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Opposites attract

von

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... realistic dream

Die Sonne verschwand langsam hinter den Bergen. Das rotgoldene Licht umhüllte die Berge und ließ überhaupt nicht vermuten, dass es eisig kalt war. Doch trotz der Kälte lag eine junge Frau auf einer Liege auf einem Hausboot. Sie strich sich immer wieder zärtlich über den Bauch, der eine leichte Wölbung aufweiste. Kurz zuckte sie zusammen.

„Ganz ruhig, mein Kleiner. Mama gibt dir gleich was zu essen.“, murmelte sie, doch erhob sie sich noch nicht. Nein, dafür genoss sie die Aussicht zu sehr. „Alice, Essen ist fertig!“, hörte man auf einmal eine männliche Stimme aus dem Inneren des Bootes rufen. Die junge Frau schloss die Augen genüsslich und ein Lächeln breitete sich ihrem Gesicht aus. Frank… ihr Ehemann. Das Wort war noch immer so neu und kleine Schmetterlinge flogen in ihrem Bauch herum, wenn sie daran dachte, dass sie nun seit einem halben Jahr verheiratet waren. Verheiratet. Das war noch so ein Wort, was neu war und von dem sie nie gedacht hätte, dass es so früh in ihrem Leben passieren würde.

„Alice, wenn du nicht langsam reinkommst, bist du durchgefroren bis auf die Knochen und das Essen ist kalt.“, beschwerte sich Frank und lehnte sich an den Türrahmen. Seine Stimme war obwohl seine Worte ungeduldig klangen samtweich. „Ich will noch die letzten Sonnenstrahlen genießen.“, antwortete Alice und Frank seufzte auf. Kurz verschwand er wieder im inneren des Bootes und kehrte dann mit einer Decke zurück. „Dann nimm wenigstens die!“, meinte er und hüllte seine Frau in die Decke ein. Als er zurück in ihre Wohnung gehen wollte, hielt Alice ihm am Arm zurück. „Bleib doch auch.“

Frank sah sich kurz um, bevor er hinter sie auf die Liege kletterte und Alice sich genüsslich an ihn lehnte. Seine Hände wanderten wie so oft in letzter Zeit zu ihrem kleinen Bäuchlein und strichen zärtlich darüber. „Ich kann es noch immer nicht glauben, dass da unser Kind heranwächst.“, murmelte Frank und küsste sie auf die Haare. Eine Weile saßen die beiden nur ruhig da. Alice strich mit einer Hand über ihren Bauch, während Frank mit einer Hand ebenfalls Kontakt zu seinem Kind suchte und die andere dafür nutze durch das kurze Haar seiner Frau zu streifen.

„Denkst du nicht auch manchmal, dass es die falsche Zeit für ein Kind ist?“, fragte Alice plötzlich. „Nein, warum?“ „Naja, wir sind beide im Orden. Du steckst mitten in deiner Ausbildung zum Auroren. Und dann die ganze Angst.“, Alice Stimme wurde zum Schluss immer leiser. „Alice, wenn du danach gehst, dann wird es nie die passende Zeit für ein Kind geben. Lass uns es doch einfach nur genießen.“, versuchte Frank ihre Zweifel zu vertreiben.

„Vielleicht hast du Recht.“, stimmte Alice ihm zu. „Weißt du, woran ich heute gedacht habe?“, fragte sie dann und Frank lachte auf. „Alice, auch wenn du so treuseelig bist wie ein Hund zu seinem Herrchen und ich normalerweise in dir lesen kann, wie in einem Buch, kann ich noch immer nicht deine Gedanken lesen.“ „Ich habe an unser letztes Jahr in Hogwarts gedacht. Wie wir uns auf dem Eulenturm zum aller ersten Mal geküsst haben.“, klärte Alice ihren Mann auf, der nun ebenfalls an den Herbsttag zurück dachte.
 

Die bunten Blätter fielen bereits seit Wochen von den Bäumen herab und auch die Temperaturen waren bereits abgefallen, sodass Frank bereits vermutete, dass es in wenigen Tagen zu schneien begann. Das würde dann wieder eine Herausforderung werden, morgens aufzustehen, um Quidditch zu trainieren. Allein der Gedanke daran ließ ihn sich schütteln. Wenn James nicht ein guter Freund wäre und Frank nicht die Erfolge des harten Trainings erleben würde, würde der Potter wohl schon seit einem Jahr nicht mehr unter ihm weilen. Frank hasste das frühe Aufstehen und vor allem die Kälte, die ihm immer ins Gesicht schlug, wenn die Sonne noch nicht ganz hinter den Bergen aufgetaucht war.

Vielleicht hätte er seiner Mutter schreiben sollen, dass sie ihm noch ein paar warme Socken nachschicken sollte?, dachte Frank, als er die Stufen zum Eulenturm hinauf sprintete. Es war ein gutes Training für seine Kondition und wenn morgen das Training begann, wollte er nicht wieder als der Faulpelz des Teams abgestempelt werden. Sein warmer Atem erzeugte kleine Wölkchen und als Frank oben angekommen war, zog er erst einmal einen tiefen Luftzug ein. Dabei roch er einen Duft, den er unter tausenden erkannt hätte. Alice…

Seit einem Jahr wusste Frank nun, dass sie die EINE war. Doch wie sollte man das einem Mädchen rüber bringen? Normalerweise fand Frank immer eine Lösung für ein Problem und zur Not ging er einfach zu Remus oder James, aber bei diesem Thema wusste er einfach aus Instinkt, dass Remus nicht wirklich helfen konnte und James Hilfe die ganze Sache nur schlimmer machen konnte. Allein der Gedanke an James romantische Versuche Lily Evans für sich zu gewinnen, schauderte es Frank. Der Potter war in vielem der Beste, doch wenn es um die Liebe ging, war er einfach ein hoffnungsloser Fall.

Sein eigenes Dilemma fand Frank an einem der riesigen offenen Fenster sitzend. Sie starrte über das Land und zitterte leicht. Natürlich merkte sie selbst nicht, dass sie fror – das tat sie ja nie, wenn sie in Gedanken versunken war. Frank würde fast alles dafür geben, dass er ihre Gedanken erraten konnte. Doch sie würden ihm immer verborgen bleiben.

Da er es einfach nicht mit ansehen konnte, wie ihr zierlicher Körper gegen die Kälte ankämpfte, zog Frank seine dicke Jacke aus und legte sie ihr über die Schulter. Fast wäre Alice aus dem Fenster gestürzt, so erschrak sie. Doch dank Quidditch waren Franks Reflexe schnell und seine Arme hielten sie vor dem Absturz ab.

„Frank!“, hauchte Alice und beinahe hätte Frank das Gleichgewicht verloren so weich wurden seine Beine. „Du solltest mal langsam an eine Jacke denken.“, murmelte Frank nur, dabei hielt er Alice noch immer an sich gedrückt. „Ich wollte nur eben schnell einen Brief an meine Eltern verschicken, doch dann konnte ich einfach nicht dem Ausblick entfliehen. Es ist ein zu malerisches Bild.“, erklärte Alice und Frank lächelte. Ja, die Landschaft von Hogwarts bot wirklich ein malerisches Bild und wie Frank nun Alice bereits kannte, würde sie heute noch ein Bild von dieser Landschaft malen. Frank hatte sich im letzten Jahr oft gefragt, warum Alice so viele Stifte mit sich herumtrug, wo doch Federn für den Unterricht vollkommend ausreichend waren. Auch ihre ganze Schultasche war viel schwerer als seine eigene, obwohl sie nie ein Buch mit sich herumtrug. Nein, Lily – ihre beste Freundin – beschwerte sich sogar des Öfteren, dass sie immer alle Bücher mitschleppen musste, während Alice auch eine Tasche mit sich trug und darin keine Bücher verstaute. Dafür trug Alice immer einen Block mit sich herum und zog ihn immer hervor, wenn sie ein passendes Motiv entdeckt hatte.

Frank wusste das, weil ihr im Sommer ihre Tasche von der Schulter gerissen worden war und sich der komplette Tascheninhalt über den Korridor in der 2. Etage verstreut hatte. Natürlich hatte Frank ihr sofort beim Aufsammeln geholfen. Doch war er stutzig geworden, als ihm auf einmal sein Gesicht von einem dieser Blätter entgegenblickte. Jedoch hatte er nicht weiter nachgefragt, da er kurz darauf auch ein Bild von den vier Rumtreibern entdeckt hatte.

„Ich mag den Herbst.“, gestand Alice gerade und riss Frank aus seinen Gedanken. „Ja, er hat etwas an sich.“, stimmte er ihr zu. Ein Lächeln bildete sich auf Alice Gesicht. „Der Herbst – die melanchonischte Jahreszeit.“, meinte sie dann undkuschelte sich fast schon an seine Brust. Erst jetzt wurde Frank bewusst, dass er sie noch immer hielt. Eigentlich hätte er nun zurückweichen müssen, doch fühlte es sich so richtig an. Auch wie sie zu ihm aufblickte. Ohne Scheu, ganz vertrauensvoll und fast so, als würde sie ihm ihr Leben anvertrauen.

Er wusste, dass es falsch war. Dass es sich nicht gehört und er bestimmt gleich eine Ohrfeige kassieren würde, doch es musste sein. Zärtlich senkte Frank seine Lippen auf ihre und beobachtete sie misstrauisch. Nur eine Regung von ihr und er wusste, dass er sich zurückziehen würde. Doch Alice überraschte ihn. Statt zurückzuweichen oder ihn von sich stoßend, legte sie ihre Hände an sein Gesicht und zog ihn weiter zu sich herunter. Langsam öffnete sie ihre Lippen und stieß zögerlich mit ihrer Zunge gegen seine noch geschlossenen Lippen. Selbst überrascht und vielleicht auch ein bisschen überrumpelt, öffnete Frank seine Lippen uns erforschte selbst mit seiner Zunge ihren Mund. Dabei kam es ihm fast so vor, als würden ihre Zungen miteinander ringen.

Als ein Fluchen Frank zurück in die Wirklichkeit holte, löste er sich von Alice und ließ sie auch augenblicklich los. Dann wandte er sich dem Eingang des Eulenturms zu und erkannte Matthew McKingsley – einen Hufflepuff. „Hei, Alice.“, begrüßte dieser die junge Gryffindor, die nun einen kleinen Rotschimmer auf ihren Wangen hatte. „Hast du schon den unglaublichen Lichteinfall im Schwarzen See gesehen. Ich glaube, ich habe um die hunderte Fotos geschossen.“, plapperte der blonde junge Mann drauf los.

„Nein, hab ich noch nicht, aber ich kann mir ja deine Fotos mal ansehen und dann davon ein Bild machen.“, erwiderte Alice und in Frank keimte etwas auf. Zorn und Frustration, Eifersucht und Kampfgeist.

Wie konnte sie ihn in der eine Minute küssen, so dass ihm die Beine schwach wurden, und in der nächsten Minute so locker mit jemanden reden. Und vor allem, warum sah sie sich die Fotos von diesem Spinner an? Dass sollte sie nicht. Frank ermahnte sich selbst. Er konnte Alice nicht von der Welt ausschließen nur weil er sie für sich haben wollte. Auch wenn er schon seit einem Jahr versuchte sie von sich zu überzeugen, durfte er nie vergessen, dass sie auch ein eigenes Leben führte.

Bevor er noch etwas Falsches sagte oder gar tat, verschwand Frank aus dem Eulenturm. Ja, er rannte fast schon die Stufen herunter und durch die Korridore. Er musste jetzt einfach weg. Musste einen klaren Kopf bekommen…
 

„Ich war so sauer auf dich, dass du einfach abgehauen bist.“, meinte Alice und Frank schnaufte auf. „Woher sollte ich denn wissen, dass Matthew ein entfernter Cousin von dir war und du überhaupt kein Interesse an ihm hattest?“, fragte Frank nach. „Du hättest ja einfach mal fragen können.“, entschied Alice und Frank hob eine Augenbraue. Für Alice erschien es immer so einfach nachzufragen. „Bevor ich gefragt hätte, hätte dein lieber Cousin ein blaues Auge gehabt. Ich war so eifersüchtig auf ihn, weil er ein Hobby mit dir zusammen hatte.“ Alice drehte sich lächelnd zu ihm um. „Mein armer Liebling. Eifersucht steht dir überhaupt nicht.“, meinte sie dann und küsste ihn besänftigend.

„Ich mag Eifersucht wirklich nicht. Aber weißt du, was mich noch mehr nervt als meine Eifersucht?“, fragte Frank und Alice sah ihn verwirrt an. „Unpünktlichkeit. Vor allem, wenn es ums Essen geht.“, erklärte Frank und Alice sah ihn ertappt an. Unpünktlichkeit war bei ihr ein Dauerzustand und sie vergaß auch des Öfteren zu Essen. Gerade meldete sich das Kind wieder in ihr und Frank küsste sie sanft. „Tcha, das Kind hat schon mal eindeutig was von mir. Es will pünktlich sein Essen haben.“, meinte er und stand hinter ihr auf. Galant hielt er Alice die Hand hin und half ihr beim Aufstehen bevor sie beide in ihr Hausboot gingen.

... light and shadows

Er war allein.

Alle waren sie verschwunden. Manche hatte man ihm gewaltsam entrissen, andere hatten gezeigt, dass sie ganz anders waren, als er von ihnen gedacht hatte. Er konnte es noch immer nicht glauben. James und Lily tot. Und nicht nur einfach tot, nein ermordet wegen ihm – ihren besten Freund. Wie hatte Sirius das nur tun können? James war sein bester Freund gewesen. Hatte ihn zum Trauzeugen ernannt und ihm das Kostbarste in seinem Leben anvertraut – seinen Sohn. Wie hatte Sirius seinem Patenkind nur seine Eltern wegnehmen können?

Remus wollte es einfach nicht gelingen Antworten auf diese Fragen zu bekommen. Bis vorheriger Nacht hatte er immer geglaubt, dass Sirius ganz anders als der Rest seiner Familie war. Dass er zu ihnen gehörte, dass er ein wahrer Freund war. Doch jetzt konnte Remus sich nicht mehr sicher sein, ob sein Geheimnis noch ein Geheimnis bleiben würde. Würde es Sirius sogar bringen, der Welt zu sagen, dass er ein Werwolf war?

Einsam schritt Remus mit seiner Trauer durch die Winkelgasse. Er wusste selbst nicht, warum er hierher gekommen war. Vielleicht weil dies ein Ort war, wo er glückliche Stunden mit seinen Freunden verbracht hatte. Bei Olivander hatte er seinen ersten Zauberstab bekommen.

Wie stolz war er gewesen, als er den Brief von Hogwarts bekommen hatte und sich dann endlich seinen Zauberstab aussuchen konnte. Gut, der Zauberstab hatte ihn ausgesucht, aber allein das Erlebnis in dem Zauberstabladen die unterschiedlichen Stäbe auszuprobieren, hatte ihn so glücklich gemacht. Und das obwohl die Angst, dass niemand in Hogwarts etwas mit ihm zu tun haben wollte, immer dabei gewesen war. Ja, die Angst vor dem Alleinsein war für einen elfjährigen Jungen etwas Schlimmes.

Wer hätte auch schon daran gedacht, dass ausgerechnet er – der Werwolf – mit James Potter und Sirius Black befreundet sein würde und zusammen mit ihnen die beliebteste und gefürchteste Clique in Hogwarts sein würde? Genau- niemand.

Doch schon in den ersten Sommerferien nach ihrem ersten Schuljahr hatte James darauf gepocht, dass sie ihre letzten beide Tage außerhalb der Schule hier in der belebten Einkaufsstraße verbrachten. Zu viert waren sie durch die Straßen gestriffen, besorgten ihre Schulsachen und schlemmten Eis in Florean Fortescues Eissalon. Es waren immer lustige Stunden gewesen, vor allem wenn James und Sirius wieder einen Streich für Hogwarts austüftelten. Natürlich hatte Remus sie darauf hingewiesen, dass sie sich mehr auf die Schule konzentrieren sollten und nicht alles daran setzen sollten, die Schulregeln zu brechen. Doch die beiden hatten nur gelacht und ihn schlussendlich sogar mit in ihre Streiche involviert.

Remus setzte sich auf einen der Stühle, die vor dem Eissalon standen. Warum hatte das alles passieren müssen? Er selbst wusste zwar, dass man nicht nur an Erinnerungen und der Vergangenheit hängen sollte, aber ihm kam es so vor, als wäre die Zeit vor gestern Nacht voller Wärme und Licht gewesen. James und Sirius Lachen, was jeden angesteckt hatte, Lilys wunderschöne Augen, die leuchteten, wenn sie sich wieder über James aufregte, oder auch Peters zufriedenes Schmatzen beim Frühstück. Es waren alltägliche Dinge, aber es waren Dinge, die Remus an seine Freunde erinnerte. Erinnerungen… jetzt musste er seine Kräfte von Erinnerungen zehren. Remus seufzte auf und apperierte.
 

Plomt

Remus drehte sich ruckartig um. Den Zauberstab gezückt und jederzeit bereit seinen Gegner sofort außer Gefecht zu setzen. „Tschuldigung.“, hörte er ein Wispern und dann Mad-Eyes tiefe Stimme. „Ich weiß überhaupt nicht, wie du es geschafft hast durch die Aurorenaufnahmeprüfung zu kommen, Nymphadora!“, wisperte der alte Auror und Remus lächelte leicht. Er mochte Mad-Eye. „Nenn mich nicht Nymphadora!“, schrie eine Frau auf und Remus zuckte zusammen.

Himmel, wenn die beiden nicht leiser waren, dann standen hier gleich hundert Todesser! „Seih ruhig.“, meinte Mad-Eye nur und kam um die Ecke rum. „Frauen!“, murrte er nur und stackste mit seinem Stock an Remus vorbei. „Irgendwas passiert?“, fragte er leise nach und Remus schüttelte nur den Kopf.

Eine kleine Frau mit frechen pinken Haaren kam nun ebenfalls um die Ecke herum. Ihre Augen funkelte noch immer vor Wut. Sie musste also Nymphadora sein. Ein Lächeln schlich sich auf Remus Gesicht, als er sich vorstellte, wie sie sich gerade vor dem gefürchtesten Auroren aufgebaut hatte. Sie lächelte ihm ebenfalls zu und Remus verstand nicht, warum sich sein Magen zusammenzog. Doch viel Zeit darüber nachzudenken hatte er sowieso nicht. Genau in diesem Moment kamen drei Todesser aus der Mysteriumsabteilung und Mad-Eye gab das Zeichen für den Kampf.
 

„Wenn du nicht langsam deine Tollpatschigkeit in den Griff bekommst, Nymphadora, dann bleibst demnächst zuhause.“, beschwerte sich Mad-Eye noch immer als sie durch die Eingangstür vom Grimauldplatz stritten. „NENN MICH NOCH EINMAL NYMPHADORA!“, schrie die junge Frau auf und ihre Haare wurden feuerrot – fast schon weasleyrot. „Wie soll ich denn nennen? Das ist dein Name!“, entgegnete Mad-Eye und Remus schritt innerlich lachend hinter ihnen her. „Tonks. Einfach Tonks. Du wirst doch auch nur bei deinem Nachnamen genannt!“ „Weil ich ein Mann bin!“, erklärte Mad-Eye und hatte im nächsten Moment die nächste Wutattacke gegen sich.

Molly Weasley kam gerade aus der Küche und sah zunächst erst zwischen den Streithähnen hin und her bevor sie sich Remus zu wand. „Sirius meint, dass Harry in den nächsten Wochen hierher kommen sollte. Red mit ihm, Remus. Das ist viel zu gefährlich für den Jungen!“, redete sie sofort auf ihn ein und Remus seufzte auf. Warum konnten Molly und Sirius nicht ein einziges Mal einer Meinung sein, wenn es um Harry ging? Anstatt zu antworten, nickte Remus nur und schlängelte sich in die Küche, wo bereits sein bester Freund am Küchentisch saß und bereits das Frühstück in sich hineinschlang.

„Man könnte fast meinen, dass du noch immer ausgehungert bist.“, begrüßte Remus ihn erntete ein Schnauben. „Verbring du mal zwölf Jahre unschuldig in Askaban mit Brot und Wasser.“, murrte Sirius und ließ sich nicht vom frühstücken abhalten. „Ah, wenn ich so an manche Streiche in Hogwarts denke, glaub ich nicht, dass du unschuldig in Askaban saßest.“, neckte Remus und Sirius sah ihn wütend an. „Da war ich noch ein Kind!“, beschwerte er sich und Remus setzte sich neben ihn. „Bist es heute noch manchmal. Wann soll Harry hierher kommen?“, erkundigte er sich und in Sirius Augen trat ein Leuchten. Remus wusste, dass Sirius seinen Patensohn über alles vergötterte, weil er wie sein Vater war.

„Ich würde ihn am liebsten noch heute von diesen Muggeln abholen. Immerhin hab ich ihm versprochen, dass wir zusammen wohnen würden. Aber Molly macht wieder einen Aufstand. Man könnte wirklich glauben, dass Harry ihr Sohn ist.“, erklärte Sirius und mampfte weiter. „So eine Flucht muss aber ordentlich geplant sein.“, mischte sich Mad-Eye ein, nachdem er die Küche ebenfalls betreten hatte. Nymphadora Tonks hüpfte eher herein und stibizte Sirius etwas von seinem Teller. „Hei.“, beschwerte sich dieser auch sogleich, doch die junge Frau streckte ihm nur die Zunge raus. „Musst du schnell sein, Cousin. Oder bist du dafür schon zu alt?“, doch als Entschädigung drückte sie Sirius kurz.

„Cousin?“, fragte Remus überrascht nach. „Ja, das ist Nymphadora, die Tochter meiner Lieblingstante Andromeda. Hat einen Muggel geheiratet, weshalb sie laut meiner Mutter nicht mehr zur Familie gehörte.“, erklärte Sirius. „Tonks, das ist Remus Lupin, mein ältester Freund.“ „Freut mich. Und nenn mich bitte nur Tonks.“, strahlte Tonks ihn an und streckte die Hand zum Schütteln aus.

„Können wir das Geplänkel jetzt lassen? Wir haben heute Abend noch eine Tour zu besetzen. Es heißt im Starrausch soll irgendwas von statten gehen. Ich will zwei Mann heute Abend da haben, damit wir wissen, was da passiert. Es wird nichts wichtiges sein, aber jedes bisschen kann für uns entscheiden sein.“, durchbrach Mad-Eye die eher lustige Runde. „Tcha, mir hast du ja gesagt, dass ich dieses Haus nicht mehr verlassen darf.“, meinte Sirius und man sah ihm noch immer an, wie sauer er über diesen Zustand war. „Gib mir ein paar Stunden Schlaf und ich mach das.“, erklärte sich Remus bereit. „Hei, ich dachte, wir machen heute Abend mal was zusammen!“, regte sich Sirius auf. „Der Orden geht vor.“, donnerte Mad-Eye. „Wenn du willst, dass ich hier bleibe, dann will ich auch angenehme Gesellschaft. Und mit Gesellschaft meine ich nicht Kreacher und das Bild meiner Mutter!“, brummelte Sirius weiter.

„Remus wird nicht die ganze Nacht weg sein. Nachdem er von seiner Tour zurück ist, könnt ihr eurer Kaffeekränzchen abhalten.“, entschied der Auror. „Ich kann heute Abend auch mitkommen.“, meldete sich Tonks und erntete einen finsteren Blick von ihrem Kollegen. „Du… Du würdest die ganze Operation gefährden so auffällig wie du immer bist!“, lehnte Moody ab. „Mach ich gar nicht. Ich kann eine bessere Tarnung annehmen, als du!“, beschwerte sich die junge Frau und im nächsten Moment sah sie um Jahre älter aus. Nun war sie nicht mehr klein, sondern groß mit brünetten Haaren und ihre Stupsnase war auch verschwunden. Remus hob eine Augenbraue und bekam sofort von Sirius eine Antwort auf seine unausgesprochene Frage. „Metamorphmagi.“ Das erklärte dann natürlich alles.

„Mad-Eye, lass sie ruhig mitkommen. Ich passe schon auf, dass nichts schief läuft.“, meinte Remus dann. „Du kennst diese Frau nicht, Remus. Die bringt es fertig alles zu ruinieren.“ „Du hast doch selbst gesagt, dass es nichts wichtiges sein kann.“, entgegnete Remus und Mad-Eye hob nur noch seine Schultern. „Musst du wissen. Muss zu Dumbledore!“, meinte er dann und verschwand.

„Auf mich muss niemand aufpassen!“, murrte Tonks und nun hatte Remus das Vergnügen das Opfer ihrer wütenden Augen zu werden. „Es sollte doch nur Moody beruhigen.“, mischte sich Sirius ein. „Trotzdem. Ich kann auf mich selbst aufpassen. So ich leg mich hin.“, meinte sie und verschwand ebenfalls.

„Sie glaubt, sie wäre schon erwachsen, dabei ist sie gerade aus der Ausbildung zur Aurorin.“, seufzte Sirius auf. Er klang fast wie ein überbesorgter Vater. „Machst du dir Sorgen um sie?“, fragte Remus nach. „Ein bisschen. Ich weiß, dass sie erwachsen ist, aber ich sehe noch immer das kleine Mädchen vor mir, dass die Arme nach mir ausgestreckt hat, weil es auf den Arm wollte. Merlin, was ist sie schnell groß geworden!“ Remus lachte auf. „Ich verwechsel des Öfteren Harry mit James, weil ich es auch noch nicht fassen kann, dass der Knirps schon so groß ist. Verdammt, Moony, wir werden alt.“ „Kommt jetzt deine Midlife-Crisis?“, erkundigte sich Remus und erntete eine Kopfnuss. „Ich sehe noch immer besser aus als du.“, meinte Sirius. Remus zuckte die Schulter, da ihm sein Aussehen nicht wichtig war.

„Auch wenn sie es nicht will, pass heute Abend auf die Kleine auf, wenn ihr in die rauchig-ranzige Discothek geht, ja?“, fragte Sirius nach und Remus nickte. Vielleicht würde er dann auch herausfinden, warum sein Magen sich immer zusammen zog, wenn sie in der Nähe war. „Mach ich, aber du versprichst mir, dass du nichts Unüberlegtes tust.“ „Versprochen!“, meinte Sirius und zauberte einen Teller für seinen Kumpel herbei, sodass auch dieser frühstücken konnte.

... love between discussion

Hogwarts.

Früher hatte Rose immer gedacht, dass dieses Schloss ihre schönste Zeit ausmachen würde. Doch schon nach den ersten Tagen hinter den dicken Mauern hatte sie festgestellt, dass hier nicht alle ihre Freunde waren. Rose war es schwer gefallen, als ihre Mitschüler sie als Streberin und Langweilerin abgestempelt hatten. Zuhause hatte sie sich zwar auch oft mit ihrem Bruder oder ihren Cousins und Cousinen gestritten, aber hatte sie immer gewusst, dass sie sich auf sie verlassen konnte.

Sie hatte lange gebraucht bis sie wahre Freunde gefunden hatte. In ihrem ersten Schuljahr war sie fast die gesamte Zeit allein gewesen. Doch in ihrem zweiten Schuljahr war Dominique von Beauxbatons nach Hogwarts gewechselt. Auch Marie Longbottom, die bis dato als Anhängsel von Monique gesehen worden war, hatte sich gelöst und in Rose eine wahre Freundin gefunden. Und schlussendlich war Roxanne in ihrer dritten Klasse hinzugekommen, als sie es leid wurde, dass ihre Freundinnen sich mehr Gedanken um ihr Aussehen machten, als um das Endergebnis des nächsten Quidditchspiels.

Heute wusste Rose, dass Hogwarts kein Paradies war. Es war nicht mehr so, wie ihre Eltern es ihr beschrieben hatten. Hier herrschte mehr Krieg als außerhalb der Mauern und Rose war keine Kämpferin. Sie war viel eher die gute Seele, die im Hintergrund die Kämpfer wieder aufbaute. Von ihnen vieren war Roxanne die Kämpferin, Dominique die Schönheit, Alice der kluge Kopf und sie … sie war die aufopfernde Heldin im Hintergrund.
 

„Rose, du musst mir unbedingt bei Zaubertränke weiterhelfen. Ich krieg noch zu viel, wenn Professor Tawney mich wieder so finster ansieht.“, erklärte Roxanne und kaute weiter ihr Butterbrot. „Vielleicht solltest du einfach mehr Zeit mit Lernen verbringen, als auf einem Besen.“, mischte sich Marie ein, doch wurde sie ignoriert. „Dome, willst du eigentlich weiterhin Jason nur anstarren, oder mal langsam zu ihm hingehen und ihm sagen, dass du auf ihn stehst?“, erkundigte sich Roxanne und ihre drei besten Freundinnen verschluckten sich fast an ihrem Frühstück. Die blonde Weasley lief rot an und senkte ihren Blick. „Er soll mich zuerst ansprechen.“, murmelte sie und Marie grinste vor sich hin. „Unsere kleine Romantikerin.“, erklärte Roxanne und blickte sich weiter in der großen Halle um.

„Oh seht mal, wer gerade die große Halle betreten hat.“, höhnte Roxanne und ihre drei Freundinnen blickten zur großen Eichentür der Großen Halle. Niemand anderes als die Streuner waren gerade zum Frühstück erschienen. Lorcan Scamander, Louis Weasley, Albus Potter und Scorpius Malfoy waren die Sex-Symbole in Hogwarts. Fast jedes Mädchen floss dahin, wenn auch nur einer von ihnen mit dem danach hyperventilierenden Mädchen sprach. Gerne protzten sie auch damit herum, dass sie jede haben konnten.

„Roxy, lass sie doch einfach.“, versuchte Rose ihre Freundin von ihrem Hass abzulenken. In der dritten Klasse hatte ausgerechnet ihr Cousin Louis zu ihr gesagt, dass sie das hässlichste Wesen auf der Welt sei. Die sonst so taffe Roxy hatte es bis ins Mark erschüttert und seitdem hegte sie einen unheimlichen Hass auf die vier Jungs. „Hör auf, Rose, es bringt sowieso nichts.“, meinte Marie und winkte Albus zu. „Warum winkst du Albus zu?“, fragte Roxanne sofort. „Weil er mein Freund ist?“, antwortete diese und ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als ihr Freund mit seinen Kumpels zum Gryffindortisch kam.

„Marie, der Grund für meine schlaflosen Nächte.“, begrüßte Albus seine Freundin und gab ihr erst einmal einen Kuss. „WAS?“, schrie Roxanne auf und wollte sich schon zwischen das Paar werfen, doch Rose hielt sie auf der Bank und Marie sah sie finster an. „Es geht dich zwar nichts an, aber Albus und ich sind seit drei Wochen ein Paar und komm mir jetzt nicht mit er ist unser Feind! Die einzige, die ein Problem mit ihnen hat, bist du.“ Rose konnte sie innerlich nur für ihren Mut bewundern, denn Roxanne lief bereits rot an vor lauter Wut.

„Sagt bloß, sie ist noch immer nicht darüber hinweg, was ich ihr vor vier Jahren gesagt habe.“, mischte sich Louis ein und Dome sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Das war für ihren kleinen Bruder – genau 10 Monate und 24 Tage jünger – das Zeichen, dass er richtig lag. „O Merlin, Roxy, es tut mir leid!“, meinte er dann, doch seine Cousine drehte sich nur von ihm weg.

Eine Ravenclaw kam auf sie zu und Rose erkannte in ihr eine Fünftklässlerin. „Scorp, was hältst du davon, wenn wir beiden es uns heute Abend gemütlich machen?“, säuselte sie und schmiegte sich an die Seite des Blonden. Leicht irritiert sah dieser an seinem Arm herunter und versuchte sich dann aus den Fängen zu befreien. „Ich wüsste nicht, warum ich das tun sollte.“, meinte er abfällig und wandte sich ab. „Aber, Schätzchen, letzte Nacht hast du mir doch noch gesagt, dass ich die Einzige bin, bei der du, du selbst sein kannst.“, schniefte die junge Adlerin, doch Scorpius ließ sich nicht von ihr einwickeln.

„Ich bin immer ich selbst, Claire. Außerdem, wer hat gesagt, dass das gestern mehr war, als ein One-Night-Stand? Genau niemand, also verzieh dich.“ Selbst Rose fröstelte es bei der Stimme, die der Malfoy nun anschlug. „Al, ich hab keine Lust hier den ganzen Morgen zu verbringen. Reiß dich von deiner Freundin los und komm.“, erklärte er dann und marschierte bereits davon. Albus seufzte nur auf und gab Marie noch einen letzten Kuss. Claire, die weinend auf die Bank des Gryffindorhaustisches gesunken war, tätschelte er kurz die Schulter und meinte: „Ich hab dir gesagt, lass die Finger von Scorpius.“ Dann war auch er verschwunden.

„Was für ein Arsch!“, meinte Rose leise und ihre Freundinnen sahen sie geschockt an. Rose benutzte normalerweise nicht diese Kraftausdrücke und hielt sich auch sonst immer bedeckt. „Wow, Rose, du zeigst endlich deinen Gryffindormut.“, applaudierte Dome. „Ja, das solltest du Öfters tun.“, entschied auch Marie.
 

„Was machen wir heute?“, fragte Dome, nachdem sie die Große Halle verlassen hatten. „Ich treffe mich nachher mit Albus. Wir wollen zusammen nach Hogsmeade.“, erklärte Marie und ihre Augen leuchteten. „Merlin steh uns bei. Albus hat dir dein Hirn weggeblasen.“, meinte Roxanne, doch auch sie entschuldigte sich, da sie Training hatte. „Dann treffe ich mich heute mit Vici und Teddy in Hogsmeade. Rose, willst du mitkommen?“, fragte Dome, doch ihre Cousine schüttelte den Kopf. „Nein, ich will die Ruhe ausnutzen und Verteidigung lernen.“

Einige Stunden später hockte Rose bereits mit ihren Schulbüchern auf dem Sofa vor dem Kamin und kämpfte sich durch die verschiedenen Zaubersprüche. „Rosie, versprich mir, dass du heute nicht wieder den ganzen Tag hier drin hockst.“, forderte Marie, die in einem fast sommerlichen Kleid vor der Weasley stand. „Nein, ich werde auch raus gehen.“, versprach Rose und beobachtete ihre Freundin. „Das Kleid steht dir fantastisch. Albus werden die Augen aus dem Gesicht fallen.“ Marie lächelte sie an und gab ihr zum Abschied einen Kuss auf die Wange. „Bald wirst auch du so glücklich wie ich sein.“, erklärte die Longbottom und war im nächsten Moment durch das Porträt verschwunden.

Doch Rose konnte nicht wirklich zu ihren Büchern zurückkehren, denn nun forderte Dome ihre Aufmerksamkeit. „Teddy bringt einen alten Freund von sich mit.“, erzählte sie und posierte vor Rose in ihrer engen Jeans. Darüber trug sie ein rotes Bustierkleid, was ihr bis knapp über den Hintern reichte. Mit zwei Ketten behangen und in High Heels, kam sie Rose wirklich wie eines der vielen Models vor. „Du siehst fantastisch aus. Teddy wird wohl auf dich aufpassen müssen.“, gab Rose auch ihr das erhoffte Kompliment. „Danke, Rosie, und vergiss nicht was zu essen.“, sprach Dome und war im nächsten Moment ebenfalls durch das Porträt verschwunden.

„Tcha, dann haben wir heute ja alle einen aufregenden Tag.“, meinte Roxy und ließ sich in kompletter Quidditchausrüstung neben Rose nieder. „Quidditch ist aufregend?“, fragte Rose ironisch. „Hey, das erste Spiel ist gegen Slytherin. Ich will nicht schon wieder gegen Albus und Scorpius verlieren.“, empörte sich die farbige Weasley. „Du konntest noch nie gut verlieren.“, meinte Rose und erntete einen Kniff. „Ich bin halt die geborene Siegerin.“, erklärte Roxanne und verabschiedete sich. „Wenn du das Schloss verlässt, denk daran, dass du irgendwann auch wieder zurück kommen musst.“, erinnerte sie Rose und winkte noch einmal. Dann war auch sie verschwunden und Rose seufzte erleichtert auf.

Im Gemeinschaftsraum war es nun angenehm ruhig. Die meisten Schüler waren in Hogsmeade und die jüngeren hielten sich am Schwarzen See auf. Als Rose hinausblickte, erfasste auch sie der Wunsch an die Luft zu gehen. Schnell packte sie ihre Bücher ein und verließ den Gemeinschaftsraum. Unterwegs stellte sie sich ihre Uhr auf sechs Uhr. Sie wollte sich nicht schon wieder von Roxanne anhören, dass sie alles um ihre Bücher herum vergaß. Doch bevor sie das Schloss verließ, suchte sie noch die Küche auf, wo sie sich von den Hauselfen noch einen kleinen Brunch einpacken ließ. Dome sollte heute auch nichts zu meckern bekommen. Als sie endlich über die Wiesen hinunter zum Verbotenen Wald trottete, schlug sie sich innerlich selbst auf die Schulter. Keine ihrer Freundinnen konnten ihr heute vorwerfen, dass sie nicht ihre Ratschläge angenommen hatte. Sie war an der frischen Luft, hatte etwas zu Essen mit und vorsichtshalber ihren Wecker gestellt. Es konnte also nichts schief gehen.

Wie immer suchte Rose ihren hohlen Baum in dem sonst so düsteren Wald. Sie wusste nicht, ob auch andere Schüler diesen Baum aufsuchten, der in einer Astgabelung eine Art Bank vorzuweisen hatte. Doch von hier konnte Rose das Spiel zwischen Schatten und Licht am besten beobachten. Manchmal wünschte sie sich, dass sie malen könnte oder wenigstens fotografieren. Dieser Gegensatz war in ihren Augen einfach wunderschön und beruhigend. Das Bild hätte automatisch einen Ehrenplatz über ihrem Bett im Gemeinschaftsraum bekommen.

Nach einer Weile holte Rose ihr Verteidigung gegen die dunklen Künste Buch aus ihrer Tasche und lehnte sich zurück. Wie einfach wäre es doch für sie, wenn sie genauso schlau wie ihre Mutter wäre. Das ewige Lernen ging ihr nach sieben Jahren Schule langsam auf die Nerven und Rose musste sich in letzter Zeit oft selbst in den Hintern treten, um überhaupt noch ein Buch in die Hand zu nehmen. Doch das Wissen, dass es nur noch ein Jahr so war, besiegte ihre innerliche Unruhe nicht.

Ein Knacksen ließ Rose aufsehen. Sie bekam richtig große Augen als Scorpius Malfoy hinter ein paar Bäumen heran gestolpert kam. Es war schon ein komischer Anblick Mister Perfekt so unbeholfen zu sehen. Ein Lachen entwich ihren Lippen und es hielt noch an, als Scorpius sie finster anblickte. „Anstatt zu lachen, solltest du mir lieber helfen!“, beschwerte er sich und wackelte mit seinem verhedderten Bein. „Du bist doch ein Zauberer. Hilf dir selbst.“, entgegnete sie und legte ihr Buch auf die Seite.

„Argh, du blöder Ast!“, schrie Scorpius auf und nach einigem Hin und Her zerschnitt er mit seinem Zauberstab den Ast. Natürlich schimpfte er eine Weile herum und Rose lachte leise vor sich hin. Eigentlich kannte sie Scorpius Malfoy nur vom Weiten oder wenn er bei den Potters zu Gast war. Aber selbst bei den wenigen Momenten, in denen sie sich unterhalten hatten, war erstens immer einer ihrer Freunde in der Nähe gewesen und zweitens war er immer sehr arrogant gewesen. Ihn jetzt wegen eines Astes schimpfen zu sehen, war so typisch für ihn. In seinen Augen musste sich wohl alles nur um ihn drehen.

„Es war doch nur ein Ast.“, meinte Rose, als es ihr langsam zu bunt wurde. Wie konnte sich jemand nur so lange über einen Ast aufregen? „Weasley, halt dich daraus!“, brummte er, doch Rose ließ sich von ihm nicht unterkriegen. „Komm schon, Scorpius. Vergiss es einfach. Es muss nicht immer alles nach deiner Pfeife tanzen.“ Scorpius sah sie zunächst finster an, doch da Rose nicht unter seinem Blick zusammenzuckte, atmete er tief ein und setzte sich unter den hohlen Baum.

„Was machst du eigentlich hier draußen. Ist in Hogwarts nicht irgend ein Mädchen, dass dir zu Füßen liegen will?“, neckte Rose ihn leicht, doch kletterte sie aus ihrer Astgabelung herunter. „Hör mir auf mit den Weibern.“, brummte Scorpius und Rose hob eine Augenbraue. „So schlimm?“ „Schlimmer. Claire ist in Hogwarts los. Sie läuft mir ständig nach. Selbst aufs Klo hat sie mich schon verfolgt. Außerdem mischt sie sich in all meine Gespräche ein.“, erklärte Scorpius und Rose lächelte ihn an. „Du hast aber auch ein schwieriges Leben, Scorpius.“ „Ach, halt´s Maul.“, entfuhr es Scorpius.

„Was weißt du denn schon vom Leben, Weasley. Deine Eltern sind die beliebtesten Zauberer und niemand würde es jemals wagen etwas gegen dich zu sagen. Deine Cousin und Cousinen stehen immer hinter dir.“, erzählte Scorpius und schloss die Augen. „Du musstest dir nie den Respekt verdienen. Du kamest nicht nach Hogwarts und musstest befürchten, keine Freunde zu finden.“ „Nein, das musste ich nicht, aber ich hatte auch keine Freunde in meinem ersten Schuljahr hier. Das Leben ist kein Wunschkonzert, Scorpius. Wir müssen alle hart an uns arbeiten und öfters Rückschläge in Kauf nehmen.“, erwiderte Rose. Scorpius blickte sie wohl zum ersten Mal richtig an. Seine Augen waren eisblau und Rose hatte das Gefühl, dass er ihr bis in die Seele schauen konnte, so intensiv war sein Blick. Und er schaute sie einfach nur an.

Rose versuchte ihren Blick von ihm zu Lösen, doch irgendwie war sie gefangen. Gefangen von seinen Augen. Konnte man das überhaupt sein? Rose hatte es bis jetzt noch nie erlebt. Bis jetzt hatte sie immer gedacht, dass man sich nur nicht von einer Person losreißen konnte, die man von ganzem Herzen liebte. Aber das konnte doch nicht Scorpius Malfoy sein.

„Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?“, fragte Scorpius auf einmal unvermittelt und Rose musste erst ein paar Mal blinzeln, bevor sie seine Worte wahr nahm. „Klar.“, meinte sie dann und schwieg, während Scorpius erzählte, warum er zu dem geworden war, der er nun war.

Rose wollte zunächst nicht ihren Ohren trauen, als er verkündete, dass er als Kind früher sehr ängstlich gewesen war und sich immer unter der Bettdecke versteckt hatte, als auf Malfoy Manor wieder eine der legendären Partys stattgefunden hatte. Wie oft sein Großvater ihn bestraft hatte, weil er eine Peinlichkeit für die Familie war. Dass seine Mutter sich schon Vorwürfe gemacht hatte, sie hätte ihn verweichlicht. In Rose Ohren klang es unerhört, dass Scorpius früher ganz anders gewesen sein soll. Scorpius erzählte ihr auch, dass er kurz vor Hogwarts von seinem Großvater noch einmal in die Mangel genommen worden war. Wie er sich selbst dafür entschieden hatte, selbstbewusster aufzutreten und sich nicht mehr so schnell unterkriegen zu lassen.

„Und dann bist du so kalt geworden?“, fragte Rose nach. „Ich bin nicht kalt.“, entgegnete Scorpius und Rose lachte auf. „Natürlich nicht. Du behandelst deine Mitschüler wie Sklaven. Wer dir nicht zu Füßen liegt, landet hier in Hogwarts fast in der Gosse. Oder ist dir nie aufgefallen, dass selbst angesehene Schüler hier zu den Loosern gehören, wenn sie nicht deinem Standard gerecht werden?“, erklärte sie und Scorpius zuckte leicht zusammen. „Das hab ich nicht wirklich bemerkt.“, wisperte er. Eine Weile saßen sie noch zusammen unter dem hohlen Baum, bevor sich Rose auf den Rückweg machte. Während ihres Weges, sah sie immer mal wieder hinter sich, da sie irgendwie hoffte, dass Scorpius ihr folgen würde. Was er jedoch nicht tat.
 

In der nächsten Woche ignorierte Scorpius sie größtenteils. Zwar hatte Rose nichts anderes von ihm erwartet, doch verletzte es sie auch. Ihren Freundinnen gegenüber hatte sie nichts von dem geheimen Gespräch erzählt, obwohl sie, sie immer wieder fragten, was mit ihr los sei. Sie konnte ja wohl schlecht zugeben, dass sie den wirklichen Scorpius Malfoy richtig süß fand.

„Oho, seht mal. Vor lauter Individualität tragen Sie heute Uniform.“, höhnte Roxanne und riss Rose aus ihren Gedanken. Sofort wanderte ihr Blick in Richtung Klassenzimmertür, durch die gerade die Streuner hereingekommen waren und Roxanne hatte Recht. Normalerweise versuchten sich die vier Jungs vom Rest zu distanzieren, indem sie ihre Schuluniform mit persönlichen Kleidungsstücken kombinierten, doch heute trugen sie die komplette Schulgarnitur. „Na, sind euch die Ideen ausgegangen?“, fragte Roxanne Louis und grinste dabei fies. „Nein.“, kam kurz die Antwort und der blonde Weasley ließ sich neben den blonden Malfoy nieder.

Rose und Scorpius sahen sich kurz in die Augen und zum ersten Mal sah Rose dort keine Kälte, sondern ein kleines Funkeln. Doch der Moment war nur sehr kurz, sodass Rose den Moment ihrer Fantasie zusprach. Ja, ihre Mutter hatte schon oft gesagt, dass sie in jedem Menschen etwas Gutes erkennen konnte und darüber sein wahres Wesen oft vergaß.
 

Eigentlich hätte es zu dieser Jahreszeit aus Eimer gießen müssen, doch irgendwie schien der Herbst sich von seiner schönsten Seite zeigen zu wollen. Schon seit Wochen hatte es nicht mehr geregnet und in zwei Tagen würde Halloween vor der Tür stehen. Obwohl es ein Fest zum Gruseln war, liebte Rose diesen Tag. Als Kind hatte sie oft darum gebettelt, sich als Prinzessin verkleiden zu dürfen, während Hugo einen Vampir darstellen wollte. Zum Glück hatte ihre Mutter immer ein schönes Prinzessinnenkleid geschneidert, sodass sie abends um die Häuser schleichen konnte und Süßes oder Saures einsammeln konnte.

Doch seit sie in Hogwarts war, konnte sie nicht mehr um Süßes oder Saures erbetteln. Dafür stand jedoch jedes Jahr ein Ball an. Jedes Jahr war es das Gleiche. In den zwei Wochen vor dem Ball fand man die Mädchen des Schlosses nur kichernd und tuschelnd in den Gängen vor, während die männliche Schülerschaft bemüht war, ein Date für den Ball zu bekommen. Wie jedes Jahr hatte Rose noch immer keine Einladung bekommen. Dieses Jahr war es aber sehr deprimierend, da es ihr letztes Fest sein würde.

Roxanne würde zusammen mit dem Quidditchkapitän von Gryffindor zum Ball gehen. Dominique war tatsächlich von Jason gefragt worden und schwebte seitdem auf Wolke Sieben. Dass Marie und Albus zusammen zum Ball gingen, war Rose spätestens klar gewesen, als sie ein Paar geworden waren. Nur sie würde wieder ohne Begleitung auf dem Ball erscheinen. Manche würden es als mutig bezeichnen, alleine auf ein Fest zu gehen, wo man eigentlich nur zu zwei hinging, doch Rose sah es eher als masochistisch an.

„Irgendwie scheinst du immer an Orten zu sein, die Ruhe ausstrahlen.“, ertönte eine Stimme und Scorpius Malfoy trat hinter einem besonders hohen Heuballen hervor. Mit einem kurzen Nicken fragte er, ob er sich setzen dürfte und ließ sich im nächsten Moment neben Rose nieder. „Ruhe ist gut, wenn man nachdenken will.“, erklärte sie und Scorpius nickte nur.

Nach einer Weile ließ er sich in das Heu auf der Weide zurückfallen und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. Rose sah ihn nachdenklich an. „Ich hab über unser letztes Gespräch nachgedacht…“, begann Scorpius die Stille zwischen ihnen zu brechen. „Es ist komisch, dass ich ausgerechnet dir mein Geheimnis anvertraut habe. Mein Vater hat mir auf meiner ersten Zugfahrt mit dem Hogwarts-Express erklärt, dass ich mich von dir fernhalten sollte. Na ja, eigentlich von allen Weasley, aber gerade von dir sollte ich mich fernhalten.“, erzählte er und Rose lächelte. „Mein Vater hat auch so was ähnliches gesagt. Tcha, wie es scheint, haben wir auf unsere Väter gehört.“, stellte Rose fest und hörte Scorpius leise neben sich seufzen.

„Ich frage mich, ob das nicht vielleicht falsch war. In den ersten Tagen hier im Schloss habe ich dich oft beobachtet. Du warst viel mit Albus zusammen. Hast ihn aufgebaut, weil er nach Slytherin gekommen ist. Aber vor allem dein Lächeln ist mir in Erinnerung geblieben. Ich wollte gerne in deiner Nähe sein und dich zum lächeln bringen.“, gestand der Malfoy und Rose hob verwirrt eine Augenbraue. „Bitte was?“, fragte sie nach und Scorpius lachte über ihren Ton auf.

„Jetzt tu nicht so erschrocken. Du musst es doch selbst in den ganzen Jahren bemerkt haben, dass ich immer deine Nähe gesucht habe, sobald du am lächeln warst. Es ist als würde die Sonne mit ihren Strahlen direkt ins Herz gehen und eine Wärme breitet sich im Körper aus…“ „Hör auf mit dem Quatsch.“, sprach sie ihm dazwischen und erneut legte sich eine Stille über sie beiden.

„Mit wem gehst du auf den Halloweenball?“, fragte Scorpius und Rose hätte ihn am liebsten für diese Frage umgebracht. Er wusste doch bestimmt, dass sie niemand gefragt hatte. Wollte er sich jetzt wieder über sie lustig machen, da sie so unscheinbar war, dass niemand mit ihr zum Ball gehen wollte? „Mit mir selbst.“, antwortete sie daher eher schnippisch. „Und welches Mädchen darf sich glücklich schätzen mit dir zum Ball zu gehen?“, fragte sie jedoch nach. „Eine Gryffindor mit unglaublich schönen rot-braunen Lockenhaare, deren Augen mich an Schokolade erinnern. Zumindest, wenn sie ja sagt.“, erklärte Scorpius und wartete ihre Reaktion ab.

Rose überlegte fieberhaft welche Gryffindor er meinte und stutzte nur, als ihr bewusst wurde, dass das Date noch nicht sicher zu sein schien. „Du hast noch keine Zusage?“, lachte sie deshalb auf und Scorpius sah sie beleidigt an. „Für jemanden, der noch nie ein Date für den Ball hatte, bist du ziemlich gemein.“ „Entschuldige. Ich kann mir einfach nur nicht vorstellen, dass irgendein Mädchen in Hogwarts nicht sofort Ja sagt, wenn du sie um ein Ball-Date fragst.“, entschuldigte sich Rose. „Heißt das, du gehst mit mir zum Ball?“, fragte Scorpius nach und hatte das Vergnügen zu erleben, wie Rose ihre Fassung verlor. „Wie? Ich? Wie kommst du denn auf die Idee? Und vor allem, was sollte diese komische Beschreibung?“, stotterte sie regelrecht die Fragen herunter.

„Um deine Fragen zu beantworten. Wie? Na, du ziehst ein wunderschönes Kleid an und kommst die Treppe in die Eingangshalle herunter, wo ich auf dich warten werde und gemeinsam gehen wir in die große Halle. Dort werden wir sowohl zusammen speisen, als auch ein paar Mal das Tanzbein schwingen. Nebenbei könnten wir uns näher kennen lernen und ich kann dir beweisen, dass ich nicht kalt bin.“, erklärte Scorpius. „Du? Natürlich du. Gegen jede Vernunft gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf und ich will dich näher kennen lernen, auch wenn mein Vater und auch mein Großvater dagegen sind. Wie ich auf die Idee gekommen bin? – Keine Ahnung. Vielleicht ein spontaner Einfall? Und zu guter Letzt. Die Beschreibung war nicht komisch, sondern drückt nur das aus, was ich schon seit Jahren sehe, wenn ich dich ansehe.“

Rose wollte ihren Ohren einfach nicht trauen. Das musste ein Traum sein oder viel eher ein Scherz. Niemals würde Scorpius Malfoy sie bitten mit ihm auf den Halloweenball zu gehen. „Normalerweise geht man mit seinem Date zusammen verkleidet zum Ball, aber da ich wirklich spät gefragt habe, müssen wir wohl oder übel mit dem vorlieb nehmen, was wir bereits haben. Als was gehst du zum Ball?“, erkundigte sich Scorpius und versuchte Rose aus ihrer Grüblerei zu holen. „Als Belle. Meine Mutter hat mir als Kind oft die Geschichte von Der Schönen und das Biest vorgelesen. Selbst heute lese ich das Märchen noch gerne.“, gestand Rose und um Scorpius Mund zeichnete sich ein Grinsen.

In seinen Augen passte das Märchen irgendwie zu ihnen Beiden. Gut, viele würden es anders nennen. Der Schöne und das Biest, aber da würde Scorpius ihnen immer widersprechen. Rose war durch ihre Art und ihre eher verstecke Schönheit für ihn die schönste Frau, die er je gesehen hatte. Ja, er gab es zu, er war in sie verliebt und anstatt weiter gegen seine Gefühle anzukämpfen, wollte er sie nun einfach genießen. Rose langsam daran gewöhnen und sie vielleicht dazu bewegen, dass sie das Gleiche für ihn empfand. „Dann halte auf Halloween nach einem Biest Ausschau.“, meinte Scorpius, küsste Rose kurz auf die Wange und sprang auf. Bevor Rose ihre Fassung wiedererlangte, war Scorpius verschwunden.
 

„Was ist los mit dir, Rose?“, fragte Roxanne am Abend von Halloween. Die vier Freundinnen hatten sich dafür entschieden, sich gemeinsam fertig zu machen. Während Roxanne als Zombie auf den Ball gehen wollte, verkleidete sich Dome als Merissa, die Vampiren, da Jason auch als Vampir gehen wollte. Obwohl es überhaupt nicht zu ihrem Typ passte, zog Marie eine schwarze Lederjacke an – sie ging als scharfe Rocker-Braut.

„Was soll schon mit mir los sein?“, erkundigte sich Rose und sah noch einmal, ob ihre Frisur saß. Sie hatte sich die Mühe gemacht und viele kleine Perlen in ihre Haare gesteckt. „Seit zwei Tagen läufst du total verträumt durch die Gegend und bist überhaupt nicht mehr mit den Gedanken bei der Sache. Du vergisst sogar deine Hausaufgaben!“, empörte sich Roxy und sah Rose direkt an. „Ich freu mich einfach nur auf Halloween.“, wich Rose aus und keine ihrer Freundinnen glaubte ihr. „Du hast ein Date!“, schrie Dome auf einmal auf und sofort fiel es auch den anderen wie Schuppen von den Augen. „Du hast ein Date für den Ball und sagst uns kein Wort?“, regte sich nun auch Marie auf und wollte sofort wissen, wer das Ball-Date war. Doch Rose schwieg, denn noch immer hatte sie Angst, dass Scorpius sich nur einen Scherz erlaubte.

„Geht ihr im Partnerlook?“, fragte Dome neugierig nach und Rose hob nur die Schultern. Sie wusste ja nicht, welches Kostüm Scorpius sich ausgesucht hatte. Aber sie bezweifelte, dass ausgerechnet der Schönling Scorpius als Biest gehen würde. In all den Jahren war er immer als irgendein Vampir, Rockstar oder gar Model zum Ball gekommen. „Nun sag schon, wer ist es?“, horchte Roxy nach, doch Rose schwieg weiterhin beharrlich. Schlussendlich befreite Marie sie. „Wir werden es ja gleich sehen.“, meinte sie und packte ihre Utensilien zusammen. Da Rose Kleid ziemlich kompliziert anzuziehen war, halfen ihr ihre drei Freundinnen, wobei sie alle einen riesigen Spaß hatten. Sowohl Dome als auch Roxy spekulierten, wer Rose um ein Date gebeten hatte, und gaben ihr Tipps, wie sie sich verhalten sollte. Da Rose die Ohren von dem vielen Gequatsche rauschten, war sie sehr erleichtert, als ihre Freundinnen sich auf zu den Treffpunkten mit ihren Dates machten. Noch einmal prüfte sie ihr Äußeres und atmete tief ein und aus. Sie hoffte sehr, dass Scorpius sich keinen Scherz mit ihr erlaubte und dieser Halloweenball nicht zu ihrem schlimmsten Albtraum wurde.

Rose war es nicht gewohnt auf hohen Absatzschuhen zu laufen, weshalb sie anfangs sehr wackelig durch die Gänge lief. Beinahe wäre sie sogar gegen eine Rüstung gestolpert. Sie verfluchte sich und die verdammten Schuhe, doch als sie sich in einer Rüstung betrachtete, erkannte sie, dass die Schuhe bei dem Kleid einfach sein mussten. Was Frau nur immer alles auf sich nahm um einem Mann zu gefallen, schoss es ihr durch den Kopf und eine leichte Röte erschien auf ihren Wangen. So schritt sie die große Treppe zur Eingangshalle herunter, wo sich bereits viele Pärchen getroffen hatten. Rose suchte die Menge nach Scorpius ab, was nicht so einfach war, da alle Schüler verkleidet war und sie ja auch nicht wusste, wie Scorpius Verkleidung aussah.

Sie war so darauf fixiert ihn zu finden, dass sie die bewundernden Blicke ihrer Mitschüler nicht mitbekam und auch die leisen anerkennenden Pfiffe nicht wahrnahm. Als Rose die unterste Stufe erreicht hatte und noch immer nicht Scorpius erkannt hatte, fielen ihre Schultern enttäuscht zusammen. Er hatte sich nur einen Scherz erlaubt. Mit Sicherheit lachte er gerade mit seiner wirklichen Verabredung über ihre Blödheit.

„Du siehst wirklich aus wie Belle.“, vernahm sie neben sich eine Stimme und erschrocken schrie Rose auf, als sie ein Biest erblickte. Obwohl man von demjenigen, der unter der Maskierung war, nur seine Augen sah, wusste Rose, dass es Scorpius war. Seine graublauen Augen funkelten sie an und ein Lächeln bildete sich auf den Lippen. Erstaunt wollte Rose gerade testen, ob er eine Maske trug oder vielleicht sogar einen Trank angewendet hatte, um diese Maskierung zu erhalten, als ihr klar wurde, dass man so etwas nicht tat.

„Du kannst ruhig fühlen, ob das eine Maske ist oder nicht.“, lachte Scorpius und führte ihre Hand an seine Wange. Rose fiel der Unterkiefer herunter, als sie feststellte, dass er keine Maske trug. „Für irgendwas muss Zaubertränke doch gut sein.“, erklärte er und Rose konnte es nicht fassen. Der eitle Scorpius hatte tatsächlich einen Trank eingenommen, damit er hässlich wie ein Biest aussah. „Wie lange wirkt der Trank?“, fragte sie neugierig und Scorpius hob die Schultern. „So genau weiß ich das nicht. Aber bei der Zubereitung stand, dass es nur ein paar Stunden hält.“ „Danke.“, flüsterte sie und Scorpius sah sie fragend an. „Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast.“, erklärte sie und Scorpius harkte es Schulterzucken ab. Dann hielt er ihr seine Pranke hin und führte sie in die große Halle, die mit Kürbissen und Spinnennetzen geschmückt war.

Obwohl Rose das alles wie ein Traum vorkam, bemerkte sie jetzt die fragenden Gesichtet ihrer Mitschüler. „Oha, sie zerreißen sich schon das Maul, wer du bist.“, flüsterte Rose. „Sie überlegen, welcher Samariter sich bereit erklärt hat, mit mir auf den Ball zu gehen.“ „Rose, mach dich nicht selbst kleiner, als du bist.“, forderte Scorpius sie auf und führte sie zu dem Tisch, an dem bereits Albus und Marie saßen.

„Rose, wer…?“, fragte Marie sofort, doch Scorpius gab Rose ein Zeichen, dass sie nicht verraten sollte, wer er war. Selbst Albus, der mit Scorpius ein Zimmer im Schlangenkerker teilte, wusste nicht, wer sich hinter der Biestmaskierung versteckte. Ein bisschen kindisch fand Rose Scorpius Verhalten schon, aber gleichzeitig wollte sie nicht undankbar sein. Immerhin hatte er ihr einen Traum erfüllt – einmal mit einem Date auf den Halloweenball gehen.

Und es machte richtig Spaß mit ihm. Beim Essen scherzte und lachten sie fiel. Es war sogar komisch, dass Albus seinen besten Freund nicht erkannte. Ganz gentlemanlike bat Scorpius sie auch zum Tanzen auf. Natürlich hatte sie gewusst, dass er ein ausgezeichneter Tänzer war. Immerhin war er trotz allem noch ein Malfoy und die lernten doch schon im Babyalter sich richtig zu bewegen.

Doch fühlte sich Rose nicht tollpatschig in seinen Armen, obwohl sie nur die Grundschritte von ihrem Vater erklärt bekommen hatte. Außerdem war es schon etwas anderes selbst die Schritte auszuführen, anstatt nur auf den Füßen des Tanzpartners zu stehen. „Ich liebe dich.“, murmelte Rose leise vor sich hin und war sich zunächst noch nicht einmal sicher, ob sie es wirklich ausgesprochen hatte. Beim Tanzen hatte sie bemerkt, dass sie Scorpius in all den Jahren nicht wirklich gehasst hatte. Sie hatte sich noch nicht einmal mit ihm gestritten, wie es Louis und Roxanne getan hatte. Nein, sie hatten viel mehr aneinander vorbei gelebt und den anderen nicht zur Kenntnis genommen. Doch in den paar Wochen dieses Schuljahres hatte sie so viel über Scorpius erfahren, dass ihr dummes kleines Herz Purzelbäume schlug. Sie war verliebt – zum ersten Mal in ihrem Leben.

Erst als Scorpius aufhörte sich im Takt der Musik zu bewegen, erkannte Rose, dass sie die Worte wirklich ausgesprochen hatte. Peinlich berührt blickte sie jedoch zu ihm hinauf, obwohl sie viel lieber davon gelaufen wäre. Scorpius sah sie intensiv an. Es schien fast so, als würde er alles von ihr in sich aufsaugen. Dann senkte er langsam seinen Kopf, sodass die feinen Schnurrhaare sie kitzelten. „Ich liebe dich auch, Rose Weasley.“, murmelte er und küsste sie dann sanft.

Zunächst konnte Rose nur erstarrt stehen, doch dann legte sie eine Hand seine Wange und zog ihn näher zu sich heran. Ja, sie wurde sogar vorwitziger und öffnete langsam ihre Lippen. Ihr war nicht bewusst, dass die anderen tanzenden Paare nun zu ihnen herüberblickten. Ihr entgingen auch die erstaunten Laute, als Scorpius Maskierung verloren ging. Rose selbst bemerkte es erst, als sie sich zögerlich von Scorpius löste und die Augen nach dem Kuss wieder öffnete. Ein Lächeln umspielte Scorpius Gesicht und fast schon neckisch fragte er sie: „Verwandelt sich das Biest nicht bei dem Kuss in den Prinzen zurück?“

... once upon a time

„ACHTUNG!”

Lily und Alice duckten sich gerade noch rechtzeitig bevor die beiden Besenreiter über sie hinweg flogen. Jedoch konnte sie nicht mehr schnell genug zur Seite springen, als eine Schülerschar hinter den beiden her rannten ohne Rücksicht auf Verluste.

Leicht genervt rappelte sich Lily Evans wieder auf und klopfte von ihrer Schuluniform den Staub ab. Dann wandte sie sich Alice zu, die ebenfalls wieder auf den Beinen stand. Sie fluchte vor sich hin. „Es gibt nicht umsonst die Schulregel, dass man nicht im Gebäude fliegen darf.“ Lily konnte ihr nur zustimmen, doch blieb sie trotzdem ruhig. „Ich kann verstehen, warum du Potters Avancen immer wieder abblitzen lässt. Der ist noch immer ein kleiner Junge!“, meinte Alice zu ihr und harkte sich wieder bei ihr unter. Die beiden Freundinnen waren auf dem Weg zum Frühstück gewesen, als dieser Überfall passierte.

„Aber du musst ihm zugestehen, dass er seinen Pflichten als Schulsprechern gewachsen ist. Wer hätte das letztes Jahr schon gedacht?“, gab sich Lily doch den Ruck und verteidigte James Potter. „Mag ja sein, aber trotzdem wird er immer ein kleiner Junge bleiben.“, entgegnete Alice und sandte einen finsteren Blick in Richtung der beiden Jungs, die gerade von ihren Besen stiegen. „Bleiben Jungs nicht ihr Leben lang Jungs?“, fragte Lily lachend nach. „Vielleicht. Zum Glück ist Frank da anders.“, Alice Stimme wurde wieder weicher und als sie dann auch noch ihren Liebsten beim Frühstück erblickte war der Zorn bereits wieder verraucht.

Manchmal wünschte Lily sich genauso zu sein wie ihre Freundin. Alice wurde zwar schnell wütend, vergaß jedoch genauso schnell die Dinge. Sie selbst blieb zwar äußerlich die Ruhe selbst, doch innerlich zerfraß sie fast ihr Zorn. Nur bei Potter, da fuhr sie schneller aus der Haut. Was aber wohl auch daran lag, dass er sie immer mit derselben Frage nervte. Die anderen Mädchen konnten sie in der Schule einfach nicht verstehen. Ausgerechnet James Potter wollte mit ihr zusammen sein, doch was machte Miss Evans? Sie zeigte ihm nur ihre desinteressierte Schulter. Dabei war sie sehr wohl an James interessiert und fühlte sich sogar geschmeichelt, wie fürsorglich er manchmal mit ihr umging. Aber wie sollte sie sich sicher sein, dass sie die Einzige war?

Es mochte altmodisch klingen. Die Einzige sein. Beziehungen fingen nun einmal plötzlich an und hörten manchmal genauso schnell wieder auf. Aber Lily glaubte noch richtig an die wahre Liebe. Die Gefühle, die sie bereits jetzt für James hatte, waren stärker als die zu Remus, der ihr bester Freund war. Nur war sie sich ihrer noch nicht sicher.

„Hei, Evans? Willst du Potter und Black nicht mal Einhalt gebieten?“, rief Rufus Peterson zu ihr herüber. Er war der Vertrauensschüler von Ravenclaw und war bitter enttäuscht gewesen, dass er nicht Schulsprecher geworden war. Natürlich mischte er sich jetzt in ihre Aufgaben ein. „Kümmer dich um deine Angelegenheiten, Peterson.“, knurrte sie und stand wieder auf. Sie wollte sich jetzt nicht nachsagen lassen, dass sie ihren Pflichten nicht nachkam. „Soll ich mitkommen?“, fragte Alice höflich nach. Lily wusste genau, dass ihre Freundin eigentlich nicht mit wollte, es aber tun würde, wenn sie jetzt die Frage bejahen würde. „Nein, bleib du hier.“, erwiderte sie deshalb.

Also ging Lily alleine zu dem Unruheherd. Eine richtige Menschentraube hatte sich schon wieder um die beiden Köpfe der Rumtreiber gebildet. Klein-Peter hing mal wieder am Rockzipfel von James Potter und bettelte um Aufmerksamkeit. Bis heute hatte Lily noch nicht verstanden, warum ausgerechnet der plumpe, dümmliche dicke Junge sich ein Freund von James und Sirius nenne konnte.

Auch Remus stand bei seinen Freunden. Er hielt sich jedoch zurück. Viel lieber las er in seinem Zaubereigeschichtsbuch. Lily konnte es ihm nicht verübeln, dass er als Vertrauensschüler nicht eingriff. Wer würde sich schon gegen seine Freunde stellen? Und Lily wusste, wie dankbar Remus war, dass er überhaupt Freunde hatte. Wenn er wohl wissen würde, dass sie sein Geheimnis schon seit drei Jahren kannte, könnte er ihr wohl nicht mehr in die Augen sehen.

„Potter, Black!“, versuchte sie die Aufmerksamkeit der beiden Rumstreuner zu erlangen. Bei James passierte es sofort und natürlich strich er sich wieder durch seine Haare. Wenn Lily ihn nicht schon seit Jahren kennen würde, hätte sie gedacht, dass er sie noch verwuselter machen wollte, damit es aussah er käme gerade erst aus dem Bett. Doch dies war eine Geste der Unsicherheit bei dem sonst so furchtlosen James Potter.

„Hei, Prongs, sieh mal, wer gerade aus dem Traumland geflohen ist!“, machte Sirius seinen besten Freund auf die Ankunft eines Slytherins aufmerksam. Lily konnte James ansehen, dass er wohl zwischen zwei Stühlen stand. Zum einen war da sein bester Freund, mit dem er gerne Streiche spielte – vor allem an Snape -, und auf der anderen Seite stand sie, die ihm deutlich gemacht hatte, dass sie mit einen Kindskopf nichts anfangen konnte.

„Ah, Schniefelus!“, entschied sich James schlussendlich für den Kindskopf in sich. Die beiden Löwen schlenderten eher zu ihrem Opfer, als dass sie gingen. Lily folgte ihnen und packte sie an ihren Umhängen. „Das macht ihr nicht.“, zischte sie, doch Sirius wandte sich schnell aus ihrem Griff und zog seinen Freund mit sich. „Was meinst du, Prongs, von wem Schniefelus geträumt hat?“, fragte Sirius laut genug, um die Aufmerksamkeit der kompletten Schule zu haben. „Vielleicht von einen Anti-Schuppen-Shampoo, damit seine Haare nicht mehr so fettig aussehen?“, spielte James mit und Lily schloss kurz die Augen. Diese Idioten! Das konnte doch nur nach hinten losgehen.

„Hei, Schniefi, willst du uns nicht aufklären?“, wandte sich Sirius nun direkt an ihr Opfer und Snape drehte sich auch noch zu ihnen herum.

„Willst du das noch einmal mit den Bienchen und Blümchen erklärt bekommen?“, fragte der Slytherin und leise Lacher kamen in der Großen Halle auf. „Argh, Schniefelus, ich glaube, dass müsste ich dir eher erklären. Wie viele Freundinnen hast du noch einmal gehabt?“, entgegnete Sirius lachend und erwartete erst gar keine Antwort. „Du musst mir unbedingt das Mädchen vorstellen, welches deine Gegenwart jedem anderen vorzieht.“, machte nun auch James mit und ein Funkeln trat in Snapes Augen. „Oh, da fällt mir eine ein.“, grinste Snape siegessicher und trat vor James. Sehr zu James Unbehagen war Severus gut einen Kopf größer, weshalb er nun zu ihm aufsehen musste.

„Lily Evans zieht meine Gegenwart der deinen vor.“, erklärte Severus und man sah deutlich, wie sehr er seinen verhassten Gegner verletzte. James zuckte regelrecht zusammen und Schmerz konnte man seinem Gesicht ansehen. Anstatt wie es sonst seine Art war erwiderte James nichts. Nein, er schluckte nur schwer. Lily erschien es fast, als würde er aufgeben.

Irgendwas legte sich auf ihr Herz und umschloss es so feste, das sie Angst bekam, dass er nicht mehr weiter schlagen konnte. Gleichzeitig schnürrte sich ihr Hals zu und Tränen traten ihr in die Augen. Sie hatte noch nie einen so niedergeschlagenen James Potter gesehen. Bis jetzt hatte sie immer geglaubt, dass nichts und niemand James von seinem Tun abhalten konnte. Doch diese Niedergeschlagenheit, die Verletztheit und diese Hilflosigkeit schienen seine Kraft zu rauben.

„In den letzten Jahren aber wohl nicht mehr. Selbst Evans hat mit der Zeit gemerkt, was für eine schmierige Kakalake du bist, Schniefelus!“, verteidigte Sirius seinen Freund. Sofort verschwand Severus siegessicheres Grinsen. „Sieh dich vor, Black. Irgendwann wird dich deine große Klappe noch den Kopf kosten.“, drohte Severus, doch Sirius lachte auf. Doch verging dem Blacksprößling sein Lachen, als er seinen besten Freund noch immer wie erstarrt an seiner Stelle stehen sah.

Fast schon mit Gewalt zog Sirius seinen Freund aus der Menschentraube hinaus in die Eingangshalle und dann hinaus auf die Ländereien. James sagte nichts und trotte neben seinem Freund über die Wiese.

Beide bekamen nicht mit, dass sich Lily ebenfalls aus der großen Halle verzogen hatte und nun heimlich hinter den beiden Rumtreibern herschlich. Als sie in den verbotenen Wald verschwanden verwünschte Lily Sirius, als sich erneut selbst fangen musste, da sie wieder einmal über eine Wurzel gestolpert war. Ihr kam es sogar fast so vor, als wüssten die beiden jungen Männer über jede Wurzel in diesem Wald Bescheid, sodass sie schneller voran kamen. Erleichtert atmete sie auf, als Sirius sich mit James an einem friedlich abgelegten Teich setzte.

„Vergiss Schniefelus, Prongs!“, forderte Sirius, doch James schüttelte nur den Kopf. „Er hat aber Recht. Lily hält es noch nicht einmal eine Stunde in meiner Nähe aus, während sie mit ihm ganze Nachmittage verbracht hat.“, erinnerte James seinen besten Freund. „Du weißt, ich verstehe nicht, warum du so hinter Evans her bist, aber sie kann doch nicht ganz dicht sein, wenn sie lieber mit Schniefelus ihre Zeit verbringt als mit dir.“ „Sirius, hör auf so über Lily zu sprechen. Du hast mir versprochen, dass du es zumindest nicht mehr in meiner Gegenwart tust.“, erinnerte James seinen Kumpel. „Was hat sie, dass dich so fesselt?“, erkundigte sich Sirius und Lily murmelte leise einen Zauberspruch, damit sie die folgenden Worte auf keinen Fall verpasste.

„Wie soll ich das erklären?“, begann James zu erklären. „Als Kind hat mir Mum immer das Märchen von Hexe Marie und die verrückten Kobolde vorgelesen. Damals hab ich nie verstanden, warum sie nicht den Schönling von Zauberer genommen hat, der ihr so viel bieten konnte. Doch heute weiß ich, dass es nicht nur auf das Äußere ankommt. Dass Liebe nicht wie viele es sich träumen mit dem ersten Blick kommt.“ „Aber du hast noch nie ein anständiges Gespräch mit Evans geführt.“, sprach Sirius dazwischen. „Ja, aber ich hab sie in all den Jahren erlebt. Ist dir nie aufgefallen, dass sie sich hektisch eine Strähne hinters Ohr streicht, wenn sie keine Antwort auf eine Frage im Unterricht kennt. Oder dass sie erst tief ein- und ausatmet, wenn sie wütend ist und dadurch weiterhin ruhig nach außen erscheint.“, zählte James auf. „Oder das Leuchten ihrer Augen, wenn sie glücklich ist oder unheimlich sauer. Es ist nicht nur, dass ihre Augen dann wie Smaragde funkeln. Nein, für mich ist es fast, als würde die Sonne erneut aufgehen. Aber das alles ist nicht im Vergleich zu ihrem Lachen. Sie lacht nicht immer aus vollem Herzen, doch wenn sie es tut, dann könnte mein Herz zerspringen. Dann habe ich das Gefühl, als wäre ich der mächtigste Zauberer.“

Lily hielt die Luft an. Die Tränen, die sich aus ihren Augen verflüchtigten, wischte sie kurz weg. Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht, dass der große Potter so schöne Worte finden konnte, die sie beschreiben konnten. „Lily ist für mich nicht irgendeine Frau, Sirius. Sie ist die Eine, die für mich nur zählt. Wenn es mir dreckig geht, stehe ich oft morgens nur auf, um ihr Gesicht zu sehen. Mir ist es egal, ob sie mich anschreit oder mich um Hilfe für die Schulsprecheraufgaben bittet. Allein, dass sie mit mir spricht, ist wie der erste Sonnenstrahl, der dich morgens weckt. Ihr Lachen ist wie meine tägliche Nahrung.“ „Okay, okay, Prongs, ich habs verstanden. Evans ist was Besonderes für dich. Ich versteh nur nicht, warum du dich in den letzten Jahren für sie so zum Affen gemacht hast.“, fragte Sirius nach. „Weil ich sie liebe.“, antwortete James direkt und ohne Zögern.

Lily schnappte nach Luft. Wie konnte er das einfach so sagen. Aber woher wusste er das so genau? Und warum wusste er das schon so früh in seinem Leben? Lily glaubte nicht, dass man schon mit 17 oder 18 Jahren wusste, was Liebe ist. Es war vielleicht von vielen ein Traum schon früh ihren Seelenverwandten zu treffen, doch die Wirklichkeit sah einfach immer anders aus.
 

Drei Jahre später konnte sich Lily sicher sein, dass ihre Wirklichkeit wie ein Traum war. Sie war verheiratet und das schon seit zwei Jahren. Zwei wundervolle Jahre in denen sie selbst die dunkle Zeit, in der sie nun einmal lebte, vergessen konnte. Aber eins war nicht wie im Traum… Sie musste auch unheimlich für ihr Glück kämpfen. Jeden Tag musste sie die Angst durchleben, dass James nicht mehr von seinem Auftrag nach Hause kam.

„Woh, was ist denn hier passiert?“, fragte James, als er zur Tür hereinkam. Er stieg über einen Bauklötzchenberg und balancierte über die vielen Kuscheltiere. „Dein Sohn ist passiert.“, meinte Lily und lehnte ihren Kopf gegen die Wand. Sie saß im Erker auf ihrer geliebten Bank und konnte sich kaum noch bewegen. Lächelnd kam James zu ihr herüber und küsste sie zärtlich. Dabei umfasste er ihr Gesicht und streichelte sanft ihre Wangen. „Harry hat das ganze Chaos hier gemacht? Oder hat seine Mama wieder mal nicht Nein sagen können?“, neckte er sie und Lily seufzte auf. Wie gut James sie doch einfach kannte!

Ja, sie konnte Harry einfach nicht sein Spielzeug vorenthalten, wenn er wieder etwas Neues entdeckt hatte. An Aufräumen dachte sie dabei überhaupt nicht, was sie früher niemals hätte durchgehen lassen.

„Ich kann einfach nicht Nein sagen, wenn Harry mich anlächelt. Du weißt genau, dass ich gegen euer Lächeln nicht ankomme!“, erklärte Lily und verzog schmollen den Mund. „Das ist nur gerecht, denn ich kann euren Augen einfach nicht wiederstehen.“, erklärte James und küsste sie noch einmal. „Wo ist denn unser Chaos-Monster?“ „In seinem Bettchen.“, meinte Lily und war dankbar, dass James ihr aufhalf. Gemeinsam gingen sie durch ihr kleines Häuschen in Godrics´Hallow, was sie sich zusammen eingerichtet hatten.

In dem kleinen Raum, den sie gemeinsam mit muggelkraft gelb gestrichen hatten und alle Möbel ohne Zauberkraft aufgebaut hatten, lächelten beide sich glücklich an. In dem hölzernen Gitterbettchen schlummerte ihr kleiner Sohn, der in drei Wochen ein Jahr alt wurde, friedlich neben seinem schwarzen Kuschelhund. „Woher ist der denn?“, fragte James erstaunt und deutete auf besagtes Kuscheltier. „Na von wem wohl?“, antwortete Lily und lachte leise auf, als James Sirius knurrte.

Kurz strich James über das strubbelige Haar seines Sohnes, was genauso dunkel war wie sein eigenes. Dann gab er Lily einen Kuss auf die Stirn und zog sie aus dem Raum wieder heraus. „Da Harry ja ausgenockt ist, könnte ich mich ja jetzt meiner Frau voll und ganz zuwenden.“, erklärte er. „Und was ist mit dem Chaos?“, fragte Lily und James schwang seinen Zauberstab. In wenigen Sekunden räumte sich das komplette Haus von selbst auf. Lily hob nur eine Augenbraue. Sie hatte mit James eigentlich ausgemacht, dass sie im Haushalt so wenig Zauberei wie möglich benutzten. „Das ist eine Ausnahme. Außerdem ist Aufräumen nicht gerade förderlich, wenn man seine Ehefrau verführen will.“, erklärte James und zog sie ins gemeinsame Schlafzimmer. Mit einem wissenden Lächeln ließ Lily es zu, dass James sie auf das Bett legte, über den sie ein Zitat von Jean de La Bruyére gemalt hatten. Die äußersten Gegensätze berühren sich.

... not the diamond greezer

„Wenn Jemand etwas gegen diese Verbindung einzuwenden hat, dann möge er jetzt sprechen oder für immer schweigen.“ Früher wären diese Worte für Daphne die schönsten auf der Welt gewesen. Ja, sie hatte sie sogar herbeigesehnt. Doch jetzt besiegelten sie ihre Gefangenschaft. Ihrer Gefangenschaft in den alten Traditionen und den Fängen ihrer Familie. Sie, Daphne Greengrass, heiratete gerade ihn, Terence Higgs, einen Mann, den sie zu Hogwartszeiten wegen seines üblen Charakters und seiner arroganten Art lieber aus dem Weg gegangen war. In den sechs Jahren, in denen sie zusammen im Hause Slytherin gewohnt hatten, hatten sie vielleicht zehn Sätze miteinander gesprochen. Und nun musste sie ihr ganzes Leben mit ihm verbringen.

Daphne hatte schon früh gewusst, dass sie nicht wie andere ihre Liebe frei auswählen konnte, dass sie nicht die Freiheit hatte, selbst über ihr Leben zu entscheiden. So hatte sie auch nicht eine Ausbildung als Anwältin begonnen, sondern ganz wie ihre Mutter es wollte, gelernt eine hervorragende Gastgeberin zu werden. Die Stunden, die sie im Salon verbracht hatte, waren ihr verhasst gewesen. Es hatte sie nie interessiert, welches Tafelservice sie zu welchem Anlass auf den Tisch stellen musste. Doch sie hatte geschwiegen, hatte fleißig alles gelernt und versucht, es ihrer Mutter recht zu machen. Mit Kindlicher Naivität hatte sie geglaubt, so die Liebe ihrer Mutter zu bekommen.

Heute wusste Daphne, dass sie niemals die Liebe ihrer Mutter gewinnen würde. Ihre Mutter hatte schon immer Astoria angehimmelt. Daphne hatte es nie etwas ausgemacht, dass ihre Mutter alles für die Jüngste im Hause tat, damit sie glücklich war, doch würde sie ihr niemals verzeihen, was sie ihr angetan hatte. Nur weil ihre kleine Schwester die große Liebe ihres Leben in Form von Draco Malfoy gefunden hatte und ihn heiraten wollte – eine Liebesheirat, die Daphne ihr immer gewünscht hatte -, musste sie nun Terence Higgs heiraten. Es war eine alte Tradition, dass die jüngeren Schwestern nicht heirateten, bevor die älteren nicht unter der Haube waren.

„Sie dürfen die Braut nun küssen.“

Auch ein Satz, von dem Daphne geträumt hatte. Doch die Wirklichkeit war kein Traum. Sie blickte in das Gesicht ihres Bräutigams und ein leichter Schauer fuhr über ihren Rücken. Wie sollte sie diesem Mann vertrauen, wo sie doch Angst vor ihm hatte? Terence war gewiss keine schlechte Partie in Sachen Aussehen, doch der Kern, der hinter der schönen Fassade verborgen lag, war so geheimnisvoll wie erschreckend. Ein kurzer gehauchter Kuss besiegelte ihre Gefangenschaft und Daphne zwang sich zu einem Lächeln. Es erreichte nicht ihre Augen und es war auch nur von kurzer Dauer.

Daphne überstand ihre Hochzeit. Sie versuchte nur so wenig Zeit wie möglich mit ihrem Bräutigam zu verbringen. Sie saß während des Dinners an seiner Seite, doch wechselte sie kein Wort mit ihm. Die Tanzfläche eröffneten sie gemeinsam, doch danach betraten sie zusammen nicht mehr die Tanzfläche. Auch das Anschneiden der Hochzeitstorte führten sie zusammen aus. Als Terence seine Hand auf ihre legte und sie das Messer führen ließ, war es Daphne, als wollte er ihr Kraft geben. Doch der Moment war so kurz, dass Daphne sich selbst für verrückt hielt.
 

Kurz nach Mitternacht entführten ihre Mutter und Schwiegermutter sie von der Feier um sie für die Hochzeitsnacht zurecht zu machen. In Daphne kam das Dinner, in dem sie eigentlich nur herumgestochert hatte, fast wieder hoch. Die Hochzeitsnacht. Ein Traum für so viele Bräute, doch für sie der Albtraum. Wie sollte sie mit Terence schlafen? Es war nicht so, dass Daphne noch Jungfrau war. Was eigentlich von ihr erwartet wurde. Aber auch Daphne hatte ihre rebellische Zeit gehabt – mit fünfzehn.
 

Damals hatte ihre Mutter ihr einen Traum von Kleid verweigert und es stattdessen Astoria gekauft. Was hatte sie Astoria und ihre Mutter dafür gehasst. Das Kleid war ein wahrer Traum gewesen – ein Traum in weinrot, der im Rücken sehr tief ausgeschnitten war und ihre Figur umschmeichelt hatte. Für Astoria war das Kleid eigentlich viel zu kurz gewesen. Immerhin war sie gut zehn Zentimeter größer als Daphne. Aber das hatte ihre Mutter dabei nicht gestört und in Daphne war irgendwas kaputt gegangen.

Sie war wütend in den Schlafsaal ihrer Schwester gestürmt, hatte das Kleid im Kleiderschrank gesucht, es herausgezerrt und es in viele kleine Stofffetzen gerissen. Es war erstaunlich gewesen, wie stark sie in ihrer Wut sein konnte. Dass ihr dabei Tränen über die Wangen liefen, bemerkte sie erst als sie die Fetzen auf das Bett warf, die Zimmertür hinter sich schloss und in den Gemeinschaftsraum ging. Dort kam Blaise Zabini auf sie zu. Zunächst ging er einfach an ihr vorbei, doch dann blieb er stehen, packte sie an den Schultern und drückte sie gegen die Kellerwand. „Was ist los mit dir, Greengrass?“, fragte er sie unverblümt und seine Stimme duldete keine Ausreden. „Es ist nichts. Ich will einfach nur hier weg.“, erklärte sie und wand sich unter seinen Händen. „Daphy, komm schon.“ Daphne blickte in das Gesicht ihres Mitschülers und irgendwie sprang eine Sicherung bei ihr durch. „Ach scheiß drauf.“, fluchte sie und küsste ihn stürmisch. Vielleicht lag es daran, dass sie sich verzweifelt nach der Liebe ihrer Mutter sehnte, doch das war ihr jetzt egal. Ihr war egal, dass sich so etwas nicht für eine Greengrass gehört, dass alles es nicht von ihr erwarteten. Das einzige was zählte, war, dass sie vergessen wollte.

Mit ihrer neugewonnen Kraft zerrte Daphne Blaise die Treppen hinunter in seinen Schlafsaal. Sie küsste ihn, als hinge ihr Leben davon ab, und zu ihrem Erstaunen wehrte Blaise sich nicht. Nein, es schien fast so, als wolle er das hier alles. Gut.

Im Schlafsaal von Blaise und Draco erwischten sie der Malfoy, doch nur ein Wort von Blaise und der Malfoy verschwand und das Zimmer gehörte ihnen alleine. Eigentlich hätte sie Angst bekommen sollen, doch sie zerrte ihn zu seinem Bett und tat das, was eine Daphne Greengrass niemals getan hätte, wenn sie nicht so verletzt wäre.

Daphne bereute diese Nacht nicht. Sie bereute nur, dass sie nicht klar bei Verstand war. Mit Blaise hatte sie danach kaum noch normal umgehen können. Es war bei der einen Nacht geblieben, doch irgendwie hatte sie das gute Verhältnis zwischen ihnen beiden zerstört. Astoria war am nächsten Tag wütend zu ihr gekommen, hatte ihr die schlimmsten Sachen an den Kopf geworfen. Ihr war es egal gewesen und sie hatte es auch genossen. Ihre Freundinnen hatten ihr stolz auf die Schulter geklopft. Es war der Anfang gewesen von ihrer Rebellion.
 

„Du wirst ihn bezaubern.“, versprach ihre Schwiegermutter und Daphne lächelte sie gezwungen an. „Es ist so schön, dich als Schwiegertochter zu haben.“, schluchzte Mrs Higgs und Daphne konnte nur noch schwer schlucken. Sie mochte Terence Mutter. Sie war wirklich lieb und tat alles, damit es ihrem Sohn gut ging. Daphne wusste nur nicht, warum diese Frau dann einer Zwangsehe zugestimmt hatte.

Als die beiden älteren Damen den Raum verließen, sprang Daphne aus ihrem Bett und suchte sich schnell ein paar Sachen aus ihrem Kleiderschrank zusammen. Sie wollte nicht in einem Negligé auf Terence warten. Schon gar nicht, wenn ihre Hochzeitsnacht bevorstand.

So fand Terence sie vor. Nicht in einem wunderschönen Hauch aus Nichts, sondern dick eingepackt in einen Schlafanzug mit dicken Wollsocken. Also ganz anders als ihm seine Schwiegermutter versprochen hatte. „Ich werde nicht mit dir schlafen.“, erklärte Daphne und Terence hob nur eine Augenbraue. Er ging auf seine Seite des Bettes und begann sich aus seinem Anzug zu schälen. „Hast du mich gehört? Wir werden heute Nacht nicht miteinander schlafen. Wir werden niemals miteinander schlafen.“, beteuerte sie. „Das dürfte schwierig werden, wo wir beiden nun miteinander verheiratet sind.“, erklärte er nüchtern. „Ich liebe dich aber nicht.“, schrie Daphne ihn regelrecht an und bemerkte nicht, wie er unter ihren Worten zusammenzuckte. „Gut, du liebst mich nicht. Du bist aber immer noch meine Frau und wir werden unseren ehelichen Pflichten nachkommen.“, sagte er mit ruhiger Stimme. Daphne sah ihn mit großen Augen an. „Du kannst mich nicht dazu zwingen, mit dir zu schlafen.“, murmelte sie fast schon, doch Terence verstand sie sehr wohl. „Doch das kann ich und ich werde es auch tun, wenn du dich weiterhin so kindisch verhältst. Ich bin dein Ehemann, akzeptier das endlich.“, erklärte er und seine Stimme wurde zum Schluss zornig und drohend. Aber für ihn schien das Gespräch beendet zu sein, denn er klappte seine Bettdecke auf und legte sich hin. Demonstrativ legte er sich so, dass sie nur seine Kehrseite sah.

„Ich will, dass du woanders schläfst.“ „Vergiss es, dass ist noch immer mein Bett.“, kam es aus dem Kissen und Daphne wurde wieder einmal klar, wo sie sich befand. Kurzerhand wollte sie sich einen anderen Schlafplatz suchen, doch Terence kam ihr zuvor und packte ihre Hand, als sie aufstehen wollte. „Vergiss es. Du schläfst hier.“ „Ganz bestimmt nicht.“, erwiderte Daphne und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien. „Du wirst hier schlafen.“ „Nein, ich kann dir nicht vertrauen.“, erklärte Daphne und Terence sah sie verwirrt an. „Du willst hier nicht schlafen, weil du denkst, dass ich mitten in der Nacht über dich herfallen würde?“, fragte er geschockt nach und Daphne nickte. „Schön, dann hör gut zu, denn ich werde es nur einmal sagen. Du und ich sind verheiratet, ob wir es wollen oder nicht. Wir werden beide in diesem Bett schlafen. Punkt. Es wird nichts passieren, was nicht beide wollen. Wenn das bedeutet, dass wir beiden keinen Sex miteinander haben – schön, dann haben wir keinen Sex. Aber wir werden keinen Sex außerhalb unserer Ehe haben. Hast du mich verstanden? Du wirst mich nicht mit irgendwem betrügen, genau so wenig, werde ich mir irgendeine Kellnerin schnappen.“, erklärte Terence und seine Stimme klang ziemlich wütend. „Wir werden nach außen hin das glückliche Ehepaar geben, doch nur wir beiden alleine wissen, dass wir es nicht sind.“

Daphne sah ihn mit großen Augen an. Terence selbst hatte nicht gemerkt, dass sich seine Hand fester um Daphnes Handgelenk gelegt hatte, doch sie tat es und Angst kam in ihr auf. Konnte Terence gewalttätig werden? Würde er es sogar wagen, sie zu schlagen, wenn sie nicht gehorchte? Fragen über Fragen schossen Daphne durch den Kopf, doch fühlte sie sich zu eingeschüchtert, als dass sie sie stellen konnte. Noch einmal schluckte sie hart und legte sich zurück, dabei versuchte sie soweit wie möglich an die Bettkante zu kommen und drehte Terence den Rücken zu. In der Nacht konnte sie keine Stunde schlafen, da die Angst und Unsicherheit die Träume raubte.
 

„Ich muss heute etwas besorgen. Willst du mit?“, fragte Terence sie am Frühstückstisch. Er versteckte sich hinter dem Tagespropheten und Daphne war erstaunt, dass er überhaupt wusste, dass sie hier war. Selbst nach drei Monaten Ehe fühlte Daphne sich hier noch immer nicht zuhause. Die Flitterwochen hatte sie in Australien verbracht – weit weg von allen, die sie kannten. Anders als man es von Frischvermählten erwartet hätte, erkundeten Terence und sie das Outback. Seit der Hochzeitsnacht war Terence nicht mehr wütend geworden, sondern nahm eigentlich alles schweigend hin.

„Ja, ich könnte neue Bücher gebrauchen.“, erklärte Daphne und Terence klappten den Tagespropheten zusammen. „Du hast hier eine ganze Bibliothek und willst mir sagen, dass du schon alle Bücher durch hast?“, fragte er erstaunt und Daphne schüttelte den Kopf. „Nicht alle obwohl ihr wirklich wundervolle Bücher habt.“ „Wir.“, verbesserte Terence sie und Daphne stutzte. „Wir, Daphne. Es gibt kein Ihr und Ich, sondern nur noch ein Wir. Dir gehört alles hier im Haus genauso wie mir.“, erklärte er und die junge Frau nickte nur. Sie hatte sich noch nicht wirklich daran gewöhnt, dass das jetzt ihr zuhause war.

Plop.

„Argh!“, schrie Daphne erschrocken auf, als die Hauselfe neben ihr auftauchte. „Master Higgs, Misses Higgs, ein Brief für sie.“, plapperte die kleine Elfe drauf los und reichte Terence den Brief. „Er ist von Draco.“, erklärte Terence mit einem kurzen Blick auf die Schrift und las dann den Brief durch. „Deine Schwester heiratet in zwei Monaten Draco Malfoy.“, erzählte Terence und Daphne reagierte kaum auf seine Aussage. Sie hatte es schon gewusst, als er ihr mitgeteilt hatte, wer den Brief geschrieben hatte. Es hatte sie nur gewundert, dass es so lange gedauert hatte. Immerhin war sie schon seit drei Monaten verheiratet. Sie hatte eher erwartet, dass eine Woche nach ihrer Vermählung ihre kleine Schwester sich verloben würde.

„Du scheinst nicht gerade überrascht zu sein.“, meinte Terence, der sie beobachtet hatte. „Nein nicht wirklich.“, erklärte sie. „Immerhin wurde ich deswegen Zwangs verheiratet.“ Daphne sah nicht zu ihm auf und auch Terence sah sie nicht an. Nachdem sich die Stille über sie beide weiter ausbreitete, stand Terence auf und machte sich für ihren Ausflug fertig.
 

Die Winkelgasse hatte sie schon immer geliebt. Das hektische Treiben, die Gerüche aus der Apotheke, die strahlenden Kinderaugen, wenn sie des Weasleys zauberhafter Scherzartikelladen verließen, die begeisterten Fuchtellaien von Kindern, die gerade ihren Zauberstab bei Mister Olivander gekauft hatten und die bemühten Eltern, die ihre Kinder nicht im Gedränge verlieren wollten. Diese Einkaufsstraße war immer mit Leben gefüllt.

Terence und Daphne gingen nebeneinanderher und die junge Frau hatte das Vergnügen in den Augen ihres Mannes das kindliche Glitzern zu sehen, als sie an Qualität für Quidditch vorbeigingen. Im Schaufenster des Ladens war der neue Feuerblitz 2000, der ganze Stolz der Rennbesen, und die Kinder drückten sich bereits die Nasen am Schaufenster platt. Daphne konnte sich sogar vorstellen, dass auch Terence vor diesem Rennbesen stand und die Scheibe ansabberte. Sie wusste ja, dass er Quidditch liebte und sogar drei Jahre in der Hausmannschaft gespielt hatte, bevor ihn Draco Malfoy dank seines Reichtums vertrieben hatte. Er beteuerte noch heute immer, dass ihm das nichts ausgemacht hätte – ja, sogar seinen Abschluss beschert hätte, da er sich endlich auf die Schule konzentriert hatte.

Eigentlich hätte Daphne gedacht, dass er irgendwelche Anzüge bei Madam Malkins kaufen wollte, doch als er in die Nocturngasse abbog, schauerte es ihr. Nicht diese dreckige, unheimlich Gasse, in der sie sich schon als kleines Kind vor den Gestalten gefürchtete hatte, die dort umher strichen. „Terence…“, begann sie, doch verließ sie der Mut, als eine Gestalt auf sie zukam. Schweigend und irgendwie Schutzsuchend versuchte Daphne mit ihrem Ehemann Schritt zu halten und atmete sogar etwas erleichtert auf, als sie bei Borgin & Burke´s einkehrten und dort keine Menschenseele zu sehen war.

Daphne konnte sich nicht wirklich vorstellen, was Terence hier kaufen wollte. Seine Familie war nicht bei Voldemorts Rückkehr zu dem schwarzen Magier zurück gekehrt. Sie hatten ihn verraten und die Jahre im Verborgenen gelebt. In der Hinsicht war Daphne sogar froh, dass sie mit Terence Higgs verheiratet worden war. Es hätte sie nämlich schlimmer treffen können, wenn sie zum Beispiel Malfoy, Crabbe oder McNair hätte heiraten müssen. Mit einem ehemaligen Todesser verheiratet zu sein, wäre für Daphne der schlimmste Albtraum geworden.

„Was willst du hier denn kaufen?“, fragte Daphne tapfer und Terence schüttelte nur den Kopf. Ein Zeichen dafür, dass sie lieber nicht sprechen sollte. Im nächsten Moment kam auch schon Mr. Burke in den vorderen Teil seines Ladens und bediente Terence, während Daphne sich im Laden umsah. Diese Totenköpfe, Glasaugen, Blut bespritzen Spielkarten oder auch die menschlichen Knochen waren eher abstoßend und Daphne konnte nur hoffen, dass sie sehr bald diesen Laden wieder verlassen würden.

„Es war mir ein Vergnügen mit ihnen Geschäfte gemacht zu haben.“, hörte sie gerade und wand sich wieder ihrem Mann zu, der bereits an der Tür stand und sie ihr offen hielt. Es verwunderte sie aber, dass er keine Tasche trug. „Wo ist deine neuste Errungenschaft?“, fragte sie und Terence verzog nur leicht spöttisch das Gesicht. „Ich habe etwas verkauft.“, erklärte er dann und führte er sie schnell aus der finsteren Gasse heraus.

Sehr zu ihrem Erstaunen erwies sich Terence als Buchexperte. Gemeinsam mit ihm suchte sie sich Bücher aus. Es machte Spaß mit ihm zusammen durch die Seiten der Bücher zu Stöbern und seine abfälligen Kommentare zu den Liebesromanen, die sie aussuchte, zu hören. Er empfahl ihr meistens Krimis, doch auch das Märchenbuch von Beedle dem Barden war dabei. Schlussendlich kaufte sie sich das Märchenbuch, einen Liebesroman und eine Gedichtsammlung. Die Gedichtsammlung war von Muggeln geschrieben worden und eigentlich ziemte es sich nicht für eine Greengrass und jetzt auch Higgs so ein Buch zu lesen, doch Daphne war einfach zu neugierig, was die Muggel so schrieben. Außerdem sagte Terence nichts dazu, dass sie dieses Buch kaufte, obwohl er sehr wohl wusste, was es war.
 

Zurück im Haus der Higgs entschuldigte sich Terence und verschwand in seinem Büro für kurze Zeit. Daphne hingegen ging ins Wohnzimmer, wo die kleine Hauselfe sie bereits erwartete. Eifrig wie immer, wollte die kleine Haushaltshilfe sofort das Feuer im Kamin schüren, doch Daphne hielt sie zurück. „Lizzie, ich möchte das gerne selbst machen. Warum machst du dir nicht einen schönen freien Nachmittag?“ „Miss verlangt was von Lizzie?“, erkundigte sich die kleine Elfe geschockt und blickte Daphne mit ihren großen Kulleraugen an. „Nun ja, ich dachte, du wolltest dich vielleicht heute Nachmittag mit deinen Freunden treffen…“, erklärte Daphne sich. Es war zwar noch ziemlich neu, dass Hauselfen Rechte hatte, doch Daphne fand die Idee und auch die Umsetzung, die Hermine Granger in den wenigen Jahren, die sie jetzt schon im Ministerium arbeitete, sehr gut.

„Lizzie hat keine Freunde. Lizzie ist voll und ganz um das Wohl der Familie Higgs besorgt.“, teilte die Hauselfe mit und Daphne bedauerte sie ein wenig. Keine Freunde… Es war fast so wie bei ihr. Sie hatte auch nur wenige Freunde und im Moment war sie auch alleine. Julie war auf einer Weltreise und Grace war mit ihrer neuen Flamme beschäftigt. „Dann geh raus, genieß den Herbst und schleck vielleicht noch ein leckeres Eis.“, beschloss Daphne und reichte der kleinen Hauselfe ein bisschen Geld. „Miss ist zu gütig zu Lizzie.“, beteuerte diese immer wieder und ihr sah man an, dass sie sich schon riesig auf den freien Nachmittag freute.

Kaum war Lizzie verschwunden, als Daphne auch schon das Feuer selbst anzündete und in die Küche verschwand. Nachdem sie die Schränke mehrmals auf machte und sie frustriert wieder zuwarf, weil sie nicht sofort das Gewünschte fand, kochte die neue Hausdame heiße Schokolade und drapierte die leckeren Teeplätzchen auf einem Teller. Mit ihren beiden Genussmitteln ging Daphne zurück ins Wohnzimmer, wo das Feuer eine angenehme Wärme verbreitete. Wie sie es früher immer zuhause als kleines Mädchen gemacht hatte, kuschelte sich Daphne auf einen Sessel, deckte sich mit einer Decke zu und öffnete das Gedichtbuch. Während sie die Gedichte las, schlürfte sie an ihrer Schokolade und knabberte ein Plätzchen nach dem anderen.

So fand Terence sie vor und musste sich ein Lachen verkneifen. „Na da hat es sich aber einer bequem gemacht.“, meinte er und erschrocken versuchte Daphne sich wie eine Dame hinzusetzten. „Nein, bleib ruhig so. Wir sind unter uns, warum sollten wir es uns dann unangenehm machen?“, fragte Terence und setzte sich in den Sessel neben Daphne vor den Kamin und stibitzte ihr sogar ein Plätzchen. „Ich hab über unsere Ehe nachgedacht…“, begann er und Daphne legte das Buch auf Seite.

„Du denkst bestimmt, dass wir Beide Opfer einer Zwangsehe geworden sind… aber so ist es nicht. Ich wollte, dass du meine Frau wirst. Schon in Hogwarts wusste ich, dass du die Einzige bist mit der ich mein Leben verbringen wollte. Ich weiß, wir haben nicht wirklich viel miteinander gesprochen, aber ich hab dich beobachtet. So weiß ich, dass du unheimlich gerne ließt, aber gleichzeitig auch gerne an der frischen Luft bist und das Leben genießt. Deine beiden Freundinnen bedeuten dir unheimlich viel und in deinen Augen sieht man, dass du sie im Moment vermisst.“, erklärte Terence und blickte dabei in die Flammen, die vor ihm tänzelten. Daphne hatte zunächst die Augen aufgerissen, als er ihr mitgeteilt hatte, dass er diese Ehe angezettelt hatte. „Es ist nicht so, als würde ich in dir eine Traumfrau sehen. Du bist unheimlich dickköpfig, wenn dir etwas wichtig ist und deine Naivität ist manchmal schon erschreckend. Es ist nicht böse gemeint. Ich mag deine Naivität und ich verspreche dir, dass ich sie niemals ausnutzen werde. Denn dass du ziemlich rachsüchtig bist, hab ich sehr wohl mitgekriegt. Ich sag nur rotes Kleid.“, erzählte er weiter und ein Lächeln zierte sein Gesicht.

„Ich wollte dir eigentlich Zeit lassen. Wollte erst, dass du mich näher kennen lernst, aber dann kam Draco an und sagte mir, dass er bald Astoria um ihre Hand bitten würde. Ich musste handeln, bevor dich mir jemand anderes wegnahm. Es mag nicht so gewesen sein, wie du es gerne gehabt hättest, aber ich hoffe, dass du mir das verzeihst.“, Terence Stimme wurde zum Schluss immer leiser und Daphne setzte sich in ihrem Sessel mehr auf. „Es ist gut, dass du mir das erzählst, aber ist dir auch mal aufgefallen, dass ich in der ganzen Sache nichts entscheiden konnte? Dass niemand mich gefragt hat, was ich will?“ „Nein, ich hab dich nie gefragt, was du willst…“, gestand Terence und blickte wieder zurück in die Flammen. „Ich habe dich auch nie gefragt, was du fühlst.“, fügte er hinzu und blickte auf. „Daphne, ich liebe dich.“

„Terence, ich…“, stotterte Daphne, doch unterbrach sie ihr Ehemann. „Du musst jetzt nichts sagen. Ich weiß, dass du mich nichts liebst und vielleicht ist das die Strafe dafür, dass ich dich in die Ehe genötigt habe. Doch du sollst es wenigstens wissen.“, erklärte er und stand auf. „Daphne, ich werde versuchen, dir ein guter Ehemann zu sein und alles zu tun, damit du glücklich bist.“, fügte er noch hinzu und verließ den Raum.

Daphne saß eine Weile noch vor dem Kamin. Sie war ganz regungslos. Musste sie doch erst einmal das Gesagte verdauen. Ihre erkaltete Schokolade schlürfte sie bevor sie wieder ihr Buch ergriff.
 

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.

Wer jetzt alleine ist, wird es lange bleiben,

wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben

und wird in den Alleen hin und her

unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
 

Eine Träne verließ Daphnes Augen und fiel auf das Gedicht Herbsttag von Rainer Maria Rilke. Er liebte sie und was tat sie? Sie wusste nicht viel, nur dass sie ihn nicht liebte. Dass sie ihn gern hatte – für seine kleinen netten Gesten, für seine Ehrlichkeit, für seinen Mut.

Doch worauf hoffte sie? Dass sie sich in jemanden verliebte… Es würde nur Kummer bringen, denn eine Scheidung käme niemals in Frage. Auch wenn sie es nicht freiwillig gegeben hatte, so hatte sie doch ein Gelübde abgelegt. Ein Gelübde brach man nicht einfach so. Außerdem sollte sie sich freuen. Sie hatte wenigstens einen Mann, der sie liebte und alles für sie tun würde. Ja, Terence Higgs war jemand, der sich für die Menschen, die er liebte, einsetzte. Er hatte nichts von ihr verlangt. Er wollte nur, dass sie glücklich war.

Je länger Daphne über ihr Dilemma nachdachte, um so klarer wurde eine Idee. Eine Idee, die jeder für absurd halten würde. Immerhin wollte sie die Liebe erzwingen. Sie wollte sie verlieben – in ihren Ehemann. Ohne an die Kekse zu denken, stand sie auf und warf den Teller auf den Boden, wo er zerbrach. Ihr war es egal. Die junge Frau rannte weiter durchs Haus, suchte sich ihren Umhang und apparierte. Sie wollte etwas organisieren, damit sie sich verliebte.
 

Als sie abends nach Hause kam, trug sie ein neues Kleid – ein rotes, dass tief dekolletiert war. Als sie Terence in seinem Büro fand, hatte sie das Vergnügen zu sehen, wie ihm fast die Augen heraus fielen. „Daphne…“ „Ich hab eine Überraschung für dich.“, erklärte sie schnell und trat weiter in den Raum hinein. „Es gibt ein kleines romantisches französisches Lokal, indem man sowohl gut Essen kann, als auch tanzen. Lass uns heute Abend dorthin gehen.“ „Gern, muss ich mich dafür umziehen?“, fragte er nach und deutete auf ihr Abendkleid. „Nein, denn so wie du jetzt bist, mag ich dich am liebsten.“, gestand Daphne und zog ihren Ehemann von seinem Schreibtischstuhl. Gemeinsam apparierten sie zu dem Lokal und verbrachten den ersten gemeinsamen Abend von vielen miteinander, wo sie sich besser kennen lernten. Wo sie die Schwächen und Stärken, des jeweils anderen kennen lernten und sie zu würdigen wussten.

Und vielleicht waren sie in diesem Herbst nicht allein, wanderten nicht unruhig herum und bauten sich vielleicht ein gemeinsames Leben auf.



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von:  XIIIHOPEXIII
2013-10-23T13:34:39+00:00 23.10.2013 15:34
Hey
Ich find die stpry echt ganz cool aber ich hätte es schöner gefunden wenn es noch ein bisschen weitergegangen wäre. Remus und Tonks sind so klasse und sie hätten mehr momente in dem Os verdient als Die Remus Sirius Konversation
Von:  Nubes
2012-10-11T12:11:01+00:00 11.10.2012 14:11
super OS, auch wenn ich Heaven zustimmen muss :) mega-kitschig, aber schön! Hab grade richtig schmunzeln müssen, weiter so!
Von:  Hika_
2012-05-11T15:26:15+00:00 11.05.2012 17:26
OOOOOH~ *_*
Was für eine süßer OS <333
Deine Art zuschreiben und Dinge auszudrücken ist wirklich zauberhaft♥
Die Idee ist toll und einfach sehr schön aufgebaut!
Ich liebe Lily & James ♥___♥
Und daher vielen Dank für diesen super schönen OS zu den beiden- es hat großen Spaß gemacht ihn zulesen!

Ich fands toll mal eine Szene zuerleben in der James tatsächlich mal klein bei- bzw aufgibt (was Situationen mit Severus betrifft). Ich glaube das habe ich in noch keiner anderen FF über Lily und James gelesen! Aber der Spruch war ja auch ein Schlag unter die Gürtelinie für Prongs ^^
Toll *_*

Wirklich sehr sehr schön!! Wunderbar ausgearbeitet♥

LG~
Hika_
Von: abgemeldet
2011-12-20T11:33:26+00:00 20.12.2011 12:33
Klappe FÜNF, die letzte!

Himmmel, wie schade, der letzte OS! Aber ich denke, ich darf mich nciht beschweren - ich bin rundum verwöhnt worden. ♥ Du hast so viele wundervolle Paare verwirklicht, du hast Unmengen an Angaben eingearbeitet und so viele Worte geschrieben - danke nochmal für alles, Sunny, ich bin so happy deswegen~!

Nun aber zum OS; das ist, um ehrlich zu sein, der erste OS von Daphne♥Terence, der mir hundertprozentig gefallen hat. Ich habe schon viele gelesen, auch auf anderen Seiten - aber Terence war in anderen FFs|OSs stets so agressiv, ein Macho, ein richtiges Schwein. Und Daphne war das kleine, leicht aufmüpfige Dummchen.

Aber hier war alles ganz anders; er hat sie auf Händen getragen, er hat sie geliebt und ihr alle Zeit der Welt gelassen. Es war so herrlich romantisch, dass er die Ehe heimlich angezettelt hat und du hast die Zeile von Rilkes Gedicht wunderbar ins Geschehen verflochten! Alles war absolut perfekt aufeinander abgestimmt! ♥

Dass Daphne rachsüchtig sein kann, kann ich mir super vorstellen - ein kleines Biest ist sie ab und an sicherlich. Was man ja auch daran gesehen hat, dass sie sich einen dicken Pyjama und Stricksocken bei ihrer HOCHZEITSNACHT angezogen hat. Ich habe so gelacht! xD Das war sowas von beabsichtigt unsexy - einfach wundervoll!

So, ich glaube, ich habe soweit alles gesagt, was ich sagen wollte und verabschiede mich jetzt mit dem gefühlten 3456345 DANKESCHÖN an dich. Wirklich, großes Lob, du bist genial! ♥ Danke nochmal für jedes Wort, dass du abgetippt hast, ich habe mich sehr, sehr gefreut.

Allerliebste Grüße, deine abgemeldet~.
Von: abgemeldet
2011-12-20T09:56:36+00:00 20.12.2011 10:56
Juhuuu~! ♥

Ich habe gerade diesen OS gelesen und ich bin HIN UND WEG, Sunny! ♥♥♥ Du weißt ja, wie sehr ich Lily und James liebe - und meine Angaben passen auch noch wie die Faust auf's Auge! Super, das hast du richtig klasse gemacht - auch das Bild passt ja gut.

Die Vorstellung von einer Lily, die sich nach der wahren Liebe sehnt und James, der das erste Mal in seinem Leben klein beigibt, voller Schmerz und Unsicherheit, ist einfach herzzerreißend und bittersüß. Auch die Worte, die James für Lily verwendet hat und Sirius' Unverständnis waren einfach herrlich! Ich bin wirklich immer wieder überrascht, wie wunderbar du all meine Angaben in deine OS verstrickt hast! ♥

Zwischendurch tauchen zwar noch ein paar Fehlerchen auf, aber an sich stört es den Lesefluss nicht und es sind auch nur kleine Störungen. Ich liebe deine Art und Weise, Gefühle zu beschreiben, obwohl zu selten zu kitschig wirst.

Vielen lieben Dank nochmal!
Deine abgemeldet~. ♥♥♥
Von: abgemeldet
2011-12-09T12:26:05+00:00 09.12.2011 13:26
Hallo Sunny!

Ich weiß, ich weiß, ich bin spät dran - aber wie gesagt, ich gebe mir ganz viel Mühe zwischen meinen Endlosschichten zu lesen und kommentieren! Und ich will deine OS ja auch genießen. ♥

Als allererstes muss ich eins loswerden: HIMMEL, war das KITSCHIG! Und zwar das gute, zuckersüß-klebrige kitschig, wenn du verstehst, was ich meine. Die Dialoge waren zwar nicht ganz so perfekt abgeschliffen, wie in den ersten beiden OS, dafür hat mir allein die Vorstellung von Rose' und Scorpius' Kostüm unheimlich gefallen (und das, obwohl ich immer der Meinung bin, Halloween ist kein Karneval und man sollte gruselig bleiben)! Die Schöne und das Biest - ich LIEBE es! Und es passt wie die Faust auf's Auge! ;D

Ich mochte auch die Vorstellung von dem "anderen" Scorpius, dem, der absolut untypisch für seinen Nachnamen war und irgendwie erinnerte mich seine Geschichte ein wenig an mich selbst; ich war früher auch immer viel zu sehr in mich gekehrt und selten akzeptiert worden und als ich dann die Schule gewechselt habe, schwor ich mir, ins andere Extrem überzuschwanken, um mir nicht wehtun zu lassen. Ich denke, Scorpius erging es ähnlich, auch wenn diese Wandlung nciht aus eigenen Antrieb geschah.

Ich muss kikotoshiyama einfach Recht geben - es ist ein absolut Hammer OS und ich kann es kaum erwarten, mehr von dir zu lesen! Und wieder ein fettes, dickes DANKESCHÖN! Ich liebe dich! LOL

Allerliebste Grüße, deine Heaven. ♥♥♥


Von: abgemeldet
2011-12-08T10:27:20+00:00 08.12.2011 11:27
Hallo Sunny~!

Hier kommt der zweite Kommentar! Wie schon beim vorigen OS bin ich schlichtweg begeistert! Remus♥Tonks - Himmel, was hab ich mcih gefreut! Die beiden werden - ebenso wie Luna♥Rolf - viel zu sehr vernachlässigt, finde ich. Umso mehr freut es mcih natürlich, dass du dir die beiden heraus gepickt hast~.

Ich finde es richtig klasse, dass du sozusagen das "Kennenlernen" zwischen Remus und Tonks beschrieben hast und dass beide nicht vom ersten Augenblick vollends ineinander verknallt waren - das wäre in diesem Fall wahrscheinlich ein wneig zu dick aufgetragen! ;D Und Tonks' Wut darüber, dass sie mit dem Vornamen angesprochen wird, war himmlisch - ich stelle mir das so~ lustig vor! xD Aber mal im ernst; wer nennt sein Kind shcon Nymphadora?!

Mir ist nur ein klitzekleiner Fehler aufgefallen, den ich dir kurz stecken muss; Andromeda Tonks (geborene Black) ist die Schwester von Narzissa und Bellatrix und somit Sirius' Cousine, nicht seine Tante. Und demnach ist ihre Tochter Nymphadora Tonks auch Sirius' Großcousine. Aber das ist ja nur ein kleiner Logikfehler, nichts schwerwiegendes, was meine Laune betrüben könnte.

NEIN, dafür hast du viel zu gute Arbeit geleistet, Sunny! Ich bin immer noch hin und weg! Danke nochmal - dieses Wort werde ich wahrscheinlich noch oft in den Kommentaren verwenden! xD DAAAAANKEEEE! ♥♥♥

Allerliebste Grüße, deine Heaven.
Von: abgemeldet
2011-12-07T20:53:32+00:00 07.12.2011 21:53
Hallo meine allerliebste Sunny! ♥♥♥

Verzeih, dass ich erst jetzt lese und kommentiere, ich habe im Moment mit meinem neuen Job echt alle Hände voll zu tun... Also entschuldige bitte auch, wenn ich nicht alles auf einmal lesen kann - aber ich bleibe dran, versprochen!

Nun aber zum ersten Oneshot: Ich bin ehrlich, ich war sowas von baff, als ich gesehen habe, wieviel und wie intensiv zu von meinen Angaben in diese ganzen OS eingearbeitet hast - aber jetzt bin ich begeistert Oh Himmel, wie sehr liebe ich dich gerade! xD Und auch noch Frank und Alice - die beiden sind echt total niedlich! ♥♥♥

Der Rückblick auf denm Eulenturm und Franks Eifersucht fand ich wirklich sehr, sehr niedlich - aber ncoh schöner fand ich die Anfangsszene auf dem Hausboot! ERSTENS: Ich LIEBE Hausboote; ZWEITENS: du hast eine super melancholische Atmosphäre aufgebaut, die mich sehr fasziniert hat (allein schon Alice' Zweifel wegen ihrer Schwangerschaft!); DRITTENS: eine schwangere Alice stelle ich mir absolut tollig vor! ♥ und ihre kreative Ader!!! ♥

Hach, Sunnylein, du hast mich richtig glücklich gemacht! Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass da noch mehr kommt! xD Ich freue mich so dolle über all das - danke für die ganze Mühe, meine Liebe, ich bin echt total von den Socken! ♥♥♥

Voerst bis dann~! Und DANKE NOCHMAL!
Von:  kikotoshiyama
2011-12-05T21:47:24+00:00 05.12.2011 22:47
Hammer OS^^
lg kiko


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