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Das Mädchen vom andern Stern

...bewegend anders (Scorpius &Rose)
von

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Von der Neugier und ihren Nebenwirkungen

Hey,

ich weiß es hat gedauert und obwohl ich das schon vorweg im Prolog in Aussicht gestellt habe, tut mir die Wartezeit natürlich leid. Entschuldigt. Dafür bin ich aber relativ zufrieden mit dem neuen Kapitel und ich hoffe euch ergeht es ebenso beim Lesen.
 

Natürlich würdet ihr mir mit objektiven und hilfreichen Kommies eine große Freude machen.
 

liebe Grüße Lionness
 

ps. Mein großer Dank gilt wieder meiner lieben Beta moonlight__005 ^^ Danki
 

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["Manche Menschen sehen die Dinge wie sie sind, und fragen:»Warum?«.

Ich träume von Dingen, die es noch nie gegeben hat, und frage:»Warum nicht?«"]

George Bernhard Shaw
 


 

Vielleicht wäre alles so geblieben wie es immer gewesen war, vielleicht hätte er sich gefragt warum sie so anders war oder warum sie so merkwürdig reagierte, wenn er sie beobachtete.
 

Ja, wäre er in dieser einen Nacht nicht seiner unbändigen Neugier gefolgt, als er sie Richtung verbotenen Wald gehen sah. Rose Weasley, die nur dank ihrer so besonderen Haare in der Dunkelheit hervorstach. : Er konnte nicht damit aufhören sich zu fragen was das Mädchen plante, und, weil dieser Gedanke ihn nicht mehr losließ, tat er das einzig mögliche, das seine Neugier zu stillen vermochte.
 

Er folgte ihr...
 

Und was dann geschah war wohl Schicksal.
 


 

Eine Begegnung. Ein paar Tage zuvor...
 

Wie eine Ranke war das Stück Holz aus dem Boden gewachsen. Vollkommen von Moos und Gras überwuchert war es in der Deckung der Nacht nicht für ihn zu sehen gewesen.
 

Er schrie nicht, ihm entglitt lediglich ein leises, überraschtes Zischen und schon fiel er ins kalte Wasser. Das Geräusch war so laut und rauschend, dass es die Stille geradezu zerschnitt.

Durch seinen Brustkorb zog ein beißendes Stechen und die Luft presste sich aus seiner Lunge, er schluckte Wasser. Plötzlich konnte er seine Beine und Arme nicht mehr rühren, war wie gelähmt. Noch im selben Moment, da er das begriff wurde ihm klar, dass er hier im See ertrinken würde. Die Kälte des Wassers würde ihn umbringen.
 

Obwohl er nicht weit vom Rand entfernt war, konnte er den Grund nicht erreichen, nichts erfassen, das ihm Halt versprach. Seine panischen Gedanken und das taube Gefühl in seinem Innern rissen erst ab, als ihn etwas packte. Vor Kälte und Erschöpfung konnte er nichts erkennen, doch kaum, dass es ihn wieder an die Oberfläche riss, schüttelte es ihn vor Husten und Keuchen.
 

Sein Kopf drehte sich nach hinten und vollkommen überrascht sah er in ungewöhnlich grünbraune Augen, rotes Haar klebte an einer blassen, weißen Stirn und schmale Hände zerrten ihn zurück zum Rand.
 

„Was?“, entfloh es seinen Lippen geschwächt, das Wort beinahe ungehört, weil er zu sehr vor Kälte zitterte. Geschafft und ausgelaugt ließ er sich einfach auf die Erde fallen, während seine Retterin, Rose Weasley, sich aufraffte und nicht weit von ihm stehenblieb.
 

„Wieso geht jemand im See baden, wenn er nicht schwimmen kann? Wirklich seltsam.“, flüsterte die Rothaarige, während sie mit abwesenden Blick zu den entfernten Baumreihen sah und ihre Mähne über die Schulter hielt, um das Wasser aus zu wringen. Wie eine zweite Haut klebte die Schuluniform an dem zarten Körper der Weasley und er konnte nicht anders als sprachlos zu ihr aufzusehen. Ihm war eiskalt, er saß auf dem dreckigen Boden, fror schrecklich und sicher sah er einfach nur miserabel aus. Wie konnte ein Mensch nur so etwas Absurdes denken, so anders sein? Ungeheure Wut breitete sich in ihm aus.
 

„Warum bin ich wohl in den See gefallen?! – Weil du , irres Mädchen, nachts allein übers Gelände schleichst!“,“, zischte er wütend und bei seinem energischen wie überforderten Kopfschütteln neckten ihn seine nass blonden Haarsträhnen.
 

Ihre Augen richteten sich mit einem fragenden Ausdruck auf ihn, ehrliche Verwunderung strahlte ihm im leichten Dämmerlicht entgegen und im Schein der langsam aufgehenden Sonne wirkte das seltsame Mädchen einfach nur wunderschön.
 

Wunderschön auf eine vollkommen andere Art, als er bis zum heutigen Tag schön definiert hätte. Und ihm fehlten weitere Worte, weitere Anschuldigungen, weil er nur da saß und Rose Weasley ansah als er hätte es noch nie getan. Sie nie gesehen.
 

„Du bist wegen mir in den See gefallen? Ich habe dich aber nicht geschubst oder doch?“, fragte sie mit einer weichen, warmherzigen Stimme und Scorpius spürte in sich Schuldgefühle aufkeimen. Das Mädchen schaffte es mit nur einem Satz all seine Wut verschwinden zu lassen, beinahe unbewusst schüttelte er langsam seinen Kopf.
 

„Hast du nicht.“, antwortete er nun ruhiger und sie schenkte ihm daraufhin ein sanftes Lächeln.
 

„Oh, gut. Ich dachte schon.“
 

„Was dachtest du?“, sagte Scorpius in einem schwachen Tonfall, weil das Zittern seines Körpers ihn allzu sehr ablenkte, doch Rose schien diese Art nicht zu bekümmern oder zu entsetzen. Sie erwartete nicht von ihm stark zu sein oder es war ihr einfach egal.
 

„Ich dachte, dass ich dich womöglich doch geschubst habe.“, entgegnete sie weiterhin ruhig und sanft, wobei sie einen Schritt näher kam und langsam vor ihm in die Hocke sank. Ihre überraschend warmen Finger legten sich auf seine bebenden Hände und mit dieser eigentlich kaum merklichen Geste erwärmte sie ihn bis in sein Herz.
 

„Wie kann man nicht wissen, ob man jemanden schubst?“, fragte er spöttisch und er wunderte sich still, dass Rose nicht erzürnt oder verletzt reagierte. Im Gegenteil, sie wirkte weiterhin freundlich und unbekümmert.
 

„Nun, man kann ja nicht alles wissen, oder?“
 

Er zog es vor nicht darauf zu antworten und das war auch nicht nötig, wie ihm klar wurde, denn Rose half ihm langsam auf die Beine und legte sogar ihren Umhang über seine Schultern. Dieser war noch vollkommen trocken und er nahm einfach an das sie ihn vor dem Sprung ins Wasser abgelegt haben musste. Scorpius war sich noch niemals so schwach und doch stark zugleich vorgekommen. Es war ein seltsames Gefühl ,das ihn beherrschte, doch wie sonst fortzulaufen schaffte er nicht und, wollte es auch gar nicht.
 

Gemeinsam gingen sie dicht nebeneinander zurück Richtung Schloss, der Wind trocknete langsam ihre Haare, die Kälte des Wassers war schlimmer gewesen als der laue Wind und allmählich kam auch etwas Wärme zurück in seine Gliedmaßen. Was wohl allein dem nahenden Sommer zu verdanken war. Je näher sie dem Schloss kamen, desto heller wurde es auch, sicher waren es nur noch wenige Stunden bis zum Frühstück. Der Tag brach an und begleitet von einvernehmlicher Stille schritten sie zum großen Eingang. Er sprach nie sehr viel, deshalb war es aus seiner Sicht völlig normal. Trotzdem wunderte Scorpius sich doch ein wenig über das ruhige Gemüt der Weasley. Sein bester Freund Albus hatte wohl recht damit, wenn er sagte seine Cousine wäre ganz anders als der Rest seiner Familie, denn die Potter-Weasley Sippschaft hatte er doch als recht laut aber herzlich kennengelernt.
 

Sie durchquerten gerade die Eingangshalle als die weiche Stimme von Rose ihn zurückholte, die Rothaarige war stehengeblieben, sah ihn einfach nur ohne bestimmte Botschaft an und deshalb tat er es der Weasley gleich. Was immer sie geflüstert hatte, es war nicht für ihn bestimmt. Jedoch kam ihm mit der Veränderung auch noch eine entscheidende Frage in den Sinn, die er einfach stellen musste, weil er sicher war sonst niemals Ruhe zu finden.
 

„Was hast du eigentlich da draußen gemacht, so ganz allein und mitten in der Nacht?“
 

Ihre Augen funkelten und das dunkle Braun spielte mit dem saftigen Grün, als würden die Farben miteinander tanzen. Scorpius sah dem Schauspiel fasziniert zu, bis ihre Antwort ihn aus den Gedanken riss.
 

„Ich bin spazieren gegangen. Was sollte ich auch sonst getan haben?“, erklärte die Rothaarige, sie schmunzelte leicht und drehte sich zur großen Treppe um, doch ehe sie gehen konnte hielt er sie erneut zurück. Diesmal griff er nach ihrem Handgelenk, weit entfernt wunderte Scorpius sich zwar über die weiche Haut, die Zierlichkeit, doch es blieb nebensächlich.
 

„Danke, das du mir geholfen hast. Ich bin dir etwas schuldig.“
 

Diese Worte hatten ihn sehr viel Überwindung gekostet, sein angeborener Stolz lag ihm schwer im Magen und er war seinem Vater für diese Erbanlage momentan nicht wirklich dankbar.
 

„Bist du nicht. Du hast doch selbst gesagt, dass du wegen mir in den See gefallen bist. Entschuldige deswegen.“, antwortete Rose und ging einfach davon, ehe er das Mädchen verbessern konnte.
 

Und erneut keimte so etwas wie Schuld in ihm auf, eine völlig neue Regung, die ein paar Worte oder auch nur ein Blick der Rothaarigen auszulösen vermochten.
 

Das war mit Abstand das ungewöhnlichste Kennenlernen, das er je gehabt hatte. Immer noch tropfend machte er sich auf den Weg in die Kerker, er brauchte ganz dringend warme Kleidung und noch wenigstens eine Stunde Schlaf. Ihn ließ aber weiterhin das Gefühl nicht los, dass diese Begegnung mit Rose Weasley, dem wohl seltsamsten Mädchen von Hogwarts, schon jetzt alles verändert hatte...
 


 

Diese Begegnung war es, die seine Sicht vollkommen veränderte. Es war wie ein Erwachen, ein neuer Tag oder ein Blatt Papier auf dem plötzlich etwas stand. Aus der Neugier, den gelegentlichen Blicken wurde ein Drang, eine Sucht, die er mit Worten nicht zu beschreiben konnte.
 

Seine Augen folgten dem eigentümlichen Mädchen nun immer, egal ob es während des Frühstücks war -wo er feststellte das sie am liebsten früh aß, vermutlich um allein zu sein. Oder im Unterricht, wo ihm dank seiner mentalen Abwesenheit mehr als nur ein schräger Blick zugeworfen wurde und ganz gleich was die Anderen dachten: Er sah keinerlei Grund sein Verhalten zu ändern. Mit seinem stetigen Interesse lernte er Rose auch unbewusst besser kennen, so konnte er schon bald sagen welches Müsli die Rothaarige am liebsten mochte, was für eine Laune sie in der jeweiligen Situation hatte oder welches Fach ihr am besten gefiel.
 

Warum sie allerdings Nougatcreme in ihre Cornflakes mischte, warum sie bei allen Büchern erst die letzte Seite las, bevor sie es anfing, warum sie durch jede Tür dreimal eintrat, ehe sie wirklich in den Raum ging, das waren alles Dinge, die er nie verstehen würde, ganz gleich wie lange er dem komischen Mädchen noch nachsehen, nachlaufen und ihre Gefühle nachzuempfinden versuchen würde.
 

Es war ein Mittwoch. Genau eine Woche nach seinem kleinen Missgeschick am See und dem ersten, richtigen Gespräch mit Rose Weasley, als sein Verstand zu einem Ergebnis seiner unbewussten Recherche über die junge Frau kam. Er saß noch am großen Haustisch, das kalte Toastbrot erhoben und mit den leisen Worten auf den Lippen, fiel sein Frühstück ungeachtet zurück auf den Teller.
 

„Sie braucht einen Freund.“, murmelte er.
 

Genau, Rose Weasley brauchte einen Freund. Ständig war sie alleine, wenn man von den Gelegenheitsbesuchen der Longbottom absah. Alice war ein aufgewecktes, schönes Mädchen und wann immer die Schulsprecherin mit ihrer Zimmernachbarin ein Wort wechselte, sah der ganze Raum mehr als skeptisch zu dieser Konstellation. Doch diese wenigen Gespräche in der Woche konnte der Malfoy an einer Hand abzählen und das war ganz gewiss nicht was er meinte. Rose Weasley war seiner Meinung nach einfach einsam, natürlich benahm man sich da seltsam, wurde von anderen gemieden oder verstand schlecht worum es wirklich im Leben ging. Alles was die Rothaarige brauchte war jemand, der Zeit mit ihr verbrachte, sie wahrnahm, sich eben mit ihr anfreundete.
 

Und aus einer unbändigen Neugier, einer ulkigen Begegnung, einem seltsamen Gespräch, einer komischen Observation, wuchs ein ungeheurer Wunsch.
 

Er wollte derjenige sein, den Rose eines Tages ihren Freund, ihren Vertrauten nennen würde. Doch dafür mussten ein paar Dinge passieren...
 

~*~
 

Punkt Eins:
 

Mit Rose Weasley ins Gespräch kommen.
 

Sein erster Versuch war so wirksam wie ein Todesfluch aus einem Gummizauberstab. Während er nach dem Unterricht vor dem vermeintlichen Unterrichtsraum der Ravenclaws wartete, stellte sich heraus, dass die Rothaarige die zwei Stunden Verwandlung boykottiert hatte.
 

Laut Aussagen ihrer Mitschüler, war Rose aufgrund der aus ihrer Sicht ungerechten Spielerei zwischen Leben und leblosen Gegenständen der Ansicht gewesen, dass das Leben kein Spiel sei und man auch als Zauberer nicht darüber bestimmen dürfte, was ein Tier und was ein schlichter Gegenstand sein sollte.
 

Zwar hatte er über das echauffieren der Adler und Löwen geschmunzelt, doch war in seinem Innern spürbar Verständnis aufgekeimt. Rose sagte was er nur dachte. Schließlich war ihm der Tag an dem sein Großvater die geliebte Familieneule in eine Statue verwandelt hatte nie mehr aus dem Kopf gegangen.
 

Selbstverständlich war es spielend leicht für seine Mutter Astoria gewesen diese Untat rückgängig zu machen, doch der schöne Kauz war nie wieder dasselbe in seinen Augen.
 

Kein Tier mehr.
 

Auch der zweite Versuch blieb ein Schuss in den Kamin.
 

Konnte man glauben, dass ein einzelnes Mädchen sich besser in dem verzauberten Schloss unsichtbar machen konnte als die eigenen Gespenster?

Sobald er das auffallend rote Haar in einem der Flure ausmachte, war es schon verschwunden, ehe er die Weasley erreichte. Selbst in der im Vergleich doch wirklich winzigen Bibliothek, verschwand Rose zwischen den einzelnen Regalen als würden die Bücher sie verschlingen und in sich aufnehmen. Es war ein unglaubliches Phänomen und wahrscheinlich auch das entscheidendste.
 

Es dauerte einen Monat.

Vier Wochen. Ehe er das Mädchen einfach im Flur packte und in irgendeinen Klassenraum zog.
 

Kaum, dass die Tür hinter ihm ins Schloss fiel und seine Hand sich von dem weichen, dünnen Arm löste, erklang ihre zarte Stimme. Fragend, keineswegs erbost.
 

„Huh, ich kenne das Klassenzimmer schon. Ich brauche keine Besichtigung.“
 

„Besichtigung?“, wiederholte Scorpius verwundert, ehe er die Aussage der Rothaarigen verstand und sich resigniert aber doch schmunzelnd an den Kopf fasste. Wie kam dieses Mädchen nur immer wieder auf solche Gedanken?
 

„Ich will dir nicht das Klassenzimmer zeigen, ich möchte gerne mit dir reden.“, erklärte er ruhig.
 

„Reden? Wieso?“, fragte dieses Mal Rose und es war dabei schon amüsant, dass sie ihn nun ebenfalls wiederholte.
 

„Nur so, einfach reden.“
 

Die braungrünen Augen schmälerten sich augenblicklich und Scorpius rechnete beinahe mit einem außergewöhnlichen Wutausbruch. Außergewöhnlich, weil es so etwas von ihr noch nie gegeben hatte. Niemals, in sechs Jahren. Doch da irrte er sich, wie so häufig, wenn es um die Weasley ging.
 

„Du bist dir sicher, dass du das richtige Mädchen hast?“, fragte Rose leise aber höflich und sah hinter sich, als würde dort noch eine ähnliche junge Frau warten. Kopfschüttelnd machte Scorpius einen weiteren Schritt in den Raum und ließ sich dann auf einem der Tische nieder. Seine Hände glitten wie automatisch in die Hosentaschen und als sein blondes Haar ihm kurz den Blick auf sie verwehrte, fragte sich der Malfoy schon wie er wohl auf andere wirken mochte. Allerdings wurde dies erst einmal nebensächlich, denn der zweite Punkt seines Plans verlangte seine volle Aufmerksamkeit.
 

Punkt Zwei:
 

Rose Weasley von einer Freundschaft überzeugen.
 

„Du bist schon die Richtige.“, versuchte er dem verwirrten Mädchen begreiflich zu machen, doch ehe er das zu Ende führen konnte, unterbrach die Rothaarige ihn schon.
 

Wie heiß ich?“, bohrte sie nach. Einen Atemzug lang sah der Malfoy ein Feuer in den sonderbar schönen Augen, das ihm unbekannt war. Unbekannt, aber doch auf irgendeine Weise anziehend. Ja magisch.
 

„Rose Weasley“, antwortete er der Rothaarigen prompt und diese stockte offensichtlich, als sie erkannte, dass er sich nicht geirrt hatte.
 

„Oh, das bin ich in der Tat.“
 

„Ich weiß.“, wiegelte er die junge Frau ab und versuchte in seinen Gedanken schon die passenden Worte zu finden. Er konnte sie ja wohl schlecht fragen, ob sie Freunde werden wollten. Oder doch?
 

Die Weasley unterdessen durchquerte den Raum, warf einen gar sehnsuchtsvollen Blick aus dem Fenster und ihm wurde klar, dass es viel schwerer werden würde, als er es sich ausgemalt hatte. Scorpius hatte gedacht viel über die junge Frau zu wissen, doch das war anscheinend nicht genug. Nicht ausreichend.
 

„Was tust du da?“, hörte er sich sagen, ehe er sich Gedanken über die Worte gemacht hatte. Etwas das so gut wie nie vorkam.
 

Wenn man das eine Mal ausließ, wo er seinen Großvater unüberlegt, vor versammelter Familie einen dreckigen Todesser geschimpft hatte. Ein wirklich interessanter Abend war das gewesen und es war mit einer der Gründe warum Scorpius stets durchdacht handelte, und auch sprach.
 

„Ich hatte gehofft die Abendröte tanzen zu sehen. Meine Patentante Luna hat mir verraten, dass dies äußerst selten, in nur einer Minute des ganzen Tages zu sehen ist. Es sollen kleine Mädchen sein, die die rote Farbe über den Himmel ziehen wie einen Schleier.“
 

Ungewollt entlockte die phantasiereiche Äußerung ihm ein leises Lachen, ein ausgemachter Unsinn für ihn. Mädchen die den Himmel färben. Ihr fragender Blick forderte ihn zu einer Erklärung auf und er kam dem nach.
 

„Entschuldige, aber das ist doch nur ein Märchen. Niemand hat so etwas je gesehen, geschweige denn bewiesen.“, erklärte er sachlich.
 

Die Antwort von Rose jedoch, fiel überraschend pragmatisch und ehrlich aus.
 

„Ja, aber wurde je bewiesen, dass es sie nicht gibt?“
 

Rose Weasley hatte sich ihm zu gewandt und ihre Aussage machte ihn für einen Moment sprachlos. Diese Zeit nutzte das eigentümliche Wesen für eine weitere, weitaus interessantere Frage wie ihm schien, denn diese brachte ihn in Erklärungsnot.
 

„Also du wolltest reden, worüber?“
 

Er saß fest. Scorpius war es bisher nur selten passiert dass ihm die Worte fehlten. Dass es nichts zu sagen gab. Doch die einzige Äußerung wäre die Wahrheit gewesen und diese hielt der Malfoy für absolut unangebracht.
 

Wie klang das denn? Dass er ihr Freund sein wollte?
 

„Nun, du scheinst nicht gerne oder viel zu reden. Vielleicht sollten wir das Gespräch auf nächsten Monat verschieben, dann kannst du Themen sammeln, damit du Gesprächsstoff hast.“, sagte Rose irgendwann und Scorpius spürte wie seine Augen sich weiteten.

Er begann die komische junge Frau, komisch anzusehen.
 

Ein Paradoxon.
 

Und sie ging. Verließ den Raum.
 

Ihm blieb nichts anderes übrig, als vollkommen stumm da zu stehen und sich zu fragen was da passiert war. Dieses Mädchen, dieses fremdartige und absolut merkwürdige Mädchen hatte ihn stehenlassen. Für einen Moment war Scorpius völlig außer sich, denn einen Jungen wie ihn, ließ man nicht so einfach stehen. Keine Schülerin dieses Schlosses hätte so etwas je getan, zumindest nicht, wenn sie bei klarem Verstand gewesen wäre und doch gab es da nun diese Eine, diese eine junge Frau. Die Wut verflog.
 

Rose Weasley.
 

Die, die einfach alles anders verstand als der Rest der Welt.
 

Die, die niemals so reagierte wie man es von ihr erwartete.
 

Die, die dadurch, dass sie so war wie sie ist, eine Neugier in ihm entfachte, die in ihm den Wunsch auslöste noch so viel mehr von ihr erfahren zu wollen.
 

Rose Weasley mochte von einem andern Stern sein, doch ein Scorpius Malfoy würde es auch bis auf diesen weit entfernten Planeten schaffen, um eben diese Eine zu treffen.
 

Und das nächste Mal würde er auch etwas über die Lippen bringen.

Eventuell sogar etwas gescheites.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dahlie
2012-05-09T11:52:04+00:00 09.05.2012 13:52
*aufgerafft und Meinung geschrieben*
Yeah!

Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat :( irgendwie bin ich in so etwas erschreckend faul geworden... so wie ganz Mexx irgendwie.

Zum Kapitel: Ich fand es toll und irgendwie witzig. Es ist richtig erfrischend zu lesen, dass Rose mal nicht die super Tolle ist, oder eben ähnliches. Deine Rose ist ganz anders! Und damit meine ich ein Individuum! Noch nie habe ich sie in dieser Form irgendwo gefunden und ich finde, darauf kannst du stolz sein. Besonders, weil du es sogar durchhältst sie so sonderbar zu beschreiben.

Das Scorpius sie zwangsläufig interessant findet und er eine so selten Liebenswürdige Art an sich hat, macht ihn mir richtig sympathisch. Er ist eigentlich jemand, den man einfach mögen muss und auch da spreche ich dir ein Kompliment zu :)

Ich hoffe, dass du dich von diesem mangelnden Feedback nicht abschrecken lässt, denn die Feder des Schreibens gehört in die Hände jener, die es lieben mit schlichten Worten eine ganze Welt zu erschaffen <3

Liebe Grüße Dahlie
Von:  LittleBastard
2012-04-18T16:21:54+00:00 18.04.2012 18:21
die geschichte ist irgendwie richtig süss :D

rose ist so verträumt...sie erinnert mich stark an luna :)
aber sie scheint wirklich sehr speziell und interessant zu sein.

und scorp ist auch niedlich.
nicht der macho oder arsch, wie man ihn sonst darstellt. :)

das er so nen narren an rose gefressen hat und sich so viel mühe gibt, das ist echt romantisch und schön :)

hoffe er hat erfolg.

dein schreibstil gefällt mir auch sehr gut.
er ist irgendwie so...weich... schöne formulierungen. schöne beschreibung von gefühlen und geschehnissen :)

freu mich auf mehr :)

lg, LB
Von: abgemeldet
2012-04-15T19:51:33+00:00 15.04.2012 21:51
Zwei wirklich sehr federleichte Kapitel hast du da gezaubert.
Ich find es unglaublich interessant wie Roses Art ist sehr seltsam, introvertiert,anders und träumerisch, aber gerade dadurch wirkt sie sehr echt und liebenswürdig. Wobei ich mir ein bisschen mehr von Scorius wünschen würde, also man kann zwar manches von seinem Charakter erahnen und allein das er dieses verschrobene und verrückte Mädchen intressant findet, ihr helfen will und ständig über sie nach denkt macht ihn symphatisch, aber so ein richtiges Bild kann ich mir von ihm nicht machen. Naja Liebe Grüße & ich freu mich schon auf das nächste Kapitel!
Von:  blumenmaedchen
2012-04-13T19:59:58+00:00 13.04.2012 21:59
heey,

irgendwie mag ich diese Story - ich find sie süß. sie ist leicht, und wirklich - einfach anders. So eine Darstellung von Rose hab ich noch niergens gesehen... ;)
gefällt mir!

grüßlies ;)
Von:  JO89
2012-04-13T18:38:05+00:00 13.04.2012 20:38
Hallo!
ich fand das Kapitel sooo toll!
Zu erfahren, wie er auf sie aufmerksam geworden ist und seine Bemühungen, um mit ihr in Kontakt zu kommen, fand ich interessant.
Ich musste immer wieder schmunzeln während ich gelesen habe.
Deine Geschichte berührt und zieht einen in eine andere Welt. man vergisst den Rest um sich herum.
Und natürlich bin ich gespannt wie es weitergeht.


GLG Julia
Von:  funnymarie
2012-04-11T07:51:29+00:00 11.04.2012 09:51
ein tolles kapitel^^
und ich musste so oft lachen!
wenn ich jeden tagn so ein schönes kapitel von dir würde, hätte ich schon jeden morgen gute laune^^
und ich habe überhaupt nichts auszusetzen
deine rose weasely gefällt mir einfach super gut
ihre art, die so gar nicht der von ihren eltern entspricht und diese verträumtheit, die luna so ähnlich ist^^
super
wie ihre eltern wohl mit dieser art klar kommen und wie sie sich wohl bei familienfesten verhält?
ich bin schon richtig darauf gespannt, wie es weiter geht
lg funnymarie
Von:  HexenLady
2012-04-11T06:00:31+00:00 11.04.2012 08:00
hey :D
diese FF ist so anders als all die anderen die ich kenne.
ich mag sie :)
ich mag ihre verquere Art. erinnert mich was an Luna
ich freue mich schon wenn es weitergeht.
und bin gespannt wie scorp es schafft das sie sich richtig mit ihm unterhält. cool wäre auch eine szene wie rose mit ihrer familie zusammen ist wegen dem kontrast. dafür würde auch albus gut herhalten ;)
bis zum nächsten kapitel und das hoffentlich bald
hexy


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