Lügner
Am Abend
Shiho begann, dem Professor zu erzählen wo sie gewesen ist. Den wahren Grund weshalb sie weggegangen ist behielt sie für sich und sagte stattdessen, dass sie eine Auszeit und Zeit für sich selbst brauchte.
Der Professor zeigte volles Verständnis, aber betonte, dass sie allen Sorge bereitet hatte.
„Es tut mir leid.“, Shiho ging die Treppen zu ihrem Zimmer hinauf.
Ich sollte bei Shinichi vorbei schauen…wir müssen gut überlegen bevor wir allen die Wahrheit über uns erzählen, Auch wenn wir letzten Endes doch alle verletzen werden. Ich sollte mich außerdem für meinen plötzlichen Gefühlsausbruch entschuldigen.
Shiho seufzte. Sie nahm sich eine Jacke aus ihrem Koffer und ging wieder runter um ihre Schuhe anzuziehen.
„Ich gehe kurz rüber, Professor!“
Sie hatte ihre Hand schon auf der Türklinke als sie entschied, noch einen letzten Blick in den Spiegel zu werfen. Vollkommen untypisch für die junge Wissenschaftlerin.
Als sie vor die Tür trat, regnete es und der Himmel war beinahe schwarz.
Aber einen Schirm brauchte sie nicht, er wohnt immerhin direkt im Haus nebenan. Neben ihr.
Shiho blieb stehen.
Vor dem besagtem Haus standen sie. Der Prinz mit seiner Prinzessin.
Sie schlugen den Weg in Richtung Detektei Mori ein.
Die beiden unzertrennlichen. So vertraut, so glücklich und so…verliebt.
Und wenige Meter von ihnen entfernt stand sie, Shiho. Keiner von beiden bemerkte sie, weder Ran, noch Shinichi.
Die beiden hatten nur Augen füreinander.
Und sie, sie stand einfach nur da, im Regen.
Alleine.
Warum wundere ich mich eigentlich? Ich wusste doch vorher das ich alleine bin, ob ich nun in Tokio bin oder an irgendeinem andern Ort in dieser Welt.
Shiho fühlte sich unglaublich schwach.
Wie konnte ich so dumm sein und glauben, dass ich ihm gefehlt habe? Bin ich denn wirklich so naiv? Nur weil es die Worte aus dem Munde meines Lieblingsdetektivs waren? Ich gehöre einfach nicht hier her, dass hat er mir klar und deutlich gezeigt.
Mittlerweile regnete es in Strömen. Doch Shiho war nicht danach, ins Trockene zu gehen.
Sie lief ziellos durch die Straßen. Der Regen störte sie nicht, sondern im Gegenteil, sie fand er passte zu ihr.
Niemand vermisst den Regen wenn die Sonne scheint.
Der Regen war sie und Ran, Ran war die strahlende Sonne.
Für den Moment war sie froh alleine zu sein, sie wollte nicht das man ihr ansieht, wie verletzt sie war. Gefühle zeigen war nicht ihre Art. Lieber den ganzen Schmerz in sich hineinfressen und die Fassade um sie herum weiter ausbauen.
So wie sie es immer tat.
Sie setzte sich auf eine Bank und starrte in den Himmel.
Warum kann ich nicht einfach wieder die kleine Ai Haibara sein. Ein unschuldiges kleines Mädchen, dessen größtes Problem ist, dass das Wetter beim Zelten nicht ganz optimal ist.
Sie vermisste die Zeit. Besonders die Camping Ausflüge.
Genta, Mitsuhiko und Ayumi, die drei besten Freunde die sie je hatte…und Conan.
Von dem großen, kleinen Detektiv konnte sie eine Menge lernen, besonders wenn es um Gerechtigkeit ging. Aber auch von den drei kleinen Anfänger Detektiven hat sie eine Menge gelernt.
Sie stand auf, und machte sich auf den Weg zurück zum Professor.
Der Professor schien bereits zu schlafen, also schlich sie vorsichtig nach oben in ihr Zimmer.
Shiho machte den Koffer auf und kramte das Fotoalbum raus. So schnell wie sie es öffnete schloss sie es auch wieder.
Sie wollte plötzlich nur noch schlafen. Die Fotos hätten sie nur noch trauriger gemacht.
Moment.
War sie traurig?
Ja!
Weshalb?
Schuld war der Detektiv. Doch das würde sie nie zugeben.
Obwohl..
Eigentlich war nur sie selbst Schuld. Wie immer. Sie hat sich Hoffnungen gemacht und dem Detektiv vertraut.
Ein großer Fehler. Er hat sie tatsächlich belogen. Der Detektiv dem sie so unglaubliches Vertrauen entgegen brachte.
Aus Fehlern lernt man, Shiho.
Sie war müde, wollte nur noch schlafen. Den wenigstens im Schlaf konnte sie all ihre Sorgen vergessen.