SasuSaku
Just Take A Photo
|SasuSaku|
~~Sakura's POV~~
Ich habe immer weiter gewartet. Auf eine Person, die ehrlich war und ein großes Herz hatte. Ich dachte immer, wenn ich so leben würde, würde mich diese Person eines Tages finden. Das Ergebnis ist das:
„Ich wette, ich bin die einzige Schülerin der dritten Klasse der High School, die noch keinen Freund hat.“, gebe ich – dummerweise – laut von mir.
Ich habe meine Hand erhoben und laufe durch einen vollen Korridor. Natürlich hat jeder mitbekommen, was ich gerade gesagt habe und ein erheitertes Geflüster macht die Runde durch den gesamten Flur.
„Sie sagte, sie hätte keinen Freund, obwohl sie in ihrem letzten Jahr der High School ist. Wie traurig.“, vernehme ich die Stimme eines Mädchens, das mit ihrer Freundin unterwegs ist.
„Heh. Ich hoffe, ich ende nicht wie sie. Das steht fest.“, höre ich von einem Jungen auf der anderen Seite.
Ich bin wie erstarrt und blicke unverwandt auf meine Hand, die noch immer untätig in der Luft hängt. Ich nehme sie langsam runter und verkrieche mich in einer Ecke. Wieso musste ich auch so etwas sagen?! Ich muss doch wirklich ein trauriger Fall sein, wenn sogar ein Junior High Student Witze über mich macht.
„Es ist nichts Falsches an mir… Es muss so sein, dass alle anderen einfach alles zu leicht nehmen…“, murmele ich ungehalten vor mich hin.
Mit Schwung stehe ich auf und mache mich auf den Weg in meine nächste Klasse. Weit komme ich allerdings nicht, da ich irgendjemanden anremple. Verlegen hebe ich meinen Kopf.
„Oh, tut mir-“, versuche ich mich zu entschuldigen.
Ich unterbreche mich selber, als ich plötzlich ein Handy entdecke. Die Kamera ist direkt auf mich gerichtet. Der Besitzer des Gerätes starrt mich nun aus wunderschönen schwarzen Augen an. Mir stockt kurz der Atem und mein Mund öffnet sich leicht, als ich ihn genauer betrachte. Der junge Mann, der vor mir steht, sieht echt atemberaubend und cool aus.
„Wäre es okay, wenn ich ein Foto von dir machen würde?“, fragt der mich auf einmal.
„Oh. Äh, ja, klar.“, lautet meine verwirrte Antwort.
Warum würde er ein Foto von mir haben wollen? Erzählt mir nicht, dass er sich in mich verliebt hat. Liebe auf den ersten Blick oder so ein Quatsch.
„Aber…wieso willst du ein Foto von mir machen?“, will ich also von ihm wissen.
„Naja, weil… deine Unterwäsche komplett sichtbar ist. So lustig.“, lacht der Schwarzhaarige.
Geschockt über diese Antwort, werde ich so blass wie eine Leiche und frage mich nur noch eines: WAS?!
„Lösch es! Mach es weg!“, kreische ich peinlich berührt umher.
„Auf keinen Fall. Du hast gesagt, ich könnte ein Foto von dir machen.“, wehrt er gemein ab.
Ich versuche verzweifelt, an sein Handy ranzukommen, aber er ist größer als ich und hält es von mir weg in die Luft.
„Wenn du willst, dass ich es lösche, dann musst du mich hier wieder treffen.“, bot der gemeine Typ mir an.
Was?! Soll das eine Drohung sein?!
„Ich frage mich, was ich mit dem Foto machen werde, wenn du nicht kommst…“, fährt er geheimnisvoll fort.
Sag mal, geht’s noch?! Der würde doch nicht wirklich was mit meinem Foto machen, oder?! Verdammt, auf meiner Unterwäsche sind kleine Teddybären drauf! Was mache ich, wenn das Foto in der Schule umgeht…? Oder noch schlimmer…im Internet?! Durch die ganze Schule ertönt ein lautes Klingeln der Glocken. Was also bedeutet, dass der Typ sich gleich verabschieden wird!
„Oh, ich muss zurück in meine Klasse.“, sagt er dann und setzt sich in Bewegung.
„Was?! Warte! Na gut, okay!“, rufe ich ihm panisch hinterher.
„Ich werde zu Mittag wieder hier sein! Wehe, du zeigst das Foto herum oder sonst was, verstanden?!“, schreie ich aufgebracht.
Der Schwarzhaarige sieht mich nur mit einem seltsamen Blick an.
„Machen Sie schnell und gehen Sie zurück in die Klasse!“, werde ich von einem Lehrer böse angefahren.
„Oh. Ja, Sir.“, murmle ich mit gesenktem Kopf.
„Verstanden?!“, frage ich den anderen nochmal zur Sicherheit.
Dieser grinst nur seltsam und klappt sein Handy zu. Oh, verdammt. Das ist schlecht. Ich kann nicht glauben, dass ich meine Zeit daran verschwendet habe, ihn abzuchecken. Und dann habe ich ihn auch noch atemberaubend und cool gefunden. Außerdem….Wer zur Hölle ist er?!
~°~°~°~
Mein Kopf liegt auf dem Tisch und ich sehe aus, als herrschte sieben Tage Regenwetter.
„Saku, du siehst aus, als wärst du gealtert. Das ist beängstigend.“, teilt mir meine Freundin Ino freundlicherweise mit.
„Könntest du mich bitte alleine lassen?“, brumme ich vor mich hin.
„Vergiss, was ich gesagt habe! Du warst wieder in dieser Ecke, oder? Hast du irgendwelche neuen, süß aussehende Studenten gesehen?“
„Ich habe keine bemerkt.“, gebe ich angefressen von mir.
„Das war dumm von dir. Es ist eine Tradition in unserer High School, dass die Studenten im letzten Jahr in diese Gegend gehen um die neuen Juniors abzuchecken.“, erklärt Ino mir.
„Aber du bist die einzige, die das macht, nicht wahr?“
„Nein, das ist nicht wahr.“, schnaubt die Blondine.
„Erinnerst du dich nicht mehr? Als wir noch Juniors waren, sind viele Senior High Studenten gekommen, um dich abzuchecken.“, fährt sie fort.
„Huh? Was meinst du damit?“, frage ich sie verwirrt und hebe meinen Kopf um sie fragend anzustarren.
„Du warst richtig berühmt, weil du so süß warst.“
Ich war süß? Das ist mir neu.
„Erinnerst du dich wirklich nicht mehr an die vielen Jungs, die dir ihre Liebe gestanden haben?“
„Hmm…wenn ich so nachdenke…Ja, ich erinnere mich da an etwas.“
„Wie auch immer, du hast jedenfalls alle verscheucht, weil du so prüde warst.“, lacht Ino mich aus.
„Warte, das ist nicht die richtige Zeit um über das nachzudenken!“
„Huh?!“, kommt es schlau von meiner Freundin.
Ich kann keinen Freund bekommen, wenn das Foto umgeht. Ich frage mich, wer dieser Typ ist. Er sah nicht so aus, als wäre er jünger als ich. Könnte es sein, dass er im gleichen Jahr ist wie ich? Aber ich hätte so jemanden sicher bemerkt, wenn er so heraussticht wie er das tut.
„Vielleicht ist er von der naturwissenschaftlichen Sektion…“, flüstere ich vor mich hin.
Das muss es sein. Aber… Er ist doch kein Straftäter, oder? Ding Dang Dong. Die Schulglocke… Es ist Mittag…
~°~°~°~
„Entschuld-“
„Du bist zu spät.“, unterbricht mich der Schwarzhaarige.
Er steht einfach nur da. Mit einer Zigarette in der Hand. Und starrt mich finster an.
„Du- du rauchst! Das ist schlecht!“, bemerke ich geschockt und zeige mit dem Finger auf ihn.
Er ist ein Straftäter!
„Ach. Du kommst zu spät und das ist alles, was du zu sagen hast?“, will er mit einer hochgezogenen Augenbraue wissen.
Dann drückt er den Zigarettenstummel aus und kommt auf mich zu. Verängstigt weiche ich zurück.
„Wa-was ist?“, bringe ich leise zu Stande.
„Halte still.“, befiehlt er mir.
„Huh?“
Er will doch nichts Perverses machen, oder?!
„So etwas sollte man erst machen, nachdem man schon eine Weile zusammen war.“, versuche ich ihn abzulenken.
Mit dem Rücken an die Wand gepresst schaue ich zu ihm hoch und öffne meinen Mund um noch mehr zu protestieren. Aber er unterbricht mich schon wieder.
„Sei leise, es wird bald vorbei sein.“, meint er und streckt seine Hand nach mir aus.
Ist das der Grund, warum er mich hierher gelockt hat? Seine Hand legt sich um meinen Hals und sein Gesicht kommt immer näher…
„Hey…Stopp…Hör-“, versuche ich es erneut.
„Sieh her.“
Er löst sich von mir und ich hebe meinen Kopf an um zu gehorchen.
„Dieser Schmetterling war auf deiner Schulter.“, erklärt er mir.
Oh… Ich spüre schon, wie mir das Blut in den Schädel schießt. Wie peinlich. Und ich dachte schon, er würde…
„Ich bin Uchiha Sasuke. Und du bist Haruno Sakura. Richtig?“, unterbricht er meine Gedanken.
Ich zucke kurz zusammen und reiße dann geschockt meinen Mund auf.
„Woher weißt du, wie-“
„Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Es ist nur so, dass…“, schweift er ab.
Ich beobachte, wie er den Schmetterling vorsichtig auf eine Hand nimmt und ihn dann durch das Fenster hinauslässt.
„Ich mag dich. Das ist alles.“
„Huh?“
Meine Augen weiten sich und meine Wange nimmt eine rote Farbe an. Ich halte meine Hände vor die Brust, damit mein Herz nicht herausspringen kann. Hat er das wirklich gesagt? Er mag mich? Aber wie…?
„Naja, ich verlange nicht von dir, dass du mir gleich eine Antwort gibst.“, teilt er mir mit.
„Du wirst morgen pünktlich hier sein, oder?“, fährt er fort.
„Was? Oh…“, sprudelt es verwirrt aus mir heraus.
„Du kommst, richtig?!“, fragt er mich scharf und blickt mich eindringlich an.
Der macht mir langsam echt Angst! Was hat der denn für Stimmungsschwankungen? Aber naja… Was kann ich schon groß machen?
„J-ja.“, stottere ich eine knappe Antwort zusammen.
Was ist mit diesem Typen? Der ist doch nicht mehr normal, oder?!
„Gut, dann darfst du gehen.“
Der ist komisch.
„Okay, man sieht sich.“
Und mit diesem Satz haue ich schon ab. Natürlich will ich so schnell wie möglich weg von ihm! Er sagte, er mag mich.
~°~°~°~
Seit ein paar Tagen treffe ich mich nun schon mit ihm. Mit Sasuke Uchiha. Wir essen immer gemeinsam zu Mittag. Eigentlich ist er ganz nett und er macht mir keine Angst mehr. Ich kann mich ganz normal mit ihm unterhalten. Auch jetzt im Moment esse ich mit ihm zusammen…
„Ich habe gehört, Mai-chan wird betrogen…“, erzähle ich Sasuke.
„Das…Das ist schrecklich.“, erwidert er mit einem seltsamen Gesichtsausdruck.
„Stimmt. Belogen zu werden und all das…“, stimme ich ihm zu.
Diesmal verändert sich sein Gesichtsausdruck wieder so seltsam. Ist er traurig? Oder fühlt er Reue oder Scham?
„Ah! Ich muss zurück. Die fünfte Stunde fängt gleich an!“, meint er plötzlich.
„Oh, richtig.“
„Okay, ich seh dich dann morgen.“, gibt er mir klar und deutlich zu verstehen.
Natürlich ist er viel netter geworden und spricht mich nicht mehr auf das Foto an. Aber er besteht noch immer darauf, dass ich mit ihm esse.
„J-jep. Bis dann.“, lache ich fröhlich.
Und schon ist er weg. Warum geht er immer so schnell zu seiner Klasse? Er hat gesagt, dass er mich mag. Will er dann nicht mehr Zeit mit mir verbringen? Und fast sofort muss ich mich an den Satz von Ino erinnern.
„Wie auch immer, du hast jedenfalls alle verscheucht, weil du so prüde warst.“
Ich frage mich, ob ich wirklich prüde bin. Damals, als ich alle verscheucht hatte, hatte mir ein Junge seine Gefühle für mich gestanden. Aber ich habe ihn abgewiesen. Ich kann mich allerdings noch erinnern, dass ich was zu ihm gesagt habe. Es war so etwas wie:
„Egal wie verklemmt ich bin. Gib mich nicht auf. Wenn deine Gefühle andauern, dann ist das das richtige mögen, oder nicht?“
~°~°~°~
Für den nächsten Tag habe ich mich absichtlich hübsch angezogen. Ein rotes Sommerkleid, das mir bis zu den Knien geht. Dazu trage ich rote High-Heels und eine grüne Halskette, die perfekt zu meinen Augen passt. Meine Haare lass ich offen, da sie mir so am besten gefallen. Und das alles ist nur für ihn. Und da kommt er auch schon.
„Tut mir leid, dass du warten musstest!“, rufe ich ihm aus einer kleinen Entfernung an und winke ihm zu.
„Wa-was ist mit diesen Klamotten?!“, fragt er mich völlig verwirrt.
„Oh, versteh das nicht falsch. Es ist nicht so, als würde ich mich extra für dich hübsch anziehen-“
Und plötzlich werde ich an der Hand gepackt und weggezogen.
„Komm!“, befiehlt der Uchiha mir.
„Aaah!“, kreische ich total überstürzt.
~°~°~°~
„W-was-?! Du hast plötzlich-!“
„Wieso ziehst du so etwas an?!“, fährt er mich sofort an.
„Wieso, ich wollte nur etwas entspannter aussehen!“, versuche ich ihn zu beruhigen.
Was ist so falsch an meinem Outfit? Sehe ich nicht gut aus? Sieht das Outfit nicht gut aus? Ist das der Grund, warum er so sauer ist? Es ist okay. Es ist mir egal. Ich meine, es ist ja nicht so, als wollte ich ihm sagen, dass ich ihn auch mag… oder so.
„Du denkst sicher, weil ich mich gewöhnlich eher konservativ kleide, dass es seltsam ist, wenn ich plötzlich so was anhabe. Nicht wahr? Das denkst du doch, oder?“
Ich senke meinen Kopf, lass mir aber nicht anmerken, dass mich sein Verhalten sehr verletzt. Es überrascht mich nicht im Geringsten.
„Das ist der Grund, warum ich nie dazu in der Lage war, einen Freund zu bekommen…“, lache ich humorlos.
Ja, es kümmert mich nicht im Geringsten. Was für eine Lüge…
„Das stimmt nicht.“, verneint der Uchiha.
Mein Blick noch immer auf die Erde gerichtet, weiten sich meine Augen. Was meint er denn nun schon wieder? Ich werde einfach nicht schlau aus diesem Kerl.
„So ist es nicht.“, erklärt er mir ein zweites Mal.
Zwei seiner Finger heben mein Kinn leicht an und…
…Mein Kopf schnellt hoch und plötzlich liegen seine Lippen direkt auf meinen. Ein weiteres Mal reiße ich meine Augen geschockt auf. Was..? Was macht er da? Er küsst mich, aber wieso…? Ich meine, ich…
„Du bist süß, Sakura. Ich habe schon immer gedacht, dass alles an dir, inklusive deine ernste Seite, süß war. Ich bin sicher, dass der einzige Grund warum du immer alleine und unbeachtet warst, ist, damit du dich in mich verliebst.“, flüstert er mir ins Ohr.
Wow, das ist…das-
„Ich kann nicht immer bei dir sein. Und ich bin besorgt. Ich will nicht, dass mir jemand dich wegstiehlt. Sag mir bald, dass du mich auch magst. Sakura…“
Das ist zu schön, um wahr zu sein! Ich kann’s nicht fassen! Das ist das erste Mal, dass mir jemand sagt, wie sehr er mich mag. Das erste Mal, dass mir jemand gesagt hat, dass er mich liebt, so wie ich bin. Und es ist das erste Mal, das mein Herz so schnell schlägt. Er hält mich noch immer in seinen Armen und drückt mich fest an sich. Es ist, als hätte er Angst, ich könnte mich in Luft auflösen.
„Ich liebe dich auch, Sasuke.“, flüstere ich in sein Hemd.
Aber ich bin sicher, er hat es gehört, denn plötzlich werde ich in einen weiteren Kuss gezogen.
~°~°~°~
„La la la la…“, summe ich fröhlich vor mich hin.
„Hey, das ganze La-la-Zeugs nervt! Du musst in den Gängen leise sein!“, beschwert sich Ino bei mir.
„Upps, tut mir leid!“, lache ich sie verlegen an.
Kann ja jedem Mal passieren, wenn er/sie glücklich ist, nicht?
„Außerdem bin ich gerade auf der Jagd nach neuen Studenten. Du lenkst mich ab.“, motzt Ino weiter.
Tja, Pech gehabt, liebe Ino. Denn ich brauch das gar nicht mehr. Ich habe keinen Grund mehr dazu.
„Oh, sieh mal! Der ist total heiß!“, kreischt die Blondine mir ins Ohr.
Autsch. Mit einer erhobenen Augenbraue sehe ich sie an. Dann folge ich ihrem Blick.
„Oh man, willst du mir etwa sagen, dass ein-“
Was?! Aber das ist doch Sasuke! Was macht der bei den Junior High Studenten?!
„H-hey, gehen wir da lang.“, stottere ich verwirrt.
„Was ist mit dir?“, stellt Ino mir schon die nächste Frage.
Junior High School Studenten kommen selten hierher. Aber was noch schlimmer ist, ist, dass er perfekt in diese Gruppe hineinpasst. Sie laufen an uns vorbei, daher kann ich einen Gesprächsfetzen aufschnappen.
„Kürzlich habe ich ein Interesse an älteren Frauen entwickelt.“, erzählt einer der Jungs.
„Wie steht‘s mit dir, Uchiha-cchi?“, wendet sich der Junge an Sasuke.
Ist Sasuke etwa ein Junior High Student oder so?!
„Ich mag keine älteren Frauen.“, antwortet Sasuke…
Was..? Aber..Ich bin doch älter als er… Und er ist doch ein Junior High oder nicht? Ich verstehe die Welt nicht mehr…
„Tse. Er sagt, er mag keine älteren Frauen.“, zischt Ino beleidigt.
Also habe ich mich nicht verhört…
„Sakura? Was ist mit dir?“
Da er meinen Namen wusste, wusste er bestimmt auch wie alt ich bin…
„Ich weiß es jetzt. Ich hab’s kapiert.“, flüstere ich traurig vor mich hin.
Eine einzelne Träne bahnt sich ihren Weg über meine Wange bis zum Kinn, wo sie auf den Boden tropft.
„Er mag keine älteren Frauen…“, schluchze ich.
Ich verstehe…
„Sakura?“
Weinend falle ich Ino um den Hals und schluchze bitterlich meinen Schmerz heraus.
~°~°~°~
Seit drei Tagen habe ich mich nicht mehr mit ihm getroffen. Er versucht ständig, mich zu erreichen. Mein Telefon klingelt.
„Hallo?“, frage ich, als ich auf den grünen Knopf gedrückt habe.
„Ich bin es. Bist du erkältet oder so? Du bist nicht in der-“
„Ich bin hier in der Schule.“
„Und warum-“
„Aber ich werde nicht kommen um dich zu sehen.“
Mit diesem Satz lege ich auf. Kurz darauf vibriert mein Handy. Er hat mir eine SMS geschickt. Was zum Teufel will er denn jetzt schon wieder?!
Eine neue Nachricht von: Uchiha Sasuke
Ich drücke auf den Button „Öffnen“ und lese, was mir der Arsch schreibt.
Es ist dir also egal, was ich mit dem Foto mache?
Geschockt starre ich auf das Display meines Handys. Dieses Foto hatte ich vor lauter Aufregung total vergessen! Aber würde er wirklich so etwas Gemeines machen? Er ist doch nicht so, oder habe ich mich komplett in ihm getäuscht?
„Was ist, Sakura?“, nervt mich Ino schon wieder.
„Ich werde dir nie wieder vergeben!“, schreie ich entschlossen.
„Huh?“, das war Ino, die nun völlig verwirrt dastand.
„Nachdem er mein Herz gebrochen hat, erpresst er mich auch noch!“, lasse ich meine Wut heraus.
Wütend balle ich meine Hände zu Fäusten.
„Ich muss ihm meine Meinung sagen, sonst kann ich ihn nicht loslassen!“
„Hey, was ist mit dem Unterricht?!“, ruft mir Ino noch hinterher.
Um das muss ich mich später kümmern. Meine Gefühle sind mir im Moment wichtiger. Ich habe ihn wirklich gemocht. Mir war es egal, dass er jünger sein soll als ich… So lange er mich ehrlich mochte… war mir alles egal. Mir war egal, wer er war! Ich sehe mich nach dem Klassenzimmer um, in dem er sich befinden müsste. Dann reiße ich die Tür auf und hole tief Luft.
„Ist Uchiha Sasuke hier?!“, rufe ich laut durch die ganze Klasse.
Anschließend sehe ich mir die Schüler genau an, finde ihn aber nicht. Die Schüler schauen mich verwirrt an. Der ganze Raum ist plötzlich unheimlich leise… Was geht hier vor?!
„Ihr wisst schon! Uchiha Sasuke! Ich weiß, dass er in diese-“, versuche ich es erneut, werde aber unterbrochen, wie immer.
Ein grässliches Quietschen, was ich als Kreide auf der Tafel identifiziere, ertönt und mein Blick gilt sofort der Ursache dafür. Meine Gesichtszüge entgleisen mir auf der Stelle und ich zittere am ganzen Körper. Meine Hände halte ich fest an meine Brust gedrückt. Seine Augen sehen mich ebenso geschockt an, wie meine ihn. Was macht er da vorne? Er ist doch nicht wirklich… Das kann nicht sein…
„Uchiha-cchi, wer ist das?“, fragt ein neugieriger Schüler.
Das würde ich auch gerne wissen. Wer bin ich für ihn?
„Du Idiot! Nenn ihn Uchiha-Sensei!“, korrigiert ihn ein Mädchen.
Sensei?! Dann stimmt es also doch….aber dann…dann… Er ist ein Lehrer!
„Pardon!“, entschuldige ich mich schnell bei der gesamten Klasse, inklusive Sasuke, für mein plötzliches Auftreten.
Geschockt halte ich mir eine Hand vor den Mund und kehre der Klasse meinen Rücken zu.
„Warte!“, ruft mir Sasuke hinterher.
„Sensei, was ist mit dem Unterricht?! Wenn Sie unerlaubt gehen, muss ich Sie melden! Ist Ihnen das egal?“, höre ich noch eine Mädchenstimme.
„Sensei?“, fragt sie nochmal nach.
Ich renne immer weiter, seine Antwort höre ich nicht mehr. Ehrlich gesagt will ich sie auch gar nicht wissen. Schnell laufe ich die Treppen hinauf. Erschöpft lehne ich mich dann an einer Wand um die Ecke an. Ich kann nicht glauben, dass er ein Lehrer sein soll.
„Ich frage mich, ob das der Grund ist, warum er mir nichts gesagt hat.“
Mit einem Lehrer zusammen zu sein ist wirklich…
„Sakura! Wo bist du?!“, ruft Sasuke von unten.
Ich sage nichts und warte einfach ab.
„Es tut mir leid, dass ich nicht ganz ehrlich war!“
Es tut ihm leid? Ja, mir auch.
„Aber der Teil, dass ich dich mag ist die Wahrheit!“
Ach, tatsächlich? Sagt man den Menschen, die man liebt, nicht die ganze Wahrheit?
„Es ist so, dass ich Angst hatte, du würdest wegrennen, wenn ich dir alles gesagt hätte!“
Jetzt bin ich weggerannt. Aber eben, weil er mir nicht alles gesagt hat. Ich werde nicht da raus gehen. Ich werde wirklich nicht raus gehen.
„Sakura… Willst du nicht rauskommen?“
Niemals. Warum sollte ich?
„Wenn nicht, dann bist du willig zu akzeptieren, was auch immer mit diesem Foto geschieht?“
Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen.
„Hey! Ich habe dir gesagt, dass du es löschen sollst! Wieso tust du so etwas?!“, schreie ich ihn wütend an.
„Ich werde dieses Foto nie löschen.“
Ich liebe dich, aber du…
„Stopp!“
Erneut laufen mir Tränen über das Gesicht. Ich greife nach seinem Handy, aber er entzieht es mir und zeigt mir stattdessen das Foto auf dem Display. Das bin ich, aber das bin ich nicht jetzt. Sondern vor fast fünf Jahren. Und von Unterwäsche ist weit und breit keine Sicht.
„Damals war ich, so wie du jetzt, im letzten Jahr der High School und du bist gerade erst gekommen.“
„Huh?“
„Du wirst dich wahrscheinlich nicht mehr daran erinnern, aber damals habe ich dir auch meine Liebe gestanden. Du hast mich aber zurückgewiesen. Allerdings habe ich nie aufgegeben und endlich bin ich so weit gekommen. Es tut mir leid, dass ich dir das verheimlicht habe. Ich werde dir nun erzählen, wer ich bin.“
Sasuke zieht mich plötzlich in seine Arme und streichelt mir über die Haare.
„Ich bin ein Mann, der dich schon seit fünf Jahren liebt.“
Eine Tatsache, die mir spätestens jetzt bewusst wird. Glücklich ziehe ich ihn zu mir runter und lege sanft meine Lippen auf die Seinen. Lächelnd wischt er meine Tränen aus meinem Gesicht, die nun vor Freude ununterbrochen aus meinen Augen treten.
~*~*~*~ F.I.N. ~*~*~*~
A/N: Ich muss an dieser Stelle noch erwähnen, dass ich den OS von einem Manga habe. Ich habe die Dialoge lediglich von Englisch ins Deutsche übersetzt und zusätzlich noch alles so beschrieben, wie es in dem Manga-OS vorgekommen ist. Wenn sich jemand diesen Manga-OS mal anschauen möchte, der kann sich bei mir ja melden & ich schicke nen Link ;D
