzt sofort erzählst, gehe ich!“

„Wagner!“

„Nun?“

„ … Ich ... wollte bloß … etwas Zeit ... mit dir verbringen ...“

Wagner blinzelte ungläubig.

„Das ist alles?“

Hindel nickte nur verlegen.

„Das ist alles...“

„Und deswegen machst du so einen Aufstand? Also ehrlich. Du bist unmöglich Hindel!“

Betreten blickte Hindel zu Boden.

„ ´Tschuldige...“

„Schon gut. Nun komm“, er nahm Hindels Hand und zog ihn vom Stuhl auf dem er gesessen hatte. „Wir haben schließlich viel zu erkunden, nicht wahr? Ist immerhin eine ganze Menge los hier.“

Hindel blickte ihn überrascht an.

„Du bleibst?“

„Naja, warum nicht? Dann bin ich vielleicht am Ende etwas schlauer, über dich und die Menschen.“

Wagner lächelte ihn warm an.

„Und lass bloß nicht meine Hand los! Dein Orientierungssinn ist einfach furchtbar, also darfst du mir nicht verloren gehen.“

Hindel war nun vollkommen rot im Gesicht. Sogar seine Ohren hatten eine rote Färbung angenommen. Wagner lächelte in sich hinein. Das sein kleiner Freund aber auch so schnell peinlich berührt sein konnte und das obwohl er doch der Weiseste unter ihnen war. Aber nun gut. Wissen und Persönlichkeit waren eben zwei verschiedene Dinge.
 

Sie schlenderten über das ganze Fest und tatsächlich musste Wagner zugeben, dass es ihm gefiel. Hindel hatte vielleicht recht und die Menschheit war vielleicht wirklich nicht so schlimm wie er gedacht hatte. Zumindest ein Teil der ganzen Masse.

Sie spielten bis zum Anbruch der Dämmerung an den Ständen und begutachteten die Vorführung von Tanzgruppen und Akrobaten. Häufig erwischte Wagner sich dabei, das er laut lachte und sogar einigen Menschen half. Wie zum Beispiel einem kleinen Mädchen, das seinen Ballon verloren hatte. Hindel stupste ihn danach in die Seite und lächelte verschmitzt zu ihm hoch. Etwas verlegen wandte er sich ab und strich sich durch die Haare. Sein Begleiter kicherte bei der ungewohnten Reaktion seines Freundes und Wagner fauchte ihn etwas empört an.

„Aber Wagner!“

„Was?! Ich kann ja wohl noch einem kleinen Geschöpf wie dem da helfen!“

„Ja, das kannst du ruhig.“

„Na also! Lass mich gefälligst in Ruhe!“

Hindel schmunzelte und blickte in den Abendhimmel.

„Wagner. Vielleicht sollten wir uns eine Bleibe suchen, es wird schließlich schon dunkel.“

„Eine Bleibe? Wir können doch einfach zurück fliegen und...“

„Nein! Ich möchte den heutigen Tag als Mensch verbringen und das schließt die Übernachtung mit ein.“

„Auch das noch... Schön, von mir aus. Dann suchen wir uns eben eine Herberge.“

„Yay!“

Begeistert wie ein kleines Kind lief Hindel voraus und hüpfte dabei auf und ab.

„Hey! Hab ich dir nicht gesagt meine Hand nicht los zu lassen! Hindel!“

„Dann fang mich doch! Wetten ich bin schneller als du!“
 

Wagner konnte seinen Freund tatsächlich nicht einfangen und gab entnervt auf. Hindel lächelte ihn ein klein wenig entschuldigend an.

„Jetzt sei mir bitte nicht böse, Wagner. Ich habe auch schon einen Gasthof für uns gefunden.“

„Na, ist ja ganz toll! Ich bin wirklich begeistert!“

„Wagner...“

Traurig blickte Hindel seinen jahrhundertealten Freund an.

„Wagner! Hindel! Ich dachte mir, dass ich euch hier finde.“

Beide drehten sich überrascht um und erblickten ihren Freund Belial. Sie erkannten ihn sofort, da er als Mensch sehr auffällig wirkte durch sein Äußeres. Er hatte hellblaue Augen und dunkelblaue Haare mit orangefarbenen und schwarzen Strähnen.

„Belial, was tust du denn hier?“

„Nun, ich habe Nachrichten für euch.“

„Nachrichten?“

„Ja. Wir wissen ja, dass Odin bereits seinen riesigen Morgenstern hat und die königliche Familie hier ein Schwert besaß nicht wahr?“

„Du meinst aus Psyphos? Na und? Was können wir schon großartig tun? Außerdem solange sie uns in Ruhe lassen, stört es mich nicht.“

„Schon, nur habe ich jetzt gehört das Odin einen Speer hat anfertigen lassen. Für seine Tochter Griselda und die Feen haben eine Armbrust herstellen lassen. Findet ihr das nicht auch merkwürdig? Warum denn ausgerechnet jetzt?“

„Woher sollen wir das wissen? Natürlich sind die Psyphos gefährlich für uns, aber solange man die Kristalle aus der Unterwelt holen kann, können wir eh nichts unternehmen.“

„Hm.“

„Deswegen hast du uns gesucht, Belial?“

„Ja, schon. Warum, Wagner? Hab ich euch etwa unterbrochen?“

Wagner errötete, ebenso Hindel.

„Wobei willst du uns denn bitte unterbrochen haben?! Wir haben bloß etwas Spaß auf einem Fest!“

Belial fing an zu lachen.

„Ja, ja. Ich sag dazu nichts. Naja, habt Spaß ihr zwei. Ich bin jetzt wieder weg.“

Lachend rannte Belial davon. Wagner rief ihm noch ein paar Verwünschungen hinterher.

„Lass uns gehen, Hindel. Ich bin müde und entnervt wegen dieses Trottels, Belial!“

„Ist gut. Der Gasthof ist auch nicht weit von hier.“
 

Gähnend streckte sich Wagner und ließ sich auf eines der Betten fallen. Entspannt blickte er zu Hindel, der die Vorhänge am Fenster zuzog.

„Geh du dich zuerst waschen Hindel. Ich bin zu müde um jetzt wieder aufzustehen.“

„Was redest du denn da? Außerdem haben sie uns extra zwei separate Waschkübel vorbereitet, also steh schon auf. Oder muss ich dich jetzt wie ein kleines Kind behandeln und dich baden?“

Missmutig drehte sich Wagner auf die Seite.

„Müssen wir uns waschen?“

„Ja. Wir sind voll von Staub und Dreck. Außerdem ist dein Oberteil schmutzig geworden.“

„Und? Wenn ich wieder ein Drache bin, ist der Fleck sowieso verschwunden.“

„Wagner, gib mir einfach dein Hemd nach dem Bad und ich werde es waschen. Einverstanden? Also beweg´ dich endlich.“

„Ja, oh Weiser aller Weisesten.“
 

Lachend ging Hindel mit einem Handtuch unter dem Arm, aus dem Zimmer. Etwas brummelig stand Wagner dann auch auf und wandte sich zum gehen.

Das Badewasser war angenehm warm und Wagner befand es als richtig, das Bad zu nehmen. Vor allem als er sah wie dreckig das Wasser nach ein paar Minuten war. Entspannt lehnte er sich zurück und genoss es. Schläfrig schloss er die Augen und entschwand auch nach einigen Minuten ins Traumland...
 

Verlegen war er nach einigen Stunden aus dem Bad gestiegen und schlang sich das Handtuch um die Hüften. Mit nassen Fußstapfen ging er in das Zimmer, das sie gemietet hatten und klopfte leise an. Schon fast reumütig stellte er sich auf eine Rüge ein, aber die kam nicht, als er ins Innere trat. Überrascht sah er seinen Freund auf dem Bett liegen. Anscheinend war er eingeschlafen während er auf ihn gewartet hatte. Erleichtert seufzte er auf und ging auf das Bett zu. So wie er jetzt da lag würde Hindel sicherlich eine Erkältung bekommen. Nur eine leichte Decke bedeckte ihn und man konnte fast seinen noch feuchten Körper hindurch scheinen sehen. Er sollte ihm die Bettdecke überwerfen. Sollte er... Aber irgendwie wollte oder besser gesagt, konnte er einfach nicht. Sein Blick war wie festgenagelt auf Hindels Körper gerichtet. Leise ging er auf ihn zu und strich sanft eine blonde Haarsträhne aus seinem Gesicht. Erst jetzt bemerkte Wagner wie lang die Wimpern des Kleineren waren. Sein Körper und Gesichtszüge waren auch nicht wie seine. Sie waren sanft und fließend, geschmeidig und zart. Seine dagegen waren hart und kantig, grob geradezu plump. Vorsichtig legte er eine Hand auf Hindels Hüfte und fuhr seine Körperkurven entlang. Fasziniert von der Zartheit und Schönheit seines Freundes. Wieso war ihm das nicht schon vorher aufgefallen? Als Drache war es doch genauso, wieso fiel es ihm also jetzt erst auf?

Wagner war an seinem Hals angekommen und stockte schockiert. Hindel blickte ihm verwirrt und leicht errötet entgegen. Wagners Gedanken überschlugen sich. Was sollte er denn jetzt bloß sagen?

„Wieso hast du...?“

„Ähm, also... Ich weiß es nicht... Ich fand deinen Körper nur auf einmal... anziehend, denke ich.“

Verlegen blickte er zu Boden und blickte wieder auf, als er das Rascheln der Decke vernahm. Diese glitt gerade an Hindels Körper hinab und sammelte sich in seinem Schoß. Wagner errötete. Ihm stockte der Atem. Mondlicht hatte sich in ihr Zimmer geschlichen und warf nun sein Licht auf Hindels Haut, welche leicht funkelte und ihn überirdisch wirken ließ. Seine grünen Augen leuchteten neugierig und sahen ihn durchdringend an.

Jetzt wo er darüber nachdachte, war das nicht das erste Mal das ihm das passierte. Ihm war schon häufiger der Atem stehen geblieben, wenn er seinen Freund betrachtet hatte. War er eigentlich noch bei Verstand? Er sah seinen besten Freund nicht als Freund sondern als...

„Geliebten...?“

Wagner hatte es nur gewispert. Schockiert blickte er zu Boden.

„Wagner? Alles in Ordnung?“

Er schüttelte den Kopf.

„Nein. Nichts ist in Ordnung, Hindel. Ich, ich sehe dich nicht als Freund. Ich... sehe dich als...“

„ … Geliebten …?“

Leise hatte er nur gefragt, unsicher und zugleich hoffnungsvoll. Wagner sah ihn an und nickte.

„Ja. Als Geliebten... Aber wie kann ich...? Wir sind Drachen! Das ist gar nicht möglich für uns!“

„Mittlerweile schon, oder nicht?“

Wagner blickte ihn verwirrt an.

„Komm her Wagner, setz´ dich neben mich.“

Er tat wie ihm geheißen und sah ihn fragend an.

„Wir sind als Drachen geboren worden, das ist richtig, aber nun können wir unsere Gestalt ändern und somit ändern sich auch unsere Möglichkeiten, Wagner. Ich meine, sieh doch nur...“

Sanft nahm er eine von Wagners Händen und legte sie auf seine Brust.

„Wir hätten uns vorher niemals so berühren können, mit unseren Klauen und Flügeln. Mit diesen Körpern aber können wir das. Verstehst du, Wagner? Selbst wenn es nicht die Form ist in der wir geboren wurden, so ist diese Form aber immer noch wir.“

„Ich verstehe... Du hast recht, wie immer.“

Wagner lächelte.

„Hindel. Darf ich dich dann also berühren? Ich möchte nichts tun, dass dich verletzt.“

Hindel schüttelte den Kopf.

„Egal was du mit mir tun würdest, es würde mich niemals verletzen. Um ehrlich zu sein, habe ich diese Gefühle schon länger als ich mich erinnern kann. Ich... liebe dich, Wagner. Aus tiefstem Herzen...“

„Hindel...“

Zaghaft beugte sich Wagner vor und küsste ihn probierend. Beide blickten sich verlegen an.

„Das... ist ein sehr... angenehmes Gefühl. Findest du nicht auch?“

„Stimmt... Lass es mich noch einmal versuchen...“
 

Sonnenlicht schien ins Zimmer und kitzelte Hindel an der Nase. Er schlug die Augen auf und blickte in violette Augen.

„Guten Morgen, Wagner.“

„Guten Morgen.“

Hindel lächelte glücklich und kuschelte sich zufrieden an Wagners nackten Körper. Dieser legte sanft den Arm um ihn und seufzte.

„Wieso konnten wir uns nicht schon früher verwandeln?“

„Keine Ahnung, aber ich hätte es schön gefunden.“

„Hmhm... Von mir aus können wir ab jetzt ruhig häufiger hier vorbei kommen, was meinst du?“

Hindel errötete und lachte leise.

„Ja, warum nicht? Ich fände das wirklich schön.“

Und mit einem Lächeln auf den Lippen küssten sie sich noch einmal, während draußen Belial grinsend vor der Tür stand, lässig an der Wand lehnend.

„Endlich! Ich habe es doch gewusst. Drachenliebe ist eben etwas besonderes, nicht wahr ihr zwei?“
 

ENDE



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