Zum Inhalt der Seite

Adventskalender 2010

One-Shot Sammlung
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

8. Dezember - Auf dem Weihnachtsmarkt (Star Wars)

Besser spät als nie, hier ist nun mein zweiter One-Shot. Viel Spaß damit.

Eure Jadeschatten
 

Auf dem Weihnachtsmarkt
 

Coruscant, der ganze Planet war eine einzige große Stadt.

Eine einzige Stadt mit dem klangvollen Namen Galactic City. Und diesen Namen verdiente sie sich auch, denn in der Stadt spiegelte sich die ganze Galaxis wieder. Dort waren alle Spezies vertreten, ebenso wie alle Kulturen.

Und jeder in der Galaxis kannte die Wahrzeichen von Coruscant.

Wahrzeichen, wie den gigantischen kuppelförmigen Bau der Senatshalle, von der aus tausende von Senatoren die Geschicke der galaktischen Republik lenkten.

Oder den riesigen Tempel des Jedi-Ordens, der das Stadtbild über viele Kilometer hinweg dominiert.

Seit frühster Kindheit hielt dieser Bau mich in seinem Bann. Oft habe ich meine Eltern gebeten mit dem Speeder einen Umweg zu machen, nur damit ich noch einmal einen Blick auf jene Türme erhaschen konnte, deren Spitzen von Sendeanlagen wie Kronen geschmückt wurden.

Einmal, vor einigen Jahren habe ich mit dem Fernglas einen Blick in eines der Zimmer erhaschen können. Erst einige Zeit später erfuhr ich, dass ich den hohen Rat der Jedi in einer Sitzung gesehen hatte.

Doch nicht nur das gelegentliche vorbeifahren am Tempel begeisterte mich derart, sondern auch die Tatsache, dass ich den Tempel von meinem Zimmer aus sehen konnte. Wann immer ich es wollte konnte ich das gewaltige Gebäude sehen, wie es sich von Coruscants Himmel abhob.

Manchmal fragte ich mich, was wohl hinter den abweisenden Mauern geschah. Dann sah ich vor meinem inneren Auge immer lange Gänge, die von Jedi aus den verschiedensten Spezies bevölkert waren.

Doch kaum jemand wusste, was wirklich Tag für Tag passierte und wie das Leben der Jedi aussah.

Und gerade weil sich die Jedi in Schweigen hüllten, waren sie so faszinierend.

Und für mich war es immer etwas besonderes, wenn man mal einen Jedi auf der Straße sah.
 

Habt ihr jemals Coruscant bei Nacht gesehen? Hier wurde es nie wirklich dunkel. Und erst recht nicht in der Weihnachtszeit. Zu tausenden glitzerten zu dieser Zeit die Lichter in den Wohnungen.

Als ich wieder einmal mit dem Fernglas den Jedi-Tempel im Blick hatte, habe ich mit Erstaunen festgestellt, dass auch den Jedi Weihnachten nicht fremd zu sein schien. In einigen wenigen Fenstern hatte ich Lichterketten ausgemacht.

Im Winter lag in dieser Klimazone von Coruscant oft Schnee und auch jetzt, Anfang Dezember, lagen schon einige Zentimeter.

Normalerweise liebte ich den Schnee, die Kälte und den Winter, doch heute waren die paar Zentimeter Schnee mir schon zu viel.

Ich kam ohnehin schon viel zu spät nach Hause, auch ohne dass der Schnee mich noch zusätzlich ausbremste.

Mit einer Freundin hatte ich gemeinsam für die kommenden Klausuren in der Schule gelernt. (Warum Lehrer ausgerechnet immer vor den Weihnachtsferien alle Klausuren innerhalb von zwei Wochen schreiben mussten, war mir bis heute ein Rätsel…)

Dabei hatten meine Freundin und ich die Zeit vergessen, sodass ich mich nun beeilen musste. Meine Eltern warteten sicher schon mit dem Abendessen.

Ich beschloss die Abkürzung über den Weihnachtsmarkt zu nehmen, in der Hoffnung dass dort noch nicht so viel los war.

Doch natürlich lag ich falsch. Wenn ich mal in Eile war und zu spät kam, dann wenigstens richtig.

Seufzend schob ich mich durch die Menge. Viele Menschen waren unterwegs, aber mindestens ebenso viele Fremdweltler. Einmal drängte ich mich zwischen zwei Wookies hindurch. Zum Glück schienen die beiden mir meine Eile nicht übel zu nehmen, denn sie beschwerten sich nicht darüber. Vielleicht hatten sie auch meine eilig gekeuchte Entschuldigung angenommen.

Doch gerade als ich dachte, ich würde vielleicht ein paar Minuten Verspätung wieder aufholen, musste mir natürlich das nächste Missgeschick passieren.

So in Gedanken versunken bemerkte ich einen dicken Schlauch, der zu einer der Buden führte, erst, als ich darüber stolperte und reichlich unelegant dem Boden entgegen segelte.

„Mist, verfluchter…“, murrte ich und rieb mir das schmerzende Knie. Nun war ich nicht nur zu spät, sondern auch noch nass und schmutzig.

Heute war nicht mein Tag, eindeutig nicht. Spätestens nach der Mathestunde hätte ich das aber wissen müssen… Ein Tag zum Zurückgeben.

Gerade als ich mich aufrappeln wollte, erschien eine menschliche Hand in meinem Sichtfeld.

„Ich helfe dir auf.“, erklärte eine männliche Stimme mit sanftem Coruscant-Akzent.

Verwirrt blickte ich auf und direkt in die sanften blauen Augen eines jungen Mannes. Eines jungen Jedi, wie ich erfreut feststellte und augenblicklich schraubte sich mein Herzschlag in die Höhe.

Mit einem dankbaren Lächeln ergriff ich die dargebotene Hand und ließ mich auf die Füße ziehen.

Die Haut des Jedi war fest und trotz des kalten Wetters warm.

„Vielen Dank, Meister Jedi.“

Er lächelte mit seinen Augen ebenso wie mit seinem Mund. „Ich bin noch kein Jedi-Ritter.“, erklärte er zwinkernd.

Aus dieser Bemerkung schloss ich, dass er demnach noch ein Padawan sein musste.

„Dennoch vielen Dank.“ Ich erwiderte sein freundliches Lächeln.

Er nickte. „Keine Ursache.“ Kurz wandte er seinen Kopf nach hinten, um einen Blick über seine Schulter zu werfen. Danach wandte er sich wieder mir zu. „Ich sollte gehen, nicht dass ich meinen Meister in diesem Gewühl noch aus den Augen verliere.“

„Aber nach Hause findet Ihr immer.“, meinte ich und deutete auf die Siluette des Tempels.

Der Padawan nickte. „In den meisten Fällen schon. Wir finden häufig das was wir suchen, wir haben da so ein eingebautes Radar.“, erklärte er lächelnd, was mir ein leises Lachen entlockte.

Er warf mir ein kurzes Grinsen zu, dann wandte er sich zum Gehen.

„Möge die Macht mit Euch sein.“, rief ich ihm nach.

Er nickte mir noch einmal zu. „Und auch mit dir.“

Ich blickte ihm nach, bis er in den Menge verschwand. Diese anonymen braunen Mäntel machten Jedi in größeren Mengen fast unsichtbar und so verlor ich den Padawan schnell aus den Augen.

Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen machte ich mich wieder auf den Weg.

Vielleicht war dieser Tag doch nicht ganz so schlecht, wie ich dachte, denn immerhin habe ich einen Jedi-Padawan getroffen.

Und ich kicherte leise bei dem Gedanken, dass auch Jedi über den Weihnachtsmarkt gingen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-12-14T20:18:22+00:00 14.12.2010 21:18
Sehr schön geschrieben :3
Und die Vorstellung, wie die Jedi über den Weihnachtsmarkt bummeln, finde ich cool^^

(Schön, dass es den Schülern auf Coruscant genau so ergeht...mit den vielen Klausuren kurz vor den Weihnachtsferien! X-X )


CHIYO


Zurück