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Sword of Life

Das Licht einer ganzen Welt
von

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Der Wald, das Mädchen und die Frau

Verletzt und geschockt irrte er stundenlang total kopflos durch den Wald. Wo sollte er nun hin? Er hatte bis jetzt immer alleine mit seinen Eltern gelebt. Der Wald war ihm vertraut, doch die Menschen machten ihm angst. Als er wieder soweit klar denken konnte um festzustellen, dass dieses herumgerenne nichts bringt, setze er sich auf einen Baumstamm und dachte nach. Was sollte er jetzt tun? Wenn er herausfinden wollte, wo das Schwert hingebracht wurde, musste er sich den Menschen nähern. Doch das wollte er gar nicht. Zumindest jetzt noch nicht. Also entschloss er sich noch eine Weile im Schutz des Waldes zu bleiben und seine Wunden verheilen zu lassen. Er suchte sich ein karges Mahl aus Beeren, Wurzeln und Kräutern zusammen, aß es und schlief kurz danach ein ohne auch nur einen Gedanken an ein Nachtlager zu verschwenden.
 

In der Zwischenzeit wurde ein junges Mädchen von dessen Mutter in den Wald geschickt um Kräuter für das Essen zu suchen. „Und gehe ja nicht zu tief in den Wald hinein! In letzter Zeit hört man schlimmes von den Karawanen... Sei vorsichtig! In diesen Tagen weiß man nie, was passiert...“, hatte die Mutter sie gewarnt. Doch als sie im Wald war, hatte sie die Warnung schon bald vergessen und streifte durch das Unterholz immer tiefer in den Wald.
 

Nach einer Weile wachte er wieder auf. Die Wunden waren nicht tief, doch schmerzten furchtbar und verursachten ein Fieber, da sie nicht gesäubert wurden und nun begonnen sich zu entzünden. Gerade als er wieder einschlafen wollte hörte er ein rascheln. Ob das dieser Mann war? Oder gar eine Verstärkung? Aber so leicht würden sie ihn nicht bekommen! Er griff sich einen spitzen Stein und kauerte sich auf den Boden. Das Fieber schwächte ihn und ließ ihn schwindeln, doch das durfte er jetzt nicht beachten. Gespannt wartete er darauf seinen Feind anzugreifen.
 

Nicht weit entfernt lief das Mädchen durch das Dickicht und hatte mittlerweile begonnen ein paar Blumen zu sammeln. Als sie auf die Stelle traf, an der er ihr auflauerte, bemerkte sie, dass sie nicht alleine war. Sie war ihrem Vater oft verbotener Weise auf die Jagd gefolgt und hatte sich viel abgeschaut. So sah sie an dem Platt gelegenen Gras, dass hier noch vor kurzem jemand geschlafen haben musste. Aufs äußerste gespannt ging sie weiter voran. Sie kam der Stelle, hinter der er lauerte immer näher.
 

Als sie nahe genug war, machte er, der sie durch sein provisorisches Versteck nicht hatte sehen können einen Satz und hielt ihr den Stein an den Hals. Doch bevor er auch nur anfangen konnte etwas zu sagen, hatte sie ihm ihren Korb übergezogen. Durch das Fieber nicht mehr ganz Heer seine Balance stürzte er zu Boden. „Dachtest du du hättest leichtes Spiel, nur weil ich ein kleines Mädchen bin?“, fragte sie ihn und schaut auf ihn hinab. Erst jetzt sah sie seine Verletzungen. Und auch, dass er kaum älter war, als sie selbst. Verwirrt fragte sie ihn: „Du scheinst kein Bandit zu sein... Was machst du hier so weit abseits der Pfade? Selbst die Dörfler kommen für gewöhnlich nicht hier her... Und warum bist du verletzt? Wurdest du angegriffen?“ Wütend setzte er sich auf und meinte: „Natürlich bin ich kein Bandit, ich habe mit diesem Pack nichts zu tun! Und was ich hier mache, warum ich hier bin oder verletzt bin, geht dich gar nichts an! Geh einfach weiter und lass mich in Frieden! Menschen sind doch eh alle gleich...“ Mit diesen Worten stand er mühsam auf und wollte losgehen, als sie ihn festhielt und sagte:

„Ich weiß zwar nicht woher du kommst, aber bei uns stellt man sich wenigstens vor...Und wie weit hast du eigentlich vor mit diesen Wunden zu kommen? Du kannst jetzt schon kaum stehen...“ Sie wollte eigentlich noch etwas hinzufügen, doch wurde von einer lauter werdenden Stimme im Hintergrund abgelenkt, die da rief: „..LEN...LEN...LEEEEN... LENLEN!“
 

Im ersten Augenblick verwechselte er diese weibliche Stimme und antwortete aus Reflex: „Mutter?... Mutter!?...“ Verwirrte schaute sie ihn an: „Warum antwortest du wenn sie ruft?“ Noch immer verwirrt drehte er sich zu ihr um: „Aber sie ruft doch meinen Namen : Len! …“ Da musste sie lachen: „Du heißt Len?“ Wütend darüber, dass er nun doch seinen Namen genannt hatte, blaffte er sie an: „Was ist daran denn so lustig? Ist mein Name so seltsam?!“ Weiterhin lachend brachte sie hervor: „Nein, entschuldige. Aber es ist nur... Ich heiße Lenmana und werde immer Len oder LenLen gerufen... Das eben war meine Mutter...“ Verdutzt schaute er sie an: Du heißt Lenmana... Len...Len? Und das war deine Mutter?... … Und ich dachte...“ Obwohl er versuchte sich zu beherrschen, musste er nun doch mitlachen. Da zog sie ihn einfach am Arm mit und sagte: „Komm mit zu meiner Mutter. Sie wird dir deine Wunden versorgen und danach kannst du immer noch entscheiden ob du mit uns reden willst oder was auch immer du nun tun willst.“ „Ich will aber nicht! Ich mag keine Menschen!“, sagte er sich, während er sich wiederwillig mitschleifen ließ. Daraufhin meinte sie trocken: „Dann musst du dich eben endlich mal dran gewöhnen... Die Welt ist voll davon...“,bevor sie dann doch wieder lachen musste.
 

Weiter vorne teilte sich die Hecke und eine hübsche Frau mittleren Alters tauchte daraus auf und begann zu schimpfen, noch bevor sie ihre eigene Tochter überhaupt richtig zu Gesicht bekommen hat oder sie zu Wort kommen ließ:

„Was glaubst du, machst du hier gerade? Hatte ich nicht gesagt du sollst auf dem Weg bleiben? Nun schau dich an! Deine Kleider sind total schmutzig und was hättest du gemacht, wenn dir ein Fremder aufgelauert hätte und dich hätte angreifen wollen? Und überhaupt wie konntest du...“ Sie wurde jäh unterbrochen, als Len anfangen musste zu lachen. Sie hatte ohne es zu wissen den Nagel auf den Kopf getroffen und es dabei auch noch geschafft fast wie seine Mutter zu klingen. Verdutzt schaute sie von ihrer Tochter zu dem fremden und verwundeten Jungen und wieder zurück: „Was... Wer ist das?...“ Nun ebenfalls lachend erklärte Lenmana: „Das ist Len. Ich habe ihn eben getroffen. Er ist verletzt und ich dachte wir könnten ihn behandeln. Was meinst du?“. Nun wieder ernst entgegnete er: „Ich brauche keine Hilfe! Mir geht es gut!“ Doch seine Fieber-geröteten Wangen und glasigen Augen straften seine Worte Lügen. Nun etwas sanfter meinte Lenmanas Mutter: „Warum kommst du nicht kurz mit? Es will dir niemand etwas tun. Wo sind deine Eltern? Hier in der Nähe? Wir sollten ihnen bescheid geben. Oder hast du dich verlaufen?“ Das Fieber begann an deinen Kräften zu zehren und er antwortete patzig: Ich habe keine Eltern, und ich komme alleine klar! Außerdem mag ich keine Menschen... Man kann ihnen nicht trauen!“ „Ach papperlapapp!“, tat sie seinen Einwand ab und sagte bestimmt: „Du bist verletzt und ich lasse dich nicht hier. Und wenn ich dich an den Beinen mitschleifen muss! Ich weiß nicht was passiert ist und du musst es uns auch nicht sagen. Aber wir lassen niemanden verletzt im Wald zurück!“ Und mit diesen Worten übernahm sie sein Handgelenk von ihrer Tochter und zog ihn mit sich. Irgendwann verlor er jede Orientierung. Ihm war mittlerweile so schwindelig, dass er all seine Kräfte brauchte um weiterlaufen zu können. Er wusste noch, dass er lief, doch irgendwann schwanden seine Erinnerungen und Wahrnehmungen und ihm wurde schwarz vor Augen.



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