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Love Is in the Air

Ulquiorra x Orihime
von

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Auch nach dem Auftauchen der Eindringlinge in Hueco Mundo hatte sich an dem Alltag in Las Noches nicht viel verändert. Keiner der Espada zeigte auch nur ein Anzeichen von Nervosität - ganz zu schweigen von Ulquiorra.

Nein, im Gegenteil: Die Arrancar unter dem Befehl des ehemaligen Shinigamis warteten nur gespannt darauf, sich in den Kampf stürzen zu dürfen. Alles verlief ganz genau nach Aizens-samas Plan. Die bevorstehenden Kämpfe waren beabsichtigt. Es war nur noch eine Frage der Zeit – vielleicht Tage oder auch Wochen – bis die Eindringlinge Las Noches erreichten, um Inoue Orihime zu retten.
 

In diesem Moment begab der Cuarta Espada sich zu Aizen-sama, um die weiteren Befehle für sein Handeln bis zu diesem besagten Zeitpunkt entgegen zu nehmen.

Seine Schritte halten in dem stillen Flur, der zu Aizen-samas Empfangsgemächern führte, an den Wänden wieder.

Für die wenigen Espada, die in den Mauern des Schlosses lebten, war dieses bei weitem viel zu groß. Nur selten begegneten sie sich auf den langen Fluren, bevorzugte doch jeder von ihnen die Einsamkeit mehr als die Gesellschaft der anderen, denn auch wenn sie alle dem Ruf des ehemaligen Kommandanten der 5. Division gefolgt waren, hatten sie sonst nur wenig gemeinsam.
 

Die Stille und das dumpfe Geräusch seiner wiederhallenden Schritte, verstärkten das seltsam beklommene Gefühl von innerer Leere, welches in Ulquiorra aufkam und das er sich nicht erklären konnte.

Leere hatte er schon immer verspürt – soweit er zurückdenken konnte, war sie immer ein Teil von ihm gewesen – dieses Gefühl war sein stetiger Begleiter. Warum quälte es ihn also seit einiger Zeit so sehr? Seit…

er schüttelte den Kopf, um den aufkommenden Gedanken abzuschütteln. Es hatte nichts mit der Frau zu tun.
 

Mittlerweile hatte er das Ende des Flures erreicht. Die Tür vor ihm öffnete sich lautlos ohne sein Zutun und auf der gegenüberliegenden Seite des weiträumigen Raumes erkannte er Aizen-sama, der auf seinem Thron saß und ihn bereits erwartete.

Vor ihm schwebte Ulquiorras smaragdgrünes Auge, welches auf eine unsichtbare Leinwand die Bilder von der Lichtung in Karakura Town, auf der er und der Décimo Espada Yammy vor einiger Zeit mit der Absicht Kurosaki Ichigo zu töten aufgetaucht waren, projizierte - Bilder von Inoue Orihime und ihrer gottesgleichen Kraft.

 

Aizen hob den Kopf und lächelte als Ulquiorra den Raum betrat und sich erwartungsvoll und unterwürfig mit einem Bein vor ihn kniete. Sein Kinn hatte er lässig mit der Hand abgestützt.

»Ah, Ulquiorra.«

»Eure Befehle, Aizen sama?«

»Nun, du weißt was zu tun ist.
 

Sorge dafür, dass sie unter allen Umständen am Leben bleibt.


 


 

Egal, was für Maßnahmen du dafür ergreifen musst.«

Ulquiorra nickte verstehend, erhob sich und verließ den Raum.
 

Kaum war dieser gegangen und Stille in den Raum eingetreten, begab Ichimaru Gin sich aus seinem Versteck, von welchem aus er das kurze Gespräch mit angehört hatte, und gesellte sich mit zwei Tassen Tee zu Aizen-sama.

»So, so, du willst die Sache also wirklich durchziehen? Hast du deshalb Ulquiorra mit ihrer Betreuung beauftragt?« , fragte dieser schelmisch grinsend. Ehe er antwortete nahm sein Gegenüber jedoch erst seine Tasse entgegen und ließ den wunderbaren Duft in seine Nase steigen.

»Selbstverständlich. Ulquiorra ist der einzige unter den Espadan, der für meinen Plan in Frage kommt. Sobald wir nach Karakura Town aufgebrochen sind, wird er als Cuarta der stärkste Espada sein, der in Hueco Mundo zurückbleibt.

Er verkörpert den Nihilismus - die Verneinung jeglichen Seins-, und Wertvorstellungen – demensprechend ist er auch der Einzige, der sich an Inoue Orihime binden und seine bisherige Lebensweise in Frage stellen würde. Je stärker Ulquiorra sich an sie bindet, desto stärker wird er auch für sie kämpfen, und zwar gegen Kurosaki Ichigo.

Das alles dient nur allein diesem einen Zweck. Der Aushilfsshinigami birgt noch viel stärkere Kräfte in sich ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein. Ich bin gespannt, welche er bei diesem Kampf noch erwecken wird.«

»Heißt das, du wirst auch das tun?«

»Es wird notwendig sein, um Ulquiorra seine Gefühle vor Augen zu führen. Der Cuarta ist einer der loyalsten mir gegenüber. Er wird sie retten, doch gleichzeitig wird er nichts weiter gegen mein Vorgehen unternehmen und weiterhin unter mir und für meine Sache kämpfen.« Gin grinste bei diesen Worten erneut schelmisch.

»Bist du sicher, dass du nicht auch ein wenig Gefallen an Orihime-chan gefunden hast?«, fragte er herausfordernd, doch Aizen ignorierte diese Bemerkung und nippte nur genüsslich an seinem Tee.
 

***


 


 

Orihime war allein. Stille umgab sie. Gedankenverloren sah sie hinauf zu dem Halbmond, der unverändert sein fahles Licht durch die Gitterstäbe ihres Fensters warf. Es strömte Trostlosigkeit aus, als würde der Mond darum trauern auf ewig dort am Himmelzelt gefangen zu sein. Schwermütig senkte sie den Blick auf ihre Hände, die eingebettet in ihrem Schoß lagen.

Jegliches Zeitgefühl hatte sie in dieser ewigen Nacht verloren. Wie viele Tage - Wochen waren bereits vergangen seit er sie hierher gebracht hatte? - Sie wusste es nicht. Nicht nur was ihr Zeitgefühl betraf, auch in ihrem Innern war sie verwirrt und durcheinander - das reinste Chaos.

All das, mit dem sie den Sinn ihres Herkommens begründet hatte, geriet ins Wanken - durch ungeahnte Gefühle mit denen sie nicht gerechnet hatte.

Sie atmete aus und schloss die Augen, um sich ein wenig zu beruhigen, doch sein Gesicht drängte sich immer wieder in ihre Gedanken zurück:  Das schwarze Haar, die blasse Haut, die smaragdgrünen Augen, der ausdruckslose Blick.

Ausdruckslos, ohne jegliche Empfindungen, und trotzdem hatte sie auf unerklärliche Weise das Gefühl als würde sich mehr dahinter verbergen – als würde er bloß eine Maske tragen und die Wärme tief in sich verschlossen halten.

Sie erinnerte sich genau an ihre erste Begegnung auf der Lichtung am Rande von Karakura. Während sein Begleiter gekämpft hatte, war er weiter abseits stehen geblieben und hatte das Geschehen eher distanziert, teilnahmslos und mit kaltem Blick beobachtet.

Selbst als sein Mitstreiter einen Arm hatte einbüßen müssen, war sein Blick sachlich geblieben und er hatte nicht in den Kampf eingegriffen.

Damals waren sie Feinde gewesen, waren es im Grunde genommen immer noch, doch ihr Herz weigerte sich ihn als solchen zu betrachten.

Sie hatte keine Angst vor ihm. Sie hätte ihn hassen müssen – doch sie tat es nicht, im Gegenteil, doch warum verstand sie selbst nicht.

Chaos.

Sie hatte damals beschlossen sich dem Feind zu opfern, indem sie sich ihm anschloss und somit das Leben ihrer Freunde zumindest fürs erste zu retten und in Sicherheit zu wissen – doch mittlerweile konnte sie diesen Grund für ihr Herkommen nicht mehr mit der gleichen Aufrichtigkeit vertreten, wie zu dem Zeitpunkt als sie den Beschluss dazu getroffen hatte.

Irgendetwas in ihr drängte danach den Espada näher kennen zu lernen - ihn zu verstehen.
 

***


 

Sorge dafür, dass sie unter allen Umständen am Leben bleibt.


 


 


 


 

…waren Aizen-samas Worte gewesen und nun wanderte er durch die Korridore, auf dem Weg zu ihr, um der ihn auferlegten Pflicht nachzukommen. Doch war es wirklich nur deshalb? Nein. Er wollte sie sehen, auch wenn er sich selbst nicht erklären konnte wieso.

Bisher hatte er die Menschen verachtet. Die Art und Weise wie sie an ihrem Leben und ihren Mitmenschen hingen. Was sahen sie für einen Sinn in einem solchen Leben? Was für einen Vorteil brachte es einem schon, sich um andere zu Sorgen und so weitere Lasten auf sich zu nehmen? Er hatte es nie verstanden. Die Einsamkeit war eine weitaus bessere Wahl.

Doch irgendwas hatte sich in ihm verändert seit er diese Frau das erste Mal gesehen hatte – damals auf der Lichtung in Karakura Town, wo sie immer wieder verzweifelt aufgestanden war, um den anderen – um Kurosaki Ichigo – zu helfen…

Wieder schüttelte er den Kopf als er sich dabei ertappte, wie er den Gedanke, von dem er sich vorhin noch hatte abhalten können, letztendlich doch zu Ende formulierte.

Nein, dieses Gefühl,  dieses Unbehagen in seiner Brust hatte nichts mit ihr zu tun, versuchte er sich einzureden, doch gleichzeitig wusste er, dass er diese Tatsache nicht leugnen konnte.
 

Vor ihrem Zimmer blieb er stehen, nahm einen langen Atemzug, um die wirren Gedanken und Fragen wieder loszuwerden, die ihn in letzter Zeit viel zu oft verfolgten und öffnete schließlich die schwere Tür.

Und dort saß sie, den Blick fest zur Tür gerichtet, als hätte sie die ganze Zeit über in dieser Position verharrt und gewartet  - auf ihn.



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