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Lass mich frei

von

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Der Tag scheint sich zäh wie Kaugummi hin zu ziehen. Sayuri kommt nicht einmal aus ihrem Zimmer und lässt auch niemanden außer Deidara herein, ich habe keine Ahnung was in ihr vorgeht, zerbreche mir aber immer noch den Kopf, wie ich das alles verhindern kann.

Sasuke steht hinter mir, während ich auf dem Sofa sitze und den Boden anstarre. „Irgendwie müssen wir doch einen Weg finden.“ Das alles regt mich auf.

Innerlich koche ich und würde am liebsten wie Hidan es schon den ganzen Tag tut, irgendwas an Möbelstück zerstören.

Sasori habe ich auch den ganzen Tag noch nicht gesehen, ansonsten laufen alle mit einer Trauermiene durch die Gegend, aber eine vernünftige Idee was wir machen können ist noch niemandem gekommen.

Sasuke wirkt ab und an, als würde er neben sich stehen, das mit Itachi scheint ihn doch mehr mitzunehmen als ich Anfangs gedacht habe und doch benehmen sich die beiden ganz normal, wenn sie sich treffen. Der jüngere von beiden versucht sogar richtig nett zu sein, was ihm aber nicht immer gelingt, zu stark sind die Erinnerungen an damals noch, zu tief sitzen al die Lügen um sie in ein paar Stunden durch die Wahrheit vergessen zu machen.

Und doch scheint er zu verstehen, dass Itachi einfach keine andere Wahl hatte.

Dieses kleine Glück wird jedoch durch Sayuris Ende ziemlich überschattet und keiner von uns weiß genau, was wir machen sollen.

Mit einem Mal steht Pain vor uns. „Holt sie, wir müssen los. Sasori ist schon vorgegangen um alles vorzubereiten.“

Er wirkt so schrecklich kalt, viel kälter als alle anderen Akatsuki zusammen. Warum fällt mir das jetzt erst auf? Sein einziges Ziel ist es, die Bijuus zu besitzen, auch wenn ich nicht weiß warum, allein diese Tatsache macht mir den Leader auf einmal schrecklich unsympathisch. Er muss doch sehen wie sehr jeder von uns unter dieser Entscheidung leidet, aber ihn interessiert das nicht im Geringsten.

Hidan, welcher gerade den Abstelltisch in der Hand hat um diesen hinter Tobi herzu werfen, bricht seine Bewegung ab und starrt auf den Boden. Langsam stellt er den Tisch wieder hin und murmelt. „Ich hol sie schon.“

Dann verschwindet er und kommt nur kurz darauf mit Sayuri wieder, dieser erkenne ich auf den ersten Blick überhaupt nicht wieder, ihre Haare sind nur noch Schulterlang und zu einem Zopf zusammengebunden, außerdem hat sie eine kleine weiße Schleife im Haar, ihr Körper steckt in einem weißen Kleid, welches bis zu den Knien geht und mit roten Mustern bestickt ist. Ihre roten Haare heben sich gut ab, allerdings wirkt sie noch blasser als sonst, ob das von dem Kleid oder von der Situation kommt, vermag ich nicht zu sagen.

Mir läuft ein Schauer über den Rücken als ich sie so sehe und noch mehr, als auf ihren Lippen ein Lächeln erscheint. „Macht doch nicht solche Gesichter.“ Flüstert sie, scheinbar will sie nicht dass man merkt wie sehr ihre Stimme zittert, doch das bleibt mir nicht verborgen. Hidan legt beinahe beschützend eine Hand auf ihre Schulter und lächelt sie traurig an.

Sasuke kommt zu mir und zieht mich in seine Arme, uns beiden ist klar dass wir es jetzt nicht mehr aufhalten können und auch Sayuri ist das klar. Alles in mir sträubt sich dagegen, ich will das nicht, kann das einfach nicht.

Der Zug den wir bilden, auf dem Weg zu einer Höhle nicht weit weg von hier, erinnert mich stark an einen Trauerzug, nur ohne Sarg sondern noch mit lebendem Opfer. Sayuri läuft neben Hidan, der nicht einen Millimeter von ihr weicht, hinter ihre gehen Deidara und Kakuzu.

Pain geht vorneweg, Sasuke und ich halten uns im Hintergrund.

Ich sehe das Szenario schon vor mir und kann die ersten Tränen nur schwer zurück halten. Vor dem Eingang der Höhle bleiben wir stehen, Pain scheint ein paar Fingerzeichen zu formen und schon schiebt sich die Steinwand zur Seite.

Langsam treten wir ein, doch Pain scheint es nicht für nötig zu halten die Steinwand wieder zu schließen, denn der Eingang bleibt offen. Was ich sehe ist fast schon überwältigend. Eine riesige Höhle in der eine Steinfigur steht, eine Figur die aussieht als hätte sie neun Augen, genau so viele Augen wie es Bijuus gibt.

Ein paar der Augen bewegen sich sogar schon, scheu und suchend, doch ein paar von ihnen sind noch blind was mir klar macht, dass in diesen Augen die Dämonen versiegelt werden sollen.

In der Mitte des hohen Raumes steht ein Felsblock und dieser eine ist von neun anderen umgeben. Genau so viele wie es Akatsukimitglieder gibt.
 


 

Sasori steht auf dem Felsblock in der Mitte und dreht sich langsam zu seiner Schwester um, als er sie sieht, bleibt ihm für Sekunden der Atem stehen.

Sie steht da, mit einem sanften Lächeln auf den Lippen und sieht genau so aus, haargenau so, wie an dem letzten Tag an dem er sie lebend gesehen hat. Wie damals als sie noch ein Kind war, steht sie vor ihm und lächelt ihn mit diesem sanften Lächeln an, dass ihn diese schrecklichen Jahre hat überleben lassen.

Er darf sie nicht ansehen, schnell dreht sich der Akasuna um und starrt auf den Felsblock unter sich, er muss sich einbilden dass sie noch immer tot ist. Er hat sie getötet, wenn auch nicht damals, so wird es doch in ein paar Minuten der Fall sein.

Er kann und darf sich der Illusion nicht hingeben sie retten zu können.

Sayuri bekommt das natürlich mit, sieht wie sich ihr Bruder von ihr abwendet und bereut es einmal mehr es ihm gesagt zu haben. Sie wünscht sich doch nichts mehr, als das er sie noch einmal in den Arm nimmt, dass sie nur einmal in seine warmen Arme geschlossen wird und sie sich wie ein Kind an ihn pressen kann um alles zu vergessen.

Einmal in ihrem Leben, wünscht sie sich zurück in die Zeit, als sie noch ein Kind war. In die Zeit in der er sie ohne zu zögern in den Arm genommen hat, sie gehalten hat und sie einfach ohne Worte an sich gepresst hat.

Er fehlt ihr so sehr das es schon weh tut und diese Kluft zwischen ihnen zu sehen, zu wissen dass ein unüberwindbarer Abgrund zwischen ihnen herrscht, bricht dem jungen Mädchen das Herz.

Tränen rinnen über ihre Wangen und sie spürt, wie sich Hidans warme Hand auf ihre Schulter legt. Dankbar lächelt sie ihn an, doch ihren Bruder kann ihr niemand ersetzen.

Sie löst sich von Hidan und geht langsam auf den Felsblock zu, Sasori bemerkt sie erst, als sie schon direkt hinter ihm steht. „Hier muss ich doch hin oder?“ Ihre Stimme ist auf einmal seltsam gefasst und sicher, sie weiß dass sie nicht mehr weglaufen kann, und ohne die Liebe ihres Bruders will sie auch gar nicht mehr leben.

Auf einmal ist ihr alles schrecklich egal.

In ihrem Körper rumort es, sie hat Nekomata auf dem Weg hierher versiegelt, jetzt scheint die Katze sich zu wehren, scheint die Absicht ihres Frauchens begriffen zu haben und sich mit aller Kraft zu wehren, doch Sayuri lässt es nicht zu.

Beruhigend legt sie eine Hand auf ihren Bauch und lächelt ihren Bruder an, dieser will gerade gehen, als er Sayuris Hände um seine Taille spürt und ihren Körper der sich leicht an seinen drückt. „Es tut mir Leid.“ Flüstert sie leise und kann die Tränen die über ihre Wangen rinnen nicht mehr zurückhalten. „Es tut mir so Leid, ich hätte dich nie allein lassen dürfen.“

Die Sehnsucht sie zu halten, in den Arm zu schließen, wird unerträglich für Sasori, doch er weiß, wenn er es jetzt tut, dann wird er nie von ihr los kommen. Sein Vorhaben, welches trotz allem zureden von ihm, kurz davor steht durchgeführt zu werden, sie einfach in den Arm zu nehmen, wird von Pain je zum Stillstand gebracht. „Ich hab euch gewarnt dass ihr euch nicht an sie gewöhnen sollt. Wir haben keine Zeit mehr für irgendwelche Gefühlsduseleien, wir müssen anfangen.“

Er erwartet keine Worte von den anderen und jeder von ihnen macht sich auf den Weg zu seinem Felsblock, als wäre jeder für einen eingeteilt.

Sayuri wendet den Blick von ihrem Bruder ab, legt sich hin und schließt die Augen, sie harrt der Dinge die da kommen, legt noch einmal eine Hand auf ihren Bauch und lächelt.
 


 

Gefangen beobachte ich das Schauspiel. Sasuke und ich sind für dieses Ritual noch nicht eingeteilt und ich bin dankbar dafür.

Langsam lasse ich meinen Blick über die Gesichter der anderen schweifen. Sasori verzieht keine Miene, nur in seinen Augen sieht man die verschiedenen Gefühle die in seinem Körper um Anerkennung kämpfen. Seine Augen zeigen das Ausmaß an Unsicherheit und Schmerzen die er zu verbergen versucht. Deidara steht neben ihm und wirft ihm skeptische Blicke zu, in seinen Augen liegen Zweifel und Unsicherheit, die Frage: „Willst du das wirklich Sasori?“ Steht ihm so deutlich ins Gesicht geschrieben dass man blind sein müsste es nicht zu verstehen.

Etwas in mir verkrampft sich, es tut so weh das ich es nicht erklären kann und Sasuke nimmt mich in den Arm. Ich kann es nicht aufhalten, nicht beenden.

Am liebsten würde ich mich dazwischen werfen, besonders als ich Hidan beobachte. Dieser krallt seine Hände in seine Unterarme und beißt sich auf die Unterlippe, der verzweifelte Versuch die einzelne Träne die in seinem Auge schimmert davon abzuhalten zu fließen.

Am liebsten würde ich gerade anfangen zu schreien doch meine Kehle ist so trocken das ich nicht einen Laut von mir geben kann. Beschützend drückt mich Sasuke an sich, er zittert leicht und ich spüre dass auch ihm das an die Nieren geht.

Pain hebt als erstes seine Hände und formt ein paar Fingerzeichen, der Reihe nach macht jeder von ihnen ein paar andere Fingerzeichen und um Sayuris Körper bildet sich eine Art Blase, die sie in der Luft schweben lässt.

Jeder von ihnen muss kontinuierlich die Fingerzeichen aufrecht erhalten, damit das Ritual auch wirklich ausgeführt werden kann, doch in dem Moment, als Nekomatas Chakra dabei ist aus Sayuris Körper zu fließen, bricht mit einem Mal alles zusammen….



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2011-06-16T19:49:03+00:00 16.06.2011 21:49
Hä?
Wie es bricht zusammen?
Was ist Passiert?


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