Mistletoe Island Part Vl - Herz
Romy stieg vorsichtig aus der Dusche und wickelte sich in ein frisches Handtuch ein. Mit einem weiteren Handtuch, rubbelte sie sich ein wenig ihre langen Haare trocken, die ihr nun feucht über den Schultern hingen. Anschließend warf sie es auf den Wäschehaufen.
Die Blondine lächelte.
Sie fühlte sich hier schon richtig wohl, kannte fast jeden Winkel und kam schon wunderbar alleine klar. Nur von dem Gefrierraum hielt sie sich fern, dieser hatte sie fast getötet. Ein wenig lag ihr das noch in den Knochen, wenn sie sich vorstellte, was das für ein Bild gewesen sein musste. Sie, die eigentlich schon tot war, geradeso gerettet von Shachi. Law sprach dieses Thema nie an. Er verlor keine Silbe darüber. Auch nicht über die Geschehnisse mit Indira. Für ihn war das alles gegessen. Oder?
Was er wohl gedacht haben musste, als er erfuhr, dass sie fast für immer über den Jordan gegangen wäre? Fakt war, dass er auf sie achtete wie nie zuvor. Manchmal schon zu sehr, dass man denken könnte er hätte angst sie irgendwie zu verlieren. Romy wäre es lieber er würde mit ihr darüber reden, aber was das betraf, war er sehr verschlossen, wollte keine Schwäche zeigen. Wenn es ums Reden ging, war er wie sie. Keiner wollte zu viel von sich preisgeben. Eine kleine Gemeinsamkeit.
Romy fuhr sich mit ihren Händen über ihr Gesicht, um zu prüfen, ob sie auch keinen Pickel hatte. Diesbezüglich war sie wie jede andere junge Frau in ihrem Alter auch. Bitte keine Pickel.
Sie war nicht oberflächlich und dennoch hoffte sie sehr, dass sie Law wirklich gefiel. Wie er aussah interessierte sie weniger. Vielmehr liebte sie seine erotisch klingende, tiefe Stimme, seinen anziehenden Geruch und seinen scharfen Instinkt. Auch wie er mit seiner Crew umging, vor allem mit Bepo. Hätte man sie noch vor ein paar Wochen gefragt, wie sie ihn denn fände, so hätte sie das Gegenteil behauptet. Er war so ein Arsch, hatte sie aber mitgenommen. 400 Millionen Berry ließ man sich ja auch nicht durch die Lappen gehen und jetzt hatte sich alles so schön entwickelt, dass der Gedanke ihn wieder zu verlassen, die ganze Crew zu verlassen, schmerzte. Sehr sogar. Aber es musste sein, trotz der Gefühle, die sie entwickelt hatte, gab es da noch etwas, was sie unbedingt zu Ende bringen wollte. Nein...Musste. Renas Tochter finden und befreien. Den Verdacht, dass das Kind vielleicht schon tot sein könnte, den verwarf sie. Romy war felsenfest davon überzeugt, dass das Mädchen lebte. Ihr war egal, was Jerome, Law oder weiß der Teufel davon hielten. Sie wollte es wenigstens versuchen. Das war sie ihrer Schwester schuldig. Ihr Blut klebte an ihren Händen. Erst dann durfte sie sich erlauben wirklich glücklich zu werden.
Mit einem seligen Lächeln auf den Lippen verließ die Blondine das Bad und steuerte ihre Tasche an, ging in die Hocke und griff nach Unterwäsche und einem langen T-Shirt. Als sie ihre Unterwäsche so in der Hand hielt, fragte sie sich, ob ihre Unterwäsche irgendetwas erotisches besaß. Etwas, was Law vielleicht gefallen würde. Doch seufzen ließ sie die Unterwäsche fallen, denn wirkliche Hingucker waren ihre Klamotten nicht. Gerne würde sie ihm etwas mehr von sich zeigen, sie hatte keine Angst davor von ihm berührt oder gar verführt zu werden. Sie vertraute ihm und würde es auch wollen. Immer hatte sie ihren Körper verstecken wollen, aus angst fremde Männer könnten sie anfassen.Töricht, dieser Gedanke.
Bei Law war es nun was anderes. Er durfte. Und zwar nur er.
Bisher hatte er es allerdings noch nicht versucht, was sie schon ein wenig stutzig machte. Eigentlich dachte sie, er würde nicht lange fackeln. Romy hatte wohl ein falsches Bild von ihm. Zumindest glaubte sie das im Augenblick.
„Naja, es läuft ja auch erst seit heute etwas.“,winkte sie dieses Thema ab und nahm ihre Unterwäsche wieder an sich.
Langsam ließ sie ihr Handtuch von ihrem schlanken Körper rutschen und zog sich zuerst ihr Höschen an, als sich plötzlich die Tür öffnete und Romy fürchterlich erschrak.
Irritiert hielt sie ihren Busen hinter ihren Armen versteckt. „Was zum...Kannst du nicht anklopfen! Wer ist da überhaupt?!“, fauchte sie entsetzt und bekam nur ein gehässiges Lachen als Antwort. „Law? Man! Ich dachte schon...Ich hab dich gar nicht gehört.“ „Na, ich dachte du schläfst schon und dachte ich mach mal auf leise. War wohl ein hübscher Irrtum,wenn ich dich so sehe.“, grinste er und musterte seine Freundin mit fast schon gierigen Blick, riss sich aber am Riemen, auch wenn es verdammt nochmal schwer fiel. Romy hielt ihre Arme noch immer über ihren Busen, sie schämte sich, hier so fast nackt zu stehen, konnte sich kaum rühren. Zu denken, es sei nicht schlimm vor Law so zu stehen, war immernoch etwas anderes, als es tatsächlich dann auch zu tun. Wenn auch unabsichtlich. „Ähm...Kö- Könntest du mir bitte meinen...Ähm“, stotterte sie verlegen. Law schmunzelte und hob ihren BH auf, ging damit langsam auf sie zu. „Ich helfe dir.“, grinste er und lief um sie herum. „D-Das ist echt nett, aber nicht nötig...“ Romy stockte und versteifte sich, als Law plötzlich von hinten seine Arme um sie führte und ihr den BH quasi vor die Nase hielt. Sie versteifte sich nicht aus angst vor ihm, sondern wegen diesem Gefühl, welches sich ihr breit machte, wenn er ihr so nah war. Es war fast wie ein brennen, was sie zu löschen versuchte. Eine elektrische Spannung, die sie entladen wollte.
Romy spürte Laws Atem auf ihrer nackten Haut. Ein Kribbeln.
„Willst du dich gar nicht anziehen?“, hauchte er ihr verführerisch ins Ohr.
„Ich...“ Laws Lippen legten sich auf ihren Hals. Er küsste sie sanft, fügte ihr eine fiese Gänsehaut zu. Romy beschloss sich nicht weiter vor ihm zu verstecken, entweder er mochte sie so, wie sie war oder eben nicht. Letzteres stach wie ein Messer zu.
Sie entspannte sich etwas und nahm ihre Arme von ihrer Brust weg und streckte sie ein wenig nach vorn. Nur ihr Haar verdeckte noch das, was Law ebenfalls sehr begehrte. Er hauchte ihr einen Kuss auf ihre Schulter und fuhr mit den Trägern ihres BH's gefährlich zärtlich an ihren Armen hinauf. „Deine Haare.“, flüsterte er seiner Liebe zu. Ohne etwas zu sagen, schob Romy mit einer Hand ihre Haare zur Seite und musste sich etwas biegen, sodass Law fortfahren konnte und den BH über ihren Busen legen konnte.
Sanft schloss er den Verschluss und umschloss ihren Körper nun ganz mit seinen Armen und legte sein Kinn auf ihrer Schulter ab, schloss die Augen, genoss diesen Moment. „Du bist wunderschön weißt du das?“, brach er ruhig die Stille. Romy legte ihren Kopf zurück und schloss ihre Augen ebenfalls. „Danke für alles.“, entgegnete sie leise. „Dieser Weihnachtsmarkt, die Mütze, der Pinguin,...Mir fällt noch soviel mehr ein. Ich weiß gar nicht, wie ich mich für das alles revanchieren soll.“, fügte sie lächelnd hinzu. „Ich wüsste da etwas.“ Law ließ von ihr ab und zog sich selbst seine Mütze und seinen Hoodie aus. Romy vernahm, dass er sich auszog und wurde etwas unsicher. „Ähm...Was...Soll das werden? Ich meine...Bisschen schnell, findest du nicht?“, stammelte sie leicht nervös, was Law nur amüsiert schmunzeln ließ. „Entspann dich. Ich wollte etwas anderes von dir.“
Law zog sich weiter lässig aus, sodass er nur noch in Boxershorts vor ihr stand und sie mit zu seinem Bett zog. „Abgesehen davon, bin ich viel zu müde. Obwohl...Eigentlich auch nicht. Du machst mich echt scharf.“, grinste er schelmisch und beförderte Romy und sich selbst rücklings ins Bett. „Sorry.“, entschuldigte sie sich unnötigerweise. „Für was entschuldigst du dich denn bitte? Dafür, dass du mein Blut in Wallung bringst? Ich bitte dich. Wie unnötig, aber süß.“, grinste er noch breiter. Ihre Unerfahrenheit, war hinreißend.
Beide legten sich in eine für sie gemütliche Position. Ihre Körper trafen sich, da Romy sich leicht auf ihn legte und genüsslich die Augen schloss. Law musste sich sehr zusammenreißen und atmete paarmal tief durch. Lange, viel zu lange hatte er keinen weiblichen Körper so nah an seinem gespürt. Ehe Law sagen konnte, was er von ihr wollte, ergriff sie zuerst das Wort. „Was ist mit dem Kleinen?“ „Er ist bei Bepo. Der Bär wollte nochmal an die kalte Luft. Passt ja, der Kleine muss auch noch ein wenig raus. Er passt schon auf ihn auf.“, beruhigte er ihr Gewissen und ließ seine Finger über ihren Körper tanzen. „Verrätst du mir jetzt, was du von mir wolltest?“, fragte sie nun und hob etwas ihren Kopf. Law dachte kurz nach, ob er das wirklich sagen sollte, da er es etwas albern fand, doch als Romy nachhakte schob er sie etwas von sich runter und lehnte sich über sie.
Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und sah ihr in ihre vom Schleier bedeckten Augen. „Law? Stimmt was nicht?“ „Ich dachte nur gerade, dass...Tu mir nur einen Gefallen, vielmehr eine Bitte.“, setzte er an, spannte Romy sehr auf die Folter. „Okay.“, entgegnete sie und wartete darauf.
„Egal was noch kommen mag, was noch so passieren wird. Obgleich es Veränderungen gibt...“
„Na los, raus mit der Sprache, Law.“, unterbrach die Blondine ihn. „Verändere dich nicht. Du bist einfach...Anders, als die meisten Frauen. Ich will nicht, dass du eine von denen wirst. Ich will, dass du so bleibst, dass du bei mir bleibst. Du bist das völlige Gegenteil von mir. Du bist schüchtern, unglaublich süß, einfach perfekt für mich. Verändere dich nicht.“
Stille herrschte nun zwischen ihnen, bis Romy sich etwas erhob und ihre Lippen auf die seine legte. Hauchdünn, zart und zerbrechlich. Law schloss seine Augen und erwiderte diesen süßen Kuss. Sie schaffte das, was nie eine zuvor geschafft hatte und auch niewieder schaffen würde.
Sie hatte sein Herz erobert. Es gehörte ihr, nur ihr. Nie schlug es schneller als in diesem kurzen Augenblick. Nie.
Der Käpt'n der Heartpiraten nahm diese Frau in seinen Besitz. Ihr Herz, ihr Körper, ihre Seele. Alles gehörte ihm.
Von jetzt, bis in alle Ewigkeit.
