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Hot & Cold

We experienced the affair
von

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Step Three - Yes

„Heute sind Sie aber etwas spät“

„Berufsverkehr“

„Sagten Sie beim letzten Mal nicht, Ihr Auto seie kaputt?“

„...“

„Nun denn… Wie läuft es mit ihrer Freu… Mitbewohnerin?“

„Hervorragend“

„Soso. Sie klingen ein wenig missmutig“

„...“
 

--
 

Die knallgelbe Wand war übersäht von roten Sprenklern. Blut, eindeutig älter.

Neben der Kommode die beige Jacke, die Herr Kawamoto noch vor ein paar Tagen getragen hatte, als der Braunhaarige ihm beim Gespräch mit dem verruchten Hünen in Schwarz beobachtet hatte. Schmerzlich wurde dem Braunhaarigen bewusst, was es für Folgen haben konnte, wenn er seinem Beruf nicht zu einhundert Prozent nachging und sich zu sehr auf Gedanken über gewisse Frauen einließ. Der entstellte Leichnam vor ihm war kein schöner Anblick, selbst für einen wie ihm, der schon viel miterlebt und gesehen hatte.

Megure stand etwas abseits von ihm, an dem kleinen Badezimmer-Fenster, und starrte hinaus auf den Baker-Park mit seinem ausladenden Spielplatz und die vielen Grünflächen.

Auch ihm schien unwohl zu sein. Und Megure war wirklich ein alter Hase in diesem Geschäft.

Doch seine leicht grünliche Gesichtsfarbe wies darauf hin, dass auch er der Situation mit einem unwohlen Gefühl gegenübertrat.
 

„Zeitpunkt des Todes war ungefähr gestern zwischen 19 und 23 Uhr“

Der junge Gerichtsmediziner, ein dürrer und belester Mann, der gerade erst sein Studium vollendet hatte, stand auf und kratzte sich am Kopf. Sein weißer Kittel war blutverschmiert.

„Die genaue Todesursache muss noch festgestellt werden, aber anscheinend wurde sein Schädel mit einem äußert spitzen Gegenstand eingeschlagen“

„Hmmm“ Shinichi sah sich um, starrte auf die kleinen Knochenpartikel in der Blutlache vor seinen Schuhen. Irgendwas stimmte da nicht.

„Inspektor, ich…“

„Sie sollten besser ihren Mund halten, Kudo. Hätten Sie ihren Job so gemacht, wie es sich gehört, wäre Herr Kawamoto wahrscheinlich noch am Leben“

Der Braunhaarige zuckte zusammen bei den harschen Worten seines Vorgesetzten und wie ein geprügelter Hund sah er schmollend zu Boden.

Er hatte Recht… Wäre er gestern um diese Uhrzeit da gewesen, wo er hätte sein sollen, wäre diese Tragödie nie passiert. Stattdessen hatte er sich die Zeit mit Ran vertrieben gehabt.
 

Er bereute es. Zutiefst. Nur zu gut wusste Shinichi, dass Megure und Herr Kawamoto gute Freunde gewesen waren. Er hatte seinen langjährigen Freund davor schützen wollen, auf die falsche Schiene zu geraten und hatte deshalb Shinichi beauftragt, ihn zu beschatten.

Dabei diente er in Wirklichkeit als Personenschutz.

Megure zeigte nicht, wie sehr ihn diese Sache wirklich verletzte, aber der Braunhaarige wusste, dass er im Innersten weinte. Das hatte er schon oft, zuletzt als Professor Agasa verstarb.

Als Shinichi an den freundlichen alten Mann denken musste, mit dem er beinahe sein ganzes Leben verbracht hatte, musste er schwer schlucken und hielt sich die Faust vor dem Mund.

Er war alt gewesen, hatte ein erfülltes Leben gehab. Seine Zeit war nun mal gekommen.

Die letzten Minuten hatten sie alle an seinem Sterbebett verweilt: Ran, ihr dussrliger Vater, die Detective Boys, Sonoko und Makoto, Heiji und Kazuha und natürlich er und Shiho.

Er hatte wirklich ein erfülltes Leben gehabt und das hatte den Braunhaarigen einen Großteil des Schmerzes, den Agasas Tod ihm auferlegt hatte, genommen.
 

Und dann war da ja noch Shiho gewesen, die immer für ihn da war, selbst, wenn er sie wie den letzten Dreck behandelte. Manchmal war er wirklich ein egoistisches Trampeltier, das unbemerkt von der Außenwelt mit dem tiefen Schmerz und den Sünden, die es auf den Schultern trägt, zu kämpfen hatte.

Er wusste Shihos Anwesenheit viel zu wenig zu schätzen, das sollte, nein, musste sich ändern.

Der Braunhaarige beschloss, gleich nach der Beseitigung der Leiche, zum nächsten Blumenladen zu gehen.
 

Als er knapp drei Stunden später in die Straße mit dem besagten Blumenladen schlenderte, überrascht von dem plötzlichen Regenschauer, der ihm nun heftig ins Gesicht prasselte, klingelte sein Handy.

„Heiji… Na, der kommt mir ja gerade recht“ Er nahm ab.

„Was ist los, Hattori? Hat Kazuha dich wieder sitzen gelassen?“

„Haha, sehr lustig, mein Freund. Nee, es geht um was viel Wichtigeres.

Haste schon von dem Mordfall letzten Freitag gehört?

Als sich diese Opernsängerin angeblich das Leben nahm?“

Der Braunhaarige überlegte kurz. Stimmt, da war etwas in der Zeitung gewesen. Er hatte dem allerdings nicht viel Bedeutung beigemessen. Oper – das war nicht so sein Fall. Und außerdem war er ... anderweitig beschäftigt gewesen.

„Das war eindeutig n' Mord, ich sag’s dir!“

Shinichi wurde hellhörig. Heiji lag selten daneben mit seinen Vermutungen, ebenso wie er.

„Hmm, du, ich hab es eilig. Was hältst du davon, wenn wir das morgen bei einem Kaffee besprechen? Ich müsste eh mal wieder nach Osaka“

„Klingt gut. Um 17 Uhr an unserem gewohnten Treffpunkt?“

„Ja“
 

~~°~~
 

Shiho saß auf dem bequemen Sessel vor dem Fenster ihrer Zimmers, die neueste Ausgabe des Science-Magazins auf ihrem Schoß ruhend, den Blick gedankenverloren auf die große Überschrift der ersten Seite gerichtet.

Wie so oft grübelte sie über ihr Leben nach. Wie konnte es nur so weit kommen?

War das wirklich das Leben, das sie führen wollte? An der Seite eines Mannes, zu dem sie mal eine so innige Beziehung pflegte und der sie jetzt so behandelte, wie er es bei jeder Frau zu tun gedachte?

Das war bestimmt nicht das Leben, das sich ihre Eltern und Akemi für sie gewünscht hatten.

Bei den Gedanken an ihre Eltern und ihre Schwester zog sich ihre Brust zusammen und sie musste gegen die Tränen ankämpfen.

Es war einfach alles …

Die Wohnungstür wurde aufgeschlossen und seufzend, eine Hand in den Haaren vergraben, starrte die Blondhaarige abermals auf die erste Seite des Hochglanzmagazins, musterte die Bilder von bekannten Wissenschaftlern und Forschern. Sie hatte eins mit in diese Riege gehört. Doch jetzt musste sich die berühmte Wissenschaftlerin verstecken, aus Angst vor einem Feind, der ihr alles genommen hatte. Wie tief konnte man noch sinken?

Sie vernahm das Geräusch der Tür, die zugeschlagen wurde, das Öffnen eines Reißverschlusses, das Ausziehen und in die Ecke werfen seiner Schuhe, das Öffnen mehrer Türen.

Dann klopfte es an der ihren.

„Herein“

Die Tür zu ihrem Zimmer, ihrem persönlichen kleinen Reich, wurde geöffnet und ein altbekanntes Gesicht erschien im Rahmen.

„Hey. Hier bist du“

Wo hatte er sie sonst erwartet?
 

„Ich hab da was für dich!“

Nun trat Shinichi vollends in den Raum, in der Hand ein riesiges Bouquet Blumen, ein breites Grinsen auf den Lippen.

Ohne etwas zu sagen, ging er auf sie zu und überreichte ihr die Blumen.

Verdutzt starrte Shiho erst ihn, dann den Strauß an und zog fragend und misstrauisch eine Augenbraue in die Höhe.

„Was ist das?“

„Blumen“

„Ja, das sehe ich… Ich meinte, wofür die sind?“

„Für dich“

Sie seufzte genervt auf. Blumen… Sie hasste so einen Kitsch.

„Danke“ Halbherzig nahm sie sie entgegen, musterte jede Pflanze einzeln.

„Merkwürdige Auswahl“, stellte sie fest.

Shinichi kratzte sich verlegen am Kopf.

„Ich hab dich der Verkäuferin beschrieben und dann gebeten, einen passenden Strauß anzufertigen“

Für einen Moment fragte sich die junge Wissenschaftlerin, was genau er der Frau im Blumenladen beschrieben hatte, aber eigentlich war es ihr auch egal.

Sie hatte heute keinen Nerv für irgendwelche Zärtlichkeiten.

„Ich bin müde. Ich würde heute gerne hier schlafen“

Sie erhob sich, packte einen Zipfel von Shinichis Hemdsaum und führte ihn zur Tür.

„Gomen“ Sie schloss die Tür und ließ einen verdutzten Jungdetektiv dahinter zurück.
 

--
 

„Sie wurden also einfach rausgeworfen? Trotz Ihrer noblen Absichten?“

„Machen Sie sich gerade lustig über mich?

„Ganz und gar nicht. Das gehört alles dazu, glauben Sie mir“

„…“

„Also stehen Sie wieder ganz am Anfang?“

„Wie es scheint“

„Sehr ärgerlich“

„Yes…“
 

- Übersetzung -
 

Gomen - Entschuldigung, Tut mir leid



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kudo_ran_mori
2013-11-30T17:13:38+00:00 30.11.2013 18:13
nicht schlecht geschrieben, bin mal gespannt wann Ran auftaucht und wie es weiter geht ^^


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