I crush my mind
I crush my mind
Natürlich war dieser Tag, Sein Tag.
Nicht Renos. Das war ihm vollkommen bewusst. Jedoch hasste er es, wenn nicht Er sondern irgendjemand anderes im Mittelpunkt stand, auch wenn dieser jemand ein guter Freund war (Und in genau diesem Fall, war es eben ein guter Freund). Es war ihm fast schon zu wider dieses Gesülze mit anzusehen und anzuhören.
'Ich bin so froh das du da bist' 'Alles gute' 'Viel Gesundheit und Glück wünsche ich dir' und so weiter und sofort. Reno verschränkte die Arme vor der Brust und ihm war bewusst dass er wie ein kleines Mädchen aussehen musste, welches nicht die Puppe bekam die es wollte. Sein Blick fiel auf die Bowle die mitten im Raum schön auf getafelt, auf einen hübsch geschmückten Tisch stand. Das brauchte er jetzt! Im inneren betete er das in diesem Getränk neben verschiedenen Säften und Früchten auch Alkohol einen wesentlichen Bestandteil einnahm. Er schenkte sich ein Glas mit der rötlichen Bowle ein und nahm einen kräftigen Schluck.
Ja Wodka war Bestandteil... und auch Sekt schien es zu beinhalten. Wunderbar! Wenigstens Satan höchst persönlich schien auf seiner Seite zu sein. Wenn das mal keine erfreuliche Nachricht war.
Reno setzte sich auf einen Stuhl der säuberlich eingereiht, an einem großen Tisch, neben ganz vielen anderen stand. Er stützte sein Kinn auf seine Handfläche auf und musterte die anderen Gäste. Der brünette Schönling viel unter den dutzenden ausnahmsweise mal gar nicht auf.
Heute hatte Ko-ki Geburtstag, Drummer, Bandkollege und guter Freund von ihm. Der junge Gitarrist ließ sich das mehrmals durch den Kopf gehen und kam schließlich zu der einzigen vernünftigen Lösung, diese Tatsache auf sich beruhen zu lassen und dem anderen seinen Freudentag zu lassen.
Reno war schon immer etwas egoistisch und Eitel gewesen, außerdem war er es bisher immer gewöhnt, dass alles nach seiner Pfeife tanzte. Seine Eltern hatten wohl den größten Teil dazu beigetragen. Schon als Kind hatte ihn alle Welt vergöttert. Er brachte gute Ergebnisse aus der Schule nachhause, hatte immer Kontakt mit den richtigen Leuten und war stets fleißig im Haushalt. All das tat er, weil er wusste das er dafür belohnt werden würde. Mit kleinen Aufmerksamkeiten seiner Eltern, was neben diversen anderen Instrumenten auch den Gitarren Unterricht beinhaltete. Er wusste das Fleiß immer ausgezahlt wurde. Das einzige womit seine Eltern anfangs nicht ganz einverstanden waren, war das ihr einziger Sohn nicht etwa Arzt, Anwalt, Inhaber eines großen Konzerns oder etwa Produzent wurde, sondern die Karriere eines Rockstars allem anderen vorzog. Warum auch immer.
Reno jedoch wollte dies von Anfang an werden, seit er zum ersten mal eine echte 'Les Paul' Gitarre in der Hand hielt. Seit diesem Augenblick hatte er immer auf diesen Wunsch hingearbeitet. Und letztendlich waren seine Eltern doch recht Stolz auf ihn. Auch wenn es nicht gerade der Beruf war dem sie ihren Sohn gewünscht hätten. Er hatte doch recht Verständnisvolle Eltern, da hatte er ziemliches Glück gehabt. Vielleicht hatte er dies auch seinem außerordentlichen Fleiß und durchhalte vermögen zu verdanken. Reno entglitt ein kurzer Seufzer und nahm einen Schluck von der Alkoholhaltigen Bowle, als sich jemand neben ihn setzte und seinen Arm um Reno legte, um ihn an sich zu drücken. Ein bissiger Blick huschte zu Ryouga, der sich wieder einmal ZU nah an ihn schmiegte. Reno rutschte einen Stuhl weiter und überließ Ryouga sich selbst. „Such dir jemand anderes an den du dich hängen kannst“ murmelte er vor sich hin und kippte den letzten Schluck Bowle hinter. „Oder noch besser... hol mir noch etwas davon. Da machst du dich wenigstens mal nützlich“
Ryouga schaute Reno mit hochgezogener Augenbraue an und verzog leicht den Mund, jedoch nahm er das Glas schließlich an sich um seinem Bandkollegen ein volles Glas der Geburtstagsbowle zu holen.
Im Grunde wusste Reno nicht, warum er Ryouga immer so an zickte, eigentlich hatte er wenig Grund dazu, der zweite Gitarrist tat immer das was man ihm auftrug, oder worum man ihn bat. Er hatte zwar selbst ein ebenso großes Mundwerk wie Reno, wenn er nicht sogar schlagfertiger war als dieser, aber er war dennoch ein Herzensguter, liebevoller Mensch. Vielleicht regte Reno aber genau dies, an dem anderen so auf. Das der Gute trotz dieser gesunden Ehrlichkeit... fast schon Perfekt war und jeder, aber auch wirklich JEDER ihn mochte. Dazu war zweite Gitarrist auch noch außerordentlich hübsch, was nicht gerade Ryougas Sympathie wert auf Renos Seite steigen ließ. Schließlich war er es ja selbst den alle lieben sollten, ob nun kindisch hin, oder her! In diesem Moment, als Reno unbewusst den anderen mit Blicken erschossen, erdolcht und verbrannt hatte stellte dieser ihm das Glas mit der Bowle vor die Nase und winkte mit seiner Hand vor dessen Gesicht hin und her.
„Alles klar Reno? Wenn du fertig bist, mich mit deinen Augen zu massakrieren, darf ich mich da wieder setzen?“ Reno schüttelte verwirrt seinen hübschen Kopf, schnappte sich das Glas und nippte fast schon beleidigt daran. „Das ist weder mein Haus noch meine Feier, sondern die von Ko-ki und soweit ich weiß ist Japan in sofern ein freies Land wo man sich aussuchen darf wo man sitzt und wo nicht.“ Meinte er leicht geknickt und überrumpelt, versuchte aber dennoch bestimmt und überragen zu wirken. Ryouga grinste und setzte sich mit einem einfachen „Aha“
„Das ist also dein Problem? Weil es nicht deine Feier ist, bockst du hier herum?“
„Bitte was?“ Reno schnellte von seinem Blick ins Leere zu dem Gesicht von Ryouga (welches im übrigen, für sein Geschmack zu nah an dem seinen war)
„Tze, als.. als ob ich wegen so was rum bocken würde, oder so!“ stammelte er schnippisch und war sich just in dem Moment bevor er es überhaupt gesagt hatte, ziemlich sicher das der andere wusste, dass ihm das ganze eben DOCH gegen den Strich ging. Aber jetzt war es nicht mehr zu ändern.
„Schon gut, ich versteh schon. Unsere kleine Diva! Du bist so leicht zu durchschauen, weißt du das? Na ja musst du wissen wohin dich das ganze führt. Wenn du weiter so bist, wie du bist“ mit diesen Worten schnitt er das Thema ab und wuschelte Reno durch die perfekt gestylten Haare.
Gott? Was fiel diesem intoleranten Idiot eigentlich ein, so was zu sagen? Er hatte gar kein Recht ihm zu sagen was er machen sollte und was nicht. Oder wie er sich am besten verhielt. Solange es niemanden verletzte, konnte es ihm doch dezent am Arsch vorbei gehen? So ein absoluter Stumpfsinn.
Er war doch gut so wie er war. Es gab schließlich auch Menschen die ihn mochten.. ganz bestimmt.
…
Es hatte ihn eben doch verletzt.
Egal jetzt, was soll der Selbstmitleid? Selbstmitleid ist was für Versager. Leute die absolut keinen Stolz haben, keine Kontrolle über sich selbst und die nicht wissen was sie vom Leben haben! Reno jedoch wusste es.. Er wusste wie das Leben ablaufen kann und welche beschissenen Wendung es nehmen kann. Doch Selbstmitleid hatte er nie. Ab und an mal ein geknicktes Ego, aber das war nun mal er selbst. Sein Charakter. Selbstmitleid hingegen, war was für Schwächlinge, die seiner Meinung nach ihr Leben gleich beenden konnten.
Der brünette trank den letzten Schluck Bowle aus, stand auf und nahm seine Jacke die am Kleiderhaken hing. Es war ihm einfach zu bescheuert hier weiter seine Zeit zu vertrödeln, was für einen Sinn hatte es zwischen den Chaoten zu hocken und eine dämliche Feier zu feiern, die für ihn absolut keinen Nutzen hervorbrachte?
Richtig! Nada, niente, nothing... Nichts! Reno ging … ohne den anderen auch nur irgendetwas zu sagen. Ihnen würde es eh nicht auffallen das er weg war, deswegen dachte er auch gar nicht erst an Schuldgefühle, oder dergleichen.
