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Der Auftrag

Star Wars - Nial Episode 1
von

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Langsam senkte sich die Dämmerung über die Dächer von Cathral einem der kleineren Raumhäfen auf Clamyz II. Ein feurig roter Sonnenstrahl drang wie ein Laser durch das große Tor des Hangars und tauchte den Raum in ein seltsames Licht als ob der Ort nicht schon so gespenstisch genug wäre. Ein geräumiger Transporter füllte den Großteil der Ladefläche aus und eine Menge Dellen und Kratzer verrieten, dass das Schiff schon einige gefährliche Situationen überstanden hatte. Besonders auffällig war eine Reihe frischer Brandspuren an der rechten Flanke. Zweifellos war die Besatzung erst unlängst unter Beschuß geraten. Die Reparaturmannschaften waren schon vor Stunden nach Hause gegangen, hatten aber überall in der Halle ihre Arbeitsgeräte und Ersatzteile liegen gelassen. Eine einzelne Gestalt betrat den Raum und ging zielstrebig auf den Transporter zu. Die Hangartore schlossen sich mit einem lauten Dröhnen, das von den Wänden des Raumes zurückgeworfen wurden und so noch bedrohlicher klang. Der Sonnenstrahl wurde immer schmäler bis er schließlich gänzlich verschwunden war. Seltsamerweise sprangen die Lampen im Raum nicht an, doch das schien die Person nicht im Geringsten zu stören. Obwohl man kaum noch die Hand vor den Augen erkennen konnte hatte der Fremde kein Problem sich zurecht zu finden. Auf einen Knopfdruck öffnete sich die Luke und die Laderampe fuhr nach unten. Die Beleuchtung im Schiffsinneren funktionierte hingegen tadellos denn das Licht strahlte durch die wenigen Fensteröffnungen und erhellte ein wenig die nächste Umgebung des Schiffs.
 

Schon seit einer Stunde wartete ich im hinteren Teil des Hangars gut verborgen hinter einem Stapel von Kisten, die der Deklaration zufolge Bauteile für drei oder vier Sauerstoffgeneratoren enthielten. Nun, da der gesamte Raum im Dunklen lag hatte ich meine Deckung nicht mehr nötig und ich konnte mich mühelos dem Schiff nähern. Vorsichtig setzte ich Fuß vor Fuß um auf keinen Fall an eines der Werkzeuge zu stoßen, die überall auf dem Boden lagen. Vorsichtshalber hatte ich mir schon zuvor die Lage der einzelnen Objekte eingeprägt und bemühte mich nun mich daran zu erinnern. Ohne eines von ihnen zu berühren hatte ich mich bereits bis auf fünf Meter der Luke genähert als Schritte aus dem Inneren des Transporters zu hören waren. Obwohl ich mir vorgenommen hatte ruhig zu bleiben klopfte mein Herz mittlerweile bis zum Hals. Für eine Sekunde schloß ich die Augen, atmete tief durch und konzentrierte mich wieder auf meine Aufgabe. Dass es nicht leicht werden würde, wusste ich schon seit langem und ich hatte mich auch sorgfältigst auf das Treffen vorbereitet. Dies würden die wichtigsten Minuten meines Lebens werden. Mittlerweile erschien sein Schatten in der Luke und die Gestalt verließ das Schiff. Im Lichtkegel der Lampen konnte ich ihn genau erkennen. Er trug eine braune Robe, die ihm bis zu den Knöcheln reichte. Auch die restliche Kleidung zeichnete ihn als Jediritter aus. Die Kapuze fiel locker über seine Schultern, so dass ich sein Gesicht erkennen konnte. Seine Blicke schweiften über den Raum als ob er etwas - oder besser jemanden - suchen würde. Ich hielt meinen Atem an und leerte meine Gedanken. Nur so konnte ich verhindern meine Anwesenheit zu früh verraten. Schließlich drehte er sich wieder um und schickte sich an ins Schiff zurückzugehen. Das war der Moment auf den ich gewartet hatte. Mit einem mächtigen Satz sprang ich auf die Rampe und zückte schon in der Luft mein Lichtschwert um ihn mit einem Streich niederzustrecken. Doch im selben Moment zog auch er sein Schwert und parierte meinen ersten Schlag. Mit einem gleißenden Blitz stießen die Lichtschwerter gegeneinander. Die Wucht des Aufpralls riss mir fast das Meine aus der Hand. Der zweite Zusammenstoß war nicht weniger heftig. Wieder und wieder blitzten die Klingen auf und der Raum hallte wider vom Zischen der Schwerter. Mittlerweile hatte ich mich besser auf meinen Gegner eingestellt und konnte seine Hiebe mit zunehmender Leichtigkeit abwehren. Nur ein Moment der Unachtsamkeit, eine kleine Schwäche in seiner Deckung würde sein Ende bedeuten. Er würde sich nie wieder in fremde Angelegenheiten mischen können. Plötzlich wurde ich wie von einer unsichtbaren Hand durch die Luft geschleudert und fiel hart auf einige Kisten, die unter dem Aufprall in sich zusammenbrachen. Ehe ich mich wieder aufrichten konnte stand mein Gegner vor mir und erhob sein Schwert zum entscheidenden Streich. Für einen Moment war er ungedeckt, die Chance auf die ich gewartet hatte. Doch mein Lichtschwert war unter dem Haufen von Trümmern nirgends mehr zu finden. Eine schnelle Bewegung zur Seite rettete mich vor dem Schlimmsten. Gleich darauf flogen eine Menge Metallteile von Sauerstoffgeneratoren durch die Luft. Der Jedi hatte alle Hände voll damit zu tun die Trümmer abzuwehren. In dem Moment sah ich den Griff meines Schwertes unter den Resten der Kisten aufblitzen. Ich streckte meine Hand aus und die Macht tat den Rest. Erneut strahlte die rote Klinge auf und ich schlug zu. Doch auch diesmal konnte der Jedi meinen Schlag abwehren und die Klinge glitt zur Seite. Der Geruch von verbranntem Fleisch verriet, dass ich ihn doch getroffen hatte. Er taumelte zur Seite, griff aber dann wieder mit unverminderte Härte an. Ein weiterer Energiestoß sollte mich durch den Raum werfen, doch ein zweites Mal passierte mir derselbe Fehler nicht. Diesmal sah ich es voraus. Ein Salto brachte mich aus der Gefahr und hinter meinen Gegner. Mit einer Drehung wollte ich seinen Kopf treffen, doch wieder war mein Gegner schneller und hielt seine Waffe dagegen. Der Tritt gegen seinen Brustkorb kam für ihn hingegen völlig überraschend und so traf er ihn mit voller Wucht. Diesmal war es der Jedi, der zu Boden ging. So wie meine Selbstsicherheit wuchs schwand die Seine. Er wehrte sich zwar immer noch heftig gegen sein Schicksal doch nun bestimmte ich den Kampf. Meine Schläge hämmerten immer schneller auf ihn ein und erlaubten ihm nicht wieder aufzustehen. Für eine Sekunde ließ ich schließlich doch etwas nach um ganz offensichtlich nach Luft zu schnappen. Er versetzte mir einen letzten kräftigen Schlag um mich abzudrängen damit er wieder auf die Beine kommen konnte. Ich täuschte Erschöpfung vor und wich zurück. Eine Rolle zur Seite gefolgt von einem Sprung und er stand wieder aufrecht. Doch der Kampf war bereits zu Ende. Mein Schwert hatte sich tief in seine Eingeweide gebohrt. Sein Griff löste sich und mit einem Zischen fuhr die Klinge wieder zurück. Als seine Waffe auf den Boden auftraf war er schon in die Knie gesunken und brach schließlich zusammen.
 

Ich stand über ihm und blickte in seine Augen, die reglos ins Leere starrten. Kein Blut war auf dem Boden zu sehen. Offensichtlich hatte die Laserklinge die Wunde gleich wieder geschlossen. Jetzt erst bemerkte ich meine eigene Erschöpfung. Ein stechender Schmerz zog von meinem rechten Handgelenk bis zur Schulter hinauf. Durch den ersten Schlag hatte ich mir wahrscheinlich das Gelenk verstaucht. Ganz automatisch hielt ich meinen Arm fest, den Blick immer noch auf den toten Körper fixiert. Außer meinen Atemzügen war nichts mehr zu hören. Nun benutzte ich die Macht um die Beleuchtung wieder in Gang zu setzten, die ich zuvor sicherheitshalber sabotiert hatte. Meine Augen hatten sich bereits so an die Dunkelheit gewöhnt, dass das strahlend weiße Licht im ersten Moment in den Augen brannte. Mit Hilfe der Macht glitt sein Schwert in meine Hand und ich steckte es in meinen Gürtel. Er würde es nie wieder brauchen. Dann wendete ich meine Schritte auf das Schiff zu. Den Datenkristall mit den Protokollen der Verhandlungen zwischen der Republik und den Abtrünnigen so wie den Namen der Rebellen zu finden war der einfache Teil des Auftrags. Ein kurzer Blick auf den Bildschirm verriet mir, dass ich den Richtigen entdeckt hatte. Ich ließ ihn in meine Tasche gleiten und verließ das Hangar. In ein paar Stunden werden die Mechaniker zu ihrer Arbeit zurückkehren und die Leiche entdecken. Wenn die Wachen schließlich Alarm schlagen hat mein Schiff das Sonnensystem längst verlassen. Eine Weile werden sie noch ermitteln und den Fall dann unaufgeklärt zu den Akten legen. Sicherlich würde es auch im Jedirat eine Diskussion wegen des unerklärlichen Todes eines Jediritters und dem Verschwinden seiner Waffe geben, die ebenso in Ratlosigkeit enden würde. Dies soll ihnen eine Lehre sein. Reicht es noch nicht, dass diese Plage die Republik im Namen von Frieden und Freiheit unter ihre Kontrolle gebracht hat? Nun versuchten sie auch noch hier im Outer Rim Fuß zu fassen. Doch die Wesen hier waren nicht so blind, das hatten sie mehr als nur einmal bewiesen. Und die, die mit der Republik gemeinsame Sache machen wollten würden keine Zeit mehr haben ihren Fehler zu bereuen. Dafür wird dieser Datenkristall sorgen.
 

Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen wanderte eine ganz in schwarz gehüllte Gestalt durch die Straßen der Stadt. Die herrliche Stimmung der in rotes Licht getauchten Häuser und das geschäftige Treiben schienen an ihr vorbei zu gehen. Auch die anderen Passanten zeigten kein Interesse an dieser seltsam gekleidete Person, obwohl ihr vereinzelt neugierige Blicke folgten. Die Menschen auf Clamyz II hatten gelernt sich nicht zu interessieren und Fragen zu stellen. Das führte nur zu Schwierigkeiten und hatte schon so manchen den Kopf gekostet. So war es auch in den anderen Systemen im Outer Rim. Das machte diese Gegend zu einem idealen Versteck für die letzten Sith. Nur hier war es ihnen möglich ihre Schüler auszubilden und an Stärke zu gewinnen ohne erneut in Gefahr zu geraten vernichtet zu werden. Gerade jetzt wo die Jedi zahlenmäßig so weit überlegen waren, war es nötig sie in Sicherheit zu wiegen und selbst im Verborgenen zu agieren. Mittlerweile hatte die schwarze Gestalt ihr Schiff, einen kleinen Sternenkurier, erreicht und ging an Bord.
 

Als das Schiff die Atmosphäre von Clamyz II verließ und in die Weiten des Alls eintauchte schaltete ich den Autopiloten ein und lehnte mich zurück. Er würde mich sicher zurück nach Primtar zu meinem Meister bringen. Dies war mein erster Auftrag gewesen und ich hatte ihn ohne Schwierigkeiten gemeistert. Lord Nechti wird mit mir zufrieden sein. Meine Zeit als Schüler war nach sieben Jahren durch den Sieg über einen Jedi endlich zu Ende. Anders als bei den Jedi, die von Geburt an in den Geheimnissen der Macht unterrichtet werden, dauert die Ausbildung der dunklen Seite wesentlich kürzer. Das Ausschalten jeglicher negativer Gefühle ist sehr kompliziert und es dauert mehrere Jahrzehnte diese Kunst zu beherrschen. Damit die Schüler nicht vorzeitig mit Angst und Wut konfrontiert werden, nehmen die Jedi den Eltern ihre Kinder schon im Babyalter weg. Mit wohlgeformten Worten und Gedankenmanipulation gelingt es ihnen die Mütter zu überzeugen. Die Kinder werden sowieso nicht gefragt. Wenn sie dann alt genug sind selbst zu entscheiden sind ihre Herzen bereits völlig vergiftet. Was wie ein Schauermärchen klingt mit dem man kleine Kinder erschreckt, ist nur allzu wahr. Ich hatte es in meiner eigenen Nachbarschaft erlebt. Ameni Takeda, der Sohn von guten Bekannten war - so hat es mir jedenfalls meine Mutter erzählt - schon im Babyalter von einem Jedi entdeckt und abgeholt worden. Fünfzehn Jahre später habe ich ihn wieder gesehen. Das war das erste Mal, dass er seine Familie besuchten durfte. Für seine eigenen Eltern war er wie ein Fremder. Innerhalb von nur einem Monat mussten sie sich neu kennenlernen und dann verschwand er wieder aus ihrem Leben. Ja, die Jedi mussten von der Bildfläche verschwinden und ich würde noch oft Gelegenheit finden meinen Teil dazu beizutragen. Ich drehte das fremde Lichtschwert in meiner Hand. Trotz des Verbandes war das Stechen immer noch zu spüren und erinnerte mich schmerzhaft an die bestandene Prüfung. Die hellblaue Klinge erleuchtete den Raum als ich die Waffe in der Luft kreisen ließ. Das Schwert lag gut in der Hand und auch die Form des Griffs erinnerte stark an mein Eigenes. Da leuchtete ein grünes Licht an der Kontrollkonsole auf, das signalisierte, daß die Laserkanonen wieder geladen und feuerbereit waren. Der Beschuß des Transporters und dessen Gegenwehr hatten die Kanonen stark in Mitleidenschaft gezogen. Doch sie hatten das gewünschte Ergebnis herbeigeführt. Das Schiff mit dem Jedivermittler an Bord musste auf Clamyz II notlanden und dringende Reparaturen durchführen. Auch ohne Tarnvorrichtung war es nicht allzu schwer ihrer Spur zu folgen und die Falle zuschnappen zu lassen.
 

Eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken: "Hier spricht die Bodenkontrolle von Primtar, identifizieren sie sich." "Hier ist der Sternenkurier NAP-912, Bitte um Landeerlaubnis für Sektor Rho Rampe 24-8", antwortete ich automatisch. "Bitte warten sie auf Bestätigung." Nach wenigen Sekunden war die Bodenkontrolle erneut zu hören. Diesmal klang die Stimme des Diensthabenden nicht mehr gleichgültig wie zuvor, sondern angespannt und nervös. "Landeerlaubnis erteilt, euer Lordschaft. Ähm, soll ich Lord Nechti benachrichtigen, dass ihr auf dem Weg seid?" "Tun sie es. NAP-912 Ende." Das Schiff trat in die Atmosphäre ein und ich konnte es kaum erwarten bis sich die Wolken teilten und den Blick auf Locran freigaben. Obwohl die Stadt das größte Verwaltungszentrum dieses Sonnensystems war, gab es hier keine so hohen Türme wie auf Corusant und auch der Verkehr war weniger dicht. Ich schaltete den Autopiloten ab. Er war nun ebenso wenig von Nöten wie der Leitstrahl, der die Schiffe sicher einweisen sollte. Die Landung auf Rampe 24-8 beherrschte ich bereits mit geschlossenen Augen. Nach vielen harten Flugtrainingsstunden war es stets Rampe 24-8 gewesen auf der ich aufsetzte. Fast hätte ich sie als meinen Privatparkplatz bezeichnet. Außer ein paar Droiden, die geschäftig hin und her eilten ohne von mir Notiz zu nehmen, war niemand auf der Landeplattform zu sehen. Als ich wieder festen Boden unter den Füßen spürte wusste ich, ich war zu Hause. Früher hätte ich es mir nie vorstellen können einen anderen Ort als mein Elternhaus "Zuhause" zu nennen. Vor allem keinen Platz wie diesen, wo mehr Maschinen als Menschen unterwegs waren und die wenigen vorhandenen Humanoiden aus Furcht einen möglichst großen Bogen um einen machten. Im Hangartor kam mir einer dieser hektischen Protokolldroiden mit zappeligen kurzen Schritten entgegen gelaufen und winkte schon von Weitem. "Euer Hoheit, euer Hoheit, Lord Nechti erwartet euch im Konferenzsaal." Mein Nicken bestätigte dem Droiden, dass ich mich auf den Weg dorthin machte. Der Droide blickte mir nach bis ich um die Ecke bog und ging dann wieder seines Weges. Ich wanderte durch die endlosen Gänge auf mein Ziel zu. Durch die großen Fenster, die das Ambiente freundlicher gestalten sollten, strahlte die Sonne auf den Boden, der wie pures Gold glänzte. Die geringen Schatten verrieten, dass es hier etwa Mittag sein musste während auf Clamyz II erst vor wenigen Stunden die Nacht hereingebrochen war. Ob sie ihn schon entdeckt haben? Wohl kaum. Arbeitsbeginn war erst um sieben Uhr morgens. Jedoch drehten Nachtwächter auch in den Hangars nachts ihre Runden. Wenn einer etwas aufmerksamer gewesen ist ... Nein, das war jetzt völlig irrelevant. Nur das Hier und Jetzt hatte zu zählen. In der Ferne tauchten nun zwei bewaffnete Wachen auf, die eine Türe bewachten. Ihre Positionierung verriet die Anwesenheit des Meisters, dessen Gegenwart schon zu spüren war ehe ich aufgesetzt hatte. Als sie meiner gewahr wurden nahmen sie Haltung an bis ich im Konferenzraum verschwunden war und sich die Türe hinter mir schloss.
 

Darth Nechti saß mit einigen Offizieren um einen langen Tisch herum angestrengt über einen Bildschirm gebeugt. Ohne aufzublicken gab er seinen Leuten einen Wink den Raum zu verlassen. Als wir alleine waren kniete ich nieder um meinem Meister den gebührenden Respekt zu zollen. "Alles ist geschehen wie ihr es gewünscht habt, mein Lord." "Ausgezeichnet." In seiner Stimme klang der Stolz eines Lehrers mit, dessen Schüler gerade mit Auszeichnung bestanden hatte. Zum ersten Mal hob er die Augen vom Display und blickte mich an. Darth Nechti war ein groß gewachsener kräftiger Mann. Seine bodenlange schwarze Robe unterstrich den imposanten Anblick. Weiße Strähnen durchzogen sein dunkelgraues Haar, das ihm über die Schultern fiel. Die wasserblauen Augen lagen in tiefen Höhlen. Wer ihn nicht kannte würde seinen Anblick als bedrohlich bezeichnen. Mit vierundfünfzig Jahren hatte er bereits drei Schüler ausgebildet und nun wurde es Zeit einen vierten zu wählen. Ich erhob mich wieder, holte den Datenkristall aus der Tasche und legte ihn auf die metallisch glänzende Tischplatte. Darth Nechti streckte seine Hand aus, ließ den Stein zu sich gleiten und steckte ihn in den Datenschlitz. Als die Namen auf dem Bildschirm erschienen begannen seine Augen zu glänzen und seine Lippen verzogen sich zu einem gefährlichen Lächeln. Auf einen Knopfdruck hin öffnete sich eine Türe an der rechten Seite des Raumes und ein Adjutant trat ein. Er nickte zuerst dem Meister dann mir zur Begrüßung zu und trat an den Tisch heran. Der Bildschirm war mittlerweile wieder schwarz und Darth Nechti entnahm dem Computer den Kristall. Das Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden und er drehte sich zu dem Offizier um. "Machen sie diese Leute ausfindig. Keiner der Verräter darf entkommen." "Was sollen wir mit ihnen machen?", fragte der Adjutant unsicher. "Tötet sie, doch den Anführer bringt zu mir. Ich werde mich persönlich um ihn kümmern." "Wie ihr wünscht, mein Lord." Mir einem weiteren Nicken verließ er den Raum auf demselben Weg auf dem er gekommen war. Sich persönlich um ihn kümmern das bedeutete Folter. Mein Meister erwartete also, dass er noch Namen wusste, die nicht auf der Liste standen. Schon mehrmals war ich selbst dabei gewesen. Es war nie ein schöner Anblick, aber die Methode war äußerst effektiv. Bisher hatten wir stets erfahren was wir wissen wollten und manchmal sogar etwas mehr. Auch diesmal würde es nicht anders sein. Aber er hatte Glück, dass er Informationen hatte, die den Meister interessierten. Üblicherweise hätte Darth Nechti die Kopfgeldjäger auf ihn gehetzt. Eine Tortur, die in meinen Augen noch viel grausamer war. Es konnte Monate, ja manchmal sogar Jahre der Flucht bedeuten. Ständig mit der Angst im Nacken entdeckt zu werden. Und auch die Familie der Unglücklichen war vor diesem Abschaum nicht sicher. Diese ehrlosen Kreaturen schreckten vor nichts zurück um an ihr Geld zu kommen. Aber einer von ihnen hatte immer Erfolg, was sie zu verlässlichen Partnern machte.
 

Nun waren wir wieder allein im Raum. Lord Nechti ging auf mich zu. Sein Gesicht verriet Zufriedenheit. "Der Jedi?" "Tot." Ich holte sein Lichtschwert unter dem weiten Mantel hervor und reichte es ihm. Für einen Moment sah ich Missbilligung in seinen Augen als er des Verbandes um mein Handgelenk gewahr wurde. Ich zog meine Hand rasch wieder zurück und ließ sie im anderen Ärmel verschwinden indem ich die Arme vor der Brust kreuzte. Darth Nechti inspizierte die Waffe, drehte sich dann um und ging auf das Fenster zu den Blick auf den Verkehr gerichtet, der draußen vorbeizog. Ich folgte zwei Schritte hinter ihm. "Ihr habt die euch gestellte Aufgabe gut erledigt und euch würdig erwiesen Sith genannt zu werden, mein junger Freund. Eure Ausbildung ist hiermit vollendet. Ich kann euch nichts mehr beibringen." Nun war es an mir zu lächeln, aber nur solange der Meister in die Ferne blickte. "Dieses Schwert soll das Eure sein. Ihr hast es euch verdient." Mit diesen Worten gab er es mir zurück. Ich steckte es wieder an meinen Gürtel und wartete was nun geschehen würde. Nach endlosen Sekunden der Stille erhob er wieder seine Stimme. "Ich habe einen neuen Auftrag für euch." Darth Nechti begab sich wieder zum Konferenztisch zurück in dessen Mitte nun ein Holoprojektor die Karte eines Sonnensystems in der Luft entstehen ließ. Bunte Linien zeigten die Routen mehrerer Schiffe an die alle irgendwo im Nichts endeten. "Ich habe beunruhigende Nachrichten von unseren Produktionsstätten im To'Lithsystem erhalten. Seit einigen Monaten verschwinden in diesem Gebiet immer wieder Transporter, die Waffen und Droidenteile in die Heimatwelt liefern sollten. Die Leute, die ich zur Klärung der Lage hingeschickt habe, haben allesamt versagt. Findet heraus was dort vor sich geht und eliminiert das Problem. Ich wünsche keine weitere Störung." "Euer Wunsch ist mir Befehl, mein Meister." "Für den Schutz der Schiffe steht euch ein Schlachtkreuzer zur Verfügung. Der Captain hat seine Befehle bereits erhalten. Auf diesem Datenkristall befinden sich alle nötigen Informationen. Enttäuscht mich nicht." "Ihr werdet mit mir zufrieden sein." Ich nahm den Kristall an mich, verneigte mich zum Abschied und verließ den Raum. Als sich die Türe zischend hinter mir schloss atmete ich tief durch. Endlich war ich ein Sith und dieser Auftrag würde meine Bewährungsprobe sein. Versagen war nicht erlaubt.



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