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Bane of life

von

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Kapitel 1

"Ich möchte nur, dass du mich einen Moment lang fest an dich drückst."
 

"Du bist ja schon wieder hier."

"Wie du siehst.."

"In letzter Zeit bist du aber häufig hier."

Naja, ich lag eben gerne nachts im Gras und blickte in diesen weiten Sternenhimmel, der sich über mir befand, vorallem, wenn ich mal nachdenken musste und meine Zeit brauchte. Allerdings sah das Catly nie so, sie gesellte sich immer dazu, wie auch dieses Mal, merkte ich sehr wohl, wie sich die Kleine neben mir niederlies und leise seufzte, "Heute ist der Nachthimmel wieder schön." Ich lachte auf, dieses Mädchen war leicht zu beeindrucken, aber das war auch gut so, immerhin musste sie nicht jeden Schattenseite des Lebens kennenlernen, so, wie ich. Mittlerweile war ich ein halbes Jahr auf Teth stationiert, um den König im Kampf gegen die Rebellen zu helfen, jedoch nicht allein, nein. Doch gerade ... ich wollte nur meine Ruhe. Aber Catly, ein Dorfmädchen, welches ich hier, binnen der Mission kennengelernt habe, durfte sich gerne dazu gesellen, sie verpasste mir wenigstens keine Nervösität, wie es andere Herrschaften taten. "Und, wie war der heutige Tag?", hörte ich das Mädchen schließlich fragen. Sie war vielleicht 15 Jahre alt, hatte seidiges blondes Haar und wusste schon, wie man den Willen mit einem gekonnten Blick erhält. Ich durfte das schon unzählige Male erleben.

"Der Tag war so, wie immer.", brachte ich auflachend über meine Lippen, dabei den leichten Windhauch an meinem Körper fühlend, ehe ich meinen Blick kurz auf die Blonde hob, "Die Anderen hocken noch in der Besprechung für Morgen, aber da brauch ich nicht bei zu sein, Anakin ist der Vorzeigejedi unter uns."

"Diesen Namen höre ich in letzter Zeit aber oft.", gab die Kleine grinsend zurück, worunter ich meine Augenbraue hob und an den Nachthimmel starrte, denn ich war mir sicher, dass dieser Name nicht häufiger fiel, wie Andere ... Rex oder so, "Mein Leben ist kein Kitschroman.", antwortete ich etwas schmunzelnder, dabei eine Hand unter meinen Kopf schiebend, während ich kurz die Augen schloss. Nein, kitschig war mein Leben garantiert nicht. Mein großes Mundwerk hatte mir diese Mission hier eingebrockt, letzlich hat Yoda mir dann Skywalker auf den Hals gehetzt und somit hatte sich diese Angelegenheit auch schon erledigt. Zumindest für mich. Ich war eine Jedimeisterin, also hatte ich auch nicht viel zu bekunden, was mein, ach so kitschiges, Leben anbetraf. Das existierte eben nicht.

"Aber ihr seid Freunde geworden.."

"Das lässt sich bei so einer langen Zeit auch nicht ausschließen.", bekundete ich lächelnd über meinen Mund, während ich meinen Blick auf das grinsende Antlitz des Mädchens hob, worunter ich etwas blinzelte, "Was?"

"Du hast rötliche Wangen."

Hah?!

Sofort hatte ich mich aufgesetzt, fühlte das Gras unter meinen Handflächen, als ich eben Diese hob, um mir damit über die Wangen zu wischen, die sich zwar warm anfühlten, aber sicherlich nicht errötet waren, "Ich kann nicht glauben, dass ich mich von einem so jungen Mädchen an der Nase herumführen lasse.", antwortete ich dann etwas grummelig in meinem Tonfall, als ich das Lachen des Mädchens erntete, die sich auch aufgesetzt hatte, dabei frech die Zunge zeigte, ehe sie ihre Arme verschränkte, "Du magst ihn." Nochmal, zur Betonung, wir waren Freunde, also war doch klar, dass ich gewisse Sympathien für diesen Mann hegte, oder etwa nicht? Anakin war ein selbstliebender Jedi, sowas konnte ich wirklich nicht ausstehen, schon gar nicht, wenn die Männer dann auch noch immer direkt das inoffizielle Kommando übernehmen mussten, sobald eine Art Kriegsführung benötigt wurde. Somit war bei mir nur eine freundschaftliche Sympathie vorhanden. Ende. "Ich habe dir schon ein paar Mal erklärt, dass es einem Jedi untersagt ist, sowas, wie ... Liebe zu fühlen, oder?", murmelte ich schließlich über meine Lippen, dabei das Gesicht von Catly besehend, die stetig grinste, was mich, offen gestanden, ein wenig ärgerte, aber ... sie war jung, ich war nicht anders, demnach ...

"Aber du tust es."

Was verstand die Kleine an meinen Worten nicht?

"Ich liebe Anakin nich...nicht..Okay.." Verdammt ... warum hatte ich mittendrin zu Stottern angefangen? Schnell schüttelte ich mit dem Kopf und seufzte dann leise, ich mochte diese Konversation gerade weniger, weshalb ich mein schwarzes Haar zurecht strich, daraufhin meine Hände in den Schoß bettete und nach vorn blickte. "Du musst doch zugeben, dass er ganz süß ist." Ja, eigentlich schon. NEIN!? Nein! Ich schnaufte, das war wirklich ein wenig zu viel an diesem Abend, ich musste ganz schnell ein anderes Thema finden, denn ich neigte so und so dazu, Gefühle zu bilden, nur, weil es die Situation gerade zulies. Und diesen Weg wollte ich nicht einschlagen.

"Wie war dein Tag?" Das habe ich doch jetzt nicht ernst gemeint? So würde sich Niemand von einem so pikantem Thema ablenken lassen. Und es bestätigte sich direkt, denn die Kleine begann zu kichern, ehe sie ihren Kopf an meine Schulter ablegte, "Wie oft denkst du an Anakin?"

Bitte, konnte sie nicht fünf Minuten die Klappe halten?!

"Ich sehe ihn den ganzen Tag, da brauch ich nicht noch an ihn zu denken."

"Schaust du ihn oft an?" Nein, ich laufe mit einer Augenbinde durch die Gegend? "Wenn er mit mir spricht, so wäre es doch ein höflicher Zug, ihn dabei anzusehen.", so langsam wurde ich ein wenig ungehaltener, denn das nervte mich schon ziemlich. Doch die Kleine gab nicht so einfach auf. "Funkeln seine Augen, wenn du den Blick zu ihm hebst?"

"Lichtreflektion, schon mal davon etwas gehört?"

"Schlägt dein Herz schneller, wenn du ihn siehst?" Na total, ne? "Nur, wenn ich auf ihn zurenne, um ihn in den nächsten Raum zu schubsen.", gab ich grinsend kunt, denn das hatte ich wirklich schon mal getan, leider ist Anakin dabei gegen eine wertvolle Vase gestoßen, die jetzt nun in Scherben in der Ecke versteckt liegt. Jaja.

"Wie würdest du denn sein Wesen beschreiben?" "Naja, dadurch, dass Anakin so diszipliniert wirkt, finde ich sein Wesen umso ... interessanter?", murmelte ich schließlich nachdenklich, denn das hatte mir wirklich zu Denken gegeben, "Ich weiß nicht, immerhin ist er gegenüber Autoritätspersonen wirklich sehr gehoben in seiner Art, aber mir gegenüber ...", schon verstummte ich, musste ich mir wieder diese Frage stellen, wie ich sein Wesen beschreiben sollte. Wie sollte man einen Anakin Skywalker im Wesen beschreiben? Ich fühle nur, dass eine gewisse Wärme in meinem Körper Einzug erhielt und ich nicht wusste, woher sie kam, hatte ich nur im Kopf dieses Antlitz des Jenen, der an diesem Abend zum Hauptgesprächsthema geworden war. Ohne, dass ich es wollte.

Doch Catly hatte ihre Wirkung damit erzielt, die sie augenscheinlich wollte. Die ganze Nacht über lag ich wach in meinem Bett und musste stetig an diese Frage denken, egal, auf welche Seite ich meinen Körper barg, egal, wie ich mich drehte und wie ich die Decke über meinen Körper schob, ich konnte einfach nicht einschlafen. Irgendwann hatte ich das Maß der Erträglichkeit wirklich erreicht, ich erhob mich aus meinem Bett und starrte aus dem Fenster, besah die Nacht, die draussen herrschte, während ich mit müden Augen und überfordertem Gemüt darüber nachdachte, welche Wirkung dieser Mann bei mir hatte. Auf eine wirkliche Antwort kam ich nicht, es spaltete sich ungemein, jedoch hielt ich dann in Gedanken inne. Idee! Es war spät in der Nacht. Klein Shanti konnte nicht einschlafen und brauchte unbedingt diese Antwort. Warum dann nicht einfach mal in das Zimmer des Mannes schleichen und sich dann ein Bild davon machen? Kaum hatte dieser Gedanke meinen Kopf durchquert, hatte ich mich schon erhoben und mir meine Baumwolljacke übergezogen, denn so im spährlichem Top und einer tollen weiten Hose wollte ich mein Vorgehen nicht in die Tat umsetzen, denn ... was, wenn er erwachen würde? Welche Ausrede würde dann wohl am effektivsten sein? Vielleicht ... dass ich nicht schlafen konnte? Dann würde er fragen, warum, also wäre die Aussage nicht so gut. Oder aber, ich sage ihm dann, dass ich mich im Zimmer verirrt habe? Oh komm schon, Shanti, das würde er dir niemals glauben. Schlafwandler? Negativ. Mh, Alptraum? Das ging ihm rein gar nichts an. Dass ich vielleicht etwas brauche? Was denn? Rasierschaum?! Aber egal, darüber hätte ich mir später Gedanken gemacht, jetzt war ich erstmal dabei auf den leeren Gang zu gehen, immerhin war sein Zimmer nicht unweit von meinem Eigenem entfernt. Vielleicht 30 Schritte? Okay, es waren 34 Schritte, wenn man es genauer betrachten wollte, aber das tat ich ja nicht. Oder? Ich musste grinsen, denn so etwas habe ich wirklich noch nie getan ... Ich würde gleich diese Türe öffnen und einem Mann beim Schlafen zusehen, zumindest hoffte ich, dass er schlief. Und nichts anderes vollzog, was ich mir gerade, ehrlich gesagt, weniger vorstellen wollte. Aber dann würde ich ihn auslachen. Nein, ich würde ... Um Himmels Willen könnte ich mit diesen Gedanken aufhören? Danke. Endlich stand ich vor dieser Türe, der Gang war recht klamm beleuchtet, okay, es war mitten in der Nacht, was erwartete ich? Einmal atmete ich noch tief durch, immerhin war das wirklich seltsam, ehe ich die Hand an den Knauf der Türe schmiegte, aber erstmal lauschte, ob nicht irgendwelche Geräusche aus dem Zimmer ... Ich tat es schon wieder?! Ruhe jetzt. Langsam, beinahe in Zeitlupe, öffnete ich die Türe einen Spalt und ich erhaschte ... Dunkelheit. Gut! Das war ideal. Somit war die Gefahr, dass jetzt eine Aussage, wie 'Wie wäre es mit anklopfen?' kam, eher gering, es sei denn, er saß auf dem Bett, aber ich wartete einige Momente, um diesen Fall ebenfalls auszuschließen, doch nichts. Kein Laut. Alles still. Doch ich musste es nochmal herrausfordern. "Anakin?", flüsterte ich leise, damit ich ja, sollte der Mann wach sein, direkt mit einer Ausrede antanzen konnte, doch nichts. Aber das reichte mir nicht. "Nikana?" Wieder keine Reaktion. Aber wie kam ich darauf? Sei es drum ... Ich öffnete die Türe langsam, nur soweit, dass ich gerade so mit meinem Körper durch gleiten konnte, ehe ich die Türe wieder schloss. Glücklicherweise war ich es gewohnt, lautlos sein zu müssen, aufgrund meiner Missionen, weshalb das gerade das kleinere Übel darstellte. Das größere Übel packte mich direkt. Nein, nicht Anakin, der schlief tief und fest, erkannte ich schemenhaft den Körper auf dem Bett am Ende des Raumes, eher der bekannte Geruch, der ein Mensch nunmal besitzt, der einem aber auch in solchen Momenten direkt entgegen kommt, als hätte man darum gebeten. Ich setzte einen Schritt, bedächtig, verdammt bedächtig, ab jetzt wäre jeder Fehltritt fatal. Fatal für mich vorallem. Dann setzte ich wieder einen Schritt, wieder und wieder, merkte aber zunehmend, dass ich nicht nur einen besseren Blick bekam, immerhin hatten sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt, desweiteren hatten wir einen hübchen Nachbarplaneten, der uns gerade genug Licht gab, dass ich gut erkennen konnte, sondern auch recht, nun, nervöser wurde, je näher ich diesem Bett kam. Und dann stand ich vor diesem Bett. Mein Körper barg sich in einem Schatten, den der Vorhang des Fenster warf, die er aber nie zuzog? Egal, besser für mich! Ich hörte, wie Anakin ruhig und regelmäßig atmete, was mich darauf schließen lies, dass er wahrhaftig schlief, aber süß. Nein! Nicht süß, sondern ... friedlich? Gut, es sah so aus, als hätte er gerade einen Kampf mit der Decke hinter sich, denn ich besah ein Bein, dafür aber den gesamten freigelegten Oberkörper, dafür aber weniger sein Gesicht, nur Haare. Schon lustig, wie die Haare verworren von seinem Schädel herabstanden, schließlich sorgte er sonst immer dafür, dass sie, zumindest, ein wenig gezähmter wirkten, aber gerade? Das völlige Gegenteil. Und das brachte mich auch zum Grinsen. Langsam verschränkte ich die Arme, neigte den Kopf etwas und betrachtete diesen schlafenden Mann. Eigentlich erzielte er gerade nur eine Wirkung bei mir und das war Grinsen. Allerdings wohl eher, weil ich mich zu so einer Handlung hatte reißen lassen, nicht, weil er mich dazu brachte, okay?! Schon hatte mein Augenmerk erhascht, wie seine rechte Hand ein wenig in das Laken des Bettes verankert war, wodurch sich, direkt resultierend, die Adern des Armes ein wenig betonten, man konnte quasi den Finger drauf drücken und die Spur ... Nun ... jedenfalls betrachtete ich Anakin. Wie würde ich dieses Wesen beschreiben? Angenehm? Oder doch ... Mein Körper hatte schlagartig den Boden berührt, vollkommen, zwar lautlos, aber nicht minder schmerzhaft, denn ausgerechnet dann, als ich mich in Sicherheit fühlte, hatte sich der Mann aufgerichtet, aus dem Nichts! Einfach so, keine Vorankündigung. Hatte ich so gestarrt, dass er merkte, dass da Jemand in seinem Zimmer sein musste? Ich hielt den Atem an, lag quasi direkt, wie peinlich, neben dem Bett, während Anakin im Bett saß und ich nur hörte, wie er atmete, aber sonst? Einfach nichts. Oh bitte, bitte, bitte, leg dich einfach nur wieder hin und schlaf. Hier ist Niemand. Hier war Niemand. Und hier würde auch nie Jemand sein! "Mhh..", hörte ich schließlich über die Kehle von Anakin dröhnen, als würde er sich wohl gerade selbst sagen, dass er weiterschlafen sollte, doch dann zuckte ich zusammen. Ein Arm. Ich sah einen Arm, direkt über mir, er schien sich zu strecken, wohl nach dem Tisch, der sich direkt hinter meinem Kopf befand, aber ich betete nur noch, dass der Kopf da bleiben würde, wo er war. Was machte er denn?! Achso ... er griff nach seinem Glas ... also hatte er Durst ... und ja ... das schien er tatsächlich zu haben, denn kaum schien er das Glas angesetzt zu haben, war es wohl auch schon leer? Ich wusste es nicht mehr, mein Kopf sendete mir nur Signale, die darauf spekulierten, doch bitte nicht entdeckt zu werden. Was für eine dumme Idee. Was hatte ich mir dabei nur gedacht? Letzlich hörte ich das dumpfe Aufstellen des Glases, ehe sich der Mann wohl wieder in die Federn drückte, dabei das Seufzen vernahm, was er von sich gab, worunter ich schmunzelte, ohne zu wissen, weshalb, meine Güte, war halt lustig? Haha. Ich würde wohl später lachen. Doch jetzt hatte ich ein Problem ... Lag er auf dem Rücken, auf der Seite in meine Richtung oder doch mit dem Rücken zu mir? Verdammt! Aber ... ich wusste mir zu helfen, hob langsam meine Hand, die ich knapp über die Matratze des Bettes wölbte und lies meine Fingerkuppen etwas umher wedeln. Nichts. Grinste er jetzt schon oder war er wieder fest am Schlafen? Oder holte er jetzt zum Gegenschlag aus? Immerhin kannte ich Anakin und es hätte mich weniger gewundert, wenn er dann gehandelt hätte, wenn ich gerade dachte, er würde wieder schlafen. Ich wagte es nur noch sehr langsam zu atmen, ehe ich meinen Oberkörper etwas anhob, dabei, wirklich so eben meine Augen über die Oberfläche gleiten lassen konnte und wohin sah ich? Auf das schlafende Gesicht des Blonden, der auch wieder regelmäßig atmete. Man, hatte der einen guten Schlaf. Ich wünschte, ich hätte ihn. Also den Schlaf. Für einen Moment besah ich das Antlitz, wieder friedlich, die Gesichtszüge des Mannes waren entspannt, kaum von Emotion beladen. Langsam schmiegte ich ein Lächeln über meinen Mund, mittlerweile konnte ich den Blick gar nicht mehr abwenden, ehe ich mich aber dazu entschloss, diese Aktion dem Ende zu neigen, weshalb ich mich leise aufsetzte, dann aber doch kurz grinste, hatte ich mir erneut die Frage gestellt, wie ich das Wesen von Anakin beschreiben würde. "Perfekt."

"Was zum.....?"

Oh, verdammt!!
 

"Ich hätte schwören können, deine Stimme in der Nacht wirklich gehört zu haben und nicht nur im Traum."

"Du solltest weniger trinken, Anakin."

"Ich trinke kein Alkohol."

"Dann trink halt weniger Wasser!"
 

Langsam öffnete die junge Frau ihre Augen, ganz langsam, war sie gerade aus einem Traum entglitten, der sie ein wenig irritiert hatte, immerhin hatte sie Erlebnisse, die vor über einem halben Jahr durchlebt hatte, nochmal an sich vorbei ziehen lassen. Sonst träumte sie meist grauenvollere Dinge, wie das Töten ihrer Rasse, in jener Zeit des Umbruches, schließlich lastete auf ihren Schultern der Fluch und die Ehre einer Erbin, die letzte Überlebende ihrer Art zu sein. Doch gerade hatte die Dame für einen Moment keinerlei Orientierung, alles war dunkel, die Stille regierte in dem Zimmer, in dem sie sich befand. Shanti fühlte nur die Wärme, die sich über ihren Körper breit machte, ebenso das ruhige Atmen, dessen Hauch fortwährend über ihr Haar wich. So langsam dämmerte ihr wieder, wo sie sich wirklich befand, weshalb sie etwas lächelte, recht verschlafen, dabei die Hand zu sich zog, um kurz über das Haar zu streichen, welches an ihrer Wange kitzelte. Allerdings fühlte sie dann auch den süßlich bitteren Schmerz in der Magengegend, der sie an ihre Verletzung erinnerte, die sie in einem Kampf mit Rebellen des Landes davon getragen hatte, jetzt durch ihre seltsame Haltung im Bett wieder gereizt wurde, weshalb sie sich ein wenig bequemer an den schlafenden Körper bei ihr schmiegte, dabei wieder die Augen schloss, die eindeutig nicht lange offen gehalten werden wollten. Damals hatte sie es als Spaß empfunden, in ein fremdes Zimmer zu schleichen, um einem Mann dabei zuzusehen, wie er schlief und daran abschätzen zu können, wie man das Wesen beschreiben könnte, heute besah sie diese Handlung ganz anders. In dem Moment hatte sie wohl erkannt, dass sie mehr für jenen Mann empfand, als sie bislang angenommen hatte. Und von diesem Tag an, änderte sich auch ihr Verhalten im Bezug auf Anakin. Zwar verbrachten sie noch immer viel Zeit miteinander, ihre Freundschaft wuchs damit stetig an, doch oftmals hatte Shanti den Rückzug getätigt, um sich von dieser Fassade, rein gar nichts 'Verbotenes' zu empfinden, zu erholen. Denn das alles war gar nicht so einfach, wenn man einmal an den Punkt gelangt war, mehr zu fühlen, als gestattet war. Zudem ging die junge Frau davon aus, sich einfach, wie es eben oftmals so war, in einen Mann verliebt zu haben, der wirklich null Interesse für sie hegte, eine gewöhnliche Freundschaft akzeptierte, die nach dieser Mission enden würde, wie so viele Andere auch. Aber, dass eine Verletzung dafür sorgen würde, dass sich jenes Blatt einmal drehen würde, hatte sie auch jetzt, in ihrem Halbschlaf, nicht wirklich fassen können, selbst, wenn sie die Nähe von Anakin spürte, selbst, wenn sie seinem ruhigen Atem jede Beachtung schenkte, glauben konnte sie es noch nicht so recht. Auch nicht, als sie fühlte, wie die Hand des Mannes kurz über ihren zierlichen Rücken glitt, ehe er den Kopf an Ihren lehnte und friedlich im Schlaf verweilte, während sie an seiner Seite schmiegte und ihre Hand an seinen Oberkörper neigte, dabei den Gedanken nachhängend, die gerade in ihrem Kopf hausten. Mit einem Schlag war ihr jedes Verbot egal geworden, immerhin waren sie Beide Jedi, wodurch eine solche Bindung fatale Folgen haben würde, aber, sooft, wie sie sich gegen diese Gefühle sträubte, sooft wollte sie es jetzt ausleben und es genießen können, etwas derartiges, wie Liebe, mal wirklich erleben, ohne an mögliche Folgen zu denken. Denn das hatte sie nie. Entweder sie durfte es nicht, oder sie hatte es sich selbst untersagt. Darin war sie streng erzogen worden, ebenso, wie sie immer nach gewissen Prinzipien zu leben hatte, die sich jetzt aber aufgelöst hatten, mit dem Beginn seiner Worte, die ihr zeigten, was er empfand, mit der Einsicht, dass sie ebenso empfand. Ein kurzes Grinsen neigte sich über ihren Munde, musste sie gerade daran denken, dass sie jetzt ein Leben, wie im Kitschroman, besaß ... allerdings ... mit einem solchen Mann, würde sie dem niemals entsagen. Jedoch trat langsam wieder die Müdigkeit ein, ein seichtes Gähnen wich über ihre Lippen, ehe sie sich wieder in die Arme des Mannes schmiegte, den sie liebte. Doch, hätte sie dort schon gewusst, was später passieren würde, so hätte sie diese Bindung niemals zustande kommen lassen.



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