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In Search of You

Demetri & Heidi
von

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Manipulation

Ausgesprochen langsam – noch langsamer als ein Mensch es wahrscheinlich getan hätte - bewegte ich mich von der gerade erwachten Frau herunter, für den Fall, dass sie noch einmal auf die Idee kommen sollte, zu rebellieren. Ohne Umschweife würde ich mich wieder auf sie werfen, um sie letztlich zum Schweigen zu bringen – selbst wenn sie dabei einige ihrer Gliedmaßen verlöre. Zur Vorsicht umfasste ich jedoch weiterhin ihren Arm und brachte sie auch somit neben mir zum Stehen.

Zum ersten Mal glitt mein Blick musternd an der Neugeborenen hinunter. Ich musste gestehen, dass sie selbst für einen Vampir, welche ohnehin wie zu Fleisch gewordene Götter aussahen, äußerst reizende Attribute besaß. Angefangen bei ihrem herzförmigen Gesicht, welches von dem mahagonifarbenden Haar umrahmt war, woran selbst die roten Augen ihrer Vollkommenheit nichts abtaten, bis zu ihrem maßlos perfekten Körperbau, ihrer schmalen Taille. Fast mochte ich behaupten, dass sie der schönste Vampir war, dem ich je begegnete.

Nein, ich konnte sogar mit Sicherheit sagen, dass sie bis jetzt die begehrenswerteste Frau war, der ich je begegnet war – sicherlich etwas für Felix; aber warum auch sonst hatte er sie als sein Opfer ausgewählt? Ehe ich mich jedoch weiter darin verlor, ihr Äußerliches zu begutachten, vernahm ich einen leichten Druck an der Hand, mit der ich den Arm der Frau immer noch fest umschlossen hielt.

»Ich habe es verstanden. Du kannst mich jetzt loslassen«, ertönte ein weiteres Mal ihre helle Stimme, während sie unermüdlich an meiner Hand zerrte. Anscheinend schien sie nicht die Person zu sein, mit der man leicht umspringen konnte. Zumindest erwies sie sich schon in den ersten Minuten als störrisch. »Was hast du eigentlich mit mir gemacht und wo bin ich?!«

Zwar hatte ich nicht vor, mich von einer Neugeborenen gar unterbuttern zu lassen, jedoch musste ich eingestehen, dass sie recht gewaltsam versuchte mich gänzlich von ihr zu lösen, so dass ich sie wahrscheinlich nicht ewig festhalten konnte. Leider Gottes, ein Nachteil an der ganzen Neugeborenensache. Sie wären wesentlich stärker als die ausgewachsenen Vampire, da sie immer noch das Blut ihres menschlichen Lebens in sich besaßen.

»Wenn ich mir auch gänzlich sicher sein kann, dass du dich ruhig verhältst, werde ich dich loslassen und dir deine Fragen vielleicht beantworten«, erwiderte ich knurrend. Das Letzte, was ich mir gefallen lassen würde, wäre, mir Befehle von einem gerade einmal erwachten Vampir geben zu lassen. »Momentan scheint dies bei dir jedoch noch nicht der Fall zu sein, weswegen du meine Nähe noch etwas länger ertragen musst.« Ich funkelte sie an. »Von mir aus kann ich dich auch zu Jane bringen. Ich bin mir nicht sicher, ob es sie freuen wird, wenn sie dich nach der Aktion vorhin ein weiteres Mal zu Gesicht bekommt. Wahrscheinlich wird sie noch in der Laune sein, dir erneut Schmerzen zuzufügen.«

Die Frau erwiderte ein wütendes Fauchen, gab dann aber klein bei und ließ langsam ihre Finger von mir gleiten.

Wieder einmal merkte ich, wie sehr ich diese ganze Arbeit hasste und wie sehr ich nun meinen besten Freund dafür verfluchte, dass er uns erst in diese ganze Misere hineingeritten hatte, wie ebenso, dass dieser nun unauffindbar jagen gegangen war. Wütend murmelte ich einige Worte vor mich hin, blickte immer wieder kurz zu der Frau, die mich nun wohl für verrückt halten musste, und dann wieder auf den Boden. Momentan war ich wirklich in der Laune und auch in der Lage dazu, geradewegs zu den Meistern zu gehen, um ihnen die Neugeborene zu präsentieren – ohne Felix verstand sich. Gewiss würden sie seine Abwesenheit hinterfragen, woraufhin ich diesen natürlich erklären würde, dass Felix sich seiner Pflicht – oder eher Strafe – ohne ein weiteres Wort entzogen hatte. Ich würde es ihm so für das ganze Theater hier heimzahlen.

Einen kurzen Moment wog ich das Wenn und Aber ab, ob es wirklich die richtige Entscheidung wäre, meinen Freund dermaßen zu verraten. Ich stand zwischen meiner Wut, wie ebenso meinem Prinzip immer dem Gesetz Folge zu leisten und meiner Freundschaft zu Felix. Mittlerweile war ich nicht mehr mächtig zu entscheiden, welches von den beiden Dingen mir wichtiger war. Es war, als würde mein Kopf im nächsten Moment zerspringen. Ich musste eine Entscheidung treffen – jetzt. Später würde es sonst heißen, ich sei derjenige, der die Volturi – meine Familie – verraten wollte. Letzten Endes – und dabei war es vollkommen belanglos, welche der beiden Möglichkeiten ich wählte; der Gesetzestreue oder der langjährigen Freundschaft zu Felix – würde ohnehin einer von beiden, Felix oder ich, mit dieser Entscheidung unzufrieden sein.

Ich konnte ein wütendes Fauchen nicht unterdrücken und augenblicklich spürte ich, wie die Frau zusammenzuckte. Wieder einmal hatte ich viel zu lange nachgedacht und so meine Umwelt förmlich vergessen. Jedoch was sollte ich bei einem solchen Zwiespalt anderes tun?

»Verzeih«, murmelte ich flüchtig eine Entschuldigung ohne die Frau anzublicken, ehe ich mir weiterhin Gedanken über die nächsten Stunden machte. Momentan steckte ich in einer kleinen persönlichen Krise und ich besaß nicht die Geduld, mich jetzt um den Jüngling zu kümmern. Denn ich musste mich unverzüglich für eine der beiden Seiten entscheiden – abgesehen davon, dass, wenn man es als Außenstehender betrachtete, sich die Volturi und Felix auf einer Seite befanden.

Nachdem weitere Minuten verstrichen waren, entschied ich mich letztlich für das, was ich für richtig hielt – ohne den Blick auf irgendwelche Konsequenzen und mögliche Verluste zu werfen.
 

Leise seufzte ich, als ich mich wieder völlig besann und aus meinen wirren Gedanken zurück in die Realität glitt. Ich ließ meinen Blick zu der Neugeborenen gleiten und musste im nächsten Moment feststellen, dass ich meine Gedanken vielleicht nicht ganz bei mir behalten hatte. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hielt sie mich nun gänzlich für geistesgestört. Zumindest sagte das ihr skeptischer, aber zugleich auch belustigten Blick, den ich nur funkelnd erwidern konnte.

Augenblicklich erklang wieder ihre helle Stimme – von Höflichkeit keine Spur. Aber was konnte ich auch anderes von einem vor Minuten verwandelten Vampir erwarten?

»Hast du dich endlich entschieden?«, murrte die Frau. »Dann kannst du mir jetzt nämlich auch meine Fragen beantworten.«

Ich wunderte mich lediglich, dass sie noch nicht vor Durst jammerte. Anscheinend schien sie immer noch so von ihrer neuen Umwelt überwältigt, dass sie den Schmerz nicht wahrnahm. Wie von selbst kam mir plötzliche eine Idee in den Sinn, die mich dazu verleitete, die Neugeborene böse anzugrinsen und unverzüglich dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Ich war nicht sadistisch, jedoch war meine Laune momentan dermaßen unterirdisch, dass ich mich an dem Leid jeder x-beliebigen Person erfreuen würde. Da nahm ich selbst gerne in Kauf, dass sie etwas jammern und nörgeln würde, wie schlimm die Schmerzen doch waren.

»Hast du denn überhaupt keinen Durst? Ich meine, deine Kehle – steht die nicht förmlich in Flammen?« Ich machte keine Anstalten den Griff um ihren Arm zu lockern, während ich sie angrinste.

Kurz meinte ich in ihrer Miene Skepsis sehen zu können, ehe sie sich blitzartig mit der freien Hand an die Kehle fuhr und wütend fauchte. Wenigstens war ihr das Brennen jetzt aufgefallen.

»Was – was – ist das?«, krächzte sie augenblicklich und rieb sich vergeblich die Kehle. Sie hustete. »Mein Hals. Er brennt.«

Das musste sie mir nicht sagen. Ich wusste, wie es sich anfühlte. Es war, als würde die eigene Kehle mit tausenden von Nadeln, Nägeln durchstochen – durchbohrt werden. Man erfuhr mit der Verwandlung in einen Vampir keine Schmerzen mehr, bis auf dieses Brennen in der Kehle – die einzige Ausnahme. Gerade derartige Schmerzen schienen einem den letzten Funken Verstand zu rauben. Das war auch der Grund, warum ich mich nun mit mehr Vorsicht in der Gegenwart der bildhübschen Frau bewegte. Sie war sichtlich aggressiv, hungrig und deswegen griffe sie mich wahrscheinlich bei der nächsten unüberlegten Handlung an, was ich nur zu sehr vermeiden wollte. Ich hatte weder Lust ihr ihre Gliedmaßen ausreißen zu müssen, noch, dass ich meine verlöre – wobei dies natürlich außen vor stand. Ich würde mich niemals von einer Neugeborenen besiegen lassen.

Prüfend beobachtete ich dennoch jegliche ihrer Bewegungen, um sie im Zweifelsfall rechtzeitig aufhalten zu können.

Immer wieder schwenkte sie - sich an die Kehle fassend - ihren Kopf hin und her wie die Menschen, die schockierende Nachrichten nicht wahrhaben wollten – sich einreden wollten, das alles nur ein simpler Albtraum oder ein bloßer Scherz sei. Es wunderte mich nicht, dass die Frau noch solche menschlichen Merkmale an sich besaß – sie roch sogar noch ein wenig nach Mensch, wobei das mitunter an ihrer Kleidung lag.

Langsam hob ich meine linke Hand, um nach dem anderen Arm der Frau zu greifen. Es war klüger, ihr gar nicht erst die Möglichkeit zu geben, in einem Verlust ihrer Beherrschung Terror zu veranstalten.

»Es wird alles wieder in Ordnung kommen. Glaub mir«, versuchte ich sie ruhig zu besänftigen, wobei ich mir sicher war, dass meine Worte das gegenteilige Gefühl auslösen mussten. Niemand konnte zur Ruhe kommen, während seine Kehle in Flammen stand. Das war, als wollte man einen sündhaften Menschen zum Guten bekehren – unmöglich. Die Existenz der Menschheit war Sünde genug, da gab es nichts mehr zu bekehren, selbst wenn deren Kirche noch so viel auf sich hielt. Die Menschen waren zum Sterben, zum Untergehen verurteilt, aber ebenso wenig wollte ich behaupten, dass wir Vampire eine erfülltere Zukunft besaßen. Wir waren Monster – und dies war ebenso unwiderruflich, wie die vielen Sünden der Menschen.

Mit einem festen Griff umschloss ich den anderen Oberarm und versuchte sie zurück zum Bett zu lenken. Dies stellte sich jedoch schwerer als gedacht heraus, denn im nächsten Moment begann sie, sich zu wehren und mich wild anzufauchen.

»Lass mich gefälligst los!«, befahl sie mir fauchend – immer noch krächzend unter dem Einfluss des Durstes -, jedoch machte ich nicht die geringste Anstalt, von ihr abzulassen. Sie müsste mich noch einige Minuten ertragen, bis Felix wieder eintraf. Ja, ich hatte mich dafür entschieden, auf meinen besten Freund zu warten, obgleich es mich nicht zufrieden stimmte, dem Willen der Meister zu widerstreben.

Die Frau begann von Neuem, sich aus meinen Griffen zu befreien, indem sie sich immer stärker wehrte. Schließlich zog ich sie nah an mich heran und blickte ihr in ihre leuchtend roten Augen.

»Versuch' es erst gar nicht, denn dann muss ich dir auch keine Schmerzen zufügen. Haben wir das schon wieder vergessen?«, murmelte ich leise, verlor mit jedem Wort aber mehr den Willen, der Frau vor mir Angst einzuflößen. Ich wusste nicht, warum.

»Nimm einfach deine schmutzigen Finger von mir!«, befahl sie mir ein weiteres Mal und unerwartet trafen sich unsere Blicke. Für den Moment war es totenstill zwischen uns und wir tauschten einen intensiven Blickkontakt, ehe ich plötzlich keinen Sinn mehr darin sah, die Frau vor mir festzuhalten. Sie würde sich schon benehmen – ich vertraute ihr. Langsam glitten meine Hände ihre Arme hinab, bevor ich sie gänzlich fallen ließ und leicht lächelte.

»Du warst durstig, nicht?«, fragte ich mit einer Stimme, die kaum mehr als ein Hauch war. Ihre hingegen war immer noch ein Fauchen vermischt mit dem Krächzen, dessen Urheber der Durst war. Und selbst wenn sich ihre Stimme anhörte, als würde man über Sandpapier kratzen, besaß sie etwas Bezauberndes; etwas, was einen in den Bann zog.

»Wenn man dies als Durst bezeichnet; ja.«

Sachte nickte ich und wollte mich gerade zum Gehen umwenden, um der Neugeborenen ihren Wunsch von den Augen abzulesen, als sich plötzlich die Tür zu den Gängen des Anwesens öffnete und vor meinen Augen mein langjähriger Freund Felix stand.

Schlagartig wurde mir klar, was meine Aufgabe war und wie ich meine Prioritäten gesetzt hatte, als ich Felix' fragenden und zugleich entschuldigenden Blick auf mir spürte. Ehe dieser auch nur zu einem Satz ansetzen konnte, machte ich kehrt und hielt den Frischling fest in meinem Griff. Natürlich widerstrebte ihr das und ein lautes Fauchen machte dies nur allzu klar, allerdings würde ich dieses eine Mal nicht wieder nachgeben. Ich wusste nicht, wie es passieren konnte, dass ich derartig jegliches Gespür für Richtig und Falsch verlor und so in Versuchung kam, einer Neugeborenen sämtliche Wünsche zu erfüllen. Kurz kniff ich gequält meine Augen zusammen. Das war alles nur ein schlechter Traum und im nächsten Moment würde ich wieder aufwachen und in Griechenland sein. Wie konnte ich mich nur so von einer Neugeborenen beeinflussen lassen?

Erst als ich ein Räuspern vernahm, öffnete ich erneut meine Augen und blickte zu meinem Freund hinüber, von dem dieser Laut augenscheinlich gekommen war. »Ich... bin wieder da«, bemerkte dieser zögerlich und strich sich kurz durch das dunkle Haar.

Genervt zog ich eine Grimasse. »Ja, das ist nicht zu übersehen«, erwiderte ich mit säuerlichem Unterton. Eigentlich mochte ich meinen großen Begleiter und besten Freund, in diesem Moment war er allerdings mitunter der Grund für meinen schlagartigen Stimmungsumschwung.

Felix schien sich von meinen Worten jedoch nicht beeindrucken zu lassen, als er einen weiteren Schritt auf mich und die Frau zutrat, welche ich schon fast wieder vergessen hatte. Prüfend ließ er seinen Blick an ihr heruntergleiten und ich meinte für einen kurzen Moment Zufriedenstellung in seinen Augen aufblitzen zu sehen. War er ernsthaft zufrieden darüber, dass er es geschafft hatte, ein so schönes Mädchen zu verwandeln? Schließlich blickte er wieder zu mir - ohne jegliche Emotion.

»Sie ist also verwandelt«, war die nächste – überaus schlaue - Bemerkung Felix' und erneut verdrehte ich die Augen.

»Ebenso kaum zu übersehen. Danke, dass du mich nicht noch eine Stunde warten lassen hast«, mein Sarkasmus war nicht zu überhören. Jedoch sollte ich mich nicht beschweren, immerhin hatte ich mich dafür entschieden, zu meinem Freund zu stehen. Ich war einfach zu gutmütig.

Ich vernahm ein Fauchen neben mir und blickte blitzartig wieder zu der Frau, um sie dann etwas gröber zu umfassen und somit fürs Erste zum Schweigen zu bringen.

Ich wandte mich wieder zu Felix um. Meine Wut auf ihn verrauchte langsam, denn ich meinte wirklich zu spüren, dass er Reue zeigte. Jedoch konnte dies genauso gut wieder eine Einbildung sein – immerhin schien mein Verstand momentan immer noch leicht vernebelt. »Allerdings war Jane bereits hier. Ich wollte ein gutes Wort für dich einlegen, jedoch glaube ich, dass Jane mir meine Notlügen nicht abgekauft hat. Für dich sieht es eher bescheiden aus, Felix.«

Noch einmal fuhr er sich durch sein Haar und blickte wieder zu der Neugeborenen und letztlich nachdenklich auf den Boden - eigentlich eine Charaktereigenschaft, die nicht sonderlich typisch für ihn war. Nichtsdestotrotz sah es für ihn wahrlich nicht rosig aus. Aber so wie ich nun einmal war, hatte ich ihm schon einmal weiteren Ärger erspart, indem ich ihn den Meistern vorgezogen hatte. Als er jedoch nichts Weiteres zu bemerken zu haben schien, ergriff ich wieder das Wort. Verlören wir noch mehr Zeit, würde nicht nur unsere Neugeborene unruhig werden.

»Wir sollten sie nun wirklich den Meistern vorführen.«

Ich erhielt keine Antwort. Weder von Felix, noch von der Frau – nun, von ihr erwartete ich eigentlich auch keine Antwort.

»Wenn das so ist, werde ich, für meinen Teil, nun allerdings zu den Meistern gehen«, warf ich nach weiteren Sekunden des Schweigens in den Raum, ehe ich mich langsam zur Tür bewegte und die Frau hinter mich herzog. Es wunderte mich nicht, dass es ihr widerstrebte, so harsch behandelt zu werden, daran müsste sie sich in Zukunft aber wohl gewöhnen müssen. Der Stellenwert Neugeborener war in der Familie der Volturi niedrig. Es sei denn man besaß eine Gabe – was bei dieser Frau anscheinend der Fall war. Und dennoch wollte ich den Meistern die Wahl lassen, ob sie zu etwas taugte oder nicht. Schlecht sah sie zumindest nicht aus.

Beiläufig vernahm ich, wie auch Felix uns aus meinem Gemach durch die Gänge folgte. Selbst für ihn war es ungewöhnlich, so lange seine Taten zu bereuen, dennoch sprach ich kein weiteres Wort mehr mit ihm. Es hatte sich für seine eigene Torheit selbst zu verantworten.
 

Keine ganze Minute später erreichten wir schließlich die prachtvoll verzierten Türen des Thronsaals – ich hatte meiner Gabe zu verdanken, zu wissen, dass sich die Meister innerhalb befanden –, ehe ich kurz vor der Tür innehielt und noch einmal zu Felix blickte. Ich wollte mich vergewissern, dass er auch noch immer hinter uns war.

Instinktiv warf ich ihm einen kühlen Blick zu, bevor ich die Türen des kreisrunden Saals öffnete. Ich hoffte, dass ich die ganze Prozedur schnell hinter mich bringen konnte, um so meine Ruhe wieder zu erhalten. Ich wollte mich nicht noch länger mit der Frau auseinandersetzen müssen.

Zuerst einmal präsentierte ich den Oberhäupter unserer Familie allerdings ihr neustes Mitglied.
 

Übersetzung der Kapitelüberschrift: Manipulation



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lingo
2011-04-07T21:00:01+00:00 07.04.2011 23:00
Schönes Kapitel, hat mir sehr gut gefallen. ;)
Ich bin mir übrigens darüber im Klaren, wie lange ich brauche, um endlich zu kommentieren. Es ist schrecklich und ich hoffe du verzeihst so einem pöhsen Schwarzleser wie mir.

Jetzt, als ich es noch einmal las, fiel mir etwas auf:
Angefangen bei ihrem herzförmigen Gesicht, welches von dem mahagonifarbenden Haar umrahmt war,[…]
Wird Bella nicht so ähnlich beschrieben? Es erinnerte mich hieran.
Jedoch ist das weniger eine Kritik an dich, als an das womöglich zweite Wannabe SMeyers in ihrer Buchreihe.

Zwar hatte ich nicht vor, mich von einer Neugeborenen gar unterbuttern zu lassen, jedoch musste ich eingestehen, dass sie recht gewaltsam versuchte mich gänzlich von ihr zu lösen,

Ich glaube, es müsste „mich gänzlich von sich zu lösen“ heißen, da er ja auch schon „sie“ sagt und da keine dritte Person beteiligt ist. Wenn ich gebetat hatte und nichts darüber verlor, tut es mir leid, ich wollte es dir nun eben hier sagen. :’3
Achja, ich finde es wirklich putzig, dass die Erwähnung der kleinen Jane dazu führt, dass Heidi schließlich doch noch klein beigibt. Da hat die Gardistin wirklich schon ganze Arbeit geleistet, dass man sie gar nicht erst falsch einschätzte. :D

Auch
Ich konnte ein wütendes Fauchen nicht unterdrücken und augenblicklich spürte ich, wie die Frau zusammenzuckte. Wieder einmal hatte ich viel zu lange nachgedacht und so meine Umwelt förmlich vergessen.
gefiel mir gut.
Vor allem, weil es nach einer Stelle kam, an der Demetris Gedanken doch ausarteten und man sich als Leser schon leicht fragt: „Was war da gerade noch einmal mit der Neugeborenen?“, als dieser Umsprung zurück zu der Story kommt. Man bekommt die Innensicht deines Demetris wirklich sehr gut mit und kann sich gut in ihn einleben und mitfühlen, wie ich finde. Der Zwiespalt geht so keinesfalls unentdeckt… unter. :)

Was mich leicht zum Schmunzeln brachte, war diese Stelle:
Wenigstens war ihr das Brennen jetzt aufgefallen.
So richtig schön menschlich, hach.
Da musste ich glatt an einen Bekannten denken, der – wie ich hörte – als kleines Kind mit einer Mistgabel (=ländliche Gegend) Presslufthammer spielte und sich dabei den Fuß einmal aufspießte. Ruhig zog er die Gabel aus dem Fuß, befreite sich von Schuh und Socke und heulte erst dann. /D

Etwas später – das sage ich jetzt ganz offen – fragte ich mich ehrlich gesagt, weshalb Heidi, deren Stimme zuvor doch immer „hell“ war, nun plötzlich „krächzte“. Es scheint, als ließe sich die Gute sehr leicht beeinflussen. :’3
Auch war ich dann etwas baff, als sich die beiden nach „lass deine dreckigen Finger von mir“ so genau ansehen und plötzlich de Gedanke in Demetri auftaucht, dass er sie ja eigentlich loslassen will. Jetzt, während des Schreibens, hege ich die Vermutung, dass Heidis Gabe beteiligt war (was du dann sehr gut gemacht hast), aber während des Lesens war ich schlichtweg verwirrt. (Ah, klärt sich etwas weiter drunter. –cough– Jetzt weißt du, dass ich schreibe, ehe ich fertig lese! D8)

Felix mochte ich in diesem Kapitel übrigens besonders, wenn nicht am meisten. Dieser wortkarge, murrende Kerl mit seinen kurzen Feststellungen! * o *
Total toll, so was mag ich. :’D

Meine Wut auf ihn verrauchte langsam
Schöne Formulierung!

»Wir sollten sie nun wirklich den Meistern vorführen.«
Das sagt alles aus. Alles über Aro, alles über seinen Sammelwahn und alles über den Stellenwert der Jünglinge! |D
[und auch das kommt wenige Zeilen drunter – mit demselben Wortlaut! o _ o]


Alles in allem ist es genau das, was ich erwartet habe: Ein dieser FF würdiges Kapitel, wieder in deinem tollen Schreibstil.
Wenn ich etwas auszusetzen hatte, habe ich es bereits geschrieben – alles andere ist demnach makellos. ;D
Hab dich ganz doll lieb,
Lingo
✖✐✖
[ein + im Zirkel reicht völlig. :D Du kannst und musst bei mir nicht kommentieren, denke ich. ;3]

Von:  YuMorino
2011-02-13T16:43:24+00:00 13.02.2011 17:43
Hallo ^^
ich bin per Zufall auf deine FF gestoßen und ich muss sagen ich finde sie echt super <3
Ich liebe die Volturi und besonders Heidi, Demetri und Jane ^^
Daher habe ich mich sehr gefreut, als ich die FF entdeckt habe
Bin schon gespannt wie es weitergeht

LG
Yu


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