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Ponytail.

[young Kakashi/Iruka]
von

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OneShot.

Thema: Naruto
 

Pairing: (young) Kakashi/Iruka (minor)
 

Rating: P12-Slash
 

Genre: Friendship/more
 

Kranker, kleiner Gedanke, wie sich Kakashi und Iruka kennengelernt haben könnten… :'D
 

Ich hoffe, es gefällt euch!! (:
 

PS: Nein, ich finde nicht, dass Iruka SO weiblich aussieht...
 


 

*****
 

Langes, seidiges Haar, zarte, gebräunte Haut, feminine, weiche Gesichtszüge und ein zierlicher, schlanker Körperbau. Alles Eigenschaften, für die viele Frauen auf der Welt so einiges geben würden, gleichzeitig aber recht unpassend erschienen, wenn man bedachte, dass Iruka ein elfjähriger Junge war, der durch seine körperliche Misslage immer gerne für ein weibliches Wesen gehalten wurde und sein Selbstbewusstsein jedes Mal aufs Neue einen heftigen Knacks erlitt. Iruka verfluchte sich und seinen schwächlichen Körper, der für den Beruf des Ninjas sowieso nicht geeignet erschien. Er hasste seine haselnussbraunen Haare, die ihm weit über die Schulter reichten und ihn, gepaart mit seinem beinahe schon krankhaft unmännlichen Gesicht wahrhaftig wie ein verdammtes Mädchen aussehen ließ. Lediglich die große Narbe, die sich über seinen gesamten Nasenrücken zog, zerstörte das Bild, was viele als eine seltsame Form von Perfektion abstempelten. Iruka selbst fand sich alles andere als perfekt.
 

Ihm war schon oft in den Sinn gekommen sich eine modische Kurzhaarfrisur verpassen zu lassen, so, wie es die meisten Jungen in seiner Schule hatten, bis ihn seine Mutter sanft davon abgehalten hatte und ihm weiß gemacht hatte, dass Iruka so vollkommen war, wie er nun mal war und nichts an sich hätte ändern müssen. Mit einem Seufzen auf den Lippen hatte der junge, angehende Ninja ihr zugestimmt, hatte von diesem Tag an allerdings dennoch begonnen, die einzelnen Haarsträhnen in einen biederen Zopf nachhinten zu streichen, jeden Morgen bevor er aus dem Haus ging, was sich nach und nach zu einer Gewohnheit seinerseits entwickelte. So wollte der kleine Iruka dem Hohn und Spott seiner Mitschüler wenigstens teilweise aus dem Weg gehen und ihnen gleichzeitig beweisen, dass er nicht der gebrechliche Bengel war, für den sie ihn alle hielten. Allerdings trug sein Bemühen wenige Früchte, sodass die Sticheleien und Beleidigungen auch weiterhin kein Ende nahmen. Die Hänseleien wurden von Tag zu Tag fieser, gemeiner und unerträglicher. Besonders die Pausen bescherten dem Jungen jedes Mal neue, bittere Erfahrungen, die ihm klar machten, dass sein Aussehen bei anderen nicht auf Gegenliebe stieß. Viele Mädchen waren neidisch auf ihn und die Jungen? Die machten sich gerne einen Scherz daraus, Iruka wegen seiner weiblichen Seite mit ihren Worten fertig zu machen, wobei es auch dort einen gab, dem Iruka ganz besonders ein Dorn im Auge war.
 

„Hey, Iruka! Schicke Frisur!“
 

Die Aussage war gefolgt von gehässigem Lachen, was Iruka die Wut in die Adern trieb. Wie er es satt hatte von diesen Leuten immer wieder erniedrigt zu werden, was ihnen gleichzeitig auch noch einen mächtigen Spaß zu machen schienen. Aber so sehr er diesen Gedanken auch verabscheute, musste er sich eingestehen, dass er gegen seine Peiniger keinerlei Chance hatte. Zehn zu eins war wirklich eine ausgesprochen unfaire Verteilung.
 

„Schon eine Idee, was du zu dem diesjährigen Sommerfest trägst, Iruka-chan?“
 

Mizuki, der mit Abstand der Schlimmste von allen war und sich selbst großkotzig als Anführer der Gruppe sah, die Iruka bis aufs Blut piesackte, schenkte dem Objekt seines Spottes ein gespielt freundliches Grinsen, was Iruka angewidert zusammenzucken ließ. Seine Stirn legte sich in tiefe Falten, als der größere Junge langsam aber sicher auf ihn zukam, näher und näher. Iruka bemerkte aus dem Augenwinkel heraus, wie sich die anderen zu einem Kreis um Mizuki und ihn schlossen. Es schien, als wäre die gesamte Akademie anwesend und als würde keiner Interesse darin finden, ihm wohl möglich helfen zu wollen. Der Braunhaarige merkte, wie sein Herz unaufhörlich gegen das innere seines Brustkorbs hämmerte, als die allzu bekannte Hilflosigkeit und Einsamkeit in ihm empor stieg. Alle starrten ihn an, sahen wahrscheinlich wieder einmal nur den kümmerlichen, kleinen, mädchenhaften Jungen, den man runterputzen konnte, ohne dass man Gegenwehr von ihm erwarten musste.
 

Iruka hörte das Gemurmel, hörte, wie sie hinter seinem Rücken über ihn tuschelten, mit ihren Füßen auf dem sandigen Boden des Pausenhofs scharrten wie eine Horde Pferde.
 

„Was hast du denn, Iruka-chan? Du schaust so verängstigt!“
 

Ein verächtliches Schnauben ließ die Naseflügel des Braunhaarigen flattern, als er seinem Gegenüber direkt in die vor Schadenfreude nur so glänzenden Augen schaute. Für Iruka hatte Mizuki schon immer etwas psychopathisch an sich gehabt. Sie waren sich das erste Mal im Kindergarten begegnet und es war Antipathie auf den ersten Blick gewesen, die sich in den letzten Jahren immer weiter gesteigert hatte.
 

„Verängstigt? Hast du Halluzinationen oder was? Warum sollte ich vor dir Angst haben!? Dass ich nicht lache…!“
 

Woher der Mut herrührte dem Grauhaarigen diese Sätze achtlos entgegen zu schleudern, wusste Iruka selbst nicht so recht. Man konnte sogar so weit gehen zu sagen, dass der Junge im Nachhinein regelrecht verunsichert war, versuchte dies aber durch einen gelangweilten Blick zu übertünchen. Wenn er dieses Spiel nur auf die rechte Weise spielte vielleicht hätte er ja dann doch eine Chance, dachte er sich und begann innerlich zu lachen. Jaja, dieses Mal hatte dieser Großkotz mit dem Falschen angelegt…!
 

Doch ehe sich Iruka versah, fand er sich mit dem Rücken auf dem Boden wider, was ihn überrascht und gleichzeitig schmerzerfüllt keuchen ließ. Er merkte, wie sich das gesamte Gewicht eines anderen Körper gegen seinen eigenen geworfen hatte. „Verdammt..!“, murmelte er mit erstickter Stimme und zusammengekniffenen Augen, als er den harten Untergrund unter seinen Gliedern spürt. Was zur Hölle…?
 

„Warum du Angst vor mir haben solltest…?“
 

Iruka Blut erfror, als die ruhige, gleichzeitig belustigte Stimme von Mizuki seine Ohren umschlang. Ein Raunen ging durch die Reihen. Anscheinend hatten alle ihren Spaß und erfreuten sich königlich an dem Schauspiel, das sich ihnen bot. Iruka schluckte hart, wobei seine Kehle verdächtigen Kontakt mit der Klinge eines Kunais machte, welches der Ältere an den zarten, geschmeidigen Hals des hilflosen Jungens drückte. Wo hatte er das Wurfmesser her? Keiner der Schüler in der Akademie besaß eines! Gleichzeitig kam der verschreckte Junge nicht dazu einen klaren Gedanken zu fassen. Irukas Augen waren fixiert auf das Gesicht über ihm, welches ihm in einer scheußlichen Grimasse hinunter lächelte. Schweißtropfen begannen sich auf seiner Stirn zu formen und seine Schläfen hinunter zu laufen, bevor sie auf den mit Sand bedeckten Erdboden tropften, sich zu einer dunklen Masse vermischten.
 

„Ich könnte dir zeigen, wieso du Angst haben solltest vor mir, du Memme.“
 

Er hatte sich zu dem Braunhaarigen hinunter gebeugt, nicht ohne seinen Griff um das Wurfmesser zu lockern. Reflexartig versuchte Iruka mit seinen Beinen zu strampeln, sich zu lösen, doch es war zwecklos. Mizuki war zu stark für ihn, spielte seine Macht wieder einmal perfekt aus. Und Iruka hatte sich wieder einmal selbst überschätzt. Mist. Der braunhaarige Jung-Ninja spürte, wie sein Körper immer stärker in den dreckigen Untergrund gedrückt wurde, wenn dies denn noch möglich war. Der fahle Geruch von erhitztem Sand stieg ihm in die Nase. Gemischt mit der prallen Sonne breitete sich eine unaufhörliche Übelkeit in seiner Magengegend aus, als sich Mizuki weiter zu ihm herunterbeugte und mit seinen dünne Lippen fast Irukas Ohrmuschel streifte.
 

„Weißt du, Iruka-chan, wenn du ein bisschen mehr etwas von einem Mädchen hättest, als nur dein Gesicht und den zierlicher Körper, könntest du mir tatsächlich gefallen.“
 

Ein kalter Schauer überlief Irukas Rücken als die heißen Worte seine Gedanken umkreisten und er hatte das miese Gefühle, dass dieser Satz nicht einfach nur daher gesagt worden war, da weder Hohn noch Spott in seiner Stimme mitschwangen, was den Jungen noch mehr Nervosität bescherte. Wie kam er nur aus dieser Sache wieder raus?
 

Iruka rechnete schon mit dem Schlimmsten, als er merkte, wie sich das Kunai immer stärker an seine Halsschlagader presste. Jetzt ist es soweit, dachte er. Jetzt verliert er völlig den Verstand!
 

Doch zu seiner Überraschung, oder viel mehr zu seinem Glück, entfernte Mizuki das Messer nur kurze Zeit später und erhob sich von Iruka, dessen Körper völlig schmerzte. Er konnte erahnen, dass er zahlreiche blaue Flecken von dieser Attacke davon getragen hatte.
 

Mit zittrigen Beinen erhob sich Iruka vom Boden und strich sich mit bebenden Fingern den Schmutz von seiner Kleidung, die aus einem weißen Shirt und einer schwarzen Hose bestand, die ihm bis zum Knie reichte. Der Stoff war über und über mit hellen Staubflecken übersät.
 

Mizuki hatte ihm mittlerweile den Rücken zugewandt und ging auf seine Freunde zu, die leicht ungläubig dreinblickten. Wahrscheinlich konnten sie selbst nicht glauben welchen Auftritt der Grauhaarige abgezogen hatte.
 

„Mensch, Mizuki-kun! Du bist so cool!“, lachte einer der Jungen mit roten Haaren und klopfte dem Grauhaarigen bewundernd auf die Schulter. Iruka hingegen konnte nur leise murren. Seine Mitschüler hatten nicht einen Gedanken daran verschwendet, einzuschreiten, ihm zu helfen. Hätten sie auch zu geschaut, wenn Mizuki ihm vor deren Augen die Kehle aufgeschlitzt hätte? Wahrscheinlich, dachte der Junge verbittert, als er seinen Weg zurück ins Schulgebäude machen wollte.
 

„Hey, willst du etwa schon gehen, Iruka?“
 

Mizukis Stimme ließ ihn in seinen Schritten inne halten.
 

„Was soll‘s. Wir sehen uns ja auf dem Fest, nicht?“
 

Wieder ein gehässiges Lachen und Iruka konnte nicht anders, als los zu rennen, so schnell er konnte. Er musste dort weg, weg von diesem Psychopathen, der ihn permanent nicht in Ruhe lassen konnte. Verzweifelt kämpfte er sich mit Hilfe seiner Ellenbogen durch die Massen der Schüler, die sich gaffend um sie gescharrt hatten und die nicht einen Schritt zur Seite wichen, sondern stattdessen nur als Antwort dumm glotzten.
 

Irukas Entschluss stand fest: Nicht in Millionen von Jahren, würde er auf dieses bescheuerte Fest gehen….!
 


 

*****

Nicht in Millionen von Jahren, würde er auf dieses bescheuerte Fest gehen.
 


 

Ja, so oder so ähnlich hatte sein Plan ausgesehen und doch fand sich Iruka am Abend auf den Straßen von Konoha-Gakure wider, in denen zahlreiche Bude aufgebaut waren, die die verschiedensten kulinarischen Speisen anboten oder an denen man einen Versuch im Glücksspiel wagen konnte. Seine Laune hätte schlechter wirklich nicht sein können, besonders als er die unzähligen anderen Menschen sah, die sich köstlich amüsierten und keinerlei Kummer zu kennen schienen.
 

„Nein, Mama! Nie im Leben gehe ich auf das Sommerfest!“
 

Iruka wand sich schreiend und keifend in den Armen seiner Mutter, als diese versuchte ihrem Sohn seinen Yukata anzulegen.
 

„Ach, Iruka. Sei doch nicht so! Ich dachte du freust dich auf das Fest!“
 

Immer weiter versuchte sich der Junge zu befreien und weg zu rennen, sich einfach in sein Zimmer zu verkriechen und in den nächsten paar Tagen, Wochen, vielleicht auch Monaten nicht rauszukommen. Doch wieder war die Gegenwehr nutzlos. Zum zweiten Mal an diesem Tag.
 

„Nein, tu ich nicht, habe ich nie, werde ich nie!“ Seine Stimme war zahlreiche Oktaven höher, als sie normalerweise war, was seine Mutter leicht das Gesicht verziehen ließ.
 

„Aber, Iruka! Wir haben dir extra einen neuen Yukata gekauft!“ Mit dem letzten Handgriff schlang sie den Obi um die Hüfte ihres Sohnes, sodass dieser nun völlig eingekleidet und mit einem säuerlichen Gesichtsausdruck vor ihr stand. Die junge Frau musste grinsen, als sie Irukas beinahe tödlichen Blick bemerkte.
 

„Aber ich habe einen guten Grund, nicht hin gehen zu wollen…“, versuchte der unglückliche Junge halbherzig sein Glück, sah sich aber wohl oder übel dazu gezwungen, sich seinem Schicksal fügen zu müssen, da seine Mutter seine Aussage mit einer flinken Handbewegung abwandte und völlig unbeirrt antwortete.
 

„Ach was. Ich wette, es ist nicht so schlimm, wie du tust!“
 

Amen.
 

Mit diesen Worten hatte seine Mutter ihn vor die Tür geschoben und ihm einen wunderschönen Abend gewünscht, ohne dass Iruka hätte noch etwas erwidern zu können. In Gedanken fragte sich Iruka, ob seine Mutter noch so voller Tatendrang gewesen wäre, wenn sie gewusst hätte, dass Iruka niemanden hatte, der mit ihm zu diesem Sommerfest gehen konnte…?
 


 

"Viel Spaß, mein Schatz."
 

Spaß. Ja, den würde er sicherlich haben. Besonders wenn er Mizuki und seinem hirnlosen Gefolge über den Weg laufen würde, dachte Iruka ironisch, als er desinteressiert die bunte Beleuchtung an einer Laterne studierte. Obwohl die Nacht mittlerweile schon über dem Land hereingebrochen war, erleuchtete die Stadt in den grellsten Farben, was allein den vielen Lämpchen und Leuchtketten an den Häusern und Ständen zu verdanken war. Iruka wusste, dass das aufregende Spiel der Farben ihm normalerweise Freude bereit hätte, doch an diesem Abend kannte seine sarkastische Denkweise keine Grenzen. Er hätte sich am liebsten lachend in einem der Wasserbecken ersäuft, in denen man eigentlich Goldfisch fangen konnte. Auch der blaue Yukata, der über und über mit Koi-Karpfen bestickt war, von einem roten Obi um seine Hüfte festgehalten wurde und ihm beim Kauf vor ein paar Monaten ausgesprochen gut gefallen hatte, machte die Sache keinen Deut besser. Man konnte sagen, wie es war: Der Junge fühlte sich beschissen.
 

Um seinen Kummer und Frust etwas zu begraben, gönnte sich Iruka drei Mitarashi-Spieße, für die er rund 330 Yen ausgab und weiterhin durch die beleuchteten Straßen schlenderte, die gefüllt waren mit Gelächter und hunderten von Menschen. Die Luft hatte sich im Gegensatz zum Tag rapide abgekühlt, dennoch war sie angenehm, wenn auch recht erfrischend. Eine gute Abwechslung zu der Hitze, die sonst, auch in den vergangen Nächten der letzten Tage die Atmosphäre dominiert hatte.
 

Hin und wieder begegneten ihm Freunde und Bekannte seiner Eltern, die Iruka freundlich begrüßten, sich kurz mit ihm unterhielten, bis sie sich verabschiedeten und sich erneut im Getümmel verloren, was Iruka unwillkürlich zum tiefen Seufzen animierte. Wie viel mehr Freude würde es wohl machen, wenn auch er jemand gehabt hätte, mit dem er den Abend verbringen könnte? Prompt errötete der Junge, als ihm bewusst wurde, wie sich sein Gedanke angehört haben musste und korrigierte sich rasch. Mit einem Freund. Nur mit einem Freund. Nicht mehr. Nicht weniger.
 

Mit einem Schlag sank Irukas Laune erneut bis auf den Nullpunkt, wenn nicht noch tiefer. Ihm wurde bewusst, dass er völlig alleine war. Nun ja, er hatte zwar seine Familie, seine Mutter und seinen Vater, die er beide von ganzem Herzen liebte, aber wirklich einen Kameraden, einen echten Freund, mit dem er lachen und weinen konnte und dem er alles erzählen konnte, hatte er nicht. Und einzig und allein stand ihm sein Aussehen im Wege. Viele, oder besser, die Meisten Kinder fanden Iruka seltsam, weil man ihm mehr mit einem Mädchen vergleichen konnte. Ein sehr hübsches Mädchen, das anderen Jungen durchaus gefiel, bis sie realisierten, dass der Umino nicht das war, für den sie ihn hielten. Das Interesse schwand so schnell dahin, wie es erweckt worden war und man(n) machte fortan einen großen Bogen um dem femininen Jungen, der mit seinem Schicksal ebenso unglücklich und unzufrieden war wie die Jungen, die zu ihrem Leidwesen einsehen mussten, dass sie sich – unfreiwillig - in eine Person des gleichen Geschlechts verguckt hatten… Als Rache an Iruka spielten sie ihm Streiche, machten sich über ihn lustig, verhöhnten ihn, beschimpften ihn.
 

Die weiblichen Wesen der Schöpfung waren dahingegen eine andere Sache. Auch wenn Iruka es sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen konnte und wollte, so waren doch viele der Mädchen auf der Ninja-Akademie neidisch auf ihn, weil sie ihn hübscher fanden, als sie es selbst je sein könnten. So bescheuert diese Vorstellung auch klang, sie war pure Realität, die der angehende Ninja schon oft am eigenen Leib erfahren durfte. Wie oft hatte er schon Gerüchte über ihn hören müssen, die ihm einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagten? Iruka konnte einfach nicht fassen, wie rachsüchtig manche Menschen sein konnten.
 

Zu guter Letzt gab es da noch Mizuki… Iruka schnaufte verächtlich, als er an den Älteren dachte, verbannte das Bild des Grauhaarigen, welches sich vor seinem inneren Auge zu formen begann, in die hinterste Ecke seines Kopfes. Er wollte sich seinen Abend nicht noch mehr vermiesen, obwohl es nur noch eine Frage der Zeit war, bis er Mizuki und seiner Gruppe über den Weg laufen würde.
 

Obwohl Iruka schon lange keine Lust mehr auf Sommerfest hatte und es allein sowieso keinen wirklichen Spaß machte, wollte er bleiben, um das große Feuerwerk miterleben zu können, dass als Abschluss um null Uhr geplant gewesen war. Er hatte die Stunden so wunderbar totgeschlagen, in dem er sich jeden Stand und jede Attraktion zig-mal angesehen hatte, da würde er das kleine Bisschen auch noch schaffen.
 

„Iruka-kun?“, sprach ihn plötzlich eine freundliche, weibliche Stimme an, die er bald als die Stimme seiner Klassenlehrerin identifizierte. Iruka lächelte. „Hallo, Ayumi-Sensei!“ Die junge Frau, deren schwarze Haare in einen Zopf zusammengefasst waren, erwiderte diese Geste, ehe sie ein besorgtes Gesicht zog und sich ihre roten Lippen leicht kräuselten. „Was suchst du denn noch so ganz allein hier draußen?“, fragte sie bekümmert und strich dem Jungen über seinen im Licht der Beleuchtung glänzenden Haarschopf. Iruka war sich sicher, dass er nur beiläufig hätte erwähnen müssen, dass er niemanden hatte, der mit ihm auf das Fest hätte gehen wollen und die Lehrerin hätte den Kleinen unter ihre Fittiche genommen. Ein Blick zur Seite ließ ihn diesen Gedanken allerdings verwerfen, da er den jungen Mann bemerkte, der offensichtlich die Begleitung von Ayumi-Sensei gewesen sein musste. Der Junge seufzte. Er wollte die Zweisamkeit der beiden keinesfalls stören. „Naja, meine Mutter und mein Vater sind etwas zu Essen holen gegangen.“ Mit der Hand deutete er in eine Richtung, in die seine Eltern angeblich verschwunden waren. „Ich soll hier warten.“ Eine riesige Lüge, aber er machte seinen Job gut. Als würde seine Aussage tatsächlich der Wahrheit entsprechen, schenkte Iruka der Lehrerin ein freudestrahlendes Grinsen.
 


 

„Also kann ich dich alleine lassen?“ Die Stimme der Lehrerin klang skeptisch, doch der Junge grinste ihr nur freudig entgegen. „Klar! Ich bin ja kein Baby mehr!“, versicherte er lachend, was auch Ayumi leise kichern ließ. „Das stimmt allerdings.“ Sie strich Iruka noch einmal sanft über den Kopf, bis sie sich verabschiedete und mit ihrer Begleitung verschwand, sodass der Braunhaarige wieder alleine dastand. Er seufzte. Jetzt war er also wieder alleine. Schön.
 


 

„Was denn, Iruka-chan? Hast du etwa keine Angst, so ganz alleine?“
 

Zum zweiten Mal an diesem Tag schien das Blut in Irukas Adern zu Eis zu erstarren, als er die höhnische Stimme von einem gewissen grauhaarigen Jungen, den er mehr als alles andere auf der Welt verachtete, hinter seinem Rücken vernahm und der nun in einem feuerroten Yukata vor ihm stand, als sich der Braunhaarige – wider seines Willens - umdrehte.
 

„Mizuki…“, brachte er tonlos über seine Lippen.
 

Der Angesprochene grinste.
 

„Was hast du? Bist du nicht glücklich mich zu sehen?“, lachte dieser amüsiert und verschränkte seine Arme vor der Brust.
 

Irukas Miene verfinsterte sich, seine Stirn legte sich in tiefe Falten.
 

„Lass mich in Ruhe!“, brachte er mit all seinem Mut hervor, was seinen Gegenüber allerdings nur zu einem bösartigen Lachen anstachelte.
 

Nun tauchten auch die restlichen Jungen der Gruppe hinter Mizuki auf, was Iruka heftig schlucken ließ, als er merkte, wie er – wieder einmal - in der Unterzahl war…
 

„Na, na, na. Wie redest du denn mit mir?“
 

Mit einem falschen Lächeln auf den Lippen ging der Ältere auf Iruka zu, die bereits skeptisch gewordenen Blicke der anderen Passanten deutlich im Nacken spürend.
 

„Und ich würde dir raten jetzt keinen Aufstand zu machen, sonst sehe ich mich leider gezwungen, dir wehzutun.“
 

Er drängte sich immer mehr an den mittlerweile zitternden Iruka heran, der gleichzeitig immer weiter, immer wieder einen Schritt nach hinten wich und durch den ganzen Schreck nicht bemerkte, wie er geradewegs in eine etwas abgelegene Seitenstraße gedrängt wurde, wo er prompt von Mizuki und seinem Gefolge umzingelt wurde.
 

„Hach, endlich können wir mal unter uns sein, nicht wahr, Ruka-chan?“ – „Nenn‘ mich nicht so, du Idiot!“
 

Iruka war es mittlerweile gewohnt, dass Mizuki ihn abwertend ‚Iruka-chan‘ nannte, aber dieser Spitzname durfte selbst er sich nicht erlauben.
 

„Tze, tze. Ruka-chan. Da laufe ich dir bald zwei Stunden hinterher, um den perfekten Moment abzupassen, damit ich dich überraschen kann und du hast nur so böse Worte für mich übrig?“
 

Allgemeines Lachen in der Gruppe, als hätte der Grauhaarige den Witz des Jahrhunderts gerissen. Genau diese Situation zeigte Iruka wieder einmal, was für Dummköpfe diese Typen waren, die Mizuki ständig hinterher rannten. Wäre der Grauhaarige nicht, wer würde ihnen dann die Arbeit des Denkens übernehmen?
 

Aber Moment… hatte er richtig gehört? Zwei Stunden hatte er ihn… verfolgt? Und wieder schlich sich die Frage, ob es für Mizukis Widerwertigkeit überhaupt Grenzen gab, auf die er gleichzeitig eigentlich die Antwort wusste…
 

„Wie süß. Du schaust drein, wie ein verschrecktes Reh, mit deinen großen braunen Augen, Ruka-chan.“
 

Das Licht in der Seitengasse war beschränkt, lediglich das matte Licht einer weitentfernten Laterne erhellte die Dunkelheit. In naher Ferne konnte man noch die Musik, das Lachen und den Trubel der Menschenmengen hören und doch war die Atmosphäre so viel anders. Kalt, düster, unangenehm. Iruka fühlte sich noch einsamer als zuvor, wobei sich unterdies noch eine Spur Angst untermischte.
 

Iruka erkannte, wie sich Mizukis Gesicht zu einer grienenden Fratze verzog, als er wiederholt auf ihn zukam.
 

„Aber wieso trägst du deine Haare denn nicht offen? Du siehst mit offenen Jahren so viel hübscher aus, Ruka-chan.“
 

Schritt für Schritt. Iruka wollte ihm ausweichen. Er wollte weg von ihm, obgleich er wusste, dass ihm kein Fluchtweg offen blieb, schon gar nicht, wenn sich die Anderen um ihn gescharrt hatten, wie ein Rudel Wölfe. Er zuckte sichtbar zusammen, als er spürte, wie er mit einem letzten Schritt Bekanntschaft mit der nächstbesten Hauswand machte. Scheiße, scheiße, scheiße!
 

Mizuki kam immer näher, bis Iruka dessen Atem auf seiner Haut spüren konnte. Ein widerliches Gefühl.
 

„Du siehst dann aus wie ein kleines, hilfloses Mädchen, Ruka-chan. Das liebe ich.“
 

Iruka konnte nichts anderes tun, als seine Hände zu Fäusten zu ballen, sodass mittlerweile schon die Knöchel weiß hervortraten. Er musste dagegen ankämpfen seinem Gegenüber nicht ins Gesicht zu spucken. Er konnte seine Visage einfach nicht länger ertragen und doch wusste er, dass, wenn er seiner Frustration freien Lauf lassen würde, er noch mehr Ärger bekommen würde. Das konnte er deutlich in Mizukis Augen lesen. Der Junge duldete keine Gegenwehr, was Iruka an diesem Tag schon hatte herausfinden dürfen…
 

„Uh, er sieht wirklich aus wie ein Mädchen.“ – „Ein sehr hübsches Mädchen!“ – „Ja, Mizuki!“ – „Zeig ihm doch mal, was du gerne mit ihm machen würdest!“
 

Gehässiges Lachen, doch Mizuki knurrte nur genervt auf.
 

„Haltet die Klappe, ihr Idioten. Das ist nicht eure Angelegenheit. Also mischt euch hier nicht ein!“
 

Mit diesen drohenden Worten waren die Jungs still. Anscheinend wussten sie, dass ihnen nichts Gutes blühte, wenn sie Mizuki noch weiter reizen würden. Es war also eine durchaus kluge Entscheidung jetzt einfach die Klappe zu halten.
 

„Beachte sie einfach nicht, Ruka-chan. Wir werden schon unseren Spaß haben!“
 

Iruka konnte seinen Ohren kaum trauen. Was redete dieser Kerl da? Spaß haben? An was dachte er…? Auweia. Iruka wollte es sich wirklich nicht ausmalen. Sie waren doch beide noch Kinder, verdammt! Er konnte deutlich spüren wie sein Herz in seiner Brust immer heftiger anfing zu schlagen. Glitzernde Schweißtropfen formten sich auf deiner Stirn und rannen sein Gesicht hinunter.
 

„Aber erst mal…“
 

Sein Mund war nun direkt neben dem Ohr des Braunhaarigen, als er langsam seine Hand zu Irukas Haaren gleiten ließ.
 

„…müssen wir dieses elende Haarband loswerden!“
 

In einem Augenschlag fiel Irukas braunes Haar in langen seidenen Strähnen über seine Schultern, umrahmten sein Gesicht, bildeten einen seichten Übergang zu seiner dunklen Haut.
 

„So siehst du noch viel besser aus, Ruka-chan. Ein niedliches Mädchen mit diesem süßen Yukata. So solltest du immer aussehen.“ – „Du bist krank!“
 

Iruka konnte einfach nicht länger zu sehen, wie sich Mizuki über ihn lustig machte, ihn bloßstellte, seine Macht ausspielte, so wie er gerade Lust dazu hatte.
 

„Lass‘ mich los und hör auf, so einen Schwachsinn zu reden!“
 

Ein Raunen ging durch die Gruppe, als die Iruka Worte hörte. Mizuki hingegen erwiderte diese nur mit einem eiskalten Lächeln und verdächtig ruhiger, tiefer Stimme.
 

„Hör auf so zu schreien. Oder willst du, dass sie uns hören?“
 

Aus Iruka hingegen brach es nur so heraus, dass sich seine Stimme beinahe überschlug. Ja, verdammt, er wollte, dass ihn jemand hörte. Irgendjemand. Hilfe. Bitte!
 

„Wieso? Was dann? Wirst du mich schlagen!? Mach doch! Tu es! Es macht mir nichts aus!“
 

„Du forderst dein Glück wirklich heraus, was, Iruka!?“
 

Der harsche Ton, der nun doch Besitz von Mizuki ergriffen hatte, ließ Iruka erzittern. Wut flammte in den Augen des Grauhaarigen auf. Mit aller Kraft drückte er Irukas Körper gegen die kühle Wand in seinem Rücken, sodass sein Opfer kurz schmerzhaft aufkeuchte.
 

„Was? Tut das etwa weh!? Ich dachte, du kannst Schmerzen aushalten, du Memme!“
 

Zähne knirschen. Iruka fühlte sich, als wäre der Anderen gerade im Begriff ihn geradewegs zu zerquetschen. Er merkte deutlich, wie sein Brustkorb leicht nachgab, als sich Mizuki mit seinem ganzen Gewicht gegen seinen Oberkörper presste.
 

Iruka zog scharf die Luft ein und zu allem was er noch fähig war in Worte zu fassen, war ein leises, heiseres „Hilfe…“, das geschwächt über seine Lippen kam…
 

„Gibt es Probleme?“
 

Wie aus dem Nichts kam diese Stimme, die sogar Mizuki für einen Moment inne halten ließ, als die dazugehörige Person aus dem Schatten der Straßenlaterne ins Licht trat.
 

„Wer will das wissen, häh!?“
 

Durch die kurze Unterbrechung, hatte Mizuki seinen Griff leicht gelockert, sodass Iruka hektisch durchatmete, als er wieder ungehindert Luft bekam. Er konnte regelrecht den Weg mitverfolgen, wie die heiße Luft durch seine Luftröhre hinunter in seine Lunge strömte. Er hatte für eine Millisekunde wirklich den Gedanken gehabt, jetzt könnte alles vorbei sein…
 

„Wer ich bin… Tja… Ich könnte dir das sagen, aber um ehrlich zu sein, habe ich darauf keine Lust.“
 

Iruka war beeindruckt. Ja, das war er wirklich. Er war beeindruckt, von dem jungen Ninja, der nicht weit entfernt von ihm stand und Mizuki die Stirn bot. Der Braunhaarige schätzte, dass der Shinobi mindesten zwei Jahre älter war, als er selbst. Seine untere Gesichtshälfte war mit einem schwarzen Tuch vermummt, wodurch es nicht möglich war ein Lächeln oder sonstige Regungen seines Mundes zu erahnen. Darüber hinaus war sein rechtes Auge von dem bekannten Konoha-Stirnband, welches man als erfolgreicher Absolvent der Akademie bekam, bedeckt und welches er schräg über sein Gesicht gezogen hatte, sodass nur sein rechtes Auge frei lag. Auf seinem Kopf wuchs graues, ungezähmtes Haar, welches zu allen Seiten abstand. Alles in allem, war dieser Ninja wirklich seltsam, irgendwie auch geheimnisvoll. Aber wie auch immer: Iruka war einfach nur verdammt froh, dass der Grauhaarige aufgetaucht war und dieser ihm offensichtlich helfen wollte.
 

„Was bildest du dir überhaupt ein, du Schnösel? Hau ab und stör nicht!“
 

„Tja, tut mir ja sehr Leid. Aber meine Mission ist es, aufzupassen, dass auf dem Sommerfest nichts passiert..“
 

Sein freies Auge krümmte sich leicht und Iruka nahm an, dass er lächelte. Moment: Er lächelte? Irgendetwas sagte dem Braunhaarigen, dass dieses Lächeln von keiner positiven Natur war.
 

„Oder dass irgendwelche halbwüchsigen Kinder meinen, ihre Macht an Kleineren auszulassen. Das nervt irgendwie und ist wirklich erbärmlich.“
 

Er verschränke seine Arme lässig vor seiner Brust und schüttelte zum Unterstreichen seiner Worte leicht den Kopf.
 

„Was hast du gesagt!?“
 

Mizuki hatte Iruka mittlerweile gänzlich losgelassen und war auf 180. Was nahm sich dieser Ninja heraus, so mit ihm zu reden!?
 

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stürzte der Junge auf den unbekannten Ninja zu, was sich allein schon mit dem Yukata als ein schwieriges Unterfangen darstellte. Mizuki bekam nicht mal die Chancen seinen Gegenüber zu berührten, da fand er sich dieses Mal selbst gegen die kühle Hauswand gepresst wider.
 

„Lustig. Ein Kind will es mit mir aufnehmen. Vergiss es und gib auf. Mich besiegst du sowieso nicht.“
 

„Urgh…. Lass mich los oder ich werde dich beim Hokage verpfeifen!“
 

Iruka, ebenso wie die anderen Jungen aus Mizukis Gruppe, verfolgten das Schauspiel, welches sich ihnen bot, mit großen Augen. Mizukis Gefolgsleute waren geschockt, dass jemand Mizuki tatsächlich die Stirn bot. Iruka hingegen fühlte eine Art Genugtuung, als er sah, wie der Grauhaarige sich unter dem Griff des Ninjas abmühte, aber nicht gegen ihn ankam. Jaja, irgendwie kam ihm diese Situation doch bekannt vor…
 

Zu Irukas großer Enttäuschung ließ der Ältere den Jüngeren allerdings nach wenigen Sekunden wieder frei. Schade, er hätte Mizuki gerne noch leiden sehen…
 

„Ich an deiner Stelle würde mich jetzt ganz schnell aus dem Staub machen, Junge. Und mach ja keinen Ärger mehr, sonst sehe ich mich gezwungen ernsthafte Maßnahmen zu ergreifen.“
 

Anscheinend hatte die Schnelligkeit und Stärke des Ninjas Spuren bei Mizuki hinterlassen und man konnte gar nicht so schnell schauen, wie er sich aus dem Staub gemacht hatte.
 

Nun drehte sich der Unbekannte zu dem Gefolge des Grauhaarigen, welches immer noch völlig erstarrt da stand und sich nicht rührte.
 

„Und ihr?“, fragte der ältere Grauhaarige. „Braucht ihr eine Extraeinladung?“ Und dort war es wieder dieses teuflische Lächeln, welches Iruka deutlich unter der schwarzen Maske des Ninjas erahnen konnte. Die Jungen erzitterten.
 

„Nein, nein!“ – „Natürlich nicht!“ – „Niemals!“ – „Wir sind schon weg!“
 

Nur Sekunden später waren auch sie verschwunden.
 

Iruka atmete erleichtert auf und zupfte sich seinen zerknitterten Yukata zu recht. Er hatte wirklich Glück im Unglück gehabt, weil der junge Shinobi gerade zur rechten Zeit aufgetaucht war. Man könnte beinahe so weit gehen, zu sagen, dass er dem Braunhaarigen das Leben gerettet hatte.
 

„Hey, du. Ist alles okay?“
 

Er hob den Blick und schaute dem Ninja direkt in die Augen. Iruka nickte, lächelte.
 

„Ich bin übrigens Kakashi Hatake.“ Der Ninja streckte dem Jungen seine Hand an. „Mein Name, falls du dich bei den älteren Ninja positiv Kritik äußern willst, weil ich dir geholfen habe.“ Er lachte leise, wie konnte Iruka nur lächeln.
 

„Ich heiße Iruka Umino“, erwiderte er schließlich die Geste und nahm höflich Kakashis Hand. Dieser stutzte, schenkte seinem Gegenüber einen skeptischen Blick, als er den Körper des Braunhaarigen auf und abwanderte, bis hin zu den schmalen Schultern, die von braunen, langen Haaren bedeckt waren.
 

„Iruka? Ein seltsamer Name…“
 

Sacht schüttelte Kakashi die Hand des anderen zur Begrüßung, spürte die weiche Haut unter seiner eigenen.
 

„…für ein Mädchen.“
 

Irukas Lächeln erfror.
 


 

Ein. Mädchen.

Ein.

Mädchen.
 

Dieser Ninja, Kakashi Hatake, hielt ihn für ein Mädchen!?
 

Ein verdammtes Mädchen!
 

Er konnte es nicht fassen.
 

Und Iruka hatte immer gedacht, Ninjas würden nicht dem trauen, was sie sehen und könnten Sachen durchschauen und überhaupt….! Er merkte, wie sich erneut Wut in seinem Bauch aufstaute, als er Kakashi böse anfunkelte.
 

„Was hast du?“
 

Weiter kam der ältere Ninja allerdings nicht, als ihn eine heftige Ohrfeige traf. Iruka wusste nicht, woher er die Kraft nahm, den deutlich stärkeren Shinobi, der ihm zu allem Überfluss auch noch geholfen hatte, zu schlagen, aber irgendwie hatte er gedacht, dass Kakashi anders wäre… Gerade weil er ein wirklich guter Ninja zu sein schien.
 

„Dämlicher Shinobi! Ich bin ein Junge, du Idiot!“
 

Mit diesen Worten machte auch Iruka sich aus dem Staub und ließ den leicht verdatterten Kakashi allein in der schummerigen Seitengasse zurück.
 

„Ein… Junge?“, ließ sich der Grauhaarige Irukas Antwort noch einmal über die Zunge kommen, bis er sich nervös am ergrauten Hinterkopf kratzte.
 

„Tja, anscheinend muss ich mich wieder bei jemandem entschuldigen…“
 

Es war immerhin nicht das erste Mal für Kakashi, allerdings konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen, dass Iruka und er in Zukunft noch viel mehr verbinden würde, als nur ein dummes, oft vorkommendes Missverständnis…
 


 

*****
 


 

Fettnäpfchen hoch drei. :)

Lob, Kritik, Gedanken - erwünscht und gerngesehen! :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  SatoRuki
2015-03-01T19:37:14+00:00 01.03.2015 20:37
Ah, das waren schon kranke Vorstellungen von dem Mizuki da, aber Gott sei dank taucht kakashi ja immer in letzter Sekunde auf....Wie bei Pain und so.
Dies war allerdings schwieriger zu lesen als die zuvor. Liegt wahrscheinlich daran, dass das hier noch deine Anfänge sind/waren. Aber hat trotzdem Spaß gemacht. Leider gibt es zu wenig KakaIru, beziehungsweis ezu wenig gute KakaIru OS'/FFs
Von:  Wisteria
2015-01-05T00:52:21+00:00 05.01.2015 01:52
Hast gut geschrieben.
Das Ende ist echt niedlich. :) Iruka der Kakashi eine knallt.
Mizuki hätte ruhig auch eine fangen können, für das es er alles getan hat.
LG

Von: abgemeldet
2013-01-07T19:44:11+00:00 07.01.2013 20:44
hey :D Super geschrieben, ich liebe deine Stories, habe sie alle gelesen ^_^
Gibt es von der Geschichte ne Fortsetzung? Ich will eine >__< Bitteeee ;)
Lg
Von:  mor
2011-08-13T21:05:23+00:00 13.08.2011 23:05
^^ muhahaha ^^ was für nen krasses Ende ^^ grinz ^^ Das währ doch glad Ne Fortsetzung wert ^^


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