Zum Inhalt der Seite

Eine schwierige Geburt

NEWS: Kapitel 21 on^^
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Treppengeflüster

So, der nächste Teil ist da und ich hoffe, das ich für den hier gaaaanz viele Kommis bekomme! (aber ich habs so das gefühl, dass das auf alle fälle passieren wird^^) Er ist recht lang wie ich finde, aber ich konnte nicht mehr aufhören.

viel spaß dabei!^^
 


 

Marian hatte sich gerade die Hände im Nebenzimmer gewaschen als sie die Tür zum Schlafzimmer sich öffnen und eilige Schritte sich dem Bett nähern hörte. Langsam trocknete sie sich die Finger ab und legte das Tuch ordentlich neben die Schüssel.

Natürlich hatte es auch im anderen Zimmer eine Waschschüssel gegeben doch aus einem undefinierbaren Grund heraus, hatte sie es vorgezogen, sich ins Nebenzimmer zu verkriechen.

Sie wusste, dass dieser Grund Robin hieß, wollte es sich aber nicht eingestehen. Sich nicht eingestehen, das sie ihm aus dem Weg gehen wollte. Das sie nicht so ruhig und besonnen auf ihr Zusammentreffen vorbereitet war wie sie vor den anderen vorgegeben hatte.

Sie wollte sich nicht eingestehen dass sie schon Bauchschmerzen vor Aufregung hatte wenn sie an ihr Zusammentreffen, das sich definitiv noch heute ereignen würde, nur dachte. Das die Schmetterlinge, die sie in den letzten 4 Jahren so gut verdrängt hatte, das sie sich einreden konnte, sie wären verschwunden, gerade in ihrem Bauch zu Höchstform aufliefen und Lupine drehten.

Lange Zeit hatte sie darauf vertraut dass ihre lange Abwesenheit diese Emotionen auslöschen würden. Doch je länger sie in diesem Haus war ohne ihm zu begegnen, desto mehr bezweifelte sie es.

Sie stützte ihre Hände auf die Kommode, auf der die Schüssel stand und schaute sich über den Spiegel ihr gegenüber ins Gesicht.

Sie sah müde und abgekämpft aus.

Die Geburt hatte doch einiges ihrer Kraft abverlangt. Doch das war es nicht was sie sah. Sie sah anders aus als damals als sie abgefahren war. Älter!

Oder war das nur Einbildung?! Ihre Familie in Frankreich hatte ihr immer Vorwürfe gemacht das sie noch nicht verheiratet und Mutter war.

Sie wäre nun schon nicht mehr die Jüngste!

Wenn sie so weiter machen würde, würde sie keiner mehr haben wollen!

Das war zumindest die Auffassung ihrer Tante gewesen die in Marians alter schon 3-fache Mutter gewesen war. Am Ende hatte sie 7 Kinder gehabt.

Und das mit nicht mal 30!

Wie sollte sie also so jemanden ihre Lage erklären?!

Zumal sie es sich ja selbst nicht erklären konnte.

Es war nie das Problem gewesen das es keine Kandidaten gegeben hätte, doch keinen von ihnen fand sie sympathisch. Und wenn sie es tat, dann war es nur Sympathie! Und wenn sie schon mit jemanden ihr Leben verbringen sollte, dann doch mit jemanden für den sie mehr als das fand!

Außerdem hatte sie zuviel im Sherwood erlebt als das sie so weiter leben könnte wie vorher.

Diese ganzen steifen Empfänge und das aufgesetzte Gehabe der Damen und Herren der Oberschicht langweilten sie zutiefst!

Sie war nach Frankreich gegangen um sich abzulenken. Um zu vergessen!

Doch das war schwieriger gewesen als sie schon befürchtet hatte.

Wie soll man auch seine Jahre im Wald vergessen wenn man mit hunderten von Leuten in einen Saal gezwängt wird und das einzige woran man denken kann, eben dieser Wald ist, mit seiner himmlischen Ruhe, dem ganzen Platz ohne lästigen Tischnachbarn, ihren Freunden ... und Robin!

Energisch schüttelte sie ihren Kopf.

Es half nichts sich jetzt wieder den Kopf darüber zu zerbrechen.

Es war 4 Jahre her!

Sie war damals einfach ohne ein Wort abgereist! Sie konnte schlecht davon ausgehen das Robin sie mit offenen Armen empfangen würde.

Sie hatte ihm wehgetan, das wusste sie! Doch schien es ihr damals der einzige Weg zu sein, den sie einschlagen konnte, um ...

Ja, um was?

Um nicht mehr an seine Abweisung denken zu müssen?! Seine Ablehnung die sie zutiefst verletzt hatte?! Was hatte sie den erwartet?!

Das er diesen Tag einfach so vergessen würde und zur Tagesordnung übergehen würde?!

Sie hatte einfach zuviel falsch gemacht.

Langsam nahm sie die Hände wieder von der Kommode und ordnete ihre Haare ein wenig die sich aus ihrem Knoten gelöst hatten.

Danach sah sie sich noch mal aufmuntert im Spiegel an und drehte sich zur Tür.

Irgendwann musste sie sich ihm zeigen.

Sie streckte die Hand nach der Klinke aus, verharrte aber noch einmal in der Bewegung.

"Na los!" sagte sie sich selber und ging durch die Tür.

Doch Robin war nicht mehr da.
 

Robin saß derweil mit den Arbeitern in der Küche und aß etwas mit ihnen.

Tom jr. hatte sich neben ihn gesetzt und wich nicht mehr von seiner Seite. Gerade als sich einer der Arbeiter noch ein Stück des Kuchens nehmen wollte kam Natie die Tür herein gestiefelt.

Ihr Gesichtsaudruck lies nichts Gutes vermuten.

Und schon sprang Sally, die neben Tom jr. saß, erschrocken auf und erschreckte dabei den kleinen der art das er sich an seinem großen Bissen Kuchen verschluckte.

Robin klopfte ihm mehr nebenbei auf den Rücken.

"Was ist den mit euch beiden los?!" fragte er amüsiert.

"Das kann ich dir sagen. Die junge Dame hat etwas Wichtiges vergessen während sie hier unten bei euch Kuchen gefuttert hat."

Mit diesen Worten drehte sie sich dem mit gesenktem Kopf vor ihr stehenden Mädchen zu. Wieder etwas freundlicher gestimmt, als sie sah, das sich Sally schon mit ihrem Körbchen "bewaffnet" hatte, nickte sie ihr noch einmal zu und schon verschwand das Mädchen aus der Tür.

"Das mir das nicht noch einmal vorkommt!" rief sie der einer Tomate gleichenden Sally noch im gespielt strengen Ton nach.

Tom jr., der schon lange wieder alles im richtigen Hals hatte, wand sich kichernd unter Robins Klappsern die er immer noch auf den Rücken des Jungen verteilte, ohne zu merken das sie nicht mehr von Nöten waren.

Er schaute Natie immer noch fragend an. Diese legte einen kritischen Blick auf und Robin registrierte, dass seine Rettungsmaßnahme schon lange unnötig geworden war.

"oh...!" Er sah Tom jr. grinsend an und wand sich dann wieder Natie zu.

"Also, was hat sie den nun vergessen?!" fragte er neugierig. Damit war für ihn das Thema "Tom jr.-auf-den-Rücken-klopfen-um-ihn-so-vor-dem-Erstickungstot-zu-bewahren" erledigt. Doch das sah der Kleine ganz anders. Ihm hatte das Spaß gemacht und so begann er nun, auf der Bank kniend, Robins Rücken zu bearbeiten. Doch dieser achtete gar nicht auf diese Behandlung.

"Was bist du den so wissbegierig?" kam die Gegenfrage Naties. Sie setzte sich auf einen der freigewordenen Stühle, nachdem sie einem der Arbeiter, einem großen kräftigen Mann, einen dementsprechenden Blick zugeworfen hatte und dieser lachend seinen Platz verlassen hatte und auf die Bank zu Robin gerutscht war.

"Die Erdbeeren!" sagte sie schließlich in einem Ton, der klar machte, dass sie dieses Thema außerordentlich ernst nahm. Und auch keinen Widerspruch dulden würde.

Ihr ehemaliger Schützling sah sie irritiert an.

"Deshalb die ganze Aufregung?! Wegen diesem alten Brauch?!"

"Aber natürlich! Nicht nur das es ein sehr schöner Brauch ist wie ich betonen möchte, er hat den jungen Müttern auch immer Glück gebracht. Sie alle haben noch mindestens an der Geburt ihrer Enkel teilgenommen! Und außerdem..."

Weiter sprach sie nicht als ihr schlagartig klar wurde, was sie soeben gesagt hatte.

Auch die anderen in der Küche hörten auf zu kichern und zu tuscheln. Es wussten zwar nur die wenigsten was genau mit Robins Eltern passiert war, doch war es kein Geheimnis das sie einem Mordanschlag zum Opfer gefallen waren. Und dass Robin noch unter ihnen weilte, mehr oder wenig nur seinem unverschämten Glück zu verdanken war.

Nur Tom Jr. klopfte weiter auf Robins Rücken herum, nachdem dieser es gewagt hatte, ihn gar nicht mehr zu beachten.

"Oh, Robin. Das... es tut mir leid! Ich..."

"Natie, he, es ist doch schon in Ordnung!" unterbrach er sie schnell und abwehrend mit der Hand wedelnd.

"Bis auf meinen Eltern hat es doch wirklich noch jedem aus meiner Familie Glück gebracht. Wenn das auf die Erdbeeren zurück zu führen war, versteht sich!"

Er lachte, und zaghaft nickte Natie.

Die anderen begannen sich, wenn auch noch etwas unwohl, wieder zu unterhalten.

Natie bis sich auf die Lippen. Denn auch wenn er es mit einer Handbewegung abtat, so wusste sie doch dass er seine Eltern sehr vermisste.

Sie waren einfach zu früh und auf eine solch schlimme Art und Weise von ihm gerissen worden das er es nie wirklich hatte verarbeiten können. Kurz nach ihrem Tod, zu früh um wirklich damit klar kommen zu können hatte er in den Wald fliehen müssen. Er hatte die Verantwortung über seine Cousinen übernommen. Zusammen mit Will, doch hatte Robin sich schon damals für alles und jeden verantwortlich gefühlt so das alles was ihnen passierte er sich zuschrieb. Darin unterschied er sich nicht von seinem Vater. Dieser hatte auch schon immer alles richtig machen wollen.

Doch in dieser schweren Zeit konnte er seinem Sohn aus verständlichen Gründen nicht beistehen.

Robin war zu schnell aus seiner Kindheit geschleudert worden.

Als sie ihn nach den ganzen Jahren wieder gesehen hatte, war er ein junger Mann der wusste wie es im Leben lief, doch war er auf eine bestimmte Weise immer noch der kleine Junge, der seine Eltern verloren hatte und nicht wusste wie es weiter gehen sollte.

Hätte sie doch nur nichts gesagt!

"Was hast du?"

Natie schrak auf. Sie hatte ihn während ihrer Überlegungen unentwegt angestarrt und das er das seltsam fand war doch nur verständlich. Fragend sah er sie an, Tom Jr. von sich gestreckt der lachend wild mit den Armen ruderte und versuchte ihn zu treffen.

"Nichts!" versuchte sie sich heraus zu retten. Sein Blick verriet ihr dass er genau wusste über was sie so vertieft gegrübelt hatte doch er sprach es nicht aus.

>Sein Blick passt nicht zu seinem Alter!<

In seinen Augen lag ein Wissen das er noch nicht haben sollte. Er hatte ihr nie alles erzählt was sie damals erlebt hatten.

Was er alles erlebt hatte.

Sie konnte sich schon denken dass es nicht nur positive Erlebnisse gab. Doch waren, als alles vorbei war, seine Augen noch die eines glücklichen Heranwachsenden gewesen. Erst der Verlust dieses Mädchens hatte ihn wirklich aus der Bahn geworfen. Sie hatte sie nie kennen gelernt. Sie war kurz nach dem sie wieder gekommen war, abgereist. Doch diese Veränderung die dies bei Robin auslöste ließ sie ziemlich schnell vermuten dass diese Unbekannte nicht eine einfache Freundin war. Es waren auch definitiv stärkere Gefühle als "verliebt sein" dabei im Spiel. So wie sich Robin nach ihrem Weggang aufgeführt hatte, war oftmals nicht sehr feierlich gewesen.

Sie musste schon etwas Besonderes gewesen sein.

>ah, hör auf!< versuchte sie sich selbst vom Denken abzulenken. >sag irgend etwas!<

"Die Hebamme ist ja eine echte Schönheit!"

"Wie?!" Nicht nur das Naties plötzlicher Themenwechsel ihn etwas verwirrte, nein auch die Tatsache dass sie die Hebamme als Schönheit bezeichnete gab ihm zu denken.

"Kann sein das sie das früher einmal war, aber jetzt ist sie doch wesentlich älter als du."

"Ach dann hast du sie noch gar nicht gesehen?! Sie ist ganz jung! Sie dürfte in deinem Alter sein!" erklärte sie ihm. "Aber dafür beherrscht sie ihr Handwerk mit einer Sicherheit und Ruhe die man ihr auf den ersten Blick nicht so zutrauen würde, da sie schon ein kleiner Wildfang zu sein scheint. Schließlich kam sie ja auch her geritten. Und du hättest Winifreds und Johns Gesicht sehen sollen als sie herein kam. Hätte die arme Winifred nicht gerade andere Sorgen gehabt, währe sie ihr wohl am liebsten um den Hals gefallen. Aber ist ja auch verständlich. Da wartet man sehnlichst auf eine helfende Person und dann kommt jemand mit dem man nicht gerechnet hätte. Aber was rede ich denn hier so viel! Ich muss ja wieder hoch zu unserer kleinen Familie. Winifred kann bestimmt Hilfe gebrauchen um die beiden Männer mal los zu werden. Die belagern schon die ganze zeit ihr Bett und wollen gar nicht mehr weg. Also, dann esst noch schön."

Und mit diesen Worten war sie auch schon wieder aus der Tür verschwunden. Nun war Robins Verwirrung komplett.

Ziemlich ratlos sah er ihr hinter her. Er hätte sie gerne noch etwas gefragt doch hatte sie ihm keine Chance gelassen auch mal etwas zu sagen. Sie hatte die ganze zeit geredet und noch bevor er etwas sagen konnte war sie auch schon aufgesprungen und aus der Küche gestiefelt.

Mehr als irritiert sah sie ihr hinter her.

"Was war denn das?!"

Einige der Arbeiter sahen genauso verdattert die geschlossene Tür an.

Tom zuckte mit den Schultern.

"Keine Ahnung!"

"hm. Hat einer von euch diese Hebamme gesehen?! Natie war ja richtig begeistert von ihr und dabei ist sie doch so schwer zu frieden zu stellen."

Der große Mann neben Tom jr. der Natie platz gemacht hatte, nickte.

"Da hast du Recht! Ich hätte sie auch gerne mal aus der Nähe gesehen aber Mutch und sie waren so schnell an uns vorbei geritten das ich sie gar nicht richtig hatte sehen können."

Robin nahm sich nachdenklich ein zweites Stück Kuchen. Während Tom Jr. immer noch keine Ruhe gab.

Er zupfte mit einer Ausdauer und in immer gleich bleibender Stärke an seinem Ärmel bis Robins nichts anderes übrig blieb als sich zu ihm zu wenden und ihm seine Aufmerksamkeit zu schenken.

"Was hast du den Junior?!"

Der Kleine sah ihn mit großen Augen an.

"Hab sie gesehen!" erzählte er ihm mit einem gewissen Stolz in der Stimme und nickte noch mal als ob er seine Behauptung noch zusätzlich unerstreichen wollte.

"Wirklich?"

Ein breites Grinsen breitete sich auf dem Zuckerverschmierten Gesichte aus.

Wieder Nickte er und deutete auf die Tür die zum Hof hinaus führte.

"Als sie absteigt. Hat mit Will geredet. Haben sich Arm umgelegt. Dann ist sie rein. Schön. Goldenen Haare." Das Grinsen wurde noch breiter, bis sich seine Mutter einmische um ihn auf seine Grammatikalischen Fehler aufmerksam zu machen. Das kannte er gar nicht leiden. Und seinem Ärger machte er auch Luft. Zumindest wollte er es, doch der Blick seiner Mutter brachte ihn wieder dazu sich hinzusetzten und sich leise vor sich hin zu ärgern.

Robin sah zur Tür.

Will kannte sie also. Oder war er einfach nur so glücklich gewesen, das sie endlich auftauchte. Goldene Haare?!

Aber Will würde niemals Unbekannte umarmen. Und wie passte Barbaras merkwürdige Anspielung in diese Bild?! Goldene...?!

Er hätte Junior gerne noch mehr gefragt, doch befand er sich erst einmal in dieser leisen vor-sich-hinbrüten-Phase war er nicht mehr zum sprechen zu bewegen.

"Worüber denkst du nach?!"

Tom sah ihn fragend an.

"Golden Haare?!" sprach er leise vor sich hin ohne Toms Frage richtig gehört zu haben.

"Wie?" hakte Tom grinsend nach.

"Was? Ach, nichts. Ich frage mich nur wer sie ist! Das ist alles. Vielleicht sollte ich mal zu ihr gehen bevor sie wieder abreist."

Damit stand er auf, nickte den Männern und Lara noch mal zu und verlies die Küche durch die Tür zur Dienstbotentreppe.

"Was hat er den?!" Lara sah ihm nach.

Tom sagte nichts darauf, doch hatte er so eine Ahnung. Er hatte seinen Boss noch nie so erlebt. Dass er sich wegen einer Frau derart ablenken lies. Das konnte eigentlich nur gutes bedeuten. Zumindest hoffte er es für ihn.
 

Natie lief vor sich hinbrabbelnd die Treppe hinauf.

"Warum hab ich nicht einfach den Mund gehalten! Jetzt musste ich den armen Jungen wieder daran erinnern. Das hast du echt toll hinbekommen du alte Schachtel du!" Weiter vor sich hin murmelnd stieg sie auf die letzte Stufe um in den nächsten Gang einzubiegen ohne jedoch auf den Weg zu achten und stieß prompt mit jemand zusammen.

"Hoppla!" rief sie aus und ruderte wild mit den Armen um ihr Gleichgewicht wieder zu erlangen das sie durch diese kleine Unachtsamkeit leider verloren hatte. Bevor sie jedoch wirklich nach hinten überkippen und unsanft den Rückweg antreten konnte, wurde sie am Arm gepackt und festgehalten.

"Hui, danke!" rief sie aus als sie wieder festen Boden unter beiden Füßen spürte. Erst jetzt sah sie auf.

"Oh, sie sind es."
 

Robin lief langsam die Stufen zu Winifreds Schlafgemach hinauf. Wie vor nicht allzu langer Zeit nahm auch er sie wie Natie grübelnd in Angriff.

Am oberen Treppenabsatz konnte er Stimmen hören.

Die eine gehörte definitiv zu Natie. Die andere Person sprach außer gelegentlichen "hms" nicht viel. Aber er vermutete dass es sich um Sally handelte.

Erst überlegte er, die beiden nicht zu stören, doch dann entschied er sich doch dafür weiter zu gehen. Schließlich lag Winifreds Gemach dort oben und wenn er Glück hatte war diese rätselhafte Hebamme noch dort.

Er lief etwas schneller. Natie konnte er schon sehen. Sie stand mit dem Rücken zu ihm. Ihre Gesprächspartnerin stand im links abführenden Gang, so dass er sie noch nicht erblicken konnte. Zusätzlich versperrte ihm ein großer Standleuchter die Sicht.
 

Marien war, nachdem sie festgestellt hatte, dass sie zu spät heraus gekommen war, noch eine Weile bei der jungen Mutter geblieben. Etwas anderes war ihr auch gar nicht übrig geblieben. Vorher hatten sie ja keine Zeit dafür gehabt doch nun wurde sie von allen Seiten mit Fragen überhäuft. Etwas später war auch Barbara wieder zu ihnen gestoßen und wollte genau dasselbe noch ein Mal hören. Irgendwann hatte sie es nicht mehr ausgehalten.

Doch bevor sie auch nur ein Wort sagen konnte, kam ihr Winifred zu Hilfe die ihr bis jetzt noch keine einzige Frage gestellt hatte.

"Ich glaube, Marian wurde jetzt genug von uns gelöchert. Ich finde sie sollte jetzt endlich losgehen und das tun wofür sie eigentlich wieder zurückgekommen ist." Winifred lächelte ihre alte Freundin an und warf ihrem Göttergatten einen bitterbösen Blick zu als dieser etwas erwidern wollte.

"Na los, geh schon zu ihm!"

Erst als Marian draußen auf dem Gang stand kam ihr mulmiges Gefühl zurück. Sie war nun schon mehrere Stunden in diesem Gebäude, ohne ihm zu begegnen. Vielleicht wusste er bereits dass sie hier war und war ihr extra aus dem Weg gegangen! Vielleicht wollte er sie nicht sehen! Das konnte doch sein! Und wenn dem so war, dann brachte es auch nichts zu ihm zu gehen.

Vielleicht hasste er sie immer noch!

Betrübt blieb sie am ende des Ganges neben einem der Standleuchter stehen. Aber vielleicht irrte sie sich auch.

Vielleicht wusste er wirklich noch nicht dass sie hier war! Und wenn er keine Ahnung hatte, dann konnte er ihr auch nicht mit Absicht aus dem Weg gehen!

Etwas zuversichtlicher stieß sie sich von ihrem Platz ab und schlug den Weg, die Treppe hinunter ein, als sie mit jemand zusammen stieß.

Innerhalb eines Augenblicks registrierte sie dass es sich um Natie handelte und dass diese, sollte sie nicht eine kleine Hilfe bekommen, wohl sehr unsanft die Treppe hinunter poltern würde. Schnell packte sie sie am Arm und zog sie wieder hoch.

"Hui, danke!" rief die ältere und sah auf.

"Oh, sie sind es."

Marian nickte. "Ja, tut mir leid. Ich war zu unvorsichtig. Verzeihen sie!"

"Ach was, Kind. Da gibt es nichts zu verzeihen. Ich war genauso in Gedanken wie sie. Aber gut das ich sie treffe. Ich wollte sie sowieso etwas fragen."
 

"Na ihr zwei Tratschtanten. Was gibt es wieder zu bereden?!" sagte Robin lachend als er nur noch fünf Stufen unter ihnen war und blieb stehen.

Natie drehte sich gespielt missbilligend zu ihm um und stemmte die Arme in die Hüften.

"Was heißt denn hier Tratschtanten! Wir haben uns nur ein wenig unterhalten. Und da du gerade da bist, kann ich sie dir auch gleich vorstellen. Also, das ist die junge Dame, die die neuen Familienmitglieder sicher zu uns gebracht hat. Darf ich vorstellen.... Oh!" sie faste sich an den Kopf.

"Jetzt muss ich doch glatt zugeben dass ich nicht mal ihren Namen kenne! Wie peinlich. Na ja, dann müssen sie das halt übernehmen. Auch wenn das nicht üblich sein sollte." Sie lachte. Und sah auffordernd in den Gang hinein.

Robin konnte sie immer noch nicht sehen, doch wollte er jetzt auch nicht wie ein neugieriges Kind die letzten Stufen hinauf hechten.

Doch irgendetwas schien nicht zu stimmen, denn sie rührte sich nicht.
 

Marian hörte Natie, wie sie gestehen musste, nur mit einem Ohr zu. Sie warf öfter noch ein "Hm" ein um nicht all zu unhöflich zu wirken, doch in Wahrheit befand sie sich schon nicht mehr in diesem Flur sondern irgendwo anderes auf diesem Hof. Nicht mal fünf Schritte von Robin entfernt, der ihr jedoch den Rücken zu drehte. Und sie hatte keine Ahnung, wie sich ihm bemerkbar machen sollte. Sie konnte ja schlecht einfach auf ihn zugehen, auf den Rücken klopfen und sagen: "Hallo, ich bin zurück!"

Doch was sollte sie sonst sagen oder machen?!

Sie überlegte hin und her, kam aber zu keinem befriedigenden Ergebnis.

Und dann hörte sie diese Stimme.

Sie hatte sich in al den Jahren nicht verändert. Nur etwas dunkler war sie geworden. Marian hätte des Lachens darin auch nicht bedurft, um zu wissen, dass er lächelte. Ob es immer noch dieses Lächeln war, mit der er sie früher so oft bedacht hatte?! Das Kribbeln, das sich nun in ihrem Körper ausbreitete, war unbeschreiblich. Nichts im Vergleich zu den Malen als sie nur an ihn gedacht hatte, obwohl es ihr schon dabei fast unerträglich vorgekommen war. Doch nun, da sie ihn gehört hatte und wusste das er nicht einmal fünf Schritte von ihr entfernt war, machte es sie schier wahnsinnig. Sie hätte einerseits am liebsten die Flucht ergriffen, andererseits wollte sie um die Ecke springen und ihm um den Hals fallen.

Doch nichts dergleichen tat sie. Sie war wie fest gewachsen.

Sie hatte das Gefühl sich keinen Millimeter bewegen zu können. Ihr Herz klopfte wie wild und sie fürchtete schon dass er es hören könnte.

"Ähm... Kindchen?! Alles in Ordnung bei ihnen. Sie sehen so blass aus."

Marian sah auf. Natie blickte sie besorgt an doch sie schüttelte nur den Kopf.

>Es hilft nicht. Ich muss jetzt vor! Robin...<

Sie ordnete sich noch einmal die Haare, glättete ihr Kleid und versuchte sich durch ein bisschen Luft zufächern, zu beruhigen. Zumindest so weit, das sie nicht zu einem stotternden Häufchen Elend vor ihm wurde.

Sie versuchte sich auf den Augenblick, wenn sie ihm wieder in die Augen sehen konnte, vorzubreiten.

Doch dies alles half nichts!

Sie trat um die Ecke vor zum Treppenabsatz und sah ihm ins Gesicht.
 

Robin stand unbeweglich da und sah sie an.

Sein Gesicht verriet nichts von den Gefühlen die über ihn herein brachen.

Er konnte weder etwas sagen noch machen.

Da stand sie. Marian! Seine Marian!

Sie war wieder da!

Oder war das nur ein Traum?! Ein Wunschdenken, das seine Sinne jetzt dazu verführte, eine Wildfremde als das zu sehen, was er sich am meistes wünschte. Ein Trugbild, das ihn nur zum Narren halten wollte, das aber so real schien das er glaubte nur die Hand ausstrecken zu müssen um sie berühren zu können.

Eine Ausgeburt seiner Fantasie, die Nahrung aus den Bemerkungen Barbaras, Naties und Juniors erlangt hatte und ihm nun eine Streich spielte.

"Hallo Robin!"

Diese Stimme!

Sie musste es sein!

Kein Traum! Kein Trugbild! Keine Fantasie!

Sie war es!

Sein Herz, so hatte er das Gefühl, das bei ihrem Auftauchen einfach ausgesetzt hatte, schlug nun mit Höchstgeschwindigkeit weiter.

Sein ganzer Körper schien in Flammen zu stehen.

Er wollte etwas sagen, ihr etwas erwidern, doch schaffte er es nicht einmal seinen Mund zu bewegen geschweige denn ihn zu öffnen um einen Ton von sich zu geben.

Er konnte sie nur anschauen.

Jede Kleinigkeit von ihr aufnehmen. Die Art wie sie ihre Haare trug, wie sie ihre Hände vor ihrem Rock gefaltet hatte um die kleinen Knittern zu verdecken.

Ihre geröteten Wangen, ihre strahlenden Augen.

Oh ja, sie hatte goldenes Haar und sie war schön! Wunderschön!

Vielleicht sogar noch schöner als damals!

Er ging stumm die Stufen hinauf, an Natie vorbei, die nicht wusste was los war.

Einen Schritt vor ihr blieb er stehen. Er sah sie nur an.

Ihr unentwegt in die Augen, bis er es nicht mehr aushielt. Er streckte seine Hand nach ihr aus.

Fragend, nicht fordernd!

Hoffend!

Und langsam ging Marian auf ihn zu. Nach Jahren des Wartens konnte sie sich ihm endlich nähern. Ihn bei sich spüren.

Sie legte ihre Hände an seine Brust und schmiegte sich an ihn. Seine Arme schlossen sie in eine Umarmung die sie für nichts in der Welt wieder lösen wollte. Ihre Wange ruhte an seiner Schulter.

Das Gefühl, endlich das Richtige getan zu haben, breitete sich warm und wohlig in ihr aus. Endlich das gefunden zu haben, das sie so lange vermisst hatte. Von dem sie gewusst hatte, das es ihr fehlte, das sie aber immer verleugnet hatte. Endlich den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, nach hause gekehrt zu sein.

"Du bist wieder da!" hörte sie Robins geflüsterte Worte.

"Ja!" mehr konnte sie nicht sagen. Mehr brauchte sie nicht zu sagen.

Der sanfte Druck seiner Arme verstärkte sich.

Um nichts in der Welt würde sie ihn wieder los lassen.
 


 

~Nachwort~
 

erst dachte ich, ich lass es aufhören, wenn sie zur Treppe trit, aber dann dachte ich an mich, wie ich dabei reagieren würde (mich selbst sehe wie ich in die Schreibtischkante beiß und das Haus zusammen schrei...°.O"") daher dachte ich mir, ich stelle gleich alls on. bin ich nicht net!^^

aber nicht das ihr glaubt, damit wäre die Storie vorbei. nene!

die hat noch nciht mal richitg angefangen!

Also, macht euch noch auf ein "paar" Teile gefast! (das war ein Versprechen, keine Drohnung!^^)



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Otogi
2006-05-18T13:03:31+00:00 18.05.2006 15:03
Wow wow, wie schade, dass ich diese Fanfic erst jetzt lese, bin grad bis hierhin gekommen. Das ist ja so spannend,
will natürlich weiterlesen! Toll toll ^^
Von: abgemeldet
2003-10-05T08:52:32+00:00 05.10.2003 10:52
AAAAAAAAAAAAH! Das gibt's doch nicht! Jetzt ist das 9. Kapitel immer noch nicht freigeschalten! Ich krieg ne Krise! ANIMEXX, verflucht noch mal, beeil dich gefälligst ein bisschen! Das ist doch zum Haare raufen! ICH WILL ENDLICH DAS NÄCHSTE KAPITEL LEHESEN!!! *heul*
-> Sorry, musst mal wieder herumspinnen! *g*
LG, bis die Tage
deine Sony ^^° *wink*
Von: abgemeldet
2003-09-02T22:02:14+00:00 03.09.2003 00:02
WEITER!!! WEITER!!! WEITER!!!
Gott, ist das geil! Ich will unbedingt wissen, was weiter passiert! Mensch, dass war ja sooooooo romantisch, als sie sich endlich in die Arme schlossen!
Mach gaaaaaaaaaaanz schnell weiter, ja? BITTE!!!
LG, bis die Tage
deine Sony ^^° *wink*

P.S: Sorry, dass ich bei den letzten Teilen kein Kommentar geschrieben habe, aber ich bin erst heute wieder auf die Story gestoßen. Tut mir wirklich Leid! *entschuldigen tut*
Von:  Adame
2003-08-31T18:34:12+00:00 31.08.2003 20:34
oh, es fällt mir eben erst auf wie lange ich schon nichts mehr reingestellt hab.^^"
ich bin schon am schreiben aber es ist noch nicht genug. Problem ist auch das ich zur zeit keinen eigenen PC zur verfügung hab.
Aber ich werde mich beeilen! Versprochen!
Lg Adame
Von: abgemeldet
2003-06-24T14:34:31+00:00 24.06.2003 16:34
wow...
das ist nicht schlecht, nicht schlecht...
Jedesmal wenn man denkt die zwei sehen sich endlich...
dann kommt was dazwischen..... *g*

was mich interessieren würde ist ein wenig aus der Vergangenheit, so ab den Geschehnissen bei Bruder Tack...
wie ist es denn da weitergegangen???

gruss bea
Von:  mitsuki11
2003-06-15T16:12:29+00:00 15.06.2003 18:12
Na dann freu ich mich schon mal auf dein versprechen oder deine Drohung! ^_^ Der Teil war mal wieder wie immer Spitze! Hoffe du schreibst bald weiter!

Cu Mitsuki
Von:  Yukari21
2003-06-15T11:32:00+00:00 15.06.2003 13:32
Yiepie, endlich ist der nächste Teil da und er ist dir wirklich gut gelungen. Freu mich schon auf die nächsten Teile und vielen Dank, daß du uns das mit dem frühen Abbruch erspart hast.

viele Grüße

Yukari21


Zurück