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If I can't be yours

(Isono/Kaiba)
von

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Tonight

Es war bereits dunkel, als Isono endlich zuhause ankam und trotz der leichten Müdigkeit umspielte ein zufriedenes Lächeln seine Lippen. Mit den Gedanken schon wieder beim nächsten Arbeitstag betrat er die heimische Wohnung, streifte die Schuhe ab und hängte den schwarzen Blazer an die Garderobe.
 

Der Duft gebratener Nudeln, unterlegt mit einem beißenden Hauch grauen Qualms, begrüßte ihn bereits im Flur.

Warum hatte Kimiko nur das Rauchen anfangen müssen?

Ein lautloser Seufzer entfuhr dem 39jährigen und er begab sich in die Küche, in der seine Frau ihn bereits erwartete. Ohne aufzublicken drückte sie mit einem tonlosen "Hallo" ihre Zigarette aus und fuhr sich durch das aschblonde Haar. Statt dem erwarteten Abendessen waren vor ihr unzählige Unterlagen ausgebreitet.

"Hallo, Schatz."

"Das Essen steht neben der Mikrowelle. Es ist kalt geworden, während wir auf dich gewartet haben."

Isono wandte verlegen den Blick ab. "Tut mir leid, es ist etwas später geworden, weil-"

"Es wird immer etwas später. Dein Sohn wird bald vergessen haben, wie du überhaupt aussiehst."

"Ich sagte doch, es tut mir leid. Kimiko..." Schon der zweite Seufzer an diesem Abend. "Das ist nur vorübergehend. Bald ist das nächste BattleCity-Turnier und wenn das vorbei ist, dann hab ich wieder mehr Zeit für euch, versprochen."

"Das hast du vor dem letzten Turnier auch gesagt." Müde blätterte sie ihre Unterlagen durch. "So möchte ich nicht leben... als ewige Nummer zwei hinter deinem Job... deinem Chef..."

Für einen Augenblick herrschte angespannte Stille.

Dann blickte sie ihn endlich an und lächelte traurig. "Ich liebe dich, nach wie vor... aber ich werde erst einmal mit Kenji zu meiner Mutter ziehen. Ich brauche ein bisschen Abstand, du verstehst das hoffentlich."
 

Natürlich verstand Isono. Er verstand immer.

 

...

 

Herrgott, warum musste er nur so verständnisvoll sein? Warum fiel ihm nicht ein einziges plausibles Gegenargument ein? Wieso brachte er nur ein knappes Lächeln zustande? Glaubte er etwa tatsächlich daran, dass diese Trennung vorübergehend war?

So naiv konnte er doch in seinem Alter nicht mehr sein. Selbst mit Sonnenbrille identifizierte er die mysteriösen Unterlagen in den Händen seiner Frau mühelos als die Scheidungspapiere, die sie waren.

Doch seiner Zunge schien das egal zu sein. "Vielleicht wird es wirklich das Beste sein, wenn wir uns für eine Weile nicht sehen." Kurzer Seitenblick auf die gepackten Koffer, die gut versteckt im Wohnzimmer standen. "Ich habe noch etwas im Büro vergessen. Sag Kenji, dass ich ihn lieb habe und grüß deine Mutter von mir."

Bedächtig, jedoch ohne ernsthaft eine Antwort zu erwarten, wandte Isono sich ab und verließ die (noch) gemeinsame Wohnung, die er gerade erst betreten hatte.

 

Natürlich hatte er nichts im Büro vergessen. Er vergaß nie etwas und Kimiko wusste das genauso gut wie er.

Sie war eine intelligente und liebevolle Frau, aber einfach an den falschen Mann geraten. Doch woher hätte sie das damals wissen sollen, als sie seinen Antrag annahm? Als noch nicht einmal er selbst damit gerechnet hatte, je seine Stelle als Gozaburo Kaibas Sekretär zu verlieren, nur um danach der Personal Assistant dessen Adoptivsohns zu werden?

Wie hätte er ahnen können, was für ein Fulltime-Job die Betreuung eines minderjährigen Multimilliardärs sein konnte? Gut, es stimmte, er hatte den Jungen anfangs genauso wenig gemocht wie seinen Zigarre rauchenden Vormund... aber wer sollte es ihm verübeln?

 

 

Als Isono damals im Hause Kaiba anfing, war Seto 14, arrogant, großmäulig und pflegte in Gegenwart anderer Leute seinen kleinen Bruder herumzuschubsen und anzuschreien. Was sollte man von so einem Kind schon halten?

Nichts.
 

Mit dem Tod Gozaburos hörten diese Aktionen jedoch abrupt auf.

 

Das gesamte Konzept der KaibaCorporation wurde über den Haufen geworfen, Isono pro forma zum "gesetzlichen Vormund" dieses scheinbar völlig verzogenen Bengels erklärt und bekam vom Kaffee kochen bis hin zu diversen Papierkriegen mit dem Jugendamt sämtliche unangenehme Aufgaben aufgedrückt, die man sich vorstellen konnte.

 

In den wenigen freien Momenten, die ihm blieben, beobachtete er seinen Chef. Wartete auf die für andere Jugendliche "normalen" Ausschweifungen wie durchzechte Nächte, Parties, Mädchen... doch nichts davon trat ein.

Nein, Seto Kaiba stand punkt 6 Uhr morgens auf, trank seinen Kaffee, las die Zeitung, ließ sich von Rechts wegen für ein paar Stunden in der Schule blicken und fuhr anschließend ins Büro, um dort bis spät in die Nacht allein die komplette Leitung eines internatonalen Firmenimperiums zu übernehmen. Sein Personal Assistant begleitete ihn - außer in die Schule - bei diesem Tagesablauf von 7 bis 21 Uhr.

Abgesehen davon gab es nur eine Sache, die diesen Alltagstrott zu etwas machte, das es wert war, "Leben" genannt zu werden: Kaibas Spiele-Besessenheit. Egal, was es war, er musste es perfekt beherrschen und darin gewinnen. Jeder wurde für ihn zur Spielfigur und Mokuba bildete da keine Ausnahme.

 

Schmerzerfüllt dachte Isono daran zurück, wie oft er den Kleinen nachts in seinem Zimmer schluchzen gehört hatte und am nächsten Tag feststellen musste, dass er seinem Nii-sama erneut ein wenig ähnlicher geworden war und alles und jeden herumkommandierte.

Es sollte noch einiges geschehen, bevor die zwei sich endlich wieder näher kamen.

 

Inzwischen erlaubte sich der Ältere der beiden sogar ab und an ein knappes Lächeln in Gegenwart seines Bruders. Sie unternahmen wieder mehr zusammen.

 

Isono hatte diese interessante Entwicklung seines Chefs von Anfang an verfolgt und ihn - wie sollte es anders sein - mit der Zeit doch irgendwie ins Herz geschlossen. Letzten Endes war er schließlich nichts anderes als ein ganz normaler Jugendlicher, der keine Eltern hatte und kaum (bzw. nach eigenen Angaben sogar gar keine) Freunde... erst recht, seit der seltsame "andere Yugi" von dem so oft die Rede gewesen war, plötzlich aus sämtlichen Gesprächen, Aufzeichnungen und Datenbanken verschwunden war. Als hätte er nie existiert.

Ein schwaches Schmunzeln schlich sich auf die Lippen des Personal Assistant.

Ja, irgendwie hing er an seinem "Chefchen"... seinem Seto-sama...

 

Es hatte Züge einer Vater-Sohn-Beziehung, das schon, aber da war auch noch etwas anderes. Man durfte das nicht falsch verstehen, Isono liebte seine Familie und für das männliche Geschlecht hatte er sich bisher eigentlich nie groß interessiert... abgesehen von Kaiba.

Er blickte ihm öfter hinterher, als er es sich je eingestehen würde. Bewunderte ihn. Sorgte sich um ihn. Las ihm jeden erdenklichen Wunsch von den Augen ab...
 

Er sah diese kalte Wand aus Einsamkeit, die seinen Chef so oft umgab. Sah, wenn er mal wieder durchgearbeitet hatte. Wenn er sich leise murrend die Haare beiseite streifte und müde über das Gesicht fuhr, sobald er sich unbeobachtet fühlte.

Und jedes Mal verspürte er stärker den Wunsch, ihn wenigstens einmal in die Arme zu schließen - ob freundschaftlich oder "anders" spielte so gesehen keine große Rolle. Gut, vielleicht war es wirklich eine Art Verlie-... nein, Schwärmerei traf es eher. Wie auch immer, er hatte nie vorgehabt mit diesem kleinen Gefühlschaos - das ihn dazu brachte, sich ohne zu zögern auch noch in die hunderttausendste Überstunde zu stürzen - seine Familie zu zerstören.

 

 

Natürlich war er nicht in das Büro gefahren. Warum auch, wenn er einen Schlüssel für die Kaibavilla hatte?

Er wollte nicht daheim sein, wenn Kimiko den Jungen weckte und zusammen mit ihm fort ging.

 

Leise schloss Isono die Tür hinter sich und überlegte, ob er es wagen konnte, das Licht anzumachen. In diesem Haus standen 10 Gästezimmer leer, sein Chef würde nichts dagegen einzuwenden haben, wenn er es sich für eine Nacht in einem davon gemütlich machte. Wahrscheinlich würde er es sogar begrüßen, endlich mal wieder eine gebügelte Zeitung in den Händen zu halten, die nicht seine Finger beschmutzte.

Die restlichen Angestellten konnten sich derartige "Einbrüche" nicht erlauben, aber Isono genoss einen gewissen Sonderstatus - in irgendeiner Form zahlte sich langjährige Treue letzten Endes eben aus.

 

Schritte.

"Ist da jemand?"

 

"Ich bin es, Seto-sama."

 

"Isono?" Mit einer Tasse Kaffee in der einen und einem trockenen Toast in der anderen Hand trat Kaiba aus dem Schatten der Küche in das hereinfallende Mondlicht. Stirnrunzelnd musterte er seinen Assistenten. "Was machst du hier?"

Der Ältere verbeugte sich entschuldigend. "Verzeihen Sie die späte Störung, Seto-sama. Ich- ... wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gerne in einem der Gästezimmer übernachten."

"Es macht mir nichts aus."

"Vielen Dank, Seto-sama."

Der junge Firmenchef war gerade im Begriff weiterzugehen, hielt jedoch plötzlich inne und wandte sich noch einmal um. "Die Dienstmädchen sind alle schon nach Hause gegangen, du musst dir das Zimmer selbst herrichten."

"Das ist kein Problem. Noch einmal vielen Dank."

 

Für einen kurzen Augenblick herrschte Stille, die nur von dem fernen Geräusch eines vorbei fahrenden Autos gestört wurde.

 

"Verzeihen Sie die Frage, Seto-sama, aber arbeiten sie etwa noch?"

Ein knappes, bereits wieder geistesabwesendes Nicken.

Isono versuchte angestrengt, die leichte Besorgnis in seiner Stimme zu unterdrücken. "Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, Seto-sama... nur halte ich es für ungesund, in Ihrem Alter so wenig zu schlafen. Dauerhafter Schlafmangel schwächt den Organismus und macht anfällig für Krankheiten."

 

Erneut war es ruhig.

 

Schemenhaft erkannte der Ältere, wie der Mund seines Chefs sich kurz zu einer Antwort öffnete, sich dann jedoch abrupt unverrichteter Dinge wieder schloss. Man sah Kaiba an, dass er nicht genau wusste, was er darauf erwidern sollte. Schließlich war ein leises, wenn auch etwas perplex klingendes "Danke", das den Weg nach draußen fand - auf was es sich allerdings bezog, blieb schleierhaft.

Scheinbar war Isono nicht der einzige, den diese nächtliche Begegnung verwirrte. Trotzdem war er es, der zuerst versuchte, das Thema auf etwas anderes zu lenken. "Ist Mokuba-sama schon zu Bett gegangen?"

Schulterzucken. Erleichterung? "Er übernachtet bei einem Klassenkameraden."

"Wenn Sie erlauben, mache ich Ihnen einen neuen Toast."

 

Sofort bröckelte die eben erst zurückerlangte Selbstsicherheit in Kaibas Miene und ließ erneut einen gewissen Grad an Verwirrung durchscheinen. "Was?"

 

Es fiel dem Assistenten wirklich schwer, sein Entzücken über diese Reaktion zu verbergen. "Ihr Toast. Er ist schwarz. Wenn Sie erlauben, mache ich Ihnen einen neuen."

Kopfschütteln. "Unnötig."

"Kann ich Ihnen dann bei der Arbeit assistieren, jetzt, wo ich schon einmal da bin?"

"Uhm, nein, schon-"

"Verzeihen Sie meine Aufdringlichkeit, Seto-sama. Ich hätte nur ein schlechtes Gewissen dabei, mich in mein Bett zurückzuziehen, während Sie noch arbeiten."

"Unnötig. Schlaf gut, wir sehen uns morgen." Mit diesen hastigen Worten wandte der Jüngere sich zum Gehen und steuerte zielsicher auf die im Dunkeln liegende Treppe zu.

"Ihnen auch eine gute Na-"

 

Klirren und zischendes Fluchen unterbrachen Isono. Sofort eilte er zu seinem Chef. Er musste nicht viel sehen können um zu wissen, dass dieser gerade seine Tasse hatte fallen lassen. Um doch etwas mehr erkennen zu können, setzte er die Sonnenbrille ab, legte sie an den Rand einer der Treppenstufen und kniete sich dann vor das nach Kaffee duftende Scherbenhäufchen. "Gehen Sie besser ein Stück beiseite, Seto-sama. Ich möchte nicht, dass Sie sich verletzen."

Der junge Firmenchef nickte. Aus den Augenwinkeln bemerkte Isono, wie albern Kaiba sich scheinbar vorkam; von dem Toast in seiner Hand war nicht mehr als ein zusammengepresster Krümelhaufen übrig und sein Blick wanderte leicht verloren durch die Dunkelheit.

Gegen seinen Willen musste der Ältere lächeln.

Sorgsam sammelte er alle Scherben ein, erhob sich und brachte sie in die Küche. Anschließend kehrte er zurück und fuhr noch einmal prüfend über die "Unfallstelle".

"Bis auf einen braunen Fleck dürfte nun nichts mehr da sein. Soll ich Ihnen einen neuen Kaffee machen, Seto-sama?"

Kopfschütteln. "Ich... mache sowieso gleich Schluss."

"Dann wünsche ich Ihnen eine gute Nacht, Seto-sama." Gerade wollte der Assistent sich abwenden, als...

"I...sono?"

Er drehte sich noch einmal um. "Ja, Seto-sama?"
 

Es war ein seltsamer Anblick, als der Jüngere seinen Toast einfach fallen ließ und ungewohnt zögernd näher kam.

Ein seltsames Gefühl, als er seine Hand unsicher auf Isonos Schulter legte.

Sein Gesicht sich langsam und stockend dem seines Gegenübers näherte, das nicht anders konnte, als den Atem anzuhalten.
 

Schließlich berührten die Lippen der beiden sich, vorsichtig wie ein Windhauch. Flüchtig und doch fast eine halbe Ewigkeit... Bis Kaiba sich plötzlich wieder von dem anderen löste und - den Blick abgewandt - mit zitternder Hand seinen Mund berührte. Ein tonloses Hauchen entfuhr ihm. "Es... ich..." Schon hatte er auf der Hacke kehrt gemacht und wollte flüchten, kam jedoch nicht sonderlich weit, da Isono seinen Unterarm fest umklammert hielt und auch nicht im Entferntesten daran dachte, ihn loszulassen.

"So können Sie mich nicht stehen lassen, Seto-sama."

Ein hilfloses Beben durchfuhr den Körper des Jüngeren, der verzweifelt versuchte wenigstens einen kleinen Rest seiner Selbstbeherrschung aufrecht zu erhalten.

 

Ohne auf eine Antwort zu warten, zog Isono seinen Chef wieder zu sich und küsste ihn noch einmal. Diesmal heftiger. Fordernder. So lange hatte er ihm gedient, hatte ihn nie berühren dürfen und jetzt sollte er sich mit einem zaghaften Kuss zufrieden geben, wo doch die Chance auf mehr bestand?

Die eben noch schreckgeweiteten Augen des jungen Firmenchefs schlossen sich langsam und einen kurzen Augenblick später begann er schließlich, den Kuss zu erwidern - erst vorsichtig, dann leidenschaftlicher. Wagte schließlich den nächsten Schritt und leckte prüfend über die Lippen seines Assistenten. Weich... was hatte er auch erwartet?

Sanftes Stupsen, beide Zungen berührten sich kurz und das leicht erschrockene Zurückweichen der einen nutzte die andere, um ungehindert in das fremde Territorium vordringen zu können. Erkundete es neugierig und strich schließlich beruhigend und zugleich fordernd über ihre Kontrahentin.

Ein leises Seufzen rutschte dem Jüngeren heraus und er klammerte sich Halt suchend an Isono, der schützend einen Arm um ihn legte und ihn dabei vorsichtig gegen die Wand bugsierte. Ihm noch näher kam.

Aus dem Seufzer wurde ein leichtes Keuchen.

 

Längst hatten Kaibas sonst eher ungesund blasse Wangen einen nahezu leuchtenden Rot-Ton angenommen und wurden, wie der Rest seines Körpers auch, von einem hauchdünnen Schweißfilm überzogen. Die zitternden Hände fuhren unsicher über die Brust des Älteren, suchten und fanden schließlich die Knöpfe seines Hemdes, öffneten sie ungeschickt...
 

Und noch immer hatten die Lippen der beiden sich nicht voneinander gelöst, nun, da der Jüngere die Herausforderung angenommen und sich auf das Zungenduell eingelassen hatte. Gierig sog er jedes noch so feine Keuchen des anderen in sich auf, driftete selbst in ein kurzes Aufstöhnen ab, als sein Schritt unbeabsichtigt das Bein des Älteren streifte. Dieser hielt für einen kurzen Augenblick inne, strich dann aber entschlossen über die Taille seines Chefs und ließ schließlich die Hand unter dessen Pullover verschwinden. Fuhr sanft über seinen Rücken, nach vorn, über die Brust... passierte kurz das Kartenmedaillon des Jüngeren, ließ aber sofort wieder davon ab, da es in die Rubrik "Sperrgebiet" fiel.

Stattdessen glitt seine Hand weiter abwärts, erneut über die Taille, den Oberschenkel und wanderte an dessen Innenseite schließlich wieder aufwärts. Mit jedem Zentimeter, den sie sich ihrem Ziel näherte, nahm Kaibas Zittern zu, ebenso sein schwaches Keuchen. Schließlich legte sie sich direkt auf die inzwischen kaum noch zu übersehende Beule in seiner Hose und entlockte ihm ein erstes richtiges Stöhnen. Ließ ihn den Kuss unterbrechen und hektisch nach Luft schnappen. Seine Beine gaben nach und mit dem Rücken zur Wand rutschte der junge Firmenchef nach unten, immer noch in der schützenden Umarmung Isonos, der vor ihm in die Knie ging, ihm einen zärtlichen Kuss auf die Stirn gab und selbst auch seine liebe Mühe mit der Sauerstoffzufuhr hatte.

 

Trotzdem gelang es ihm, nach langer Pause wieder etwas zu sagen - wenn auch mit eher gepresster Stimme. "Wenn... Sie nicht wollen oder ich Ihnen irgendwie weh tue, dann sagen Sie es bitte." Den Zusatz, dass ihm des weiteren jegliche Erfahrung im derartigen Umgang mit anderen Männern fehlte, verkniff der Assistent sich geflissentlich.

Doch auch ohne diese Anmerkung versteifte sein Chef sich plötzlich und wandte beschämt den Blick ab.

"Seto... sama?"

"I-ich..." Ein kurzes Schlucken. "Ich kann das nicht. Hören wir auf."

Isono seufzte lautlos und strich dem Jüngeren sanft über eine der noch immer geröteten Wangen. "Wie Sie wünschen, Seto-sama."

Ein leises Zucken umspielte Kaibas Lippen, als er den Blick des anderen kurz erwiderte und dann fasziniert beobachtete, wie seine Finger ungewohnt zaghaft über das Gesicht seines Assistenten fuhren. Noch nie hatte er einen anderen Menschen so angefasst...

Ein flüchtiger Kuss auf den Mund, gefolgt von der leisen Stimme Isonos, der sich nun wieder erhob. "Seto-sama, ich würde genauso gern hier sitzen bleiben wie Sie, aber Sie müssen morgen zur Schule und sollten deshalb langsam zu Bett gehen."

Der Jüngere nickte abwesend und ließ sich aufhelfen. "Ja... sollte ich wohl..." Kopfschütteln. Beinahe so distanziert wie immer blickte der junge Firmenchef plötzlich seinen Assistenten an und richtete dabei mit einer flüchtigen Bewegung seine Sachen. "Gute Nacht, Isono. Bis morgen früh."

"Gute Nacht, Seto-sama."

Ein wenig wackelig auf den Beinen verschwand Kaiba schließlich in der oberen Etage, unter dem wissenden Blick seines Persönlichen Assistenten.

 

Heute Nacht würde sein Chef sich wohl noch einmal selbst um sein "Problem" kümmern... aber das nächste Mal...

 
 

-ENDE-



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Blanche7
2014-03-03T19:25:53+00:00 03.03.2014 20:25
Gefällt mir.
Von:  jyorie
2013-08-06T21:37:54+00:00 06.08.2013 23:37
Hey ^_^

Seto x Roland – ein coole Idee eigentlich :D

Da wurden beide ja ganzschön überwältig, ob Roland es auch hätte so weit kommen lassen, wenn er nicht gerade zuhause den Scheidungsfall hätte und das wenn er nächstes Mal nach hause kommt ein leere Wohung vorfindet. Vielleicht hat er in diesem Moment genau wie Seto einfach etwas halt gebraucht.

Du hast es schön geschrieben, wie sich die beiden näher gekommen sind und auch wie Isono seinen Schützling davor bewahrt hat weiter zu gehen.

Hat mir gefallen dein OS.

CuCu Jyorie


Antwort von:  Jien
18.08.2015 23:22
Das mag ich an Umis Geschichten (bisher) so - viele dieser Situationen entstehen halt genau aus einer Verkettung von Ereignissen, und es wird nicht ewig dran rumdiskutiert oder analysiert, ob das jetzt richtig/falsch/blaukariert... ist. Man begleitet einen oder mehrere Charaktere auf ihren Gedankengängen während die Geschichte passiert, ohne dass es ins seifenopermäßige Drama abgleitet.
Es sind Momentaufnahmen, die so entstehen könnten, aber nicht müssen. Es wird kein Anspruch auf canon erhoben, das macht es so unkrampfig.
Von:  LumCheng
2011-06-04T10:07:43+00:00 04.06.2011 12:07
Jaja, ABER das nächste Mal...!!

Meeehh, hast du dir Fic ausgebaut? Kann mich nich erinnern, dass das Rumgemache damals auch so ausführlich war *snicker*
Maaan, Roland is so heiß ;_;
Und ich hab doch irgendwo noch ne Fortsetzung Rumfliegen... mit Runterholen oder so *lol*

Also: Ich brauche mehr Rrrrroland ;_;
*mich in dein Bein festbeiß* XD <3
Von:  Chai-Cherry-Tea
2011-01-16T22:35:07+00:00 16.01.2011 23:35
Ist das toll ^.^ hat mir wirklich gut gefallen. Die Idee ist klassen, nur fände ich mehr Absätze besser, damit wäre die ff übersichtlicher. Ansonsten: große Klasse :D

*Roland-Fähnchen-wink*


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