Zum Inhalt der Seite

Meine neue "Freundin"

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Frühling

"Lasst mich in Ruhe!" schrie ein kleines zierliches Mädchen. Sie wurde von zwei großen, kräftigen Jungs an die Wand gedrängt.

"Wieso sollten wir dich in Ruhe lassen?" scherzte einer der beiden. Der andere lachte. Das kleine Mädchen zitterte, sie hatte Angst vor den zwei Jungs. Die beiden Kerle waren an der Schule als die schlimmsten Schläger bekannt und zögerten nicht, ohne Grund auf andere Schüler loszugehen.
 

Eine halbe Stunde später war alles ruhig. Killer, ein Schüler aus der achten Klasse ging gerade den Weg entlang um nach Hause zu gehen.

"Es ist so ruhig hier. Normalerweise treiben sich die Jungs hier rum und machen Ärger." murmelte Killer und schaute in eine dunkle Gasse. "Aua." murmelte eine leise, weinende Stimme. Killer blieb stehen und horchte auf. Als nochmals Geräusche aus der Gasse hörte, beschloss er nachzusehen.

Als er am Ende der Gasse, einer dreckigen Wand, ankam, entdeckte er ein kleines Mädchen. Sie zitterte am ganzen Körper und weinte. Ihre Haare waren vollkommen zerzaust und ihre Schuluniform war mit Löchern und Flecken übersäht. Killer war geschockt. "Das ist doch ...!" schoss es ihm plötzlich durch den Kopf. Er ging näher an sie heran. "Haki?! Was ist passiert?" er packte sie an den Schultern und schüttelte sie leicht um sie aus ihrer Schockstarre zu befreien. Sie blinzete ein paar mal, während ihr die Tränen über die Wangen liefen. "Killer." murmelte sie leise. Mehr bekam sie nicht heraus, bevor sie sich an das Geschehnis erinnerte und richtig losweinte.

Killer nahm sie in die Arme und beschloss, Haki mit nach Hause zu nehmen.
 

Killer setzte sich neben Haki aufs Bett. Er musterte sie ganz genau. Ab und zu guckte sie in seine Richtung, aber die meiste Zeit schaute sie aus dem Fenster. Es war schon dunkel und zum Fenster kam das Licht der Straßenlaternen herein.

Als sie einmal zu Killer herüberschielte, fing Killer an kichern. "Wow. Ich seh dich zum ersten Mal ohne Kontaktlinsen." staunte Killer.

Haki kam nämlich immer mit Kontaktlinsen und etwas komischen Klamotten zur Schule. Nur wenn Uniformtag war, trug sie keine komischen Kleider, aber die Kontaktlinsen trug sie trotzdem. Jeden Tag andere und keiner hat sie je ohne gesehen.

"Warum muss ich bei dir bleiben? Ich will nach Hause." flüsterte Haki und schaute Killer mit Hundeaugen an. Killer schaute sie nicht an als er sagte: "Weil ich weis, dass du allein lebst. Niemand würde dir beistehen und dir helfen." Haki schloss die Augen. Killer hatte Recht. Sie öffnete langsam ihre Augen wieder und starrte in das Gesicht von Killer.

"Ich hab da noch eine Frage an dich: Warum trägst du immer Kontaktlinsen?" fragte Killer. Haki guckte etwas verwundert. "Schau doch mal meine Augen an," sagte sie, "Sie sind rot. Ich bin das einzige Wesen hier mit roten Augen. Ich trage Kontaktlinsen, weil ich Angst davor hab, dass die anderen in der Klasse mich auslachen." Killers Stimmumg senkte sich schlagartig. Er wusste genau, wie Haki sich im Moment fühlte. "Auch vor mir?" fragte er vorsichtig. "Nein, ich finde dich ganz nett." sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln. Killer grinste. "Du auch!" kicherte er und zeigte mit dem Finger auf Haki. Diese schaute ihn geschockt an. "Woher weist du ...?!" rief sie. Killer schaute sie von oben bis unten an. "Naja, du hast meinen Schlafanzug an und du bist flach wie ein Brett. Sowas fällt doch auf." Er fing an zu lachen und klopfte ihr mit der Hand leicht auf den Kopf. "Worauf du wieder achtest ..." meinte Haki genervt.

Killer lies seine Hand auf ihren Kopf liegen. "Das war doch nur ein Scherz, Haki." kicherte Killer vor sich hin.

"Ach übrigens, ich finde deine roten Augen süß." fügte er seinem Gekicher hinzu und nahm Haki in den Arm. Haki lief rot an. "WAS?! Süß?!" schrie sie und befreite sich aus Killers Armen.
 

Nach einer Stunde saßen beide still auf dem Bett und schaute in entgegengesetzte Richtungen. "Sag mal, willst du nach Hause?" fragte Killer etwas zögerlich. "Schon die ganze Zeit." meinte Haki. "Dann zieh dich um. Ich bring dich nach Hause." meinte Killer und spielte mit seinen Fingern. "Ok." meinte Haki und holte ihre zerfetzten Sachen aus der Schultasche. Sie blieb wie versteinert vor ihrer Schultasche stehen und drehte sich nach einer Minute um. Sie schaute Killer böse an und motzte ihn an. Killer schaute sie verwundert an. "Wegschauen!" fauchte sie und zeigte ihm ihre Faust. Killer wurde knallrot im Gesicht und drehte sich mit einem einfachen "Sorry" um. Haki kicherte leise und zog den Schlafanzug, den sie von Killer bekommen hatte, aus. Sie riss die Zimmertür von Killers Zimmer auf und rannte heraus.

30 Minuten später drehte sich Killer um. Er wunderte sich, warum es auf einmal so leise war. "Hast du´s bald?" fragte er, aber bekam keine Antwort. Er riss seine Augen auf und gab einen Schrei von sich: "AHHHHH! Sie ist weg!" Schnell zog er sich an und rannte los, um sie zu suchen.
 

"Hi hi hi" Haki kicherte ein einem bösen Ton und lief eine kleine Seitenstraße entlang. "Endlich hab ich ihn los." dachte sie sich.

Haki blieb stehen. Sie guckte an sich herunter und begann zu fluchen. "Und jetzt steh ich in Unterwäsche. Meine Sachen liegen noch bei Killer und meine Klamotten auch. Soll ich zurück und sie holen?" grübelte sie und lief mit einem Grinsen im Gesicht weiter. "Egal," lachte sie, "Ab nach Hause! Den Schlüssel hab ich ja dabei!"
 

"Wo ist sie?" murmelte Killer während er die Hauptstraße entlang maschierte. "Haki!" rief er in der Hoffnung auf Antwort. Es war ruhig. Kein Auto fuhr auf der Straße. Man konnte jedes kleine Geräusch hören. Aus einer Seitenstraße ganz in der Nähe konnte man Leute reden hören. Killer folgte den leisen Worten bis an der Seitenstraße ankam. Sein Blick wanderte von einem Mädchen in einem weißen Unterhemd und einer roten Hose zu zwei Jungs, die KO auf dem Boden lagen. Killer erschrak. Er kannte die zwei Jungs aus der Schule. Es waren die zwei Kerle, die jeden Tag vor der Schule Radau machen. Das Mädchen sah er nur von hinten, trotzdem beschloss er, zu ihr zu gehen.

"Ich lass mir auch nicht alles gefallen!" fauchte das Mädchen.

Killer stubste sie von hinten an. "Hab ich dich endlich." sagte er freundlich und beugte sich nach vorne. "AHHHHHH!" Killer hielt sich bei dem Geschrei die Ohren zu. Er hatte Haki erschreckt. Killer packte Haki an den Händen um sie zu beruhigen. "Was willst du hier?" fragte sie und schaute Killer verwundert an. "Ich hab dich gesucht. Du dumme Nuss bist abgeauen." antwortete Killer auf Hakis Frage. "Du Idiot! Warum tust du das alles nur?! Warum?!" Haki begann zu weinen. "Weil jeder einen braucht, der ihn stützt. Du hattest niemanden. Jetzt will ich für dich da sein, Haki." Killer lächelte Haki freundlich an. Er wollte ihr damit zeigen, dass sie keine Angst zu haben brauch. Doch sie reagierte anders als erhofft. Sie schubste Killer nach hinten und schaute ihn böse an. "Aber ich brauch niemanden! Ich komm auch allein zurecht!" meckerte sie, während ihr die Tränen weiter über die Wangen liefen. "Achso," meinte Killer in einem gleichgültigem Ton, "Na, dann lass ich dich in Ruhe und geh wieder nach Hause." Er drehte sich um und machte ein paar Schritte nach vorne. "Halt! Bitte geh nicht, Killer." flehte Haki und packte Killer an der Hand. Dieser lächelte Haki an und nahm ihre Hand. "Na, dann komm." meinte er und sie leicht hinter sich her. "Aber nur für heute." flüsterte Haki und wischte sich ihre Tränen aus dem Gesicht. "Bald ist wieder Schule. Haben wir dann Uniformtag?" fragte Killer. "Nein" antwortete Haki und kuschelte sich während des Laufens an Killers Arm. "Aber wirklich nur bis morgen." murmelte sie leise. "Ach? Auf einmal bis morgen?" Killer kicherte. "Was dagegen?" nuschelte Haki, worauf Killer nur mit "Nein".



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück