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Der Lebensenergie roter Saft

Eine Entscheidung die alles verändert
von

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Siebtes Kapitel - „Vielleicht mag ich dich einfach.“

Siebtes Kapitel - „Vielleicht mag ich dich einfach.“
 


 

Sie konnte nicht glauben, das sie sich dem ganzen Kinderkram wirklich beugte. Kritisch sah sie sich aus dem Spiegel heraus an. Etwas nettes anziehen... Was sollte sie darunter nur verstehen? Seufzend strich sie sich über das Kleid. Der leichte Stoff fiel in langen Wellen und endete an ihren Knien.

Der dunkle blaue Stoff stand in gutem Kontrast zu der weißen Tasche und den weißen Pumps. Die Haare steckte sie sich locker aber dennoch elegant nach oben und war pünktlich fertig.

Helena schreckte aus ihren missmutigen Gedanken, als es an der Tür klingelte. Seufzend schnappte sie sich ihre kleine Tasche. Helena atmete noch einmal tief durch ehe sie die Tür öffnete, „Hallo.“

Joseph nickte zur Begrüßung. „Bist du fertig?“ „Sicher.“ Helena trat auf den Hausflur hinaus und schloss die Tür hinter sich. „Können wir?“ Helena starrte überrascht auf den Arm der ihr hingehalten wurde, ehe sie ihn schließlich ergriff. „Sicher.“
 

Anders als gedacht war Joseph mit dem schwarzen Auto gekommen, indem er sie bei ihrer ersten Begegnung zu der Halloween-Party gefahren hatte. Diesen Tag würde sie wohl nie vergessen. Helena ließ sich in den ledernen Sitz zurück sinken.

„Wo fährst du hin?“ Joseph lächelte leicht. „Eine Überraschung.“ „Ich hasse Überraschungen.“ „Ich weiß.“, Joseph sah zu ihr herüber.

„Du wirst es mögen.“ Helena schluckte. Der Blick aus seinen Augen ließ sie jedesmal wieder erschaudern. An die roten Augen würde sie sich wohl nie gewöhnen.

„Fein.“, knurrte sie und erntete ein kurzes Lachen seinerseits. Helena begnügte sie damit aus dem Fenster zu schauen. Verwirrt sah sie sich um, als Joseph den Wagen auf einen leeren Parkplatz lenkte.

„Was machen wir hier?“ Joseph antwortete ihr natürlich nicht, sondern schaltete den Wagen aus. Helena beobachtete ihn, wie er beneidenswert elegant aus dem Wagen stieg, ehe er in der nächsten Sekunde vor ihrer Wagentür stand und ihr diese aufhielt. Er verschmolz beinahe perfekt mit dem schwarzen Hintergrund.

„Danke.“ Sie ergriff seine Hand und ließ sich aus dem Wagen helfen. Schaudernd sah sie sich um. Was sollte hier denn sein? „Komm.“ Joseph führte sie auf ein hohes Gebäude zu, indem jedoch nirgendwo ein Licht brannte. Wirklich wohl war ihr bei alldem nicht. Helena sah sich unruhig um. „Was wird das hier?“ Joseph Schritte verstummten plötzlich. Lächelnd drehte er sich zu ihr um und ergriff Helena bei der Hüfte.

„Halt dich fest und schließe deine Augen.“ Helena war so perplex das sie tat was er sagte und die Augen schloss. Ihre freie Hand klammerte sie an seiner schwarzen Lederjacke fest. „Wa-..“ Helena spürte wie Joseph sich vom Boden abstieß, der kalte Wind der ihr Gesicht plötzlich umspielte ließ sie erschrocken einatmen. „Du kannst die Augen wieder öffnen.“
 

Helenas Augen wurden immer größer, je mehr sie von ihrer Umgebung sah. Langsam drehte sie sich um die eigene Achse, ehe sie wieder zu Joseph sah der sie schweigend beobachtete.

„Wie..?“ „Unwichtig.“ Joseph deutete auf den runden Tisch, an dem zwei Stühle standen. Die weiße Tischdecke hob sich von den roten Servietten ab. Die beiden Kerzen flackerten aufgeregt in dem leichten Wind.

Für den Fall das sie ausgehen sollten, waren mehrere Laternen aufgestellt die das Dach erhellten. Helena schmunzelte. Sie stand tatsächlich auf dem Dach des hohen Hauses. Vorsichtig beugte sie sich vor und blickte in die Dunkelheit unter ihr hinab. Die Lichter der Stadt konnte man ebenfalls gut erkennen, es wirkte irgendwie unrealistisch. War das hier eigentlich ein Einbruch?

„Ich hoffe Pasta ist in Ordnung?“ Helena drehte sich zu Joseph um, der zwei Teller in der Hand hielt. Woher er die plötzlich hatte war ihr nicht klar. „Sicher.“ Gegen ihren Willen musste sie Lächeln. „Gut. Antonio wird sich freuen das zu hören?“ Helena setzte sich mit fragendem Gesichtsausdruck. „Antonio?“ „Einer der anderen Vampire hier.“ „Oh.“ Joseph schüttete schweigend den Wein ein.
 

Das Essen war wirklich lecker. Unvorstellbar das Vampire so gut kochen können. Eigentlich war alles perfekt. Wer konnte immerhin sagen er hat auf dem Dach eines Hochhauses ein so tolles Essen gehabt? Aber dennoch... Helena sah ihr Gegenüber an.

„Wieso tust du das alles?“ „Was meinst du?“ Joseph saß locker auf dem Stuhl und blickte sie unentwegt an.

„Das hier. Wieso spielst du mit Julia diese Spielchen? Du solltest dich nicht von ihr zu solchem Kinderkram überreden lassen.“ Joseph lächelte und gewährte Helena einen Blick auf seine perfekten Zähne, die im Moment so aussahen wie bei jedem anderem Menschen auch.

Dann beugte er sich plötzlich vor und blickte sie intensiv an. „Vielleicht mag ich dich einfach.“

Helena wich überrumpelt etwas zurück. Damit hatte sie nicht wirklich gerechnet. Sie fasste sich jedoch schnell wieder und schüttelte entschieden den Kopf. „Du kannst mich nicht mögen.“ „Wieso?“ Sie zuckte unschlüssig mit den Schultern. Joseph hob wissend eine Augenbraue.

„Weil ich ein Vampir bin?“ Helena nickte nach einigen Sekunden. - Ja genau deswegen. Joseph lehnte sich wieder etwas zurück ohne den Blick von ihr abzuwenden. „Sicher. Das schlagen deines Herzens, das Blut in deinen Körper pumpt ist wirklich verlockend.“ Helena zuckte erschrocken zusammen, schaffte es jedoch nicht den Blick von ihm abzuwenden.

„Es bedeutet jedoch nicht das wir wilde Tiere sind, wenn dies so wäre wärst du bei unserer ersten Begegnung schon Tod gewesen. Auch wir können fühlen, wenn auch etwas anders.“ Helena erhob sich wackelig und ging auf das Geländer zu. Wieso ihr plötzlich so schwindelig war, konnte sie selbst nicht genau sagen. Vielleicht waren es seine Worte. Vielleicht war es seine eindringlich, dunkle Stimme.

Vielleicht war es weil sie ihn falsch eingeschätzt hatte. Helena sah erschrocken auf, als sich plötzlich etwas auf ihre Schulter legte. - Josephs schwarze Jacke. Joseph selbst musterte sie besorgt.

„Habe ich dich verschreckt?“ „N-nein. E-es ist nur...Ich dachte immer...“ Joseph schüttelte den Kopf. „Du tust gut daran dich von uns fern halten zu wollen. Natürlich sind wir gefährlich. Aber ich werde mich nicht von dir fern halten.“ Helena nickte einfach nur. Sie atmete mehrmals tief durch. „Es geht schon.“ Sie schüttelte sanft seine Hand von ihrer Schulter. Das hier änderte nichts an der Tatsache das sie einfach nur in Ruhe gelassen werden wollte. - Wirklich. „Dessert?“ „Sicher.“ Ihr Kreislauf war im Keller und etwas Zucker war sicher nicht schlecht.
 

Joseph führte Helena wieder an den Tisch herüber und ging sicher das sie saß ehe er sie losließ. Kurz verschwand er in einer der dunklen Ecken und kam mit einer wunderschönen Torte wieder. „Auch selbstgemacht?“ „Nein, die habe ich gekauft. Aber schmecken sollte sie trotzdem.“ Helena schnappte sich etwas der Sahne, die oben auf dem Kuchen als Dekoration thronte. Lächelnd nickte sie schließlich. „Schmeckt.“ Joseph lächelte verhalten. „Gut.“
 

„Noch etwas?“ Helena hob die Hände. „Nein. Noch ein bisschen, dann platze ich.“, lachte sie und leerte ihr fast leeres Weinglas. Wie viel hatte sie nun eigentlich schon getrunken? Zwei, Drei Gläser? Wollte er sie etwas betrunken machen? Sie spürte schon wie ihre Wangen ganz warm waren und sicherlich leicht rosé schimmerten. „Hast du etwas Wasser?“ Wein würde sie heute nicht mehr trinken. Immerhin wollte sie bei klaren Verstand bleiben. „Sicher.“ Helena schlang die schwarze Jacke etwas fester um sich. Ihr Blick wanderte in den mit Sternen besetzten Himmel. Schließlich jedoch wanderte ihr Blick zu Joseph.

„Was machen wir jetzt?“ Sie setzte sich aufrecht hin und wartete auf eine Antwort. „Ist dir kalt? Wir können auch gehen.“ Helena blickte über den Tisch. „Und die Sachen?“ Joseph schüttelte den Kopf. „Die hole ich später.“ Helena nickte.

„Also gut. Gehen wir irgendwo hin wo es wärmer ist. Bitte.“ Sie würde es nicht zugeben aber ihre Beine froren schrecklich, aber wie hätte sie auch ahnen können das sie hier landen würde. Helena stellte die Teller aufeinander und blies die Kerzen aus, die erstaunlicherweise nicht aus gegangen waren. „Nun komm.“, Joseph stand bereits am Rande des Daches und wartete auf sie. „Okay.“

„Halt dich fest.“ Helena spürte seine Hand an ihrer Hüfte, die andere auf ihrem Rücken, während sie selbst sich zaghaft an seinen Oberarmen festhielt. Diesesmal jedoch schloss sie die Augen nicht und blickte nach unten als Joseph vom Dach sprang. Mulmig wurde ihr schon als sie sah das der Boden sich rasch nährte. Der Sprung wurde Von Joseph abgefangen der leichtfüßig auf dem Parkplatz landete. „Wow.“, sie strauchelte einige Schritte zurück.
 

Helena war froh in dem warmen Wagen zu sitzen. Für Joseph war es sicher kein Problem eine ganze Nacht draußen zu verbringen, aber leider war ihr das nicht möglich.

„Wo fahren wir hin?“ Helena sah nachdenklich von der dunklen Landstraße zu Joseph. „Zu mir.“ Sie rutschte nervös auf dem Sitz hin und her. „Wieso?“ Joseph schaltete in den 5 Gang, ehe er ihr Antwortete, so ernst das Helena unwillkürlich so weit wie möglich zurück wich.

„Weil ich dich noch nicht gehen lasse.“ Helenas Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Was?! „G-geht es dir gut?“ Joseph zeigte einige Sekunden keine Regung, dann erst blickte er zu ihr herüber. Das Lächeln das sich langsam auf seinem Mund ausbreitete konnte sie in diesem Moment nicht zuordnen.

„Sicher, ich wollte dich nur etwas ärgern.“ Helena zog wütend die Augenbrauen zusammen. „Wieso?!“ Joseph zuckte mit den Schultern. „Ich mag es wenn dein Herz schneller schlägt.“ „Ach!“ Helena war so perplex das sie ihn einfach nur anstarren konnte. Erst einige Minuten später hatte sie endlich begriffen was passiert war.

„Das war Hinterhältig!“ „Ich bin ein Vampir.“ Helena hob fragend eine Augenbraue. „Und?“

„Man kann Vampiren nicht vertrauen. - Vertrau mir.“ Helena konnte wegen des Widerspruchs einfach nur leicht lächeln. Helena wandte ihren Blick wieder nach draußen. Sie konnte nicht glauben, dass sie tatsächlich Spaß heute hatte. Sie konnte sich noch gut an ihre erste Begegnung mit ihm erinnern. - An Halloween in dieser seltsamen Kneipe. Und dass alles nur, weil ihr blödes Auto liegen bleiben musste. Seitdem hatte er immer wieder ihre Wege gekreuzt. Sie war selbst überrascht das sie sich mittlerweile in seiner Gegenwart entspannen konnte. - Zumindest ab und an.

„Helena?“ Erschrocken fuhr sie aus ihren Gedanken und starrte direkt in Josephs Gesicht, der vor der offenen Beifahrertür kniete. „Was?“ „Alles in Ordnung?“ Helena nickte hastig. „Ja.“
 

Das große alte Herrenhaus ragte unheimlich aus der Dunkelheit empor, wie Helena fand. Ihr war dieses Gemäuer schon immer unheimlich gewesen. Helena und Joseph hatten gerade das Wohnzimmer betreten, indem sie am Samstag schon gesessen hatten, als die Tür ein weiteres mal geöffnet wurde.

„Ah, die Turteltäubchen.“ Helena blickte zwischen den beiden Männern hin und her. „Sei still Antonio. - Helena das ist Antonio.“ Helena lächelte verlegen.

„H-hallo.“ Antonio trat mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. „Ah Bella mia.“ Ehe sie reagieren konnte, wurde sie schon in eine freundliche Umarmung gezogen. Unwillkürlich spannte sie sich an. „Antonio basta!“ Antonio lächelte Helena charmant an.

„Immer ist er so verklemmt.“ Helena lachte. Antonio boxte Joseph sachte. „Viel Spaß euch zwei.“ Helena wartete bis Antonio das Zimmer verlassen hatte.

„Ist er immer so?“ Joseph setzte sich in einen der Sessel, die vor dem Kamin standen. „Eigentlich ist er schlimmer.“ Irgendwo von der obrigen Etage ertönte nur ein, „Das hab ich gehört!“ Helena wandte sich lächelnd ab und trat an das Bücherregal heran, das ihr schon beim ersten mal aufgefallen war. So viele Bücher, in den verschiedensten Sprachen. Einige Titel waren Deutsch, andere Englisch. Wiederrum andere klangen Lateinisch oder Italienisch und wieder andere..Französisch? Sachte fuhren ihre Finger über die alten Buchrücken. Wie alt die Bücher wohl waren?
 

„Irgendetwas interessantes?“ Helena zuckte leicht zusammen. Joseph stand plötzlich so dicht hinter ihr, dass sie sein Atem an ihrem Hals spüren konnte. Seine Hände stützte er neben ihr an dem Bücherregal ab.

Sie traute sich nicht sich umzudrehen, selbst das Atmen fiel ihr plötzlich schwer. Sie fühlte seinen Oberkörper an ihrem Rücken und realisierte in diesem Moment nur eines. Er war zu nahe. - Viel zu nahe.

Abermals spürte sie wie sein Atem über ihren nackten Hals und ihrer Schulter strich. Machte er das etwas extra?

Helena raffte ihren Mut zusammen und drehte sich langsam zu ihm um. Er war so nahe das sie aufsehen musste um ihm ansehen zu können.

Sie war gefangen in seinen Augen, bemerkte nicht einmal das er näher kam....
 


 

tbc..



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