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Rewind And Reflect

[Caleb x Cornelia | canon-sequel | enemies to lovers]
von

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Preparations


 

… I was dancing inside a trap …

Of softly spoken word with every inch I tripped

Over your threads you stretched at night when I was still asleep …
 

D R E I Z E H N
 

Cornelia bekam von dem als Erfolg getarnten Misserfolg nichts mit. Sie war im Gegenteil dazu damit beschäftigt, nicht allzu aufdringlich zu wirken, um keinen falschen Eindruck bei Elyon und Caleb zu erwecken. Im Gefühleverstecken war sie aber glücklicherweise schon immer Meisterin gewesen. Ihre Ernsthaftigkeit und über die Maßen reichende Selbstkontrolle, die sie erstaunlicherweise seit dem Verlust ihrer Kräfte wieder hatte, wenn sie in Calebs Nähe war, halfen zusätzlich dabei, einen kühlen Kopf zu wahren. Und der Grund ihrer Bitte, der rein praktischen Zwecken entsprang, machte ihr auch das Gewissen so leicht, als habe sie keinerlei Hintergedanken. Ebendiese versuchte sie nämlich gekonnt nicht zu denken, denn hätte sie es getan, dann wäre die ganze Aktion weitaus weniger praktisch als sie sich darbot.
 

"Du möchtest bitte was?" Caleb stutzte und Elyon verkniff sich ein verwundertes Grinsen.

"Training. Schlicht und einfach die Grundlagen der Selbstverteidigung."

"Du weißt aber schon, dass ich ein Kämpfer und kein Verteidiger bin?" Er musste sich zusammenreißen, nicht laut loszulachen. Cornelia und kämpfen? Das war, als würde ein Krieger seine Waffen nach den Modefarben der Saison auswählen. "Hör zu, im Ernst, ich denke nicht, dass du dafür geeignet bist, einen Kampf mit Fäusten auszufechten. Wie willst du mit diesen zarten Händen zuschlagen oder mit diesen dünnen Beinen einen Tritt versetzen?"

"Bei dir klingt meine Figur ja wie eine Beleidigung…", murmelte sie, besann sich jedoch schnell wieder auf den Ernst der Lage. Sie hatte sich ohnehin viel zu lange gehen lassen. Nun war Seriösität gefragt. "Hör zu, im Ernst", wiederholte sie, "ich möchte nicht untätig herumsitzen und darauf warten, von jemandem gerettet zu werden."

Caleb fuhr sich nachdenklich durch die Haare und stützte den Kopf auf. "Ich weiß nicht. In ein paar Stunden kann ich dir nicht allzu viel beibringen. Außerdem bleibe ich die ganze Zeit in deiner Nähe, wenn es zum Kampf kommt. Und dann sind ja auch noch die übrigen Wächterinnen da."

"Und wenn sie verhindert sind? Wenn sie gerade in der Klemme stecken und kein Auge auf mich haben? Und wenn du ebenso verhindert bist? Ich weiß, dass ich nicht viel ausrichten kann mit meiner bloßen Muskelkraft, aber ich will mich zumindest nicht völlig schutzlos fühlen! Wer weiß, vielleicht verschafft mir ein einziger Schlag eine Sekunde mehr, die irgendjemand braucht, um mich zu retten. Außerdem kann ich ja schon einiges vom SFF."

"Was ist SFF?"

"Selbstverteidigung für Frauen. Also, was ist?" Cornelia spielte nun ihre letzte Karte raus, als sie merkte, wie Caleb immer noch zögerte. Sie trat näher an ihn heran – wobei sie immer noch einen gebührenden Abstand von einem Meter hielt – und blickte aus großen Augen zu ihm auf.

"Argh, ich hasse es, wenn du das tust! Schön, bis der Spähtrupp eintrifft üben wir ein wenig. Die wichtigsten Kniffe kann ich dir hoffentlich beibringen." Er wandte sich an Elyon. "Königliche Hoheit, hättet Ihr einen Raum, in dem wir uns aufhalten könnten?" Sie nickte und ließ jemanden rufen, der sie in die geeigneten Räumlichkeiten brachte.
 

Das ihnen zugewiesene Zimmer hatte, wie auch alle anderen Räume, sehr hohe Decken, die mit Goldleisten umrahmt waren. Der Boden war aus stabilem Marmor, der an seiner Oberfläche alle auf ihm befindlichen Gegenstände in blassem Ton widerspiegelte. Das Mobiliar war hochqualitativ, wenn auch äußerst sporadisch. Außer einer mit rotem Samt bespannten Couch standen noch zwei dazu passende Sofasessel, eine spärlich bestückte Vitrine und ein glänzender Mahagonitisch im Raum. Zusammen mit ein paar Bildern und den weinroten Vorhängen mit goldener Kordel vor der weißen Fensterfront war die Einrichtung komplett.

"Es war, soweit ich weiß, vor Jahren das Frühstückszimmer der entfernten Verwandten der Herrscherfamilie, wie Cousinen oder Cousins. Aber da die Königsfamilie nunmehr nur aus der Königin und einem inhaftierten Ex-König besteht, wird es nicht mehr gebraucht", erklärte Caleb, während er Tisch und Sessel an die Wand stellte, um die volle Fläche des imposanten Saals nützen zu können.

"Ich finde das unfair", meinte Cornelia nur, ohne weiter auf seine Informationen einzugehen. "Ich muss zwanzig Stunden die Woche arbeiten, um mir lächerliche sechzig Quadratmeter mit einer Mitbewohnerin leisten zu können und Elyon hat ein Frühstückszimmer mit einhundert Quadratmetern, das sie nicht einmal braucht. Irgendwas ist in meinem Leben gewaltig schief gelaufen."

"Dafür weißt du alles was du hast zu schätzen", erwiderte Caleb, immer noch Möbel rückend und daher eher beiläufig.

"Ich habe allerdings nicht viel, was ich zu schätzen wissen kann." Sie trat nun ans andere Ende der Couch, um ihm beim Heben der schwereren Stücke zu helfen. "Ich verdiene etwa fünfhundert Dollar. Abzüglich der Studiengebühren, Fahrtkosten, des Stroms, Essens, der Miete und diversen Sonderzahlungen wie Reparaturen oder Gerätschaften bleibt am Monatsende nicht viel übrig."

"Mit Geld könnte ich ohnehin nicht umgehen. Es ist bewundernswert, wie Menschen es schaffen, alles zu kalkulieren und in einem solchen Stil zu leben, dass sie mit dem Einkommen auskommen. Ich könnte das nicht."

"Man lernt es", sagte Cornelia schlicht. "Fangen wir an?"

"Gerne. Ich würde gerne mal sehen, was du denn von diesem SFF kannst. Greif mich an, egal wie. Nur spucken, kratzen und beißen sind nicht erlaubt."
 

Caleb stellte sich mit hinter dem Rücken verschränkten Armen breitbeinig in die Mitte des Raumes hin. Cornelia atmete tief durch. Sie war ungewöhnlich nervös. Schnell rief sie sich wieder alles in Gedanken, das sie sich von dem Kurs gemerkt hatte.

Bitte, lass das halbe Jahr nicht umsonst gewesen sein!, flehte sie in Gedanken, während sie so schnell sie konnte auf Caleb zulief und zum Schlag ausholte. Er fing ihre Hand blitzschnell ab, umschloss sie mir seiner Faust und drehte ihr Handgelenk so um, dass sie sich mitdrehte und plötzlich mit dem Rücken an seiner Brust stand.

"Neuer Versuch." Caleb ließ sie los und nahm seine Ausgangsposition wieder ein. "Versuch dieses Mal, dein Vorhaben nicht ganz so offensichtlich zu gestalten. Überrasch mich. Zuschlagen ist nicht immer die effektivste Methode."

Cornelia legte sich, wie ihr geheißen, eine Strategie im Kopf zurecht. Wieder rannte sie auf ihn zu, dieses Mal ohne Angriff bis zur letzten Sekunde. Doch dann war es auch schon zu spät. Sie hatte zu lange gewartet und Caleb, der nur darauf vorbereitet war, eine Hand oder einen Fuß abzufangen, wurde mit vollem Karacho umgerannt. Aus Reflex schlang er schützend seine Arme um Cornelias Körper. Zusammen kugelten sie ein paar Meter über den harten Boden, denn auch wenn sie recht wenig Kraft hatte, so hatten jahrelanges Eislauftraining ihren Anlauf doch äußerst schwungvoll und schnell gemacht. Als sie endlich zum Stillstand kamen, lag Cornelia auf ihm, immer noch durch Calebs Griff an seine Brust gepresst. Bis auf ein paar kurze Aufschläge in den Umdrehungen hatte sie nichts abbekommen, aber er, der sowohl den ersten als auch den zweiten Aufprall erlebt hatte, kniff stöhnend die Augen zusammen.

"Was sollte denn das werden? Ist das dein neues Hobby?", presste er hervor. Der Marmorboden war wirklich sehr hart gewesen.

"Ich wollte dich erst angreifen, wenn ich ganz nah an dir dran bin", erklärte Cornelia sich süßlich entschuldigend. "Aber dann war es zu spät. Und was meinst du mit neues Hobby? – Oh, das!" Sie erinnerte sich an das Zusammentreffen vor ein paar Tagen. War das wirklich erst ein paar Tage her gewesen? Es schien so furchtbar weit weg. "Verzeihung. Geht's?"

"Ja, hab schon Schlimmeres überlebt." Erst jetzt bemerkte er, dass er die Arme noch immer um sie geschlungen hatte. "Entschuldige", murmelte er schnell, ließ aber erst nach ein paar weiteren Sekunden los.

"Danke, dass du mich beschützt hast. Der Boden hätte mich sicherlich fertig gemacht", scherzte sie, aber der Dank war ehrlich gemeint. "Wie wäre es, wenn du mir lieber ein paar Verteidigungsgriffe beibringst?"

"Vorschlag angenommen."
 

Sie rafften sich auf und gingen dazu über, theoretische Handgriffe zu besprechen und diese langsam auszuführen. Cornelia war eine gelehrige Schülerin, die schnell begriff. Sie konnte die einfachen Sachen bereits in der ersten halben Stunde und auch die fortgeschrittenen Kombinationen meisterte sie vergleichsweise schnell. Natürlich war an einen effektiven Einsatz im Hitzegefecht nicht zu denken, aber immerhin hatte sie eine reelle Chance, sich im Ernstfall mehr als eine Minute auf dem Feld zu halten.

"Ich bin beeindruckt", schloss Caleb die Übungsstunde nach gefühlten acht Tagen. "Du hast kein einziges Mal gefürchtet, dein Nagel könnte abbrechen."

"Haha", machte Cornelia nur. Sie dachte unwillkürlich an ihre Gefühle vor zwei Tagen. Bei einem solchen Satz hätte sie ihn längst durch den Fleischwolf gedreht, nun jedoch entlockte er ihr nur ein müdes Lächeln. Diese Veränderung schien auch Caleb zu bemerken, denn er sah aus, als wolle er etwas loswerden. Nach ein paar schweigsamen Sekunden beschlossen beide jedoch, es bei dem derzeitigen Stand der Dinge zu belassen.

"Und was jetzt?", fragte er. "Mehr als das kann ich dir nicht beibringen."

"Jetzt suche ich die anderen Wächterinnen und erkundige mich nach dem Stand der Dinge. Dann werden wir weitersehen." Aber sie brauchte nicht lange zu suchen. Als sie mit Caleb gerade auf dem Weg in den großen Saal waren – Caleb hatte darauf bestanden, sie zu begleiten, damit sie sich nicht verirrte –, kamen ihnen Will, Irma, Taranee und Hay Lin bereits entgegen.

"Wir müssen mit Elyon reden." Ohne weitere Worte zog Will Caleb und Cornelia mit sich. Sie hatte mit einer Mischung aus Eifer, Anspannung und Zweifel gesprochen, die auf einen Plan schließen ließen, welcher aus Not heraus geschmiedet worden war. Ohne Umschweife begann sie zu erklären, als sie alle im Thronsaal anlangten.
 

"Elyon, wir haben eine Bitte."

"Ich höre?"

"Die Nachforschungen haben recht wenig ergeben. Sie besagen hauptsächlich jene Dinge, die zwar wissenswert, aber für uns derzeit wertlos sind." Sie skizzierte in groben Zügen das Wichtigste der Ihalla. "Wichtig ist aber ohnehin fürs Erste, dass wir Cornelias Kräfte zurückerlangen. Aus diesem Grund möchten wir uns Caleb und ein paar andere Kämpfer ausleihen. Wir werden Phoebes Handlangern eine Falle stellen. Sie wollen das Herz von Kandrakar, also werden wir es als Köder benutzen. Sie müssen uns früher oder später angreifen, um es zu bekommen. Aus diesem Grund werden wir eine Art Lager fernab aller Hindernisse aufschlagen und darauf warten, dass sie uns angreifen. Sobald sie es tun, werden Irma und ich versuchen, Blight die Karaffe zu entreißen, während alle anderen den Rest in Schach halten."

"Ich verstehe den Grundgedanken, aber was macht euch so sicher, dass sie die geraubte Kraft bei sich tragen?", fragte Elyon mit berechtigtem Zweifel.

"Wir wissen es nicht. Aber wir hoffen es. Es ist unsere einzige Möglichkeit", erklärte Will. "Wir werden außerdem versuchen, so viele Gegner als möglich unschädlich zu machen. Wenn wir genügend Handlanger ausgeschaltet haben, wird Phoebe persönlich kommen müssen, um die Arbeit zu erledigen. Und dann ist sie fällig."

Elyon erhob sich überlegend. Sie ging ein paar Schritte durch den Raum, ehe sie antwortete. "Der Plan scheint mir vernünftig und gut durchdacht, wenn sein Erfolg auch an manchen Stellen vom Glück abhängen mag. Andererseits haben wir gegenwärtig keine andere Wahl, wie ich zugeben muss. Sofern Caleb damit einverstanden ist, Teil dieser Unternehmungen zu sein, steht es ihm natürlich frei, mit euch zu gehen. Was meine übrigen Soldaten anbelangt, so werdet ihr auf ihre Rückkehr warten müssen. Zurzeit sind sämtliche meiner Truppen auf Kundschaftung und diejenigen, die sich hier befinden, sind das Mindestmaß, welches die Sicherheit des Palastes gewährt. Ich kann keinen von ihnen entbehren. Ich erwarte allerdings ein paar Trupps bereits in drei Tagen zurück. Finden sich unter ihnen Freiwillige, welche sich euch anschließen möchten, so gewähre ich ihnen dies. Zwingen werde ich sie jedoch nicht. Ich hoffe ihr versteht das?"

Die Wächterinnen nickten.

"Am besten beauftragt ihr Caleb mit der Zusammenstellung eines Teams. Er weiß am besten, wer geeignet ist und wie viele Personen ihr brauchen werdet."

"Eine sehr gute Idee", sagte Will. "Wäre das okay für dich?"

Caleb, der während Elyons ausführlicher Rede genügend Zeit gehabt hatte, sich zu entscheiden, zögerte nicht lange. "Natürlich. Ich betrachte es als meine Pflicht meinem Land gegenüber, alles in meiner Macht stehende zu tun. Wenn es für euch in Ordnung ist, würde ich aber nicht nur königliche Soldaten aufnehmen, sondern auch einige meiner alten Freunde hinzuziehen. Der Spähtrupp muss also ohne mich auskommen."

Will war natürlich einverstanden und auch die anderen Wächterinnen hatten dagegen nichts einzuwenden. "Da das geklärt wäre, sollten wir nach Hause gehen, um Vorbereitungen zu treffen. Hier können wir derzeit nicht viel tun."

"Du bleibst hier, nicht wahr?", fragte Cornelia an Caleb gewandt. Sie bemühte sich, keinerlei unangebrachte Emotionen in ihre Worte zu legen und war überrascht, wie leicht es ihr fiel.

"Ja. Wir haben keine Zeit zu verlieren."

"Dann Morgen." Indes hatte Will längst das Portal geöffnet und alle hindurch geschickt. Cornelia und sie selbst gingen als letzte hindurch, dann schloss es sich ebenso schnell, wie es geöffnet worden war.
 

"Du brennst bereits darauf, dieses Abenteuer zu erleben, habe ich Recht?" Elyon lächelte schmerzhaft. "So viele Jahre haben wir uns nicht gesehen und nun, da du wieder bei mir bist, ist dir nichts lieber, als schnell wieder zu gehen."

"Versteht mich nicht falsch, Hoheit", wandte er ein, "es hat nichts mit Euch zu tun. Ihr wisst ebenso gut wie jeder andere, dass ich nicht lange untätig an einem Ort verweilen kann. Zudem kann ich nicht zusehen, wie meine Heimat Gefahr läuft, zerstört zu werden."

"Natürlich. Das verstehe ich." Sie musste sich fast auf die Zehenspitzen stellen, um seine Schulter berühren zu können. "Aber ebenso gut wie du weiß auch ich, was der wahre Grund für dein Mitkommen ist." Elyon machte eine kurze Pause. "Niemand hätte jemals gedacht, dass eine einzelne Person eine solche Macht über einen rebellischen Geist wie dich besitzen würde."

"Ich weiß nicht, auf was Ihr hinauswollt."

"Du möchtest sie beschützen. Du kannst sie nicht einfach so gehen lassen", präzisierte Elyon. "Würde ihr etwas passieren, würdest du dir nie verzeihen. Alleine der Gedanke daran, sie könnte Schmerz erleiden, lässt dich leiden. Ich habe mit angesehen, wie du gelitten hast und wie du Zerstreuung in den Weiten des Reiches gesucht hast. Letzen Endes bist du doch nicht von ihr losgekommen."

"Bitte, hört auf, davon zu reden. Ich habe keine Ahnung, was oder wen Ihr meint. Wenn Ihr mich nun entschuldigt, würde ich gerne damit beginnen, meine Männer um mich zu versammeln."

Elyon nickte nur und ein paar Sekunden später war er auch schon im Eilschritt verschwunden.
 

Das Portal hatte die Wächterinnen in Hay Lins Wohnung hinter der Main Street geführt. Eigentlich hatte Will sie in ihr eigenes Zimmer bringen wollen, doch ihre Zielgenauigkeit war noch immer nicht das Gelbe vom Ei. Aufgrund der überraschenden Destination hatte Eric, der solche Auftritte nicht gewohnt war, sein Essen quer über den gesamten Teppich verstreut und schimpfte nun genervt über die Situation. Hay Lin schaffte es nur mit Mühe und Not ihn zur Ruhe zu bringen, denn als er sich nach kurzer Zeit abgeregt hatte, hatte sie ihm eröffnet, wieder eine Wächterin zu sein.

"Nein, nein, nein", wiederholte er nun schon seit geschlagenen fünf Minuten, ohne auf die Erklärungsversuche seiner Freundin zu hören. "Das erlaube ich nicht! Das ist Vergangenheit. Wir sind verlobt, wir wollen bald dieses schöne Haus in Sheffield kaufen und wir möchten Kinder! Wenn du stirbst, was soll dann werden? Wir haben eine Zukunft! Ich kann ohne dich doch nicht weiterleben!"

"Eric, Schatz, beruhige dich bitte endlich", sagte Hay Lin genervt. Sie hatte den Arm um ihn gelegt und tätschelte seinen Kopf. "Du übertreibst maßlos, Liebling. Ich werde nicht sterben und außerdem haben wir das schon so oft gemacht. Die Welt retten ist für uns nichts Neues. Du wirst sehen, in ein paar Wochen sind wir wieder zurück und alles läuft ganz normal weiter wie gehabt."

"Ein paar Wochen?", stöhnte er. "Wenn du schon gehen musst, möchte ich mit."

"Auf keinen Fall", entschied Hay Lin streng. "Du hast keine magischen Kräfte und du kannst auch nicht kämpfen. Zumindest nicht gegen solche Gegner. Ich hätte viel zu viel Angst, dass dir etwas zustoßen könnte."

"In was für einer Welt leben wir, in der der Mann zuhause sitzt, während seine Frau die Welt rettet? Vergiss es. Entweder ich komme mit oder du bleibst. Wenn du alleine gehst, hätte ich viel zu viel Angst, dass dir etwas zustoßen könnte."

"Wir werden darüber beraten, okay?", gab Hay Lin auf. Sie küsste ihn auf die Wange. "Und nun müssen wir Vorbereitungen treffen."
 

"Er kommt nicht mit", sagte Will, als sie auf dem Weg zum Silver Dragon waren, das nur wenige hundert Meter von der Wohnung entfernt lag. "Es ist viel zu riskant. Stell dir vor, er wäre in Gefahr und du würdest ihm zu Hilfe eilen. Dann wärst du abgelenkt und wirst womöglich dabei verletzt und kannst ihm zudem nicht helfen."

"Ich weiß das doch. Das habe ich nur gesagt, um ihn zum Schweigen zu bringen. Es ist nicht leicht für ihn, dass ich die Stärkere in unserer Beziehung bin. Egal in welchem Belangen."

"Okay. Da das geklärt wäre, hast du ein neues Problem, Hay Lin: Wie kannst du es wagen, uns nichts von deiner Verlobung zu sagen?" Will funkelte sie gespielt böse an.

"Das steht ja alles noch in der Schwebe", verteidigte Hay Lin sich. "Wir haben noch keinen Hochzeitstermin und so richtig am Laufen ist die Sache noch nicht. Wir wissen nur, dass wir irgendwann einmal heiraten wollen. Aber wann und wie, das ist noch nicht entschieden."

"Unglaublich", rief Cornelia erfreut. "Ist das nicht unbeschreiblich? Zwei von uns fünf sind verlobt!"

"Krieg dich wieder ein", konterte Irma. "Wer weiß, wie lange ich noch verlobt bleibe. Stephen hat seit fünf Tagen nichts von mir gehört und ich wollte ihn eigentlich gleich nach meiner Ankunft in Heatherfield anrufen. Und vor allem spätestens in ein paar Tagen zurück sein. Er wird sich schon Sorgen machen."

"Du kannst unser Telefon im Restaurant benutzen", bot Hay Lin an. "Wir haben einen recht günstigen Tarif."
 

Sie kamen wenige Minuten später zu dritt im Silver Dragon an. Will und Cornelia hatten sich entschuldigt, um ihre Vorgesetzten um einen längerfristigen, natürlich unbezahlten, Urlaub zu bitten und im Notfall einen Familiennotfall vorzuschieben, welcher sie ins Ausland erbat. Hay Lin indes begann alsbald nach der Ankunft im Restaurant einen lautstarken Streit mit ihren Eltern, die sie keinesfalls für unbestimmte Zeit im Geschäft entbehren wollten. Und auch Irma blieb nicht lange von einer Auseinandersetzung verschont.

"Salut, Stephen, Irma à l'appareil. Comment ca va?", grüßte sie freudig ihren Verlobten, als er nach dem achten Freizeichen den Hörer abnahm. Seine Stimmte klang allerdings nicht allzu fröhlich.

"Aucune idée. Wie soll es mir schon gehen?", rief er erregt durchs Telefon.

"Hör zu, es tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde! Es ging nicht eher! Je suis désolé – vraiment!"

"Ich höre?" Er klang äußerst verärgert.

Irma seufzte schwer. "Keine Stunde nach meiner Ankunft waren zwei meiner alten Freundinnen in Gefahr. Ich musste ihnen helfen. Und dann haben sich die Ereignisse überschlagen! Immer, wenn ich anrufen wollte, kam etwas dazwischen – neue Probleme und Hindernisse. Und als ich endlich Zeit hatte, war da dieses Verbindungsloch! Mitten in Heatherfield, kannst du das glauben? Keiner hatte Empfang mit dem Handy, ich schwör's dir!"

Es war einige bange Sekunden lang still am anderen Ende der Leitung, dann brach Stephen in schallendes Gelächter aus. "Du meldest dich fast eine Woche nicht und das ist deine Entschuldigung? Ein Funkloch? Chérie, wirklich, du musst keine Märchen erfinden, das weißt du. Du wirst schon deine Gründe haben. Ich vertraue dir. Aber das nächste Mal schreib zumindest eine SMS. Ich hoffe, die Dinge haben sich inzwischen entspannt?"

Irma zögerte und biss sich auf die Lippen. "Je ne sais pas ce que je dois dire…nicht wirklich. Es ist alles viel komplizierter geworden. Vermutlich muss ich noch einige Wochen hier bleiben."

"Einige Wochen?!" Stephen war schockiert. "Ist das dein Ernst? Soll ich herkommen? Mein Chef gibt mir sicherlich ein paar Tage frei. Und was ist mit deinem Job?"

"Das hat alles Nachrang", erklärte Irma geduldig. "Ich kann dir den Grund nicht sagen, es ist alles zu komplex, aber du musst mir vertrauen. Es geht nicht anders. Ich habe vor meiner Abreise mit Marion geredet. Sie gibt mir solange frei, wie ich brauche."

"Soll ich kommen? Ich nehme den nächsten Flug nach Heatherfield."

"Nein!", rief sie entschieden. "Okay, das kam jetzt falsch rüber. Ich wollte sagen, dass es keinen Sinn hätte. Das ist so ein Frauending. Wir kommen klar. Halt Marion einfach hin und wenn sie fragt, wieso ich noch nicht zurück bin, sag ihr, dass meine Mutter in Heatherfield einen schweren Zusammenbruch hatte und für ein paar Wochen intensive Pflege braucht. Sollte das nicht reichen, dann sag außerdem, dass mein Bruder Chris vermutlich einen Tumor hat und operiert werden muss."

"Mon Dieu, Irma, pur de bon? Ich kann doch deine Chefin nicht anlügen!", stöhnte Stephen.

"Du kannst. Du musst. Du wirst. Glaub mir, es ist für alle Beteiligten das Beste. Ich liebe dich."

"Moi aussi, je t'aime. Tu me manques."

"Du fehlst mir auch. Bis bald." Sie küsste die Luft neben dem Hörer und legte schweren Herzens auf. Das Gespräch hatte ihr mehr zugesetzt, als sie Stephen hatte hören lassen wollen. Auf Hay Lins fragenden Blick winkte sie schnell ab: "Es ist alles in Ordnung. Er konnte auch gar nicht viel Protest erheben, weil er noch in seiner Firma ist."

"Du klingst übrigens echt süß, wenn du Französisch redest", zog Hay Lin sie auf.

Sie verzog nur das Gesicht. "Gewohnheit. Normalerweise reden wir nur Englisch, wenn wir ganz unter uns sind. Sobald wir telefonieren sprechen wir Französisch, damit der andere auch in der Landessprache antworten kann. Die Franzosen sind sehr ausländerfeindlich, da möchte man am liebsten nur französisch sprechen. Aber in meiner grenzenlosen Fürsorge für euch habe ich in Muttersprache gesprochen, damit ihr auch was versteht."

"Alles klar", meinte Hay Lin nur und ließ die unnötige Rechtfertigung ansonsten unkommentiert.
 

Doch nicht überall verlief der temporäre Abschied so glatt. Will und Cornelia, beide eigentlich die Unabhängigsten, hatten schwerwiegendere Probleme. Cornelia, weil ihrer Chefin vor wenigen Tagen eine Teilzeitangestellte gekündigt hatte und sie nun hoffnungslos unterbesetzt war, und Will, weil jemand ganz Bestimmtes sich gerade jetzt wieder in ihr Leben einmischen musste.

"Hör zu, Liebes, ich kann ja verstehen, dass du ein Privatleben hast", sagte Claire erschöpft, nachdem ihre Angestellte ihr die Lage am Telefon erklärt hatte "aber nachdem Angela weg ist, brauche ich unbedingt diese fünfzehn Stunden! Es konnte ja keiner ahnen, dass sie so plötzlich wegzieht! Nicht einmal sie selbst, sonst hätte sie sicherlich früher angekündigt, uns verlassen zu wollen! Nun stehe ich hier mit den Ausläufern des Weihnachtsgeschäftes, einem immensen Haufen an Umtauschware und nur zwei Mitarbeiterinnen! Cornelia, ich bitte dich, verschieb deine Reise nur um eine Woche!"

"Claire, ich kann ja verstehen, in welcher Misslage Sie sich befinden", setzte Cornelia erneut an, "dennoch bin ich regelrecht gezwungen, meinen Abreisetermin einzuhalten. Es geht hier um sehr viel, ich möchte nicht sagen – um Leben und Tod!" Sie verlieh ihrer Stimme genügend Ausdruckskraft, um Claire vollends von der Dringlichkeit des Belangens zu überzeugen. So richtig einverstanden war diese aber immer noch nicht. Den ganzen Weg vom Silver Dragon zum Taxistand und vom Taxistand zum East End diskutierten Arbeitnehmerin und Arbeitgeberin, aber schlussendlich, als schon jedwede Hoffnung auf abhängiger Seite verloren geglaubt war, kam dieser das freundschaftliche Verhältnis der anderen Seite zum Rest der Familie zugute. Claire gab schlussendlich doch nach, gerade noch rechtzeitig, um mit angemessenem überschwänglichen Dank verabschiedet zu werden.

"Also ist bei dir alles geklärt?", ließ sich Will bestätigen. Sie gab dem Fahrer Geld und stieg aus. Cornelia nickte erschöpft. Die Verhandlung hatte ihr einiges abverlangt. "Dann ist ja alles gut. Ich werde Mr. Lockheart vom Festnetztelefon anrufen, dann kann ich mir noch überlegen, wem von meiner Familie es schlecht geht und wieso ich – ach du lieber Himmel!" Ihre Kinnlade fiel mit ohrenbetäubendem Krach hinunter. Vor der Eingangstüre stand, im Schutz der Plexiglasüberdachung an die Wand gelehnt, Matt wahrhaftig und in Farbe. Er zitterte leicht und schien bis aufs Mark durchgefroren. Eilig lief Will auf ihn zu und umschloss seine steifen Finger mit ihrer von der Autoheizung gewärmten Händen. "Um Gottes Willen, was machst du denn hier? Es hat Minusgrade! Wie lange stehst du schon hier?"

"Zwei Stunden?", presste er mit einem schiefen Lächeln hervor. "Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung. Die Minuten verschwimmen mit der Zeit, wenn das Hirn gefriert."

"Und was machst du hier, außer dir den Tod holen?", fragte Will aufgebracht. Cornelia indes machte sich auf den Weg in die Wohnung, um der Kälte zu entgehen und das verliebte Beinahe-wieder-Paar alleine zu lassen. Allerdings machte Will ihr einen Strich durch die Rechnung, denn diese wollte partout nicht mit Matt alleine sein: "Warte, Cornelia, ich komme mit!" Aber im Schnee stehen lassen konnte sie ihn auch nicht. "Möchtest du mit hineinkommen? Auf eine Tasse heißen Kakao vielleicht?"

"G-Gerne", bibberte Matt dankbar. Er wurde sogleich in das Domizil geführt, welches die beiden Frauen ihr Eigen nannten.
 

"Ihr habt es sehr schön hier", bemerkte er. Will drückte ihm eine dampfende Tasse in die Hand. "Danke. Um auf deine Frage zurückzukommen, ich habe auf dich gewartet. Deine Mum hat mir die Adresse gegeben. Ich habe seit zwei Tagen versucht dich zu erreichen, aber du bist nie ran gegangen und dein Handy war immer ausgeschaltet."

Will warf einen kurzen Blick auf den blinkenden Anrufbeantworter: Vier Nachrichten – gerade genug, um als hartnäckig zu gelten, aber doch so wenige, um als charmant durchzugehen. "Oh, verstehe." Sie kramte ihr Mobiltelefon aus der Tasche. "Hey, Terry, wieso hast du nicht durchgestellt? Ich könnte dich erwürgen!"

"Sorry", kam es genervt nur für die beiden Wächterinnen hörbar von dem Handy zurück.

Sie wandte sich wieder Matt zu, der im ersten Moment an ihrer geistigen Gesundheit zu zweifeln schien, sich dann aber wieder ihrer Fähigkeiten entsann. "Tut mir echt leid, ich war nicht zuhause und mein Handy…nun, es war schon an, aber da wo ich war, hatte ich nicht viel Empfang. Und wenn, dann hat mein Handy gebockt", fügte sie scharf an das Gerät gerichtet hinzu.

"Meridian?"

"Ja, könnte man so sagen." Und schon befand er sich wieder mitten drin. Wenn sie nun nicht aufpasste, dann wäre er wieder in Gefahr. Das musste sie sofort unterbinden. "Aber es ist nichts Tragisches."

"Natürlich nicht", meinte Matt sarkastisch. "Das letzte Mal, als wir uns sahen, wurdet ihr auch nicht von einem ekelhaften Ungeheuer angegriffen. Es ist ja auch nicht so, dass eure Kräfte wieder da sind und, dass das etwas zu bedeuten hat. Sag mal, willst du mich für dumm verkaufen?"

"Nicht direkt für dumm, aber habe ich eine Chance auf geistig etwas zurückgeblieben?" Sie lächelte entschuldigend, doch Matt ging nicht darauf ein. Darum setzte sie nach: "Das ist nicht dein Kampf. Wie immer ist es der unsere. Wenn du uns also entschuldigen würdest…" Sie sah sich nach Cornelia um, doch diese war bereits in ihrem Zimmer verschwunden, um zu packen.

"So einfach geht das nicht", unterbrach Matt. Er langte nach ihrem Arm, als sie aufstehen wollte und zog sich zeitgleich hoch. Im nächsten Moment küssten sie sich.
 

Der Kuss war wie jeder andere, nichts Ausgefallenes, nicht in einer dramatischen Situation gegeben und auch nicht mit diversen Hintergedanken. Dennoch hatte er eine Bedeutung. Beide wussten sofort, dass sie einander nicht missen wollten.

"Du kannst trotzdem nicht mit", verbot Will entschieden. "Und du kannst mich auch nicht mit so hinterlistigen Mitteln umstimmen! Egal was du nun sagen willst, es ist mir egal. Ich kann dich dort nicht beschützen und die Gegner sind mächtiger als jemals zuvor."

"Ich kann sicherlich irgendwie helfen. Du weißt, dass ich mich ansonsten irgendwie einschleichen werde."

"Ich hatte befürchtet, dass du das sagst." Sie überlegte kurz. "Und dennoch, nein. Das kann ich nicht verantworten."

"Will, ich –"

"Matt. Nein. Das ist mein letztes Wort." Sie schubste ihn unsanft aus der Küche in den Flur. "Da ist die Türe, durch die wirst du gehen und du wirst mich erst wieder in ein paar Wochen sehen, wenn alles vorbei ist. Und wehe, du verwendest noch einmal solch unlautere Mittel!" Damit warf sie ihn regelrecht aus der Wohnung und schlug die Eingangstüre hinter ihm zu. Sicherheitshalber lugte sie scheu durch den Spion, um seinen Abgang zu überprüfen.
 

Als Matt außer Sicht war, raste sie ihn Cornelias Zimmer. "Er. Hat. Mich. Geküsst. Dieses Schwein!"

Cornelia, ahnungslos und verwirrt, schlug gespielt entsetzt die Hände vor den Mund. "Oh nein! Welch Ungeziemtheit, seine Freundin zu küssen! Was ist jetzt genau dein Problem?"

"Ich bin nicht mehr seine Freundin!", korrigierte Will energisch. "Und dass er mich geküsst hat, war ein perfider Plan, um mit nach Meridian zu dürfen. Er wollte mir in einem schwachen Moment die Erlaubnis entlocken, aber da hat er sich geschnitten!"

"Ja. Klar." Cornelia warf die letzten Utensilien in ihren Rucksack. "Zusammengefasst: Du liebst ihn noch, er liebt dich noch, ihr seid wieder zusammen und er kommt mit. Korrekt?"

"Nein! Also, eigentlich, ich weiß nicht, keine Ahnung…" Will ließ resignierend die Schultern hängen. "Ja. So in etwa." In diesem Moment klingelte es. Cornelia öffnete die Türe lachend, bat Matt mit einem wissenden Grinsen hinein und rief Will herbei.

"Hast du es dir anders überlegt?", fragte er lächelnd.

"Du findest ohnehin eine Möglichkeit, uns nachzuschleichen", antwortete sie, ihn missmutig beäugend. "Woher wusstest du, dass ich nachgebe?"

"Ich kenne dich seit fast sechs Jahren. Standhaftigkeit war noch nie deine Stärke. Du hast schon immer eher zu Wankelmütigkeit geneigt." Er lud sich selbst auf einen Orangensaft ein, während Will nur die Augen verdrehte. "Wann geht es los?"

"Sobald ich gepackt habe. Möchtest du vielleicht noch einmal bei dir Zuhause vorbeischauen, um Wäsche zu holen oder so?"

"Nur, um dann festzustellen, dass ihr bereits weg seid, wenn ich wiederkomme? Auf keinen Fall."

Will verdrehte erneut die Augen. "Überleg es dir. Es wird sicherlich länger dauern, denn unsere Feinde sind gewieft. Ich verspreche dir, wir werden auf dich warten. Wir treffen uns in zwei Stunden im Silver Dragon."

"Schwörst du auf das Herz von Kandrakar?"

Will biss sich auf die Lippen, doch so oder so, er würde mitkommen. "Ich schwöre auf das Herz von Kandrakar. Geh jetzt, sonst revidiere ich!"

"Schon gut, ich gehe ja schon. Zweimal aus derselben Wohnung geschmissen werden innerhalb von zehn Minuten, das soll mir einer nachmachen!"

"Geh!", forderte Will mit Nachdruck. Als sie die Türe hinter ihm geschlossen hatte, wandte sie sich an Cornelia: "Wenn das gut geht, fresse ich einen Besen." Ihr sorgenvoller Blick wanderte langsam aus dem Fenster und fixierte den grauen Nachmittagshimmel. Wenn das gut geht



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-03-28T19:27:04+00:00 28.03.2011 21:27
Super Kapitel! Das ist alles, was ich dazu sagen kann.

Liebe Grüße
Von: abgemeldet
2011-03-27T11:47:32+00:00 27.03.2011 13:47
Da ich mir ohnehin schon zu viel Zeit gelassen habe, vergeude ich nicht noch mehr mit einer zeilenlangen Einleitung;

Der als Erfolg getarnte Misserfolg... Ich liebe diese Bezeichnung. Ein wenig pathetisch, aber genau deswegen passt sie so gut in diesen ersten Absatz. Man bekommt ein wenig den Eindruck, dass Cornelia soeben gekonnt in Melancholie versinkt.
Allzu traurig, ihre Kräfte verloren zu haben, scheint sie ja nicht zu sein; zumindest hat sie ihre leicht schnippische Art, die andere – bevorzugt Caleb – immer wieder aus dem Konzept bringt, wieder zurück.

Und hey, ich wusste zwar nicht, dass das möglich ist, aber ich habe soeben Elyons Trainingsraum adoptiert. Auf so etwas, genau so etwas, stehe ich absolut. Hohe Zimmer, wenig, aber geschmackvolles Interieur... Du hast mich gerade glücklich gemacht xD
Spucken, kratzen und beißen klingt so hart, wenn es um Cornelia geht. Ich hätte sie eher für den Zwicken-Typ gehalten. Was kein Wort ist, ich weiß, aber sei’s drum.

»Wie wäre es, wenn du mir lieber ein paar Verteidigungsgriffe lernst?«
„Beibringst“ ist hier ein passenderes Wort. Wenn du bei deiner Version bleiben möchtest, müsste es auch „mich lehrst“ heißen, da man niemandem etwas „lernen“ kann. Lernen kann man nur selbst :)

Ah, endlich. Ich hatte mich schon gefragt, wann du damit beginnen würdest, Caleb den Lesern sympathisch zu machen. Bisher kam er ja eher schlecht weg, nicht nur seines eigenen Verhaltens wegen, sondern auch aufgrund der Reaktionen der Wächterinnen, allen voraus Will.
Diese handvoll Zeilen, der Dialog zwischen Elyon und Caleb, lenken die Aufmerksamkeit des Lesers wieder in die „CorneliaXCaleb“-Ecke deiner fanfiction, drücken für meinen Geschmack allerdings zu wenig von Elyons Gefühlen aus; immerhin wird ihr ja eine Beziehung zu Caleb angedichtet, und selbst wenn das nicht der Fall sein sollte, hätte sie sicherlich mehr zu ihm zu sagen, da es nicht nur um ihren besten Freund und Führer der ehemaligen Rebellen, sondern auch um ihre (ehemals) beste Freundin geht.

Die zweite Hälfte des Kapitels, vor allem die Sequenz mit Matt, kam überraschend für mich. Jede der Wächterinnen – abgesehen von Taranee – tritt mit ihrem Freund in Verbindung, was für mich zu schnell abgehandelt wurde. Sehr süß fand ich Irmas Gespräch mit ihrem Verlobten, das teilweise auf Französische geführt wurde. Ich mag die Sprache einfach...
Dass Matt nun doch mitkommt, finde ich nicht nur seltsam, sondern verantwortungslos. Wie sollte er eine Möglichkeit haben, von allein nach Meridian zu kommen? Das ergibt keinen Sinn, es sei denn, du kannst mir das erklären. Ich an Wills Stelle hätte ihm einfach beinhart eine Abfuhr zu diesem Thema erteilt, ungeachtet ob sie nun wieder zusammen sind oder nicht.
Genauso, wie ich Cornelia zuhause gelassen hätte... Immerhin ist sie im Augenblick genauso nützlich wie Matt. Ohne Kräfte, und bringt den Anführer der Truppen auch noch durcheinander... Um auf Wills Gedanken zu Ende des Kapitels einzugehen: Nein, das geht nicht gut. So muss sie zumindest nicht ihren Besen verschlucken.

Liebe Grüße!
Von:  Callamari
2011-03-22T18:39:26+00:00 22.03.2011 19:39
Hui eine Witch-FF! Und dann auch noch eine so gut und spannend geschriebene. Der Plot klingt sehr vielversprechend und ich bin gespannt wie es weitergehen wird.
Von:  Veronika
2011-03-21T23:24:06+00:00 22.03.2011 00:24
Nach etwas längerer Zeit melde ich mich mal wieder. Echt ein super Kapitel. Bin schon total gespannt, ob der Plan aufgeht und ob Caleb wirklich noch was für Cornelia empfindet. Ich fieber dem nächsten Kapitel schon entgegen. Ich freu mich.

LG <3
Von:  fahnm
2011-03-21T22:18:43+00:00 21.03.2011 23:18
Super Kapi^^


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