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In meinem Himmel

momentaufnahmen.
von

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- in ihrem himmel {prue&cole}

» "Der Nachteil des Himmels besteht darin, dass man die gewohnte Gesellschaft vermissen wird. Das Werk vollbringen, sich selbst zurückziehen, so ist des Himmels Weg.“«
 


 

*

*

*
 


 

Und sie hatte sich schon so lange zurück gezogen, wie lange genau, dass wusste sie nicht mehr. Hier verlief die Zeit anders, als da unten. Dort unten, wo sie einst gelebt hatte. Den Alltag hatte sie längst vergessen, dennoch blieben die Erinnerungen. Unzählige Erinnerungen an alte Zeiten. Vor allem an ihre Schwestern, und die Macht der Drei. Einst war sie eine von ihnen gewesen. Wie oft hatte sie anfangs wieder zurück gewollt als sie ihre Schwestern so leiden hat gesehen.

Piper hatte nun ihren Platz einnehmen müssen und als älteste Schwester musste man Verantwortung tragen, sehr viel sogar. Und sie war einfach noch nicht soweit gewesen damals. Skeptisch hatte Prue ein Auge auf das neuste Mitglied geworfen, die kleine Wächterin des Lichts war also auch ihre Schwester, wenn auch nur Halbschwester. Sie war anfangs sehr naiv gewesen, was Piper einige Probleme gemacht hatte, aber dennoch hatte es etwas Gutes für sich. Phoebe sah auf sich selbst, sie war nun die mittlere Schwester, die den Streit zwischen großer und kleiner Schwester schlichten musste. Und dadurch wurde sie erwachsen. Zumindest auf ihre Weise.
 


 

Die Jahre vergingen wie im Flug, währenddessen hier alles still stand. Zumindest kam ihr das so vor. Immer wieder wollten sie ihre Schwester zurückholen, doch die meisten Ältesten hielten es für besser dies zu umgehen. Denn Paige musste in ihre Aufgabe hineinwachsen und zu sehr quälten sie anfangs die Vergleiche mit der stärksten Hexe des Dreiergespanns. Prue wusste, sie war die Jüngste, man konnte sie eigentlich nicht mit der Ältesten vergleichen, aber dennoch hatte sie fast dieselben Fähigkeiten wie sie und deswegen musste sie einen festen Charakter entwickeln. Sie musste die Macht der Drei vollständig unterstützen. Mit all ihrer Kraft, all ihrem gelernten Wissen und all ihren Sinnen. Meist zu schwer für eine Junghexe. Warum hatte man ihre Kräfte nur so spät entdeckt? Es wäre vieles einfacher verlaufen. Aber das war es nicht. Und dennoch hatten sie jede Situation gemeistert. Sie war stolz auf ihre Schwestern und besonders auf Paige. Auch wenn sie dieser jungen Frau niemals zuvor bewusst begegnet war, sie niemals in den Armen gehalten hatte, so wollte ihr Herz ihr manchmal einfach sagen, wie stolz sie auf sie war. Welch schönes Bild wäre das gewesen? Die älteste Schwester begegnet der kleinsten Schwester und legt ihr zustimmend die Hand auf den Rücken. Dann flüstert sie ein leises ‚Das hast du gut gemacht.‘ und die Welt wäre wieder im Gleichgewicht, zumindest für einen Moment.
 


 

Zu gerne wäre sie bei manchen Ereignissen dabei gewesen. Die Geburt ihres Neffen Wyatt oder die Hochzeit von Piper und Leo. Einfach schon aus dem Grund, weil sie teilweise den Ältesten da oben auch die Hölle heiß gemacht hatte, dass dieses dämliche Verbot nun endlich aufgehoben werden sollte. Was sprach schon dagegen, wenn ein Wächter des Lichts mit einer Hexe liiert war? Sie würde bestimmt nicht zum Bösen umsiedeln. Zumal Prue das Ganze fast als lächerlich angesehen hatte, hatten die Ältesten mehr Aufstand bei einem fast Heiligen gemacht, als bei einem Dämon.

So konnte man wieder nur sehen, dass selbst die Allerheiligsten doch manchmal ziemlich egoistisch waren. Sie wollten Leo für sich, denn er war ein Segen für den Himmel. Aber manchen Dingen sollte man einfach freien Lauf lassen, denn dem Schicksaal konnte man selten entrinnen.
 


 

Na gut vielleicht nicht immer, aber fast.

Denn eine Situation war wohl mehr als gewollt und daran war sie selbst nicht mal ganz unschuldig. Immerhin hatte sie zugestimmt als ein gewisser Jemand den ältesten Rat bat Phoebe wieder Hoffnung in der Liebe zu geben.

Auch wenn er es nicht wusste, sie hatte Coop gesehen und direkt gewusst, dass das genau der Richtige für ihre kleine Schwester sein würde. Er war reinen Herzens, er ließ die Liebe seit Jahren erblühen und kannte keine Enttäuschungen, er würde ihr Herz niemals brechen. Niemals! Und ihr Instinkt hatte sich bewährt, er hatte ihr Herz nicht gebrochen, bis heute nicht. Selbst als ihre Schwestern die meisten Fotos von ihr, durch Paiges ersetzt hatten, so war ihr ein stummer Dank zuteil gekommen. Denn Phoebes älteste Tochter trug ihren Namen. Prudence lebte weiter und sie hatte dieselben schwarzen langen Haare, die sie einst als Kind so getragen hatte. Oft sah sie mit einem Lächeln auf die kleine Halliwell hinab. Sie war ihr Schutzengel, denn oftmals stand sie vor einem Foto, sah ihre Mutter fragend an und zeigte auf die Frau mit den schwarzen Haaren und den blauen Augen.
 


 

„Mami, wer ist das?“
 

„Das ist deine Tante Prue.“
 

„Sie hat den gleichen Namen wie ich.“
 

„Nur die besten Hexen trugen diesen Namen.“
 

„Sie sieht aus wie ein Engel.“
 

„Das ist sie jetzt auch und vielleicht sogar dein Engel.“
 

„Das wäre toll. Mein eigener Schutzengel. Meinst du ich sehe ihn irgendwann einmal?“
 

„Irgendwann vielleicht. Ich wünsche es dir von ganzem Herzen.“
 


 

Immer wieder musste sie lächeln, als sie diese Worte hörte. Sie hatte nie aufgehört nach ihr zu fragen und noch heute erzählte Phoebe ihr Geschichten von der großen und mächtigsten Hexe Prue Halliwell, auch wenn sie dabei manchmal vielleicht etwas übertrieb, aber dafür funkelten die Augen ihrer Tochter wie Sterne. Und das war es doch wert. Die Schwarzhaarige seufzte zufrieden.
 

Und dann erklang da wieder dieses Lied.
 


 

Now, nothing could change what you mean to me.

There's a lot that I could say

But just hold me now.
 

Now our dreams are coming true.

Through the good times and the bad

I'll be standing there by you.
 

Baby you're all that I want.

When you're lying here in my arms

I'm finding it hard to believe

We're in heaven.
 


 

Und nie hätte sie gedacht, dass er dieses Lied spielen würde, das er es überhaupt konnte und das noch auf einer einfachen Gitarre.

Sie hatte sich immer vorgestellt, wenn sie einmal sterben würde, würde ihre Mutter Patty oder Großmutter Penny neben ihr sitzen. Oder ihre Sandkastenliebe Andy, doch sie hatte sich getäuscht. Und das obwohl sie im Himmel war und hier bekam man doch eigentlich genau das was man sich wünschte?! Aber anscheinend waren es nicht diese Personen, die sie sich wünschte? Oftmals hatte sie es nicht begriffen. Schon aus dem simplen Grund, weil er hier definitiv nicht hingehörte und immerhin hatte er einst sein Herz ihrer Schwester geschenkt.
 


 

Wenn es auf Erden manchmal seltsam zuging, so ging es wohl hier ziemlich oft seltsam vor. Dann lachte sie leicht, das alles hier passte nicht zusammen. Diese Umgebung, die sie sich immer vorstellte und dann noch diese Musik, mit der Person, der sie so viel Skepsis und Intoleranz geschenkt hatte. Jedoch saßen sie hier. Einfach so und das nicht zum ersten Mal. Schon lange nicht mehr zum ersten Mal.
 

Als die Musik langsam verstummte, blickte die Dunkelhaarige kurz zur Seite und sah in zwei blaue Augen, die sie grinsend ansahen. Sie hob eine Augenbraue. „Was ist?“, gab sie etwas zynisch von sich und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Ihr gegenüber fing leicht an zu lachen.
 


 

„Freundlich wie immer, Prudence. Deine Antipathie gegen mich hat sich all die Jahre nicht geändert.“
 

„Wie sollte es auch, du bist ein Dämon.“
 

„Halbdämon, wenn ich bitten darf.“
 

„Wer hätte gedacht, dass sich ein Dämon von einem Menschen schwängern lässt.“
 

„Ich weiß, meistens knallen unsere Männer ja eure Frauen.“
 

„Du bist widerlich.“
 

„Und du übertreibst.“
 

„Ich habe das Recht dazu, du gehörst in die Hölle und bist trotzdem bei mir im Himmel.“
 

„Weil du es so willst.“
 

„Wer sagt das?“
 

„Sonst wäre ich wohl kaum hier. Ich bin nicht auf einmal ein Engel. Aber ich denke ich habe einiges wieder gut gemacht. Besonders was Phoebe angeht. Das musst du zugeben.“
 

„Das war ja wohl das Mindeste.“ Gab sie etwas genervt von sich und rollte mit den Augen. Kurze Zeit schwieg Cole, was sie etwas irritierte, doch dann lächelte er einfach. Was sollte das jetzt schon wieder? Er machte auch immer das, was er nicht tun sollte.
 

„Ich mag es, wenn du so bist.“
 

„Wie meinst du das genau, Cole?“
 

„Du vertraust mir nicht. Und das ist gut so, ich liebe es mit dir zu streiten, schon immer, aber jetzt noch ein bisschen mehr als damals.“
 

„Spinner.“ zischte Prue, dennoch musste sie innerlich leicht lachen. Sie hatten sich wirklich schon oft gestritten. Damals wie heute.
 

„Und ich muss sagen, Paige war zwar ein guter Ersatz für dich, aber auf einen langen Zeitraum hattest du mehr Ausdauer als sie. Ich bin halt ein Meister des Wortgefechts. Darum bin ich froh, wieder eine würdige Gegnerin zu haben. Und wage es jetzt nicht ein Widerwort zu geben, das war das größte Kompliment, das ich dir jemals gemacht habe.“
 

„Ich fühle mich geehrt.“
 

„Das solltest du auch.“
 

„Jetzt hast du ja das, was du wolltest, Balthasar.“ Schnippte sie ironisch und betonte seinen zweiten wahren Namen deutlich. Ja, sie musste zugeben ihn zu provozieren machte ihr immer schon ein wenig Spaß. Doch früher war ihr das weniger bewusst gewesen.
 

Dennoch musste sie oft an ihre kleine Schwester denken, immerhin war dieser Dämon eigentlich ihre große Liebe gewesen, zumindest vor Coop hatte keiner ihrer Freunde je Cole das Wasser reichen können, was ihre Gefühle anging. War es falsch hier mit ihm zu sitzen? Manchmal plagte sie das schlechte Gewissen. Sie konnte Phoebe nicht einmal davon erzählen. Unruhig biss sie sich auf die Unterlippe bis sie eine Hand auf ihrer Handoberfläche spürte.
 

„Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben.“, sie wusste nicht woher er es wusste, aber er wusste oft was sie dachte, warum auch immer. Sie sah ihn nur kurz an und blickte dann wieder auf die kahle Tischfläche, die vor ihr war.
 

„Sie ist jetzt glücklich, auch ohne mich und sogar ohne dich. Ich glaube wir brauchen uns beide keine Sorgen mehr machen, das sie uns das nicht gönnen würde.“
 

Prue sah ihn skeptisch an. „Was soll sie uns denn gönnen?“
 

„Du weißt genau von was ich spreche.“ Dann drückte er ihre Handfläche kurz und lies wieder von ihr ab. Ob er Recht hatte? Nach all der langen Zeit, war es da ein Vergehen das sie sich bei ihm wohl fühlte? Immerhin durfte sie leben und nun war sie auch noch glücklich. Durfte sie im Tod nicht auch wenigstens auch etwas glücklich sein? Sie fühlte sich als ihre große Schwester immer noch so präsent, aber das war sie nicht mehr. Piper war jetzt für sie all das, was sie früher für sie war. Und sie lebte ihr eigenes Leben, sie kam zurecht. Alles hatte sie geändert und das zum Guten, oder etwa nicht?
 

„Vielleicht fehlt mir auch nur das Gefühl gebraucht zu werden.“
 

„Du hast jemanden der dich braucht und der sitzt gerade vor dir. Denn ohne dich wäre er in der Hölle und würde sich zu Tode langweilen.“
 

Wieder brachte er sie fast zum Lachen. Wo hatte er nur diese positive Energie immer her? Dabei war auch ihm einiges Schlimmes widerfahren. Und er konnte trotzdem sein Schicksal akzeptieren, dass er nicht mehr wirklich existierte auf der Erde, dass seine damalige Traumfrau glücklich war mit einem anderen Mann, dass er niemals Dämonenkinder haben konnte, dass er hier fest saß mit der Hexe, die ihn am liebsten schon viel eher hätte umbringen wollen. Er war zufrieden mit dem, was er hatte und so wie es war. Und mit ihr hier zu sitzen schien ihm sogar zu gefallen. Mehr als zu gefallen? Sie wollte ihm immer noch nicht so recht glauben, aber wie auch, er war und blieb im inneren ein Dämon.
 


 

„Du bist der merkwürdigste Dämon, den ich kenne.“
 

„Und der Attraktivste.“
 

„Meinetwegen.“
 

„Sehr gute Antwort, Liebes.“
 


 

Liebes?, wie auch immer, sollte er sie doch nennen wie er wollte. Wenn er aufhörte sollte, würde er auch aufhören. Immerhin waren sie im Himmel, in ihrem Himmel.
 


 

» "Himmel = Ein Ort, wo die Bösen aufhören, dich mit ihren persönlichen Angelegenheiten zu behelligen, und wo die Guten aufmerksam zuhören, wenn du deine Angelegenheiten darlegst.“«



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  mudblood
2011-06-08T09:12:23+00:00 08.06.2011 11:12
Wunderschön (: Mehr kann ich nicht sagen. Sehr herzlich und dein Schreibstil ist toll. Ich werde es auf jeden Fall weiter verfolgen :>
Von:  eva-04
2011-06-05T19:48:01+00:00 05.06.2011 21:48
Toller beginn für deine ff^^
mit deinern hauptcharakteren hast du bei mir voll ins schwarze getroffen^^
Ich mag cole total^^
ich bin sehr darauf gespannt wie es weiter gehen wird^^

*wink*
Von:  Xx_Yoko_xX
2011-06-02T17:44:18+00:00 02.06.2011 19:44
iep, das ist so... süß! ~ naja, ich weiß nicht ob süß das richtige Wort in diesem Zusammenhang ist aber ok xD
Ich find die Idee sehr sehr schön, auch dein Schreibstil gefällt mir sehr gut. Und auch das du aus Prues sicht geschrieben hast ist sehr schön. Nur die eine Stelle wo Prue auf die kalte Tischplatte vor sich schaut, die hat vllt nicht so gepasst. Entweder ich würde das weg lassen oder die ganze Umgebung beschreiben. Aber den Himmel zu beschreiben ist auch irgendwie schwer glaube ich. Naja auf jeden Fall gefällt mir die FF sehr gut, es gibt viel zu wenig Charmed FFs hier. Freue mich schon sehr auf weitere Kapitel ^^

xoxo Minou-chan ^.~
Von:  Katherine_Pierce
2011-06-02T10:32:53+00:00 02.06.2011 12:32
Prue und Cole, hm? Ich fand immer, sie passten besser zusammen, als Cole un Phoebe. Liegt vielleicht auch daran , dass ich Phoebe nicht mag =.=
Hat mir gefallen. Ich bin auf weitere Kapitel gespannt.

LG
Tarja
Von:  Katrina_18
2011-06-01T22:15:17+00:00 02.06.2011 00:15
Das ist ein sehr gutes Karpitel.ich freu mich schon auf das nächste. Also schreib schnell weiter ^^



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