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Sushi vs. Pfannkuchen

Change your heart
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, da ich dem Ende der FF immer näher komme, bin ich wirklich motiviert XD
Viel steht nicht mehr an, seid also gespannt! :3 Komplett anzeigen

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Fragen über Fragen

Fragen über Fragen
 

Das Abendessen war hinter sich gebracht und zu voller Zufriedenheit von allen mit einem „sehr gut“ benotet worden. Ein hoch auf gute deutsche Küche.

Aber auch das Ende des Essens und die Rückfahrt zum Haus waren begleitet von eher gedämpfter Stimmung. Dieses Thema lag dem Team offensichtlich schwer im Magen.

„Hey, jetzt zieht nicht solche Gesichter. Sowas passiert halt mal. Das ist jetzt nicht der Weltuntergang!“ beschwerte sich Raika. Klar war das in dem Alter ein sehr heikles und schwieriges Thema, zudem war man in Japan da auch noch teilweise sehr konservativ unterwegs von der Denkweise her. Aber dass es sich so sehr auf die Stimmung niederschlagen würde, hatte selbst sie nicht erwartet.

„Ja schon, aber das ist…irgendwie ungewohnt.“ meinte Hillary. Ungewohnt war vermutlich da noch die harmloseste Bezeichnung.

„Es ist immer noch Kai, von dem wir hier reden. Ändert das Geschlecht seines Partners echt irgendwas?“ Stirnrunzelnd drehte sie sich kurz zu den Pappnasen auf den hinten Plätzen, um sie alle einmal eindringlich anzuschauen. Sie hatte selbst Kai dazu gebracht, seine Gefühle zu akzeptieren, dann würde sie es bei den vieren auch schaffen!

„Ich weiß es nicht. Ich meine, ich habe nichts dagegen. Eher im Gegenteil. Aber ich glaube, die Jungs hier sehen das anders.“ Hillary drehte sich zu eben besagten um, die alle sehr verdrießlich dreinblickten. Daichi war vermutlich derjenige, der am wenigsten davon irritiert schien.

„Ich find das Thema Beziehung allgemein komisch. Mir doch Wurst, mit wem er zusammen ist, so lange ich nichts sehen muss!“ meckerte er. Thema erledigt.

„Ja, das hängt ja bei dir auch eher nur vom Alter ab, Daichi!“ konterte Hillary und schüttelte den Kopf. Immerhin ein Problem weniger.

„Ja aber warum hast du uns nicht eher schon etwas davon erzählt? Du hast gesagt, dass da schon länger was war, bevor ihr zusammen gekommen sein. Wie soll ich das verstehen? Kai?“ Tyson blickte vor zu seinem Teamchef, der erst keine Regung zeigte.

„Das ist wirklich extrem kompliziert und ich habe auch erst vor kurzem begonnen, da selber durchzublicken. Einer der Gründe warum ich es euch einfach noch nicht erzählen konnte. Aber keine Sorge, meine Neigungen haben sich bis jetzt nur auf Yuri bezogen.“ Kai hatte sich zu ihnen umgedreht. Tyson war sich sicher, dass er die absolute Wahrheit sagte, doch es klang trotzdem unglaubwürdig.

„Ach, Kai ist monosexuell. Echte Monogamie nennt man das!“ Raika konnte sich das Kichern nicht verkneifen. Sie wusste genau, wie Kai auf diese These reagierte.

„Haha, sehr komisch!“ fauchte er mal wieder. War wohl ziemlich kratzbürstig seit einer Weile. Mit einem erneuten leichten Rotschimmer auf den Wangen blickte er trotzig nach draußen.

„Was meinst du mit monosexuell?“ fragte Kenny, sich jetzt endlich mal in das Gespräch einklinkend.

„Naja ganz nach dem Motto ‚Einer oder gar keiner‘. Wahre Liebe, einzigartige Bindung, Blablabla. Man sieht das im Tierreich öfters, besonders bei Vögeln: sie suchen sich nur einen einzigen Partner in ihrem ganzen Leben und sind dann für den Rest ihrer Tage überglücklich damit.“ klärte sie auf. Kai warf ihr einen mehr als skeptischen Blick zu.

„Das klingt so absolut unglaubwürdig.“ meinte er trocken.

„Allerdings!“ stimmte Tyson zu. Wahre Liebe und Kai? Das war ja nicht mal ansatzweise logisch.

„Komm schon. Du kennst Kais Vertrauensproblem.“ fing Raika an.

„Ja, allerdings. Mit dem Thema hatten wir oft genug das Vergnügen.“ Tyson kicherte zögerlich. Ja, Kai hatte da ein ganz GEWALTIGES Problem.

„Gut. Dann weißt du ja auch, dass er, obwohl ihr euch gut versteht und er euch als seine Freunde bezeichnet und obwohl er euch vertraut, sich von euch nicht einmal ansatzweise freiwillig anfassen lässt in welcher Art auch immer.“ Tyson nickte und auch Hillary verstand das. Kai mochte keinen körperlichen Kontakt und war auch ihnen gegenüber immer noch sehr distanziert. Und sie galten offen zu seinen besten Freunden.

„Dann wirst du dir doch sicher vorstellen können, wie hoch das Vertrauensniveau für die auserkorene Person seines Herzens sein muss, oder?“

„Nicht von einer normalen Person zu erreichen?“ witzelte Tyson. Natürlich war es nicht unmöglich doch…es musste sehr schwer sein, Kai dazu zu bringen, einem bedingungslos zu vertrauen.

„Naja, so fast. Aber es geht in die richtige Richtung. Um das Kai jemandem so sehr vertraut, muss er ihn schon in und auswendig kennen. Und anders herum auch. Dafür ist es aber notwendig, dass die zwei sich schon gefühlt ewig und drei Tage kennen. Am besten noch aus der Kinderzeit, denn jetzt schafft man nicht mehr, soweit an ihn heran zu kommen, dass er sich einem so komplett öffnet. Die einzige Person, die auf diese Definition zutrifft, ist Yuri Iwanov. Der ist halt leider zufällig ein Mann. Shit happens.“ Raika zuckte mit den Schultern. So war es doch! Konnte sie doch nichts dafür.

„Ich habe fast ein ganzes Jahr gebraucht, um das soweit in Kai reinzubekommen dass er es versteht UND auch daran glaubt! Das war echt nicht einfach.“

„Und ziemlich schmerzhaft teilweise.“ murmelte Kai. An sich stimmte es ja alles. Wie konnte er jemanden so nah an sich und sein Leben heranlassen, wenn er dieser Person nicht komplett vertraute? In der Tat kam dadurch dann nur noch Yuri in Frage…was sich ja dann auch entsprechend herausstellte.

„Kai ist nicht schwul. Er hat vermutlich gar keine Sexualität und es hat nur rein zufällig eben einen Kerl erwischt!“ stichelte Raika. Okay, jetzt war es vorbei. Kai drehte sehr langsam den Kopf zu ihr, sein Gesicht sagte alles.

„Was soll das denn bitte schön heißen? Das klingt DEZENT komisch.“ knurrte er angesäuert.

„Ach, dass du komplett komisch bist, darauf haben wir uns doch schon vor einer ganzen Weile geeinigt oder?“ Sie konnte nicht anders, als lachen. So ging das eine ganze Weile zwischen den beiden hin und her. Hillary hielt sich den Mund vor die Hand um sich das Lachen zu verkneifen. Das Bild war einfach zu herrlich. Diese Beiden, wie sie sich ganz offensichtlich für jeden einfach nur des Spaßes wegen miteinander rumstritten.

Raikas Aussage ging Hillary nicht mehr aus dem Kopf. Konnte es sein, dass Kai tatsächlich SO kaputt und verschroben war, dass das hinhaute?

„Was hältst du davon?“ fragte sie Tyson leise. Dieser blickte immer noch sehr irritiert drein, musste aber immerhin auch über das komische Bild der beiden Streithähne kichern.

„Naja, es klingt schon…irgendwie logisch oder? Ich meine, guckt euch Kai an. In Betracht an seine Vergangenheit und seinen nicht gerade sehr netten Großvater ist es irgendwie nachvollziehbar, dass Kai so ‚kaputt‘ ist.“ Kai als kaputt zu bezeichnen war komisch und irgendwie fühlte es sich falsch an, aber Hillary konnte es anders nicht beschreiben.

„Irgendwie schon.“ Tyson seufzte, dann lächelte er.

„Er hat sich schon ganz schön verändert. Ich habe mich schon darüber gewundert aber jetzt macht es irgendwie Sinn. Glaube ich. Aber das werden wir ja spätestens in Russland dann erleben, denke ich.“ Grinsend lehnte sich Tyson in seinem Sitz zurück. Kai und schwul. Oder Monosexuell oder was auch immer. Es war merkwürdig, aber Kai war immer noch sein Kamerad und Kapitän und Freund. Nur wegen so einer kleinen Sache würde er sich nicht manipulieren lassen.
 

„Habt ihr euch alle von dem Schock erholt?“ Armis saß in dem Sessel, seine kleine Tochter auf dem Schoß. Sie waren seit ein paar Minuten wieder in ihrer Unterkunft und hatten es sich im Wohnzimmer bequem gemacht.

„Ja, denke schon.“ Hillary lachte und blickte noch einmal das Foto an.

„Wer ist eigentlich der blonde Mann auf dem Bild?“ fragte sie dann. Er war ihr vorher schon aufgefallen. Es war ungefähr im gleichen Alter wie Kais Vater und war definitiv Europäer.

„Das ist Dimitri, Yuris Vater.“ Raika wuschelte gerade Gregor durch die wilde Mähne und kitzelte ihn anschließend. Der Kleine musste auch ordentlich unterhalten werden.

„Sein Vater?“ Überrascht sah Kenny auf.

„Ja.“ mischte sich Kai ein. „Nachdem mein Großvater gestorben war und die Abtei offiziell geschlossen wurde, haben wir alle Abteikinder in einem extra dafür gegründeten Kinderheim untergebracht und alle Akten durchgeforstet, ob es irgendwo noch lebende Verwandte gibt, die sich um ihre Kinder wieder kümmern wollen. Dabei haben sich einige interessante Gegebenheiten ergeben. Boris Eltern leben beide noch und haben wieder Kontakt zu ihm, Ian ist leider Vollweise und Sergej hat noch zwei lebende Tanten, zu denen er aber keinen Kontakt möchte.“

„Wow, das ist schon echt viel. Wie geht es den Russen jetzt eigentlich?“ Tyson hatte sie seit über einem Jahr nicht mehr gesehen und auch nicht mehr mit ihnen geredet.

„Dem Team haben wir ein separates Haus bereitgestellt, in dem sie wohnen können. Sie holen fleißig neben dem Training die Schule nach und erfreuen sich ihres neuen Lebens. Nur die Therapie beim Psychiater ignorieren sie. Bis auf Boris, der ist dazu verpflichtet.“ holte Raika weiter aus, um die BladeBreakers etwas auf den neuesten Stand zu bringen.

„Warum muss Boris zur Therapie?“ Okay, gut, er hatte bei der ersten Weltmeisterschaft einen dezenten Hang zum Wahnsinn gezeigt, aber ansonsten war er eigentlich ganz aufgeschlossen gewesen.

„Weil er ein leichtes…Problem mit Medikamenten hat. Die Abtei hatte ja schon sehr viel an den Kindern herumexperimentiert. Genetische Optimierung, Psychenveränderung mittels Medikamente, mörderisches Training, psychische Manipulation. Das ganze Spektrum an Horrorgeschichten, die man eigentlich so aus Büchern und Filmen kennt.“ Raika winkte ab, als wäre es nichts Besonderes, aber die BladeBreakers blickten sich mehr als entgeistert an. Also quasi Drogenprobleme? Holla, das waren aber ganz neue Töne. Für die Vier war es das erste Mal, dass sie direkt mit Menschen mit solchen Problemen in Kontakt kamen. Auf einmal fühlten sie sich naiv und sehr behütet aufgewachsen. Alle außer Daichi natürlich. Dieser beschäftigte sich mit dem immer wieder erneuten Zusammenbauen seines Blades, während ihm Max dabei zusah und interessierte sich nicht für das Geredete.

„Das…ist ganz schön hart. Geht es ihm gut?“ fragte Kenny vorsichtig.

„Klar, warum sollte es ihm nicht gut gehen? Er ist mehr oder weniger clean. Nur ab und an hat er noch Anfälle, ansonsten ist er eigentlich ganz normal.“ Kai zuckte mit den Schultern. Für ihn war das Thema ganz normal und quasi alltäglich. Schon nach der ersten Weltmeisterschaft hatten sie ihn auf Entzug gesetzt, da er da es dezent übertrieben hatte. Und nach einem guten Jahr, in dem er ganz schön damit zu schaffen hatte, war er jetzt soweit drüber.

„Das ist gut. Und die anderen? Wie geht es Yuri? Er war ja auch Versuchsobjekt, wenn ich das noch richtig im Kopf habe.“ Tyson kniff nachdenklich die Augen zusammen. War es dieses genetische Optimierungsdings von dem Raika gesprochen hatte?

„Alles okay. Er hat es so weit unter Kontrolle.“ Kai seufzte. Diese Ausfragerei. Aber vermutlich würde er dem nicht entgehen können. Er konnte verstehen, dass sie jetzt alles wissen wollten. Zumindest hatten sie es soweit akzeptiert und gingen damit komplett normal um. Bis auf Kenny, der immer noch ein Problem damit hatte. Seine streng konservative Erziehung biss sich merklich mit der Tatsache, dass sein Teamchef auf einmal schwul sein soll. Doch er ließ es sich so gut es ging nicht anmerken und versuchte, damit umzugehen.

„Hey, da fällt mir ein: mit wem hast du eigentlich vorhin telefoniert?“ wandte sich Raika an Kai. Würde sie jetzt doch interessieren. Beinahe hätte sie es vergessen!

„Mit Dimitri. Ging um….die Überraschung.“ Der Silberhaarige kratzte sich verlegen am Nacken. Was hatte er sich da eigentlich vorgenommen? Er grummelte genervt.

„Oh, welche Überraschung denn?“ Hillarys Augen funkelten neugierig.

„Jahrestag. Ihr werdet den Tag zusammen mit dem Rest der Demos trainieren, während die beiden Herrschaften von Teamkapitänen sich einen bunten machen.“ flötete Raika und grinste ihren großen Sohn mit Augenbrauenwippen an. Sie konnte sich gut vorstellen, was die zwei die Hälfte des Tages tun würden. Kai grummelte nur. Das ging definitiv zu weit.

„Uh, wie romantisch!“ Hillary kicherte.

„Apropos romantisch. Irgendwie könntet ihr mal einen Tag frei auch ganz gut gebrauchen oder? Sonst wird das ja niemals was!“ moserte der Teamchef um endlich mal von sich abzulenken. War ja schlimm. Schlagartig verstummten sowohl Tyson wie auch Hillary und beide liefen knallrot an. Tz, einen bis ins letzte Detail ausfragen wollen aber selber Nichts auf die Reihe bringen. Solche Menschen waren genau die Richtigen!

„Wir könnten ja morgen mit Daichi ein Spezialtraining machen, er hat seine Yogaübungen zu selten gemacht! Dann könnten die Beiden hier einen Tag frei nehmen und mal….sich…also…“ Kennys Idee war am Anfang super gewesen, doch das Aussprechen von den Details ließ ihn ebenfalls rot anlaufen. Klischeemäßig verklemmte japanische Jugendliche ahoi!

„Das hört sich doch gar nicht schlecht an. Können wir gerne machen. In dem Punkt ‚Ausgeglichenheit‘ hängt Daichi Tyson nämlich ganz schön hinterher.“ Damit war die Sache beschlossen.

„Und was machen wir jetzt mit dem fast vorüber gegangenen Tag?“ fragte Armis, der bis jetzt gelauscht und das Theater genossen hatte.

„Nun, wir können faul rumsitzen und einen Film gucken. Oder Karten spielen. Oder weiter gemütlich miteinander reden. Natürlich nachdem wir die Kinder ins Bett gebracht haben.“ Raika erhob sich mit Gregor, der offensichtlich genau wusste, was jetzt anstand und so gar nicht mitmachen wollte. Auch wenn ihm vor Müdigkeit die Augen fast zufielen.

Gesagt, getan: nachdem die Kinder ins Bett gebracht worden sind, einigte man sich auf ein Kartenspiel: Rommé. Natürlich mussten den BladeBreakers es erst beigebracht werden, doch nach ein paar wenigen Runden hatten sie es verstanden. Es stellte sich heraus, dass dieses Spiel eine Art Familientradition war. Dementsprechend wurde es von Armis und Raika ernst genommen und die beiden spielten ausgezeichnet. Und stritten sich in einer Tour. Das war kein Spiel mehr, das war Krieg. Wie gefeilscht, sich gegenseitig beschimpft und aber genauso gelacht wurde, alles natürlich bei ein paar guten bayrischen Bier für die, die eines wollten, war höchst amüsant. Still aber sehr verblüfft bestaunten die BladeBreakers dabei Kai, der ausgelassen und gut gelaunt mitspielte. Als hätte er sein Leben lang nichts anderes gemacht. Als wäre dies schon immer seine Familie gewesen. Als hätte er ein ganz normales Leben gehabt, ohne Abtei oder verrücktem Großvater.
 

Der nächste Tag war halbwegs unspektakulär für die meisten: Kenny analysierte das Training von Kai und Daichi, Raika saß draußen auf der Terrasse und arbeitete an ihrer Abschlussarbeit und Gregor wurde von Armis Kindern unterhalten. Und Tyson und Hillary. Nun, die beiden verzogen sich nach dem Frühstück zu einem langen Spaziergang. Oder eher wurden die Beiden mit einem sanften Tritt in die Hintern nach draußen vor die Tür befördert, denn sie schienen auf einmal die Idee von einem kompletten Tag für sich allein mehr als nur fragwürdig und unangenehm zu empfinden. Etwas Geld für Essen, Trinken und Kino hatte Raika ihnen auch noch in die Hand gedrückt.

„Meinst du, die zwei kommen zurecht?“ fragte Kai, der gerade für eine kleine Pause mit einer Wasserflasche in der Hand sich neben seine Mutter auf die Bank setzte. Die Sonne schien grell vom Himmel herab, doch ein angenehmer Wind wehte und brachte die nötige Abkühlung.

„Ach, klar. Die sollen erst einmal selber erleben, wie eine Beziehung einen verändern kann.“ Ohne auch nur einmal aufzublicken tippte Raika munter weiter auf ihrem Laptop herum.

„Ist das denn wirklich so schlimm?“ Kenny blickte, fast schon verängstigt, zu Raika. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass eine Beziehung schlagartig Menschen auf einmal so ändern konnte. Würde Tyson etwa am Ende noch schlimmer zu ertragen werden, wie er ohnehin schon ab und an war? Oder würde Hillary abfärben und er würde am Ende doch noch ein bisschen Grips in seinen Schädel bekommen?

„Kommt vermutlich immer auf die Personen drauf an. In meinem Fall….schon…denke ich.“ gab Kai zögerlich zu. Um ehrlich zu sein musste er sich eingestehen, dass Yuri ihn und sein Leben vermutlich komplett auf den Kopf gestellt hatte. Aber das anderen so anzuvertrauen war wieder eine ganz andere Angelegenheit.

„Was soll das eigentlich die ganze Zeit über mit diesem dämlichen Yoga? Warum müssen wir ausgerechnet YOGA machen?“ maulte Daichi und verschränkte genervt die Arme hinter dem Kopf. Jetzt echt mal, YOGA. Was hatte Yoga mit Beybladen zu tun? Warum hatte Kai von einem Tag auf den Anderen damit angefangen, Yogaübungen mit ihnen zu betreiben. Etwa auch weil er schwul war?

„Das hat mit meiner Forschung zu tun. Yoga setzt einige Erkenntnisse meiner Forschung perfekt um.“ gab Raika zu. Bis jetzt hat sie jegliche Kommentare zu dem Thema ignoriert, denn so lange sie mit ihrer Arbeit nicht fertig war, wollte sie so wenig Informationen wie nur absolut nötig an die Öffentlichkeit geben. Dazu war das Thema zu heikel.

„Du und deine Forschung immer. Um was ging es noch mal?“ Daichi hatte offensichtlich entweder nie zugehört oder es längst wieder vergessen.

„BitBeasts.“ Daichi blinzelte Raika verblüfft an. BitBeasts? Was hatten die mit Biologie zu tun? War es Biologie gewesen, was sie studierte?

„Ich erkläre es euch dann ausführlich, wenn ich meine Arbeit beendet und abgegeben habe.“ Sie seufzte. Sie würde es ihnen ja gerne erklären, denn selber juckte es ihnen in den Fingern. Immerhin war sie so gut wie fertig. Mittlerweile saß sie bei der letzten Korrekturlesung. Dann musste sie es nur noch an ihren Assistenten schicken, der es für sie drucken und abgeben würde. Dann konnte sie es endlich erklären. Dann war ihre Forschung abgesichert.

„Will ich auch hoffen! Dann macht jedenfalls eines Sinn hier. Diese ganzen Beziehungssachen sind alle komisch! Als ob hier gerade eine Krankheit umgehen würde.“ Angewidert verzog der Rothaarige das Gesicht.

„Ach Daichi, das ist ab einem bestimmten Alter irgendwann normal.“ kicherte Raika. Schön wie unschuldig, naiv und ignorant Kinder diesem Thema immer wieder gegenüberstehen. Herrlich.

„Ich hoffe, ich komme niemals in dieses Alter.“ murmelte Daichi und trank bestürzt aus seiner Wasserflasche.

„So, auf geht’s. Wird Zeit, dass dich jemand mal wieder in einem Match fertig macht.“ Forderte Kai ihn auf und die Beiden sammelten sich um die kleine Metallbowl, die sie organisiert hatten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Micah25
2022-03-10T18:50:17+00:00 10.03.2022 19:50
Hab die Geschichte gerade zum 3. Mal durchgelesen und würde mich sehr freuen, wenn es weitergehen würde. Daher meine Frage: Schreibst du noch weiter? Oder kann man die Geschichte als beendet betrachten? Wäre schade, wenn sie so endet, oder?
Vor allem, weil Kai Yuri so sehr vermisst. Anders herum ist das sicher ebenso.
Von:  Eve579
2020-10-24T20:20:10+00:00 24.10.2020 22:20
Hallo
Nach mindestens 5 Jahren habe ich deine Geschichte noch mal auf ein neues durchgelesen . Bin immer noch ein riesen Fan davon. Finde es schade, dass du sie höchstwahrscheinlich aufgeben hast. Wäre wirklich daran interessiert zu wissen was du als ende geplant hattest. Schreibst du noch immer oder hast du mit schreiben aufgehört?
Glg
Von:  ladyJoker
2016-11-16T05:23:35+00:00 16.11.2016 06:23
Heyy ;D
Ich bin mega gespannt wie's weitergeht!!
Vor allem auf das Treffen in Russland!
Du musst unbedingt weiterschreiben, die
Fanfiktion is der Hammer! <3
Ganz LG und ich hoffe die Motivation die ich
dir sende kommt an ♡
Von:  Rege
2015-05-23T19:32:44+00:00 23.05.2015 21:32
Hey, melde mich mal wieder zu spät.
Oh armer Kai. Aber er ist schon Kaputt.
Liebe Grüße deine Rege
Von:  kikoxd
2015-05-17T20:52:25+00:00 17.05.2015 22:52
Schön ein weiteres Kapitel :)

Mensch, das die solange brauchen um zu kapieren, dass es immer noch der selbe Kai ist auch wenn er schwul ist !!
Auch bisschen hart, Kai als "kaputt" zu bezeichnen. Obwohl es wahrscheinlich genau stimmt ...

Man stelle sich auch mal vor, was aus Kai geworden wäre, wenn Yuri seine Gefühle nicht erwiedert hätte... wäre er dann vereinsamt und noch verbitterter geworden? Wills mir gar nicht vorstellen.

Auch schön, dass man etwas von den anderen Demos hört. Und überraschung ... Yuri hat noch nen Vater. Wie das Verhältnis der beiden wohl so ist?

Ich freu mich immer noch wahnsinnig auf das Treffen der beiden in Russland <3

Bis dahin LG
Antwort von:  Waliro
20.05.2015 20:26
Ehm, ja, ich will es relaitv realistisch gestalten. und ganz ehrlich: ich denke selbst in aufgeschlossenen gesellschaften wie in deutschland und der japanischen jugend wäre es vermutlich auch heute noch ein schock, wenn man einfach raushaut, dass man schwul ist. außerhalb unseres anime-fan-umfeldes jedenfalls....daher denke ich nciht, dass die reaktionen total unglaubwürdig rüberkommen o.o

aber ja, ich will nciht wissen, was aus kai geworden wäre an so einer stelle XD
Und ich freue mich schon mega darauf, wenn ich endlich die in RUssland spielenden Kapitel schrieben darf. Viele sind es ja nciht mehr <3
Antwort von:  kikoxd
20.05.2015 21:19
Du hast schon recht mit dem Thema schwul, ich wollte auch nur damit sagen, dass sich Tyson und Co so anstellen. Aber ich find deinen Ablauf zu dem Thema, sowie die Reaktionen dazu durchaus gerechtfertig und realistisch :)


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