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Tschaikowsky mit Krawatte und Stil

Fortsetzung von "Vom Schnee berührt"
von

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Prolog

TITEL: Tschaikowsky mit Krawatte und Stil

AUTORIN: Apollon-klio

GENRE: Drama / Romanze / bissel Krimi

ALTERSBEGRENZUNG: P16

DISCLAIMER: Die Figuren gehören Stephenie Meyer. Ich habe sie mir nur ausgeliehen

ANMERKUNG ZUR STORY: Diese Fanfiktion ist der zweite Teil von „Vom Schnee berührt“. Man sollte vielleicht den ersten Teil zuerst lesen, aber ich denke auch, dass man diese FF lesen kann, ohne den zweiten Teil gelesen zu haben.

ANMERKUNG ZU DEN CHARAKTEREN: Edward (25 Jahre, Hilfsrichter am staatlichen Gericht von New York), Bella (24 Jahre, Tänzerin an der Juilliard Academy), Alice (24 Jahre, Jungdesignerin), Jasper (27 Jahre, Politologe), Emmett und Rosalie (26 und 25 Jahre, momentan auf Reise durch Europa)

ZUSAMMENFASSUNG Edward und Bella haben es beide geschafft. Sie sind gemeinsam nach New York gezogen, um ihren Traum zu verwirklichen. Bella Tänzerin an der Juilliard und Edward arbeitet am Gericht. Es scheint alles perfekt zu sein, bis Edward auf einen Fall stößt, der alles ins Wanken bringt und sie wieder um ihre Liebe kämpfen müssen.
 

„Die Ehe ist und bleibt die wichtigste Entdeckungsreise, die der Mensch unternehmen kann.“

- Sören Kierkegaard -

dänischer Schriftsteller, Theologe und Philosoph (1813 - 1855)
 


 

Edwards POV
 

Es war der 03.Juli 2010 und wir befanden uns in Forks. Wir waren vorgestern angekommen und ich genoss einfach jede Sekunde mit Bella. Es war wundervoll, dass sie hier bei mir war und ich die Zeit mit ihr und meiner Familie verbringen konnte. Bella gehörte laut meiner Mutter eh schon zur Familie und mein Vater hatte mir in einer ruhigen Minute eingetrichtert, dass wenn ich das mit Bella versauen sollte, meine Mutter wohl nie wieder mit mir reden würde.

Doch ich würde das mit Bella nicht versauen. Sie war einfach alles was ich wollte. Alles was ich brauchte. Sie war einfach alles für mich.
 

Heute war einer dieser Tage, die für die Ewigkeit festgehalten wurden. Es gab hunderte von Kameras, die Aufblitzen würden, Videokameras die aufgestellt waren, um dieses Event aufzunehmen. Keine einzige Sekunde sollte vergessen werden. Es würde ein wundervoller Tag sein und dieser Tag sollte einfach nicht nur in den Erinnerungen der Anwesenden existieren. Er sollte festgehalten werden, für die Nachwelt und auch dafür, um die Erinnerung immer wieder aufzufrischen. Man sollte ihn einfach nicht vergessen.

Es war einer dieser Tage, an denen man schon morgens wusste, dass er etwas Besonderes sein würde.
 

Ich drehte mich zur Seite, zog das Gewicht, das neben mir lag an mich und seufzte zufrieden auf, als ich mein Gesicht in die braunen Haare verbergen konnte. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, als einzelne Strähnen mich an der Nase kitzelten, doch das war egal. Ich sog den süßen Geruch von Erdbeeren ein, welches der Eigenduft ihres Shampoos war.

Die Person neben mir, bewegte sich etwas und ich war sicher, dass sie nun auch langsam den Fängen Morpheus entkam. Ich gab ihr noch einen Moment, hielt sie aber weiterhin glücklich in meinen Armen. Es gab für mich nichts Besseres, als morgens neben ihr aufzuwachen, denn ich liebte sie. Früher hätte ich nie geglaubt, dass es nichts Schöneres geben konnte, als immer wieder neben einer Frau aufzuwachen. Wenn Emmett mir wegen meiner damaligen Sprunghaftigkeit deswegen einen Vortrag hielt, konnte ich nur lachen und den Kopf schütteln. Damals war ich einfach noch zu dumm gewesen, wollte nicht verstehen, wie kostbar und wunderschön die Liebe sein konnte.

Ich liebte sie einfach abgrundtief. Ich hätte nie geglaubt, dass man einen Menschen so innig lieben konnte, wie ich es tat. Ich hatte diese selbstlose Liebe meiner Eltern nie verstanden, wie sich selber für den anderen aufopferten und es sogar noch heute ohne mit der Wimper zu zucken tun würden. Doch nun mit Bella an meiner Seite verstand ich es. Dank ihr, verstand ich so manches, wofür ich früher einfach blind gewesen war.

Bella erweckte bei mir Dinge, von denen ich selber nicht mal wusste, dass sie in mir steckten. Sie glaubte an mich und liebte mich und das war das großartigste von allem. Liebe alleine war schön, doch wenn diese Liebe erwidert wurde, gab es nichts, was stärker sein konnte.
 

Kleine Hände legten sich auf meine Hand, welche sie an mich drückte. Sie führte meine Hand zu ihrem Mund und küsste die einzelnen Knöchel.

Ich seufzte auf und schob mit meiner Nase ihre Haare etwas zur Seite und küsste ihren nackten Hals. Ich liebte ihren Hals, nein eigentlich liebe ich jedes Stückchen Haut von ihrem Körper. Ja, es war ja wohl auch keine Sünde den nackten Körper von ihr zu lieben. Gott, sie war ja nun einfach unglaublich.

Früher hatte ich schnell die Lust an einer Frau verloren, ihr Körper wurde mir langweilig, sie mir überdrüssig. Doch mit Bella war es anders. Ich liebte ihren Körper, kannte jedes Stückchen Haut, dennoch rief ich immer noch die gleiche Reaktion bei ihr hervor, wenn ich sie berührte, wie beim ersten Mal.

„Guten Morgen“, hauchte ich ihr ans Ohr und legte mein Kinn auf ihrer Schulter ab, blickte in ihr noch müdes Gesicht.

„Morgen“, murmelte sie und ich musste lächeln, küsste ihre nackte Schulter und sah in ihre noch müden Augen.

„Und bereit für den großen Tag?“

Sie lächelte. „Es ist ja nicht mein großer Tag, sondern Rose’ und Emmetts.“

Ja, heute war der große Tag meines besten Freundes und Rosalies. Sie würden heiraten, den heiligen Bund der Ehe eingehen. Endlich ein Versprechen einlösen, dass sie sich schon vor sehr langer Zeit gegeben hatten.

Es gab eine Zeit, da hatte ich ihn wegen so etwas einfach nur ausgelacht. Wenn sie schon damals geheiratet hätten – damals, bevor ich Bella kennen gelernt hatte – hätte ich mich vermutlich betrunken, um diesen Tag zu überstehen und hätte damit allen die Stimmung versaut. Ich hätte Emmett und Rosalie ihren schönen Tag versaut und sie wären zu Recht sauer auf mich geworden. Aber damals hätte mich das nicht interessiert.

Ich konnte damals nicht verstehen, wie man nur noch mit einer Frau zusammen sein wollte, wie man sich nur an nur eine Frau binden wollte. Auch wenn meine Eltern mir zeigten, was es hieß eine glückliche und vollkommene Ehe zu führen, war dieser Gedanke für mich völlig irrsinnig gewesen. Es schien absolut absurd zu sein, dass ich mich mal nur an eine Frau binden würde.

Doch nun lag diese Frau in meinen Armen. Die Frau, für die ich alles aufgeben würde, nur damit sie glücklich war. Diese Frau, die für mich alles war. Es hatte lange gedauert, aber nun verstand ich Emmett und Rosalie, Alice und Jasper und sogar meine Eltern. Ich verstand das alles. Verstand die Blicke, die sie einander zuwarfen, verstand die Gefühle, die sie fühlten und die Ängste, mit denen sie lebten.

Mein Leben würde mir nichts mehr bedeuten, wenn Bella nicht mehr an meiner Seite sein würde. Das hatte ich vor allem gemerkt, als sie sich von mir getrennt hatte, weil Aro ihr keine andere Wahl ließ. Die Zeit war dunkel und kalt gewesen, fast wäre auch wieder der alte Edward zum Vorschein gekommen. Der, dem alles egal war und der mit Frauen spielte. Der, der von Gefühlen nichts wissen und einfach nur seinen Spaß wollte.
 

„Aber ich denke, es wird sehr schön“, sagte sie und ich lächelte.

„Ja, das denke ich auch“, stimmte ich ihr zu.
 


 

~~~
 


 

Unser Garten war nicht mehr wieder zu erkennen. Wenn meine Mutter mal etwas in Angriff nahm und wollte, dass es ein Traum werden würde, dann würde das auch so sein. In unserem Garten wo Emmett und ich früher Fußball, Baseball oder Football gespielt hatten, stand ein riesiges weißes Zelt. Auf den runden Tischen stand auf jedem Platz ein Namensschildchen, für die Person, die dort sitzen sollte. Rosalie, Alice und Bella hatten einen Ordner für diese Hochzeit entworfen, und dieser platzte aus allen Nähten. Die Belegung der Sitzplätze war in diesem Ordner nur die kleine aller Spalten.

Ein Catering Service und tat gerade ihre letzten Arbeiten bevor es los ging. Das Zelt leuchtete in schönen pastellfarbenen Farben. An der Decke des Zeltes hatte man Stoffbahnen aus verschiedenen Lilatönen gehängt, welche in sanften Wellen zum Rand fielen. Auf den Tischen standen Vasen mit lilafarbenen Rosen und anderen Blumen. Kleine LED-Lichterketten leuchteten von überall wie Glühwürmchen.

Neben dran, hatte man einen Pavillon aufgestellt, wo die Zeremonie statt finden würde. Weiße Stühle standen in Reih und Glied und alles war wundervoll dekoriert. Ein weißer Teppich lag auf dem Rasen im Mittelgang. Einzelne Blätter lilafarbener Blüten lagen auf diesem.

Nichts erinnerte mehr an den Garten in dem wir unsere Kindheit mit Spielen und Schabernack verbracht hatten. Ich wandte meinen Blick ab und sah das alte Baumhaus was mein Dad mit Emmett und mir gebaut hatte. Nicht alles würde sich ändern. Aber sogar dort hatte meine Mutter lilafarbene Dekoration angebracht. Ich musste schmunzeln und schüttelte, erstaunt über das Talent meiner Mutter, nur den Kopf.
 

Ich fand Bella im Zelt, sie trug einen weiten Rock und ein normales Shirt. Sie hatte sich noch nicht umgezogen, half aber noch, der Feier den letzten Schliff zu verpassen. Gerade stellte sie die letzten Namensschilder auf die Teller. Rosalie hatte Bella und Alice zu ihren Brautjungfern gemacht und beide organisierten mit den Müttern, der Braut und des Bräutigams, so wie meiner, die Feier. Es war von Anfang an klar gewesen, dass sich die Frauen um die Hochzeit kümmern würden und es keinen Hochzeitsplaner geben würde. Nicht weil wir den nicht bezahlen konnten – das wäre das kleinste Problem – doch die Frauen in unserer Familie, waren einfach eigen, was so was anging.

Als wir in Forks angekommen waren, waren schon alle aus dem Häuschen und unser Garten war einfach nicht mehr wieder zu erkennen gewesen, dabei standen die Zelte und der Pavillon noch gar nicht. Die Rosenbüsche waren erblüht und alle Bäume, waren zu Recht gestutzt worden. Jane und Rosalies Mutter Lucy hatten sich schnell entschieden gehabt, dass die Hochzeit im Garten der Familie Cullen statt finden sollte.

„Hey meine Hübsche“, meinte ich zu ihr und lächelte sie an.

Sie sah kurz auf, wirkte etwas gestresst, lächelte aber. „Hey“, erwiderte sie. „Du bist ja schon fast angezogen“, sagte sie erstaunt. Ich war wirklich schon weitestgehend angezogen, es fehlte nur noch das Jackett und die Fliege. „Brauchst du Hilfe?“

„Nein“, sagte sie knapp. Sie sah nicht mal auf, sondern hantierte weiterhin an dem Tisch herum.

„Was ist los?“, fragte ich sofort.

Bella seufzte. „Das ist alles ein wenig stressig. Ich bin nervös, wegen meiner Rede und weil die Zeit rennt. Alice ist sich unsicher, wegen den Kleidern. Sie will wohl alles noch mal umschmeißen und Rosalie köpft sie deswegen. Deine Mutter und Lucy versuchen sie gerade zu beruhigen und deswegen bin ich die Einzige, die hier noch was tut.“ Sie seufzte, stoppte ihre Worte, die ziemlich schnell ihren Mund verließen und ich wirklich Mühe hatte ihr zu folgen. Sie fuhr sich übers Haar, welches sie zu einem unordentlichen Zopf gebunden hatte. „Außerdem bin ich noch nicht ganz fertig und… und es tut mir Leid.“

Ich lächelte sie an und trat auf sie zu. „Los, komm her.“ Ich breitete die Arme aus und Bella schmiegte sich sofort an meine Brust. Sie vergrub ihr Gesicht in meine Halsbeuge und ich hielt sie einfach fest. Manchmal fragte ich mich, wie es sein konnte, dass sich ein Mensch für die Liebe so sehr ändern konnte. Bevor ich Bella kennen lernte, war ich ein Junggeselle, der es liebte, jeden Tag eine andere Frau unter sich zu haben. Doch heute war ich ein komplett anderer Mensch geworden. Ich brauchte Bella nur zu umarmen und ich fühlte mich glücklich, ich musste sie nur lächeln sehen und mir fiel alle Last von den Schultern.

Ich küsste sie aufs Haar und löste die Umarmung wieder, nahm ihre Hände aber in die meine. „Du kriegst das hin, das weiß ich“, sagte ich ihr. „Und wenn du Hilfe brauchst, ich bin da. Das weißt du doch.“

Bella nickte. „Danke“, sagte sie und ging zum nächsten Tisch. Es war mir klar gewesen, dass sie mir nichts von ihrer Arbeit abgab. So war Bella nun mal, aber da sie so gestresst war, wollte ich mich an dem heutigen Tag auch garantiert nicht noch mit ihr streiten.

„Hochzeiten“, sagte ich nur und seufzte ein wenig. Am Anfang von Hochzeiten war immer alles stressig, hektisch und viele waren nervös. Es gab feuchte Hände und unruhige Blicke. Doch sobald die Braut den Weg zum Altar bestritt, war alles vergessen. Jedes unruhige Gefühl verschwand und alle blickten die Braut an. Alle vergaßen was sie in dem Moment noch gedacht hatten, verdrängten die Sorgen und staunten einfach nur die wunderschöne Braut an.
 


 

~~~
 

Ich fand Emmett an dem Brunnen, den meine Mutter liebte. Carlisle hatte ihn ihr aus Frankreich mitgebracht und sie hatte ihn an ihrem Lieblingsplatz aufstellen lassen, in der Allee der Birken. Sie liebte Birken und hatte diese eingepflanzt, als sie und Dad das Haus bezogen hatten. Die Birken waren inzwischen 25 Jahre alt, waren schon groß, würden aber noch viel größer werden. Sie standen in einem Kreis und in der Mitte stand nun der Brunnen, aus massivem Stein. Oft saß sie auf der Bank, welche zwischen zwei Birken stand und las oder bewunderte nach getaner Arbeit ihren Garten.

„Emmett?“, sprach ich ihn an. Er blickte mich überrascht an, schien etwas verwirrt zu sein. Inzwischen rückte die Zeremonie immer näher, ich trug meinen Anzug, die cremefarbene Fliege und meine Mutter hatte mir eine weiße Rose, aus ihrem Garten ins Knopfloch gesteckt. Ich war fertig angezogen und bereit meinem besten Freund beizustehen. „Ist alles in Ordnung?“

Er wirkte absolut nervös und ich konnte nur ahnen, dass es an dem heutigen Tag lag. „Ja, warst du bei Rose?“ Er steckte seine Hände in die Hosentasche.

„Ja, es geht ihr gut“, sagte ich ihm, doch irgendwie schien ihm das nicht zu beruhigen.

„Sie müsste inzwischen längst hier sein“, sagte er. „Rufst du sie an?“ Rose hatte die Nacht in ihrem Elternhaus verbracht und Emmett und sie hatte sich das letzte Mal gestern Abend gesehen. Er war dann mit mir zu uns gefahren und Rosalie war mit Alice zu ihrem Elternhaus gefahren.

„Emmett, komm schon.“

„Bitte“, sagte er mit Nachdruck. „Tu es einfach.“ Offensichtlich hatte er Angst oder Bammel, dass Rosalie ihn heute nicht heiraten wollte. Und ich wusste nicht mal warum er das dachte. Das die beiden zusammen gehörten war schon seit Jahren klar, vermutlich schon in der High School als sie sich das Erste Mal getroffen hatten.

„Okay, in Ordnung“, meinte ich mit einem Grinsen auf dem Gesicht und zog mein Handy aus der Hosentasche. Ich wählte ihre Nummer, welche sich in meiner Kurzwahlliste befand. „Hey Rosalie, alles klar?“

„Irgendwas stimmt da nicht“, murmelte Emmett und ich schüttelte den Kopf.

„Hey, was gibt’s?“, meldete sich Rosalie am anderen Ende der Leitung. Ich hatte auf Freisprecher geschaltet, damit Emmett hören konnte, das mit seiner Verlobten alles in Ordnung war. Ich wusste, das Emmett nicht zu den Männern gehörte, die kalte Füße am Tag ihrer Hochzeit bekommen würden, doch er war einfach verdammt nervös.

Ich hielt Emmett das Handy hin und er nahm es erleichtert entgegen.

„Hallo Baby, ich bins“, sagte Emmett ins Handy. „Alles in Ordnung?“

„Ja, du in kürze Frischverheirateter Bräutigam. Wieso?“

Ich blickte meinen besten Freund und sah das Lächeln, das sich auf Gesicht breit machte. Er schien absolut glücklich zu sein. Einfach nur, weil er ihre Stimme hören konnte. Und ich verstand ihn. Wenn Bella und ich uns den ganzen Tag über nicht sahen, rief ich sie einfach mal an, nur um ihre Stimme zu hören und schon ging es mir einfach besser.

„Na ja ich… ich wollte nur deine Stimme hören. Das war’s schon“, sagte er ihr. „Wo bist du?“

„Direkt hier“, hörten wir sie beide sagen und Emmett blickte fragend ins Telefon. Dann sah ich die Kutsche kommen, wie sie zwischen den Bäumen entlang fuhr. Ich wies Emmett darauf hin, welcher sich sofort umdrehte. Hinter dem Kutscher saß Rosalie in einer weißen Kutsche, welche mit lilafarbenen Blumen geschmückt war. Zwei Schimmel zogen die Kutsche, genauso wie sie es sich gewünscht hatte. Ich hatte mit den Augen gerollt, als die Mädels mir davon erzählt hatten, doch Emmett hatte Rosalie sofort zugestimmt. Er würde ihr immer noch jeden Wunsch erfüllen wollen und warum sollte es dann eben nicht eine weiße Kutsche sein. Es sollte doch ihr schönster Tag in ihrem Leben sein, hatte mein bester Freund mir erklärt.

Emmett lächelte seine Geliebte an und sie tat es ihm gleich. Sie schenkte ihrem Verlobten einen Luftkuss, während die Kutsche weiter fuhr.
 


 

~~~~
 


 

Dann, wenig später war es soweit. Die Gäste hatten auf ihren Stühlen vorm Pavillon Platz genommen. Emmett stand vor dem Pfarrer am Altar und trat von einem Fuß auf dem anderen. An einem schwarzen Flügel saß Michelle Featherston, welche ihr Lied „We are Man and Wife“, spielte und mit ihrer unglaublich sanften Stimme sang.
 

„ All the things you are to me, darling you have set me free.

Always give you what you need and what you desire.”
 

Ich stand neben Jasper an den Stufen des Pavillons und wir konnten nur schmunzeln, über Emmetts Nervosität. Wenn wir ihn nicht dazu genötigt hätten, endlich stehen zu bleiben, wäre er auch weiterhin durch die Gegend getigert, weil es ihm einfach zu lange ging. Er wollte seine Rosalie sehen. Er wollte sie endlich heiraten.

Wie auch im Zelt war der Pavillon mit lila Stoffbahnen geschmückt, während Blumenbouquets aus lilafarbenen und weißen Rosen das ganze vollkommen aussehen ließen. Der Weg zu Emmett war mit einzelnen Rosenblüten geschmückt.
 

„ All the joy and all this love, and all that it is from above

Now together there's enough to fill this world.”
 

Zuerst kamen Emmetts Eltern den Gang entlang und setzten sich in die erste Reihe. Sie lächelten glücklich und freuten sich genauso wie ihr Sohn und alle anderen Anwesenden auf dieses Fest.
 

Den beiden folgten Bella und Alice. Ich konnte Bella nur anstarren, als sie den Gang entlang schritt und mich dabei einfach nur ansah. Mir stockte fast der Atem und für einen Moment stellte ich mir vor, wie es sein würde, wenn ich an Emmetts Stelle war. Als sie lächelte, konnte ich gar nicht anders, als es zu erwidern.

Sie stellten sich auf den Treppen uns gegenüber hin. Bella lächelte mich schüchtern an und sie sah einfach umwerfend aus. Sie und Alice trugen ein cremefarbenes, trägerloses Kleid. Eine eingenähte Korsage taillierte das Kleid schön, welches dann in leichten Stoff nach unten fiel. Es reichte ihnen bis zu knapp über die Knie, wo es in Spitze endete. Das war eindeutig Alice‘ Werk und sie konnte stolz auf sich sein. Die beiden trugen Bouquets aus weißen Rosen und blickten erwartungsvoll den Gang entlang, warteten wie auch der Rest der Anwesenden auf die Braut.
 

“'Cause you are the love of my life, you are the love

of my life… and now we're man and wife.”
 

Alle standen auf, als Rosalie an der Seite ihrer Vaters den Gang entlang schritt. Sie trug ein langes weißes Kleid, schmale Träger, die mit Spitze besetzt waren, waren ebenso ein Hingucker wie die Swarovski-Kristalle die in die Korsage eingearbeitet wurden.

Das war mein schönster Moment an Hochzeiten. Wenn alles von den Schultern abfiel, wenn die Braut über den Gang ging und alle sie bestaunten. Man vergaß seine eigenen Sorgen und dachte nur noch an das Glück und die Zukunft des jungen Paares. Man bewunderte die Schönheit der Braut und wünschte ihr viel Liebe an der Seite des Mannes, den sie sich ausgesucht hatte.
 

„ All the things that you would do...you know I'm standing

next to you, darling I will see you through the rest... of our

lives.. With you beside me I have won, I'm glad I waited for

so long, but there's no doubt that you are the one...for me.”
 

Rosalies Schritte waren langsam und man konnte sehen, dass sie sich selber dazu anhalten musste, langsam zu gehen. Denn eigentlich wollte sie so schnell wie möglich bei ihrem Zukünftigen ankommen. Ihn umarmen und küssen, Ringe tauschen und endlich den Bund der Ehe eingehen. Sie wollte allen zeigen, dass sie zusammen gehörten.
 

Emmett trat die Stufen des Pavillons hinab, um seine Braut in Empfang zu nehmen.
 

Ihr Vater blieb mit Rosalie stehen, sah Emmett kurz an und umarmte dann seine Tochter. Er küsste sie auf die Stirn, da der Schleier eh nach hinten gelegt war. „Ich liebe dich mein Engel“, hörte man ihn sagen, dann legte er die Hand seiner Tochter in Emmetts und nickte diesem zu.
 

„ You are the love of my life, you are the love of my life..

and everytime, they'll be things, everything is gonna be fine..

Now you're in my life.“
 

Emmett führte Rosalie an der Hand die Treppen hinauf zum Pfarrer. Die blonde Braut reichte Bella ihren Blumenstrauß, damit sie ihre Hände für die Zeremonie frei hatte.

Dann standen die beiden sich gegenüber, lächelten sich an und hielten sich an den Händen.

„Liebe Freunde und Familie“, sprach der Pfarrer. „Wir sind heute hier um die Erneuerung eines Versprechens mit zu erleben und den heiligen Bund der Ehe zu schließen. Das Versprechen zwischen Emmett und Rosalie, dass sie einander bedingungslos lieben. In Guten wie in Schlechten Zeiten.“

Alle lauschten gespannt den Worten des Pfarrers, wollten keinen einzigen Moment verpassen.

„Emmett und Rosalie, es gibt so vieles was ich Euch sagen könnte. Aber stattdessen höre ich lieber Euch zu, was ihr einander zu sagen habt. Rosalie.“

Rosalie nickte dem Pfarrer zu und blickte Emmett an. „Emmett“, sie lächelte glücklich. „Es gibt ein Wort, das uns immer von der Last und dem Schmerz des Lebens befreit. Und dieses Wort heißt Liebe.“ Sie lächelte ihn an. „Und daran glaube ich auch. Das heißt nicht, dass wir keine schweren Zeiten hatten und nicht wieder haben werden. Aber das heißt, dass ich durch die Ruhe und den Glauben an mich selbst gefunden habe.“ Sie biss sich auf ihre Unterlippe und ich konnte sehen, dass ihre Augen glänzten. „Du gibst mir Mut und dafür werde ich dich für ewig lieben. Für mich wird es immer nur dich geben.“ Sie holte tief Luft, kämpfte mit ihren Tränen, die sich ankündigten. „Das verspreche ich dir heute.“

„Emmett“, sagte der Pfarrer.

„Schon paar Wochen, nachdem wir damals zusammen kamen, habe ich dir damals am Strand von La Push gesagt, wie sehr ich dich liebe und dass ich dich immer beschützen werde. Du meintest zwar, du brauchst keinen Beschützer, dennoch werde ich mein Bestes tun. Es gab welche, die an uns gezweifelt haben. Meinten, wir wären zu jung um uns schon festzulegen. Aber hätten sie gesehen, wie tief meine Liebe für dich ist, hätten sie nie gezweifelt und deshalb will ich dich heute heiraten... Vor den Augen all unserer Freunde… Denn wenn ich heute, tief in deine Augen sehe, wird meine Liebe zu dir nur noch stärker.“ Ich konnte sehen, wie Rosalie ihn anstrahlte, glücklich über seine Worte, denn vor allem sie wusste, wie wahr sie doch waren. „Sie wächst ins unermessliche. Diese Liebe wird nie ins Wanken kommen. Das verspreche ich dir heute. Nicht nur heute, sondern für immer und ewig.“

„Für immer und ewig“, wiederholte Rosalie die Worte ihres Mannes und lächelte ihn glücklich an.

„Rosalie, willst du am heutigen Tag Emmett heiraten und für immer an seiner Seite sein?“, fragte der Pfarrer. Sie lächelte Emmett an und nickte, ließ sich dann von Bella den Ring reichen. „Ja, ich will.“ Sie steckte Emmett den Ring an seinen linken Ringfinger an, schob ihn langsam über den Finger und strahlte dabei, wie es nur eine Braut tun konnte.

„Emmett, willst du, am heutigen Tag, Rosalie zu deine Ehefrau nehmen und ihr immer beistehen?“

„Ja, ich will“, antwortete Emmett mit ruhiger Stimme und ernstem Blick. Er holte den Ring aus der Innentasche seines Jacketts und steckte ihn über Rosalies zierlichen Ringfinger.

„Und nun erkläre ich Euch, vor den Augen Gottes und all euren Freunden zu Mann und Frau. Solange ihr lebt.“ Beide blickten den Pfarrer glücklich an. „Sie dürfen die Braut nun küssen.“

„Ich liebe dich, Rose“, sagte Emmett und lächelte sie an, beugte sich langsam zu ihr nieder und bedeckte ihre Lippen, mit den seinen.

Alle Anwesenden klatschten erfreut und die Stimmung war eine vollkommen andere, als noch vor einer Stunde. Sie war gelöst, erfüllt mit Liebe und Hoffnung.

Rosalie und Emmett lösten sich voneinander, zumindest ihre Lippen, denn ihre Hände blieben umschlossen, als sie sich zu den Gästen umdrehten und lächelten. Glücklich. Strahlend. Voller Liebe.

Sie gingen die Treppe herunter. Ich blickte Bella an, welche mich glücklich ansah und mein Herz schwoll an. Ich war glücklich, dass sie bei mir war.

Wir gingen zur Mitte, und gingen dann auch die Treppen nach unten.

„Für immer und ewig?”, fragte ich sie.

Sie blickte mich kurz an, ich sah das Funkeln in ihrer Augen und wusste, dass es die richtige Entscheidung war.

„Ja“, erwiderte sie nur und griff nach meiner Hand.


 

„ You are the love of my life, you are the love of my life..

You are the love of my life, you are the love of my life..

Now we're man and wife..we're man and wife.

Now we're man and wife..we're man and wife..

We're man and wife..“
 


 

~~~
 


 

„Edward, was tust du da?“

Ich blickte von dem Fotoalbum in meinen Händen auf und sah in das Gesicht meiner Freundin. Bella hatte sich ein Tuch um den Kopf gebunden, das ihre Haare nach hinten band, trug ein weites Shirt und kurze Shorts. Es war Ende August und sogar in Seattle warm. Doch unsere Tage in Seattle neigten sich dem Ende zu, genauso wie die Kisten in dieser Wohnung.

Bella griff nach einer Kiste und hob sie an, jedoch ließ sie diese sofort wieder sinken. „Okay, die ist mir zu schwer.“

Ich legte das Fotoalbum in eine noch offene Kiste und trat zu Bella. „Gut, dann nehme ich die.“ Ich zog sie an mich und küsste sie liebevoll. „Habe ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe?“

Sie schüttelte den Kopf und wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. „Nein. Aber ich finde einen Raum voller Kisten ist auch nicht der romantischste Ort dafür“, erwiderte sie nur, dennoch erwiderte sie meinen Kuss nur all zu gerne.

„Ich liebe dich dennoch, Bella.“

„Ich dich auch“, seufzte sie in den Kuss hinein.

Nichts würde mir jemals mehr bedeuten, als diese Frau in meinen Armen. Es gab für mich nur noch sie. Sie war das Beste was ich wollte. Das Einzige was ich brauchte. Ich liebte sie. Unendlich.

„Hey, ihr Beiden. Hier wird nicht geknutscht“, sagte Alice genervt. „Es ist schließlich euer Umzug. Also schnappt euch die nächste Kiste, damit wir endlich fertig werden.“

Ich nickte meiner Schwester zu, die sich die nächste Kiste aus Bellas Wohnung griff. Ich küsste Bella noch mal liebevoll auf die Lippen und griff nach der nächsten Kiste.
 


 

In diesem Augenblick gibt es 6 835 864 125 Menschen auf der Welt. Vielleicht auch ein, zwei mehr oder weniger. Aber manchmal braucht man lediglich einen. In guten wie in schlechten Zeiten.
 


 


 


 


 


 

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http://www.youtube.com/watch?v=jvyCATSqcvI (We Are Man And Wife - Michelle Featherstone)
 

Rosalies Hochzeitskleid: https://www.shop.queen-dreams.de/shop/images/1652_Brautkleid-Schulterfrei-6032_OE-K6032ev.jpg
 

Emmetts Anzug: http://www.teller.at/pics/cut.jpg
 

Jaspers/Edwards Anzug: http://www.modehaus-havekost.de/typo3temp/pics/4afce4926c.jpg
 

Brautjungfernkleider: Bella das kurze, Alice das lange: http://janisshop.de/UploadImages/Images/83_Janis_bridalmaid00009.jpg



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Renesmee-Bella
2010-07-30T19:12:27+00:00 30.07.2010 21:12
Super Prolog,
Wirklich ein super schöne Hochzeit von Emmett und Rose!
Bin schon gespannt was noch alles auf die beiden zu kommt.

cu R.-Bella
Von: abgemeldet
2010-07-15T19:58:46+00:00 15.07.2010 21:58
Klasse! Echt toll.faends super wenn leone adulds kommen:)1.teil war auch schon so schoen<3
Von:  simone123
2010-07-12T14:57:09+00:00 12.07.2010 16:57
Einfach nur super das du so schnell die Fortsetzung angefangen hast, denn ich wäre fast gestorben, so traurig war ich, das die Geschichte Vom Schnee berührt zu Ende ist. Ich finde dieses Kapitel wie immer einfach nur genial und freue mich wenn du bald weiterschreibst :))
LG
Simone
Von:  bella-swan1
2010-07-05T05:23:14+00:00 05.07.2010 07:23
Hi super Kapi.
Klar lese ich weiter.Ich finde es super, das es eine Fortsetzung gibt.^^
Freu mich schon drauf wie es weiter geht.
lg.^^
Danke für die ENS.^^
Von: abgemeldet
2010-07-05T00:38:01+00:00 05.07.2010 02:38
Schöner Prolog.
Der erste Teil war ja schon der Hammer und die Fortsetzung wird bestimmt auch super.
Bin schon gespannt, wie es weiter gehen wird.:)

Von:  vamgirly89
2010-07-04T20:45:07+00:00 04.07.2010 22:45
Super Kapitel. Freue mich auf deine Fortsetzung.
Von: abgemeldet
2010-07-04T18:11:52+00:00 04.07.2010 20:11
ohh ich liebe dise ff jest schon genauso wie den ersten teil !!
xD
LG Bella_Edward_
Von: abgemeldet
2010-07-04T13:09:22+00:00 04.07.2010 15:09
hey,
klar werd ich weiter lesen... wie könnte ich mir das nur entgehe lassen? ;D
dein prolog war echt wunderschön, da freut man sich doch gleich auf das erste kap.

mach so weiter :)
lg vickyhasi


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