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Nachtglitzer

AltairxAlena
von

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Neunzehntes Kapitel – Wie eine Gazelle

Neunzehntes Kapitel – Wie eine Gazelle
 


 

Alena zuckte zusammen. – Nicht weil das Schwert des Assassinen sie traf, womit sie eigentlich gerechnet hatte, sondern vielmehr weil eben jenes Schwert auf ein anderes zu treffen schien. Alena öffnete ihre Augen, die sich sofort weiteten als sie das Schauspiel nur wenige Meter vor sich betrachtete. Der weitere Assassine der soeben aufgetaucht war, schob den anderen einige Meter von sich weg. Alena war sich nicht sicher wer ihr gerade zu Hilfe geeilt war, aber sie war dankbar dafür.

„Was ist nur in dich gefahren, Abbas?“, fragte ihr Retter, den sie nun anhand der Stimme als Kaya erkennen konnte. „Ich… muss töten.“ Abbas lief auf Kaya zu, das Schwert zum Angriff erhoben. Kaya allerdings war nicht so hilflos wie sie selbst. Er wich der Klinge geschickt und mit einer Eleganz aus, das Alena ihn darum beneidet hätte, würde es hier nicht gerade um ihr und sein Leben gehen. Kaya selbst startete nun einen Angriff und verfehlte sein Ziel nur um eine Haaresbreite.

Alena bemerkte erst das sie die Luft angehalten hatte, als ihr Körper nach Sauerstoff schrie und sie einatmete. Am liebsten wäre sie aufgestanden und hätte Kaya geholfen, aber sie war sich sicher mehr im Weg zu stehen als das sie helfen würde. – Außerdem musste sie sich gestehen das Kaya anscheinend gut mit Abbas fertig wurde, denn dieser kniete bereits entwaffnet am Boden. Kaya selbst stand über ihm und zögerte seinen Bruder zu töten. „Komm wieder zur Vernunft Abbas.“, grollte Kaya, der ihm die Klinge seines Schwertes fester an die Kehle hielt als Abbas versuchte sich aufzurichten.
 

Alena zuckte heftig zusammen, als ein weiterer Assassine auftauchte. Ihre Hoffnung das es sich dabei um einen Verbündeten handelte zersplitterte, als der Neuankömmling auf Kaya lospreschte, sodass dieser von Abbas ablassen musste und dieser die Gelegenheit nutzte sein Schwert zu ergreifen. Innerhalb weniger Minuten musste Alena feststellen das es um Kayas Chance zu gewinnen nicht so gut stand. Er hatte bereits mehrere Schnittwunden und der Schweiß rann an seinen Wangenknochen hinab während seine Kapuze zurück gerutscht war.

Auf wackligen Beinen erhob Alena sich und griff nach dem größten Stein der in ihrer Nähe lag. Sie zielte fahrig und warf den Stein. – Der den fremden Assassinen traf und nicht wie sie wollte Abbas. Der Fremde ließ von Kaya ab, der sich noch immer gegen Abbas angriffe wehren musste und kam langsam auf Alena zu. Diese trat einen Schritt nach dem anderen zurück, ehe sie die Häuserwand in ihrem Rück spürte.

„Du gingst mir schon immer auf die Nerven, Weib.“, die Stimme, selbst jetzt als sie derart verzehrt klang, würde sie überall wieder erkennen. „F-faruk.“, stammelte sie und wollte seitlich ausweichen, aber Faruk war schneller. Er klemmte Alena zwischen der Häuserwand und sich selbst ein. „Wieso so eilig?“, lächelte er, ohne das seine Augen sich regten. „B-bitte.“; stammelte Alena und dachte an Devra. Ihr Blick glitt zu Kaya, der versuchte zu ihr zu kommen, aber immer wieder von Abbas zurück gedrängt wurde.

„So schwach.“ Alena spürte Faruks versteckte Klinge an ihrer Seite, weswegen sie sich nicht mehr traute zu atmen. Sie spürte wie Tränen an ihrer Wange hinab glitten als Faruks Klinge höher wanderte und knapp neben ihrem Herzen hielt.
 

Das nächste was Alena wieder wahrnahm war, das Faruk von ihr abgelassen hatte. – Der Grund dafür war niemand anderes als Altair. Erleichtert atmete sie aus und krallte sich an seine Kutte. „Geh!“, befiel Altair ihr nachdem er sie kurz gemustert hatte, ehe er auf Faruk zuging. Altair bewegte sich noch eleganter als Kaya es tat. Er wirkte wie eine Gazelle wohin hingegen Faruk aussah als würde er eine Tonnenschwere Rüstung am Leibe tragen.

Alena wollte Altairs Befehl folgen, sie konnte jedoch ihre Augen nicht vor dem Kampf abwenden. – Zu groß war die Angst einem der Beiden könnte etwas passieren. Also ließ sie ihre Augen immer wieder zwischen den Kämpfenden hin und her gleiten.

Durch ihren Körper ging ein Ruck als Altair Faruk mit der Klinge so traf das dieser zu Boden fiel und liegen blieb. Ob er tot war?

Altair eilte indessen zu Kaya herüber und drängte Abbas von ihm weg. Kaya richtete sich langsam auf. Abbas, der nun in der Unterzahl war zögerte einen Moment und floh dann.

„Lass ihn.“, hielt Altair Kaya zurück der Abbas nachsetzen wollte. „Aber Altair wenn er Hilfe holt, dan….“, Kaya stoppte und schüttelte den Kopf als er bemerkte das Altair ihm nicht zu zuhören schien. Altair steckte sein Schwert weg, während er noch einmal in die Richtung sah in die Abbas geflohen war.

Alena eilte zu den beiden Assassinen herüber, die sie mit verengten Augen ansahen. „Hast du denn Verstand verloren, Mädchen?“, fragte Kaya ruhig, obwohl seine Augen ihr wütend entgegen sahen. „Nein.“, antwortete Alena und blieb einige Meter vor ihnen stehen. „Es scheint mir aber so zu sein, wenn du ohne Schutz das Haus erlässt.“, erwiderte Kaya. Nun lag es an Alena die Augen zu verengen.

„Aber ich musste Devra finden! – Sie…“ „Du musst mir zuhören!“, unterbrach Altair Alena nun. In seiner Stimme schwang eindeutig mit das er wütend war. „Aber..“, ersuchte sie es erneut und spürte wie abermals Tränen in ihr aufstiegen. Warum konnten sie nicht verstehen das sie Devra suchen musste? Das sie wissen musste ob es ihr gut ging, was eben nicht der Fall war. „Schweig!“, zischte Altair und fuhr sich einmal über das Gesicht.

Alena unterdessen wandte sich von den beiden ab und ging einige Schritte weg. Man hörte ihr überhaupt nicht zu! Alena versuchte ihre Tränen unter Kontrolle zu bringen und lauschte den beiden, wie sie sich leise unterhielten. – Erst als Altair begann sich über sie aufzuregen, ganz so als wäre sie nicht anwesend drehte sie sich wütend um und wollte ihm so einiges an den Kopf werfen. Die Worte blieben ihr allerdings im Hals stecken als sie sah das Faruk sich erhoben hatte und sich den beiden von hinten anschlich.

Alena hätte sicherlich nach den beiden rufen können, aber das tat sie nicht. Stattdessen hob sie Kayas Schwert auf und lief ebenfalls zu den beiden herüber. Sie konnte auch die verwirrten Gesichter sehen als die beiden sie bemerkten, wie sie mit einem Schwert auf sie zustürmten.

„Alena.“, zischte Altair.

Alena zuckte zusammen als das Schwert das sie in ihren Händen hielt auf Faruks Körper traf. Kaya, sowie auch Altair sprangen beiseite, als sie nicht gestoppt hatte, sodass Faruk geradewegs in Alena hinein gelaufen war.

Diese verlor ihr Gleichgewicht und fiel zu Boden. – Ganz so wie Faruk. Alenas geweitete Augen sahen von Faruk zu ihren Händen. Noch nie hatte sie jemanden getötet.
 

„Vielleicht bist du doch nicht so Schutzlos. – Und deinem Vater ähnlicher als wir dachten.“, murmelte Kaya und sah von Faruks Körper zu Alena und nahm ihr das Schwert aus Faruks Oberkörper. „Wenn auch etwas unbeholfen und nicht koordiniert.“, lächelte er.

„Gehen wir.“, meinte Altair und führte Alena zurück zur Hütte, indem er sie am Oberarm packte, hochzog und sachte mit sich zog. Alena ließ sich widerstandslos mitziehen. Immer wieder spielten sich in ihrem Kopf die letzten Geschehnisse ab.

Altair und Kaya flüchteten in die Hütte, die sie bereits bei ihrer Ankunft genutzt hatten. Schnell aber leise traten sie ein und schlossen die Tür hinter sich. Kaya unterdessen suchte die Hütte nach unerwünschten Besuchern ab, kam jedoch wenige Minuten später wieder. „Nichts.“

Erst jetzt ließ Altair von Alena ab.

Alena erwachte aus ihrer Starre als Altair ihr etwas zu essen hinhielt. „Setz dich und iss.“, forderte er sie auf. „Danke.“, sie setzte sich zögernd zu den beiden Assassinen und biss zaghaft von dem Brot ab. Es war still in der Hütte, außer dann wenn einer der beiden sich erhob und leise hinaus spähte. Seufzend stand Alena auf. „U-und jetzt?“, fragte sie.

„Warten wir.“, antwortete Altair. „Worauf?“, fragte Alena verwirrt. „Darauf das es dunkel wird.“, erklärte Kaya und setzte sich wieder. „Und darauf ob sie nun einen Suchtrupp losschicken dank deines Aufmerksamkeitsmanövers.“, stichelte Altair sarkastisch. „Entschuldige.“, murmelte Alena und hatte nicht gewusst das soviel daneben gehen konnte, wenn sie losging und Devra suchte.
 

Alena rutschte unruhig hin und her. Altair hatte sie in das hintere Zimmer geschickt damit sie schlief, aber irgendwie konnte sie sich einfach nicht entspannen. Bei dem Gedanken das man vielleicht nach ihnen suchte, das jeden Moment jemand hier herein stürzen könnte, stellten sich ihre Nackenhaare auf. Wie sollte man dabei auch noch in Ruhe schlafen können? Außerdem sah sie immer wieder Faruks leblosen Körper vor sich sobald sie die Augen schloss. Frustriert seufzend setzte sie sich auf und fuhr sich durch die Haare.

„Kannst du nicht schlafen?“ Überrascht sah sie auf und konnte Altairs Silhouette am Eingang erkennen. Wie lange er da wohl schon stand und sie beobachtete? Bei dem Gedanken schlug ihr Herz gleich etwas schneller. „Nein.“, meinte sie und sah auf ihre Hände hinab, die nervös mit der Decke spielten, die zuvor ihren Körper bedeckt hatte. „Ich.. habe Angst.“, gestand sie dann und fühlte sich wie ein kleines Kind. „Kaya übernimmt die erste Wache.“, erklärte Altair und trat dann an ihr Lager und ließ sich langsam in die Hocke sinken. „Du brauchst also keine Angst zu haben.“ Alena sah unwillkürlich auf, als Altairs Stimme so klang wie damals in ihrer Kammer in Jerusalem. „Bleibst du hier?“, fragte sie dann.

Einen Moment war es still, in der sie Altair einfach nur in die Augen sah, welche im Mondschien zu glitzern schienen. „Rutsch rüber.“ Altair legte sich neben Alena auf das Lager, die eine Hand hinter unter seinen Kopf geschoben während die andere Alena an sich zog und die Decke über ihren Körper legte. Diese stieß einen überraschten Laut aus, entspannte sich dann jedoch und legte zögerlich ihren Kopf auf seiner Brust ab, ganz so als würde sie befürchten Altair würde sie zurückweisen.

„Schlaf jetzt.“, wies er Alena an, als er zu ihr hinunter sah. „Danke, Altair.“, murmelte sie und schloss die Augen. Altair lauschte Alenas gleichmäßigem Herzschlag, nachdem sie bereits seit einiger Zeit eingeschlafen war.

„Hast du es gemütlich?“, fragte Kaya der irgendwann den Raum betrat. „Hmh.“, schnaubte Altair. Kaya lachte leise und hob abwehrend die Hände. „Nein wirklich. – Sieht gut aus, das Mädchen an deiner Seite.“

Altair erhob sich vorsichtig um Alena nicht zu wecken. „Kann ich mir nicht leisten.“, meinte Altair und strich Alena durch das Haar. „Wieso nicht?“, harkte Kaya nach, als er sich an einer der Wände lehnte. „Steht nirgendwo geschrieben das du es nicht darfst. – Sieh es endlich ein das Mädchen bedeutet dir was.“ Kaya lächelte. „Und sie scheint dich auch sehr zu mögen.“, meinte er und betrachtete wie Alena im Schlaf ihre Hand ausstreckte und sie in Altairs Kutte vergrub.

„Vielleicht.“, murmelte Altair und erhob sich langsam. „Ich übernehme die zweite Wache.“

Kaya lachte leise und schloss dann die Augen nachdem Altair den Raum verlassen hatte. Leicht schüttelte er über Altairs Dickkopf den Kopf. Nicht wissend das seine Worte Altair zum nachdenken angeregt hatten, während er auf dem Dach des Hauses lag und in die Dunkelheit lauschte.
 


 


 

Tbc....



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mamoon
2013-02-17T21:30:48+00:00 17.02.2013 22:30
Hach, süße Bettszene. ♥


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