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Nachts sind alle Katzen grau

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Nachts sind alle Katzen grau

Am 19.03.2009 hatte ich die Idee zu meinem ersten Oneshot, den ich zusammen mit Cloud geschrieben habe und der auch heute so noch auf Wattpad, Animexx, StorybHub und FF.de zu lesen ist.
 

Reno und Rude.
 

Ganz spontan und ganz gut gelungen in Zusammenarbeit.
 

Zwei Kollegen, die sich näher kommen und es dennoch bei FSK 12 geblieben ist und sich schön stimmig liest.
 

Daher gibt es keine Triggerwarnung, dafür aber jede Menge Humor.
 

Neben der Aktion kommt aber auch Romantik vor, wenn auch nicht so, wie man diese gewohnt ist.
 

Heute würde ich so nicht mehr schreiben, da ich Reno lieber mit Kadaj shippe und Rude Elena überlasse.
 


 


 

Kisha hatte im Blue-Bird, einer sehr angesagten Bar Zuflucht und Unterschlupf gefunden.

Jedoch zu einem hohen Preis.

Er wurde in Mädchenklamotten gesteckt, bekam die Haare verändert und sah nun aus wie ein unschuldiges, junges Mädchen von gerade mal achtzehn Jahren.

Auch musste er seinen Namen in Kisha ändern und so stand er nun hinter der Theke, ließ sich von seinem neuen Chef eine Einführung in Cocktails mixen geben.

Der Blick auf die Uhr verriet beiden, dass es bald Abend wurde, die Bar eröffnet wurde und sicher bald die ersten Gäste kämen.

Aufmerksam hörte Kisha seinem Chef zu, schaute ihm genau auf die Finger und merkte sich penibel genau die Zusammenstellung der Cocktails.

Als die Bar offen war, wurde Cloud gegen seinen Willen mitgezogen und sah den Rothaarigen patzig an.

„Das zahl ich dir heim, nur damit du es weißt, Reno.“

Er setzte sich mit Reno an die Theke und sofort fiel ihm Kisha in die Augen, aber er sagte es nichts.

Wer ist das nur?

Die Kleine da kam ihm irgendwie bekannt vor.

Kisha sah die ersten Gäste eintreten, schluckte schwer, als er unter diesen, Reno und Cloud erkannte.

Sein Chef ermahnte ihn noch einmal, dass er die Nerven behalten und sich möglichst unauffällig verhalten sollte.

Der hat gut reden, dachte er sich, nahm sich den Notizblock und Kugelschreiber und schritt langsam zum Tisch der beiden.

Kisha fühlte sich in der engen Hose, dem Bauch-freien Oberteil und in den blöden Schuhen nicht wirklich wohl, aber was sein musste, musste nun mal sein.

Noch einmal atmete er tief durch, stand dann genau vor den beiden, fuhr sich kurz durch seine nun pechschwarzen Haare und versuchte zu lächeln.

„Guten Abend. Haben Sie schon entschieden, was sie trinken wollen?“, fragte er höflich und mit verstellter Stimme.

Cloud sah gerade in die Karte und meinte, ohne aufzusehen: „Hm, ein Bier.“

Dann hielt er Kisha die Karte hin und sah Reno an.

„Und wieso sollte ich nochmal unbedingt mitkommen, Reno?“

Rude sah ihn an.

„Mit mir kann er seine dämlichen Späße nicht machen.“

Kisha nahm die ihm gereichte Karte entgegen, notierte sich Cloud seine Bestellung und hörte, wie dieser Reno forsch fragte, warum er mitkommen sollte.

Am liebsten hätte er ja auch einen flotten Spruch losgelassen, aber das würde nur auffallen und seine Tarnung in Gefahr bringen.

So dachte er sich im Stillen seinen Teil und schaute nun Reno und Rude aufmerksam an, da die beiden sich noch gar nicht zu ihren Wünschen geäußert hatten.

Rude sah ihn an.“ Ich nehme einen Kaffee und für den Kleinen, einen Saft.“

Mit Kleinen meinte er Reno, denn letztes Mal hatte sich Reno so zu gesoffen, dass Rude ihn Heimtragen hatte, müssen.

Deshalb bestellte er ihm diesmal nur einen Saft.

Auch Rudes Bestellung nahm er auf, musste sich ein Grinsen verkneifen, als er den Satz über Reno und den Saft hörte.

„Und welchen Saft hätten Sie gerne?“, fragte er kurz nach, zählte dann aber schon Apfel, Orange, Maracuja und diverse andere Säfte auf.

Rude sah zu Reno. „Los sag der Lady, was für einen Saft du willst.“ Er stichelte den Rothaarigen und pickte ihn in die Seite.

„Saft? Ich will keinen Saft. Wenn, dann trink ich auch einen Kaffee. Saft ist was für Kinder“, beschwerte sich Reno lauter und funkelte herüber zu Rude.

„Schreiben sie ein Bier und zwei Kaffee auf“, nickte er noch einmal der schwarzhaarigen Bedienung zu und lehnte sich entspannt in seinem Stuhl zurück.

„Letztes Mal hast du dich zu gesoffen und ich musste dich nach Hause tragen, danach hast du uns beide vollgekotzt“, trübte Rude und sah ihn an.

Cloud trübte ebenfalls und hielt sich besser heraus, denn wenn Reno sich so aufführte, sollte man sich besser nicht einmischen.

Kisha schrieb sich rasch die Bestellung auf, schritt hinter die Theke und machte die beiden Kaffee und das Bier fertig.

„Na und, ich hatte gute Laune und wollte nur etwas trinken“, erwiderte Reno bissig und fing an, mit der Getränkekarte zu spielen.

„Kein Grund mir gleich einen Saft anzudrehen“, fügte er wenig später hinzu und blickte Rude ernst an.

„Du bist ja heute ziemlich mutig so mit mir zu reden, Reno“, meinte Rude und sah ihn warnend über den Rand seiner Sonnenbrille an.

Mit diesem Blick schaffte er es, dass es Anderen kalt den Rücken herunterlief und das selbst im Sommer.

Cloud unterdessen betrachtete weiter die Bedienung und grübelte nach, woher er sie kannte.

Er war sich zu hundert Prozent sicher, dass er sie kannte, doch woher war im Moment noch die große Frage.

Reno schaute Rude an, zuckte mit den Schultern und gab ein: „Und wenn schon“ von sich, ehe er schon die nette Bedienung wieder sah und diese ihm lächelnd seinen Kaffee reichte.

Kisha stellte Rude seinen Kaffee hin und dem Blonden hätte er am liebsten das Bier über den Kopf gekippt, aber er musste freundlich bleiben und so stellte er es ihm ruhig hin.

„Haben Sie sonst noch einen Wunsch?“, wollte er betont freundlich wissen und blickte die drei fragend an.

„Danke für mich nicht, ich habe alles“, antwortete Reno kurz.

Cloud und Rude waren auch zufrieden und bedankten sich. Der Blonde wirkte nachdenklich und trank einen Schluck von seinem Bier.

Rude sah der Bedienung nach, ihm kam sie auch bekannt vor, doch auch er wusste nicht, woher er sie kannte, er sah zu Reno und flüsterte: „Kommt dir die Kleine nicht auch bekannt vor, Reno?“

Reno schaute kurz auf, blickte der Schwarzhaarigen hinterher und schüttelte leicht den Kopf.

„Ich sehe die zum ersten Mal, aber einen süßen Hintern hat sie“, grinste Reno zu Rude herüber und ließ den Blick noch kurz auf der Bedienung ruhen, ehe er sich seinem Kaffee zuwandte und einen Schluck von diesem nahm.

Auch Rude trank den Kaffee und schwieg wieder.

Cloud betrachtete weiterhin die Bedienung und überlegte, woher er die Kleine kannte.

Er kannte viele Mädchen, also musste er viel überlegen, woher er sie kannte.

Doch als sie in seine Richtung sah, wandte er seinen Blick ab, da er nicht wusste, ob er sei sogar anstarrte.

Stattdessen sah er, wie Reno nach seinem Bier greifen wollte. „Hey, das ist meines.“

Reno schaute Cloud unbeeindruckt an. „Na und, du starrst doch eher in der Gegend herum“, begründete er sein Handeln und grinste den Blonden an, ehe er wieder von seinem Kaffee trank und die Bedienung ebenfalls musterte.

„Hui~ die ist irgendwie süß, nicht wahr, Cloud?“, neckte er den Blonden schmunzelnd.

Cloud zog sein Bier näher zu sich und sah ihn nur ermahnend an.

„Findest du, aber ich denke, dass ich sie von irgendwoher kenne. Nur von wo weiß ich es nicht. Ich kenne einfach viel zu viele Leute.“ Dann seufzte er und trank wieder einen Schluck.

„Dann frag sie halt“, antwortete Reno kurz und sah, wie Cloud sein Bier in Sicherheit brachte.

„Fragen kostet ja nichts“, nickte er im Anschluss und blickte dann wieder in deren Richtung.

„Kann ich ja mal machen“, meinte Cloud und hob seine Schultern, dann trank er sein Bier.

Plötzlich klingelte Rudes Handy, er nahm ab. „Ja? … In Ordnung, wir sind unterwegs.“

Dann legte er auf und sah zu Reno. „Es gibt Arbeit, Reno.“

„Och nö, immer, wenn es so lustig wird, müssen wir ackern“, beschwerte sich Reno erneut und blickte Rude leicht grimmig an.

„Hey Herzchen, wir würden gern zahlen“, rief er durch die gesamte Bar nach der Bedienung, die auch wenige Sekunden später zu ihnen an den Tisch kam.

„Getrennt oder zusammen?“, fragte Kisha höflich und blickte Reno und Rude abwechselnd an.

Rude gab ihr das Geld für die beiden Kaffees.

„Hier … wir sehen uns Cloud.“ Dann ging er mit Reno aus der Bar.

Cloud sah zu der Bedienung auf und sah sie schweigend an.
 

Rude und Reno gingen die Straße entlang. „Stell dich schon mal auf eine lange Nacht ein, Reno.“

Kisha bedankte sich kurz, steckte das Geld ein und nahm die beiden Kaffeetassen an sich, um diese wegzubringen.

Den Blick von Cloud ignorierte er dabei, sah wie Reno und Rude die Bar verließen und seufzte leise hinter der Theke auf.

„Was ist denn das schon wieder für ein Auftrag?“, wollte Reno wissen, schlenderte gemütlich durch die Straßen und griff nach hinten zu seinem Schlagstock.

„Genaues hat Rufus nicht gesagt, nur dass wir sofort zurückkommen sollen Genaueres erfahren wir dann im Besprechungsraum.“

„Das ist wieder mal typisch für Rufus. Schreit erst durch das Telefon und dann kommt wieder so etwas bei raus“, schüttelte Reno kurz mit dem Kopf, steckte dann aber die Hände in seine Hosentaschen und ging schweigend neben Rude her.

„Rufus eben“, meinte Rude und hob seine Schultern. Dann gingen sie zum ShinRa Gebäude zurück und auf die Turk – Etage.

Reno folgte Rude schweigend in das ShinRa Gebäude, lief ruhig neben seinem Partner her und blieb schließlich vor Rufus seinem Büro stehen und klopfte an.

Rufus bat sie rein und gab ihnen den Auftrag, sie sollten in Gongaga nach dem Rechten sehen.

Der Helikopter würde schon bereitstehen.

Reno nickte, nachdem sie den Auftrag erhalten hatten, verließ zusammen mit Rude das Büro des Präsidenten und machte sich auf den Weg zum bereitstehenden Helikopter.

„Ich frage mich, was in Gongaga wieder los ist?“, murmelte er sich selber zu und startete den Helikopter wenig später und hob ab.

„Frag mich was Leichteres, wir werden doch eh wegen Kleinigkeiten losgeschickt, das weißt du doch.“

„Ja, ich weiß, nur hätte ich mal wieder Lust mich zu prügeln. Seit die drei Silberlinge nicht mehr da sind, ist es echt langweilig geworden. Ich brauche mal wieder Aktion in meinem Leben“, seufzte Reno leise, steuerte langsam Gongaga an und landete auf einer freien Fläche den Helikopter.

„Vielleicht hast du ja Glück, Reno und bekommst jemanden zum Verprügeln.“

Dann stiegen sie aus dem Helikopter aus und gingen zur Stadt.

„Das hoffe ich doch“, grinste Rude frech, nahm sich schon seinen Schlagstock zur Hand und schaute lässig durch die Straßen.

Scheinbar war hier aber alles ruhig oder täuschte das nur?

„Tja, aber wie es scheint, ist hier alles ruhig, Pech für dich, Reno“, meinte Rude und sah sich um. „Rufus hat gesagt wir sollen ein paar Tage hier bleiben und ein Hotel beziehen.“

„Wie spendabel von dem guten Ruf“, erwiderte Reno leicht sarkastisch.

Ihn wurmte es gewaltig, dass es hier so ruhig war, dass er sein geliebtes Spielzeug nicht einsetzen und mal wieder richtig zuschlagen konnte.

„Du bist wie ein kleines Kind“, trübte Rude und sah ihn an. Und ich bin der Babysitter von diesem Kindskopf.“

„Tzeeee ich bin kein Kind, an mir ist alles ganz erwachsen und männlich“, war die ernste und schlagfertige Antwort von Reno, ehe er sein Spielzeug wegsteckte und sichtlich gelangweilt durch die Straßen lief.

„Du benimmst dich aber wie eines“, meinte Rude erst und ging mit ihm ins Hotel, doch dort erfuhren sie, dass nur noch ein Zimmer mit Doppelbett frei war.

Reno schaute die Dame am Empfang mehr als entsetzt an, kratzte sich am Hinterkopf und blickte Rude ernst an.

„Wehe du schnarchst“, gab er ernst von sich und funkelte ihn leicht säuerlich an.

Was musste Rufus auch immer alles auf den letzten Drücker machen, hätte der sich mal eher gekümmert, dann gäbe es jetzt sicher zwei Einzelzimmer.

„Und du bleibst gefälligst auf deiner Seite, sonst schläfst du auf dem Boden“, meinte Rude ernst und nahm den Zimmerschlüssel entgegen und ging dann mit Reno nach oben.

„Pff~ sehe ich so aus, als würde ich nachts Schlafwandeln?“, schüttelte Reno mit dem Kopf, folgte Rude aber nach oben und seufzte genervt auf.

„Wenn ich Rufus das nächste Mal sehe, dann kann er was erleben.“

„Ich kenne dich mittlerweile gut genug, Reno.“

Das Zimmer war recht simpel eingerichtet.

Rude sah zum Fenster raus. „Zumindest haben wir von hier Sicht auf die Stadt.“

„Ja, ja, Rude, erzähl mir zur Abwechslung mal was Neues“, erwiderte Reno, betrat langsam das Zimmer und schaute sich um.

„Na wenigstens ist es sauber und nicht ganz so klein“, stellte er überrascht fest und schaute sich kurz das Bad noch an.

Rude ließ sich aufs Bett fallen und hatte die Sonnenbrille abgelegt, dann schloss er seine Augen.
 

Das konnte ja was werden, ein paar Tage lang rund um die Uhr diesen Kindskopf an der Pelle zu haben.

Reno ließ sich auf einem der Sessel im Zimmer nieder, schaute gelangweilt aus dem Fenster raus und gab keinen Piep von sich.

Den Auftrag fand er jetzt schon langweilig und am liebsten würde er Rufus mal kräftig in seinen verwöhnten Hintern treten.

Nur wegen dem musste er nun hier sitzen und buchstäblich Däumchen drehen.

„Wir können das hier im Grunde auch als bezahlen Urlaub sehen, denn Gongaga ist eh eine sehr ruhige Stadt … ähnlich wie Nibelheim.“

„Hm nur das Nibelheim mal lichterloh in Flammen stand und ein irrer General mit einem zwei Meter langen Schwert durch die Gegend gehechtet ist!“

Während Reno so erzählte, kam er wieder ins Schwärmen, hach waren das noch Zeiten als er sich mit diesem Sephiroth-Verschnitt, geprügelt hatte.

Anfangs hatte er ja angenommen, es würde sich bei Yazoo um eine Frau handeln, aber er wurde eines Besseren belehrt und musste damals ziemlich einstecken.

Und doch hatte er sichtlich seinen Spaß gehabt.

„Es ist länger als zwei Meter“, meinte Rude und sah Reno an.

„Denn Sephiroth ist ja schon fast zwei Meter groß und das Schwert ist länger, als er groß ist …“ Mit diesen Worten setzte sich Rude auf und sah Reno an.

„Schon gut, schon gut“, winkte Reno ab, da er nun wirklich keine Lust hatte sich auch noch mit seinem Partner zu streiten.

„Ist dir eigentlich auch aufgefallen, wie Cloud die Kleine im Kaffee angesehen hat?“, grinste er dann aber wieder wissend und blickte Rude mit einem undefinierbaren Blick an.

„Denkst du etwa er, will was von ihr? Das bezweifle ich“, meinte Rude und sah den Rothaarigen an. „Denn er steht auf Kerle.“

Nun schaute Reno mehr als verwundert. Cloud tat bitte was?

„Ähm … seit wann das denn?“, wollte er nun wissen, konnte und wollte nicht begreifen, dass Mister Tifa-Kopfverdreher vom anderen Ufer war.

„Ich weiß nur, was Tifa mal erzählt hat. Sie wollte was von ihm, aber er hat zu ihr gemeint, dass er über die Jahre hin bemerkt hat, dass er auf Kerle steht und auch was mit Zack damals hatte, war offenbar sein erster Freund damals.“

Reno verschluckte sich fast an seinem eigenen Speichel, schaute Rude noch immer fassungslos und bleich um die Nase an und schluckte.

„Okay, das würde zumindest erklären, warum er so Zack-fixiert ist“, meinte Reno stirnrunzelnd und fuhr sich sichtlich baff durch seine roten Haare.
 

„Und jetzt wissen wir, wieso zack damals ohne zu überlegen für Cloud gestorben ist, er hat seinen kleinen Lover mit seinem Leben geschützt.“

„Nein, wie rührend“, erwiderte Reno ernst, erhob sich aus seinem Sessel und schaute raus aus dem Fenster.

„Hier ist aber auch rein gar nichts los, es ist hier langweilig und wir verplempern hier nur unsere Zeit“, fügte er noch leicht verärgert hinzu.

„Dann sieh es als bezahlen Urlaub, Reno“, meinte Rude und stand wieder auf. „Also meckere nicht.“

„Ja, schon gut“, lenkte Reno genervt ein, schob die Gardine zu und setzte sich erneut in den Sessel rein.

Rude ging zur Tür. „Ich hole uns was zu essen, okay?“ Kaum, hatte er das gesagt, war von draußen eine Schießerei, zu hören.

Reno wollte etwas sagen, hörte aber selbst die Schüsse und erhob sich von seinem Platz.

„Ich denke, das Essen muss warten“, und er packte grinsend seinen Schlagstock aus und schritt Richtung Tür.

„Denke ich auch, die Arbeit ruft“, meinte Rude und ging dann mit Reno los.

Freudig und wieder gut gelaunt schritt Reno mit vollem Elan raus auf die Straße, schaute sich rechts und links um und zog lässig sein liebstes Spielzeug.“ Nun gibt’s was auf den Deckel“, rief er laut, ließ den Schlagstock in der Luft wirbeln und sah schon von Weitem ein paar Leute, die meinten, wild um sich schießen zu müssen.

„Dann schnell sie dir, aber pass ja auf“, meinte Rude, dann schlugen sie zum Angriff, um für Ordnung zu sorgen.
 

„Ich doch immer“, rief Reno locker über seine Schulter zu Rude herüber, sah aber zu spät die Straßenlaterne und krachte mit voller Wucht dagegen und fing an zu taumeln.

„Ja, du doch immer“, trübte Rude und fing Reno auf, dann hob er ihn hoch. Reno sah außer bunt-flimmernden Sternen erst mal gar nichts, öffnete nach einigen Sekunden die Augen und blickte belämmert in Rudes Gesicht.

„Blöde Lampe, was steht die auch im Weg“, nuschelte er sichtlich benommen und hielt sich stöhnend den Kopf.

„Du hast nur mal wieder nicht aufgepasst, das ist alles“, meinte Rude ermahnend und sah ihn an. „Jetzt legst du dich erst mal hin.“

Mit diesen Worten brachte Rude, Reno aufs Zimmer zurück und legte ihn aufs Bett.

„Ich mag mich aber nicht hinlegen, mir geht … au, mein Kopf“, protestierte Reno lautstark und lag dann aber schon auf dem Bett und blickte Rude wütend an.

„Mir geht es prächtig, also lass mich jetzt aufstehen und denen ordentlich in den Hintern treten“, und schon versuchte er wieder aus dem Bett und zur Tür, zu kommen.

Doch Rude drückte ihn aufs Bett. „Nichts da, du bleibst liegen. Wenn nötig fessle ich dich ans Bett.“

„Wage es dir ja nicht!“, zischte Reno seinem Partner zu, funkelte ihn nur noch wütender an und versuchte Rude irgendwie von sich zu stoßen.

„Geh gefälligst runter von mir!“ Während Reno sich wehrte, schlug er den einen Arm von Rude weg, mit dem sich dieser aufstützte, so fiel Rude auf Reno runter und ihre Lippen trafen sich dabei.

Erschrocken riss Reno die Augen auf, fühlte ein paar Lippen auf den Seinigen und schluckte schwer.

Der Rotschopf wollte etwas sagen, doch würde er jetzt den Mund aufmachen, so würde daraufhin ein ungewollter Kuss folgen.

Auch Rude war geschockt und setzte sich sofort wieder auf, er war knallrot im Gesicht und sah sofort weg.

Ihm war das schrecklich peinlich.

Denn insgeheim mochte er Reno schon länger.

„Ähm …“, unterbrach Reno die peinliche Stille, kratzte sich am Hinterkopf und richtete sich langsam auf.

Eigentlich könnte er dies nun nutzen, um stiften zu gehen, aber irgendwie war ihm gar nicht gut, alles drehte sich und er hielt sich erneut seinen Kopf.

„Bleib liegen. Ich kümmere mich darum“, meinte Rude und stand auf, ging er aus dem Raum, um sich gegen die Aufrührer zu kümmern.

Genervt rollte Reno mit den Augen, legte sich dann aber doch zurück in die Kissen und schloss seine Augen.

Toll, nun lag er hier und Rude hatte den ganzen Spaß.

Das war unfair und es langweilte ihn, nur wenn er jetzt aufstand und heruntergehen würde, wäre er wohl ein leichtes Angriffsziel für den Feind.
 

Nach einer ganzen Weile kam Rude wieder. „Ich habe alles erledigt.“ Dann ging er rauf auf das Zimmer, ins Badezimmer und sperrte die Türe ab. Dann machte er seinen Oberkörper frei und verarztete den Streifschuss, den er am Arm hatte. Er hatte nicht bemerkt, dass er eine dünne Blutspur auf dem Boden hinterlassen hatte.

„Och schon zurück?“, begrüßte Reno den Glatzkopf, sah aber wie dieser gleich im Bad verschwand und hinter sich die Tür abschloss.

Langsam richtete er sich auf, wollte etwas frische Luft am Fenster schnuppern und dabei fiel ihm die dünne Blutspur am Boden auf. „Rude ist alles Okay mit dir? Wurdest du etwa verletzt?“, fragte er ernst und hämmerte schon mit der Faust gegen die Tür.

„Es ist nur ein Kratzer“, meinte Rude beschwichtigend, doch das war gelogen, er blutete ganz schön, sodass er mit ein paar wenigen Stichen vernähen musste. Dann wickelte er einen Verband darum oder eher versuchte er es, doch mit nur einer Hand war das gar nicht so einfach.

„So, so, ein Kratzer also“, schüttelte er den Kopf und ließ sich dennoch nicht so einfach abspeisen.

„Rude hier ist eine Blutspur, also höre auf, dir selber etwas vorzumachen und öffne die gottverdammte Tür!“ Wieder hämmerte er mit der Faust vor diese, trat sogar noch zusätzlich mit dem Fuß davor und war mehr als sauer.

Alter Sturkopf schimpfte er in Gedanken und seufzte auf.

Widerwillig öffnete Rude die Türe, das Waschbecken war voller Blut und das Handtuch auch.

Nun konnte Reno auch sehen das Rude unter seinem Anzug einen gut trainierten Oberkörper versteckte.

„Von wegen Kratzer“, fuhr Reno ihn wütend an, besah sich die Wunde und dann auch das Bad.

„Das gehört genäht.“ Und schon schob er Rude ins Schlafzimmer und suchte aus ihrem Koffer etwas, dass er zum Nähen oder Not versorgen nehmen konnte.

Rude ließ sich mitzerren und konnte gerade noch ein Handtuch greifen, damit er nicht alles voll kleckerte.

„Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht, Reno.“ Doch scheinbar nutzte das nichts, denn er sah das Reno bereits mit dem nötigen Werkzeug zum Vernähen wieder kam.

„Ich will keine Widerworte hören. Setz dich einfach hin und lass mich das machen“, herrschte er ihn im kalten Ton an, drückte ihn bestimmend auf das Bett und versuchte den Faden in das winzig kleine Nadelöhr zu bekommen.

Es dauerte etwas, aber er meisterte diese Hürde und blickte Rude ernst an.

„Beiß die Zähne zusammen, das könnte schmerzen.“

Rude sagte dazu nichts mehr, sondern nickte nur. Als Reno anfing zu vernähen, biss er die Zähne zusammen, ohne Betäubung tat das ganz schön weh. Doch er stand das durch. Insgeheim war er froh, als Reno mit dem Nähen fertig war und seinen Arm dann vom Blut reinigte.

Als der Arm sauber war, wurde er auch noch mit Bandagen verarztet. Reno packte die Sachen zurück in den Koffer, reinigte seine Hände im Bad und kam zurück zu Rude ins Zimmer. „Du bleibst hier und ich hol uns jetzt erst mal was zu essen.“ Und schon verließ der Rothaarige das Zimmer und kam ein paar Minuten später, mit zwei Pizzen wieder.

„Ja, ja, schon gut.“ Während Reno weg war, zog sich Rude ein T-Shirt über und wartete dann auf den Anderen. Er hatte vorhin nur eine Sekunde nicht aufgepasst und dann passierte auch gleich so etwas.
 

„Essen ist fertig“, flötete Reno locker, reichte Rude seine Pizza und nahm selbst wieder in seinem Sessel Platz.

„Magst du lieber Schinken und Ananas oder doch Salami?“, fragte er, bevor er in ein Stück seiner Pizza biss.

„Ich bin nicht wählerisch“, meinte Rude und griff nach einem der Stückchen. Sein Arm schmerzte ganz gewaltig und deshalb hielt er ihn so ruhig, wie es nur ging.

„Okay“, zuckte Reno mit den Schultern, biss nun endlich in sein Stück hinein und ließ sich seine Pizza schmecken.

Hin und wieder blickte er auf die Uhr, stellte fest, dass es schon 22:30 Uhr war, und seufzte kurz auf. Dieser Auftrag konnte ja noch ziemlich heiter werden, er war verletzt und Reno war ein total unvorsichtiger Kindskopf, auf den man immer ein Auge haben sollte. Na, wenn das nicht im Chaos endete, dann wusste Rude auch nicht.

Nachdem Reno schweigend seine Pizza aufgegessen hatte, warf er die Pappschachtel in den Müll und erhob sich.

„Ich mache mich dann mal eben fürs Bett fertig.“ Und kurz kramte er Zahnbürste und Zahnpasta aus dem Koffer und verschwand wenig später im anliegenden Bad.

Rude aß auch seine Pizza auf und machte sich auch bettfertig, doch sein Arm schmerzte höllisch und Rude war sich sicher, dass er deshalb bestimmt nicht schlafen konnte.

Aber Reno sagte er davon nichts, der Kleine sollte sich nicht unnötige Sorgen machen.

Nach etwa zehn Minuten kam Reno nur in Boxershorts aus dem Bad und legte sich auf die andere Seite des Bettes.

„Gute Nacht“, nuschelte er noch kurz herüber zu Rude und zog sich die Decke über den Kopf.

„Gute Nacht“, meinte Rude und schloss seine Augen, doch er konnte wegen des schmerzenden Arms nicht schlafen. Egal wird schon klappen.

Kurz nickte Reno noch mal unter seiner Decke, schloss dann schon seine Augen und schlief wenig später friedlich ein.

Nach zwei Stunden stand Rude auf und ging auf den Balkon raus, die eine Hand hatte er auf seinem Verband. Es pochte in der Verletzung richtig.

Dass Rude später aufstand und raus auf den Balkon ging, bekam Reno erst mit, als er sich umdrehte und ihm ein leicht kühler Wind erfasste und ihn aufwachen ließ.

Verwirrt blinzelte er, setzte sich auf und knipste das Nachtlicht an.

„Rude, mach die Tür zu, … es zieht!“

„Hm? Ja, ist gut.“ Dann machte er die Türe zu, blieb aber draußen an der frischen Luft.

„Danke“, brummte Reno kurz, kuschelte sich nun wieder unter seine Decke und löschte kurz noch das kleine Licht.

Rude blieb die ganze Nacht wach und hatte am nächsten Morgen bereits wieder die Sonnenbrille auf und war angezogen, als Reno aufwachte.

Als Reno erwachte, setzt er sich langsam auf, streckte sich kurz und schwang sich laut gähnend aus den Federn.

„Morgen“, flötete er kurz Rude zu, verschwand dann erst einmal im Bad und duschte sich.

„Morgen“, meinte Rude nur und nahm wegen des Arms ein Schmerzmittel als Reno im Bad war, dann wartete er auf Reno.

Gefrühstückt hatte er schon.

Wenig später kam Reno auch wieder raus, trocknete sich mit einem Handtuch die Haare und suchte sich eben ein sauberes Hemd.

„Schon lange wach?“, wollte er nebenbei wissen und zog sich fertig an, ehe er sich auf den Sessel setzte und ihn abwartend anblickte.

„Ja, eine Weile“, nickte Rude. „Frühstück steht auf dem Tisch, ich hab schon gegessen.“ Dann ging er wieder auf den Balkon raus und sah auf die Straße runter, ob alles Okay dort war.

„Danke, aber ich habe keinen Hunger“, kam es von Reno, ehe er selbst auf den Balkon ging, nur um dort seine Nikotin-Sucht zu stillen.

„Dann nicht“, meinte Rude und betrachtete weiter die Straße. „Ist jedenfalls noch alles ruhig.“
 

„Zu ruhig für meinen Geschmack“, seufzte Reno, zog an seiner Zigarette und schaute nun selbst nach rechts und nach links.

„Das ist halt nur ein kleines Kaff und ganz anders als Midgar, also wunder dich nicht.“

Reno nickte nur, schnippte seine Kippe weg und lehnte sich frustriert an die Fassade des Hauses.

„Käffer eben“, nickte er noch mal, schwieg aber dann und schaute gelangweilt den Wolken nach.

„Nachher sollen wir auf Patrouille gehen“, meinte Rude und sah ihn an.

„Na das ist wenigstens schon mal ein Anfang“, erwiderte Reno ernst, betrat dann aber wieder das Zimmer und schnappte sich die Zeitung zum Lesen.

„Rufus hat gemeint, dass es eh eher ruhig sein wird und es kaum Vorfälle geben wird.“

„Hm ja, der gute alte Rufus“, nickte Reno zustimmend, schlug die nächste Seite auf und runzelte die Stirn.

„Hach hier sucht einer einen neuen Partner, von der Beschreibung her, hört sich das ganz nach unserem Rufus an“, lachte Reno herzhaft auf und fing an den Text eingehend zu studieren.

„Du scheinst ja sehr interessiert zu wirken, willst du etwa etwas von Rufus?“

„Bor ne ey, der ist mir viel zu spießig. Bei dem muss man doch damit rechnen, dass der noch ein Handtuch darunterlegt, damit auch ja kein unschöner Fleck entsteht“, schüttelte Reno mit dem Kopf, während er die Zeitung weglegte und sich erhob.

„Ich mag nicht mal blonde Haare“, betonte er extra und kam erneut raus auf den Balkon.

„Was suchst du dir auch ein Kerl aus einer Zeitung aus, Reno?“, trübte Rude und sah ihm nach.

„Eine rauchst du noch und dann gehen wir los.“

„Ich suche nicht, ich lasse mich, wenn schon denn schon finden. Suchen ist mir zu blöde.“ Und er steckte sich noch eine an und schaute erneut über die Straßen.

„Ach, du lässt dich finden? Wie mädchenhaft“, grinste Rude, man sah ihn nur selten grinsen.

Reno drehte sich zu Rude herum, sah dessen seltenes Grinsen und zuckte mit den Schultern.

„Na und, zurzeit hab ich nicht mal Lust mich finden zu lassen. Hab doch für so was auch gar keine Zeit.“

„Ach, hast du etwa schon einen, der dich gefunden hat?“, meinte Rude und ging zu Reno nach draußen, dabei kam er mit dem Arm leicht an die offene Türe.

Er zuckte kaum merklich zusammen.

Reno zuckte erneut mit den Schultern. „Woher soll ich das wissen, hat sich noch keiner bei mir gemeldet, dass er mich gefunden oder gesucht hat.“

„So wirst du lange alleine bleiben … auf was für einen Typ stehst du denn so? Vielleicht weiß ich ja einen für dich“, meinte Rude und war froh das Reno nicht gesehen hat, wie er wegen seines Arms zusammengezuckt war.

„Auf gar keinen Fall sollte er blond sein, aber er sollte hin und wieder Sinn für Humor haben“, nickte Reno ernst, machte dann seine Zigarette aus und überlegte weiter. „Außerdem sollte er meinen Beruf akzeptieren“, fügte er noch hinzu.
 

„Ja, das ist wohl wichtig“, nickte Rude. Da falle ich wohl weg, ich habe nicht wirklich Humor.

Dann fasste er sich an den Arm. Mist, das tut noch immer weh, trotz Schmerzmittel …

Reno sah aus dem Augenwinkel heraus wie Rude sich an seinen Arm fasste und sofort trat er an seinen Partner ran und blickte auf den Verband. „Du hast wieder Schmerzen, das ist gar nicht gut“, stellte er leise murmelnd fest. „Wenn das nicht besser wird, dann geh zu einem Arzt!“

„Es ist nicht so schlimm“, meinte Rude und ließ seinen Arm wieder los. „Lass uns gehen.“ Er zeigte nicht gerne Schwäche, er vermied es eigentlich immer.

„Wie du meinst“, zuckte Reno mit den Schultern, fasste Rude dann aber an die Stirn und wollte so feststellen, ob er Fieber hatte.

„Schön, kein Fieber“, und er machte sich fertig und verließ das Zimmer.

Rude folgte ihm und patrouillierte dann mit Reno, alles verlief relativ ruhig.

Dass alles so ruhig war, störte Reno enorm. Er wollte Aktion und keinen langweiligen Spaziergang in einem Dorf mitten in der Pampa. „Also hier zu leben, wäre nichts für mich. Hier ist es viel zu ruhig.“

„Da bin ich ganz deiner Meinung“, nickte Reno zustimmend und streckte sich kurz.

„Gehen wir nachher noch einen trinken, das hebt die Stimmung“, schmunzelte er, schritt langsam weiter und steckte die Hände in die Hosentaschen.

„Geht das wieder los … aber diesmal hältst du dich zurück. Nicht, dass du dann wieder nicht mehr stehen kannst und wie ein Baby bemuttert werden musste.“

„Ja, ja, ich reiße mich schon zusammen“, winkte er leicht genervt ab.

Dass Rude bei diesem Thema auch immer so eine Spaß-Bremse sein musste, so was konnte Reno echt mal nicht abhaben, aber dazu schwieg er nun lieber.

Später saßen die Beiden zusammen in einer Bar, Rude trank einen Kaffee und nahm die Sonnenbrille ab.

Nun konnte man sehen, dass er offenbar eine schlaflose Nacht hatte.

Reno saß Rude mit seinem Bier gegenüber, sah, nachdem dieser die Brille abgenommen hatte, dessen Augen und runzelte die Stirn.

„Sag mal hast du heute Nacht überhaupt mal geschlafen?“, fragt er ernst, nahm einen kräftigen Schluck von seinem Bier und blickte Rude abwartend an.

„Ich konnte nicht einschlafen, okay?“, meinte Rude nur und trank einen Schluck von seinem Kaffee.

„Also bin ich wach geblieben.“

Reno hob die Augenbraue an, sah Rude skeptisch an. „Gib es zu, du konntest nicht schlafen, weil du heute Nacht schon Schmerzen hattest“, dabei blickte er Rude eingehend und prüfend an, nahm erneut einen Schluck aus seinem Glas und bestellte sich dann schon sein zweites Bier an diesem Abend.

„Ist doch egal“, kam es klar von Rude und trank wieder von seinem Kaffee.

Rude war schon immer Recht verschlossen gewesen und war so auch heute noch.

„Hm“, kam es kurz von Reno. Er lehnte sich lässig in seinen Stuhl zurück, genoss sein zweites Bier und daraufhin folgten auch noch drei weitere und der Rotschopf wurde nun langsam lustig und grinste ständig vor sich hin.

„Jetzt reicht’s aber langsam, Reno. Du hattest für heute genug“, meinte Rude und sah Reno an. „Trink aus und dann gehen wir.“

„Ja Mutti“, kam es kichernd von dem Rothaarigen, ehe er sein Glas leerte und versuchte aufzustehen. Leicht schwankend verließ er das Lokal, kicherte immer wieder leise vor sich hin und pickte dem genervten Rude in die Seiten.

„Hör damit auf, du Kleinkind“, meckerte Rude. „Sonst passiert etwas.“

„Och nuuu~ sei doch nisch so“, lallte Reno leicht, pickte ihm erneut in die Seiten und grinste ihn frech und herausfordernd an.
 

Kurzerhand nahm Rude Reno wie eine Teppich-Rolle über die Schulter, doch als er ihn hochhob, schmerzte sein Arm höllisch, weswegen er auch das Gesicht verzog.

Dann ging er weiter.

Reno hing nun halb über Rudes Schulter, lallte weiter vor sich hin und erlaubte sich einen kleinen Spaß.

Vorsichtig nahm er eine seiner Hände, krabbelte mit dieser über Rudes Glatze und kicherte von Neuem. „Huiiii~ fül sisch luschtig an, fascht wie ein Buschelwahl“, und er lachte aus vollem Hals und musste aufpassen sich nicht auch noch, zu verschlucken.

„Ruhe, du Trunkenbold“, meinte Rude erst und legte ihn im Gasthof auf dem Bett ab.

Doch dabei schmerzte sein Arm wieder, was er nicht bemerkte war, dass seine Wunde trotz Naht wieder blutete. Das bemerkte er, erst als er seine Jacke auszog und das Hemd blutig war.

„Ruhuuudeee~ du blutescht“, schreckte Reno aus dem Bett auf, stolperte durch das Zimmer und genau in dessen Arme. „Upsch“, nuschelte er leise, blickte seinen Kollegen schelmisch grinsend an und dann wieder auf dessen blutenden Arm.

Rude konnte ihn gerade noch auffangen. „Du solltest doch liegen bleiben.“ Seinen verletzten Arm hatte er um Renos Taille gelegt. Sein Hemdärmel war schon richtig blutig.

Reno schaute Rude an, klimperte mit den Wimpern. „Isch mag misch aber nischt hinlegen.“, und er fing an Rude, zu mustern.

„Weischt du, irgendwie find isch disch nett. Bischt ein prima Kumpäääl“, lallte er wieder und grinste ihn noch breiter an.

„Du bist aber komplett betrunken, leg dich hin“, meinte Rude ernst und hob Reno hoch, doch er konnte ihn kaum halten, weil sein Arm zu sehr schmerzte und nur noch mehr blutete.

Das konnte man sehen, weil sein Ärmel noch röter wurde.

„Isch mag nisch“, kam es erneut von Reno, ehe er aber rückwärts taumelte und mit voller Wucht auf den Boden knallte.

Rude seufzte und half ihm auf. „Reno, du sollst dich hinlegen.“ Der Ärmel war total blutig, nachher würde er den Verband wechseln gehen.

„Isch lieg doch schoooon~“, brummte er auf, öffnete die Augen und blickt Rude leicht benommen an.

„Im Bett, aber nicht auf dem Boden. Du legst dich ins Bett und ich geh die Verletzung neu verbinden“, meinte Rude, ging ins Badezimmer und dort wechselte er den Verband.

Leise murrend erhob sich Reno vom Boden, trat einmal um das Bett herum und stellte das Radio an. Dort lief gerade ein Song und kurzerhand fing der Rothaarige an sich galant zu entkleiden und zu tanzen an. Lautstark grölte er außerdem noch mit.

Das hörte Rude, er trübte nur und wickelte weiter seinen Arm ein. Dann kam er zu Reno. Das Hemd hatte er ausgelassen.

Reno tanzte noch immer durch das Zimmer, hatte den anderen somit noch gar nicht bemerkt und streifte sich gerade die Hose runter. Diese flog achtlos durch den Raum und erst dann drehte er sich um und blickte Rude an. „Upsch, stehschte da schon lange?“

Rude war fast von der Hose getroffen worden und sah ihn ernst an. „Ins Bett mit dir, sofort!“

„Nein!“, kam es kurz und knapp von Reno und er marschierte raus auf den Balkon und steckte sich lässig eine Zigarette an. Rude folgte ihm. „Reno, du kannst nicht nur in Shorts auf dem Balkon stehen.“ Dann wollte er ihn wieder hereinziehen.
 

„Warum nisch? Bin doch keine Mämmeee~“, lallte er und ging einen Schritt zurück.

Er wollte ja auch nur rasch eine rauchen und nicht auf dem Balkon übernachten.

„Du wirst dir nur eine Erkältung holen“, meinte Rude ernst und nahm ihm die Kippe weg, dann wollte er Reno hereinziehen.

„Heee~ was soll ’n dasch?“, fragte Reno, sah, wie seine Kippe flog und wie Rude ihn zurück in das Zimmer ziehen wollte.

Heftig wehrte sich der Rotschopf, stolperte im Türrahmen und fiel, wie es der Zufall so wollte, genau auf seinen Partner drauf.

Nun lag Rude unter Reno. „Aua, Reno wieso wehrst du dich so? Das ist nur zu deinem Besten. Also benimm dich nicht wie ein kleines Kind.“

Reno schaute Rude schmunzelnd an. „Die Nacht ist noch jung, viel schu schön um schu schlafen“, säuselte er angetrunken und machte keinerlei Anstalten sich zu bewegen.

Rude setzte sich auf. „Du weißt doch gar nicht, was du redest, du bist schon wieder total betrunken.“ Dadurch, dass Rude sich nun aufgesetzt hatte, rutschte Reno ein ganzes Stück nach unten.

„Isch weisch allesch“, erwiderte er leise glucksend und fuhr mit dem Finger über Rudes Brust.

Rude sah ihn an. „Wieso baust du eigentlich immer Mist, Reno? Besonders wenn du betrunken bist … oder eher … erst recht, wenn du betrunken bist.“

Reno schaute zu ihm raus und gluckste erneut. „Najo, isch weisch auch nisch, liescht wohl an meiner Art, kicherte er nun schon und funkelte Rude dabei leicht an.”Lasch misch doch auch mal nen bisschen Spaß ham.“

„Ich sehe, was dabei herauskommt“, trübte Rude und strich sich über den Kopf. „Ich frag mich, was das mit dir noch wird. Irgendwann riskierst du noch Kopf und Kragen … von uns beiden.“

Reno zog eine Schnute, blickte Rude an und seufzte auf. „Ja, ja sterben müschen wir doch eh irgendwann mal“, und erneut fing er dabei an mit den Fingerspitzen verspielt über die Brust des anderen zu fahren.

Rude strich Reno durchs Haar. „Dabei solltest du besser auf dich aufpassen, Reno.“ Dann küsste er ihn plötzlich.

Geschockt riss Reno die Augen auf, spürte die Lippen seines Partners auf den Seinigen und schluckte. Was tat Rude denn da und wieso küsste dieser ihn? Reno verstand gar nichts, er war wohl so betrunken, dass ihm sein Unterbewusstsein einen Streich spielte und doch ließ er es geschehen. Reno schloss nach dem ersten Schock Moment seine Augen, erwiderte den Kuss sogar und fasste Rude sanft in den Nacken.

Dieser schloss beide Arme um Reno und küsste ihn weiter. Jetzt musste Reno eh schon bemerkt haben, wie gerne er ihn hatte, also konnte er nun ruhig weiter machen.

Reno war so in den Kuss vertieft, dass er erst relativ spät bemerkte, wie Rude beide Arme um ihn legte und weiterhin von seinen Lippen naschte. Er selber klebte buchstäblich an den Lippen seines Gegenübers, kraulte leicht Rudes Nacken und dabei entwich ihm ein leiser Seufzer.

Während Rude Reno küsste, trug er Reno zum Bett und legte ihn darauf ab, dann legte er sich neben ihn und sah ihn an. Dabei strich er über Renos Wange.

Reno öffnete langsam, nachdem er sich nun wieder auf dem Bett befunden hatte, die Augen und blickte Rude stumm an. Deutlich spürte er aber, wie dieser ihm sanft über die Wange streichelte und ein breites Grinsen zierte nun seine leicht geröteten Lippen.

Rude zögerte, doch dann lächelte er. Das Streicheln auf Renos Wange machte er ganz sanft – so wie man es von ihm eigentlich nicht gewohnt war.

Dass Rude nun selber lächelte, erstaunte Reno etwas und doch wollte und konnte er den Blick gar nicht mehr von ihm abwenden und rutschte sogar noch an Stückchen näher.

Der Dunkelhäutige zögerte, doch dann legte er den Arm um Reno und hielt ihn sachte fest. „Schlaf jetzt, Reno.“

Reno nickte stumm, seufzte aber noch einmal zufrieden auf und schlummerte wenig später ins Land der Träume.

Rude behielt ihn die ganze Nacht im Arm und wurde erst wach als Reno sich am nächsten Morgen regte.

Er öffnete seine Augen und sah ihn verschlafen an. „Was ist los?“

Reno blickte ihn müde und völlig zerknittert an. „Ich hab Kopfschmerzen und mir ist übel“, jammerte der Rothaarige leise, ehe er wieder die Augen schloss, und versuchte noch etwas Schlaf zu bekommen.

„Das kommt von dem ganzen Alkohol“, meinte Rude und wuschelte Reno leicht durchs Haar. „Ich hol dir eine Tablette.“ Mit diesen Worten wollte er aufstehen.

„Ich mag keine Tablette“, murmelte Reno leise, legte vorsichtig seinen Kopf auf Rudes Brust und machte es diesem so unnötig schwer aufzustehen.

„Aber dann wird es deinem Kopf besser gehen“, meinte Rude und sah das Reno ihn demonstrativ daran hinderte aufzustehen. „Reno …, wenn du, etwas gegen die Kopfschmerzen willst, musst du mich aufstehen lassen …“

Leise brummte Reno, hob seinen Kopf an und ließ Rude somit auch aufstehen. „Na schön, dann hol halt die blöde Tablette.“

Rude holte die Tablette und ein Glas Wasser, dann hielt er beides Reno hin. „Hier.“ Anschließend setzte er sich auf die Bettkante.

„Danke“, nuschelte Reno, nahm die ihm gereichte Tablette entgegen und spülte diese mit einem ordentlichen Schluck Wasser herunter. Danach legte er sich wieder um, starrte mit offenen Augen an die Decke und grinste.

„Wieso grinst du denn so?“, wollte Rude wissen und sah ihn fragend an, für sich selber hatte er auch ein Glas Wasser mitgenommen und trank es.

„Ich weiß nicht, mir hat mein Unterbewusstsein heute Nacht wohl einen Streich gespielt. Ich hab doch tatsächlich geglaubt, dass du mich geküsst hättest“, und Reno rollte sich nun auf die Seite und blickte Rude ernst an.

„Ach, du denkst, dass dein Unterbewusstsein dir einen Streich gespielt hat? Vielleicht solltest du dann weniger trinken, denn dann würdest du es wissen.“

Mit jedem gesagten Wort das Rude sprach, weiteten sich Renos Augen und er fuhr entsetzt auf, saß kerzengerade im Bett und fasste sich an den Kopf.

„Hoho~ warte mal … jetzt sag nicht, dass das wirklich passiert ist?“

„Vielleicht“, meinte Rude nur und stand auf.

„Ich bestell und Frühstück beim Zimmerservice. Willst du etwas Bestimmtes?“

„Danke, aber ich verzichte auf das Frühstück. Mir ist immer noch schlecht“, murmelte Reno und legte sich wieder um. Rude nickte und bestellte nur für sich Frühstück, dann setzte er sich zu Reno auf die Bettkante.

„Ich hoffe, diesmal war es dir eine Lehre nicht mehr so viel, zu trinken.“

„Ja doch, ich weiß selber, dass ich übertrieben habe“, grummelte Reno unter seiner Bettdecke.

Als das Frühstück da war, hielt Rude Reno einen Tee hin. „Hier trink den.“

Reno nahm den Tee ohne Widerworte entgegen, setzte sich ein Stück auf und trank vorsichtig den heißen, aber wohlschmeckenden Tee. Rude strich ihm durchs Haar.

„Du bleibst heute erst mal im Bett, Reno. Ich geh alleine auf Patrouille“, dann ging er sich anziehen. Erneut seufzte Reno auf, nickte dann aber und blickte Rude an, als dieser sich langsam erhob und sich anzog. „Pass aber diesmal auf!“

„Das mach ich und du schlaf“, kam es von Rude und sah zu Reno. Dann ging er noch mal schnell ins Bad.
 

„Ja, ich versuch es „damit drehte er sich auch gleich auf die Seite, zog sich die Decke bis unters Kinn und schloss müde seine Augen.

Als Rude zurückkam und zu Reno sah, dachte er, dass er schlafen würde.

Ging ja schnell.

Dann ging er zu ihm herüber und strich ihm durchs Haar. „Schlaf dich aus.“ Dann beugte er sich über ihn und gab ihm einen Kuss. Das tat er, aber nur, weil er dachte, dass Reno schlafen würde.

Reno schlief aber nicht, er fühlte deutlich die Lippen des Andren und doch ließ er seine Augen geschlossen, tat als würde er schlafen. Nun wurde ihm auch langsam klar, dass der Kuss heute Nacht doch keine Einbildung war, dass dieser doch real war.

Leise stand Rude auf und ging dann aus dem Raum, dann ging er auf Patrouille.

Kaum, dass Rude aus dem Zimmer war, schlief Reno ein, rollte sich nur hin und wieder auf die andere Seite und zum Schluss hatte er die Decke so weit, dass man außer einem Fuß und ein paar wirrer Haare gar nichts mehr von ihm sah.

Am Abend kam Rude wieder. „Reno, ich bin zurück. Ich hab was vom Mac Donalds mitgebracht.“

Reno hörte nur etwas von Mac Donalds, öffnete müde die Augen und setzte sich langsam auf.

„Wie spät ist es denn?“, fragte er kurz, fasste sich in den Nacken und blickte Rude fragend an. „Gleich 18 Uhr … Hast du bis jetzt geschlafen?“, wollte Rude wissen und nahm seine Sonnenbrille ab. „Na ja, so viel wie du getrunken hast, wundert es mich ehrlich gesagt ja nicht.“ Dann hielt er ihm eine Tüte hin.

„Hier, ein happy Meal für dich“, scherzte er, doch er hatte Reno in Wirklichkeit seinen Lieblings-Burger gebracht.

Reno kratzte sich kurz am Kopf. „Sieht so aus, als hätte ich so lange geschlafen“, seufzte er leise auf, nahm ohne zu murrend die Tüte entgegen und packte seinen Burger aus.

Auch Rude aß. „Heute war nichts los, du hast also nichts verpasst, Reno.“ Dann trank er seine Limonade.

Reno nickte nur, biss leise schmatzend in seinen Burger. „Du hast mich, bevor du gegangen bist, geküsst“, platzte es aus dem Rothaarigen raus, ehe er sich den Mund abwischte und Rude ernst anblickte.

Wegen dieses Satzes verschluckte sich Rude an seiner Cola und hustete los. Nachdem er erst mal zwei Minuten geröchelt hatte, sah er ihn geschockt an. „W, was …“

Oh Gott … er war WACH?

Nun musste Reno leicht schmunzeln, biss noch mal in seinen Burger und kratzte sich an der Stirn.“ Na ja, ich hab eben noch nicht geschlafen“, gab er ehrlich zu.

Nun wusste Rude nicht mehr was sagen, sondern sah nur weg. Er wusste nicht, was er jetzt sagen sollte. Jetzt weiß er, dass ich ihn gerne hab … na großartig und was nun?

Reno bemerkte natürlich sofort, wie Rude wegsah, wie dieser sich scheinbar nun schämte. „Hey, so schlimm war es doch gar nicht, anderenfalls hätte ich dir auch eine geklebt“, schmunzelte er erneut, nahm einen Schluck aus seiner Cola und räusperte sich.

„Ich nehme an, dass der Kuss heute Nacht dann auch echt war“, schlussfolgerte er und sah genau in Rudes Richtung, als wollte er ihn mit seinen Blicken durchbohren.

„… Ja“, kam es leise vom anderen, aber er sah Reno noch immer nicht an. Trotzdem spürte er Renos Blick auf sich, das war ihm schon fast unangenehm.

„Ist doch halb so wild“, lenkte Reno gelassen ein, klopfte Rude aufmunternd auf die Schulter.

„Wir sind doch erwachsen und so ein Kuss kommt schon mal vor!“

„Wenn du es sagst“, kam es leise von Rude, nun war ihm der Appetit vergangen. Denn das war für ihn ein klares Zeichen, dass Rudes Gefühle nur einseitig waren. Ich hatte es von Anfang an gewusst.

„Nur bei uns eben zu selten“, flötete Reno gut gelaunt und stopfte sich ein paar Pommes in den Mund.

Rude schwieg nur und trank sein Getränk. Nach dieser Abfuhr hatten solche Worte für ihn nicht mehr wirklich einen Hoffnungsschimmer.

„Och Mensch Rude, nun zieh doch nicht so ein Gesicht“, meinte Reno ernst, stellte seinen Getränkebecher weg, kroch mehr zu ihm herüber und klaute ihm frech die Sonnenbrille.

„Ich schau so wie immer“, meinte Rude ernst und sah ihn mit einem ernsten Blick an. Er hatte wieder seinen üblichen Blick drauf und sah Reno mit diesem an.

„Nein, du schaust irgendwie, als würdest du innerlich wie so ein kleines Kind schmollen“, grinste Reno erneut frech, hob dabei langsam seine Hand und legte sie ruhig auf der Wange seines Partners ab.

„Das tu ich nicht. Ich bin schon lange kein Kind mehr“, meinte Rude erst. Denn wegen familiären Angelegenheiten war Rude gezwungen mit 14 sich wie ein Erwachsener, zu benehmen. Deshalb war er immer so ernst.

„Stimmt, ein Kind würde ich auch gar nicht küssen wollen“, erwiderte er keck, leckte sich kurz seine Lippen und beugte sich ein ganzes Stück vor, nur um dann seine Lippen auf die seines Gegenübers zu legen und ihn sanft zu küssen.

Als Rude Renos Lippen auf den eigenen spürte, bekam er einen Schrecken und sah den Rothaarigen mit großen Augen an. Er konnte es im Moment echt nicht glauben.

Reno sah Rudes große Augen nicht wirklich, er hatte seine eigenen geschlossen und wollte sich ganz und gar den weichen Lippen seines Partners ergeben.

Rude wusste nicht, was das sollte, aber das war ihm jetzt egal. Er schloss seine Augen und schloss dann beide Arme um Reno. Dann erwiderte er den Kuss.

Reno spürte nun wieder die ach so vertrauten Arme um sich selbst, wurde dadurch sogar einen Deut neugieriger und fing an sachte an Rudes Unterlippe zu knabbern an, fuhr die Konturen mit der Zungenspitze entlang.

Rude küsste ihn weiter und drückte ihn an sich. Er fühlte sich seit Langem wieder richtig glücklich.

Reno fühlte sich einfach nur pudelwohl in Rudes Armen, schnurrte leise gegen seine Lippen, vergaß eben mal, wo sie sich hier eigentlich befanden und das sein Burger langsam aber sicher kalt wurde.

Rude sah ihn an, als sie den Kuss lösten, doch er sagte nichts, sondern drückte Reno nur fest an sich. Er wollte ihn nie mehr gehen lassen.

Nur zu gerne ließ sich Reno sich festhalten, schloss sogar seine Augen und wollte die Stille nicht mit unnötigem Geplänkel stören. Vielmehr legte er seinen Kopf auf Rudes Schulter ab und seufzte leise, aber zufrieden auf.

So verbrachten sie fast eine Stunde, bis Rude’s Handy klingelte. Er nahm ab und telefonierte kurz.

Reno schwieg als Rude telefonierte, verzog sich kurz auf dem Balkon und genoss die untergehende Sonne mit einer Zigarette.

Nach dem Telefonat kam Rude zu Reno. „Unser Aufenthalt hier verlängert sich um eine Woche.“

Reno drehte sich zu Rude rum, nickte kurz und machte seine Zigarette aus. „Und was jetzt? Jetzt werden wir noch fast zwei Wochen in dem langweiligen Kaff hier hängen.“

„Ich hab keinen blassen Schimmer“, zuckte Reno mit den Schultern und blickte Rude an.

„Okay, dann sind wir schon mal zwei“, meinte Rude und setzte seine Sonnenbrille wieder auf.

Zwar hatten sie sich eben erneut geküsst, doch ob das jetzt bedeutungslos war, oder ob sie nun ein Paar waren, wusste er nicht.

„Machen wir das Beste daraus, auch wenn es langweilig werden sollte, schmunzelte Reno frech seinen Partner an und schritt lässig an diesem vorbei.

„Wenn du es sagst“, nickte Rude und folgte ihm. „Lass uns auf Patrouille gehen.

„Gut gehen wir, aber Händchen halten ist nicht … nicht während der Arbeit“, schmunzelte Reno erneut und ging schon herüber zur Tür.

„Was soll denn das schon wieder heißen?“, wollte Rude verdutzt wissen und sah ihm nach.

„Du hast schon verstanden“, kam es geheimnisvoll von Reno, ehe er locker weiter lief und die Straße im Auge behielt.

Rude rollte nur mit den Augen und folgte Reno dann.



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