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The Lonely Warriors

Jeder kämpft seinen eigenen inneren Kampf...
von

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Eine lange Nacht

So hier bin ich auch schon wieder mit dem nächsten Part. =)

Hoffe er gefällt euch so gut wie der letzte.^^

Und jetzt viel Spaß beim Lesen. :D

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Die Straßen von Konoha waren dunkel und verlassen. War ja auch nicht anders zu erwarten um ein Uhr morgens, dachte Sakura müde und bog in die nächste Gasse ein.

Eine kleine Abkürzung zu ihrer kleinen, einsamen Wohnung.

Leicht deprimiert blickte sie in ihr nun leere Geldbörse und verfluchte Naruto.

Ihm hätte doch klar sein müssen, dass Choji das „Ihr könnt essen so viel ihr wollt!“ sehr genau nahm.

Seufzend steckte die das leere Portmonee in ihre Tasche und kramte gleichzeitig nach dem Schlüssel.

Der Monat war nicht einmal rum und dank Naruto war Sakura jetzt pleite.

Dabei hatte sie vorgestern erst ein wunderschönes Sommerkleid gesehen, auf das sie sparen wollte.

Das hatte sich nun also auch erledigt.

An ihrer Tür angekommen, steckte sie den Schlüssel ins Türschloss und wollte gerade umdrehen, als ihr die Präsenz eines starken Chakras auffiel, das dicht hinter ihr war.

Leicht nervös blickte Sakura über die Schulter und versuchte in der pechschwarzen Dunkelheit etwas auszumachen.

Ein dunkler Schatten huschte durch die Gasse direkt auf sie zu.

Mit einem mulmigen Gefühl in der Bauchgegend schnappte sich Sakura ihr Kunai, welches sie vorsichtshalber immer dabei hatte, denn man konnte ja nie wissen.

Eine leichte Kampfhaltung einnehmend, konzentrierte sich Sakura auf den langsam näher kommenden Schatten.

Angespannt drückte sie sich mit dem Rücken etwas an die Tür und hob das Kunai an.

Als der Schatten etwas näher war, warf sie es mit voller Kraft.

Wie ein Pfeil schoss das Kunai vor, verfehlte aber das Ziel um einige Zentimeter.

Ängstlich suchte Sakura die Türklinke an ihrem Rücken und hoffte schnell genug ran zukommen.

Erleichtert atmete sie etwas auf, als sie das kalte Metall berührte.

Da hörte sie plötzlich eine Stimme, die sie sehr gut kannte.

„Sag mal, Sakura. Wolltest du mich umbringen? Die Dinger sind verdammt scharf, weißt du das.“

Ein riesiger Stein fiel Sakura vom Herzen, als der Mond ihr die Silhouetten von Shikamaru offenbarte, der mit ihrem Kunai vor ihr stand.

Mit einem verlegenen Lächeln nahm sie es Shikamaru ab.

„Danke, Shikamaru. Und sorry, aber ich habe dich nicht erkannt. Ich dachte du wärst… Naja, ein Taschendieb oder sowas…“

Mit einem kleinen Grinsen kam Shikamaru etwas näher.

„Und woher willst du wissen, dass ich nicht sowas in der Art bin?“

Sakura blickte ihn kurz an und musste ebenfalls anfangen breit zu Grinsen.

„Ganz einfach. Weil es zu anstrengend für dich wäre, ein Krimineller zu sein. Stell dir nur vor, immer auf der Flucht und bei jedem Schritt den du machen würdest, müsstest du hundertmal so dolle aufpassen wie jetzt.“

Ein kleines kehliges Lachen kam auf Shikamaru’s Mund und auch Sakura musste miteinstimmen.

„Ok, da hast du wohl recht. Das wäre mir echt zu anstrengend.“

Sakura grinste ihn weiterhin an, während Shikamaru sich gegen den Türrahmen lehnte.

Erwartungsvoll blickte er sie an.

Etwas verwirrt blickte Sakura ihn an und wusste, dass ihr das Fragezeichen ins Gesicht geschrieben stand.

Sie konnte ihn kichern hören, während sie nur verwirrter ihre Augenbrauen zusammen zog.

„Also wirklich, Sakura-chan. Willst du mich ewig hier stehen lassen, oder bittest du mich endlich rein.

Du weißt doch, stehen ist viel zu anstrengend für mich.“

Nun konnte auch Sakura ein kleines Kichern nicht unterdrücken.

„Du weißt aber schon, dass es schon nach eins ist? Brauchst du nicht deinen Schönheitsschlaf?“

Während sie die Tür aufschloss und das Licht in ihrem Flur anschaltete, hörte sie Shikamaru hinter sich murmeln: „Ach was. Wir haben morgen doch unseren freien Tag. Da kann ich so lange schlafen wie ich will.“

Schnell streifte Sakura sich die Stiefel ab und ging Richtung Küche davon.

„Und warum bist du nun hier?“ rief sie auf dem Weg.

Sie konnte sein kurzes Lachen bis in die Küche hören.

„Kannst du dir das nicht denken? Ich will natürlich eine Tassen von deinem legenären Tee. Was sollte ich sonst hier wollen. Gegessen haben wir ja dank dir und Naruto eben reichlich.“

Während sich der Braunhaarige auf die gemütliche weiße Couch fallen ließ, konnte er Sakura missmutig brummen hören und verkniff sich noch kurz sein Kichern.

Er wollte sie ja nicht wieder auf die Palme bringen.

Immerhin hatte der Streit zwischen ihr und Naruto fast zwei Stunden gedauert.

Und auf noch eine „Sakura Laune“ hatte er keine große Lust.

Er war heilfroh, dass er sie irgendwann wieder beruhigt hatte.

„Also, bist du mir mitten in der Nacht bis zu meinem Haus gefolgt, nur um eine Tasse von meinem Tee zu trinken?“ hörte Sakura aus der Küche rufen und konnte sich deutlich ihr kleines verschmitztes Lächeln vorstellen.

„Klar. Außerdem dachte ich mir, dass du sehr deprimiert sein musst, dass du nun blank bist und wollte dich etwas aufmuntern.“

Wieder hörte Shikamaru ein kleines Brummen aus der Küche und meinte sogar dieses Mal eine wüste Beschimpfung über Naruto gehört zu haben.

Er wartete kurz ein paar Sekunden, aber Sakura sprach ihn nicht nochmal an.

Lässig lehnte sich der Braunhaarige also in der Couch zurück und schloss die Augen.

Nach einigen Minuten konnte er den Teekessel pfeifen hören und keine Minute später roch er schon den super leckeren, selbstgemachten Spezialtee von Sakura.

Ein Geheimrezept ihrer Großmutter, wie sie ihm verraten hatte.

Niemand hatte bis jetzt rausfinden können, was der Tee enthielt.

Auch war das rausschmecken schwieriger als gedacht. Der Tee hatte so viele Geschmacksfacetten, dass keine eine genauen Geschmack herausfiltern konnte.

Leise Schritte aus der Küche veranlassten Shikamaru dazu seine Augen wieder zu öffnen.

Sakura kam mit einem Tablett in das Wohnzimmer und stellte es auf dem Couchtisch ab.

Zwei große Tassen von ihrem berühmten Tee und ein kleiner Teller mit selbstgebackenen Keksen standen nun auf dem Tisch.

Hastig griff Shikamaru nach der heißen Tasse und zog den Dampf tief ein.

Allein schon der Geruch ließ einem das Wasser im Munde zusammen laufen.

Und dabei handelte es sich nicht um etwas zu essen, sondern nur um Tee.

Sakuras Kichern veranlasste den Braunhaarigen dazu, wieder seine Teamkollegin anzusehen.

Vorsichtig nahm sie ihre Tasse hoch und blickte ihn belustigt an.

„Du Süchtiger. Dabei hattest du erst heute Morgen zwei Tassen gehabt.“

Nur zu gut erinnerte sich Shikamaru an das gemeinsame Frühstück zurück.

Er hatte auf dem Weg zum Bäcker überlegt Sakura mit ein paar frischen Brötchen aus dem Bett zu locken.

Diese Langschläferin war so gut wie nie richtig aus dem Bett zu bekommen.

Außer vielleicht mit dem Geruch von frischen Brötchen.

Obwohl sie nicht viel geredet haben beim Frühstückstisch, war es trotzdem angenehm gewesen.

Es war seltsam, denn normalerweise fand Shikamaru die Gegenwart von anderen nicht so angenehm.

Außer vielleicht die von Choji, seinem besten Freund seit seiner Kindheit.

Normalerweise fühlt sich die Stille zwischen zwei Personen immer sehr peinlich an, da keiner weiß was er sagen soll.

Man fühlt sich immer gezwungen etwas zu sagen, weiß aber einfach nicht was man erzählen oder fragen soll.

Doch bei Sakura… Da war es ganz anders.

Nachdenklich nippte Shikamaru an seinem Tee und bemerkte nicht, dass seine rosahaarige Teamkollegin ihn genau beobachtete.

Diese wunderte sich, warum ihr bester Freund so tief in Gedanken war.

Normalerweise war der Nara nicht der Typ, der viel vor sich hin grübelte, wenn es nicht um eine Mission oder Shogi ging.

Vielleicht war etwas vorgefallen, das er ihr noch nicht erzählt hatte. Oder ihr nicht erzählen wollte.

Sakuras Herz zog sich etwas traurig zusammen, als sie dieser Gedanke erfasste.

Nein, normalerweise gab es nichts, dass Shikamaru ihr nicht erzählte.

Er vertraute ihr bedingungslos.

Was konnte ihn also nur so sehr beschäftigen?

Die Stille zwischen den beiden hielt an und beide Shinobi nippten weiter an ihren Teetassen.

Jeder in seinen eigene Gedanken gefangen.

Die Minuten vergingen und keiner sagte etwas.

Leicht erschöpft ließ sich Sakura nach einiger Zeit in die Couch zurücksinken und streckte ihre Beine auf Shikamarus Schoß aus.

Dieser hatte seine Beine auf den Couchtisch gelegt und starrte schon seit einigen Minuten die Decke an.

Schließlich durchbrach Sakura die Stille.

„Was meinst du wie Hinata es mit Naruto aushält? Also ich habe schon nach zwei Stunden im selben Raum mit ihm die Schnauze voll. Wie schafft die es nur ihn den ganzen Tag zu ertragen?“

Der Braunhaarige ließ seinen Kopf auf der Couchlehne etwas zur Seite kippen, um sie anzusehen.

„Keine Ahnung. Aber sie hat meinen vollen Respekt dafür. Den würde ich nicht freiwillig den ganzen Tag ertragen. Aber, naja… Du weißt doch. Liebe kennt keine Grenzen…“

Nachdenklich blickte Sakura über den Rand ihrer Tasse. Doch ihr Blick schien leer. Als würde sie weit weg sein.

„Auch die Liebe hat ihre Grenzen… „

Wie in Trance sprach sie den Satz und Shikamaru hörte nur ihre leise Stimme.

Sofort bekam er ein wenig Gewissenbisse, dass er ausgerechnet mal wieder so einen Spruch los gelassen hatte.

Wie automatisch griff der braunhaarige Shinobi nach der Hand von Sakura, die ruhig auf ihrem Schoss ruhte und strich ihr sanft über den Handrücken.

„Kannst du es nicht endlich vergessen, Sakura.

Es ist nun zwei Jahre her. Du hättest nichts ändern können. Du weißt, wie dickköpfig er war.“

Shikamaru sah wie sie leicht schluckte und ihre Augen schloss, um die Tränen zu verbergen, die sich in ihnen gesammelt hatte.

„Aber… hätte ich… hätte ich ihn nur so geliebt wie er mich, dann wäre er vielleicht nicht gegangen. Und… und er würde jetzt noch leben…“

Die Trauer die in ihrer sonst so fröhlichen Stimme lag, zerriss Shikamaru glatt das Herz.

Nun war er es der erst einmal Schlucken musste, ehe er sprechen konnte.

„Sakura… Du hättest Hizuki nicht aufhalten können. Er wäre auch so gegangen. Also, hör auf dich dafür verantwortlich zu machen.“

Langsam öffnete die Kunoichi ihre Augen und man konnte sehen, dass sie immer noch feucht schimmerten.

„Danke, Shikamaru…“ flüsterte sie und nahm dann einen Schluck aus ihrem fast kaltem Tee.
 

Schon vor zwei Stunden hatten Sasuke und sein Team ihr Versteck tief im Wald erreicht.

Nun stand er unter der Dusche und ließ das heiße Wasser auf sich nieder regnen.

Mit den Händen lehnte er sich an den kalten Duschfließen ab.

Er versuchte seine Gedanken etwas zu ordnen.

Mit geschlossenen Augen, ließ er die Nacht noch einmal an sich vorbei ziehen.

Wie zum Henker war, er nur auf die bekloppte Idee gekommen, dieses kleine Mädchen mitzunehmen?

Nicht nur, das Team Hebi nicht unbedingt ein sicherer Ort für das Mädchen war.

Nein, auch wusste anscheinend Niemand in seinem Team, wie man mit einem Kind umgehen musste.

Er war froh, dass die Kleine noch schlief und somit noch keine größeren Probleme auf ihn zugekommen sind, aber das würde sich sicher ändern, sobald das kleine Geschöpf, welches gerade in seinem Bett schlief, aufwachte.

Genervt drehte Sasuke das Wasser ab und schlang sich ein Handtuch um die Hüften.

Er hatte bereits daran gedacht sie im nächsten Dorf abzusetzen und ohne sie weiter zuziehen, aber er wurde das Gefühl nicht los, dass dies nicht richtig war.

Immerhin hatte er der Kleinen ein Versprechen gegeben.

Er, Sasuke, würde sich um sie kümmern und sie beschützen.

Aber gleichzeitig würde Myra nur ihre Mission behindern.

Die Suche nach Itachi hatte oberste Priorität und er konnte sich jetzt keine Ablenkung leisten.

Natürlich konnten sich auch die anderen um die Kleine kümmern, aber Sasuke wollte gar nicht daran denken was passieren könnte, wenn sie mal alleine mit Juugo war und er einmal ausrastete.

Oder welche Dummheiten ihr Suigetsu in den Kopf setzen würde.

Und Gott bewahre, in Karins Obhut würde er kein Kind dieser Welt geben.

Sasuke hatte sehr wohl ihren giftigen Blick gesehen, als er die kleine Myra auf den Arm hatte und mit ihr voran gegangen ist.

Sie würde wahrscheinlich jede Gelegenheit ausnutzen, um die Kleine loszuwerden.

Unwillkürlich musste Sasuke seufzen.

Nein, sein Team war bestimmt nicht dafür geeignet, auf ein kleines Kind aufzupassen.

Und auch wenn Sasuke es nicht wirklich wahrhaben wollte, er konnte Myra nicht einfach in irgendeinem Dorf zurücklassen.

Nun, da er sie gerettet hatte, fühlte er sich für sie verantwortlich.

Und außerdem erinnerte ihn ihr Schicksal sehr an sein eigenes.

Nein, er konnte sie nicht wieder einfach so gehen lassen.

Immer noch in Gedanken zog er sich seine Klamotten an und ging leise ins sein Zimmer.

Sein Blick glitt sofort zu seinem Bett, wo ein kleines, zartes Mädchen gerade ruhig schlief.

Sehr vorsichtig schritt er auf das Bett zu und betrachte seinen kleinen Schützling eingehend.

Ihre goldenen Locken fielen wild um ihren Kopf und ließen sie fast aussehen wie ein kleiner schlafender Engel.

Sanft und im gleichmäßigen Takt hob und senkte sich ihr kleiner Brustkorb.

Die kleinen rosigen Lippen waren leicht geöffnet und neben ihrem Gesicht ruhte ihre rechte Hand, leicht zur Faust geballt.

Ohne es wirklich gemerkt zu haben, hatte Sasuke nach einer ihrer Locken gegriffen und drehte sie zwischen seinen Fingern.

Immer noch verfolgte ihn die Frage, was in diesem Dorf passiert war.

Es war ein Überfall gewesen, dass hatten sie rausgefunden.

Auf dem Weg aus dem Dorf heraus, als Myra schon eingeschlafen war, hatte Juugo einige Hufspuren unter dem vielen Ruß entdeckt.

Nach seiner Schätzung, musste es eine ganze Armee gewesen sein.

Warum sollte jemand, ein so kleines, ärmliches Dorf angreifen?

Noch ehe Sasuke seine Gedanken weiterführen konnte, fing Myra an unregelmäßig zu Atmen.

Immer wieder kniff sie die Augen zusammen und ihre Faust öffnete und schloss sich fast im selben Rhythmus.

Ein kleines ängstliches Keuchen drang aus ihrer Kehle und erste Schweißtropfen bildeten sich auf ihrer Stirn.

Sasuke hatte schon geahnt, dass sie irgendwann Alpträume bekommen würde.

Und er wusste nur zu gut aus eigener Erfahrung, dass die Alpträume sie wahrscheinlich noch sehr viel länger begleiten würden als diese Nacht.

Bei ihm war es damals nicht anders gewesen…

Nacht für Nacht hatte er sich vor Alpträumen hin und her geworfen. Und niemand war da gewesen, um ihm den Schmerz und die Angst dieser Träume zu nehmen.

Niemand war da gewesen, um beruhigend auf ihn einzureden…

Keiner, der ihn in den Arm genommen hatte und ihm ein Gefühl der Sicherheit gegeben hatte… Niemand...

Myra schrie einen kleinen spitzen Schrei aus und fuhr aus ihrem Traum hoch.

Sie zitterte am ganzen Körper und dann begannen auch schon die ersten Tränen ihre Augen zu verlassen.

Sie atmete schwer und konnte nun ein heftiges Schluchzen nicht mehr unterdrücken.

Langsam und behutsam bückte sich Sasuke zu ihr hinunter und wischte eine Träne fort.

Erschrocken blickte sie ihn aus feuchten blauen Augen an.

Erst nach einigen Augenblicken schien sie zu realisieren, wer da vor ihr stand.

Vorsichtig blickte sie sich um und schien nun zu bemerken, dass dies eine unbekannte Umgebung war.

Nicht ihr Zuhause… Nicht ihre vertaute Umgebung...

Weitere Tränen rannen ihre Wangen hinab, während sie verzweifelt Sasuke anblickte.

So viel Schmerz, so viel Trauer lag in diesem Blick.

Noch nie hatte ihn ein Blick so bewegt, wie der von dem kleinen Mädchen, das nun vor ihm saß, oder?

Doch es gab einen Blick… Den Blick eines anderen verzweifelten Mädchen, dass ihn mit Tränen in den Augen angesehen hatte…

Schnell verwarf Sasuke den Gedanken wieder und konzentrierte sich auf die zitternde Myra vor ihm.

„Das… das war kein Traum… oder?“

Ihre Stimme zitterte und war sehr brüchig, von den Tränen, die immer noch unritterlich weiter flossen.

Vorsichtig setzte sich Sasuke auf die Bettkante und blickte ihr tief in die Augen.

„Nein. Das war leider kein Traum, Myra.“

Das blonde Mädchen schluchzte leise auf und vergrub dann ihr immer noch rußbedecktes Gesicht in ihren kleinen Händen.

„Alle… alle sind…tot… Mama… Papa…“

Wieder kämpfte Sasuke mit seinen eigenen Erinnerungen und wusste genau, wie sich die Kleine nun fühlen musste.

„Myra… Es tut mir Leid… Ich weiß, wie du dich fühlst… Mir ist dasselbe passiert, als ich noch klein war.“

Nach einigen Augenblicken lugte ein gerötetes Auge zwischen den kleinen Fingern hervor und musterte den jungen Mann.

„Und… geht es… vorbei?“

Nun doch etwas verwirrt, blickte er Myra an und diese nahm ihre Hände nun runter, um ihn ganz anzusehen.

„Der Schmerz… geht der weg?“

Nachdenklich blickte Sasuke auf den Fußboden.

Ging er den vorbei? Sasuke wusste es nicht…

Für ihn war der Schmerz manchmal so präsent, wie niemals zuvor und manchmal war er weg…

Aber wie sollte er so etwas Myra sagen.

Langsam blickte er auf in ihr wartendes Gesicht und versuchte sich zu einem kleinen Lächeln durchzuringen.

„Ja… Mit der Zeit verschwindet er.“

Nun huschte ein kleines, scheues Lächeln über das Gesicht der Kleinen.

„Du solltest jetzt weiter schlafen. Du bist sicher erschöpft.“

Sasuke wollte sich gerade vom Bett erheben, als er einen wiederstand an seinem rechten Arm spürte.

Myra hatte beide Fäuste in seinen Ärmel gekrallt und blickte ihn nun ängstlich an.

„Kannst… Kannst du vielleicht bei mir bleiben… bis ich schlafe? Du darfst dich auch mit ins Bett legen…“

Sasuke musste unwillkürlich darüber schmunzeln, dass Myra ihm die Erlaubnis erteilte, in seinem Bett liegen zu dürfen.

Gerade als er ihre Frage verneinen wollte, blickte sie ihn noch verzweifelter an.

Er blickte in ihre azurblauen Augen und konnte nicht fassen was er als nächstes tat. Ein ergebener Seufzer entwich Sasukes Kehle, als er sich auf die Bettdecke legte und die kleine blonde Myra in seinen Arm zog.

Mit einem kleinen zufriedenen Lächeln, kuschelte sie sich an seine Brust und schloss die Augen.

Über sich selber fluchend, betrachtete er die Decke über sich und versuchte jetzt nur noch schneller eine Lösung für dieses ganze Myra-Problem zu finden.

Während er seinen Gedanken nachhing, hörte er, wie sich Myras Atmung langsam beruhigte und sie ganz langsam anfing sich zu entspannen.

Langsam schloss nun auch Sasuke seine Augen und merkte jetzt erst, wie erschöpft er doch eigentlich war.

Diese Nacht war eindeutig zu lange gewesen.

Sasuke merkte deutlich, wie in der dunkle Schleier langsam einhüllte, als er Myras kleine, leise Stimme vernahm.

„Wie.. heißt duuuu?“

Sie schien schon fast eingeschlafen zu sein.

Sasuke, der ebenfalls nicht mehr ganz wach wahr, antworte nur: „Sasuke...“

Das letzte was er wahrnahm war ein kleines „Mhmmm…“ von dem kleinen blondem Mädchen in seinem Arm.
 

Schon seit einer geschlagenen halben Stunde knurrte Sakura die nervigen Sonnenstrahlen an, die unerbittlich in ihr Gesicht schienen.

Sie fühlte sich, als wäre sie von einem Baum erschlagen wurden.

Ihr Schädel brummte höllisch und ihr Magen rebellierte bei jeder Bewegung.

Verdammt, sie hätte die drei Flaschen Sake gestern mit Shikamaru doch nicht mehr trinken sollen.

Mürrisch drehte sich auf die rechte Seite und spürte plötzlich, dass sie auf etwas warmen drauf lag.

Erschrocken fuhr sie hoch und bereute es sofort.

Diese schnelle Bewegung hatte ihren Schädel fast zum Bersten gebracht und auch ihr Magen schien sich nicht mit schnellen Bewegungen einverstanden zu fühlen.

Mit einer leicht verschwommenen Sicht blickte sie auf das schlafende Gesicht von Shikamaru, der seelenruhig unter ihr schlief.

Sein linker Arm war um ihre Taille gelegt und hielt sie fest an seinen Körper gepresst.

Leicht geschockt und mit einer bösen Vorahnung blickte Sakura erst an sich und dann an Shikamaru hinunter.

Erleichtert amtete sie aus, als sie sah, dass sowohl sie, als auch ihr Teamkollege, beide noch dieselben Klamotten wie gestern Abend anhatten.

Mit einem dröhnenden Schädel ließ sie sich wieder auf Shikamarus Brust sinken und versuchte sich zurückzuerinnern, was gestern Nacht passiert war.

Shikamaru war auf einen Tee mit in die Wohnung gekommen. Und dann hatte sie angefangen über Hizuki zu reden, dass wusste sie auch noch.

Und dann hatte sie mit einer ziemlichen Scheißlaune drei Sake Flaschen aus dem Vorratsraum geholt.

Mehr wollte ihr jetzt gerade beim besten Willen nicht einfallen.

Der Braunhaarige unter ihr rekelte sich ein bisschen und Sakura wusste, dass er wach war.

„Shikamaru… Was genau ist gestern Nacht passiert?“ nuschelte die rosahaarige Kunoichi an seine Brust.

Der junge Mann brummte nur und dann vernahm Sakura ein kleines Kichern, als seine Brust sich schnell hob und senkte.

„Du hast dich volle Kanne abgeschossen… Meine Fresse, du hast die drei Sake Flaschen fast alleine weggehauen.“

Geschockt blickte sie zu ihm auf.

„Du lügst… Du hast doch auch was getrunken.“

Wieder kicherte Shikamaru und öffnete ein Auge um zu ihr runter zu schauen.

„Ja, aber nur ein paar Schlucke. Mehr hast du mir ja nicht gelassen. Wenn ich vorher gewusst hätte, dass du dich besaufen willst, hätte ich auch noch ein paar Flaschen mitgebracht. Damit ich auch etwas zum Trinken gehabt hätte.“

„Haha, sehr witzig, Shikamaru… Du bist wieder mal verdammt witzig heute Morgen…“

Dieses Mal kicherte der Nara nicht nur, sondern er bekam einen richtigen Lachflash.

„Morgen? Meine Liebe wir gehen schon auf Abend zu. Du hast geschlafen wie ´ne Tote.

Und geschnarcht, dass muss ich dir mal sagen.“

Genervt brummte Sakura, bis sie merkte was Shikamaru da eben gesagt hatte.

„Fast ABEND!!! Wie spät ist es denn??!!!“

„Wir haben es gleich halb sechs, Dornröschen.“

Während der Nara mit einem breiten Grinsen beobachtete, wie Sakura aus dem Bett sprang und sich auf dem Weg zum angrenzenden Badezimmer langsam das T-Shirt über den Kopf zog, fluchte diese immer wieder nur leise vor sich hin.

„Warum so hektisch? Wir haben heute frei, schon vergessen?“

Kaum das Sakura aufgestanden war, fühlte sich der Platz neben Shikamaru sehr leer und kalt an.

Sehnsüchtig blickte er auf den Fleck, auf dem bis eben noch eine wunderschöne, rosahaarige Kunoichi in seinen Armen gelegen hatte.

Im Badezimmer hörte er die Dusche angehen.

„Weil ich um halb sieben meine Schicht im Krankenhaus anfangen muss, du Baka!“ hörte er Sakuras zornige Stimme gegen den Duschstrahl anbrüllen.

„Ach ja, du hast ja diesen Aushilfsjob da. Schon vergessen. Naja, dann solltest du dich wohl beeilen.“

Mit einem leisen Kichern erhob sich auch der Nara aus dem Bett und wanderte zur Küche, um erst einmal einen Tee für die beiden zu machen.

Im Kühlschrank fand er noch zwei Portionen Fertig Lasagne und machte die beiden für sich und Sakura warm.

Als das Essen und der Tee fertig waren, kam eine gestresste Haruno aus dem Schlafzimmer.

„Tee und Lasagne?“

Verwundert guckte sie Shikamaru an und lächelte ihn dann lieb an.

„Danke, du bist ein Schatz. Aber was ich jetzt am meisten gebrauchen kann ist…“

„…eine Kopfschmerztablette?!“

Lachend reichte der Nara ihr die Packung mit den Aspirin Tabletten und auch Sakura musste etwas lachen.

„Du weißt auch immer was ich brauche, oder Shikamaru?“

„Tja, an sowas erkennt man seinen besten Freund, oder?“

Nachdem sie die Tablette eingenommen hatte, stürzte die Kunoichi sich hungrig auf die Lasagne und schlang sie herunter.

Der Nara tat es ihr gleich, ließ sich aber Zeit mit dem Essen.

Immerhin stand er ja nicht unter Zeitdruck.

Als die Teller und Tassen geleert waren, erhob sich Sakura von ihrem Platz, gab Shikamaru einen Kuss auf die Wange und eilte zur Haustür.

„Danke, Shikamaru. Ich schulde dir was. Bis dann.“

Noch ehe der verwirrte Nara etwas sagen konnte, fiel die Tür ins Schloss.

Langsam hob der Braunhaarige eine Hand an die glühende Wange, welche Sakuras Lippen kurz zuvor berührt hatten und ein kleines, zufriedenes Lächeln legte sich auf sein Gesicht.
 

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Und hat es euch gefallen??!! =)

Ich hoffe doch mal. ^^

Bin für Kritik, Lob und Anregungen immer offen.

Ok, dann bis zum nächsten Mal.

LG Laura



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2012-10-17T12:28:08+00:00 17.10.2012 14:28
Mhm. Ich muss sagen, deine FF gefällt mir bis jetzt sehr gut. ;) Die Idee ist wirklich nicht schlecht. Und es ist auch mal was anderes, dass Sakura und Shikamaru beste "Freunde" sind.^^ Bei Shikamaru könnte man leicht ahnen, dass da noch mehr als bloße Freundschaft dahinter steckt... Na, mal sehen, wie's weitergeht. Schau mir den Rest auf jeden Fall noch an. :D
LG Liz
Von: abgemeldet
2011-05-10T16:24:41+00:00 10.05.2011 18:24
Ouuuuuuh...Shika mag Sakura wohl ein bisschen mehr als sie ihn. Schade, das es nix wird... :( (entnehme ich jetzt einfach mal darauß, dass es ne sasux saku story is :D) Trotzdem Schade!
Es ist faszinierend, dass Sasuke in deiner Ff doch so anders, und dennoch nich OoC ist...alle seine Handlungen sind völlig nachvollziehbar! ;)
Wirklich ein schönes Kapi!

GlG sasusaku1205


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