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Versklavt

Die Hölle auf Erden
von

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Das Danach

So, jetzt kommt die große Frage für euch: wie gehen die beiden damit um? und für mich: wie gut konnte ich mich hineinfühlen und es angemessen beschreiben?

Ich hoffe, das Folgende schockt euch nicht noch mehr als das vorhergegangene....

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14. Kapitel Das Danach
 

„Gut gemacht, Kleiner!“, grinste der Mann zufrieden. „Wenn du ganz artig bist, musst du das vielleicht nie wieder machen. Aber sollte mir irgendwas zu Ohren kommen, stelle ich mich gerne wieder für eine Erziehungseinheit zur Verfügung.“

Joey reagierte nicht.

„Ihr könnt gehen“, beendete der Mann die Qual.
 

Doch die wahre Qual sollte erst beginnen.
 

„Joey“, flüsterte Seto sanft. „Zieh dich an!“ Mit abgehackten, monotonen Bewegungen tat der Kleinere wie befohlen, während der Brünette sich selbst ebenfalls wieder bekleidete.

Dann nahm er seinen Kameraden an der Hand und zog ihn aus der Kammer des Schreckens. Ein anderer Mann begleitete sie bis zum Eingang in den tiefen Schiffsbauch. Ohne beachtet zu werden gelangten die beiden bis zum Badezimmer.
 

Seto fluchte. Dass gerade heute besetzt sein musste! Vorsichtig klopfte er an. „Jahhhh“, drang eine genervte Stimme von innen heraus. „Bin ja gleich fertig!“ Wenige Minuten später schlüpften ein Junge mit nassen Haaren und sein Partner durch die Tür und ließen die zwei hinein.

Sorgfältig versperrte der Größere wieder die Tür, bevor er vorsichtig begann, Joey zu entkleiden. Der wimmerte auf, wagte aber nicht, sich zu wehren. Seto seufzte nur traurig.
 

„Geh dich waschen“, befahl er sanft.

Wortlos tat der Blonde wie ihm befohlen und stieg in die Dusche. Doch kaum prasselte das warme Wasser auf ihn herab, fand er ein Stück weit zurück in die Realität. Er schrubbte seinen ganzen Körper, so er unverwundet war, doppelt und dreifach. Besonders seinen Schaft und zwischen den Pobacken, wobei er bei letzterem leicht blutige Hände bekam.

Doch irgendwann reichte es und er lehnte sich nur noch trocken aufschluchzend gegen die Wand. Seto hatte ihn schweigend beobachtet und trat nun, ebenfalls nackt, zu ihm in die Dusche. Er ließ Joey weinen, während er sich selbst reinigte, bevor er sich dem anderen zuwandte.
 

„Komm“, sagte er sanft und wieder folgte der Blonde widerspruchslos der Aufforderung. Dann reichte Seto ihm ein Handtuch und seine Kleider, bevor er sich selbst rasch abtrocknete und ankleidete. Wieder war er vor Joey fertig, der mit hölzernen Bewegungen tat, was man von ihm erwartete.
 

Plötzlich kam das Erlebte mit einem Schlag in ihm hoch, und mit ihm der Ekel. Dem Ekel folgte die Übelkeit auf dem Fuße und ehe der Brünette sich versah, hing sein Partner über dem Waschbecken und kotzte sich die Seele aus dem Leib. Kotzte, bis der letzte Krümel ihres mageren Essens und der letzte Schluck Wasser aus ihm draußen war, bis nur noch bittere Galle kam.
 

Unerwartet wandte der Blonde sich mit mittlerweile rot verquollenen Augen, aus denen immer noch Tränen flossen, zu ihm um. „Es tut mir leid!“, sagte er völlig klar. Einen Moment war Seto verwundert, dass sein Partner sich so schnell aus seinem Nebel befreit hatte, doch als er in dessen Augen blickte, konnte er sehen, dass das noch lange nicht der Fall war.

„Das ist nicht deine Schuld, Joey“, versuchte er sanft zu erklären.
 

„ES TUT MIR LEID!“, schrie Joey plötzlich aufgelöst. Der Brünette zuckte erschrocken zusammen. „ES TUT MIR LEID! ES TUT MIR LEID! ICH WOLLTE DAS NICHT!“

„Ich weiß. Du hattest keine Wahl“, versuchte er noch einmal vorsichtig, den Blonden zu beruhigen. Doch der hatte das Gesicht in den Händen vergraben und raufte sich das Haar. „Wie konnte mein Körper mich so betrügen?“, wimmerte er.

Wieder wollte Seto ihm das ausreden, bevor es sich verfestigte: „Sie haben ihn ausgetrickst und manipuliert. Du würdest niemals unbeeinflusst so reagieren, das weiß ich.“ Joey schluchzte trocken auf. „Ich hab sie so dafür verabscheut, dir das anzutun, und nun hab ich es selber getan!“
 

„Ich weiß nicht, ob dich das beruhigt, aber man könnte es als den zärtlichsten Sex meines Lebens bezeichnen“, erklärte der Brünette mit einem schiefen Grinsen. „Mein Gott“, wisperte der Blonde entsetzt. Doch langsam beruhigte er sich äußerlich etwas, auch wenn Seto wusste, dass der Selbsthass ihn noch lange quälen würde.
 

Schweigend kramte er wieder die Rasierklinge hervor und setzte sich auf den Boden, bevor er das linke Hosenbein hochkrempelte, die Klinge neben einem ein paar Tage alten Schnitt ansetzte und rasch durch die Haut zog. Als er Joeys Blick auf sich fühlte, sah er hoch. Diesen Ausdruck hatte er noch nie in dem Gesicht des Kleineren gesehen. Fasziniert und seltsam gefesselt. Ihm schauderte.

Dennoch machte er weiter, sich Joeys Beobachtung völlig bewusst. Als er schließlich von seinem blutüberströmten Bein abließ, hockte sich der Blonde hin und streckte den Arm nach der Klinge aus. Zögernd reichte er sie ihm.
 

Langsam zog Joey die Jacke aus, den Blick nicht von der Klinge lassend. Vorsichtig durch die Schmerzen, die durch seinen ganzen Körper tobten, ließ er sich zu Boden sinken. Lange Zeit betrachtete er reglos seinen linken Unterarm, bevor er ruhig die Klinge auf die Haut setzte.

Beinahe sanft zog er sie leicht darüber. Der leichte brennende Schmerz unterschied sich so sehr von dem Rest, der durch seinen Körper zog. Es war Schmerz, den er selbst sich zufügte, Macht, die er über seinen Körper hatte. Nur er hatte das Recht, sich weh zu tun, niemand anders durfte das. Und dieses Recht nutzte er nun. Um seinen Körper als sein Eigentum zu kennzeichnen. Um ihn für seinen Verrat zu bestrafen. Um der Verzweiflung einen Spalt zu öffnen, durch den sie nach außen konnte.
 

Schweigend beobachtete Seto, wie sein Gegenüber die Klinge erneut ansetzte und einen tieferen Schnitt folgen ließ. Dann noch einen und noch einen. Langsam, bedächtig. Nicht so hastig wie Seto, um den Wahnsinn zu besiegen, sondern den Schmerz bewusst auskostend. Besorgt sah der Brünette, wie die Schnitte immer tiefer wurden und den Unterarm weiter hinabwanderten.
 

Kurz vor dem Handgelenk ergriff er den rechten Arm seines Partners und zog in weg. Wütend funkelte der ihn an. „Das reicht“, sagte der Größere bestimmt. „Nein!“, fauchte Joey. „Doch. Wenn du weitermachst, schneidest du dir die Pulsadern auf.“

„Na und? Verdient hätte ich es!“, zischte der Blonde aggressiv. „Dann hätten sie gewonnen. Willst du das?“, fragte Seto ruhig. „Das haben sie doch schon längst, siehst du das denn nicht?“, fragte der Kleinere gequält.
 

„Die Gedanken sind frei“, zitierte der Brünette ein Lied. „Brechen kann dich nur, wen du lässt.“ Joey schluckte und schwieg. Seiner bebenden Hand entfiel die blutverschmierte Rasierklinge.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Closer
2011-01-26T16:42:46+00:00 26.01.2011 17:42
DIe hast die Situation echt gut aufs 'Papier' bekommen.
Sehr gut und passend beschrieben.
ich freu mich wenns weiter geht :)

lg Taria
Von:  CherryKiss
2011-01-19T15:49:35+00:00 19.01.2011 16:49
Also ich bin der Meinung, dass du die beiden sehr gut eingefangen hast. Ein großes Lobe.
Ich freu mich, sobald es weitergeht.
LG
Kisu
Von:  Avehni
2011-01-19T10:15:09+00:00 19.01.2011 11:15
Man merkt Joey wirklich die Verzweiflung an und ohne Seto wäre die Klinge noch weiter gegangen oder?
Von:  wieprei
2011-01-18T16:42:09+00:00 18.01.2011 17:42
Du bist ja wirklich fleißig.
Diese Kapitel ist ja sehr bedrückend. Die Beiden tun mir wirklich leid.
Ich bin gespannt wie es weitergeht.

Lg. Ines


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