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Solange du da bist

von

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Besuch in der Heimat und ein neuer Reisegefährte

Sie hatten noch lange in dieser Nacht geredet, in Erinnerungen geschwelgt und waren dann schließlich Arm in Arm eingeschlafen. Nun brach der nächste Morgen an und Mael erwachte schon recht früh, doch er blieb noch ein wenig liegen und betrachtete mit einem zärtlichen Lächeln seinen schlafenden Liebsten.

Der Spielmann lag neben Mael und schlief noch friedlich, das Gesicht völlig entspannt. Er konnte in beinah jeder Situation schlafen, doch neben seinem Geliebten war es eben doch am Schönsten. Leise seufzend kuschelte er sich in das Kissen. Nein, noch nicht aufwachen... Es war gerade so gemütlich...

Mael hätte Korbinian stundenlang betrachten können, wie dieser so friedlich dalag, anscheinend vollkommen zufrieden. So kuschelte er sich noch ein wenig dichter an den Anderen heran, strich dem Spielmann einige Strähnen aus dem Gesicht. Was wohl heute so anstand? Sollten sie nicht vielleicht langsam zu den Anderen aufbrechen? Andererseits war es gerade so schön gemütlich hier...

Ob Maels leichter Berührung gab Korbinian einen leisen Laut von sich und öffnete die Augen einen Spalt breit, sodass fast nur das dunkle Grün zu sehen war. Hell... Er blinzelte und erkannte Mael neben sich, dessen Anblick ließ ihn gleich wieder lächeln ließ. "Guten Morgen, Liebster." Sie waren wohl glatt eingeschlafen letzte Nacht…

Schmunzelnd beobachtete der Jüngere, wie der Andere erwachte. Einfach ein niedlicher Anblick... Sofort kam ihm das Bild eines verschlafenen Kätzchens in den Kopf, denn mit einem solchen hatte der Spielmann gerade eine verblüffende Ähnlichkeit. "Guten Morgen mein Schatz, hast du gut geschlafen?"

Bei Maels Frage nickte Korbinian langsam und schmiegte sich gleich wieder in dessen Arme. Hier gefiel es ihm... "Und du? Bist du schon lange wach?" Langsam fiel die Müdigkeit von ihm ab. Es wurde wohl wirklich Zeit, dass sie zurück gingen zu den anderen. Auch wernn er so gern noch hier liegen bleiben würde neben Mael.

Selbiger ließ sich dies nur zu gerne gefallen, legte deshalb auch die Arme um Korbinian, um diesen so sanft festzuhalten. "Ein wenig ja, aber es war einfach zu schön ,dir beim Schlafen zuzusehen", erwiderte er schmunzelnd, wollte sich aber dann erheben. "Wir sollten jetzt aber langsam los denke ich, wer weiß, was heute noch so ansteht..."

"Mir beim Schlafen zuzusehen? Ist das so interessant?" Korbinian setzte sich auf und streckte sich. "Ja, du hast Recht. Wir sollten los..." Der Spielmann stand auf und sammelte seine Kleider wieder ein, zog sich wieder an. Er stellte sich vor wie es wäre, wenn sie irgendwo ein sesshaftes Leben zusammen führen könnten. Mit einem eigenen kleinen Häuschen. Dann könnten sie jeden Morgen so zusammen aufwachen...

Mael nickte mit völlig ernstem Gesicht, musste sich aber das Lachen ernsthaft verkneifen. Natürlich, es gibt nichts Interessanteres", versicherte so gut er konnte, während er sich nun ebenfalls aus dem Bett erhob und sich ankleidete. Gern hätte er hier mit seinem Liebsten noch etwas Ruhe zu zweit gehabt, aber dies ergab sich bestimmt auch noch ein andermal. Auch er hatte sich schon manchmal ausgemalt, wie es denn wäre, wenn sie irgendwo zusammen in einem Häuschen wohnen würden, aber dies würde leider immer ein Wunschtraum bleiben...

Korbinian zog sich das Hemd über den Kopf und sammelte seinen Gürtel wieder ein. "Kein Wunder, dass ihr Adligen immer so gelangweilt ausschaut, wenn ihr euch mit sowas die Zeit vertreibt...", gab er zurück, während er nach seinem Mantel griff. Sein Blick ruhte kurz auf Mael. Im Moment hatten sie einander und waren glücklich. Aber was war in 10 Jahren? 20 oder 30 Jahren? Zum ersten Mal machte er sich Gedanken darüber, was geschehen würde, wenn er älter wurde. Korbinian nahm den Zimmerschlüssel und öffnete die Tür. Noch hoffte er ja, dass er irgendwann wirklich als eine Art 'Hofmusikant' mit Mael zusammen leben könnte.

Der junge Adelige wollte schon einen spitzen Kommentar loslassen, unterließ dies aber lieber und zuckte stattdessen nur grinsend mit den Schultern. Doch er merkte, dass sein Liebster irgendwie in Gedanken versunken war und musterte den Spielmann deshalb leicht besorgt, während er aus dem Zimmer trat und sich die Treppe hinunterbegab. "Ist alles in Ordnung?", erkundigte er sich dann doch besorgt bei Korbinian.
 

Da die alte Dame nicht anwesend schien, legte der Sänger den Zimmerschlüssel einfach auf einen Tisch mitten im Raum. "Sicher doch. Es könnte nicht besser sein." Korbinian lächelte Mael an. "Aber lass uns mal gehen, sonst kriegen wir kein Frühstück mehr!" Er gab seinem Schatz noch einen Kuss, strich ihm kurz über das Haar. "Ich liebe dich..."

Dieser war zwar nicht wirklich von Korbinians Worten überzeugt, aber er sah auch ein, dass Nachhaken wohl nicht wirklich was bringen würde. So erwiderte das lächeln, schnappte sich kurzerhand die Hand seines Liebsten, um mit diesem dann das Haus zu verlassen. "Na dann auf!" Aber er blieb aber dann sofort wieder stehen, um Korbinian kurz zu umarmen und den Kuss zu erwidern. "Ich lieb dich auch... Aber jetzt komm, nicht dass wir wirklich nichts mehr bekommen!", erklärte er lachend, zog den Spielmann mit sich bis zu ihrem Lager. "Guten Morgen allerseits!"

Korbinian ließ sich dies alles nur zu gern gefallen. Hauptsache, er hatte seinen Geliebten bei sich. Der Rest der Bande saß schon beim Frühstück, doch für sie war wahrlich noch genug da. Maels Begrüßung wurde vielstimmig erwidert, als sie eintraten. Ihre Begleiter vorm Vorabend grinsten sie wissend, doch sehr müde an. Für sie war es wohl etwas später geworden. Korbinian ließ sich auf einem freien Platz nieder und würde warten, bis Mael sich zu ihm gesetzt hatte. Es war unhöflich schon allein anzufangen.

Mael lächelte kurz freundlich in die Runde und es amüsierte ihn sehr, dass auch ihre Begleiter anscheinend noch einen netten Abend gehabt hatten. So nahm er dann neben Korbinian Platz und nahm sich dann erst einmal etwas zu trinken. Das zufriedene Dauergrinsen wollte dabei nicht aus seinem Gesicht weichen.

Bis auf sie vier hatten die Spielleute die Nacht wohl zum ausgiebigen Schlafen genutzt, denn die Jungs waren schon hellwach. Geklapper von Geschirr und Besteck sowie seichtes Geplauder füllten den Raum. Korbinian nahm sich ein Stück Brot und aß erst mal was. Immer wieder warf er Mael kleine Blicke zu, absolut verliebt und glücklich.

Dieser nippte ein wenig an seinem Tee, lauschte nebenher den Gesprächen, ohne wirklich von Inhalt etwas mitzubekommen. Immer wieder dachte er versonnen an die vergangene Nacht zurück, an das, was sie miteinander hatten erleben dürfen. Doch sein Magen erinnerte ihn schließlich daran, dass er wohl etwas essen sollte, weshalb er ebenfalls Brot zu sich nahm, dabei hin und wieder verliebte Blicke zu Korbinian werfend. Dieser war wirklich das Beste, was ihm je hatte passieren können und er würde alles dafür tun, um ihn glücklich zu machen.

Es war Korbinian anzusehen, dass er wirklich Hunger hatte. Aber er bemühte sich, anständig zu essen und sich nicht ganz so gierig auf das Frühstück zu stürzen. Trotzdem war das Brot bald verschwunden und ein neues Stück folgte. Im Moment war er überaus glücklich, denn er hatte seine Freunde, seinen Liebsten und ein gutes Essen. Es war trocken und warm und keiner litt Not. Was wollte man denn mehr?

Mael nahm sein Frühstück in aller Ruhe zu sich, er hatte ja keinen Grund zur Eile und er musste nun ja zum Glück auch nicht mehr so schnell von seinem Liebsten weg. Als er dann schließlich gesättigt war, lehnte er sich zufrieden zurück gegen die Wand und wartete geduldig auf dei Anderen. "Was gibt es heute eigentlich zu tun?", erkundigte er sich neugierig.

Matthias nahm einen großen Schluck Tee. "Erst mal Kundschaften. Ein paar von uns gehen los und suchen nach anderen Fahrenden, die aus dem Süden kommen. Dann wissen wir heute Mittag, wie es um die Straßen bestellt ist und welcher Weg der Beste ist." "Zoll, Banditen, Seuchen...", fügte Korbinian als Erklärung hinzu.

Aufmerksam lauschte Mael Matthias` Worten, nickte anschließend verstehend. Schließlich war dies um Einiges besser, als einfach blindlings draufloszugehen und sich dann irgendwelchen Schwierigkeiten ausgeliefert zu sehen.

Korbinian streckte sich und lehnte sich leicht gegen Mael. Satt und zufrieden. Er lächelte seinem Liebling zu. Der junge Adlige fügte sich wirklich wunderbar in ihre Gruppe ein.

Mael ließ sich dies nur zu gerne gefallen und er musste sich eingestehen, dass er sich in dieser Gruppe auch ziemlich wohlfühlte, auch wenn dies alles immer noch ziemlich neu und aufregend war, dieses recht freie Leben. Ob er sich vielleicht gleich für das Kundschaften melden sollte? Oder war dies zu aufdringlich? Schließlich wollte er nicht den Eindruck erwecken er mache sich wichtig.

Galen ließ den Blick über die Runde schweifen. "Wer geht denn mit wem?", fragte er. "Ich würde sagen Lukasz, Cedric und ich gehen Kundschaften", erwiderte Matthias, hielt aber kurz inne, "Wollt Ihr vielleicht auch mitkommen, Mael? Oder möchtet Ihr den Tag nutzen, um die Stadt zu erkunden?"

Mael lauschte noch recht aufmerksam, wollte sich nicht aufdrängen, zumal es doch auch Schwachsinn wäre, wenn gleich so viele Leute kundschaften gehen würden. Als er jedoch gefragt wurde, überlegte er, wählte aber dann den bequemeren Weg und lächelte Korbinian lieb an. "Was wirst du denn machen?"

Korbinian hob den Blick. "Etwas ganz Unspektakuläres: Einkaufen." Jesko beugte sich zu Mael hinüber. "Wir brauchen noch einige Vorräte für die nächsten Tage, einige von uns auch Kleidung. Das wird nur ein gewöhnlicher Botengang."

Mael lächelte seinem liebsten zu und nickte, ehe er sich wieder den Anderen zuwandte, vielleicht konnte er ihnen beim Kundschaften ja doch von Nutzen sein, das musste er einfach mal ausprobieren. "Ich würde gerne mit euch kommen!"

Matthias nickte und schob auf seinem Teller die letzten Reste des Frühstücks zusammen, um diese auch noch zu essen. "Dann steht die Aufteilung ja fest." Er zog die gemeinsame Reisekasse aus seiner Tasche und öffnete den Beutel. Die Einkäufergruppe bekam einen gewissen Betrag für den Proviant und auch eine kleine Summe für Kleidung. Korbinian steckte die Münzen in eine separate Geldkatze und knotete diese an seinem Gürtel fest. "Zum Mittagessen sollten wir wieder hier sein..."

Schließlich hatte Mael das Frühstück ebenfalls, die restliche Truppe dabei interessiert beobachtend, ehe er sich nochmal Korbinian näherte, um diesem einen kleinen Kuss zu geben. "Pass auf dich auf, ja? Man weiß ja nie...", flüsterte er diesem dann leicht besorgt zu und umarmte ihn nochmal kurz, ehe er sich daran machte, Geschirr zu reinigen.

Korbinian lächelte Mael zu und erwiderte die Umarmung nur zu gern. "Mach ich. Du aber auch auf dich, ja?" Die Spielleute erhoben sich nach und nach, griffen ihre Mäntel und Mützen, um das Gasthaus zu verlassen. Eine der Mägde des Wirts kam angelaufen mit einem Tablett für das Geschirr.

Mael kuschelte sich kurz gegen seinen Liebsten, nickte dann leicht zu dessen Worten, ließ aber dann schließlich von ihm ab, um ihn gehen zu lassen. Anschließend griff er nach seinem Umhang und wartete geduldig auf seine Begleiter, wusste er ja noch nicht genau, wohin sie konkret gehen würden.

Dieses warme Gefühl der Nähe zu seinem Liebsten ließ Korbinian lächeln und mit einem letzten Blick auf Mael verließ er mit seiner Gruppe das Gasthaus. Matthias besah sich kurz 'seine' Leute, nickte ihnen zu und machte sich ebenfalls auf den Weg. Völlig selbstverständlich folgte das Grüppchen ihrem Anführer in den südlichen Teil der Stadt. Entfernt vom Hafen und dem Trubel dort, waren dies hauptsächlich normale Wohngegenden, aber auch hier gab es entlang der Hauptstraßen viele Schänken, Gasthäuser und Händler. Dort waren auch wieder mehr Menschen unterwegs.
 

Sofort folgte Mael dem Rest ohne Widerworte, sah sich dabei wie immer äußerst aufmerksam seine Umgebung an. Er konnte sich einfach nicht satt sehen an dem ganzen Trubel und auch der ruhigere Teil der Stadt interessierte ihn sehr. Neugierig ließ er seinen Blick schweifen über die Personen, welche hier die Straßen bevölkerten, doch mit einem Male blieb er wie angewurzelt stehen und starrte zwei große Männer an mit den Staturen von Wandschränken. Die kannte er doch...

Lukasz bemerkte Maels Reaktion als Erster, weshalb er ebenfalls stehenblieb. "Stimmt etwas nicht?", hakte er besorgt nach. Als sie die Stimme ihres Kameraden diese Worte sprechen hörten, blieb auch der Rest stehen. Wie eine lose Menschenkette standen die Spielleute da und sahen Mael fragend an. Matthias trat auf ihn zu. "Alles in Ordnung?"

Gefragter beobachtete die beiden Männer immer noch mit starrem Blick, wollte dann Anstalten machen, zu gehen, als die Anderen ihn fragten, was denn los sei. "Ich kenne die Kerle da vorn, sie arbeiten für meine Eltern… Ich glaube, es wäre besser, wenn ich gehe, bevor ihr noch in irgendwas hineingeratet wegen mir", erklärte er und wollte schon hastig das Weite suchen.

Der Anführer der Spielleute blieb vor Mael stehen, drehte sich jedoch bewusst nicht zu den Männern um. "Ihr benötigt andere Kleidung. Lukasz, geh die anderen suchen und sag ihnen, sie sollen für Mael etwas mitbringen." Der andere Spielmann nickte und machte sich sogleich auf den Weg. Matthias trat einen Schritt näher an Mael heran. "Passt auf, wir nehmen Euch in die Mitte, dann können sie Euch nicht sehen. Wir gehen durch die Gasse dort und sobald wir darin sind, nehmt Ihr meinen Mantel und Cedrics Hut, verbergt Euer Haar darunter, dann sollte es gehen."

Dem jungen Adeligen war es sichtlich unangenehm, dass er die Anderen jetzt von ihrem Vorhaben aufhielt und dies teilte er dann auch so mit, ehe er sich sogleich den Hut aufsetzte. Anschließend gesellte er sich in die Mitte der Spielleute, nun ebenfalls nicht mehr zu den "Verfolgern" blickend. Eigentlich wollte er dies nicht, dass sie sich so für ihn einsetzten brachte er sie doch nur in Schwierigkeiten...

Doch Matthias winkte nur ab. "Ihr könnt Euch erkenntlich zeigen, wenn wir mal in Schwierigkeiten geraten. Dann hat Euer Titel sicher Gewicht, um uns dann zu helfen." Er legte Mael seinen Mantel um die Schultern, warf noch einen kurzen Blick zurück und ging dann weiter. Ihr Weg führte sie zu einigen kleinen Schänken in einer Seitenstraße. Die Gruppe teilte sich auf und jede nahm ein anderes Gasthaus. Matthias selbst blieb bei Mael.

Letzterer nickte lächelnd ob Matthias` Worte, auch wenn er natürlich inständig hoffte, dass dies niemals nötig sein würde. Aber man wusste ja nie.... Dankbar schlüpfte er in den Mantel, ehe er dem Spielmann dann schnellen Schrittes folgte. Hin und wieder warf er unauffällige, verstohlene Blicke nach hinten, ob sie denn verfolgt wurden. "Wäre es denn nicht besser, wenn ich ginge? Ich will euch nicht in die Sache hineinziehen... Zumal mich interessieren würde, warum die hier sind, wobei ich mir eigentlich hätte denken müssen, dass ich bewacht werde..."

"Wenn Ihr jetzt abhaut, zieht Ihr doch erst Recht die Aufmerksamkeit auf Euch. Wir lösen das auf Art der Spielleute, Ihr werdet sehen..." Er winkte Mael in die letzte Schänke in der Straße. Ein ziemlich heruntergekommener Laden, aber als sie eintraten, waren gleich eine ganze Reihe Menschen in bunten Kleidern zu sehen.

Abermals nickte Mael und war schon sehr gespannt, was dies wohl heißen mochte. So folgte er Korbinians Bruder weiterhin, bis sie schließlich in einer Schänke angelangt waren, welche sehr gut besucht zu sein schien und in der anscheinend viele Spielleute waren, die man nach dem Stand der Dinge fragen konnte.

Matthias sah sich kurz im Raum um, trat dann an einen der Tische heran, an welchem er wohl alte Bekannte entdeckt hatte, und begrüßte sie. Mit einer Handbewegung bedeutete er Mael, ihm zu folgen und sich mit ihm an den Tisch zu setzen.

Sogleich folgte dieser dem Spielmann sogleich und setzte sich an den Tisch zu den fremden Leuten, welche er freundlich begrüßte, ehe er seinen Blick wieder durch den Raum schweifen ließ. Die Tür der Schänke öffnete sich und sogleich traten die beiden Männer ein, welche auf der Suche nach dem jungen Adeligen waren. Mael versuchte, sich seine Unruhe nicht anmerken zu lassen und nicht mehr in deren Richtung zu sehen, vielleicht verschwanden sie ja bald wieder.

Einige Blicke hoben sich zu den beiden Männern, wurden aber meist schnell wieder abgewandt. Matthias entschuldigte sich kurz bei den Anderen und trat an einen anderen Tisch, welcher sich in der Nähe der Tür befand. Auch hier saßen einige Spielleute, die ihn grüßten. Sogleich setzte er sich dazu und begann eine Unterhaltung mit ihnen. "Hey, habt ihr auch von diesem jungen Adligen gehört, der hier in der Stadt gewesen sein soll? Markus hat mir von ihm erzählt, aber er soll wohl schon abgereist sein, leider. So schön wie eine Frau soll er sein, mit himmelblauen Augen." "Wirklich?", hakte ein anderer Spielmann nach, "Das Bürschchen hätte ich gern gesehen." "Wie gesagt, es heißt, er sei schon fort. Angeblich weiter nach Westen gezogen, auf Entdeckungsreise oder so etwas..."

Mael blieb erst einmal bei den anderen Spielleuten sitzen und unterhielt sich mit diesen höflich über dies und das, erfuhr nebenbei auch, dass die von ihnen gewählte Reiseroute frei von Zoll oder anderen Hindernissen war, sie würden also wohl recht schnell vorankommen. Geduldig wartete er auf Matthias, um diesem dann die Informationen zu übermitteln.

Dieser zielte natürlich darauf ab, dass zum Einen ihre beiden Verfolger hörten, was er da erzählte, zum Anderen, dass sich diese Geschichte unter den Spielleuten verbreiten würde und von dort im Volk, damit sie möglichst viele Personen bestätigen konnten. So ließ er es sich auch nicht nehmen, sie dem nächsten Spielmann aufzutischen, der sich zu ihnen setzte, gab gerade so viel Information preis, dass man Mael als den hübschen Adligen hätte erraten können, verschwieg aber auch genug, damit es ein vages Gerücht blieb.

Schließlich hatte auch Mael kapiert, was Matthias bezweckte und er musste sich eingestehen, dass dies eine wirklich geniale Methode war, die auch zu wirken schien, denn schon bald verließen die beiden Männer die Schänke. Lächelnd warf der junge Adelige dem Älteren einen dankbaren Blick zu.

Als die beiden Wächtergesellen sich davongemacht hatten, kam Matthias zu Mael zurück. Er warf ihm einen wissenden Blick zu und nickte nur. "Wir sollten den Rest einsammeln gehen", meinte er und begab sich in Richtung Ausgang.

Mael nickte bei Matthias` Worten und folgte dem Spielmann dann sogleich zum Ausgang, trat dann ins Freie und war sichtlich froh, das von seinen "Verfolgern" nichts mehr zu sehen war. Hoffentlich blieb dies auch so... So ging er langsam los und fragte sich, wo die anderen wohl steckten.

Der Rest der Bande hatte sich auf die anderen Schänken in der Straße verteilt und kam alsbald wieder zu ihnen. Am Ende der Straße, wo sie auf einen größeren Platz traf, waren sie wieder vollzählig.

Der junge Adelige folgte Matthias wortlos, beobachtete aufmerksam, wie sich nach und nach die Anderen wieder ihnen anschlossen. So zog das Grüppchen langsam wieder in Richtung ihres Unterschlupfs, welchen sie schon nach kurzer Zeit betraten. Dort angekommen, wollte sich Mael schon mal an die Vorbereitung des Mittagessens machen wenn man ihn ließ, er wollte nicht tatenlos rumsitzen.
 

Es dauerte nicht lange und der Rest ihrer Gruppe kehrte in das kleine Zimmer zurück, welches sie bezogen hatten. Sie hatten reichlich Proviant dabei und ein Bündel voller Kleider. Korbinian ging gleich auf Mael zu und gab ihm einen Kuss. "Da sind wir wieder. Und? Wie war es mit der Bande?" Jesko öffnete das Bündel und reichte die Kleidung an seine Kameraden weiter. Keines der Stücke war neu, doch dafür sauber, ohne Löcher und billig von einer Marktfrau, die mit gebrauchten Kleidern handelte erstanden. Korbinian reichte Mael einen Mantel in Blau und Gelb, sowie einen schlichten Hut. "Ich weiß, es ist nicht hübsch, aber damit siehst du in jedem Falle aus wie einer von uns."

Sofort erschien ein glückliches Lächeln auf Maels Gesicht, als Korbinian den Raum betrat und er umarmte den jungen Spielmann sofort, um dann den Kuss zu erwidern. Anschließend nahm er dankbar die Kleidung von Jesko entgegen und lächelte diesen freundlich an. "Danke dir! Es kommt doch nicht darauf an, ob es hübsch ist, so eitel bin ich nicht"; erklärte er grinsend, aber die Umstände, denen er die Kleidung verdankte, ließen ihn grimmig dreinschauen, ehe er sich wieder Korbinian zuwandte. "Es war ganz nett, bis ich zwei Männer entdeckt habe, die für meine Eltern arbeiten... Und ich war wirklich so dumm und hab angenommen, dass die mich ohne Überwachung gehen lassen.. Aber sie haben mich zum Glück nicht gesehen, dank der Hilfe der Anderen..", erzählte er dann seinem Liebsten.

Korbinian lächelte Mael an und strich ihm über die Wange. "Dann verbirgst du dich wirklich lieber eine Weile unter dem Mantel eines Spielmanns." Der junge Spielmann schaute ziemlich zuversichtlich drein. "Die werden wir schon los, keine Sorge! Ich lasse nicht zu, dass sie dich finden und uns damit ausspionieren." Wieder gab er ihm einen Kuss. "Mach dir nur keine Sorgen."

Mael erwiderte das Lächeln sehr glücklich und nickte dann leicht bei den Worten des Spielmannes, während er sich ein wenig an dessen Seite kuschelte. "Es ist vielleicht ohnehin besser so, ich will ohnehin nicht unbedingt auffallen", erklärte er, dennoch war er sehr gerührt, dass die Spielleute ihm halfen, obwohl er doch ein Fremder war. Aber am Meisten rührte ihn Korbinians Optimismus und die Tatsache, dass er für ihn da war. "Ich hoffe es... Aber vielleicht wäre es doch besser, wenn ich gehe? Ich will nicht, dass ihr wegen mir Probleme bekommt..."

Doch der Spielmann schüttelte sehr entschieden den Kopf. "Nein, nein, du bleibst bei uns. Wir haben es bis hierher geschafft, da geben wir doch nicht auf!" Er legte die Arme um Mael. "Wenn du erst einmal wie wir gekleidet bist, wird keiner mehr auf die Idee kommen, du wärst kein Spielmann. Und es ist ein hübscher, junger Prinz, den sie suchen. Wir schleichen uns direkt vor ihrer Nase aus der Stadt und wenn wir erst mal auf der Landstraße sind... Es wird gutgehen. Du wirst sehen."

Mael sah ein, dass es nichts brachte, dem Spielmann zu widersprechen und im Grunde genommen freute ihn dessen Optimismus ja sogar ungemein, aber er konnte diesen einfach nicht teilen. Nur zu gerne kuschelte sich in die Arme seines Liebsten, wäre gern für immer so verweilt, aber dies ging ja leider wohl schlecht. "Das klingt gut.. Und weiß du was? ich werde jetzt gleich zu einem von euch...", erklärte er grinsend, ehe kurz verschwand. Als er wiederkam trug er eine schlichte schwarze Hose und ein einfaches Hemd, welche er in seinem Gepäck gehabt hatte, sowie Mantel und Hut. Seine anderen Klamotten hatte er vor, loszuwerden, um so noch an ein wenig Geld zu kommen.

Auch wenn er sich bewusst war, dass sie nie und nimmer alle Risiken würden ausräumen können, so wollte sich Korbinian doch alle Mühe geben, Maels Sorgen zu zerstreuen. Er sollte glücklich sein und ihre Reise genießen. Nicht sich ständig nach möglichen Verfolgern umsehen. Gespannt auf das Ergebnis dieser 'Verwandlung'. Doch was er dann sah übertraf seine Vorstellung erheblich. Der junge Sänger lächelte zufrieden und musterte seinen Schatz eingehend. "Du bist wahrlich wunderschön..."
 

Schließlich kehrte Mael zu den anderen Spielmännern zurück und blieb dann leicht lächelnd vor diesem stehen, drehte sich dann leicht vor diesem. "Na ? Wie sehe ich aus?", fragte er zwinkernd.

Mael wurde von vielen Blicken gemustert. Zustimmendes Nicken und Gemurmel erhob sich. Korbinian, der bei ihnen gesessen hatte, sprang wieder auf die Beine und lief zu Mael hinüber. "Du siehst unglaublich aus, egal was du trägst." Wieder strich er ihm über die Wange. "Wie aus einem Märchen..."

Die ganzen Blicke machten ihn irgendwie ein wenig nervös, doch daran würde er sich wohl gewöhnen müssen, denn er war ja jetzt mehr oder minder einer von ihnen und würde dann wohl auch mit ihnen zusammen in der Öffentlichkeit musizieren, wo ihn auch permanent Leute beobachten würden. Bei Korbinians Kompliment errötete er verlegen lächelnd. "Ich danke dir... Und was nun?"

Korbinian kam ihm ganz nah, sah seinem Schatz tief in die Augen. "Das meine ich ernst. Du bist wunderschön..." Matthias erlaubte sich an dieser Stelle die Turtelei zu unterbrechen. "Mittagessen", beantwortete er Maels Frage, "Es macht wenig Sinn, heute noch weiter zu ziehen. Wenn wir morgen früh aufbrechen, haben wir doppelt so viele Stunden Tageslicht und sicher weniger Probleme, ein Nachtlager zu finden. Außerdem soll sich unser Gerücht ruhig noch ein wenig verbreiten..."

Mael war gerade wieder beinahe soweit, sich in den wunderschönen grünen Augen des Spielmannes zu verlieren, als Matthias das Wort ergriff und somit den schönen Moment zerstörte. Doch für Turteleien war bestimmt ein andermal noch Zeit, so machte sich dann Mael gleich wieder daran, den Proviant zu inspizieren, um dann mit dem Essen zubereiten zu beginne, sofern man ihn ließ.

Sogleich hopste Korbinian ihm hinterher, um ihm zur Hand zu gehen. Jesko ebenso, wobei dieser eher gemächlich ging. Matthias beobachtete das Pärchen von seinem Sitzplatz aus nachdenklich. Er musste zugeben, dass er sich in dem jungen Adligen getäuscht hatte und dass dieser sich mehr als gut an ihr Leben anpasste. Auch optisch war er nun kaum noch von ihnen zu unterscheiden. Er hoffte inständig, dass dies ein Märchen war, welches wahr wurde. Insbesondere um seines Bruders Willen hoffte er dies, denn er wollte nicht sehen, wie dem Kleinen das Herz gebrochen wurde.

Mael schmunzelte, als Korbinian so hinter ihm herhopste, ehe er sich dann den Beuteln mit dem Proviant zuwandte, um diesen eingehend zu inspizieren. Anschließend nahm er alle möglichen Zutaten für eine einfache Suppe heraus, ehe er sich dann aufmachte, um Wasser zu holen. Anschließend gesellte er sich wieder zu dem Rest und begann, Gemüse zu schneiden, wobei er seinem Liebsten immer wieder kleine Blicke zuwarf.

Korbinian erwiderte Maels Blicke, wenn er sie bemerkte und lächelte ihn an. Er hätte kaum glücklicher sein können als in diesem Moment. Wenn er Mael in die Augen sah, dann wusste er einfach, dass sich all ihre Mühen gelohnt hatten. Jesko ließ die beiden Verliebten einfach Verliebte sein und konzentrierte sich auf seine Arbeit.

Mael erwiderte das Lächeln jedes Mal sehr verleibt, vernachlässigte dabei aber nie seine Arbeit, schließlich wollte er sich doch gut in die Gruppe einfügen und kein Hindernis oder dergleichen sein. Aber er war eben einfach sehr froh, dass er nun hier mit dem Menschen war, den er so sehr liebte und den er auch nie mehr verlieren wollte. Wenn es nötig sein würde, würde er sogar für Korbinian kämpfen, aber er hoffte, dass dies nie nötig sein würde. Schon bald loderte ein kleines Feuer, über welchem die Suppe fröhlich vor sich hin kochte.

Sein Liebster nahm, sobald die Arbeit getan war, gleich neben Mael Platz und wollte wohl ein wenig mehr Aufmerksamkeit, wie sein Blick verriet. Korbinian lehnte sich in Maels Richtung. Im Moment wollte er nur daran denken, dass sie hier zusammen waren und noch viel weitere solcher Moment haben würden. Und er hoffte, dass dieses wunderbare Gefühl für immer blieb, welches er hatte, wenn er Mael ansah.

Sofort stahl sich ein verliebtes Lächeln auf das Gesicht des jungen Adeligen, als Korbinian sich zu ihm setzte und lehnte sich dann ebenfalls gegen den Anderen, dabei aber nie ganz die Suppe aus den Augen lassend, schließlich sollte diese ja nicht verkochen, nur weil er nur Augen für seinen Schatz hatte. Er rückte nun ganz nah an den Spielmann heran, beugte sich dann zu dessen Ohr. "Weißt du eigentlich, dass ich dich abgöttisch liebe? Du bist alles für mich...", flüsterte er sanft.

Korbinian lächelte Mael verliebt an und ließ seine Hand dessen Rücken hinauf wandern. Es tat so gut diese Worte zu hören. "Das beruht auf Gegenseitigkeit. Mir war noch nie jemand so wichtig, wie du", erwiderte er leise, "Du bist für mich.. wie ein wahr gewordener Traum. Alles, was ich mir je gewünscht habe."

Diese Geste tat ihm so unheimlich gut und an dessen Mimik konnte man dies auch ziemlich gut erkennen. Er hatte einfach das Gefühl, in dem jungen Spielmann vielleicht jemanden fürs Leben gefunden zu haben, wenn ihnen Beiden das Schicksal denn wohlgesonnen war. Geschmeichelt lächelte er Korbinian nochmal an, gab ihm einen Kuss auf die Wange, ehe er sich dann erhob und zur Feuerstelle ging, um dort dann nach der Suppe zu sehen, welche fertig war.

Der junge Sänger fühlte sich gerade wie auf einem rosa Zuckerwattewölkchen. Verliebt zu sein war toll, aber das hier gefiel ihm sehr viel besser, da er sich nicht damit begnügen musste, seinen Angebeteten aus der Ferne anzuhimmeln. Mael war bei ihm und er fühlte sich geliebt. Dieses Gefühl wollte er für immer bewahren. Es war einfach wunderbar...

Auch Mael fühlte sich einfach nur glücklich und er hoffte, dass dieses wunderschöne Gefühl nie verschwinden würde. Am liebsten wäre er den ganzen Tag lang nur bei seinem Liebsten gesessen und hätte mit diesem gekuschelt, doch das Essen war nun einma, fertig, was sogleich der Allgemeinheit bekanntgegeben wurde.

Sofort kam Bewegung in die Spielleute und sie reihten sich mit ihren Schüsseln an der Feuerstelle ein, um sich jeder ihre Portion zu holen. Korbinian stand als letzter in der Reihe, mit voller Absicht. Lukasz, welcher vorne stand, warf einen neugierigen und zugleich hungrigen Blick in den Topf. "Das riecht wirklich gut... Ich wusste gar nicht, dass du kochen kannst."

Mael machte sich auch sogleich an das Austeilen der Suppe und er musste gestehen, dass er von sich selbst überrascht war, da er ja sehr selten kochte, aber wenn die Suppe so gut schmeckte wie sie roch, durfte er sich doch wohl einen passablen Koch nennen. So lächelte er Lukasz freundlich zu. "Wie schon erwähnt, ich habe früher manchmal mit meiner Großmutter gekocht und mir das ein oder Andere gemerkt."

Die Spielleute nahmen die Suppe dankend an und ließen sich, nachdem jeder hatte, im Kreis nieder, um zu essen. Korbinian lächelte Mael an und hielt ihm die eigene und seine Schüssel hin. "Du hast eben sehr viele Talente, mein Schatz. Du bist einfach perfekt..."

Zufrieden beobachtete Mael die Spielmänner kurz, anscheinend schien es wirklich zu schmecken. So erwiderte er Korbinians Lächeln, nahm sich dann seine Schüssel, um sich ebenfalls zu setzten und zu essen. Doch bei den Worten seines Liebsten wurde er verlegen. "Ach was, ich bin alles andere als perfekt.. Und ich kann noch lang nicht gut kochen nur weil ich eine Suppe zusammengekocht habe.."

Korbinian nahm neben Mael Platz und griff nach seinem Löffel. "Für mich bist du perfekt. Mein hübscher Prinz... Ich könnte mir nicht mehr wünschen, als dich." Er probierte von der Suppe und dies bestärkte ihn noch in seinen Worten. "Die ist wirklich gut geworden!"

Nun war Mael wirklich verlegen, lächelte dann Korbinian sichtlich gerührt an, ehe er dann zu essen begann, wo er zu dem Schluss kam, dass das Lob wohl wirklich berechtigt war und dies freute ihn doch sehr. Aber immer wieder schlichen sich leise Zweifel ein, ob er es verantworten konnte, mit den Anderen weiterzuziehen, denn er hatte permanent das Gefühl, dass die Überwachung durch seine Eltern noch lange kein Ende gefunden hatte…

Glücklich und zufrieden verzehrte Korbinian seine Suppe und das wirklich bis auf den letzten Tropfen in der Schüssel. Wieso konnte es nicht immer so sein? Er hatte alle Menschen um sich herum, die ihm wichtig waren. Allen voran seinen Schatz, einen warmen, trockenen Schlafplatz, gutes Essen. Herrlich... Im Moment hatte er nicht einen trüben Gedanken und fühlte sich, als könnte ihm nichts dieses Glück wieder nehmen.

Auch Mael ließ sich die Suppe sichtlich schmecken und auch er war gerade einfach nur glücklich und zufrieden und dies sollte durch keine trüben Gedanken gestört werden. Als alle das Essen schließlich beendet hatten, sorgte er dafür, dass das Geschirr gesäubert wurde, reichte dies als er fertig war wieder an die Anderen weiter, ehe er sich wieder zu Korbinian setzte. "So.. Und was nun?"

Jesko und Cedric gingen Mael gern beim Abwasch zur Hand. Es schien ganz so, als hätten sie Mael als neues Mitglied ihrer Gruppe völlig akzeptiert. Er gehörte wirklich dazu. Korbinian zuckte bei der Frage mit den Schultern. Satt und ein wenig schläfrig wollte er sich gegen Maels Schulter lehnen. "Weiß nicht... Wir haben Freizeit, erst Mal. Ruh dich aus, wir müssen morgen weit laufen."

Der Abwasch war so schnell erledigt und die Utensilien verstaut. Mael fühlte sich sichtlich wohl in der Gruppe und freute sich , dass diese ihn nun auch richtig zu akzeptieren schienen. Auch Mael überkam nun eine leichte Müdigkeit, weshalb er sich ebenfalls an den Anderen kuschelte. Und schon wenige Minuten später war er friedlich eingeschlafen..

Etwas verblüfft schaute Korbinian seinen Liebsten an, als dieser so schnell, fast wie auf Kommando, einschlief. Er lächelte mild, schloss seinen Schatz in die Arme und zog ihm vorsichtig den Mantel aus, bevor er den Schlafenden auf ihr gemeinsames Strohlager bettete. "Schlaf gut, mein Schatz", flüsterte er und legte sich neben Mael.

Es war nicht wirklich verwunderlich, dass Mael so schnell eingeschlafen war, denn die ganze Aufregung der letztem Tage sowie das ungewohnte Leben mit den völlig neuen Tagesrhythmen war eben noch etwas viel für ihn, doch würde sich dies doch irgendwann mal wieder einpendeln. Schließlich würde er ja noch eine ganze Weile mit den Spielleuten unterwegs sein..

Korbinian strich ihm über das Haar und betrachtete Mael eine Weile. Dieser hatte sich die letzten Tage so gut geschlagen, da hatte er sich ein wenig Ruhe verdient. Und hier gab es ja auch nicht so viele störende Geräusche in der Nacht. Der Spielmann rückte ein wenig näher und schloss dann ebenfalls die Augen um ein wenig zu dösen und zu träumen.
 

Er wusste nicht wie lange er geschlafen hatte, doch irgendwann erwachte Mael wieder aus seinen süßen Träumen. Er wollte sich erheben, als er merkte, dass sich irgendwas oder besser gesagt irgendjemand an ihn geschmiegt hatte. Ein glückliches Lächeln huschte über sein Gesicht, als er Korbinian so sah, hauchte dem Spielmann einen Kuss auf die Stirn, wollte ihn weiter schlafen lassen.

Korbinian seufzte zufrieden und kuschelte sich ein wenig mehr in sein Nest aus Stroh. Er träumte gerade so schön, da wollte er auch nicht aufwachen. Obwohl es schade war, dass sein 'Kissen' ihn verließ...

Mael musste schmunzeln, als er Korbinians Reaktion mitbekam. Langsam streckte er seine Hand aus, um seinem Liebsten über das weiche Haar zu streichen. Am liebsten wäre er ewig so verweilt..

Die leichte Berührung bekam er bewusst gar nicht mit. Doch ein leises Seufzen kam von dem Spielmann. Er gähnte und drehte sich einmal herum, wachte schließlich aber doch auf. Wie lange er wohl geschlafen hatte? Korbinian rieb sich die müden Augen und streckte sich. "Wie spät ist es?"

Mael lächelte beim Anblick seines schlafenden Schatzes, welcher aber dann doch langsam zu erwachen schien. Aufmerksam beobachtete er seinen Schatz, konnte sich an dessen Anblick einfach nicht sattsehen. "Das weiß ich leider nicht, aber ich denke mal, dass es allmählich Zeit zum Aufstehen ist, die Sonne steht ziemlich hoch... Oder haben wir gar nicht so lange geschlafen?", überlegte er dann laut.

Korbinian setzte sich auf und zupfte sich ein paar Strohhalme aus den Haaren. "Das fragst du mich?" Er wusste es wirklich nicht. Doch etwas anderes wusste er. Lächelnd rückte er ein wenig näher an Mael heran. "Neben dir zu liegen ist einfach wunderbar."

Mael zuckte lächelnd mit den Schultern und blickte so zu seinem Liebsten, das war ja nicht wirklich eine Frage an diesen gewesen, da der ja ebenfalls geschlafen hatte. "Lass uns das rausfinden.. Aber erst mal das Stroh aus den Haaren kämmen...", erklärte er, ehe er einen Kamm aus seiner Tasche holte, um sein langes Haar wieder in Ordnung zu bringen, reichte dann denn Kamm an Korbinian weiter. Bei dessen Worten wurde er sofort wieder leicht rot. "Nun, das kann ich nur erwidern und ich hoffe, dass wir noch oft beieinanderliegen werden."

Dankbar nahm dieser den Kamm an, lächelte verlegen dabei. Zerzaust und mit Strohhalmen überall gespickt sah er sicher nicht sonderlich elegant aus, vermutlich nicht einmal halbwegs gepflegt. Als er fertig war, was sicher schneller ging als bei Mael, reicht er diesem den Kamm zurück. "Bestimmt. Schließlich habe ich nicht vor, dich wieder her zu geben." Korbinian stand auf und richtete seine Kleider, pflückte noch hier und da den einen oder anderen Strohhalm ab.

Mael konnte einfach nicht den Blick von seinem geliebten Spielmann abwenden, schon gar nicht wenn dieser so verlegen lächelte.. Einfach nur süß.. Er würde den Spielmann wohl immer schön finden, aber dies war wahrscheinlich normal, wenn man so verliebt war.. OS nahm er dann wieder den Kamm entgegen, säuberte diesen und räumte ihn wieder weg, ehe er sich selbst ebenfalls noch vom restlichen Stroh befreite. "Das ist schön..." Wollen wir mal nach den Anderen sehen? Die sind doch bestimmt schon wach... Zumindest sehe ich niemanden mehr", erklärte er dann grinsend.

Korbinian ließ den Blick ebenfalls durch den Raum schweifen. Sie waren wirklich allein. "Dann haben wir wohl doch ein wenig verschlafen." Noch einmal gähnte er und begab sich zur Tür. Das Sonnenlicht blendete ihn einen Moment. "Vermutlich frühstücken sie schon. Wollen wir auch gehen?" Er hielt Mael seine Hand hin, damit sie zusammen, Hand in Hand, hinüber gehen konnten. Für die kurze Strecke lohnte es sich kaum, doch er hielt einfach unglaublich gern Maels schöne, schlanke Hand.
 

Der Jüngere nickte bei den Worten seines Liebsten, während er diesem dann zur Tür folgte, wobei er mit dem Sonnenlicht nicht solche Probleme hatte, da er in einem anderen Winkel stand. Nur zu gerne ergriff er die Hand des Anderen, um diesem nach draußen zu folgen, auch er genoss dies sehr, wie eigentlich alle Gesten und Handlungen, mit denen er dem Anderen nahe sein konnte. So wollte er sich mit Korbinian zu dem Rest begeben, wobei er die Spielleute wieder freundlich grüßte.

Er lächelte Mael an, als dieser seine Hand ergriff. Es war einfach ein schönes Gefühl, diese kleine Verbindung zwischen ihnen. Auch er grüßte den Rest ihrer Gruppe, der schon mitten im Frühstück war. Die Spielleute grüßten zurück, achteten aber ansonsten nicht weiter groß auf das Paar. Der Anblick war für sie inzwischen normal. Korbinian setzte sich auf einen freien Platz und griff sogleich nach einem Stück Brot.

Er erwiderte Korbinians Lächeln, ließ die Hand des Anderen aber erst los, als sie sich zu den anderen setzten, damit er frühstücken konnte. Doch bei der nächstbesten Gelegenheit würde er sich diese Hand wieder schnappen, dich erst mal galt es zu essen, was er dann auch tat.

Dagegen hätte Korbinian sicher nichts einzuwenden gehabt. Aber im Augenblick brauchte er seine Hände ja für etwas anderes. So begnügte er sich damit, so dicht an Mael heran zu rutschen, dass er dessen Wärme spüren konnte. Ob er jemals wieder einen Tag überstehen konnte, ohne diese Nähe zwischen ihnen? Im Moment glaubte er, dass nicht. Liebe war wirklich überwältigend.

Mael hatte rein gar nichts gegen die Nähe des Anderen einzuwenden, er genoss dies ja auch noch in vollen Zügen. Wo ließ er sich das Frühstück schmecken, flüsterte ab und an wieder ein paar Zärtlichkeiten in das Ohr des Spielmannes, bis er seine Mahlzeit beendet hatte. "Und heute ziehen wir weiter?", wandte er sich fragend an die Anderen.

Korbinian eilte sich nicht mit dem Essen. Das tat er selten, eigentlich nur, wenn es wirklich erforderlich war. So hatte er auch noch ordentlich Brot und Schinken im Mund, als Mael seine Frage stellte. Matthias antwortete stattdessen. "Ja, tun wir. Hier gibt es fast schon zu viele Spielleute, da können wir wenig Geld verdienen. Außerdem ist unser Ziel ja ein anderes."

Geduldig wartete Mael, bis die Anderen mit dem Essen fertig waren, wollte dann wieder beim Geschirrsäubern und Packen helfen.

Kaum hatte der Letzte sein Frühstück beendet, ging es auch schon los. Lukasz ging in den kleinen Stall, um das Pferd für ihre Abreise fertig zu machen. Das Tier dürfte ja inzwischen auch sein 'Frühstück' verspeist haben und langweilte sich bestimmt nach einem kompletten Tag ohne Auslauf. Jesko ging Mael mit dem Geschirr zur Hand, während der Rest ihre Sachen zusammenpackte und die Taschen und Beutel in den Hof hinaus trug.

Dank der Hilfe des anderen Spielmannes war der Abwasch auch ziemlich schnell erledigt und das Geschirr wieder sorgsam in den Taschen verstaut. Als dies getan war, half Mael einfach wieder mit wo er konnte, schließlich wollten sie ja heute bestimmt wieder eine beachtliche Wegstrecke zurücklegen und da war es natürlich ratsam recht rasch aufzubrechen. So folgte er dann den Anderen in den Hof hinaus, schulterte eine der Taschen dann, bereit zu gehen. Nur wusste er ja nicht, wo genau sie langgehen mussten, weshalb er gezwungen war, zu warten.
 

Die Spielleute scharten sich um Mael, während Matthias noch mal geschaut hatte, ob auch niemand etwas im Zimmer zurückgelassen hatte. Erst dann konnte es wirklich losgehen. Matthias ging voran, der Rest folgte ihm, auch wenn es gar nicht nötig gewesen wäre, da außer Mael jeder den Weg zu den südlichen Stadttoren kannte. Korbinian warf die ganze Zeit unauffällige Blicke nach links und rechts, suchte nach verdächtigen Gestalten, die ihnen vielleicht folgten.

Geduldig wartete Mael. auf die Anderen, konnte irgendwie immer noch nicht so recht glauben, dass diese ihn wirklich zu akzeptieren und auch teilweise zu mögen schienen. So etwas hatte er bisher nur ganz selten erlebt, aber er musste sich eingestehen, dass ihm das sehr gut gefiel und er würde sich alle Mühe geben, dass es auch so blieb. Aus diesem Grund folgte er den anderen Männern, sah sich selbst permanent wachsam um, aber anscheinend hatten seine Verfolger das Weite gesucht...

Zwar hatte bisher niemanden entdeckt, der ihm verdächtig schien, doch Korbinian atmete erst auf, als sie das Stadttor hinter sich ließen. Vor ihnen erstreckten sich dicht bewaldete Hügel bis hin zum Horizont. Zwischen all dem Grün schlängelte sich eine Straße hindurch mit nicht wenig Verkehr.

Mael kam wieder einmal aus dem Staunen nicht heraus, war fasziniert vion der Landschaft und dem regen treiben auf den Straßen. Nachdem sie schon eine Weile lang unterwegs gewesen waren, kam ihnen auf einmal ein junger Mann mit kurzem blondem Haar auf sie zu, in einen blau-gelben Mantel gehüllt, blieb dann vor diesen stehen. Seid mir gegrüßt! Sagt, seid ihr auf dem Weg gen Süden und würdet noch jemanden bei euch aufnehmen? Ich mag es nicht, allein zu reisen...", wandte er sich freundlich an die Spielleute.

Die Spielleute hielten an und musterten den Fremden eingehend. Sie sahen einander an, doch keine von ihnen schien den jungen Mann zu erkennen. "Wie ist denn der Name?", fragte Matthias. Unter Spielleuten brachten es einige Musikanten ja durchaus zur Berühmtheit und ihre Namen waren ein Begriff, wenn das Gesicht vielleicht auch fremd war.

Mael beobachtete das Szenario erst einmal stumm, war gespannt, wie sich das Ganze denn noch entwickeln würde. Es kam ja bestimmt nicht alle Tage vor, dass ein Fremder zu der Gruppe stoßen wollte. Der Fremde lächelte bei Matthias Frage verlegen. "Wo sind nur meine Marnieren geblieben? Mein Name ist Veit", stellte er sich dann vor.

Matthias wandte sich an Jesko, den nach ihm Ältesten in der Gruppe und sie berieten sich kurz. "Solange unser Weg derselbe ist, können wir gern gemeinsam weiter ziehen", meinte er schließlich zu Veit. Korbinian zupfte Mael derweil am Ärmel und trat näher, um ihm etwas zuzuflüstern. "Wenn du dich heute schlafen legst, dann steck deinen Geldbeutel in die Hose. Man weiß nie..."

Veit deutete eine leichte Verbeugung an, lächelte seinen zukünftigen Reisegefährten dann zu. "Dies freut mich zu hören und ich werde natürlich mein Bestes geben, um mich gut hier einzufügen, solang wir zusammen reisen.." ,erklärte er dankbar. Mael hörte seinem Liebsten aufmerksam zu, nickte dann um zu zeigen, dass er verstanden hatte, ehe er nochmal einen neugierigen Blick zu dem fremden warf.

Matthias nickte ihm zu und gab ein Handzeichen, dass sie weiter gehen konnten. Korbinian hielt sich dicht an Maels Seite. Cedric überschüttete Veit derweil mit Fragen. Woher er kam, welche Instrumente er spielte, wo er schon gespielt hatte, wohin er wollte...

Sofort nahm Mael auch wieder den Weg auf, ebenfalls nicht von Korbinians Seite weichend. Er war gespannt, was dieser Veit für ein Mensch war, aber dies würde wohl erst die Zeit zeigen... Veit musste lachen, als er die vielen Fragen Cedrics zu hören bekam und machte sich dann sogleich daran, diese zu beantworten. "Ich komme aus einem kleinen Fischerdorf im Westen. Ich spiele Nyckelharpa und Flöte und ich möchte in den Süden, weil ich hörte, das dort stets Bedarf an Musikern besteht. Ich habe bisher meist in den kleinen Dörfern des Westens gespielt und will nun auch in größere Städte und etwas von der Welt sehen.."

"Wir kommen an einigen größeren Städten vorbei, auf unserem Weg", warf Lukasz ein, bevor Cedric ihren Neuen noch weiter löchern konnte. Korbinian hatte ihm aufmerksam zugehört, aber diese Biografie traf sicher auf viele Spielleute zu. Er konnte nicht behaupten, schon mal etwas von diesem Mann gehört zu haben. Er warf Mael einen fragenden Blick zu, was er wohl von ihm hielt.

Veit zog es nun erst einmal vor, zu schweigen, denn schließlich wollte er keinen mit seiner Lebensgeschichte langweilen. So folgte er den Anderen schweigend, sah sich dabei aufmerksam die Gegend und auch seine Mitreisenden an. Mael musterte den Fremden neugierig, beugte sich dann zu Korbinian. "Er scheint ein angenehmer Zeitgenosse zu sein, findest du nicht?", flüsterte er.

Korbinians Blick wanderte über Veit, dann wieder zu Mael. "Bisher scheint er ganz vernünftig, alles andere muss sich noch zeigen", erwiderte er ebenso leise, "Du tust besser daran, ihm nicht gleich zu vertrauen. Nicht alle Spielleute sind gute, rechtschaffende Leute."

Mael nickte bei Korbinians Worten, immer wieder kleine neugierige Blick zu dem Fremden werfend, während sie weitergingen. Veit ließ indessen seinen Blick nun über die Spielmänner schweifen, welcher letztlich besonders lang bei Mael und Korbinian hängenblieb. "Seid ihr eigentlich alle schon immer Spielleute gewesen oder habt ihr auch mal andere Leben geführt?", fragte er dann höflich in die Runde.

Matthias, welchem die Frage etwas merkwürdig vorkam, wandte den Blick zu Veit. "Keiner von uns ist als Spielmann geboren, doch diese anderen Leben sind so lange her, dass es nicht mehr zählt." Jesko brummte nur dazu, Lukasz nickte schweigend. Von Cedric und Galen kam leises Gemurmel. Korbinian blickte mit bitterer Miene zu Boden und Dragan enthielt sich ganz, ging einfach weiter und starrte vor sich hin. "Wie steht es mit Euch, Veit?"

Veit blickte nun unangenehm berührt drein und man sah, dass er nun bereute, diese Frage gestellt zu haben. "Verzeiht, diese Frage war nicht wirklich klug gewählt, ich habe ja auch ein Leben hinter mir, das ich mir nie zurückwünschen würde...", erklärte er dann. Indessen blickte Mael sichtlich besorgt zu seinem Liebsten, als er dessen bittere Miene sah. "Ist alles in Ordnung?", fragte er dann leise.

Keiner erwiderte etwas auf Veits Worte. Sie wussten wohl alle, dass es überflüssig war. Korbinian blickte auf, als Mael ihn ansprach. "Sicher doch. Was sollte denn sein?" Er lächelte seinen Schatz fröhlich an und griff nach dessen Hand. "Mach dir nicht immer so viele Sorgen."

Veit zog es nun vor, zu schweigen, beobachtete aber dabei Korbinian und Mael interessiert, doch Außenstehende würden es wohl so interpretieren, dass es sich einfach nur für das Verhältnis interessierte, in welchem die Beiden zueinander standen. Mael sah immer noch ziemlich skeptisch zu seinem Liebsten, war nicht wirklich davon überzeugt, dass es diesem gutging. "NA wenn du das sagst... Aber wenn du reden möchtest, bin ich immer für dich da, in Ordnung?", bot er an, die Hand des Spielmannes dabei leicht drückend.

Korbinian schenkte Mael nun ein ehrliches Lächeln. "Danke", erwiderte er leise und erwiderte den Druck seiner Hand kurz. Es tat gut zu wissen, dass er jemanden zum Reden hatte, nur für den Fall. Vielleicht kam er irgendwann einmal darauf zurück und erzählte Mael seine Lebensgeschichte, auch wenn er sie selbst gern vergessen würde.

Mael erwiderte das Lächeln liebevoll, umarmte seinen Schatz dabei dann kurz, ehe er ihn etwas verständnislos ansah. "Das ist doch selbstverständlich, wenn man jemanden liebt oder nicht?", wollte er dann wissen. Veit beobachtete die Beiden, blickte dann fragend zu Jesko. "Die Zwei scheinen sich ziemlich nahezustehen..."

Der junge Spielmann lächelte schüchtern. Ja, wenn man jemanden liebt... Daran wirklich geliebt zu werden, musste er sich erst noch richtig gewöhnen. "Ich bin so froh, dass ich dich habe." Jesko sah Veit einen Moment schweigend an. "Ja", erwiderte er nur. Es war nicht seine Art über andere Leute zu tratschen. Da hatte Veit sich genau den Falschen ausgesucht.

Mael lächelte seinen Liebsten sichtlich gerührt an, taten ihm diese Worte doch unglaublich gut... "Ich bin mindestens genauso froh! Und ich hoffe, dass wir noch sehr lang einander haben werden", flüsterte er dem anderen Mann dann zu. Veit genügte diese Information schon, beobachtete das Paar lieber weiterhin neugierig, während sie ihren Weg stetig fortsetzten.
 

"Natürlich werden wir. Keine Sorge..." Die Sonne stieg höher und die Wälder um sie herum wurden in der Ferne immer öfter von kleinen Bergen unterbrochen. In der Nähe plätscherte ein Bach vor sich hin, genau der richtige Ort für eine kurze Rast. Matthias führte sie über einen schmalen Pfad von der Straße fort zum Ufer hin. Sie mussten ein Weilchen gehen, bis sie an eine Stelle kamen, an der das Wasser ohne zu klettern erreichbar war, denn der Bach lag tief zwischen den Bäumen verborgen.

"Dann ist es ja gut..", meinte Mael sichtlich erleichtert, ehe er den Weg fortsetzte und schließlich wie die Anderen an der kleinen Lichtung ankam. Dort setzte er sich erst einmal kurz ins Gras und streckte sich. Er war zwar nicht verweichlicht oder dergleichen, aber dennoch war er ebenso einen langen Marsch nicht gewohnt, weshalb die kurze Rasti hm sichtlich gelegen kam. Veit füllte indessen seinen Wasserschlauch an dem Bach auf, ehe er sich ebenfalls setzte, die Anderen wieder schweigend beobachtend.

Die Spielleute taten es Veit gleich und begaben sich zum Wasser. Sie füllten nach, was sie auf dem Weg bisher getrunken hatten und füllten ebenso ihre Schalen, die sie sonst zum Essen benutzten, mit Wasser, um zu trinken. Korbinian brachte Mael ebenfalls eine heran. "Du hast doch sich Durst..."

Eigentlich hatte Mael sich nur kurz setzten wollen, um dann ebenfalls zum Trinken an das Wasser zu gehen, aber da kam Korbinian ihm dann zuvor. Dankbar nahm er die Schale von diesem entgegen, lächelte ihm kurz zu, ehe er zu trinken begann. "Danke! Du bist ein Schatz! Eigentlich wollte ich jetzt selbst gehen, aber das hat sich ja nun erledigt.." Veit saß immer noch sehr nachdenklich und schweigend da, immer wieder zu dem Paar blickend.

Korbinian lächelte Mael an, freute sich, dass er etwas für ihn tun konnte. "Ich möchte dich halt auch manchmal ein bisschen verwöhnen, auch wenn es kaum in meiner Macht steht." Er warf Veit nun doch einen fragenden Blick zu, auch wenn er seine Beobachtungen bisher ignoriert hatte. Die grünen Augen des jungen Spielmanns blickten ungewohnt kühl zu dem neuen Reisegefährten hinüber. "Kann man Euch irgendwie helfen, Veit?"

Mael lächelte gerührt, streckte dann eine Hand aus, wollte so seinen Liebsten ein Stück näher zu sich ziehen, um diesen sanft zu küssen. "Das brauchst du doch nicht, deine pure Anwesenheit reicht, um mich glücklich zu machen"; erwiderte er sanft, wandte seinen Blick dann Veit zu, dann wieder Korbinian. So abweisend hatte er seinen Schatz ja noch nie gesehen... Veit hob allerdings abwehrend die Hände, dabei freundlich lächelnd, und kam sogleich auf die Beiden zu. "Ich wollte nicht unhöflich sein, man sieht nur heutzutage selten so glückliche Paar, leider..."

So ganz kaufte er ihm das nicht ab, doch Korbinian wollte auch nicht grundlos einen Streit anzetteln. Er setzte sich neben Mael ins Gras um sich ein wenig auszuruhen. Sie hatten noch gehörig Weg vor sich, den sie heute schaffen wollten.

Sofort kuschelte sich Mael an seinen Liebsten heran, beobachtete diesen eine Weile ziemlich besorgt. "Denkst du denn, er hat irgendwelche krummen Absichten?"; flüsterte er ihm dann zu, nachdem sich Veit wieder von ihnen entfernt hatte.

"Nein, nicht unbedingt. Aber seine Begründung kaufe ich ihm irgendwie nicht ab." Er lehnte sich leicht gegen Mael um einen Moment auszuruhen. "Wir werden sehen, was es mit ihm auf sich hat."

Bedächtig nickte Mael, warf dann nochmal einen kurzen Blick zu Veit, wandte diesen aber schnell wieder ab, war es doch unhöflich so zu starren. "Ja, das werden wir... Aber irgendwie ist sein ganzer Auftritt schon leicht merkwürdig....", flüsterte er, ehe er nochmal einen Schluck aus der Wasserschale nahm. "Müssen wir eigentlich nochmal per Schiff reisen oder gehen wir die restliche Strecke zu Fuß?", erkundigte er sich dann, hoffte aber, dass Letzteres zutreffen würde, das reisen zur See war ihm nicht so ganz geheuer gewesen...

Da stimmte er Mael zu. Veit war wirklich etwas seltsam. Doch er wollte nicht über jemanden urteilen, den er gar nicht kannte. "Nein, der Weg führt jetzt immer nur über Land. Und wenn nicht, dann gereichen uns Brücken oder Fähren, wenn es welche gibt. Aber keine Reise über das Meer mehr." Korbinian sah ihn fragend an. "Es sei denn, du willst ferne Inseln sehen." Er lächelte versonnen. "Ich werde dir den schönsten Blick auf meine Heimat zeigen, den man haben kann..."

Mael wirkte bei Korbinians Worten sichtlich erleichtert, winkte dann lächelnd ab. "Nein, ich bin froh, wenn wir nicht mehr übers Meer müsse.. Eigentlich liebe ich es ja, aber mit dem Schiff zu fahren, ist mir nicht so ganz geheuer"; erklärte er dann ehrlich, lehnte sich dann ein wenig gegen seinen Liebsten. "Ich bin schon sehr gespannt auf deine Heimat, so wie du davon schwärmst, uss er wirklich schön dort sein... Hängst du denn noch sehr daran?"

Korbinian legte einen Arm um Mael. "Das ist auch nicht jedermanns Sache." Sie konnten ja auch durchaus zahlreiche Städte in vielen Ländern über den Landweg erreichen, das sollte nicht das Problem sein. "Ich hänge an der Landschaft. Die Hügel und Täler, die Wälder und Weinberge, der Fluss und seine kleinen versteckten Buchten - die zeige ich dir auch, das ist herrlich - aber sonst zieht mich nichts dorthin zurück."

Sogleich lehnte sich Mael wieder gegen den Anderen, nachdem er es diesem gleichgetan hatte. "Hm.. Das klingt romantisch und sehr malerisch... Ideal für nette Momente zu zweit... Ach, wenn wir doch einfach dort bleiben könnten oder irgendwo anders sorgenfrei leben ohne Verfolger oder Angst vor Schwierigkeiten...", erwiderte er dann verträumt.

"Das wäre traumhaft. Nur wir zwei... Ein ganz normales Leben." Korbinian schloss kurz die Augen und gab sich der Fantasie hin. "Ich würde dir überall hin folgen, mein Liebster. Und alles tun, damit wir es gut haben. Das wäre mein größter Wunsch."

Mael brachte dieser Gedanke zum Lächeln und auch er gab sich für einen kleinen Moment diesem Wunschtraum hin. "Es wäre schön, wenn ich einfach den Titel ablegen könnte, aber das geht ja nicht, leider...", meinte er dann bedauernd, während er sich dann erhob, um seine Schale abzutrocknen, denn es würde ja sicherlich bald wieder weitergehen. Indessen hatte sich Veit von den Beiden abgewandt und lauschte den Gesprächen der Anderen.

Korbinian sah Mael an, lächelte leicht. "Am liebsten würde ich dich nie wieder zurück zu deiner Familie lassen. Wenn ich sehe, wie unglücklich du dort bist... Aber irgendwann käme sicher jemand, um dich mit fort zu nehmen. Ich weiß nicht, wie lange wir sie abhängen könnten." Er hoffte inständig, dass ihre Verfolger Matthias' Lüge geschluckt hatten und nun auf dem Weg nach Westen waren, um Mael dort zu suchen.

Mael seufzte bitter, schüttelte dann äußerst mutlos den Kopf. Eigentlich brauchen wir uns solchen Gedanken gar nicht hingeben, da sie unrealistisch sind... Ich habe nun mal leider eine Verpflichtung meiner Familie gegenüber, der ich nicht dauerhaft entfliehen kann, auch wenn ich es sehr gern würde.. Aber ich werde wenigstens diese Reise mit dir genießen solange es irgendwie möglich ist..."; erwiderte er dann lächelnd, machte sich dann langsam wieder abmarschbereit.

Korbinian stand auf und trat dicht an Mael heran. "Ich bin aber egoistisch und will dich nicht wieder hergeben. Und wenn ich dir nur eine begrenzte Freiheit schenken kann, dann... muss ich mir etwas anderes einfallen lassen, um dich glücklich zu machen." Nur was genau er tun konnte und zu welchem Preis, das war ihm noch nicht klar.

Korbinians Worte brachten den jungen Adeligen zum Schmunzeln und wenn er ehrlich war, wollte er den Spielmann ja auch nicht hergeben, aber er sah eben leider keinen anderen Ausweg... SO legte er den Kopf leicht schief und blickte sein Gegenüber dann fragend an. "Und wie genau willst du das anstellen, wenn ich fragen darf?"

Etwas ratlos und nachdenklich sah er Mael an. "Nun... So genau weiß ich das noch nicht, aber ich werde mir etwas überlegen. "Mach dir keine Sorgen. Irgendeinen Weg finden wir schon. Bisher haben wir das auch immer geschafft, oder nicht?" Korbinian beugte sich vor um Mael einen Kuss zu geben.

Sichtlich gerührt lächelte er Korbinian an, um diesen dann sanft zu umarmen und etwas an sich zu ziehen. Womit hatte er diesen wundervollen Mann eigentlich verdient? "Du bist einfach zu süß! Du machst mich doch schon die ganze Zeit glücklich, dazu reicht deine pure Anwesenheit!", erklärte er leise, sah sich dann aufmerksam um, ob die Anderen sich auch schon bereitmachten oder ob sie noch Zeit hatten.

Korbinian schloss die Augen und legte die Arme um Mael. "Das hast du schön gesagt, aber... Ich möchte, dass du immer glücklich bist. Auch wenn ich mal nicht bei dir sein kann." Er kuschelte sich an seinen Liebsten. Die anderen Spielleute beendeten ihre Pause nach und nach ebenso, griffen nach ihren Bündeln. Dabei hatten sie es nur nicht sonderlich eilig.

Mael sah ihn lächelnd an, zuckte dann leicht mit den Schultern. "Wer sagt denn, dass ich dies nicht bin? Schließlich kann ich mich entweder immer an schöne Momente mit dir erinnern oder mich auf die Zeit freuen, wenn du wieder bei mir bist.. .Aber noch haben wir einander ja und müssen uns deshalb eigentlich ja keine Gedanken machen...", meinte er dann. Er wäre jederzeit abmarschbereit, wartete also geduldig und genoss es, mit seinem Liebsten ein wenig zu kuscheln.

Korbinian wollte den Moment so lange wie möglich genießen und blieb an Mael gelehnt stehen. "Ja, wir haben einander. Und wir werden uns noch lange haben." Doch es half ja alles nichts. Sie konnten nicht ewig hier so im Wald stehen. Langsam und äußerst widerwillig löste er sich von seinem Geliebten und griff nach seiner Tasche. "Ich bin froh, dass du mit uns gekommen bist."

Auch Mael wollte am Liebsten garnichtmehr von der Seite des anderen Mannes weichen, aber irgendwann mussten sie ja auch mal wieder weiterreisen, sonst erreichten sie ihr Ziel ja nie... So wollte er losmarschieren, wen sich auch die Anderen in Bewegung setzten, aber wenn er schon nicht mehr mit Korbinian kuscheln konnte, so wollte er wenigstens dessen Hand greifen. Dabei sah er wieder abschätzend zu Veit, welcher sich auch zum Gehen wandte. Der war schon irgendwie seltsam fand er.
 

Die Gruppe setzte sich langsam wieder in Bewegung. Korbinian ergriff nur zu gerne Maels Hand, hatte für sich aber beschlossen, Veit erst mal zu ignorieren. Solange er ihnen nichts tat und brav den Mund hielt, kümmerte er sich somit nicht weiter um ihn. Lieber warf er seinem Schatz verliebte Blicke zu. In dessen Nähe fühlte er sich einfach so furchtbar glücklich.

Auch Mael und auch Veit marschierten dann wieder los, wobei Ersterer ebenfalls immer wieder zu seinem Liebsten sah und diesem auch hin und wieder zulächelte. Der fremde Spielmann hingegen hüllte sich wieder einmal in Schweigen, beobachtete den Rest der Gruppe wieder sehr aufmerksam.

Der Weg schlängelte sich vor ihnen zwischen den Bäumen hindurch, wurde reichlich abschüssig, bis sie sich schließlich in einem Tal wieder fanden. Zu beiden Seiten erhoben sich nun Weinberge, reihten sich an einander und begrenzten den Horizont stark. Zwischen ihnen bahnte sich ein breiter Fluss seinen Weg. Die Bäume wurden lichter und sie erreichten die Uferstraße. Der Fluss war so breit, dass die Menschen am anderen Ufer nur winzige Gestalten waren.

Staunend blickte Mael sich um, während sie weitergingen, denn noch nie zuvor hatte er Weinberge gesehen, die gab es in seiner Heimat nicht. So konnte er sich gar nicht sattsehen daran, musst dabei wohl reichlich lächerlich wirken wie ein kleines Kind, das neugierig die Umgebung erkundet. "Ist das schön hier...", meinte er dann staunend zu Korbinian und lächelte. Veit schien dies alles nicht im Geringsten zu beeindrucken, er schien sogar ein wenig gelangweilt zu sein.

Korbinian erwiderte das Lächeln glücklich. "Ja, nicht wahr? Aber warte bis morgen früh. Bei Sonnenaufgang ist es unglaublich..." Er gab ihm einen Kuss auf die Wange. Matthias, der voran lief, war ebenso in die Betrachtung der Weinberge versunken. Die Heimat wurde man eben doch nie ganz los und so überkamen ihn die Erinnerungen an alte Zeiten.

Nur zu gern ließ sich der junge Adelige auf die Wange küssen, dabei hin und wieder verzückt auf die Weinberge blickend, während er einen Arm um Korbinian legte. "Das kann ich mir denken, ich bin schon ganz gespannt darauf... Das ist also deine Heimat? hier ist es wirklich schön, du hast nicht zu viel versprochen...", erwiderte er dann begeistert.

Es freute ihn sehr, dass es seinem Schatz hier gefiel und er legte seinerseits den Arm um ihn. "Abseits des Flusses ist es fast noch schöner. Aber das wirst du später sehen..." Korbinian kam Mael ganz nah und flüsterte ihm zu: "Nachher zeige ich dir etwas, das ist richtig toll!" Er war gespannt, wie Mael das gefallen würde.

Der Angesprochene rückte sogleich noch ein Stückchen näher an seinen Liebsten heran, sofern dies überhaupt noch möglich war, sah diesen dann erstaunt an. Das, was sich ihm hier bot, war ja schon sehr beeindruckend, was mochte denn dann noch kommen, das dies übertrumpfen konnte? Ein kleines Lächeln zierte seine Lippen, als er zu Korbinian blickte. "Na da bin ich mal gespannt...", flüsterte er dann zurück, immer den Weg fortsetzend dabei.
 

Die Gruppe wanderte noch ein ganzes Stück den Fluss entlang. Zahlreiche Schiffe kamen an ihnen vorbei. Irgendwann blieb Matthias kurz stehen und deutete auf ein Gebäude am Wegesrand, halb verborgen hinter ein paar Bäumen. "Da bleiben wir heute Nacht", verkündete er, "Es war mal ein Gasthaus, aber nun steht es leer."

Mael folgte der Gruppe einfach weiterhin, wobei er sich unweigerlich fragte, was Korbinian ihm denn wohl zeigen wollte. Er liebte Überraschungen einfach, zumindest die angenehmen... Als Matthias auf ihre Bleibe zeigte, nickte er leicht und half dann sofort wieder das Lager herzurichten. Auch Veit half wo er nur konnte, anscheinend war dieser doch ein recht erträglicher Zeitgenosse. Er schien zumindest keine Last zu sein.

Auch Korbinian half fleißig mit. Das Gasthaus stand wirklich leer, doch auch hier sah man, dass wohl öfter Leute hier übernachteten. Mobiliar gab es aber kaum noch. Wohl aus Mangel an Feuerholz. Da sie bis zum Abendessen noch Zeit hatten, kam Korbinian gleich als sie mit allem fertig waren, wieder zu Mael hinüber. Auffordernd sah er ihn an. "Wollen wir? Ist auch nicht weit."

Da alle ja fleißig mit anpackten, war alles im Nu vorbereitet und Mael wollte gerade fragen, ob er noch etwas tun könne, als Korbinian sich wieder zu ihm begab. Bei dessen Worten nickte er lächelnd, wollte dann nach dessen Hand greifen, um sich von diesem dann mitziehen zu lassen.
 

Sogleich drückte der Spielmann Maels Hand in seiner und machte sich mit ihm auf den Weg. Mitziehen war genau der rechte Ausdruck, denn Korbinian war ein wenig ungeduldig im Moment. Er wollte Mael diesen Ort zeigen, bevor die Sonne sich senkte. Die breite Straße wandte sich vom Fluss ab und schmiegte sich nun an einen hohen Berg, dessen steile Felswände mit Kletterpflanzen überwuchert waren. Von der Straße ging ein schmaler Pfad ab, umgeben von hohen Gräsern und anderen Pflanzen. Diesen Weg schlug der Spielmann nun ein.

Mael zog etwas erstaunt die Augenbraue in die Höhe, als er wirklich mitgezogen wurde, lachte dann aber amüsiert drüber. "Na, du hast es aber eilig, das muss ja was wirklich Tolles sein... Bei dem Tempo kam er fast gar nicht mehr dazu, zu schauen, aber das war ja auch nicht so wichtig... Wo es denn wohl hinging?

"Du siehst gleich, weshalb!" Korbinian grinste über beide Ohren und lief weiter. Von dem Weg ging jetzt noch ein weiter Pfad ab, nicht mehr als eine Schneise im Grün, zwischen dicht stehenden Bäumen hindurch. "Da vorn ist es schon!" Nun ließ er Maels Hand los und stieg über ein paar Baumwurzeln hinweg, sprang dann hinunter und landete etwa einen halben Meter tiefer im Sand. Hinter den Bäumen und Büschen verborgen befand sich eine Lichtung, vollständig bedeckt mit feinstem, hellen Sand. Sie grenzte direkt an den Fluss und bildete dort eine Art Strand. Die Bäume reichten bis ans Wasser und schlossen sie völlig ein. Eine Menge Muscheln lagen herum und es wirkte fast, wie auf einer kleinen Insel, wenn man die Berge auf der anderen Seite des Flusses nicht beachtete.

Wenn Korbinian so grinste, musste es wirklich, was Tolles sein, seine Neugier wuchs nun ins Unermessliche. So folgte Mael dem Anderen ohne Widerworte, zog dabei ein Schnütchen, als Korbinian seine Hand losließ, folgte ihm dann aber lieber doch lieber. Als sie schließlich am Ziel angekommen waren, blickte er sich erstaunt um, lächelte dann aber verträumt. "Du hast nicht zu viel versprochen, es ist wirklich wunderschön hier...", flüsterte er andächtig.

Korbinian machte ein paar hopsende Schritte und drehte sich im Kreis. "Ja, nicht wahr? Es wirkt so abgeschieden, ist es aber gar nicht. Es ist richtig schön..." Er bückte sich und fischte eine Muschel aus dem Sand, wischte sie ab. Da wurden Erinnerungen wach...

Zustimmend nickte Mael, entledigte sich dann seiner Schuhe, um sich dann im weichen Sand niederzulassen, die Füße dabei ins erfrischende Nass tauchend, eine Wohltat nach dem langen Fußmarsch. Dabei beobachtete er Korbinian eingehend. "Warst du den nfrüher öfter hier? Es klingt so, als ob dies dein Lieblingsplatz gewesen ist..."

Er betrachtete nachdenklich die Muschel, tat es dann Mael gleich und trat neben ihn ins Wasser. "Nicht so oft. Mein Dorf liegt...", er sah sich um und deutete dann in die entgegengesetzte Richtung, wie die, aus der sie gekommen waren, "... weiter landeinwärts. Einen halben Tagesmarsch von hier etwa." Korbinian zuckte mit den Schultern. "Aber da gibt es kaum etwas, das interessant wäre."

Aufmerksam hörte der junge Adelige Korbinians Worten zu, folgte dann dessen Fingerzeig und nickte verstehend dabei. "Wie sieht eigentlich unsere Reiseroute weiterhin aus? Oder wird das spontan entschieden?"; erkundigte er sich dann neugierig, während er näher zu dem Spielmann hinrückte, um sich so an diesen kuscheln zu können. Er merkte nicht, dass sie aufmerksam beobachtet wurden...

"Hier in der Nähe ist ein Städtchen. Da werden wir spielen und für den Abend nach einer Anstellung fragen. Wenn wir etwas Gutes finden, bleiben wir möglicherweise ein paar Tage. Dann sehen wir weiter." Auch Korbinian suchte die Nähe zu Mael, den Blick auf das glitzernde Wasser geheftet. "Um unsere Dienste dem Adel anzubieten, sind wir zu viele. Aber uns zu trennen wäre auch nicht gut..."

Zustimmend nickte Mael, das klang doch recht gut. Solange es nicht wieder so eine grässliche Stadt war wie die erste, durch die sie gekommen waren... Aber eigentlich war dies alles gerade nicht weiter wichtig, allein die Nähe zu Korbinian war das was zählte. So schlang er die Arme um den Anderen, atmete dessen Duft ein und war gerade einfach nur glücklich. "Wann müssen wir eigentlich zurück?", erkundigte er sich, wohl wissen, dass dieser Moment der Zweisamkeit leider nur wieder knapp bemessen war.

Korbinian lehnte sich gegen seinen Liebsten und schloss die Augen. Es war schön, so bei ihm zu sein, besonders hier in dieser friedlichen kleinen Bucht. "Bei Sonnenuntergang müssen wir spätestens umkehren, sonst kriegen wir wohl kein Abendessen mehr. Aber es ist ja nicht weit..." Lieber als daran dachte er nun an Mael. Wenn es doch nur für immer so sein könnte wie jetzt.

Mael fand es ziemlich schön Korbinian bei sich zu haben und diesen sanft zu halten. Noch immer konnte er irgendwie nicht glauben, dass sie nun hier zusammen waren, ohe irgendwelche Verfolger, dachte er zumindest... Bei den Worten des Spielmannes nickte er, aber dies hatte ja noch ein wenig Zeit. Es war im Moment einfach zu schön hier in dieser kleinen Bucht.

Im Moment war er einfach wunschlos glücklich. Seine Hände glitten über Maels Rücken hinauf und er hob den Kopf, um seinen Geliebten zärtlich zu küssen. Korbinian hoffte, dass dieser ungestörte Moment noch eine Weile anhalten würde. Wer wusste schon, wann der nächste für sie kam.

Wohlige Schauer durchfuhren seinen Körper, als er Korbinians Hand auf seinem Rücken spürte, während er sich gänzlich dem zärtlichen Kuss hingab. Seine Arme schlossen sich noch ein wenig fester um den Anderen, so als hätte er Angst, dass dieser aufstehen und gehen würde, sobald er ihn losließe. Auch er strich nun mit den Händen über den Rücken des Anderen, rückte ganz nah an diesen heran. "Ich liebe dich.. ich liebe dich so sehr...", flüsterte er dabei zärtlich in dessen Ohr.

Auf keinen Fall wäre es ihm in den Sinn gekommen, nun zu gehen. Im Gegenteil, der Spielmann lehnte sich weiter gegen Mael, rückte so dicht an diesen heran wie nur möglich. Die leisen Worte ließen ihn sich geborgen fühlen. Korbinian sah ihn verliebt an und lächelte glücklich. "Ich liebe dich auch. Mehr als alles andere", erwiderte er, "Du bist mein Herz, mein Leben..."

Mit großer Genugtuung nahm er Korbinians Handlung wahr, was ihn leicht lächeln ließ. Dessen Antwort verstärkten das glückliche Lächeln nur noch und er beugte sich vor, um den Anderen nun seinerseits zu küssen. Er war sich nun wirklich sicher, dass sie noch sehr lang zusammen glücklich sein würden, das was zwischen ihnen war, war perfekt. Zumindest in seinen Augen. Indessen überlegte der stumme Beobachter, was er tun sollte. Gehen? Weiter beobachten? oder seinen Auftrag ausführen?

Korbinian erwiderte den Kuss sehnsüchtig. Wie hatte er nur all die Jahre ohne dieses warme Gefühl auskommen könne, welches Mael ihm gab? Ohne die Liebe? Er konnte sich nicht erinnern. Es kam ihm fast vor wie ein anderes Leben. Den hübschen Mann in seinen Armen wollte er niemals wieder hergeben. Lieber wollte er auf der Stelle sterben, eingehüllt von diesem Gefühl.

Auch Mael gab sich nun ganz und gar dem Kuss hin, für ihn gab es gerade nichts Schöneres und auch würde er Korbinian gar nicht gehen lassen, dieser Mann war ihm so wichtig wie nichts sonst in seinem Leben... Doch irgendwann musste er den Kuss lösen wegen akutem Luftmangel, doch hinderte ihn dies nicht, weiterhin die Nähe zu dem Anderen zu suchen. Die Idylle wurde jedoch jäh gestört, als eine Gruppe Männer aus den Schatten der Bäume und Büsche trat un sie einkreiste, unter ihnen befand sich "Neuzugang" Veit, welcher hämisch grinste.
 

Korbinian wollte Mael gerade schelmisch grinsend einen Rat zum Thema 'richtige Atmung' erteilen, als ihn ein Rascheln hinter ihnen herumfahren ließ. Was..? Sogleich war der Spielmann auf den Beinen und stellte sich zwischen Mael und die Fremden. Das war ihm nicht geheuer. "Was hat das zu bedeuten?", fragte er an Veit gewandt und zwang sich, ganz ruhig zu bleiben. Sie waren in einer denkbar schlechten Lage. Nach links und rechts konnten sie nicht fliehen, hinter ihnen der Fluss. Hindurchschwimmen war nicht möglich, die Strömung würde sie schnell mitreißen. Das wäre ihr Tod. Verdammt...

Auch Mael wich sichtlich erschrocken ein Stück zur Seite, sah dann die Männer auf sie zukommen, mitten unter ihnen Veit. Also hatte dieser anscheinend doch nichts Gutes im Sinn... Dieser trat näher zu ihnen heran, blieb dann vor dem jungen Adeligen stehen, das Gesicht jedoch Korbinian zugewandt bei dessen Frage. "Die Eltern dieses jungen Herrn wollten, dass ich herausfinde, was dieser auf Reisen so macht und mit wem er sich einlässt... Zudem sollen wir euch nun zu ihnen bringen, das gibt wohl ein schönes Honorar...", erklärte Veit grinsend, während seines Lakaien immer näher rückten und die Beiden zu packen versuchten.

Der Spielmann fühlte sich, als würden seine Eingeweide munter die Plätze tauschen. Das durfte doch nicht wahr sein. Aber so einfach wollte er es ihnen nicht machen. Ihre Chancen waren gering, aber da. Korbinian griff an seinen Gürtel und zog den kleinen Dolch, den er immer mit sich trug. "Du hältst dich wohl für verdammt schlau... Dich schick ich in Einzelteilen zu deinem Herrn zurück!" Mit einem Streich seiner Rechten wollte er Veit wieder zurückdrängen, fort von Mael. Wenn sie nur wieder zurück kämen auf den Pfad, könnten sie ihre Verfolger bestimmt abhängen. Irgendwie...

Auch Mael war der Schock in die Glieder gefahren, hatte er doch geahnt, dass seine Eltern nicht so einfach nachgeben würden... Er spielte mit dem Gedanken, wegzulaufen, doch die Chancen auf Erfolg waren gering und seine Beine würde ohnehin ihren Dienst versagen, er war wie am Boden festgeleimt, weshalb es auch ein Leichtes war, ihn zu fangen und zu fesseln. Erst dann registrierte er erst, was da geschah und wollte sich nach Leibeskräften wehren, doch seinem Hintermann war dies gleichgültig. Korbinian würde mit seiner Methode keinen Erfolg haben, da ihm die Klinge rasch aus der Hand geschlagen und auch er festgehalten und gefesselt wurde.

Korbinian wehrte sich, versuchte sich loszureißen, trat um sich, auch wenn es nichts half. Seine letzte Hoffnung war, dass vielleicht jemand in der Nähe war, der ihnen helfen könnte oder zumindest die Männer verjagen würde. Aber sie waren weit abseits des Weges... Er blickte zu Mael hinüber. So durfte es doch nicht enden! Der Spielmann atmete tief ein und schrie was die Lungen her gaben, hoffte, dass irgendjemand ihn hörte.



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