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Maddys Story

von

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The demo tape

4.
 

Tatsächlich sollten noch einige Jahre vergehen, bis ich es endlich schaffte, auf ein Konzert meiner Lieblingsband, Rapid Method, zu gehen. Warum auch immer, meine Eltern waren die schlimmsten Glucken, die man sich nur vorstellen konnte. Ich wurde strengstens behütet und meine neue Leidenschaft, nämlich RM und der scharfe Sänger, dessen Namen ich noch immer nicht kannte, außer dem des Gitarristen „Stallion“, wurde äußerst kritisch beäugt.
 

Ich sammelte alles, was ich über RM fand und ich kann euch sagen, dass war nicht unbedingt einfach. Die Band war zu dem damaligen Zeitpunkt nicht sonderlich bekannt und der überwiegende Teil der amerikanischen Bevölkerung dröhnte sich lieber mit „Betty Davis eyes“ von Kim Carnes zu, oder zog sich „Endless Love“ von Diana Ross und Lionel Richie rein. Für eine wie mich, die lieber Rock und Metal hörte, war das echt eine Tortur. Ich vergnügte mich bis dato mit Bands und Sängern wie AC/DC, oder auch Blondie. Derzeitig hörte ich auch gerne „Tainted Love“ von Soft Cell. Die Rolling Stones fand ich auch nicht schlecht, aber es war nie das wo ich sagen konnte „DAS IST ES!“. Dieses Gefühl bekam ich jedoch, als ich damals das Bild von RM an dieser Werbesäule gesehen hatte. Es ist wohl nicht weiter erwähnenswert, dass ich den Flyer von RM wie einen kleinen Schatz hütete. Am liebsten hätte ich auch noch das Werbeplakat von der Werbesäule gerissen, aber mir war klar, dass dies ein sinnloses Unterfangen gewesen wäre. Daher nahm ich heimlich die Polaroid-Kamera meines Vaters an mich, ging zurück zu dieser Werbesäule und fotografierte diese einfach ab. Dabei blieb es nicht nur bei einem Foto, ich machte viele verschiedene, aus den verschiedensten Perspektiven, um auch ja alles richtig drauf zu haben.
 

In dieser Zeit fing ich bereits an, mich nach und nach zu verändern, sehr zum Missfallen meiner Eltern. Mein Stil wurde durchaus ein wenig sexier, figurbetonter, aber noch im Rahmen des erträglichen…zumindest so, dass meine Eltern nicht noch an einem Herzklabaster erlagen. In einem Punkt jedoch ließ ich sie überdeutlich spüren, dass ich langsam erwachsen wurde. Die Diskussionen wurden mehr und vor allem lauter. Insbesondere ging es hauptsächlich immer darum, dass ich abends, oder am Wochenende, weg wollte. Ich wollte raus, ich wollte zu den Clubauftritten von RM, aber dies untersagten sie mir strikt. Ich habe sie dafür gehasst. Selbst Amy konnte nicht verstehen was ich an denen so toll fand, bzw. an dem Sänger der Band.
 

Es vergingen Wochen, bis ich es endlich schaffte an eines der Demobänder von RM heranzukommen. Einer aus meiner Parallelklasse bekam von irgendwo mit, dass ich Anhänger dieser Gruppe war und bot mir ein Demoband, völlig überteuert, an. Da ich nun so wahnsinnig war und unbedingt ein solches Demo brauchte, bezahlte ich, obwohl dieser es mit Sicherheit umsonst in einem der Club erlangt hatte, in denen die Band aufgetreten war, aber das war mir völlig schnurz.
 

Mit meinem neusten Schatz in der Tasche machte ich mich auf den Weg nach Hause….wahrscheinlich grinste ich wie ein Honigkuchenpferd, oder aber völlig verstrahlt, aber ich war einfach nur mega glücklich über meine neuste Errungenschaft. Zu Hause angekommen, hatte meine Ma völlig umsonst gekocht, denn ich ging sofort in mein Zimmer, Tür zu, Walkman gegriffen, Kopfhörer auf und los gings…. Ich kann nicht beschreiben was ich für eine unglaubliche Gänsehaut bekommen habe als die ersten Töne von „Killer“ erklangen….und dann diese Stimme….man kann durchaus einen inneren Vorbeimarsch erleben aufgrund des Erklingens einer Stimme. Ich war unglaublich aufgeregt und schaute mir, während ich der rauen Stimme des Sängers lauschte, das Cover der Band an.
 

Es war ziemlich schlicht gehalten, nur ein „Rapid Method“-Schriftzug und offenbar auch selbst gemacht, aber ich fand es toll. Dann öffnete ich die Kassettenhülle und entnahm das Stück Papier heraus, um mir die Tracklist anzusehen….weiter unten standen dann noch weitere Informationen wie „Songwriting by Tyler & Rick“, „Vocals by Rick“, „Guitar & second vocals by Tyler“, „Drums by Dwayne“ und „Bass by Blake“ …..Rick hieß er also….was für ein geiler Name, das passte total zu ihm.
 

Ich ließ mich weiterhin von dieser genialen Musik beschallen, ignorierte meine Ma, die vor der Türe stand und mich dazu bewegen wollte zum essen zu kommen und hörte noch weitere Songs wie „Dysfunction Love“, „Necrosis Necrosis“, „Viva la pain“, oder „welcome to my hell“. Ich träumte davon Rick und Co. selbst live auf der Bühne zu sehen und malte mir aus, wie das wohl sein würde.
 

Das jedoch die wirklichen Ereignisse meine Träume bei weitem sprengen sollten, hätte ich niemals gedacht….aber bis dahin musste ich noch weitere zwei lange Jahre warten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SpankTB
2011-07-27T19:00:29+00:00 27.07.2011 21:00
dass ich es gaaanz doll finde, weißt du jah schon :^D
ich finds wirklich super geschrieben. einfach das ganze feeling von ihr kommt super rüber, find ich. ich kann ihr das auch voll nachempfinden LOL... hatte damals auch über einen typen in meiner schule ein korn-album überspielt auf kasette ergattert XD (musste zwar nix zahlen..) und das war schon geil i-wie !!
bin echt schon seh gespannt, wie du weiterschreibst! :^D froi mich jah schon hammer drauf, wenn sie dann endlich mal aufm konzi is! uhhh... fliegende schweißnasse haare!

;^) man darf gespannt sein!

*knuddl*
froi mich drauf! :^D


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