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Leb deine Träume

Dann gehört dir die Welt
von

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Tag 015 - Montag (Bryan POV)

Bryan POV
 

Bitte lieber Gott im Himmel, mach dass Alan das nie raus findet!

Er wird mich um drei Köpfe kürzer machen.

Und mich dazu noch verlassen!

Das würde ich nicht ertragen.

Bitte mach dass er dass nie erfährt!
 

Ich sitze auf meinem Bett und habe die Augen geschlossen.

So aufgekratzt war ich schon lange nicht mehr.

Um mich herum stehen ziemlich viele Kerzen...

Was ich damit vorhatte weiß ich schon gar nicht mehr.

Dafür hat mich Stevens Standpauke zu sehr aus dem Konzept gebracht.

Besagter Hobby-Psychologe sitzt auf dem Bett gegenüber und mustert mich abschätzig.

„Das war so dämlich von mir...“, seufze ich und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.

„War das ne Feststellung oder doch eher die Einsicht?“, fragt Steven und schaut mich immer noch musternd an.
 

„Wenn Alan das jemals raus findet...“, fange ich an.

„Oh... er WIRD es raus finden! DU wirst es ihm sagen!“, fällt mein bester Freund mir ins Wort und ich starre ihn geschockt an.

„Ich kann ihm das nicht sagen! In der Hinsicht bin ich feige! Das weißt du!“, verteidige ich mich.

„Sieh es ein, Bryan! Wenn er es nicht durch dich erfährt, wird es von anderen hören und dich darauf ansprechen! Was tust du dann? Ihn weiter eiskalt anlügen?“

Ich schüttle heftig meinen Kopf und will am liebsten schreien.

Soviel zu gegenseitigen Vertrauen und Versprechen scheinen wohl auch überbewertet zu werden.
 

„Ich... k-kann das nicht, Steven... dafür hab ich zu viel Angst vor seiner Reaktion!“

„Du wirst noch mehr Angst haben, wenn er es von anderen erfährt!“

Ich stehe auf und laufe auf und ab.

„Bryan... versuch´s mal mit der vorsichtigen Methode. Frag ihn was wäre, wenn!“

Mein Blick trifft auf Stevens und ich lächle zaghaft.

„Und du bist dir sicher, die Methode klappt besser?“

„Zumindest hättest du ihn indirekt darauf vorbereitet und du würdest in etwa wissen wie er reagiert!“, erklärt er sachlich.

Ich nicke nur.

„Du bist der Beste, Bixler!“
 

„Sag mir mal was, was ich noch nicht weiß!“, grinst er und steht auf.

„Falls du mich suchst... ich kümmere mich um Dave... seine Erkältung hat noch mal nen Dämpfer gekriegt!“

Und damit ist Steven aus dem Raum verschwunden, dafür betritt ihn mein schlimmster Alptraum.

Und besagter Alptraum setzt sich auf mein Bett und schnappt sich das Buch, das auf meinem Nachtschrank verrottet.

„Sag mal, McJunkins? Hast du Sonderrechte? Das Zimmer gehört mir und Alan!“, mokiere ich mich, doch Yannica lächelt nur.
 

„Wie lange wird es wohl euer Zimmer bleiben?“, fragt sie höhnisch und ich hätte ihr dafür gern welche runter gehauen, aber da man Mädchen nicht schlagen darf, hat sie wohl Glück gehabt.

„Was weißt du?“

„Mehr als genug, Wachter!“, grinst sie und schaut mich wieder direkt an.

„Und lass mich raten, du wirst mich jetzt damit erpressen, es Alan nicht zu sagen?“

„Mir was nicht sagen?“

Ich raufe mir innerlich die Haare.

Hat sich die ganze Welt gegen mich verschworen.
 

„Dass ich dich liebe? Hätte ich gerade im Angebot?“, versuche ich mich auszureden.

Alan zuckt mit den Schultern.

„Lass dir da mal was Neues einfallen!“, sagt er nur und hält mein Mathebuch hoch.

Ich nicke und er verschwindet wieder.

„Danke...“, murmle ich leise und Yannica schaut mich verwirrt an.

„Wieso hätte ich ihm das sagen sollen? Das machst du fein alleine!“, lächelt sie diabolisch und steht wieder auf.

„Kannst du jetzt bitte gehen, McJunkins? Ich hab noch ein bisschen vorzubereiten. Mir ist nämlich gerade wieder eingefallen, wozu die ganzen Kerzen hier rum stehen!“

Sie kräuselt ihre Stirn und verschwindet schnell.
 

Ich schicke Alan schnell eine SMS, dass er nach dem Mathe-Unterricht ins Zimmer kommen soll, da ich ja eine Überraschung für ihn hätte.

Seine SMS lässt nicht lange auf sich warten, allerdings bin ich über die nicht wirklich erfreut:
 

//Definitiv! Ich hab da nämlich was mit dir zu klären. Ich weiß zwar nicht wieso du versuchst es vor mir zu verheimlichen, aber du hättest schon früher mit der Sprache rausrücken können -.- sehen uns dann nachher!//
 

Ich muss mehrmals schlucken um überhaupt zu realisieren, dass Alan es sogar schon wusste.

Warum hat er mich dann vorhin nicht schon darauf angesprochen?

Muss an Yannica gelegen haben.

Er mag sie nicht, genauso wenig wie ich und trotzdem sind Yannica und ich schon eine ganze Weile miteinander befreundet.

Ich setze mich auf mein Bett und starre gedankenverloren auf die flackernden Lichter der Kerzen.

Ich lasse mich zurücksinken und drehe mich auf den Bauch.

Dann versenke ich meinen Kopf in meinem Kissen und schreie laut los.

Das brauch ich jetzt... sonst platzt mir der Schädel.
 

„Bist du dann fertig?“, fragt mich eine Stimme neben mir und ich schrecke hoch.

Die hellblauen Augen von Alan mustern mich aufmerksam.

„Hey...“, gibt er kurz von sich und setzt sich auf sein Bett.

„Alan... i-ich...“, stammle ich und schaue bedröppelt zu Boden.

„Willst du mir die Sache nicht von Anfang an erklären? Ich wüsste nämlich gerne was dich gestern Abend noch dazu gebracht hat, dir den Kopf zu zudröhnen!“

Mein Freund verschränkt die Arme vor seiner Brust und ich überlege fieberhaft.

Ich seufze.

„Es gab gar keinen Grund... so beschissen wie es sich auch anhört...“, fange ich an.
 

Alan schnaubt verächtlich.

„Natürlich nicht... Und willst du mir auch noch weiß machen, dass es purer Zufall war, dass Andy auf deinem Schoß saß?“

Alan bleibt für meinen Geschmack viel zu ruhig.

Ich meine gut... ich kann ihn ja nicht zwingen mir zu glauben, aber mir wäre mehr geholfen, wenn er sauer auf mich wäre und mir das auch zeigt.

„Du weißt genau was ich von Drogen halte... da hat man dich vom Kiffen weg und dann fängst du mit dem harten Zeug an... Bryan, ich raff das nicht! Erklär es mir!“

Er wird immer lauter... endlich.

Ich ziehe nur meinen Kopf ein und lasse Alan toben.
 

„Bryan, das Thema hatten wir vor einem Jahr schon mal... und vor anderthalb Wochen auch. Ich kann das nicht mehr!“

Endlich fährt Alan aus der Haut. Endlich zeigt er mir, dass er wütend und zugleich tief enttäuscht von mir ist.

Diesen Knacks braucht mein Ego einfach.

Ich sitze aber immer noch stillschweigend auf dem Bett.

„REDE ENDLICH MIT MIR, BRYAN WACHTER!“, brüllt er und da ist mein Einsatz.

Ich stehe auf und packe ihn am Kragen.

„Wir hatten uns auch geeinigt uns nicht anzuschreien, oder?“, zische ich und sehe mit Genugtuung in Alans aufmerksam gewordene Augen.
 

„L-lass mich los... b-bitte...“, stammelt er und ich löse meine Hand von seinem Shirt.

„Tut mir leid... ich wollte dir keine Angst machen!“, murmle ich und schaue ihn an.

„Dann rede mit mir... oder mit Steven, oder Kevin... irgendwem... Verdammt Bryan! Lass dir helfen! Ich pack das nicht... dafür bin ich viel zu sensibel!“

Alans Stimme klingt weinerlich und in seinen Augen sammeln sich Tränen.

„Das hatte ich dir schon mal versprochen... und was ist seitdem passiert? Das von gestern Abend...“, gebe ich nur zurück und Alan schnaubt erneut.

„Bryan? Ist es das, was du unter Reden und Helfen lassen verstehst? Mal ehrlich...“

„Würdest du mir glauben, wenn ich mich dafür entschuldigen würde?“

„Nein... dafür hast du es zu oft benutzt!“
 

Und endlich weint er.

Zum Glück laufen unsere Streitereien immer nach demselben Schema ab:

Alan ist sauer, bleibt aber ruhig, dann redet er sich in Rage, schreit mich an und ich gehe ihn dafür an, dann wütet er noch mal kurz und konfrontiert mich wieder mit dem eigenen Problem und dann weint er.

Für mich ein Zeichen, dass er nicht mehr weiter weiß und selber Halt braucht.

Den ich ihm gerne gebe.

So auch jetzt.

Ich lege meine Arme um ihn und ziehe ihn nah an mich ran.

Er zittert wie Espenlaub.
 

„Es tut mir leid...“, flüstere ich und vergrabe mein Gesicht in seinem Haar.

Alan nickt und drückt sich enger an mich.

Dann schaut er mich wieder an und ich muss schlucken.

„Wenn du mich weiter so anguckst, garantier ich gleich für nichts mehr!“, grinse ich und spüre einen ziemlich harten Schlag in meiner linken Rippe.

„Aua... unangebracht... ich hab´s kapiert!“, keuche ich und lasse ihn los um wieder genug Luft zu bekommen.

„Was hast du kapiert?“, fragt er mit erhobener Stimme.

Ah... jetzt kommt der interessante Teil... der Teil in dem Alan den Ton angibt und mich so richtig zur Schnecke macht.

„Das ich bescheuert bin?“, frage ich scheinheilig und er schnippt mir an die Wange.
 

„Aua... Boah ich bin ein abgrundtief schlechter Mensch und man sollte mich lebenslänglich in nem katholischen Kloster einsperren!“

„Schon besser...“, grinst er selbstzufrieden.

Dann hockt er sich vor mich und sieht mich wieder mit diesen unglaublichen weinerlichen Augen an.

„Bryan... warum begreifst du nicht, dass du professionelle Hilfe, bei den Dingen brauchst? Wie schon mal erwähnt, bin ich...“

„Ja ich weiß... zu sensibel...“, fahre ich ihm ins Wort und er nickt.

„Wir gehen jetzt zum Schularzt... ohne Widerrede!“, befiehlt Alan und zieht mich wieder auf meine Beine.
 

„Jawohl, Oberst Kelleher!“, grinse ich und lasse mich von ihm ziehen.

„Für dich immer noch, Kommandant, mein lieber!“, faucht er.

Noch so ein Charakterzug von ihm: die wütende Raubkatze.

Im Büro vom Schularzt angekommen setzen wir uns auf eine der Bänke im Vorraum.

Wir müssen warten, da der Schularzt wohl gerade bei David ist.

Ich beobachte Alans Gesichtszüge.

Sie wechseln gerade im Sekundentakt.

Ich nehme seine Hand in meine und er sieht mich vorwurfsvoll an.

„Alan... ich hab Mist gebaut... das hab ich eingesehen, aber bitte bitte guck mich nicht mehr so an!“, bettle ich und schaue ihn verzweifelt an.
 

„Anders scheint es aber nicht zu funktionieren, Bryan!“, gibt er kurz zurück und starrt dann wieder zu Boden, macht aber keine Anstalten seine Hand aus meiner zu befreien.

Ich lasse meinen Blick durch das Vorzimmer schweifen und bleibe an einem Zettel hängen.

Sieht interessant aus.

Ich stehe auf und nehme den Zettel von der Pinnwand.

Kurz überfliege ich den Zettel und stelle fest, dass das der Runden-Plan vom Contest ist.

„Es gibt drei Runden... Insgesamt treten vier Bands auf, darunter wir...“, murmle ich vor mich hin und auch Alan wird neugierig.

„Gibt es etwas was wir nicht singen dürfen?“, fragt er und ich lese den Zettel noch mal genauer.

„Hm... in den ersten zwei Runden wird gecovert und die beiden Bands, die im Finale stehen müssen einen eigenen Song bringen. Und dann müssen die Sieger noch einen zweiten eigenen Song bringen.“, lese ich.
 

„Das sollten wir nachher den anderen zeigen, nicht, dass wir völlig unvorbereitet sind!“

Und dann endlich... Alan lächelt wieder.

Ich kann gerade nicht anders und muss ihn einfach küssen.

Als ich mich wieder von ihm löse schaut er mich verwundet an.

„Wofür war der jetzt?“, fragt er und fährt mit seinem Zeigefinger über seine Unterlippe.

„Wenn du das noch mal fragst, küss ich dich noch mal!“, grinse ich und Alans Blick wird frech.

„Und wofür war der Kuss nun?“

Ich grinse und küsse ihn erneut, er erwidert einfach, zufrieden mit der unausgesprochenen Antwort.
 

Das geht solange bis hinter mir ein Räuspern zu hören ist und wir ertappt auseinander fahren.

„Ich störe ungern, aber ich glaube ihr seid hier, weil es ein Problem gibt?“

Ich nicke und melde mich zu Wort:

„Können sie mich zum Schulpsychologen, oder gleich nen richtigen Psychologen überweisen?“, frage ich und schaue den Arzt Hilfe suchend an.

„Dein kleines Kiffer-Problem?“, fragt er ungeniert und dafür hätte ich ihn gern geschlagen.

„Ihre Vorurteile mir gegenüber können sie sich getrost in den Arsch schieben! Davon bin ich weg! Ich brauch lediglich einen Schubs in die richtige Richtung! Also?“, gifte ich ebenso ungeniert zurück und der Arzt sieht mich erstaunt an.
 

„Ich hasse Leute, die keine Ahnung haben, Doc. Schon gar nicht, wenn sie keine Ahnung von meinem Leben haben!“

Alan sitzt schweigend neben mir, aber innerlich lacht er sich einen zurecht.

Auch der Arzt ist still geworden und schaut dann in seine Unterlagen.

„dann fang mit dem Schulpsychologen an...“, meint er daraufhin und schreibt mir einen blauen Zettel.

„Hier... und wenn du noch mal so mit mir redest, dann haben wir zwei ein Problem.“

„Tze... sie können mich doch mal gern haben!“, gebe ich zurück und verlasse das Zimmer einfach.

Alan folgt mir kurz darauf.

„Musste das sein?“, grinst er.
 

„Jepp... er ist Arzt und soll Leben retten, soweit ich weiß und nicht vorurteilen!“, erwidere ich und lege einen Arm um Alans Schulter.

„Gehen wir noch mal in die Stadt? Unterricht haben wir eh verpasst... und Zeit bis zum Abendessen haben wir auch noch reichlich!“

„Ist das ein Bestechungsversuch?“, fragt mein Freund vorsichtig.

„Hm... nenn es wie du willst... ich nenne es einen Einladung zu einem Date mit mir!“, grinse ich und stelle mich vor Alan und hebe ihn ein Stück an.

„Also? Eis essen, Kaffee und Kuchen und danach noch ausgiebig spazieren, wie klingt das?“

„Himmlisch!“, seufzt Alan und küsst mich.

Ich setze ihn wieder ab und zusammen verlasen wir das Schulgelände.
 

Wieder eine Krise vorbei... zumindest fürs Erste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tomolein
2012-02-03T09:04:33+00:00 03.02.2012 10:04
*jetzt erst gelesen hat*
*hust* ^^"

Immer diese Drogen Probleme. -.-
Mal sehen was daraus noch wird. xD
Gut geschrieben. ^^


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