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Silent Control

Der Teufel in deinem Leben
von

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Vergangenheit

Sai hatte es immer gewusst, aber noch nie war es so klar, so greifbar in seiner Nähe, dass er es sagen konnte. Sakura sah so aus, als wüsste sie nicht, was sie denken sollte. Er stockte kurz, aber beschloss dann, dass das genau die richtige Reaktion war. Sie sollte ihn anhören und dann entscheiden, was sie davon hielt. Das verdiente sie. „Die ganze Scheiße, die du durchmachen musst. Da ist so viel, was ich hätte verhindern können.“ All seine Fehler zogen wie ein Film an ihm vorbei. Wie ein endlos langer Film. Erneut realisierte er, dass sein Leben nur aus Fehlern bestand, es gab praktisch nichts anderes. Allerdings ließ er sich jetzt nicht davon beeinflussen, er durfte sich nicht mehr hängen lassen. Jetzt wo er sie so vor sich sah. Beide. Naminé und Sakura. Sai nahm Sakuras Hände, legte sie in seine, hielt sie ganz fest. „Ich bin ein Bastard, ich habe alles sehen können, aber nichts unternommen. Nie. Ich habe mir so sehr gewünscht, dass ich helfen könnte. Aber ich war zu Feige, ich bin ein Feigling. Erbärmlich. Ich bin erbärmlich.“ Niedergeschlagen sah er in die grünen Augen vor ihm. Sie schwieg. Lange. Zu lange. Er schluckte. „Denkst du wirklich, dass du etwas hättest ändern können, Sai?“, fragte sie plötzlich, als er kurz davor war, erneut etwas zu sagen. Verwirrt sah der Mann sie an. „Du kannst nicht 24 Stunden am Tag bei mir sein. Niemand kann das. Die Einzige, die mich beschützen kann, bin ich selbst.“ Ihr Lächeln wurde bitter, als sie erneut bemerkte, wie schwach sie war. Sie konnte sich nicht beschützen. Dann sah sie aber wieder auf, lächelte nun liebevoll. „Du hast mehr getan als du glaubst. Wirklich. Immer wenn du da warst, habe ich mich sicher gefühlt.“ Am Ende des Satzes, war sie so leise, das man sie fast nicht mehr verstanden hätte, weil sie daran dachte, dass es nun nicht mehr so war. Sakura verstand nicht mal, was diese Situation zu bedeuten hatte. Warum entschuldigte er sich? „Was ist los, Sakura?“, fragte Sai. Das Mädchen seufzte, löste ihre Hände aus seinen, es war doch nicht angebracht. Plötzlich wendete sie sich ab. „Warum... warum stehen wir hier eigentlich und reden darüber?“, fragte sie. „Es ist nicht so, als würde es dich interessieren...“ Sai meinte, ein Schluchzen in ihrer Stimme zu hören. Er verstand diese Situation nicht. War seine Einsicht etwas zu spät? „Wa... warum? Sakura... was meinst du?“, fragte er, meinte, etwas Verzweiflung in seiner Stimme auszumachen. „Na... das... was Hidan sagte...“ Hidan? Sais Augen weiteten sich kurz. Was hatte dieser Bastard gesagt? Sanft nahm er Sakura an den Schultern und drehte sie zu sich. Was er sah versetzte ihm einen Stich. Sie sah so traurig aus, so verletzt. Wie sie geknickt und unsicher zur Seite sah, nicht in der Lage ihn ansehen zu können. „Was hat er gesagt? Was ist passiert?“ Sakura schien zu kämpfen, zu überlegen, ob und was sie sagen sollte. „Vor einigen Wochen hat Hidan mich angerufen, als du-“ Sie wollte etwas ganz anderes sagen aber stockte und erinnerte sich daran, dass Naminé auch hier war. Sie sah kurz in die blauen Augen der Blondine. Sakura beschloss, dass es nicht ihre Aufgabe war, Naminé zu eröffnen, wie Sai an neue Geldquellen kam. „Als du... dein Handy liegen gelassen hast.“ Sie sah zu ihm auf, er hatte die Augen weiter geöffnet als üblich. War er geschockt, weil sie mit Hidan gesprochen hatte? „Er hat mir gesagt, dass ich dir unwichtig bin und er meine Nummer in deinem Handy nicht einfach so finden konnte, weil du sie nicht eingespeichert hattest.“ Das Mädchen spürte Tränen auf ihrem Gesicht und versuchte sie mit ihrem Handrücken wegzuwischen. Es waren aber zu viele. „Ist das wirklich so? Hast du sie wirklich nicht mal eingespeichert?“ Sai nickte. Die Tränen wurden mehr. Sie schluchzte laut auf, als er das tat.

Sie sah nicht, wie er sein Smartphone aus der Hosentasche fischte und darauf rumtippte. Sakura bemerkte es erst, als ihr eigenes Handy klingelte und erschrak. Er beobachtete sie genau, als sie ebenfalls nach dem Smartphone griff und was er sah, war ihr erstaunen darüber, dass sein Name sich auf dem Display befand. Er hatte keine zehn Sekunden mit dem Handy verbracht, er hatte ihre Nummer doch nicht. Wie konnte das sein? Ungläubig und verwirrt blickten ihre großen, grünen Augen in seine.

„Ich kann sie auswendig.“
 

Sakura wollte etwas sagen, öffnete den Mund, aber schloss ihn kurz darauf wieder. Ihre Augen wurden groß. „W... was?“ Er lächelte. Sowohl traurig als auch fröhlich. „Du weißt, dass mir die meisten Dinge egal sind. Trotzdem muss ich mich mit ihnen beschäftigen.“ Er sah auf sein Handy. „Dafür habe ich das hier. Hier sind die Leute drin, mit denen ich zu tun habe, zu tun haben muss.“ Die Mädchen, kam es Sakura in den Sinn. All diese Mädchen, dessen Namen er sich nicht mal einprägte, hatte er darin eingespeichert. Wahrscheinlich auch Hidan, Sasori und den Rest. „Menschen, die mir aber etwas bedeuten, brauche ich nicht in diesem blöden Ding zu haben.“ Er ließ das Smartphone sinken, sein Blick wurde auf einmal betrübt. Sakura schien das alles so fremd. Noch nie hatte sie so viele Emotionen, so viel Mimik in Sai gesehen. Es war so ungewohnt aber gleichzeitig auch so schön. „Ich habe das gemacht, um dich zu beschützen.“, begann er nun. Leiser als vorher. „Das was Hidan getan hat, sollte einfach nicht passieren. Aber ich habe einen Fehler gemacht. Nein, nicht nur einen.“ Seine Vergangenheit tauchte in seinem Inneren auf. „So viele.“ Er schloss die Augen, war das der Grund, warum Sakura sich so verhalten hatte? Warum sie sich so wenig gemeldet hatte? Weil Hidan so ein Bastard war? Nein, eigentlich war nicht er der Bastard. Sai war es. War es die ganze Zeit gewesen. Hidan tat schlimme Dinge, doch das hier, war seine Schuld. Er seufzte überrascht, als er plötzlich die Arme spürte, die Sakura um ihn legte. Erst jetzt bemerkte er, wie sehr er sie eigentlich vermisst hatte. Sakura war einer der wichtigsten Menschen in seinem Leben. Wie eine kleine Schwester. Seit sie vor zwei Jahren hier her gezogen war, hatten sie sich fast täglich gesehen. Und wenn es auch nur kurz gewesen war. Sie hatte ihm so viel gegeben. Sai konnte aber nichts aufzählen, was er ihr gegeben hatte. Den Stoff für Sasuke? Die Besuche mit Hidan und den anderen, die er ihr verschafft hatte? Das war alles falsch gewesen. Er hätte Sasuke sein verdammtes Messer an den Hals halten sollten, als er von all dem erfahren hatte. Aber er hatte es nicht getan. Weil er zu sehr in sich selbst gefangen war. Langsam legten sich auch nun seine Arme um sie und er streichelte ihr über den Kopf, während er ihr leises Schluchzen hörte. „Auch... auch wenn du mir das nicht glaubst... Sai. Du warst der Mensch, der am meisten für mich da war.“ Sie sah nun auf zu ihm, lächelte leicht. Auf einmal schien sie so befreit zu wirken. Befreiter als vorher. „Für mich bist du ein guter Mensch. Du wirst es auch immer sein.“ Mit großen Augen sah der Dunkelhaarige sie an, dann lächelte er sie an. „Danke.“
 

Sie blieben eine weile so, doch dann hörten sie ein leises Lachen im Hintergrund. Es klang nicht nervend oder spottend. Es klang erfreut. „Ich denke..“, fing Naminé nun an. Sai und Sakura lösten sich beide aus der Umarmung und sahen nun die Frau an, die die ganze Zeit nur dagestanden und ihnen zugesehen hatte. „Ich denke ich bin an einem sehr falschen Zeitpunkt gekommen.“, sagte sie. Aber sie klang fröhlich, machte einen Schritt auf Sai zu. „Ich werde die Tage noch mal kommen, in Ordnung?“, fragte sie, ließ ihm keine Zeit zu antworten und kehrte den beiden den Rücken zu. Aber Sai wollte das nicht zulassen. „Naminé.“ Sie blieb stehen. „Warum bist du erneut gekommen?“ Die Blondine drehte sich um und schritt auf ihn zu. Lächelnd. „Ich konnte nicht glauben, dass du wirklich so geworden bist. Ich bin froh, dass ich das auch weiterhin nicht glauben muss.“ Sie schenkte Sakura ein warmes Lächeln, bevor sie Sai wieder in die so dunklen Augen sah. „Erinnerst du dich noch an das, was ich gesagt habe? Das es etwas gibt, was du wissen musst und ich nicht wusste, ob du damit leben kannst?“ Er nickte. „Ich habe noch nie auch nur ein Wort vergessen, dass du gesagt hast.“ Sie lächelte. Sei erinnert es an ihr altes Lächeln. So jung, so süß, so fröhlich. „Ich glaube jetzt, dass du es kannst.“ „Was ist es, Naminé?“ Sie schwieg eine Weile, schien es zu genießen, dass Sai ihren Namen ausgesprochen hatte. „Du wirst es bald erfahren. Wir werden uns erneut treffen. Aber...“ Nun galt ihre volle Aufmerksamkeit Sakura. Sie machte einen letzten Schritt zu dem Mädchen und nahm ihre Hände. „Ich möchte dich fragen, ob du mit dabei sein willst. Nach all den Jahren ist es immer noch sehr schwer für ihn und ich vergesse auch nicht, was im Moment sein Leben bestimmt. Ich brauche jemanden, der Acht gibt. Dich. In Ordnung?“ Sie? Sakura war immer noch total überrumpelt. Von Sai, seinen Entschuldigungen. Sie war ihm nicht egal. Und nun Naminé, die etwas von ihr wollte. Die ihr Verantwortung geben wollte. War sie die richtige dafür? Sie war sich nicht sicher, aber sie wollte die Richtige sein. „Ja, ich wäre gern dabei. Egal was es ist.“ Die beiden Mädchen lächelten sich an. „Vielen Dank.“ Ihre Hände wurden fester von der Blondine mit den strahlend blauen Augen gehalten. „Ich muss jetzt leider wieder gehen, aber ich werde mich bei dir melden, Sakura.“ Die beiden nickten. „Ich... ich muss auch gehen.“, sagte sie leise. „Sasuke wartet draußen.“ Sai verspannte sich, als er das hörte. „Sasuke?“ Seine Stimme war auf einmal etwas, dass er nur schwer kontrollieren konnte. „Sai, es ist in Ordnung.“ Ein letztes Mal, schloss Sakura ihn in die Arme, während sie ihn versuchte zu beruhigen. „Wirklich.“ „Ich werde diese Lüge nicht ewig glauben, Sakura.“, sagte er und ließ dann von ihr ab. Die Rosahaarige nickte, sie konnte das verstehen. Sie hatte diese Lüge auch schon lange satt.

Nun war es an Naminé, sich zu verabschieden. Auch wenn sie sich die ganze Zeit reserviert verhalten hatte, ersehnte sie seine Arme genauso sehr, wie er ihre. Sai fühlte sich wieder wie er selbst in ihren Armen. Konnte es kaum glauben, dass das hier wirklich echt war. Das die Blondine vor ihm stand, ihm zu verziehen schien. Noch weniger konnte er die Worte glauben, die sie in sein Ohr flüsterte. Aber sie machten ihn glücklich. „Ich habe immer an dich geglaubt.“
 

Die junge Haruno betrachtete die Blondine vor ihr genau. Alles, was sie tat war so elegant. Die Art wie sie einfach nur da stand, ihre beiden Handys in der Hand hielt und ihre Nummern austauschte. Die Sonne schien auf sie beide herab, während sie so vor dem Mietshaus standen. Sakura hätte Naminé ewig so fasziniert ansehen können, doch dann hörte sie das Schlagen einer Autotüre. „Sakura, da bist du ja! Das hat ja ewig gedauert.“ Sie hörte ein Lachen und Schritte, die auf sie zukamen. Sie wusste nicht, was bedrohlicher war. Das Lachen oder die Schritte. „Ja... tut mir Leid. Es gab... einige Dinge... zu besprechen.“ Mit einer Mischung aus falschem Lachen und purer Angst, sah sie in sein Gesicht, als er die letzten Schritte zu ihr machte und dann gewohnt lässig den Arm um sie legte. Sasukes Gesicht verriet ihr Mal wieder gar nichts. Es war das Gesicht eines ganz normalen Freundes, der auf seine Freundin gewartet hatte. „Wer ist das?“, fragte der Uchiha, als Naminé ihr das Handy wieder gegeben hatte. „Das ist Naminé... eine Freundin von Sai.“, stellte sie sie ihm vor. Die Blondine lächelte und nickte. „Ja und du bist... Sasuke?“ Der Schwarzhaarige nickte, Sakura konnte sie Skepsis in seinem Blick sehen, auch wenn sie nicht hinsah. „Nun ja, ich muss dann auch weiter. Sakura, es war so schön, dich kennengelernt zu haben.“ Naminés Berührungen waren sanft und edel, wie die einer Elfe. Ihre Umarmung war angenehm, eigentlich. Sakura tat sie weh, aber sie wollte sie gern genießen. „Ich fand es auch schön.“ Die Blondine hob ihre Hand. „Ich werde mich melden, wir sehen uns!“ Dann war sie weg.
 

„Wir sehen uns? Wer war das, kleine Sakura?“ Das Mädchen schluckte, als sie auf der Beifahrerseite seines Autos einstieg. Ihr wurde erst jetzt klar, was eigentlich passiert war. Wie sollte sie Sasuke das alles erklären? Sie war nur gekommen, um die Sache mit Temari zu beenden. Aber jetzt... Sie hatte keine Ahnung, wie sie Sasuke davon überzeugen sollte, sie gehen zu lassen. „Das… also…-„ „Hast du wieder Mist gebaut?“ Seine Laune schien ziemlich in den Keller zu geraten, als sie in kurzen Worten erklärte, was passiert war. Sie überging die vielen Emotionen und das gute, was passiert war und erzählte ihm nur davon, dass die Sache mit Temari geklärt war und was es mit Naminé auf sich hatte, auch wenn sie selbst kaum Ahnung hatte.

„Also hast du Mist gebaut.“ Ihn juckte die Sache mit Naminé und Sai wahrscheinlich gar nicht. Was ihn störte war die Tatsache, dass Sakura mit hineingezogen wurde. „Was auch immer es ist, was die beiden tun, du wirst nicht dabei sein.“ Er sagte das so beiläufig, einfach während dem Autofahren. Sakura wollte das nicht. Er nahm ihr so viel, warum das auch noch? Sie beschloss, dass er ihr nicht alles nehmen konnte. Nicht Sai, nachdem sie ihn wieder hatte.
 

Ihre Schritte wurden entschlossen, als sie das große Haus der Familie Uchiha betrat. Fast schon musste sie sich zügeln, damit sie den gewohnten Schritt hinter Sasuke blieb. Er zog sich gerade die Schuhe aus, da hüpfte Sakura schon los. „Mama?“ „Ich bin in der Küche!“, bekam sie die Antwort und ehe Sasuke reagieren oder verstehen konnte, was los war, sprintete sie schon in den besagten Raum. Das Mädchen setzte das fröhlichste Lächeln auf, dass sie besaß. Es war heute gar nicht so schwer. Wahrscheinlich lag das an Sai. Weil alles geklärt war. „Mama! Du glaubst nicht was heute passiert ist!“ Sie sprang ihrer Mutter und die Arme und drückte sie fest an sich. „Was denn?“ Sakura sah noch mal über ihre Schulter. Sasuke stand nun im Türrahmen und sah sie bedrohlich an. Sie ließ sich davon aber nicht beeindrucken, auch wenn sie wusste, dass sie jetzt am besten den Mund halten sollte. Doch sie lächelte ihn nur an und sah wieder zu ihrer Mutter. „Ich habe Sai getroffen!“ Akiras Augen wurden groß. „Sai? Wirklich? Wie geht es ihm?“ Ihre Mutter klang gleichzeitig erfreut und besorgt. Sie wusste, was er für ein Leben führte. Sai war auch ihr sehr wichtig. Noch nie hatte sie Sakura verboten ihn zu besuchen. „Ich glaube er ist dabei es zu schaffen!“ Sakura spürte auf einmal die Tränen in den Augen, als sie das sagte. Erst jetzt realisierte sie, was das für Sai bedeutete. Er hatte nun eine Chance. In Naminé hatte er etwas wiedergefunden, was er so lange verloren geglaubt hatte. Sakura lächelte ihre Mutter an. Die Tränen waren gut. Sie fing an zu erzählen. Von den Gefühlen, die er gezeigt hatte, die sie so sehr an ihm vermisst hatte. Von Naminé, ihre Wirkung auf ihn und die Liebe, der er zu ihr verspüren musste. Die Worte, die das Mädchen sagte fühlten sich so gut an. Wie Balsam. Was passiert war tat nicht nur Sai gut, ihr auch.
 

„Das ist wunderbar, Linea. Wir müssen ihn dabei unterstützen.“ Sakura nickte heftig. „Ja! Naminé meinte, sie meldet sich bei mir und dann treffen wir uns. Ich bin so gespannt, was sie mir und Sai zeigen will!“ Akira nickte, ihr schien Sakuras Freude zu gefallen. „Du musst es mir dann sofort erzählen.“ Das Mädchen nickte, wollte etwas sagen, doch spürte dann eine Hand auf ihrer Schulter. Seine Hand. Sie verspannte sich. „Denkst du wirklich, dass Sai der richtige Umgang für Sakura ist?“

Sasukes Stimme war hart und skeptisch. Er wollte es nicht zulassen. Ihr nicht gönnen, dass sie etwas hatte, an dem sie festhalten konnte. „Was meinst du, Sasuke?“, fragte Akira nun. „Ich glaube nicht, dass Sai jemand ist, mit dem sie sich treffen sollte. Was er tut ist immerhin nicht ganz sauber und-„ „Ich bin mir durchaus im klaren, was er tut um sein Geld zu verdienen und zu leben.“ Sakura schluckte, das klang so negativ. Lebte Sai wirklich? Oft war es für sie so, als wäre er nur da. Noch ein Grund mehr, weshalb sie sich freute. Niemand sollte Sakura und vor allem Sai das zunichte machen. Er brauchte sie. „Aber in den ganzen zwei Jahren in denen die beiden sich nun kennen ist nie etwas passiert und ich weiß, dass Sakura sich ihre Freunde nicht leichtfertig aussucht. Außerdem wenn ich Sai zwar nicht so gut wie Sakura ihn kennt, aber ich weiß, dass er kein schlechter Mensch ist.“ Sasuke schien absolut nicht zu gefallen, was Akira gesagt hatte, denn sie konnte sehen, wie er seinen Kiefer anspannte während er nickte. „Okay, wenn du das sagst, dann glaube ich das.“ Sakura freute sich um so mehr und lächelte Sasuke ins Gesicht. Er konnte ihr das nicht kaputt machen.
 

Dafür aber so vieles andere. Sie spürte es deutlich, als er sie an der Schulter in sein Zimmer schubste. Auch wenn er angespannt und wütend war, tat er so locker. Er brauchte nicht viel Kraft dafür. Das machte sie traurig. Sie war nicht so schwach, oder? Sakura hatte aber nicht die Zeit um darüber nachzudenken, als sie so auf dem dunklen Holzboden von Sasuke saß. Sie sah zu ihm auf, wie er auf sie zukam und sich bedrohlich die Ärmel seines schwarzen Oberteils nach oben zog. „Weißt du, ich hatte mich fast damit abgefunden, dass du mich hintergangen hast.“ Er ging vor ihr die Hocke, sie zuckte es zurück, er belächelte das nur kalt. „Aber als du mir dann rotzfrech ins Gesicht gegrinst hast, war es mit meiner Zurückhaltung leider vorbei.“ Er hob die Hand, fast schon reflexartig drehte sie den Kopf und hielt schützend die Hände nach oben. Wieder bekam sie nur ein kaltes Lächeln. Ihm gefiel dieser gelernte Reflex und er berührte kurz ihre Wange. Es brennte wie Feuer. Dann ließ er von ihr ab. Sakura schaute etwas verwirrt, als er in den Kragen seines Oberteils griff und einen kleinen, kupferfarbenen Schlüssel herausholte, der an einer Kette um seinen Hand hielt. „Ich finde es wirklich unglaublich dämlich von dir, dass du immer noch nicht weißt, wie du dich zu benehmen hast.“, sagte er und betrachtete den Schlüssel, bevor er aufstand und an ihr vorbei zu seinem Schreibtisch ging. Der Schlüssel musste zu einer der Schubladen dazu gehören, denn das Mädchen hörte, wie er daran herumwerkelte und sie dann öffnete. Sakura folgte seinem Tun nicht mit dem Blick, blieb still auf dem Boden sitzen. Sie wusste genau, wie viel größer das Verlangen danach wäre, wenn sie sehen würde, wo er es aufbewahrte. Sakura wusste nämlich genau, was nun passieren würde.

Sie wollte nicht aufsehen, als Sasuke sich wieder vor sie hockte. Erst sein Befehl zwang sie dazu. Was sie erblickte ließ sie, trotz der Vorahnung, die Augen aufreißen. Die Bilder. Eins mit ihren Vater bei ihrer Taufe, eins auf einem Spielplatz. Der Mann mit den dunkelbraunen Haaren und den grünen Augen lachte, genau wie das kleine Mädchen mit denselben Augen es tat. Wie Sakura es getan hatte. Das Mädchen schluchzte leise, als er beides, Bilder und Feuerzeug in die Höhe hob. Er benutzte immer das Feuerzeug, dass er auch bei seinen Zigaretten verwendete. Sakura hatte keine Ahnung, ob das Zufall war, oder er es mit Absicht tat. Sie wusste nur, dass es schlimm war. „Du weißt, dass du es nicht anders verdient hast, oder?“ Er wollte keine Antwort. „Du zwingst mich ja förmlich dazu, kleine Linea.“ Sie antwortete wieder nicht, spürte nur die kleine stumme Träne, die ihre Wange hinablief. War es wirklich so falsch, etwas zu wollen? Etwas, was sie glücklich machen könnte? Sakura wollte nicht immer alles verboten bekommen, sie war ein eigener Mensch. Nicht Sasukes Mensch. Sie gehörte ihm nicht, oder?
 

Mehr als die eine Träne wollte sie nicht hergeben. Mehr nicht. Also starrte Sakura stumm auf die Asche auf dem teuren Parkett. Auf dem dunkelbraun wirkte das helle grau so schön. Ohne ihren Blick abzuwenden hob sie die Hand und wollte sie in dem kleinen Häufchen Asche versenken, doch Sasuke hielt sie fest, bevor sie den Boden erreichen konnte. „Mach das nicht immer.“ Es schien ihn zu nerven. „Ich weiß überhaupt nicht, was an diesen Bildern so besonders sein soll. Familie, die es nicht mehr gibt, wer braucht sowas schon?“ Seine Worte waren so kalt und lieblos, Sakura sah auf. Löste sich aus seiner Starre. Seine schwarzen Augen musterten sie so… herablassend. Sie wusste, dass ihre Liebe zu den Bildern auf ihn schwach wirkte. Sakura aber war das egal. „Du verstehst gar nichts.“, flüsterte sie leise. Er zuckte nur lieblos mit den Schultern, ließ ihre Hand los und stand auf. Ging an ihr vorbei, wahrscheinlich um das Album wieder richtig zu verstauen. „Dann erklär es mir doch.“ Der Schwarzhaarige klang nicht so, als würde er das ernst meinen. Wahrscheinlich interessierte es ihn nicht oder er wusste, dass sie wohl nicht antworten würde.
 

„Ich habe diese Erinnerungen auf den Fotos eigentlich gar nicht.“ Sakura lächelte traurig.
 

++++

Man kann sich nicht an die Vergangenheit klammern. Denn egal wie fest man sich an sie klammert, schon ist sie weg.
 

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Großes Sorry, dass es so lange gedauert hat! Es tut mir wirklich leid, mir hat einfach die Motivation für diese Geschichte gefehlt.
 

Sooo... Sais Situation scheint sich zu bessern... ich liebe ihn und Naminé einfach sooo sehr. Ich arbeite schon so lange darauf hin und nun ist es endlich so weit, ihr könnt euch nicht vorstellen wie glücklich mich das macht :)

Und natürlich n schöner Cliffhanger am Ende :D Was meint ihr, was da so los ist und was Sakura meint? Lasst doch mal ein paar Kommentare da! (Wenn es überhaupt noch leser gibt die Bock auf das hier haben... haha)
 

Bis bald! (hoffe ich)



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  BibiHaruno
2017-07-26T17:41:56+00:00 26.07.2017 19:41
Wann geht es hier weiter? Ich finde diese ff einfach so spannend...

Von:  KazuhaToyama
2015-12-26T23:47:40+00:00 27.12.2015 00:47
Ach und die letzte Aussage von Sakura lässt nich gerade grübeln:) und Sasuke ist wie immer schrecklich!:( ich freue mich übrigends sehr für Sai sowohl auch für Naminé, dass sie Sai so wie wieder hat! Für Sakura freue ich mich auch da es ihr dadurch ein bisschen besser geht! Bin gespannt was Naminé Sai sagen will!:) und warte sehenssüchtig auf dein nächstes Kapi!:D<3 Habe deine ganze Fanfic in nicht einmal 2Tagen gelesen glaube ich und sie ist einfach wunderbar! So faszinierend!<3 Alle Gefühle bringst du so real rüber! Jede einzelne Szene veschreibst du Perfekt, aös ob man wirklich dabei wäre! Ich höffe dass das nächste Kapitel sehr bald erscheinen wird!!<3
Von:  KazuhaToyama
2015-12-26T23:44:04+00:00 27.12.2015 00:44
Hanmer mässiges Kapitel!!
Von:  hikarimaya
2015-05-26T14:25:45+00:00 26.05.2015 16:25
Mach bitte schnell weiter ! ich kanns kaum erwarten
diese ff hat mich oftmals sogar zum weinen gebracht :d

Von: abgemeldet
2015-04-25T08:46:05+00:00 25.04.2015 10:46
:)
Antwort von:  Mrs_Fantastic
25.04.2015 12:51
? Möchtest du mir irgendwas bestimmtes mitteilen?
Antwort von: abgemeldet
25.04.2015 13:06
Oh nein, also das ist mein Markenzeichen, wenn ich ein Kapitel kommentierte. Wenn es mir gefällt kommt ein einfaches Smiley. Die meisten freuen sich über die simple Geste.

Das heißt mir gefällt deine FF
Antwort von:  Mrs_Fantastic
25.04.2015 15:27
ich mag es lieber wenn man etwas zu der Geschichte an sich sagt, aber danke^^
Von:  fahnm
2015-04-24T20:28:30+00:00 24.04.2015 22:28
spitzen kapitel
Von:  Luli87
2015-04-24T01:26:30+00:00 24.04.2015 03:26
Es gibt immer Leser , die auf was neues warten:)
Ein sehr schönes Kapitel.

Die Bilder sind oft nur das BILDER.
Man macht sie, um sich an diesen Moment zu erinnern-aber man vergisst oft was wirklich passiert ist, oder macht sich seine Erinnerungen , vor allem wen man noch ein Kind ist -vergisst man.
Vieles bleibt meistens das Echo eines Gefühls.

Ich bin wirklich glücklich dass es weiter geht , und hoffe das du deine Inspiration wider hast.♥♥♥♥♥♥
Von:  Cosplay-Girl91
2015-04-23T19:45:14+00:00 23.04.2015 21:45
Tolles Kapitel.
Mach weiter so.
Schreib schnell weiter, ja? ?
LG
Von:  Kleines-Engelschen
2015-04-23T19:22:40+00:00 23.04.2015 21:22
ein tolles kapitel, ich bin froh das du weiterschreibst.. vielleicht hat sakura eine amnesie gehabt.. und die zeit vergessen? bin sehr gespannt wie es weitergeht

greetz


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