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Desiderium

BenxShanks
von

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Fünfter Streich

Zu dem Warmen an seiner Taille streifte ein heißer Atem sein Ohr.

„Was soll denn die Aktion?“, hinter ihm grummelte es leicht entnervt.

„Rum besorgen!“, rief er beinahe euphorisch aus, bevor ihm wieder einfiel, wer ihn gerade vor einer Bekanntschaft mit dem Fußboden gerettet hatte: Ben.

Shanks grinste diesen leicht an. Dafür musste er sich nach hinten lehnen, weil Ben immer noch halb in der nun geöffneten Tür stand.

Kurz streifte der Blick des Rothaarigen diese und ein spöttisches Funkeln trat in seine Augen.
 

„So, so. Du wollest Rum holen. Dir ist schon klar, dass wir keinen mehr haben, seit der letzten Feier, die etwas mehr als nur aus dem Ruder gelaufen ist.“, Ben lächelte milde und ein warmer Schauer rieselte dem Einarmigen über den Rücken.

„Jepp!“

Ben runzelte bei dieser raschen Antwort die Stirn. Er war sich ganz sicher gewesen, wenn er in die Kajüte seines Captains kommen würde, dass dieser voll verkatert und jammernd im Bett liegen und nicht herumturnen würde, wie er in diesem Augenblick getan hatte.
 

„Ich hab einen Rumvorrat, weil irgendjemand hier auf dem Schiff die ganze Zeit unseren Alkohol wegsäuft.“, Shanks klang wie ein beleidigtes Kind, dessen man seines geliebten Spielzeugs entledigt hatte.

Mit einem warmen Ausdruck in den Augen schüttelte Ben den Kopf, löste langsam seinen Arm von der Taille seines Captains und schloss mit einem prüfenden Blick zurück an Deck die Tür. Er hatte keine Lust, dass alle an Deck etwas von dieser Situation mitbekamen.
 

Sobald Shanks wieder frei war, torkelte er leicht ein paar vereinzelte, tapsige Schritte nach vorne, bevor er seinen ursprünglichen Weg wieder aufnahm.

„Und warum, wenn ich fragen darf, bist du hier in meiner Kajüte? Gibt’s Beschwerden?“, noch von den Nachwirkungen der Feier etwas angeschlagen, nuschelte der Meereskaiser vor sich hin, teilweise auch aus dem Grund, dass er keine Lust hatte sich irgendwie anzustrengen. Faulheit war manchmal ein nerviges Laster. Obwohl, Shanks war nicht faul – nur genügsam.
 

Innerlich war er mit den jetzigen Entwicklungen dieses Tages recht zufrieden. Ben war hier, zwar nur für begrenzte Zeit aber er war hier, das reichte für diesen Moment.
 

„Lou sagte, du hättest die Bestellungsliste, weil du sie überprüfen wolltest.“, Ben verfolgte mit ruhigen Blick den unkoordinierten Bewegungen von seinem Captain. Es war erstaunlich, dass jemand im halbtrunkenen Zustand immer noch so elegant gehen konnte. Unwillkürlich musste Ben diese Art zu Gehen mit der tänzelnden Choreographie eines Raubtieres, kurz vor dem alles vernichtenden Sprung auf seine Beute, vergleichen. Ein plötzliches Stechen in seinen Schläfen, ließ Ben unwillig auf murren. Er brauchte dringend neue Zigaretten! Wo waren nur diese verdammten Inseln auf der Grand Line, wenn man sie wirklich benötigte?
 

„Hm… Könnte sein…“, Shanks knickte in den Knien ein und landete etwas unsanft mit dem Hintern auf dem Boden. Kurz blinzelte er leicht, schüttelte dann jedoch nur den Kopf.

Huch? Was war denn das? war das Einzige, das durch seinen Kopf irrte, bevor er sich wieder der Truhe widmete.
 

Ein tiefes Seufzen direkt hinter seinem Ohr, veranlasste ihn dazu leicht zusammen zu zucken.

Mit einem irritierten Blick wendete er den Kopf und musste unweigerlich schlucken. Das Gesicht seines Vizes war so verdammt nahe! Der Schwarzhaarige war in die Hocke gegangen und beugte sich halb über seine Schulter drüber, in der Hoffnung dass er die ersehnte Liste entdecken würde, falls sie ebenfalls in der Truhe lag. Die warme Präsenz des anderen war schier überwältigen und Shanks hatte das Gefühl, dass die Luft zu flirren schien. Er leckte sich leicht über die plötzlich spröden Lippen. Der zuerst suchende Blick seines Vizes senkte sich nach einer Weile, fragend auf ihn. Die schwarze Strähne von Ben hing diesem halb über ein Auge, warf somit sanfte Schatten über das ebene Gesicht und ließen es interessant und mysteriös wirken.
 

„Shanks? Hey, alles in Ordnung?“ Mit einem besorgten Runzeln beugte sich Ben näher zu ihm heran.

Wie gebannt starrte der gefragte Rothaarige auf die Lippen, wie sie sich beim Sprechen in einem verdammt verführerischen Tanz bewegten. Shanks fühlte erneut, wie seine Lippen spröde wurden.

Unbewusst lehnte er sich leicht nach hinten um diese wunderbare Nähe vollkommen auszukosten.
 

„Ich denke mir würde es noch besser gehen, wenn wir…“

Die Tür wurde aufgerissen, ein junger Matrose stand schwer atmend da. „Ben! Wir brauchen deine Hilfe. Zwei Jungs haben begonnen sich zu prügeln.“ Der Matrose wischte sich Schweiß von der Stirn.

„Hm? Warum braucht man dann mich?“ Ben wirkte irritiert und leicht genervt. Shanks indessen hasste diesen Moment. Erstens: weil Ben ihn ohne weiteres auf dem Boden sitzen ließ und aufstand. Zweitens: er war so verdammt kurz davor gewesen, Ben wieder an den letzten Abend zu erinnern. Drittens: er polderte wie eine kleine Schnapskugel auf den Boden. Und viertens: begann sein Kopf eine Parade aus der bayrischen Alp zu trällern mit hunderten Verstärkern. All dies führte dazu, dass er diesen Moment hasste. Nicht nur ein bisschen sondern ganz mit Haut und Haar.
 

„Nun ja, sie haben sich in die Haare bekommen, weil der eine gesagt hat „Geschirr“ wird mit doppeltem R geschrieben und der andere meinte mit einem… Lou meinte, du solltest ihnen verdeutlichen dass es zwei R sind.“ Der Matrose wurde nervös. Shanks seufzte. „Husch, husch, raus aus meiner Kajüte!“ Er machte eine wegscheuchende Geste mit der Hand.
 

Wortlos stand Ben auf. Er blickte kurz in Shanks säuerliches Gesicht und lächelte leicht.

„Kindskopf.“, sagte er so leise, dass nur der Kapitän es hören konnte.
 

Shanks fuhr hoch. „Wie bitte?“ Doch da war Ben bereits fort und die Tür wieder zu.

„Ich brauche dringend Rum, sofort, zack, zack, ohne weiter Umstände und wenn es keinen hier gibt? Was dann?“ Shanks kratzte sich am Kinn. Sein spontaner Plan von eben war hin. Was war eigentlich sein Plan gewesen? Ben küssen und ins Bett zerren? Mit verkatertem Kopf und immer noch halbtrunkenen Zustand? Wär bestimmt nicht wirklich prickelnd gewesen.
 

„Hm, wenn hier kein Rum ist, hat Lou bestimmt noch ein bisschen Alkohol in der Küche…“

Shanks wollte sich erheben, doch Schwindel brachte seine Welt aus den Fugen.

Er hob wackelnd den Finger. „M-momentchen noch… klitzekleines Momentchen noch.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Hiraya
2012-07-08T19:27:24+00:00 08.07.2012 21:27
ich bin wirklich glücklich, über das neue kapitel!! ich habe es lange ersehnt!

vielen vielen dank! <3
danke!!

ich mag deinen schreibstil!

DANKE!
Von: abgemeldet
2012-06-12T14:23:12+00:00 12.06.2012 16:23
._.
na toll!
Hätte der Matrose nicht zwei Sekunden später kommen können? -.-
Und Geschirr wird doch mit zwei R geschrieben ._.
Wer war da so besoffen, keine Rechtschreibung mehr auf die Ketten zu kriegen? o_O
Von:  AlenaChen
2012-06-11T20:22:33+00:00 11.06.2012 22:22
Tolle FF und vorallem interesantes Paaring :)

Du hast einen wirklich guten Schreibstil, ich hoffe es geht bald weiter!

lg, Alena
Von:  Pluesch-Pueppie
2012-06-11T20:08:03+00:00 11.06.2012 22:08
Ich bin überwältigt.
Es geht weiter.
Es geht endlich weiter.

D:

Mir ist ein bisschen nach weinen zumute...

Was ich jedoch nicht ausser Acht lassen möchte:
Schöön geschrieben.
Ich weiß wieder warum ich dich über mehrere Portale gesucht und Gott sei Dank auch hier gefunden habe!


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