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Lover To Go - Leseprobe

Milchschaumschläger unter sich
von

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Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul

„Das kannst du nicht machen!“, fuhr Dylan ihn an. „Das hab ich nicht verdient!“
 

Jeremy aber hob verwundert die Augenbrauen. „Ich kann es machen und ich werde es machen.

Und ob du das nun verdient hast oder nicht, darüber lässt sich wohl streiten.“
 

Dylan fuhr in seinem Stuhl hoch, stieß ihn dabei scharrend über den Boden.
 

„Wenn du mich rauswirfst, dann steh ich ohne Job da!! Was glaubst du wer mich so einfach nimmt?! Ich bin alleine und auf mich selbst gestellt, wenn ich keine Kohle mehr verdiene dann werde ich verhungern! Ich würde eingehen! Ich… zeig dich an wegen sexueller Nötigung!! Du hast mich gezwungen! Ich werde…“
 

Jeremy fing an laut los zu lachen. „Spinnst du?!“ Er packte Dylan am Arm und drückte ihn wieder auf den Stuhl hinunter. Dabei hielt er ihm etwas vor die Augen.
 

Ein Ticket.
 

Sein Chef lachte noch immer heiter und wuschelte ihm durch das Haar.

„Leider hab ich so kurzfristig nichts Besseres bekommen.

Du fliegst morgen früh, also solltest du schon mal anfangen deine Sachen zu packen.“
 

Völlig irritiert starrte Dylan auf das Ticket in seinen Händen.
 

Was stand da? Athen…?
 

Seine Augen wurden immer größer.
 

„Es ist zwar nicht besonders warm, doch weitaus angenehmer als hier.“

Jeremy war wieder ruhiger geworden und trank mit einem amüsierten kleinen Lächeln seinen Kaffee.
 

„Ur…laub?“, fragte Dylan entgeistert.
 

„Ja-ha“, erwiderte Jeremy und stellte mit einem zufriedenen kleinen Lächeln die Tasse auf den Tisch.
 

„Drei Wochen sollten dir hoffentlich reichen, um wieder bisschen zur Besinnung zu kommen.“ Er erhob sich und stand jetzt dicht vor seinem jüngeren Mitarbeiter.
 

Dieser sah noch immer sprachlos zu seinem Chef auf, dessen Gesichtsausdruck bei seinem Anblick so unglaublich sanft wurde.
 

Vorsichtig strich Jeremy ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „Damit du ein wenig auf andere Gedanken kommst.“
 

Als er sich Dylan allerdings mit dem Gesicht näherte, zuckte dieser leicht zurück und kniff die Augen fest zusammen.
 

Aus unerfindlichen Gründen begann sein Herz zu rasen, schneller und schneller.
 

Er erwartete wieder diesen wilden, gebieterischen Kuss.
 

Doch es geschah nichts.
 

„Pass auf dich auf und melde dich, wenn etwas ist.

Ich hab eine Vollpension gebucht, du brauchst also nicht besonders viel Geld mitzunehmen.
 

Raub keinen aus, wenn du pleite bist und hüte dich dort deine kleinen temperamentvollen Anfälle zu bekommen, verstanden?

Wenn du was brauchst, ruf mich an.“
 

Völlig irritiert von dem Umschwung in Jeremys Stimme sah er zu ihm auf. Warum war er auf einmal so nett…?
 

„Warum tust du das…?“, fragte Dylan vorsichtig und spürte die warme Hand auf seiner Wange,
 

Jeremy sah ihm lange in die Augen, ehe er wieder sanft lächelte. „Weil ich glaube, dass dir das gut tun wird…“
 

Dylan schüttelte aber den Kopf. Das war nicht die Antwort auf seine Frage. „Ich meine, warum hast du mich hergebracht? Warum bist du geblieben…?“
 

Jeremy zuckte mit den Schultern.
 

„Weil ich dachte, dass du vielleicht einsam wärst, wenn du wach wirst und es ist niemand da.

Aber eigentlich wollte ich nur dein dummes Gesicht sehen, wenn ich dir das Ticket unter die Nase halte.“ Wieder zeigte sich das verspielt ironische Grinsen auf seinen Lippen.
 

Der dicke, schwere Eisklumpen in seinem Magen wurde größer. Spitze, scharfe Eispflöcke bohrten sich durch seinen Bauch.
 

„Ich brauche dich nicht!“, knurrte er langsam zurück und funkelte zu Jeremy hoch. „Ich brauche dein Mitleid nicht und ich brauche auch nicht deine sogenannte Freundlichkeit! Lass mich in Ruhe!“
 

Almosen brauchte er schon gar nicht! Er hatte kein Geld um diesen Urlaub zu finanzieren…also drückte er ihm das Ticket wieder in die Hände, doch Jeremy nahm es nicht entgegen.
 

„Wir sehen uns dann in drei Wochen.
 

Ach und wenn du in Athen ankommst, wird dich schon jemand erwarten. Also komm bloß nicht auf die unsinnige Idee in ein Taxi zu steigen.“ Jeremy klopfte ihm sanft auf die Schulter und verließ die Wohnung, ohne ein weiteres Wort.
 

Das nötigste war gesprochen.
 

Und kaum war sein Chef weg, ließ Dylan sich erneut auf den Stuhl sinken, starrte noch immer ungläubig auf das Flugticket vor seinen Augen.
 

Er nahm Jeremys Tasse, sie war noch warm und schielte hinein.
 

War dieser Kerl völlig verrückt geworden…?
 

Und obwohl es doch eine sehr nette Geste war, war ihm das Ganze nicht geheuer.

Jeremy war mit Abstand der seltsamste Mensch, der ihm je untergekommen war und wirklich schlau wurde er nicht aus ihm…
 

Sollte er wirklich einfach in den Flieger steigen?
 

Er hatte noch nie in einem Flugzeug gesessen. Eigentlich war er auch nie wirklich aus Massachusetts raus gekommen.
 

Sein ganzes elendes Dasein hatte er hier verbracht, also war das doch die beste Gelegenheit…

Okay… okay also er würde diese Reise antreten, aber das Geld dafür würde er ihm zurück zahlen…! Ganz bestimmt.
 

Mit einem Zug leerte er den Rest des Kaffees und verzog angewidert das Gesicht.
 

Da war ja nicht ein Gramm Zucker drin!
 

Um kurz nach acht Uhr in der Früh startete der Flieger mit Dylan im Gepäck.
 

Noch während des Fluges von dreizehn Stunden begann er fast zu platzen vor Langeweile und dachte sich besonders passende Flüche aus, mit denen er Jeremy belegen würde.
 

Beim Start hatte er wirklich die Hosen voll gehabt, besonders als es steil bergauf ging. Das Flugzeug kam ihm vor wie ein kleines Plastikspielzeug, das ohne ersichtlichen Grund vor seinen Augen in Flammen aufgehen würde.
 

Natürlich schaute er zu viele Filme, am schlimmsten war es wohl als er sich urplötzlich an den ersten Final Destination Film erinnerte…
 

Aber irgendwann entspannte er sich doch, bekam noch ein flauschiges Kissen und schielte gelegentlich aus dem Fenster, wenn er den Mut aufbringen konnte.
 

Die Wolken unter ihm war ein gewaltiger, überdimensionaler Teppich aus Watte. Man wollte nicht meinen, dass es kein festes Material war, denn die Wolken sahen aus als würde man ohne Probleme auf ihnen herum tänzeln können, wenn man auf sie fiel.
 

Der Gedanke ließ ihn schmunzeln, doch kaum saß er in diesem Flugzeug, ließ Boston langsam aber sicher hinter sich, begann er sich nach und nach zu entspannen.
 

Das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit schloss er die Augen und spürte das Herz rhythmisch und langsam in seiner Brust schlagen.
 

Gegen halb sieben hatten sie London erreicht, von hier aus würde er weiter nach Athen fliegen.

Gemächlich schlenderte er über den Flughafen, Zeit hatte er nun wirklich mehr als genug und es gab keinen Grund zur Eile.
 

In einem Cafe ließ er sich nieder und grinste breit, als er einen „ihrer“ Shops hier entdeckte.
 

Diese verdammte Kette war wirklich weltweit vertreten aber es war mal etwas anderes selbst hier in den gemütlichen Polstern zu sitzen und die Hektik der Welt an sich vorüber ziehen zu lassen.
 

Wann er das letzte Mal so entspannt gewesen war, vermochte Dylan gar nicht mehr zu sagen. Er wusste es nicht, denn seit jeher war sein Leben von völliger Hektik bestimmt. Vor allen Dingen weil er selbst ein genauso hektischer Mensch war.
 

Er hatte sich der Welt angepasst, war sein Leben lang gerannt und jetzt plötzlich einfach mal abzubremsen war sehr ungewohnt.
 

Aber es entwickelte sich langsam zu einem sehr wohligen Gefühl.
 

Ein paar Stunden später ging es weiter und schließlich landete er irgendwann am frühen Mittag in Athen.
 

Aufgeregt war er selbstverständlich, besonders als er den Flughafen mit seinem Gepäck verließ.

Draußen wehte ihm eine angenehme Brise um die Ohren, die Luft war erfüllt von fremden Gerüchen, doch sie schien ihm so erschreckend klar, dass er erst ein weiteres Mal tief einatmen musste.
 

In unweiter Ferne sah man die Umrisse von Gebirge, der Himmel war klar und die Sonne schien sanft auf ihn herab.
 

Vielleicht waren es nur knapp unter zwanzig Grad, doch es war kein Vergleich zum kalten Nass in Boston.
 

Seine Ankunft hier in diesem fremden Land war recht ereignislos verlaufen, da keine Saison war, war es nicht besonders voll.
 

Dementsprechend klein war die Gruppe von Taxen, die draußen auf potentielle Kunden warteten.

Aber wo war der Mensch, der ihn abholen sollte?
 

Jeremy hatte ihm doch gesagt, dass man ihn vom Flughafen abholen würde, oder etwa nicht?

Sollte er Jeremy mal anrufen?
 

Dann stach ihm allerdings ein junger Typ ins Auge.
 

Er trug eine gebleichte, helle Jeans und ein dunkles Shirt.

Dylan fiel fast die Kinnlade hinunter.
 

Der Kerl kam lässig auf ihn zugelaufen, hatte eine Zigarette zwischen seinen sinnlichen, voluminösen Lippen und stechend graue Augen.
 

Das wilde, schwarze Haar umspielte die braungebrannte Haut seiner Wangen.

Über seiner rechten Augenbraue trug er ein Piercing, ebenso an seiner Unterlippe, in Form eines Ringes.
 

„Bist du Dylan Keating?“, fragte er mit leichtem Akzent.
 

Dylan riss sich von dem betörenden Anblick dieses Mannes los, der ihm wohl den ersten Eindruck vermittelte, warum die Frauen aus den Mythologien den Männern hier so schnell zum Opfer gefallen waren. Besonders den Göttern.
 

Der hier war wohl auch einer... oder zumindest einer seiner Vorfahren.
 

„Der bin ich…“, antwortete Dylan schwach und schluckte schwer.
 

Der Bursche grinste, sicher war er nicht viel älter als Dylan selbst.

„Gut, ich bin Leander. Freut mich.“ Er reichte dem gebürtigen Amerikaner, sein Händedruck war fest und unnachgiebig, sein Blick ebenso.
 

„Ich soll dich hier abholen. Ist das alles?“, fragte er und schielte an Dylan vorbei, auf den Koffer hinunter.
 

Irgendwie war ihm das peinlich und im Angesicht dieses Schönlings versagte ihm die Stimme.
 

„Ja…“
 

Leander grinste, nahm ihm den Koffer ab.
 

„Das geht schon..!“, beteuerte Dylan, doch Leander hob nur leicht eine Augenbraue und deutete mit einem kleinen Nicken auf die verbundene Hand des Amerikaners.
 

„Du bist verletzt, was wäre ich denn für ein Gentleman, wenn ich dich den Koffer schleppen ließe.“ Er zwinkerte ihm zu.
 

Und Dylan musste zugeben, dass es endlich mal einen Tag für ihn gab, der wundervoll beginnen konnte!
 

Gemeinsam schlenderten sie auf einen kleinen schwarzen Kangoo zu, der in der Reihe der Taxen parkte.
 

In unauffälliger Schnörkelschrift zierte der Name des Hotels den Wagen.
 

Erastes.

Bed and Breakfast Place
 

Darunter standen noch einige Wörter, doch Dylan war der griechischen Sprache nicht mächtig und konnte nicht einmal erkennen, ob es sich bei diesen Hieroglyphen überhaupt um Buchstaben handeln konnte.
 

„Dann spring mal rein.“ Leander brachte das Gepäck hinten unter und fuhr mit Dylan los.
 

Auch wenn er anfangs ziemlich nervös gewesen war, war Leander doch ein sehr angenehmer Gesprächspartner. Er strahlte eine gewisse Ruhe aus, wirkte fast schon lässig und fragte Dylan über den Flug aus.
 

Schließlich lachte er, als Dylan ihm beichtete, dass das seine erste Reise war.
 

„Manchmal ist es für uns angenehmer uns in eine kleine Kiste zu sperren, diese unsere kleine Welt zu nennen und uns von allem Unbekannten abzuschirmen.“
 

Dylan lächelte und nickte leicht. Das stimmte wohl…
 

Dies war seine erste abenteuerliche Reise, außerhalb seiner gewohnten Heimat, außerhalb allem was er kannte. Trotz seiner ersten Bedenken, war er froh in den Flieger gestiegen zu sein.
 

Die nächste Überraschung war wohl, als sie nach gut fünfundzwanzig Kilometern Athen erreicht hatten.
 

Allerdings fuhren sie quer durch diese belebte, herrliche Stadt.
 

„Wo befindet sich eure Pension?“, fragte Dylan langsam nach und schielte aus dem Fenster, sah weit über der Stadt gewaltige Ruinen aufragen.
 

„In Pláka. Wir sind bald da, keine Sorge. Hat Jem dir nichts erzählt?“, fragte Leander grinsend.
 

Fast sofort wandte er dem anderen das Gesicht zu und sah ihn überrascht an. „Jem?“

Leander lachte. „Jeremy! Was denn, ich dachte ihr arbeitet zusammen?“
 

Moment, warum kannte der Kerl Jeremy? Und wieso nannte er ihn „Jem“, war das sein Spitzname?

„Woher kennt ihr euch?“, wollte Dylan wissen.
 

Leander’s grinsen wurde immer breiter und breiter, bis er nur noch prustete.
 

„Er hat dir also nichts gesagt… ich erzähle es dir wenn wir da sind.“

So breit und süß wie der grinste, spielte der doch sicher in Werbungen für Zahnpasta mit, oder?
 

„Schau, siehst du das da oben?“ Er deutete auf die Ruinen, ohne hinzusehen. „Das ist die Akropolis. Wir werden allerdings genügend Zeit haben um mit dir eine Menge Sightseeing zu veranstalten, du wirst noch alles hier nach und nach kennen lernen, keine Bange.“
 

Verwirrt und um keinen Deut klüger, starrte er aus dem Fenster, bis sie in die malerische kleine Altstadt einfuhren.
 

„Wir parken am Fuße der Altstadt, den Rest des Weges laufen wir.“, bemerkte Leander, nachdem er geparkt hatte und Dylan’s Koffer aus dem Wagen heraus nahm. „Es gibt hier nämlich so gut wie keine Straßen.“
 

Dylan’s Gesicht ließ ihn wieder lachen. „Na komm, du wirst sehen. Dies hier ist eines der schönsten Orte auf der Welt.“, schwärmte der junge Mann und lief mit Dylan los.
 

Die Altstadt, die sich am Fuße der Akropolis befand, bestand tatsächlich fast nur aus engen, verwinkelten Gassen und kleinen Treppen, die immer wieder zwischendurch auftauchten und weiter nach oben führten.
 

Die Atmosphäre war unglaublich faszinierend und trotz des Alters dieses kleinen Ortes, wirkte er so belebt, so berauschend, dass man sofort von ihrer unglaublich charmanten Ader mitgerissen wurde.
 

Die vielen Altbauten und besonders die mit den roten Dachschindeln wirkten unheimlich malerisch.

So einen schönen Ort sah er wirklich zum ersten Mal.
 

„Im Sommer ist es hier noch belebter.“, sagte Leander stolz.
 

Kleine Geschäfte zierten ununterbrochen die engen Gassen, vor kleinen Cafés standen Tische mit Holzstühlen.
 

Fasziniert betrachtete Dylan die alten Gebäude, mit ihren blauen Fensterverkleidungen und den ebenso blauen Türen.
 

„Viele Gebäude wurden restauriert, da sie Denkmalgeschützt sind.“, erklärte Leander. „ Und die Arbeiten an den Häusern sind schier endlos, denn wie du siehst kommen die Touristen sehr gern hierher.
 

Die meisten um dem Lärm der Stadt zu entkommen. Es ist immerhin ein sehr idyllisches Fleckchen, nicht wahr?“
 

Dylan nickte nur und bemerkte nicht, dass Leander extra langsam lief, damit er sich alles in Ruhe ansehen konnte.
 

Er war schon lange nicht mehr ansprechbar.
 

An fast jeder Ecke strahlten ihn die Souvenirshops an und versuchten ihn anzulocken, ihrem Ruf konnte er nur sehr schwer widerstehen. Allerdings sprach seine Geldbörse eine deutliche Sprache.
 

Fremde, jedoch sehr leckere und würzige Gerüche wehten ihm entgegen, sein Magen knurrte laut auf. Alles war neu und richtig aufregend!
 

Leander lachte und schob Dylan sachte in eine enge Gasse hinein. „Lass uns erst mal heim gehen und nachdem wir etwas gegessen haben, führe ich dich weiter herum, in Ordnung?“
 

Das klang doch mal nach einem überaus fantastischen Angebot!
 

Die Pension lag in einer der schönen Seitenstraßen auf einer kleinen Anhöhe. Sie gingen ein paar Stufen die Straße hinauf und blieben vor einer strahlend blauen Tür stehen, die kunstvoll und altertümlich fast in die Mauer eingebaut worden war.
 

Auf dem Torbogen war ein Schild zu erkennen, es war dieselbe Schrift wie auf dem Kangoo.
 

Erastes.

Bed and Breakfast Place
 

Über dem weißen Schild, das ziemlich neu zu sein schien, waren zwei schwarze hängende Laternen angebracht.
 

Leander öffnete ihm die Tür, sie betraten einen wundervollen Vorgarten mit immergrünen Pflanzen und Palmen.
 

Die Pension ragte ein Stück vor ihnen und war durch die weiße Mauer vor unerwünschten Blicken geschützt.
 

Auch die Fensterläden dieses Hauses waren blau und wirkten richtig einladend, ebenso wie die vollkommene Erscheinung dieser kleinen Idylle, die verborgen hinter dem blauen Tor lag.
 

Vor der Pension waren kleine weiße Tische, sie wirkten recht altertümlich und ebensolche Stühle. Sie waren über dem kleinen Hof verteilt, hier und da stand eine gemütlich aussehende Hollywoodschaukel und auf dem Boden waren mehrere große Sitzkissen verteilt, in sämtlichen Regenbogenfarben, die dabei einen Feuerplatz einrahmten.
 

Hier konnte man sicher tolle Abende verbringen…
 

An einem der Tische saßen zwei Gestalten, die beide die Köpfe hoben, als die Neuankömmlinge den Hof betraten.
 

Einer von ihnen war von der Körpergröße her mindestens einen Kopf kleiner als Dylan, hatte flachsblondes Haar und strahlend blaue Augen. Ein Grübchen zierte seine rechte Wange und ließ ihn recht jung erscheinen, zudem verlieh es ihm einen noch sympathischeren Eindruck, als er lächelte. Allerdings war er auch viel schmaler, hatte eine fast schon recht androgyne Figur, für einen Mann.
 

„Da seid ihr ja!“, rief er und sprach ebenfalls mit leichtem Akzent.
 

Neben ihm saß ein dunkelhaariger Bursche mit frechen hellbraunen Augen, die Dylan neugierig musterten. Er schien aber auch der ältere von den hier anwesenden zu sein. Mitte dreißig war er bestimmt, doch der freche Ausdruck in seinem Gesicht ließ ihn jünger wirken.
 

Auch er lächelte und erhob sich mit dem schmaleren zusammen, der sofort auf sie zugelaufen kam.
 

„Ich freue mich, dass du da bist! Herzlich willkommen!“, rief er und strahlte Dylan so unglaublich süß und bezaubernd an. „Hattest du eine angenehme Reise? Du ärmster, du siehst so müde aus! Setzt euch zu uns!“
 

Dylan staunte nicht schlecht als der Kleine Leander am Arm berührte und ihn mit einem warmen und viel herzlicheren Blick begrüßte. Seine Augen strahlten bei Leanders Anblick.
 

„Habt ihr gegessen?“, fragte er.
 

Leanders Lächeln wurde unheimlich sanft bei dem Anblick des kleineren. „Nein, noch nicht.“

Der blonde nickte wild und drückte Leander und Dylan auf zwei Stühle hinunter.

„Ich bringe euch sofort etwas! Ah!“ Gerade wollte er loslaufen, als ihm etwas einfiel.
 

Sofort reichte er Dylan die Hand und drückte sie fest.
 

Für so einen schmalen Burschen hatte er einen unheimlich kräftigen Händedruck, stellte Dylan amüsiert lächelnd fest.

„Mein Name ist Yannis! Du bist Dylan, nicht wahr?“ Sein Lächeln steckte an und auch wenn Dylan sich ein wenig idiotisch dabei vorkam, grinste er mit.
 

„Der bin ich… sagt mal bin ich der einzige Gast hier oder warum kennt ihr mich schon?“, wollte er wissen.
 

Die Jungs lachten, selbst der, der noch am Tisch bei ihnen saß.
 

„Du bist unser V.I.P.“ Leander zwinkerte ihm grinsend zu.

„Stell dich gefälligst auch noch vor!“ Yannis gab der Gestalt mit den dunklen Haaren einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf.
 

„Eduardo Amaducci. Aber nenn mich bloß nicht Eduardo, sonst quetsch ich dir was ab!“, knurrte er und grinste, als er an den Ohren gezogen wurde.
 

„Ich hab dir gesagt, du sollst höflich sein!“, fuhr ihn Yannis an, sah dann entschuldigend zu Dylan hinunter. „Er meint es nicht so, nenn ihn einfach Edy, wie alle hier, okay?“ Wieder grinste er so süß und lief hinein ins Haus.
 

Kaum war der Jüngere weg, beugte sich Eduardo… alias Edy, auch schon zu Dylan vor und grinste.
 

„Und aus welchem Grund wurdest du verstoßen, Junge?“, fragte er mit einem süffisanten Lächeln.

Verwirrt sah Dylan ihn an. „Ich wurde nicht verbannt… mein Chef hat mir Urlaub gegeben.“
 

„Dein Chef?“ Edy hob eine Augenbraue und sah fragend zu Leander.
 

Die beiden tauschten einen kurzen Blick aus, der Dylan dann doch schon ein wenig verwirrte. Die Männer einigten sich mit einem kurzen Zwinkern, das Dylan gerade noch so aufschnappen konnte.
 

„Ah, verstehe.“ Edy grinste, Leander ebenso, doch der wandte das Gesicht leicht zur Seite um sein Grinsen zu verstecken.
 

„Also dann, ich helfe Yannis mal in der Küche…“
 

Auch er erhob sich und verschwand.

Zurück blieben Leander und Dylan, dessen Verwirrung nur weiter anwuchs.
 

„Was hat er damit gemeint?“ Er sah Leander an, doch der Schuft wich ihm aus und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
 

„Nimm ihn nicht ernst, er reißt nur manchmal saudumme Witze, die kein Mensch auch nur annähernd lustig findet. Aber weil wir Freunde sind, lachen wir dennoch darüber.“
 

Jetzt sah er Dylan wieder an und fixierte ihn für einen kurzen Moment mit seinen schönen grauen Augen.
 

„Wenn man in dieser Pension landet, haben sich die Freunde entweder einen Scherz erlaubt, oder man ist schwul.“
 

Dylan’s Magenknurren wurde wieder laut, doch er ignorierte es und starrte Leander verblüfft an.

„Was bedeutet das?!“
 

Leander grinste wieder breit. „Willkommen in der schwulen Villa Kunterbunt, mein Kleiner.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _t_e_m_a_
2012-08-12T07:18:56+00:00 12.08.2012 09:18
Yeah, Leanders Auftritt <3 :DD
Von:  stefanVB
2012-01-11T02:56:31+00:00 11.01.2012 03:56
••••Obwohl ich schwule Männer nicht mag, sondern nur Bisexuell so woe ich ist es sehr gut geworden•••••••
Von:  Bluberblase
2012-01-03T18:18:35+00:00 03.01.2012 19:18
Armer Dylan xDD
Das wird schon :D
Von:  JamieLinder
2011-12-31T18:31:44+00:00 31.12.2011 19:31
*lachflash*
XDDD
OMG.xD
Ich kann nicht aufhören zu lachen.xDDD
*sich luft zufächer*
okay...okay...
huuuuuh....

Ich fand es echt interessant, dass sein Cheffchen ihm die Flugtickets geschenkt hat. Ich war mindestens genauso verwirrt wie Dylan. Aber okay, eventuell wollte er ihm nur eine freude machen..
Als Leander, Dylan bisschen durch die winkel der Stadt gezeigt hat, war ich mit Feuer & Flamme dabei. Ich konnte es mir so richtig vorstellen. *w* Einfach wunderbar. <3
Beim Ende konnte ich wirklich nicht aufhören zu lachen,
wenn ich dran denke, muss ich schon wieder anfangen zu lachen. XD
Total ohne Ahnung, fährt er dorthin. Hat gedacht er soll sich einfach mal entspannen und urlaub nehmen. ( was er dort bestimmt kann.;D) und plötzlich findert er sich in der VillaKuntabunt vor.XD
Also ich mag es. :D

Und wenn du weiter so gute FFs schreibst, werde ich noch zu einem Fan-Girl von dir. :p
<3
Ich wünsch dir einen guten Rutsch ins neue Jahr. :D
*Rakete anzündet*
<3


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