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Ai no tochi

if you are my love
von

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Wut oder Verzweiflung?

Fai sah Kurogane nach, der wieder nach draußen zu den Kindern und Mokona lief. Erst jetzt realisierte der Magier, dass er sich eben in den Armen des Schwarzhaarigen befunden hatte.

Noch immer spürte er den festen Griff des Größeren, wie dieser ihn vor schreck, dass Fai die Treppe hinuter gestürzt war, feste an sich gedrückt hatte.

Fai hielt sich die Hand vors Gesicht und lehnte sich gegen das Treppengeländer, während sein Herz wild schlug. Ob es jedoch vom Schreck des Sturzes oder der Nähe des Ninjas kam, konnte Fai nicht sagen.

Dieser besorgte Blick von Kurogane ging ihm nicht aus dem Kopf. Das war das erstemal, dass Kurogane ihn so angesehn hatte. Natürlich hatte ihn Kurogane schon besorgt angesehen, wenn sie Beispielsweise in einem Kampf waren. Aber dieser Blick eben war anders gewesen...

Als sich Fai wieder gefangen hatte, lief er zur Balkontüre und sah vorsichtig hinaus, um nicht direkt Kurogane in die Arme zu laufen. Aber dieser war bereits wieder mit Shaolan trainieren gegangen, während Sakura das Essen zusammen räumte.

"Warte, ich helfe dir!" rief Fai und kam zu ihr rüber gelaufen.

"Ist alles in Ordnung?", fragte die Prinzessin besorgt. "Kurogane-san hat gesagt, du bist die Treppe runter gefallen."

"Ach, nichts passiert. Kuro-schnucki hat mich ja aufgefangen.", lächelte Fai.

"Oh, Kuro-lin hat dich aufgefangen?", meldete sich Mokona zu Wort. Dann kicherte das Tierchen. "Das sieht ihm aber garnicht ähnlich."

Fai lächelte nur sein gespieltes Lächeln, schließlich wollte er sich nicht anmerken lassen, wie verwirrt er selbst darüber war. Er hatte schon fast damit gerechnet, dass Kurogane ihn nicht auffangen würde. Schließlich hasste der Schwarzhaarige ihn, das wusste Fai.

Doch diese Gedanken ließen wieder einen stechenden Schmerz in Fais Brust zurück.

"Fai-san? Hilfst du mir die Decke zusammen zu falten?", fragte Sakura und riss den Magier so aus seinen Überlegungen.

Fai nickte und stellte den Korb mit dem Essen bei Seite.

Als sie alles rein getragen und aufgeräumt hatten, wollte Sakura noch einmal in den Garten gehen, um Shaolan zu hohlen. Doch da kamen Shaolan und Kurogane schon herein und ließen sich erschöpft auf´s Sofa fallen.

"Nanu? Seit ihr schon fertig, Kuro-rin?", fragte Fai und stellte zwei Gläser mit Wasser vor die Beiden auf den Tisch.

"Ja. Für heute schon", antwortete Shaolan, während Kurogane das Glas Wasser auf dem Tisch musterte.

"Was is das denn?", fragte er nach einem Moment und mit missmutiger Stimme.

"Wasser...?", antwortete Fai mit einem Lächeln.

"Das sehe ich auch. Aber wieso bringst du mir Wasser? Gibt es kein Sake?", maulte Kurogane.

"Ach Kuro-pu." Fai schüttelte den Kopf. "Du kannst doch nicht immer nur Sake trinken."

Der Schwarzhaarige seufzte und nahm schließlich murrend das Glas vom Tisch.

"Shaolan-kun?", fragte Sakura und stellte sich vor den Jungen.

"Ja?" Er stellte das leere Glas auf den Tisch zurück und sah die Prinzessin fragend an.

"Ich wollte fragen, ob du noch mal kurz mit mir in die Stadt kommst. Ich möchte dir etwas zeigen." Sakura sah etwas verlegen drein und lächelte.

"Eh... ja klar", antwortete Shaolan leicht verwundert.

"Mokona will auch mit kommen!", rief auch schon das kleine Tierchen aufgeregt.

"Natürlich. Du kannst auch mit kommen." Sakura wante sich zu Mokona um, die hinter ihr hin und her sprang. "Und die Anderen können auch mit, wenn sie wollen.", meinte sie und lächelte.

"Nein, danke. Ich wollte noch zu unserem Vermieter und ihn etwas fragen", sagte Fai. Eigentlich wollte er das gar nicht. Er wollte Sakura und Shaolan nur mal alleine lassen, da er das Gefühl hatte, dass die Prinzessin genau das mit ihrer Frage bezwecken wollte. Das sie gesagt hatte, die Anderen könnten auch gerne mit kommen, tat sie sicher wieder nur aus Anstand.

"Okay. Und du Kurogane?", fragte die Prinzessin und sah den Ninja an.

Dieser hatte das halbvolle Glas wieder auf den Tisch gestellt, die Arme hinter dem Kopf verschrenkt und die Augen geschlossen. Doch als Sakura ihn ansprach öffnete er ein Auge und sah sie an. "Keine Lust."

Sakura sah ihn verwundert an, doch sie war es genau wie die Anderen schon gewohnt, dass Kurogane so reagierte und nahm seine Antwort mit einem Lächeln hin.

"Na schön", sagte sie. "Wollen wir dann gehen?", fragte Sakura wieder an den Jungen vor ihr gewant. Dieser nickte und stand auf.

"Dann viel Spaß ihr Zwei! Bis später!", rief Fai den Beiden nach, als die Kinder mit der fröhlich summenden Mokona zur Türe liefen und das kleine Haus verließen.

"Und was machen wir jetzt?" Fai drehte sich zu Kurogane um und lächelte wieder, während er die Gläser vom Tisch nahm, um sie in die Küche zu bringen.

"Wolltest du nicht zu diesem Typ gehen und ihn was fragen?", meinte Kurogane immer noch mit geschlossenen Augen.

"Ach das habe ich doch nur gesagt, um die Sakura und Shaolan mal allein zu lassen.", sagte Fai.

"Aber Mokona ist doch auch dabei. Also hat deine Ausrede nicht viel gebracht." Kurogane seufzte und sah den Magier, genervt wie immer, mit seinen roten Augen an.

"Was ist dir denn heute für eine Laus über die Leber gelaufen?", fragte Fai und verschwand kurz, um die Gläser in die Küche zu bringen.

Als er wieder in das große Wohnzimmer kam, sah er den Schwarzhaarigen nicht gleich, da dieser aufgestanden war und durch die gläserne Balkontür nach draußen sah.

"Oder bist du mit dem falschen Fuß aufgestanden, Kurolein?" Fai kicherte, ließ sich auf´s Sofa fallen und legte die Beine auf den Wohnzimmertisch.

"Ich sag es dir zum letzten Mal..." drang die gereitzte Stimme des Ninjas an Fais Ohr. Erstaunt sah Fai Kurogane an, der ihm zwar den Rücken zugewant hatte, aber denoch erkannte Fai deutlich, dass er wütend war.

Die Schultern des Schwarzhaarigen zitterten leicht, bevor er sich umdrehte und den Zauberer anschrie. "Lass - diese - Spitznamen! Meine Name ist immer noch Kurogane, du Idiot!"

Erschrocken sah Fai seinen Freund an. So wütend war Kurogane schon lange nicht mehr gewesen. Fai begriff, dass er es nun wirklich übertrieben hatte. Sein Lächeln verschwand und er senkte den Kopf, so dass seine Augen von den bloden Haarsträhnen verdenkt wurden. "...Entschuldige... Kuro-gane..." sagte er leise.

Für einen Moment, nur für ein paar Sekunden hatte Fai seine Maske fallen gelassen. Wären die Kinder oder Mokona da gewesen, wäre das Fai sicher nicht passiert. Doch der Magier wusste ohnehin schon, dass Kurogane ihn durchschauen konnte. Doch dass er seine Versade trotzdem fallen gelassen hatte, bereute Fai noch im gleichen Augenblick.

Kurogane schien sich wieder beruhigt zu haben und Fai hörte, wie er auf ihn zugelaufen kam.

"Ja genau. Lass dieses falsche Lächeln und zeig mir endlich wer du wirklich bist!"

Die Stimme des Schwarzhaarigen war aufeinmal so nah, dass Fai erschrocken aufsah. Wie von selbst legte er jedoch schon wieder sein Lächeln auf, um seine verrutschte Maske nicht ganz zu verlieren. Nicht hier. Nicht jetzt.

"Tut mir leid, Kuro... Aber das kann ich nicht.", sagte Fai weiterhin lächelnd.

Und wenn ich es dir zeigen würde, wenn ich dir alles sagen würde, dachte Fai, dann würdest du mich noch mehr hassen.

Fais Brust schmerzte bei diesen Gedanken. Nein, er wollte auf keinen Fall, dass ihn der Andere noch mehr hasste, als er es eh schon tat. Andererseits war es vielleicht auch besser so. Dann konnte der Magier Kurogane nicht noch näher kommen. Dann wusste Fai sicher, dass er nichts dummes anstellte.

Fai erschrack, als Kurogane ihn am Kragen packte und ihn hoch zog, als die vor Wut funkelnden Augen in die blauen des Magiers starrten und erneut drohte die Maske zu verschwinden.

Doch dann sah Fai noch etwas anderes in Kuroganes Augen, als nur Wut. Aber was war es genau? Hass? Verachtung?Oder...Verzweiflung? Fai konnte den Blick nicht zuordnen, aber bevor er weiter zum nachdenken kam, ließ Kurogane ihn schon wieder los und lief mit schnellen Schritten aus dem Zimmer.

Fai ließ sich auf das Sofa sinken und sah Kurogane einen Moment nach. Er hatte damit gerechtnet, dass der Schwarzhaarige ihm sicher gleich eine runter hauen würde, doch das hatte Kurogane nicht getan. Was war nur los mit ihm?

Der Blonde spürte nun deutlich sein Herz, das ihm gegen die Rippen schlug. Aber nicht, weil er etwa angst vor Kurogane hatte. Nein. Es war etwas anderes... Etwas, das nicht sein durfte. Ein Gefühl, das Fai sich nicht erlauben konnte und wollte.

"Es tut mir leid... Kurogane..." sagte Fai leise, bevor er sich auf dem Sofa zusammen kauerte und nur noch darauf hoffte, dieser Tag, der eigentlich sehr schön angefangen hatte, würde bald zuende sein.

Nur ein ein Gedanke schwirrte noch in seinem Kopf. Was für ein Blick war das gewesen? Was hatte Fai in den Augen des Schwarzhaarigen gesehn? War es Wut oder Verzweiflung?

Das war das Letzte, an das Fai dachte ehe er einschlief.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2011-03-22T15:05:19+00:00 22.03.2011 16:05
ich würde mich auch freuen!!!
Von:  Inan
2011-03-10T19:35:35+00:00 10.03.2011 20:35
Amazing x3
Fands toll, hoffentlich gehts bald weiter~
Von:  Edphonse15
2011-03-07T11:57:42+00:00 07.03.2011 12:57
Eine tolle FF!
Richtig süß!
Kleiner Tip: wante schreibt man mit dt: wandte! ^_^
Würde mich freuen, wenns weiterginge XD

LG


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