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Cassandra

Das Ende der Volturi
von

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Vom Regen in die Traufe?

Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich in einem kleinen Raum, der nur spärlich mit ausgestattet war. Ein Tisch. Ein Kleiderschrank und zwei Stühle. Ich lag auf einer Pritsche, die wohl aus dem tiefsten Mittelalter zu kommen schien. Ausgeleht mit einer kratzigen Decke und einem ausgedientem Kissen. Die Fenster, die weit über meinem Kopf waren, waren mit Brettern zugenagelt und machten einen nicht gerade heimischen Eindruck.

Fast glich das ganze einem Verließ…

Ein fetter ekeliger Kloß bildete sich in meinem Hals und ich schaute mich panisch um. Die Tür war aus Holz und mit Eisenriegeln versehen.

Alles sprach dafür.

War ich etwa gefangen worden?

Ich erinnerte mich mit leisem Grauen an das Geschehen. Der Überfall, der Versuch mir den Hals umzudrehen und dann der Kampf, auf den die Ohnmacht folgte. Aber da war noch etwas. Nur schwach konnte ich mich daran erinnern. War da nicht etwas mit einem Obdachlosen gewesen…?

Ich wusste was, aber irgendwie war die Erinnerung verschwommen, als wäre sie unter Wasser. Ich konnte mich nur daran erinnern, wie ich ihn sah und er mich ansprach. Dann ging alles in einem butroten Strudel unter.

Mit einem Schlag kam mir alles wieder in den Sinn und mir wurde eiskalt. Blut. Ich habe sein Blut getrunken…

Gott, was nur los mit mir gewesen?

Und vorallem, das fragte ich mich erneut, wo war meine Familie?

Was war mit ihr geschehen?

Ich hoffte, dass es Ihnen gut ging und dass sie mich suchten. Denn noch länger hierbleiben wollte ich nicht. Dieser kleine Raum hatte etwas Beklemmendes. Ich rollte mich auf dem Bett zusammen. Was anderes außer warten, blieb mir sowieso nichts übrig.

Also wartete ich und glaubte, die Zeit würde sich wie Kaugummie dehnen. Ingesamt hatte ich jedes Zeitgefühl verloren. Wielange hatte ich in diesen stinkenden Tunneln gelegen und wie lange war ich nun hier. Ich versuchte die Tage zuzählen, was allerdings gründlich schief ging.

Frustiert und den Tränen nahe, lehnte ich den Kopf an die Wand und schaute zur Decke hinauf, die, genauso wie der ganze Raum, ziemlich hinteruntergekommen war und nicht gerade aussah, als würde sie noch lange halten.

In einigen Ecken sah ich Spinnweben von beachtlicher Größer und sogar Ungeziefer jeglicher Art. Angewidert verziehe ich das Gesicht. Igitt!

Wer auch immer mich hier gefangen genommen hat, er hat wirklich einen widerlichen Gemschack, was das Wohnen betrifft.

Ein leises Klicken holte mich aus meinen Grübeleien und ich schaute zur Tür. Diese ging mit einem lauten Knarrzen auf und ein hochgewachsener Mann stand darin. Mattes Licht schien aus dem Gang hinein und beleuchtete ihn nur sperrlich. Gerade seine Umrisse konnte ich erkennen. Er schien etwas in den Händen zuhalten. Eine Flasche?!

„Du bist wach. Ein Glück. Ich dachte schon, ich käme zuspät!“, sagte er. Seine Stimme war angenehm tief. Glich einem Raunen.

Doch das lenkte mich nicht von dem mulmigen Gefühl ab, dass ich im Bauch hatte, als ich ihn sah und er dann eintrat, die Tür hinter sich schloss und mich mit einem prüfenden Blick ansah. „Zuspät?“, wiederholte ich, als mir erst jetzt seine Worte in den Kopf drangen und ich rutschte etwas weiter weg. „Wofür? Und…für wen?“

Zugegeben eine ziemlich dumme Frage. Natürlich war es für mich zuspät gewesen, wenn er nicht gekommen wäre. Aber der Schock und die Angst saßen zutief, als dass ich an was anderes denken konnte. „Für dich. Du hast dich in eine gefährliche Situation gebracht. Es war dumm von dir, dich von den Volturi erwichen zulassen!“, erklärte er und entzündete eine Kerze. Nun konnte ich sein Gesicht sehen und musste zugeben, dass er wirklich gut aussah.

Er hatte ein markantes Gesicht, mit hohen Wangenknochen und schmalen Lippen. Seine Augen waren dunkel. Fast schon schwarz.

Etwas sagte er mir, dass das kein normaler Mann war und ich bekam noch mehr Angst.

Aber da war nocht etwas. Die Volturi!?

Wer oder was waren die Volturi?

Mir klappte der Mund auf, wollte diese Frage stellen, doch das alles klang zu absurd und verwirrt, als dass ich sie stellen konnte. Ich schloss ihn wieder und blickte dumpf vor mich hin.

„Sei das nächste Mal vorsichtiger!“, sagte er und setzte sich mir gegenüber auf einen der Stühle. Nahm die Flasche und öffnete sie. Ein widerwärtiger süßlicher Geruch kam aus dieser und mir zog sich der Magen zusammen. Aber auch knurren. Ich wusste sofort, was es war. Blut!

Warum hatte ich plötzlich Hunger?

Ohne es zuwissen blickte ich die Flasche an und der Hunger wurde immer größer. Als ich das letzte Mal solch einen Hunger hatte, habe ich diesem armen Mann…

Mit Ekel sah ich immernoch zu der Flasche. Aber nicht nur Ekel ergriff mich, sondern auch der Drang die Hand nach der Flasche auszustrecken und sie bis auf den letzten Tropfen auszutrinken. Doch ich zuckte zusammen. Halt, ich trinke doch kein Blut. Ich bin doch kein… „Vampir?“, unterbrach er meine Gedanken und lächelte bitter. „Doch. Ich fürchte, dass bist du… jetzt!“

Mir lief es kalt den Rücken runter und ich versteifte mich. Vampir…Vampir…Vampir…

Das Wort hallte mir erneut durch den Kopf und ich weigerte mich. Es gibt keine Vampire!!

„Doch die gibt es. Und wie es sie gibt. Ihr seid ihnen geradewegs in die Arme gelaufen. Du und deine Familie!“

Bei der Erwähnung meiner Familie zuckte ich zusammen. „Meine Familie?“, keuchte ich und sprang von der Pritsche. Sofort war ich bei meinem geheimnissvollen Retter und ergriff ihn an den Schultern. „Was ist mit Ihnen? Haben Sie sie gesehen? Wo? Und wie geht es ihnen?“, fragte ich aufgebracht. Doch der Mann sah mich nur mit seinen schwarzen Augen, als würde er mich nicht richtig für voll nehmen. „Ich will wissen, ob Sie sie gesehen haben!“, rief ich nun und bemerkte, wie meine Stimme einige Oktaven höher wurde. Der Mann sah mich noch einen Moment an, dann schlug er meine Hände weg, als seien sie nichts und stand dann auf. Ich wich zurück. Dieser Typ war nicht nur unheimlich, sondern auch unheimlich groß. Er überragte mit zwei Köpflängen und war alles andere als schmächtig gebaut. Mit seinen breiten Schultern und seinen muskelösen Armen. Der hätte wirklich Aronald Schwarzneger Konkurrenz gemacht. „Ich rate dir, nicht länger nach deinen Eltern zu fragen oder gar zu suchen. Sie sind sowieso nicht mehr in Volterra!“, sagte er finster. Ich schluckte. Nicht mehr in Volterra?

Was sollte das heissen?

Heisst das sie sind einfach weg und haben mich hiergelassen?

Aber…warum?

„Wo sind sie dann?“, hackte ich weiter nach, wobei der Blick des Mannes vor immer finsterer wurde und mich eigendlich zum Schweigen bringen sollte. Aber ich konnte nicht anders. Ich machte mir schreckliche Sorgen um meine Eltern und meinen Bruder. Nicht nur weil sie verschwunden waren, sondern auch weil sie diesen Vampiren in die Arme gelaufen waren. Das zumindest sagte er und irgendwie glaubte ich ihm. Dennoch wollte ich es nicht wahrhaben. „Willst du das wirklich wissen? Die Wahrheit könnte dir nicht gefallen!“, erwiederte er nur trocken und ich war kurzdavor ihn anzuschreien. Auch wenn…immerhin besser, als gar nichts zuwissen. „Sagen Sie es mir. Bitte!“, flehte ich ihn schließlich an und sank in die Knie. Tränen brannten in meinen Augen. War kurz davor zuweinen. Der Mann sah mich kurz an, dann seufzte er schwer und nickte. „Also gut. Weil du es hören willst!“, sagte er. „Um ehrlich zusein, glaube ich felsenfest daran, dass du die einzige bist, die es überlebt hat!“

Seine Worte ließen mich innerlich vereisen. Als einzige überlebt? Gott, was war nur passiert?

„Was meinen Sie damit?“

„Ich meine, dass diese drei Vampire, die Euch begrüsst haben, Euch als Ihre Mahlzeit sahen. Sie haben sich jeden geschnappt. Auch deine Familie. Einfach jeden. Dass du ihren Angriff überlebt hast, ist wirklich seltsam!“

Die letzten Worte hörte ich nicht. Denn ich hatte nur die Worte verstanden. Mahlzeit…Sich jeden geschnappt…Vampire!

Nein, nein das kann nicht sein! Sie können doch nicht. „Ich fürchte schon. Du bist die Einzige, die das Massaker überlebt hatte!“

Jedes Wort schnitt tief in mein Herz und verursachte Überlkeit. Ich begriff das einfach nicht. Krampfhaft veruschte ich nachzudenken und diese nahmen eine grauenhafte Richtung. Selbst wenn man sie getötet hat, wären dann nicht ihre Leichen gefunden worden. Dieser Gedanke weckte in mir die schwache Hoffnung, dass dieser Kerl da lügt. Ja, es muss einfach so sein. Da legte sich die Stirn des Mannes in tiefe Falten. „Sei nicht so naiv, Cassandra!“, sagte er und ich stutzte. Woher wusste er nun meinen Namen!

Da, zum ersten Mal, lächelte er. „Ich kannte dich schon, seit ihr hier angekommen seid!“, erklärte er. Wie jetzt…?

Das wurde ja immer verrückter!

Was soll das heissen, Sie kennen mich schon, als wir hierhergekommen sind?“

„Das heisst, wie es heisst. Ich habe Euch, besser gesagt, dich gesehen und habe dich seitdem nicht aus den Augen gelassen. Zumindest solange, bis Ihr Euch freiwillig in diese Schlangengrube begebt habt!“

„Sie meinen…?“, fragte ich erschütternt nüchtern und langsam aber sicher fügte sich alles zusammen. Ich erinnerte mich wieder. Diese Männer, die uns begrüssten und im nächsten Moment…

Mir wurde schlecht bei diesem Gedanken und ich schüttelte ungläubig den Kopf. Er hingegen nickte nur.

„Endlich hast du es begriffen!“

Ich schluckte die aufkommende Wut und den Schmerz hinunter. Da gab es etwas, was ich nicht ganz begriff. „Wenn Sie mich aber die ganze Zeit beobachtet hanen, wieso dann haben Sie uns nicht geholfen?“

Dass er mich und meine Familie nicht gerettet hatte, machte mich misstraurisch und die Wut wurde immer größer auf ihn. Ich merkte, wie meine Hände, die ich zu Fäusten geballt hatte, zitterten.

„Weil Sie mich dann entdeckt und getötet hätten und dann wärst du wirklich tot!“

Diese Antwort brachte das Fass fast zum Überlaufen und ich musste mich wirklich zusammenreissen. „Lieber bin ich tot!“, knurrte ich und Tränen rannen mir über die Wangen. Ich wischte sie weg und erschrack. Statt mit Tränen waren meine Finger mit Blut vershcmiert. Ich keuchte erschrocken auf. Was war das denn?

„Das bist du bereits. Nur nicht so, wie du denkst. Du bist nun kein Mensch mehr. Sondern eine von uns!“

Ich sah ihn an und mir wurde schlecht. Eine von ihnen!

Ein kleiner Teil wusste, was er damit meinte. Doch ich weigerte mich, es zu glauben. „Das soll wohl ein schlechter Scherz sein!“, kam es aus mir stockend.

Der Mann schüttelte den Kopf. „Nein. Ich fürchte nicht, Cassandra. Das alles was passiert ist, ist real. Siehe es endlich ein!“, sagte er kalt.

„Nein!“, schrie ich außer mir vor Wut und warf mich an den Mann. Zerrte an seiner Jacke und schüttelte ihn. „Das ist nicht wahr. Sie lügen…sie lügen verdammt!“, weinte und schrie ich immer wieder und dachte erstmal, er würde mich von sich stoßen. Doch er ergriff meine Handgelenke und drückte sie sanft. „Es tut mir leid, Cassandra. Aber leider…musst du es akzeptieren!“

„Nein…nein…!“, wimmerte ich und sank in die Knie. Tränen rannen weiterhin ungehindert über meine Wange und hinterließen blutige Schlieren. Ich konnte und wollte nicht glauben, was er da gesagt hatte. Meine Familie ist tot und ich ein…Vampir!

Nein, das konnte einfach nicht sein. Ich konnte niemals ein Vampir sein. Das war doch nicht möglich.

Mein Kopf begann sich zudrehen. Das Blut rauschte in meinen Ohren und mein Herz schlug zu hastig, dass ich fürchtete, es wüde aus meiner Brust springen. Aber moment…

Wenn mein Herz schug dann…

Dann war ich doch nicht tot. Soviel ich weiss, waren Vampire Untote und hatten keinen Herzschlag. Eine leise Hoffnung stieg in mir auf. Ich kann kein Vampir sein…

„Aber warum hast du dann das Blut des armen Mannes getrunken und wieso diese Flasche mit dem Blut so angestarrt, als wolltest du es haben, wenn du kein Vampir bist?“, krächzte eine Stimme und ich zuckte zusammen.

Das stimmte. Ich habe Blut getrunken und das nicht zu knapp. Und ich bekomme Hunger, wenn ich Blut sehe. Gott, durchfuhr es mich. Mir wurde aufeinmal speiübel und ich zwang mich förmlich nicht mehr die Flasche anzusehen. Doch der Duft des Blutes drang mir immernoch in die Nase und weckte immer mehr diesen Durst. Und je mehr ich das Blut roch, desto mdeutlicher wurde ich mir der Wahrheit bewusst. Es ist wahr…es ist wirklich wahr.

Ich bin ein Vampir!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  herzEsca
2011-02-25T19:33:02+00:00 25.02.2011 20:33
super kap
freu mich auf neue^^
lg
herzEsca


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