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Adventskalender 2010

One-Shot Sammlung
von

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11. Dezember - Ein unbeliebter Schenker (Harry Potter)

Der unbeliebte Schenker
 

Misstrauisch lugte ich um die Ecke meines Schlafzimmers direkt in das Wohnzimmer hinein, wo zu meinem Leidwesen bereits ein kleiner, geschmückter Tannenbaum seinen Platz gefunden hatte mit diverser Weihnachtsdekoration. Albus hatte es also wieder gewagt, genau wie letztes Jahr.

Einerseits musste ich ihm ja dankbar für diese Geste sein, aber ich bevorzugte lieber die Art mir alle möglichen Foltermethoden für ihn auszudenken. Denn ich hasste Weihnachten und das war nicht einfach so eingeredet. Ich verband einfach keine guten Erinnerungen mit dieser Jahreszeit und wollte in meinem Alter auch nicht mehr damit anfangen.
 

Und wem hatte ich dieses Desaster zu verdenken? Unseren wertgeschätzten Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste, Remus Lupin, ein weiterer Tyrann aus meiner beschissenen Vergangenheit, mit dem ich auch nicht mehr zu tun haben wollte als nötig.

Obwohl sich dieser in den Kopf gesetzt hatte unsere alte Feindschaft niederzulegen und mir 24 Stunden am Tag mit Freundlichkeit und Respekt zu begegnen.

Um einerseits Lupin aus dem Weg zu gehen und andererseits dem Direktor einen Strich durch die Rechnung zu machen, verschanzte ich mich für heute den ganzen Tag in meinen Privatgemächern, auch mit dem Nachteil dieses Zeug zu ertragen. Schwer seufzend setzte ich mich in Bewegung und blieb vor den Tannenbaum stehen.
 

Mit gezücktem Zauberstab murmelte ich einige Formeln vor mich hin und musste frustriert feststellen, dass Dumbeldore doch tatsächlich Schutzzauber auf dieses Ding gelegt hatte, damit ich es nicht mehr so schnell entsorgen konnte. Einfach großartig.

Wäre ich doch nur im Bett geblieben. Mich mit dem Gedanken abfindend den blöden Baum noch einige Zeit meinen Mitbewohner nennen zu dürfen, steckte ich meinen Zauberstab weg und bemerkte erst bei näherer Betrachtung, dass auch noch Geschenke unter diesen Gestell lagen.

Mit den Augen rollend bückte ich mich danach und stellte gleich alle auf den kleinen Couchtisch.

Um die Prozedur mit den Geschenken auspacken schnell hinter mich zu bringen, fing ich gleich an sie zu öffnen.

Albus schenkte mir, wie sollte es auch anders sein, ein Tränkebuch zusammen mit einer Packung Zitronendrops.
 

Wann begriff dieser alte Greis, dass nicht jeder so versessen auf diese Dinge war? Schnell wandte ich mich dem nächsten Present zu. Von meinem Patensohn Draco Lucius Malfoy bekam ich seltene Trankzutaten, genau wie von seinem Vater Lucius Malfoy.

Damit konnte ich schon mehr anfangen. Dann von den Lehrern jeweils eine Kleinigkeit, meistens etwas zu Naschen. Lupins war nicht dabei, was mich auch nicht wunderte.

Schließlich konnten wir uns nicht leiden. Erstaunt musste ich danach feststellen, dass noch ein Geschenk übrig geblieben war. In Gedanken ging ich nochmal alle durch und wusste beim besten Willen nicht, von wem dieses noch sein sollte.

Das Äußere ließ darauf schließen, dass sich der Schenker Mühe gegeben hatte, slytheringrünes Papier, mit silbernem Schleifenband. Interessiert drehte ich es zwischen meinen Händen und stellte fest, dass ich wirklich neugierig war, wer mir etwas schenken wollte.
 

Schulterzuckend begann ich mit spitzen Fingern das Schleifenband zu lösen und das Papier sorgfältig zu entfernen. Ich erblickte ein in Leder gebundenes Buch, DIN A4 Format, nur quer gelegt.

Oben drauf befand sich magische Grußkarte, auf der zwei Personen, ob Mann oder Frau konnte ich nicht sagen, spazieren gingen und es bereits zu Schneien angefangen hatte.

Ich klappte die Karte auf und fing an zu lesen.
 

–Du wirst dich jetzt mit Sicherheit wundern, warum gerade ich dir etwas schenke. Aber ich hatte einfach mal Lust dazu.

Ich hoffe, dass ich Dir mit dem Geschenk eine Freude mache und du es gut behüten wirst.

Denn irgendwann hole ich es mir wieder. Frohe Weihnachten wünscht dir dein verhasster Kollege und hoffentlich baldiger Freund Remus Lupin-
 

Vor Verblüffung stand mir doch wahrhaftig der Mund offen. Lupin schenkte mir, MIR, etwas.

Warum?

Und was meinte er mit, dass er es sich irgendwann wiederholen möchte? Um genau das herauszufinden, öffnete ich den Deckel des Buches und wäre beinahe von der Couch gerutscht, als ich die erste Seite erblickte.

Da waren doch tatsächlich Lily und ich auf einen Foto drauf abgebildet, wie wir zusammen lernten.

Wo hatte er die nur her, fragte ich mich nun wirklich gerührt. Sanft, als wäre das Foto zerbrechlich, strich ich über die Abbildung von Lily und wusste nicht wohin mit meinen Gefühlen. Mit beiden Händen hob ich das Fotoalbum auf meinen Schoss und begann zu blättern.
 

Ich hasste Weihnachten.

Aber an diesem Weihnachten fiel es mir wirklich schwer in mein altes Muster zu finden, anhand dieses wundervollen Geschenkes.

Wer weiß, vielleicht würden die zukünftigen Weihnachten besser werden, als all die Jahre zuvor.

Ja, vielleicht begann ich mit dem heutigen Tag, diese Zeit zu mögen und konnte einen weiteren Teil aus meiner Vergangenheit Freund nennen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-12-14T20:40:16+00:00 14.12.2010 21:40
Severus und Remus sind cool! :3

Und dass Snape sicher kein Weihnachts-Fan ist, kann man sich ja denken, das hast du also auch wunderbar umgesetzt^^

Die Idee mit dem Album von Remus find ich auch sehr schön^^
Auch das erste Foto mit Snape und Lily :3

Dein letzter Satz ist auch schön ;3


CHIYO


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