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Silver Millenium

Vergessenes Blut
von

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Wandel der Zeit

Weihnachten war vorüber und ich genoss die letzten Tage des Jahres. Silvester wollte ich auf eine große Party gehen, aber Bunny hatte mich eingeladen, mit allen Sailor Kriegerinnen das neue Jahr auf Schloss Rose zu beginnen. Ich lief durch die verschneiten Straßen Tokios und warf ab und zu ein Blick in die Schaufenster. Ich brauchte ein Kleid und passende Schuhe für den Anlass. Die Silvester - Gala auf Schloss Rose versprach wesentlich interessanter zu werden, als die Party im *Twentyfour*. Ich als Studentin sah es als große Chance den englischen Hausherrn kennen zulernen. Viele Studenten versuchten an seinen Aktionen teilzuhaben, er tat nahezu alles für die Studenten. Ein Schauer der Vorfreude durchfuhr meinen Körper und im gleichen Augenblick schaute ich in die Auslage eines Schaufensters. Was ich dort erblickte war wunderschön. Ein perlweißes Abendkleid mit viel Spitze und aufwendiggearbeiteten Stickereien. Leider hatte das Geschäft schon geschlossen, so beschloss ich am nächsten Tag wiederzukommen.
 

Es war bereits nach acht Uhr als Shinko zu mir kam. Er war seit einiger Zeit mir einem wirklich netten Mädchen zusammen. Reika Wanakwaki kannte ich bereits seit der höheren Schule und nun studierte sie auf der gleichen Uni. Shinko war seit November mit seinem Studium fertig und hatte seinen Doktortitel erfolgreich in Medizin gemacht. Er traf sich in letzter Zeit häufiger mit Mamoru, der mitten in seinen Prüfungsvorbereitungen steckte. Im Sommer sollte er seine Diplomarbeit schreiben. Ich lächelte bei dem Gedanken innerlich, dass wir uns so gut miteinander verstanden. Nur an Chibiusa kam ich nicht ran. Chibiusa war kurz vor Weihnachten in die Zukunft zurückgekehrt. Ihr Verhalten gegenüber mir war, seit sie wusste wer ich war besser, aber immer noch zurückhaltend. Ich versuchte etwas über die Zukunft herauszubekommen, wohl hauptsächlich ob ich meinen Abschluss geschafft hatte, aber sie schwieg und ging mir von da an aus dem Weg. Shinko konnte sie wohl eher leiden, beide tollten herum und mir wurde innerlich heiß als mir der Gedanke kam, das ich vielleicht in der Zukunft nicht existieren würde. Dieser setzte mich über die Feiertage außer Gefecht, aber ich fasste mich wieder. Wie konnte ich nur so etwas denken. Aber ganz sicher war ich mir nie.
 

Reika und Shinko waren seit fast 5 Monaten ein Paar und ich spürte wie glücklich sie waren, aber auch wie Shinko an seinem zweiten Ich litt, weil er es Reika verschweigen musste. Ich nahm in den Arm als er mir im Flur mit 2 Tüten Chips und 3 Filmen entgegenkam. Ich sah seinen betrübten Blick. Ich nahm ihn die Sachen ab und setzte ihn auf die Couch. Ich machte schnell einen Tee und nahm dafür die großen Kaffeebecher, für die mich meine Mutter im schalt, dass sich so etwas nicht gehöre. Er starrte unentwegt auf den Becherinhalt. "Shinko, du weißt das du unser Geheimnis nicht verraten darfst!" Er stöhnte auf: "Ja, ich weiß. Mamoru sagte mir so etwas ähnliches. Er weiß wie es ist, sich zu verbergen, aber er hat ja Bunny." Ich legte meinen Arm um ihn. "Aber ich bin ja auch noch da. Ich bin früher mal deine Schwester gewesen!" Er legte den Hinterkopf auf die Rückenlehne. Und schloss verzerrt die Augen. "Aiko, ich will mit Reika eine ewige Bindung. Aber ich kann ihr doch nicht mein zweites ich vorenthalten. Zumal es stärker wird. Vielleicht werde ich der Zukunft nur noch Kibó sein. Denk an das was du zu Usagi am Hafen gesagt hast." Ich fuhr zusammen, natürlich hatte ich daran gedacht. " Du hast Recht, vielleicht solltest du es Reika sagen, wenn du großes Vertrauen in sie hast. Du willst sie also heiraten?" Er lächelte mich an. "Ja, ich wollte sie heute Abend noch um ihre Hand bitten!" Ich spielte mit einer Haarsträhne. "Dann sitz hier nicht länger rum, Shinko! Geh zu ihr und sag ihr die Wahrheit! Wir haben zuviel durchmachen müssen um dieses Leben nicht genießen zu dürfen." Der Ausdruck in seinen Augen war überwältigend als er ging und ich die Tür schloss. Ich glaubte, dass er nur gekommen war um meine Erlaubnis zu holen. In seinem Herzen hatte er schon längst entschieden, dass er Reika seine wahre Identität zeigen wollte - oder gar musste?! Er als Prinz des Mondes hatte es immer leichter als Serenity und ich gehabt. Er konnte fast alles tun was er wollte. Ich freute mich für ihn, aber das er bald nur noch der Ehemann von einer normalen Frau war, versetzte meinem Herzen einen Stich. Ich überlegte, ob er manchmal an seine Verlobte Eophine von Elysion dachte, oder ob seine Erinnerungen daran noch versiegelt waren. Ich ging auf den Balkon und umhüllte mich mit einer Decke. Ich sah seinen blonden Schopf aus dem Hauseingang treten.
 

Eophine von Elysion war die jüngste Tochter des Herrscherpaares auf Elysion. Ich hatte sie nur einmal gesehen, und das war als die Verlobung auf Elysion bekannt worden war. Ich war mit Mutter dorthin gereist. Serenity war mit hohen Fieber im Bett zu Hause geblieben. Eophine war schlank, sportlich und bildschön gewesen. Sie hatte rotes, Haar mit einer ausladenden Lockenpracht. Ihr Teint war schneeweiß gewesen und ihre grünen Augen bildschön. Die Temperaturen auf Elysion waren sehr warm und die Gewänder leicht und luftig. Kibó war zwar unglücklich darüber, da er ein Mädchen von der Erde heiraten wollte, aber seine Verpflichtung als Prinz zwang ihn gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Eine arrangierte Ehe, ich wusste, dass meine Eltern einen Prinzen der Erde für mich ausgewählt hatten, um das Bündnis zwischen Erde und Mond wieder zu festigen. Aber damals hatte ich, gerade noch rechtzeitig, bekannt gegeben, dass ich als Sailor Kriegerin leben wollte. Die Heirat von Eophine und Kibó fand niemals statt, wenige Zeit nach der Verlobung brach der auslöschende Krieg aus.
 

Es klingelte und ich schaute überrascht auf. Wer konnte das denn jetzt sein. Die Uhr zeigte neun Uhr. Ich öffnete und Reika stand vor meiner Tür. Sie schritt wortlos an mir vorbei und zielte genau ins Wohnzimmer. Sie drehte sich fordernd zu mir um: "Was läuft da zwischen dir und Shinko?" Ich war baff. "Was?, brachte ich nur hervor, fasste mich aber wieder "Wir sind...Freunde!" Fast wäre mir das Wort ,Geschwister' rausgerutscht. Sie setzte sich auf die Couch. "Weißt du, Aiko, ich halte es einfach nicht mehr aus. Dauernd erzählt er von dir und wie toll du doch bist. Du bist doch mehr als nur eine Freundin!!" Mir wurde sehr warm. Was sollte ich ihr antworten. Shinko sollte ihr die Wahrheit sagen. Es klingelte und erlöste mich aus der verzwickte Situation. Shinko war vor der Tür, völlig aufgelöst. "Aiko, Reikas Eltern sagten das sie zu dir wollte. Ist Reika hier?" Ich nickte und lies ihn ins Wohnzimmer. Er wollte sie umarmen doch hielt sie ihn zurück. "Shinko, was hast du mit dieser Frau?" Er lies die Schultern sinken und schaute mich an. Ich nickte ihm aufmunternd zu. Er atmete kurz durch: "Reika, Aiko ist meine Schwester!" Reika setze sich geschockt hin. "Willst du mich veralbern? Ihr könnt keine Geschwister sein! Ihr seid am entgegengesetzen Teil der Stadt geboren und aufgewachsen. Eure Eltern kennen sich bestimmt nicht einmal...." Ich unterbrach gereizt ihren Redeschwall. "Reika, lass Shinko doch erklären!" Dieser fasste sie wieder und nahm ihre Hand, die sie ihm wiederum entzog. "Reika, glaubst du an Reinkarnation?" Sie riss die Augen auf. "Was redest du hier für einen Schwachsinn?" Ich verdrehte die Augen und stellte mich mitten in den Raum. Ich lies es geschehen. Ich verwandelte mich innerhalb eines Wimpernschlags in die Mondprinzessin Justice. Das goldene Strahlen verglimmte noch nicht. Ich schritt zu Shinko und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Meine Energie erweckte Kibó in ihm. Er verwandelte sich. Reikas Blick glich einem Schock. Sie lies sich jedoch anfassen. "Das kann doch nicht wahr sein!", hauchte sie. Ich setzte mich auf die Tischkante und schaute sie an. "Ich weiß, es ist unglaublich, aber Kibó und ich waren früher einmal Geschwister." Shinko sprach: "Reika, ich bin der Prinz des Mondes." Reikas Herz schlug schneller. "Wieso sagst du mir das erst jetzt?" Ich erhob mich. "Nur Familienmitglieder des Mondes kennen unsere Identitäten!" "Und warum habt ihr mir eure wahre Identität verraten?" Ich lächelte, als ich seinen zaghaften Antrag und Reikas Zusage hörte, und ging Richtung Küche. Im Flurspiegel sah ich mich zum erstenmal als Prinzessin. Ich kam mir wirklich schön vor. Mein Haar fiel anders als sonst. Silberne Perlen umschlungen meine Haarknoten und der goldene Halbmond schimmerte edel. Ich lachte mein Spiegelbild an. Es lachte zurück. Ich fühlte mich wohl. Serenity würde Königin von Tokio werden eine glückliche Tochter haben, Kibó seine geliebte Reika heiraten und die Sailor Kriegerinnen waren glücklich im zukünftigen Mondpalast dienen zu dürfen? Ich wusste noch nicht, was ich machen würde, aber ich wusste wer ich war. Ich, Aiko Tenazawaki war und bin die Tochter der Mondgöttin Serenity. Zu wissen, wer ich wirklich bin, lies mich meine Welt vollkommen erscheinen. Glücklicher konnte ich nicht sein.



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