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Chronicles

Rose & Scorpius
von

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two

Eine stumme Träne perlte ihr gleich einer Erlösung über die taube Wange, als die Tür hinter ihr laut ins Schloss fiel und aussperrte, was geschehen war, ein vergebener Versuch, sich vor dem Bösen zu schützen, wo sie doch am besten wusste, wie wenig man sich wirklich dagegen wappnen konnte. Normalerweise fürchtete jeder Zauberer und jeder Muggel ihrer Zeit die Nacht, doch für sie entpuppten sich die frühen Morgenstunden, wenn man unachtsam würde, mürbe, schläfrig, leichtsinnig, als eigentliche Gefahrenquelle. Als Auror versuchte man stets, sich in die Handlungsweise ausgewählter Todesser zu verstricken, zu verstehen, was sie bewegte und welche Logik ihren grauenvollen Taten zugrunde lag. Man musste versuchen, die Mörder zu verstehen, denn nur so war man in der Lage vorbeugend zu handeln und Menschen zu beschützen. Alice war es jedoch mittlerweile Leid, ihr Leben darauf auszurichten, das Böse zu bekämpfen. Sie verband mit dem Beruf gleichsam, auch Menschen zu retten. Doch in letzter Zeit rannen ihr die Leben durch die Finger, ohne dass sie allzu viel hatte entgegensetzen können. In solchen Momenten dachte sie ans Aufhören.

Eine zweite Träne rollte sich einen Weg über ihr Gesicht, als sie in dem dunklen Flur verharrte und die Geschehnisse der vergangenen Stunden ihre Sinne zu überfluten drohten. Alice verspürte das Bedürfnis, sich den Schmutz und das Blut von der Seele zu waschen, doch schob sich in jenem Moment ein Gefühl in ihr Bewusstsein, das sie ablenkte. Vorsichtig setzte sie ihren Weg über den Dielenboden fort und stieß ganz sacht an die Tür zum Wohnzimmer, in das sie wachsam hineinspähte, ehe sich ihre Glieder entspannten und ein erleichtertes Seufzen über ihre Lippen rann.
 

»Wir müssen reden«, sagte Albus ruhig und Alice bemerkte argwöhnisch, dass er es vermied, sie anzusehen, sondern stattdessen gelassen an dem großen Fenster lehnte und die Straße beobachtete. Ein ungutes Gefühl schlich sich in ihr Herz. »Ja«, hauchte sie matt und blieb benommen mitten im Raum stehen. Manchmal war sie sich nicht mehr sicher, jegliche Dinge ihres Lebens betreffend – ihren Job, ihre Beziehung, selbst bei ihren Freunden. Endlich drehte er sich zu ihr um und Alice sah Sorge über sein Gesicht huschen, als er die wenigen, doch verdächtigen Spuren auf ihren Wangen bemerkte.

»Was ist passiert, Alice?«, fragte er alarmiert und durchquerte den Raum, bevor er ihr Gesicht in seine Hände nahm. Alice klammerte sich daran fest und mit einem Mal stürzten alle Mauern, die ihr Kopf hochgezogen hatte, ein, bis sie nur noch haltlos schluchzen konnte und sich gleichwohl dafür schämte. Sie verlor nicht oft die Kontrolle, jedenfalls nicht so.

»Sie haben Bobbin entführt«, sprach sie laut aus, was sie zu verdrängen versucht hatte und in Albus Augen spiegelte sich ihr eigenes Leid wieder. Er schüttelte langsam den Kopf und beinahe spürte sie, wie er sich beherrschen musste. Ein Zittern rann durch seinen Körper, doch er schluckte jedes Anzeichen eines unkontrollierten Geistes hinunter.

»Es ist nicht deine Schuld, hörst du? Mach dir keine Vorwürfe wegen dem, was passiert ist.« Alice Blick verlor sich und sie bemerkte kaum, wie Albus sie in den nächsten Sessel drückte und dann einen Patronus heraufbeschwor, der seinen Vater alarmierte. Als ihr Körper in die Sanftheit der Kissen gezogen wurde, erklomm ihre Kehle eine unheilvolle Übelkeit. Das wäre nicht passiert, wenn sich die Dinge nicht so grausam verändert hätten! Wenn sie noch immer ihr altes Team hätte, dann wäre das nicht geschehen. Mit Sicherheit. Ihr altes Team, das waren Al, Scorpius und sie gewesen. Bis beide aufgestiegen waren in den Spezialdienst, der vorgesehen hatte, dass Scorpius in den USA korrespondierte und Albus den britischen Premierminister beschützte. Das Ministerium hatte Alice schlicht dafür vorgesehen, ignorante Anfänger auszubilden. Zwei der Schlimmsten, die auf die Namen Tony Wood und Lysander Scamander hörten, hatte man schließlich in ihr Team beordert. Hätte Alice ein Mitspracherecht gehabt, diese Flubberwürmer hätten keine einzige Prüfung bestanden! Aber in Zeiten wie diesen nahm das Ministerium, was es kriegen konnte. Und sie musste sich dem fügen, wie jeder beschissenen anderen Sache auch. Manchmal dachte sie ans Aufhören. Ohne Aufforderung begann sie ihrem Freund alles zu erzählen.

»Ein Spion hat unserer Zentrale letzte Woche gesteckt, dass den Todessern langsam das Gestaltwandlergift ausgeht. Viele dieser Zutaten sammeln sie sich in anderen Ländern zusammen, doch für die seltenen Hörner eines Einhorns und deren Verarbeitung ist unser Bobbin bekannt.« Albus nickte, doch er sah sie nicht an. Der Familie Bobbin gehörte schon seit Generationen die Apotheke in der Winkelgasse. »Bobbin hat sich große Sorgen gemacht, weshalb Scamander, Wood und ich die letzten Nächte Wache gehalten haben. Jedenfalls … heute morgen kamen sie dann.« Unwillkürlich erschauerte sie und ballte die zierlichen Hände zu Fäusten. »Wir waren ihnen unterlegen, jedenfalls hatte ich es irgendwann mit zehn Todessern zu tun, weil die Flubberw… Scamander und Wood sich schnell ausgeklinkt haben. Ich hatte keine Chance. Sie haben den Laden leergeräumt und Bobbin entführt«, schloss sie niedergeschlagen.

»Warum haben sie ihn entführt?«, stellte Albus die Frage, welche ihr selbst keine Ruhe mehr ließ. Alice hatte eine schwerwiegende Vermutung, doch allein der Gedanke an die bloße Möglichkeit hinterließ schon einen bitteren Geschmack auf ihrer Zunge. Sie vergrub resignierend den Kopf in den Händen. Wenigstens hatten sie Bobbins Frau und seine Kinder verschont, das war es, wofür sie dankbar sein sollte. Aber sie hatten ihn verschleppt!

»Die Todesser haben ihre Beute anders sortiert als sonst. Normalerweise kippen sie alles zusammen und hauen wieder ab. Doch heute Morgen hatte das Ganze ein System, Al. Zwei Säcke, in dem einen waren die Hörner und etwaige andere Zutaten, wie es Bobbin erwartet hat, aber in den anderen füllten sie seine beruhigenden Mixturen und Tränke.«

Alice warf Albus einen bedeutungsschweren Blick zu, doch der Potter kräuselte nur nachdenklich die Stirn und rieb sich das Kinn.

»Ich hab die Vermutung, dass sie das ganze Zeug und Bobbin nur aus einem Grund mitgenommen haben«, flüsterte sie leise und schwang kraftlos ihren Zauberstab durch die Luft. Ein Buch befreite sich aus dem riesigen Bücherregal und flog in ihren Schoß. Alice schlug es auf und zeigte dann Albus eine Seite in dem Kräuterkundebuch, die ihm begreiflich machen sollte, worauf sich ihre Theorie stützte. Doch offenbar hatte der Potter jegliches Wissen bezüglich Zaubertränken und Kräutern nach der Schule gelöscht.

»Vielleicht ist sie schwanger, Al. Das würde die Mitnahme aller anderen speziellen Mixturen erklären. Sie kennt Bobbin gut, er ist ihr sicherlich angenehmer, als wenn die Todesser einen x-beliebigen Heiler angebracht hätten. Bobbin versteht sein Fach«, murmelte sie vorsichtig und sah, wie aus seinem Gesicht jegliche Farbe wich.

»Und ich Gnom schicke meinem Vater die Nachricht, dass er sofort herkommen soll!«, rief Albus bestürzt und die Vorstellung, seinem Vater neuerlichen Kummer zu bereiten, trug nicht zum Wohle seiner Gesichtsfarbe bei. Alice seufzte und schlug das Buch rasch zu.

»Das ist nur eine Vermutung«, wiederholte sie und stand dann auf, nur um ihn auf die Couch zu schubsen und sich auf ihn zu legen. »Aber brillant.«

Er hielt sie fest und Alice schloss versuchsweise die Augen, nur um schon bald zu spüren, wie ihre Sinne ihr entglitten.

»Ich muss dir noch was sagen«, flüsterte Albus abrupt und riss sie aus dem verführerischen Schlummer. Bei Dumbledores Grab! Wieso konnte ihr niemand auf der Welt Ruhe gönnen?

»Was?«, knurrte sie launisch. Wenn das Folgende nicht wichtig wäre, dann würde sie ihn- »Hab Avery getötet und nun steht auf meinen Kopf höchstwahrscheinlich die freie Jagd. Du hast nicht zufällig die Todesser draußen bemerkt?«

Alice riss den Kopf hoch und blickte ihm nur ungläubig in die grünen Augen. »WAS?«, keifte sie hysterisch und wollte schon aufspringen, doch er hielt sie zurück und zog sie nur fester in seinen Griff. Alice‘ Nasenflügel bebten gefährlich, als er sein charmantestes Potter Lächeln aufsetzte – sie wusste genau, was folgen würde. »Ich liebe dich, Alice.«

»Scher dich zum Teufel, Potter«, erwiderte sie zähneknirschend, doch jeglicher Versuch, sich zu befreien, misslang ihr kläglich. Bis ihre Glieder erschlafften und ihre Wut verpuffte. Sie war einfach zu müde, da tat es eine Extraportion Adrenalin auch nicht.

»Und was machen wir jetzt?«, fragte sie gereizt, doch anstelle ihr zu antworten, verschloss er seine Lippen mit ihren.
 


 


 

~
 


 

Scorpius Malfoy hatte sie unzählige Male gefragt, ob sie ihn heiraten wolle. Okay, dreimal, doch selbst das erwartete man nicht von einem Malfoy, der evolutionsmäßig keine Niederlagen verkraftete. Aber irgendetwas in ihr hatte sie stets davon abgehalten, einfach ja zu sagen. Nicht weil Rose ihn nicht liebte, nein, vielleicht weil sie ihn zu sehr liebte. Jedenfalls entspräche diese Variante ihrer weasley’schen Logik, bedachte man, dass sie in Liebesdingen stets falsch entschied. Rose betrachtete eingehend ihr Glas mit Elfenwein, ehe sie den Alkohol in einem Zug hinunterkippte. Mittlerweile lag die Möglichkeit nicht mehr fern, dass sie allein sterben würde, was ihr in anderer Situation eine Warnung gewesen wäre, doch endlich den alkoholischen Getränken zu entsagen, die ihre Wirkung mit der prallen Mittagssonne auf malfoy’scher Terrasse noch schneller entfalteten – doch nicht an diesem Tag. Wenn sie sich blamierte, dann richtig. Ohnehin hatte sie schon verloren, wie sie fand, immerhin saß sie an dieser ellenlangen und zumal leeren Tafel ausgerechnet ihrem … Exfreund (das alles widerte sie an und kam ihr ganz und gar falsch vor) gegenüber, der offensichtlich - sie beobachtete ihn genau, denn sie war masochistisch veranlagt – nur noch Augen für Rachel Silverstone hatte. Ganz zu Draco Malfoys Freude, wie dieser bewies, indem er der jungen Frau großes Interesse zuteil werden ließ. Rose war immer die gewesen, die Draco noch mehr zur Weißglut gebracht hatte als seine eigene Tochter, indem sie schlichtweg war wie sie nun einmal war. Rose Weasley. Das allein war schon falsch, wenn man ihren Namen und die ewige Feindschaft ihrer Familien bedachte, die sich seit Linas Geburt jedoch zunehmend entspannt hatte. Lina war ihr Puffer gewesen, hatte Draco gezähmt und manches Mal hatten sie sogar alle gemeinsam lachen können. Rose glaubte jedoch, dass ihre langsam tauende Beziehung zu Draco mit Rachel wieder eingefroren war. Denn Rachel war die Rose 2.0 – erfolgreich, stilvoll, charmant und ohne neun Monate Schwangerschaft. Mit rotem Haar und einer unverschämt grazilen Silhouette. Aus Bitterkeit fand auch der nächste teure Tropfen Elfenwein in Rose‘ Kehle, woraufhin Astoria ihr unter dem Tisch einen kräftigen Tritt verpasste und einen Blick, der selbst Voldemort Respekt eingeflößt hätte. Dementsprechend bemühte sich Rose, nicht weiter in Depressionen zu verfallen, sondern dem Gespräch etwas mehr ihrer Aufmerksamkeit zu widmen.
 

»Sie haben ein wunderschönes Anwesen. Ich kann Scorpius‘ Schwärmerei wirklich vollends verstehen, Großbritannien ist traumhaft.« Rose schluckte und verbiss sich die Frage, ob Rachel denn auch von den Terroranschlägen wusste, mit denen man jeden Tag rechnen musste und die Großbritannien neuerdings in der Welt in einem ganz anderen Licht erstrahlen ließen. Und sie verbiss sich gleichwohl altklug darauf hinzuweisen, dass Malfoy Manor nicht gleich Großbritannien war. »Mir gefällt die Idylle hier am besten«, sagte Imogene ungewohnt höflich und lächelte Rachel über den Tisch hinweg freundlich an, was diese beinahe erleichtert zur Kenntnis nahm. Rose allerdings kannte Imogene besser. Und Scorpius auch, wie er offenbarte, als er gar überrascht, wenn auch wartend eine Augenbraue hob und die Augen von Rachel nahm, um sie skeptisch auf seine Schwester zu richten.

»Ich meine, hier ist es so ruhig. Keine Bombardements wie in London, kein Leichengestank und keine zwielichtigen Gestalten. Hier gibt es kein Elend oder Blut von Opfern, das vom Himmel regnet, weil die Todesser sich einen Spaß erlauben. Hier gibt es auch keine Muggelverbrennungen oder diese schweißige Hitze, die in dir hochkocht, wenn dich Todesflüche verfolgen. Malfoy Manor ist nicht Großbritannien, Rachel«, beendete Imogene nachdrücklich und Scorpius räusperte sich und schenkte ihr einen feindseligen Blick.

»Du machst Lina Angst«, sagte er mit gefährlichem Unterton, doch Imogene zuckte nur mit den Schultern.

»Falsch. Deine Tochter ist nämlich mit der Realität vertraut, wir schummeln ihr keine heile Welt vor, nur weil sie noch klein ist! Was du wüsstest, wenn du nicht ständig nach Amerika gereist wärst, um … ja, was eigentlich? Frauen aufzureißen?« Imogene wusste seit jeher, wie sie ihren Bruder am besten provozierte und manches Mal, so fand Rose, ging sie dabei zu weit. Die Luft knisterte gefährlich während des folgenden stumm ausgetragenen Blickkrieges und schließlich war es Rose selbst, die sich mit einem Seufzen erbarmte, den Streit zu schlichten.

»Also ich finde die USA viel beeindruckender als Großbritannien. Auf welcher Schule warst du, Rachel?«, fragte sie entgegenkommend und zwang sich zu einem strahlenden Lächeln. Wieder rann sichtbare Erleichterung über das unverschämt schöne Gesicht mit dem Porzellanteint, bevor Rachel antwortete, nicht ohne jedoch Imogene dabei zu mustern. Und für einen Moment war es Rose, als mische sich in Rachels Blick neben der Neugierde auch eine gewisse Feindseligkeit. Dabei passte ein Hang zur Animosität so rein gar nicht in Rachels Erscheinung.

»Ich war in Bellerbys, habe aber auch ein Jahr in Salem in Deutschland verbracht. Danach habe ich in New York Internationale Beziehungen zwischen den Zauberergemeinschaften studiert und mein Wissen auf die Beziehungen unserer Gemeinschaft zu denen der Muggel spezialisiert, um in diesem Bereich arbeiten zu können. Das Ministerium hat mich allerdings dem Internationalen Büro für Magisches Recht empfohlen, in dem ich nun vorläufig arbeite. Ich fürchte, in diesem Bereich sind ein paar Reformen nötig.« Rachel verdrehte die tiefseegründen Augen und Rose schluckte, obgleich sie registrierte, dass wenigstens die Augenfarbe nicht mit ihrer übereinstimmte. Jenes besagte Büro hatte ihre Mutter vor langer Zeit eigens reformiert, selbst wenn sie heute in einem anderen Bereich des Zaubereiministeriums arbeitete – Reformen im Magischen Recht kamen immer auf den Tisch ihrer Mutter. Es stand ganz außer Frage, dass Hermione es Rachel schön schwer machen würde, insofern ihre verzweifelte Tochter nur darum bat. O ja, vielleicht war das teuflisch, aber Rose genoss den Gedanken enorm.

»Die Ausbildung in New York ist nur den Besten vorbehalten, die gleichsam noch die nötigen Galleonen besitzen«, sagte Draco Malfoy beeindruckt, »aber die Silverstones gehören in Amerika seit Urzeiten zur Elite, also wem sag ich das?« Rachel lachte glockenhell auf und Rose unterdrückte den Drang, einen unglaubwürdigen Blick mit Imogene zu tauschen, die das mit ziemlicher Sicherheit auch als lächerlich einstufte. Draco Malfoy hatte jemanden außerhalb seiner Familie (Rose gehörte nicht zur Familie) gefunden, den er leiden konnte. Bei Merlins Barte!

»Ich habe mich immer sehr angestrengt und die Schule als auch das Studium mit Bestnoten beendet. Ich habe mich nicht unterkriegen lassen und auf jeglichen Spaß verzichtet. Der Buddhismus hat mir dabei ungemein geholfen. Allgemein das Interesse an Muggeln – ohne geht es nämlich nicht. Es war nicht einfach, aber wenn ich etwas will, dann lasse ich mich nicht von meinem Ziel abbringen bis ich es endlich erreicht habe. Dafür geht eine Silverstone schon mal aufs Ganze.« Rose glaubte eine unterschwellige Drohung aus diesen Worten herauszuhören. Nichtsdestotrotz konnte sie nicht anders, als zunächst Rachel selbst und dann Scorpius einen langen Blick voller Ungläubigkeit zu schenken.

»Im Kindergarten haben wir dafür einen Namen-«, schaltete sich Lina unvermittelt in die Konversation mit ein, »wir nennen das Streber.«
 

Daraufhin legte sich für einige Sekunden eine Grabesstille über den Tisch, bis Imogene ungehalten losprustete und Rose nicht anders konnte als aus Müdigkeit und Trunkenheit und verletztem Selbstwertgefühl mit einzustimmen. In diesem Moment war sie noch stolzer auf ihre Tochter als ohnehin schon. Astoria schmunzelte, während Draco offenbar das erste Mal registrierte, wessen Tochter seine Enkelin war. Rose vermutete, dass er dem Fauxpas eines Kleinkindes auf die Weasleygene schob. Rachel wirkte im ersten Moment verwirrt, erwiderte dann jedoch Scorpius‘ Grinsen. Etwas, das Rose‘ Herz splittern ließ. Nur ganz leicht, aber nachhaltig.

»Wie lange seid ihr nun eigentlich schon zusammen?«, fragte Astoria um das Thema zu wechseln und mit einem gar hoffnungsvollen Unterton in der Stimme, der Rose an den Plan erinnerte, den die Malfoy ausgeheckt hatte und der darauf abzielte, dass Rose Scorpius ihre Gefühle gestand. Und dass sie es noch einmal versuchen wolle. Einen Teufel würde sie! Eher begebe sie sich freiwillig in Mephistos Hände!

»Wir haben uns kurz vor Weihnachten kennengelernt und es hat sofort gefunkt«, erzählte Rachel strahlend und Rose stockte der Atem. Ihre Augen huschten zu Scorpius und einen kurzen Moment strich sein Blick auch über sie, was genügte, um Rose zu ermöglichen, darin zu lesen. Und was sie sah war Unbehaglichkeit. Ertappt! Wut flammte in ihr auf, als ihr mit einem Mal die gnadenlose Mittagssonne auf die blanken Arme stach … sie hatten August! August! Und dieser Ork von einem Malfoy hatte seine Sabberhexe im letzten Dezember kennengelernt? Vor Weihnachten? Bevor… -

»An Weihnachten war Papa aber bei uns und hat in Mamas Bett geschlafen«, piepste Lina und zog die Augenbrauen hoch, als hätte sie Rachel einer Lüge überführt. Alle Anwesenden erstarrten unisono, nur Imogene verschluckte sich an einem Lachspastetchen und bekam einen Hustenanfall, in den sich jedoch immer wieder ein Lachen mischte.

»Wir haben uns davor kennengelernt«, betonte Rachel langsam und ihre Stimme verlor sich. Sie betrachtete Lina einige Augenblicke lang, ehe sie lächelte. »Du bist witzig. Wir werden bestimmt viel Spaß haben. Möchtest du deinen Dad und mich nicht mal besuchen kommen? Dann könnten wir in den Zoo gehen?«

Lina blinzelte skeptisch, ehe sie fragend den Kopf zu Rose drehte und offenbar deren Reaktion abwartete. Rose wiederum, die kurz vorm Explodieren stand und mit dem Gedanken spielte, Scorpius zu avadan, bemühte sich um ein nonchalantes Gesicht, als sie den Blick ihrer Tochter spürte.

»Wenn du darauf Lust hast, dann kannst du das tun, Lina«, sagte sie lächelnd und die Kleine seufzte, ehe sie zu Rachel zurückblinzelte.

»Ja, den Zoo mag ich. Aber ich habe auch Verpflichtungen im Kindergarten. Du als Streber müsstest das wissen«, sagte Lina ernst und Rose gab ihrem kleinen Glücksbringer einen Kuss. Wenn sie Lina nicht hätte - Scorpius Malfoy wäre ein toter Mann.
 

»Ich will das ganze Szenario ja nicht sprengen«, schaltete sich Imogene ein, ehe Rachel höchstwahrscheinlich ihrer Freude über Linas Aussage wortreich kund getan hätte, »aber dass James nicht gekommen ist, beunruhigt mich. Und dass auch sonst keiner der Aurorenzentrale hier ist, lässt mich einfach mal schließen, dass irgendwas vorgefallen ist, also bitte Mum!«

»Aber das hat doch nicht zwangsläufig zu bedeuten, dass- «, setzte Astoria an, doch Scorpius unterbrach sie.

»Wahrscheinlich hat sie Recht, Mutter. Ich sollte auch mal im Hauptquartier vorbeischauen, außerdem muss ich mit Al sprechen.«

»Apropos Al – der hat Dreck am Stecken«, verkündete Imogene schlicht, als sie sich anmutig erhob, und für einen kurzen Moment sah Rose Sorge in Scorpius Blick aufflackern. »Er hat Avery gekillt.«

Rose verschluckte sich an dem letzten Tropfen Elfenwein und blickte entgeistert zu der jungen Malfoy empor.

»Und das erzählst du erst jetzt?«, rief sie empört, doch Imogene schenkte ihr nur einen Blick, der die junge Weasley wissen ließ, dass sie mit den Neuigkeiten an anderer Stelle nicht besser hätte umgehen können. (Zum Beispiel als sie die Vorstellung ihres Exfreundes mit einer Neuen beinahe wahnsinnig gemacht hätte, obgleich dem noch kein Abbruch getan war.)

Imogenes Gefluche schallte klar und deutlich durch Malfoy Manor, als die junge Hexe ihrem Ärger darüber Luft machte, die drei Kilometer bis zum Tor sprinten zu müssen, nur um endlich apparieren zu können. Doch vielmehr war es die Sorge um James, die Rose glaubte beharrlich herauszuhören. Scorpius wiederum hatte die Ruhe weg, selbst wenn sein Bestreben mit Albus zu reden, umso dringlicher wurde. Als Rose ihrer Tochter gerade die Jacke überziehen wollte, richtete er sich beinahe zögerlich an sie.

»Kann ich mal kurz unter vier Augen mit dir reden?«, fragte er und es verstand sich von selbst, dass er keine Ausflüchte duldete.

In einem Arbeitszimmer, das noch vermehrt an ein Malfoy Manor ohne helle Farben und reine Seelen erinnerte, schloss Scorpius schließlich die Tür hinter sich und sah Rose forschend an.

»Wie findest du sie?« Rose verspürte den Drang, laut loszulachen, rief sich aber zur Contenance. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und ihr Blick wanderte über seine Gestalt.

»Rachel ist nett«, sagte sie wahrheitsgemäß und ignorierte das Ziehen in ihrer Brust. Rachel war wirklich nett. Aber Rose fand trotzdessen nicht, dass sie die geeignete Person für eine solche Konversation war. Jeder hätte nachvollziehen können, weshalb sie Rachel hasste, selbst wenn sie es nicht unbedingt tat.

»Dann ist es doch bestimmt in Ordnung, wenn Lina erstmal eine Weile hierbleiben würde, oder?«

Rose zog eine Augenbraue in die Höhe und auf ihr Gesicht schlich sich leichte Fassungslosigkeit. »Wie bitte?«

»Du siehst fertig aus, Rose. Und ich will dich nun, da ich wieder zurück bin, ein bisschen entlasten«, er vergrub nonchalant die Hände in den Hosentaschen und zuckte mit den Schultern, »Ich weiß ja, was du die letzten Monate alles geleistet hast. Vor allem seit sich die Situation im St. Mungo so zugespitzt hat. Vater hat mir von deinen Überstunden erzählt und ich finde, du solltest dir ein paar Tage nur für dich gönnen.«

»Ich brauch deine Hilfe nicht, Scorpius«, sagte Rose schlicht und mit Grauen bedachte sie die Vorstellung, Rachel spiele Ersatzmama für ihre Tochter. Das war etwas, das gründlicher Überlegung bedurfte, und soweit dies zu akzeptieren war sie einfach noch nicht. Wahrscheinlich würde sie es nie sein.

»Meine Eltern dürfen sich um Lina kümmern, nur ich als Vater darf es nicht?« Rose schnalzte mit der Zunge und mit einem Mal kam ihr der mit Bücherregalen verkleidete Raum schrecklich erdrückend vor. Höchstwahrscheinlich das einladende Arbeitszimmer des altehrwürdigen Lucius Malfoy, Merlin habe ihn selig, dachte die Rothaarige zynisch.

»Du kannst dich um sie kümmern«, räumte sie schließlich ein und wurde das Gefühl nicht los, sich selbst belogen zu haben. Aber irgendwann hatte sie aufgehört, die Streitigkeiten zwischen ihnen zu provozieren und anzuheizen. Vielleicht mit einer Portion Schlaf hätte sie die Kraft gefunden, Scorpius die Stirn zu bieten. Aber so konnte sie nur verlieren. Ein zufriedenes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, das Rose nur müde erwiderte. »Ich bring sie dir morgen Abend zurück.« »Sie muss in den Kindergarten, vergiss das nicht«, erwiderte Rose nur argwöhnisch und musterte den Lebemann, zu dem es durchaus passen würde, wenn er ihre Tochter außer Landes führe. Nur weil er es konnte. Sie wusste nicht, warum sie ihn liebte. Aber vor allem wusste sie nicht, warum sie sich ständig selbst belog.
 


 


 

~
 


 

Harry atmete tief aus, ehe er den Blick hob und reihum alle Verbliebenen an der langen Tafel musterte. Nur selten kam es vor, dass er um eine Audienz zu solch unnatürlicher Zeit bat, denn normalerweise verliefen die Treffen des Ordens in kleineren Kreisen und konzentrierten sich auf die Mitglieder, die sich intensiv mit jeweiliger Aufgabe befassten. Doch der heutige Tag mit all seinen wenigen Stunden, die Harry trotzdessen einer Qual gleichgekommen waren, hatte etwas Unaufhaltsames ausgelöst, dem er nicht gefeit war, sich zu entziehen. Sein Kopf schmerzte und die Narbe auf seiner Stirn brannte höllisch, doch das waren in ihrer Zeit nicht unübliche Wehwehchen. Zumeist kündigte die Narbe ihm an, dass sich ihnen ein weiterer Angriff näherte. Doch gleichsam zog er in Erwägung, dass es die neusten Vorkommnisse waren, die ihn zusammen mit schlaflosen Nächten versuchten, zu linken. Mit Sicherheit würde er eines Tages den Verstand verlieren, bedachte er schlicht, als er mit dem Zauberstab auf den Tisch klopfte und sogleich jedes noch so leise getauschte Wort erstarb.

»Es ist etwas geschehen, das euch alle betrifft«, eröffnete er die Sitzung müde und als eine Kerze nahe seiner Gestalt entlang schwebte, erkannten die Ordensmitglieder den Schmerz, der sich durch die Furchen seines Gesichts grub und ihn dieser Tage älter wirken ließ, als Harry Potter eigentlich war. Sie trafen sich stets in stickigen, fensterlosen Räumen unter der Erde, viele Treppen unter ihrem Hauptquartier.

»Seamus Finnigen, von vielen guter Freund und tapferes Ordensmitglied, wurde heute in den frühen Morgenstunden ermordet.« Sogleich erhob sich ein ungläubiges Raunen in den Reihen des Phönixordens und erschrockene Gesichter blickten zu Harry empor. Man möge meinen, der Tod träfe sie nach all den Opfern der letzten Jahre nicht mehr, doch er wurde eines Besseren belehrt. Nur wenige blieben ganz stumm und zeigten keinerlei Regung, nur eine Handvoll war so abgestumpft nicht einmal mehr mit der Wimper zu zucken. Er verurteilte sie nicht. Ginny hingegen tat es, wie er wusste, als seine grünen Augen zu den Menschen flackerten, die nicht am Tisch selbst Platz genommen hatten, sondern die kühlen Steinwände flankierten. Ginny. Ron und Hermione. George und Angelina, wie er missmutig registrierte. Er hatte sie herbestellt, obgleich er wusste, wie viel sie mit ihrem Laden zutun hatten. Doch es ging sie alle etwas an.

»Aber wir haben um den Verbleib eines verlorenen Sohnes erfahren«, fügte er leise hinzu und dennoch durchbrachen seine Worte eine neue Barriere der Fassungslosigkeit.

Das war der Moment, in dem Roxanne Weasley erstmals von ihren fein manikürten Fingernägeln aufsah. Ein Funken Interesse erklomm ihre Augen. Es gab nicht wenige verlorene Söhne und Töchter, die auf die Dunkle Seite gewechselt waren, doch die Bekanntesten waren ihr eigener Bruder Fred und Lily Potter. Zudem verriet ihr Instinkt der jungen Frau unheilverkündend, dass Harry normalerweise nicht derart zögernd Worte formte. Ihre dunklen Augen huschten aufgeregt hinüber zu ihren Eltern, die sich an den Händen hielten und ausdruckslos in gegensätzliche Richtungen stierten. Warum war es ihr denn nicht gleich aufgefallen? Roxanne ohrfeigte sich gedanklich, ehe sie ihr wild klopfendes Herz zur Ruhe sann. Der süßliche Geschmack der Erkenntnis war greifbar, sodass sie sich unwillkürlich gierig ein bisschen über den Tisch lehnte. Herausfordernd hielt sie dem Blick ihres Onkels stand, als dieser ihren kreuzte. Sie sah Unbehagen darin aufflammen.

»Der Zauberstab und somit der Zauberer, der den Mord an Seamus Finnigen begangen hat, konnte erfolgreich von uns identifiziert werden. Sein Träger ist Fred Weasley«, seine Stimme verlor etwas an Kraft, doch die Offenbarung verfehlte nicht ihre Wirkung. Roxanne bemerkte aus den Augenwinkeln, wie ihre Mutter schluchzend zusammenbrach und ihr Dad Mühe hatte, sie auf den Beinen zu halten, doch ihr Blick war noch immer starr auf die kleine Anhöhe gerichtet, auf der sich Harry postiert hatte. Ihr Mund wurde ganz trocken und sie hasste kein Gefühl mehr als das solche, das in diesem Moment ihr Herz angriff. Sie schluckte und versuchte vergeblich die nötige Contenance zu wahren, spürte sie doch die Blicke der anderen, die ihren Körper zerstachen. Alle wollten sehen, wie die ansonsten so taffe und kluge und lebensfrohe Roxanne Weasley, der normalerweise kein noch so grausamer Mord das Fürchten lehrte, auseinanderbrach. Doch da hatten sie falsch gerechnet. Sie schlug die langen Beine übereinander und biss sich in die Innenseite ihrer Wange, sodass der Schmerz ihren Kummer überdeckte. Fred … wie sie ihn hasste.

»Die Vermutung wurde demzufolge bestätigt, dass Fred Weasley ein Todesser ist. Warum er ausgerechnet jetzt seine Identität offenbart und den Tatort mit offensichtlichen Spuren verlässt, ist uns unklar. Wir möchten Euch in dieser Angelegenheit um Hilfe bitten, denn es betrifft mehr als eine Seele. Seamus Finnigen wurde von Fred Weasley heute Morgen im Bloody Hag ermordet, er war dort«, Harry räusperte sich und wieder wanderte sein Blick zu seiner Frau hinüber, zu seinen Freunden, seiner Familie, »in Beisein meiner Nichte, Dominique Weasley, die seit längerer Zeit im Bloody Hag arbeitet. Im Moment fürchten wir um ihr Leben, da wir denken, dass Seamus vielleicht nur zur falschen Zeit am falschen Ort war. Dominique befindet sich momentan in großer Gefahr, doch verweigert jegliche Form von Hilfe, weswegen ich Eure bitte, mit mir nach einer Lösung zu suchen, wie sich weiteres Unglück vermeiden lässt.«

»Eine Hure ist nicht des Rettens wert«, rief ein alter Mann am Ende des Tisches, dessen Name Roxanne entfallen war. »Du würdest dich nicht um sie scheren, wenn sie nicht deine Nichte wäre.«

Zustimmendes Gemurmel erhob sich, der die schwächlichen Worte des Protests niederrang. Roxanne musterte gleichgültig die Gesichter all derer, die dieses eine Mal kein Verständnis für Harry Potter aufzubringen vermochten, wohl weil sie selber viele Verluste zu ertragen gehabt hatten. Doch wer hatte die nicht? Sie strich sich eine dunkle Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe sie die Stimme erhob.

»Ich heuer im Bloody Hag an und hab ein Auge auf Dominique, Onkel Harry, das wird dich höchstens noch zwei Mann kosten, die ab und zu mein Etablissement besuchen, sodass meine Rolle möglichst glaubwürdig erscheint.«

Die nachfolgende Grabesstille rang ihr ein kleines Lächeln ab. Verblüffung glänzte in den Augen vieler, wusste sie doch, wessen Schwester sie war. Fragten sie sich nun vielmehr, auf welcher Seite sie wirklich stand.

»Machen wir doch gerne«, rief Lysander Scamander quer über den Tisch und prostete ihr zwinkernd zu. Sein bester Freund Tony Wood betrachtete sie nur vollkommen überwältigt – etwas, dass sie wohlwollend zur Kenntnis genommen hätte, wüsste Roxanne nicht allzu gut aus den Erzählungen ihrer Freundin Alice, was für Taugenichtse die beiden wirklich waren. Darum verdrehte sie nur die Augen und setzte eine möglichst gleichgültige Miene auf, als sie Harrys Antwort erwartete.

»Ich hoffe, du bist dir der Gefahren bewusst«, sagte er nachdrücklich und Roxanne lächelte, blendete das Schluchzen ihrer Mutter aus und faltete die manikürten Hände. Sie würde Fred umbringen – komme, was da wollte!
 


 


 

~
 


 

Sie spürte ihn, bevor sie ihn sah. Er war ganz nah, verdammt nah. Zu nah, wenn es nach ihrem Geschmack ging. Und um Stunden zu früh, vielleicht aber auch um Jahre zu spät. Denn wenn für Dominique Delacour eines festgestanden hatte, als sie ihr erstes Leben zurückließ, dann war es der simple Umstand gewesen, ihn nie wieder sehen zu müssen. Da sie jahrelang an diesem Gedanken festgehalten hatte, warf sie nun auch die Möglichkeit der direkten Konfrontation vollkommen aus der Bahn. Eine bleierne Übelkeit erklomm ihre Kehle, als sie die gut besuchte Winkelgasse zurückließ und in die Nokturngasse einbog. Mit dem Lärm erstarben auch die Blicke neugieriger Passanten, die ihr stets folgten. Im ersten Moment wurden sie von ihrer Schönheit geblendet, doch mit dem zweiten Wimpernschlag schreckten sie vor ihr zurück, erkannten, was sie war und verabscheuten es. Jedoch tat Dominique auch nicht sonderlich viel, um zu verbergen, dass sie ein Freudenmädchen war. Man sah es an ihrer aufreizenden Kleidung, an zu viel nackter Haut und den sündhaft hohen Heels, an ihrem Gang, ihren blutroten Lippen, an den zumeist unordentlichen, langen blonden Haaren und dem abgebrühten Blick. Sie führte kein normales Leben, also warum hätte sie es vortäuschen sollen? Andere Menschen waren ihr ohnehin egal.

Da war etwas gewesen mit Fred. Ihrem Cousin. Diesem Bastard, der ihr die Behörden auf den Hals gehetzt hatte, indem er einen Mann in ihrem Bett ermordet hatte. Dominique warf einen Blick über die Schulter und zu ihrer Erleichterung sah sie niemanden folgen, obgleich sie das ungute Gefühl nicht gänzlich losließ. Er war da und es war nicht die eigene Paranoia, die ihr dieses Geheimnis verriet.

Da war etwas gewesen, wenn auch nicht auf körperlicher Ebene.

Irgendwann gegen Ende des siebten Schuljahres hatte Dominique begonnen, sich zu verändern. Zum Positiven würden es viele nennen, denn das erste Mal in ihrem Leben hatte sie sich nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere interessiert. Für ihre Familie. Und für Fred, seltsamerweise. Fred. Der Name brannte ihr Tränen ins Herz. Er hatte sie zurückgewiesen. Als Menschen, nicht als Geliebte. An letztere Variante hatte sie erst viel später gedacht, als er längst fort war und verloren. Als sie versucht hatte, sich selbst zu therapieren. Dominique glaubte jedoch, dass er sie nie als solche gesehen hatte, vielleicht auch nie als Menschen. Aber als sie damals anfing, seine Veränderung zu bemerken und den Drang verspürt hatte, ihn zurückzuholen, da war es schon zu spät gewesen. Es hatte einfach nie in ihrer Macht gestanden. Albus und Alice hätten es vielleicht gekonnt, doch sie war vollkommen hilflos gewesen.

Sie glaubte nicht, dass sie ihm je etwas bedeutet hatte. Er hatte sie ja zurückgewiesen, als sie ihn hatte retten wollen. Er hatte mit ihrer damaligen Erzfeindin Jane Seymour gevögelt, sich von ihr und den Slytherins und Grindelwald einlullen lassen.

Aber dennoch war da etwas gewesen und ein erschreckend großer Teil in Dominique hielt an eben jenem Gefühl fest. Obgleich die Erinnerung daran schwand und bei Weitem weniger intensiv war als am Anfang. Da war etwas gewesen. Eine seltsame Chemie. Anziehung. Sie konnte es nicht definieren, doch es hatte ihr Herz durchdrungen.

Dominique fuhr sich durch das Haar und warf einen erneuten Blick über die Schulter, ehe sie die Tür zur Bloody Hag aufstieß und durch den gut besuchten Pub eilte, geradewegs auf die Treppen zu, welche in die oberen Zimmer führte. Eben dahin, wo man für das Vergnügen ordentlich zahlte. Mit Abstand war sie das schönste Freudenmädchen, weshalb sie stets den Neid ihrer Kolleginnen zu spüren bekam. Doch dafür war die Gunst ihrer Freier umso größer. In einer Gesellschaft, die langsam zerfiel, war ein gutes Standbein die Existenzgrundlage. Und Dominique hatte sich auf der dunklen Seite einen Namen gemacht, was wiederum mit gewissen Vorteilen einherging – denn wenn man viele Anfragen bekam, dann hatte man die freie Wahl. Der tote Fettsack vom Morgen – Finnigan – war eine regelmäßige Ausnahme gewesen, immerhin hatte er gut gezahlt. Sonst besuchten sie – Merlin sei Dank – jüngere Männer, manches Mal Todesser, wie sie vermutete und was sie schlicht gegenüber Harry, Ron und dem nerv tötenden James verschwiegen hatte. Dieses Zugeständnis hätte ihr ohnehin nur weitere Probleme eingebracht.
 

Als sie die Treppen erklomm und dann den engen Gang zu ihrem Zimmer entlangeilte, trafen sie die verächtlichen Blicke der anderen Mädchen, die herumlungerten und nichts mit sich anzufangen wussten, aber Dominique ignorierte sie alle gekonnt. Irgendwann hätte sie ohnehin genug Geld zusammen, um einfach abzuhauen. Es hielt sie immerhin nichts an diesem Ort, nicht wirklich jedenfalls. Unwillkürlich dachte sie daran, wie dünn ihre Luft tatsächlich würde, wenn Fred sich wieder in ihr Leben schlich.

Ein Gefühl von Erleichterung durchströmte ihren Körper, als sie ihre Zimmertür hinter sich schloss und sich langsam auf das kreisrunde Polster vor ihrem Frisierspiegel niederließ. Sie streifte sich die Schuhe von den Füßen und griff nach der Haarbürste, um sie über ihre blonde Mähne streicheln zu lassen. Es war noch früh, gerade einmal um die Mittagszeit; in den nächsten Stunden hatte sie ihre Ruhe. Ihre blauen Augen wanderten über ihre reizendes Äußeres, ehe sie der Anblick langweilte und beinahe paranoide Wimpernschläge durch das Zimmer huschten.

Da war etwas. Sie spürte die Magie und die mächtige Aura ließ ihr Herz frösteln. Ihr Zimmer war mit nur einem kleinen Fenster beseelt, das nur kläglich Tageslicht einließ, sodass ein Teil des Raumes in beständiger Dunkelheit versank. Ihr Blick bohrte sich in das Dunkel der Ecke hinter dem großen Bett, in dem schon so viele unappetitliche Seelen genächtigt hatten. Doch die Möglichkeit bestand gleichwohl, dass der Spiegel ihre verräterische Streiche spielte. Ohne dass sie es realisiert hatte, war ihre Hand beim Bürsten verharrt. Sie wusste nicht einmal, wie lange sie gestiert und dieses ungute Gefühl zugelassen hatte. Doch dann besann sie sich zur Contenance, wand den Blick ab und begann in ihrer Schmuckschatulle nach dem Ring zu kramen, den Finnigen ihr vor einiger Zeit geschenkt hatte und den sie nicht hatte tragen wollen, solange er lebte. Nun, das hatte sich ja erledigt und das Schmuckstück hatte von gutem Geschmack gezeugt.

»Hey Dominique.« Die Stimme, so kalt wie Eis und scharf wie eine gewetzte Klinge, zerbrach die wohlige Stille und sie erstarrte augenblicklich. Langsam sah sie auf und in den Spiegel. Hinter ihr am Bettpfosten lehnte eine große, in schwarz gekleidete Gestalt, die Hände in den Hosentaschen vergraben und zunächst von dem einfallenden Lichtzirkel unkenntlich gemacht. Doch als sich ihr Blick schärfte, da sah sie jeden einzelnen seiner Züge unglaublich klar und mit diesem Anblick zersplitterte ihr Herz. Ein spöttisches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und raunte eine maligne Lähmung durch ihre Glieder.

»Was nimmst du so die Nacht?«
 


 


 

~ tbc
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von:  LucyCameronWeasley
2013-09-21T22:19:15+00:00 22.09.2013 00:19
Bitte, bitte, bitte schreib weiter!
Du kannst uns nicht so verharren los. Nicht so. Das ist grausam. Ich muss wissen wie es weitergeht. D:
Von:  Dahlie
2011-06-09T07:03:51+00:00 09.06.2011 09:03
Zum ersten Mal weiß ich so gar nicht was ich schreiben soll, ich bin schlichtweg... geflasht und du hast mich damit nun vollkommen umgehauen!

Zuerst einmal, wirklich! Tu was Schnie dir aufgetragen hat, also das mit dem Zettelchen. Ich meine, das Kapitel ist schlicht unwerfend genial! Richtig, richtig toll geworden! Vielleicht bist du auch nur unzufrieden, weil du dir wünschst breits weiter zu sein? ;)

Alice & Albus sind zusammen sehr süß und ich hoffe, dass sie auch weiterhin zu ihm hält, egal wie viel Mist er macht. Denn das ist wirkliche Liebe (und im Moment sind sie neben Imgogene & James die einzigen, wo man sich positiv dran festhalten kann) Es freut mich zudem sehr, das Alice vorausdenkt und sie nun einen kleinen Anhaltspunkt haben.

Lysander und Wood... es ist ZU amused, dass sie Volltrottel sind xD und wir alle wissen, dass Trottel sich meist zu sehr brauchbaren Persönchen entwickeln (denken wir an Neville) :) die Idee, dass Lysander mal nicht der Schlaue ist, ist göttlich. Irgendwie brichst du gerne Regeln, was?

Und wo wir gerade beim loben sind *_*
»Falsch. Deine Tochter ist nämlich mit der Realität vertraut, wir schummeln ihr keine heile Welt vor, nur weil sie noch klein ist! Was du wüsstest, wenn du nicht ständig nach Amerika gereist wärst, um … ja, was eigentlich? Frauen aufzureißen?« - tut mir leid, aber da muss ich Imogene vollkommen recht geben, ich finde Scorpius macht sich das alles ziemlich leicht. Natürlich ist es hart, wenn die Frau, die man liebt einen nicht heiraten will, aber dann steht die Frage nach dem warum und weshalb. Das was er tut empfinde ich als vollkommen falsch und ich hoffe, er sieht es ein. Mitleid habe ich nur mit Rosie, alleine weil sie wirklich viel arbeitet und es echt schwer hat, während er die Puppen tanzen lässt -_- von wegen feiner Malfoy.
Die Ehrlichkeit der kleinen Lina wird denke ich noch so manche Bomben entschärfen ;) zumindest hoffe ich das. Sie ist goldig! Kann man die kaufen?
Wie gesagt, es ist eine traurige Spannung zwischen Rose und Scorpius und ganz allmählich glaube ich, dass ihr wirklich erst etwas passieren muss, damit man wieder klar sieht. (und von dieser Vorstellung bin ich alles andere als abgeneigt)

Zu Roxanne...
du meinstest zu mir sie wird cool... im Moment finde ich sie alles andere also COOL! Natürlich mutig und so... aber ähm... sie will Fred umbringen... schon ein gewaltiger Minuspunkt, da du weißt, dass ich ihn liebe! Allerdings kann ich ihren Hass nach langen hin und her auch vollkommen verstehen. Er ist ihr Bruder, hat sie enttäuscht und ist schuld am Elend der Eltern... nun, ich bin gespannt wie und ob sie aufeinander treffen und was für eine Entwicklung Roxanne durchmacht. Allen voran bin ich sowieso gespannt, wie du Freds Handlen erklären willst, ob du es überhaupt erklärtst und so weiter.

Meine Lieblingsszene? Brauch ich wohl gar nicht erst zu erwähnen oder? Die Atmosphäre ist dir wunderbar gelungen <3 <3 <3 einfach wie im Film. Großes Kopfkino! Jetzt wissen wir was da zwischen ihnen war und ich finde deine Formulierungen herrlich! Einfach nur gelungen! Es war traurig, romantisch und melodramatisch zugleich! Doch das Beste war der letzte Satz, man möchte jetzt unweigerlich wissen wie es weiter geht und ich hoffe auf eine geballte Ladung Dome & Fred im nächsten Kapitel. Denn den Satz kann man jetzt dreideutig interpretieren, wenn du verstehst, was ich meine ;) Alle drei Variationen würden mir zusagen, aber wahrscheinlich findest du noch eine dritte - bei dir weiß man schließlich nie ;)

Vielen Dank für das bomben Kapitel!

Liebe Grüße Dahlie
Von:  Knuddel-chin
2011-06-08T19:04:33+00:00 08.06.2011 21:04
Hey,

ein klasse Kapitel
ich muss sagen, Lina ist einfach nur zu goldig und ich musste grinsen als ich ihre Kommentare gelesen habe
Rachel wird bestimmt noch für einiges an Wirel sorgen :D
Alice und Albus waren ja toll :D
ouh Dominique und Fred... der letzte Satz war einfach nur zu geil

liebste Grüße
Knuddel-chin
Von:  Ondine
2011-06-08T13:21:02+00:00 08.06.2011 15:21
HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA - Die kleine Lina ist ja mal die Tollste. Sie ist keck und frech, wie ein Kind in ihrem Alter sein muss. Und Scorpius, hat er Tomaten auf den Augen? Er ist wirklich ein Klischee von einem Mann.
Das Kapitel hatte wirklich einige Absätze, wo es mich vom Stuhl gehauen hat vor Lachen. Kompliment. Aber vor allem bei der letzten Szene stockte mir der Atem. Auf gut deutsch würd ich sagen: Es war end geil man.


Ondine
Von:  bella-angel
2011-06-06T16:50:13+00:00 06.06.2011 18:50
Ich bin schon schockiert, dass ich mich tatsächlich mal wieder überwinden kann, überhaupt einen Kommentar zu schreiben, ich bin inzwischen nämlich viel zu faul dazu. :D

Aber ich lese diese Fanfiction wirklich gerne und freue mich über jedes neue Kapitel. Der Verlauf ist nicht vorhersehbar und man wird immer wieder überrascht. (Wovon ich absoluter Fan bin, nichts ist schlimmer als wenn alles vorhersehbar ist).
Ich bin auch ein absoluter Fan von der kleinen und bin mal gespannt, was mit ihr noch passieren wird, ebenso wie mit Rose & Scorpius, auf die Streitereien freue ich mich jetzt schon. :D
Weiter so!
Von:  Charlott
2011-06-06T16:03:24+00:00 06.06.2011 18:03
Dome und Fred ist ja wohl echt das Beste überhaupt ♥.♥
Ich finde die "Beziehung" zwischen den beiden einfach super spannend und ich denke, sie wird uns allen noch viele Herzklopfmomente bescheren. Mir auf jeden Fall. <3

Und, oh man, Scorpius hat echt Nerven >.<
Solche dämlichen Fragen können wohl auch nur Kerle stellen. Idiot.
Naja, Lina hat ja das freche Mundwerk ihrer Mami geerbt. Ach, die Kleine ist zuckersüß. *-*

Alice und Albus find ich im Übrigen auch fanatastisch zusammen - und vom Charakter her scheinen sie wirklich, wirklich gut zu passen. :D

Ich wünsch dir viel Glück mit deinen Abi-Ergebnissen. Das wird schon! :)

Liebste Grüße,
Chalott. :3
Von: abgemeldet
2011-06-06T15:40:42+00:00 06.06.2011 17:40
hey,
ich war schon ein riesen fan von teil eins. aber der 2te wird glaub ich noch besser.
das kapitel ist grosse klasse! ich glaube man sollte es verfilmen :D
du schreibst sehr gut und bist super talentiert. wenn du mal ein buch schreibst kauf ich es! :D
ich hab mehrere deiner geschichten unter favouriten.. und bin ein fan! xD

das neue kapitel ist wirklich spannend und man frags sich was als nächstes passiert! :D aber ich glaube das lysander am ende doch noch richtig was zu bieten hat und jemanden rettet. ;)
lili mag ich als figur absolut nicht. aber fred und dominique sind wirklich eine spannende kombination. ich frage mich was passiert und ob er sie wirklich ausliefert.

lg, coco =)
Von:  scater-fiffy
2011-06-06T15:38:33+00:00 06.06.2011 17:38
krass...geil...MEHR :-)
einfach unglaublich, bitte lass lina dieser blöden tussie die hölle heiß machen bitte ^^
ich finds einfach geil wie du den krieg thematiesiert ahst das ist so wichtig und viel vergessen das einfach und dennoch vergisst du auch rose probleme mit scorp nciht oder lässt sie zu kurz kommen
einfach geil^^

bitte mehr XD und hey^^ das mit dem abi wird shcon ;-)
Von: abgemeldet
2011-06-06T14:09:20+00:00 06.06.2011 16:09
Zu allererst hoffe ich, dass deine Abiergebnisse gut ausfallen werden :) Ich erfahre meine erst am Donnerstag -.-

Aber nun zum Kapitel an sich:
Ich finde es unheimlich gut! Vorallem das Ende, ich hatte eine Gänsehaut. Irgendwie war von vornherein klar, dass Dominique mit ihrem unguten Gefühl Recht behalten sollte, dennoch kam es an sich überraschend, vorallem der letzte Satz, das wird definitiv noch spannend werden ;)

Lina finde ich unheimlich goldig, vorallem die Streber-Aussage, schade dennoch, dass sie mit Rachel in den Zoo gehen will, eine Absage ihrerseits wäre sicherlich lustig geworden. Die Unterhaltung von Scorpius und Rose...nun ja, er ist ein Idiot. Man fragt doch nicht seine Ex-freundin, welche einen immernoch liebt, wie sie seine Flamme findet... Das ausgerechnet Draco die Neue mag war mir aber irgendwie schon klar gewesen, schade eigentlich, wo sich doch gerade die Wogen zwischen ihm und Rose geglättet hatten. Wenigstens stehen Imogene und Astoria auf ihrer Seite.

Lysander als Taugenichts ist einmal eine ganz neue Perspektive, wo er doch sonst oftmals als Genie beziehungsweise sehr intelligente Person dargestellt wird, hat mir irgendwie gefallen ;)

Erschreckend finde ich allerdings, dass sich bei der Versammlung keiner einen Dreck um Dominique geschert hat, weil sie ein Freudenmädchen ist. Sicherlich ist das ein, nun ja, außergewöhnlicher Beruf, aber sie ist dennoch ein Mensch und als solcher hat sie zumindest ein wenig Schutz verdient.
Taucht Lily im nächsten Kapitel wieder auf?

Liebe Grüße, Luna
Von:  LittleBastard
2011-06-06T11:35:04+00:00 06.06.2011 13:35
oooh..lina ist sooo toll. :D

und ehrlich. scorp hat einen an der klatsche. -.-
fragt seine ex, wie sie die neue findet...
oh man...

ich hoffe, rose lässt sich nicht so einfach runterkriegen und gibt kontra.

schon krass, wenn man bedenkt. sie liebt ihn noch und muss ihm mit einer anderen sehen, die sogar besser ist als sie.
das ist echt hart...

alice und albus. ich find es toll, das die zwei schon zusammen sind.
obwohl alice recht zickig rüberkommt irgendwie.
liegt wohl an dem ganzen stress und so.

und der schluss mit dome und fred.
oh man.

freu mich schon aufs nächste kapitel :)

lg, LB


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