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Drums of Hearts

Sanae & Tsubasa
von

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Typisch Sanae


 

Typisch Sanae
 

Das war es. Sie würde ihm nie wieder unter die Augen treten können. Ihr war das so verdammt peinlich. Wie konnte sie direkt vor seinen Augen in Ohnmacht fallen? Mist! Mist! Doppelmist!! Tsubasa hatte im Gästezimmer schlafen sollen und sie hatte vorgehabt des Nachts zu ihm zu schlüpfen. Sie hatte es mal wieder vollkommen vermasselt. Das war ja mal wieder so typisch. Ihre Mutter hatte zwar erwähnt, das er die ganze Nacht nicht von ihrer Seite gewichen war, doch sie hatte absolut nichts davon mit bekommen. Das war so ungerecht. Wieso war sie denn nur Ohnmächtig geworden, das war so gemein. Tsubasa erklärte ihr gerade, das er mit ihr eine Beziehung haben wollte und was machte sie? Sich blamieren bis auf die Knochen.
 

„Nun schau nicht so betrübt Liebling!“ Lächelnd schob Mizo Nakazawa ihrer Tochter einen Kaffee hin.
 

„Ich kann Tsubasa nie wieder unter die Augen treten!“
 

Kopfschüttelnd schob Mizo ihrer Tochter einen Umschlag hin.
 

„Was ist das?“
 

„Von Tsubasa“, antwortete Mizo Nakazawa nur und goss sich ebenfalls einen Kaffee ein.
 

Neugierig öffnete Sanae den Umschlag und holte einen Zettel heraus, ehe sie vollkommen errötete.
 

„Und? Nun mache es doch nicht so spannend, was hat dein Süßer geschrieben?“
 

„Er will mich treffen!“
 

„Natürlich will er das mein Schatz, es wäre ungewöhnlich, wenn er das nicht wollen würde.
 

Nervös starrte Sanae auf die wenigen Zeilen und irgendwie fühlte sie sich ertappt.
 

„Er schlägt vor, das wir uns an der Eisdiele treffen, heute Nachmittag!“
 

„Das ist doch eine sehr nette Idee. „Die Nankatsu Eisdiele macht besseres Eis, als das was du in einem Anflug von Wahn gekauft hast!“
 

Wenn ihre Mutter nur wüsste, dachte sich Sanae und räusperte sich. „Ähm ja...!“
 

„Ich erinnere mich, das Tsubasa in dieser Eisdiele schon als Kind gerne war, da wünsche ich euch viel Spaß!“
 

Wieso schlug Tsubasa Eis essen vor, von allen Möglichkeiten, war es Eis essen zu gehen? Ahnte er etwa etwas und das war sein Zeichen? Ach quatsch, da ging wohl mal wieder ihre Fantasie mit ihr durch, seufzend starrte sie in ihren Kaffee. Sie musste unbedingt was hübsches zum anziehen finden. Sie musste die Schande vom Vortag unbedingt ausmerzen.
 

„Liebling, freust du dich denn gar nicht? Tsubasa möchte etwas Zeit mit dir verbringen, oder hat er dich gestern so überrumpelt, das du ihn nun doch nicht willst und es dir nur nicht traust, es ihm zu sagen?“
 

„Was? Mama, du bist ja verrückt. Ich glaube, das ich nur nichts zum anziehen habe!“
 

Mizo Nakazawa lachte erleichtert. Sie hatte es sich auch nicht vorstellen können, das ihre Tochter Tsubasa plötzlich nicht mehr wollte. „Ich werde dir helfen! Dein ganzer Schrank ist voll mit den hübschesten Dingen, viele Sachen hast du sogar noch nie getragen!“

„In Nankatsu bekommt man ja auch kaum Gelegenheit, sich mal gut zurecht zu machen!“
 

Vielleicht läd dich Tsubasa ja mal nach Tokyo ins Theater ein? Wäre das nicht mal wirklich nett?“
 

„Ähm, wieso sollte er das tun?“
 

„Oh Sanae mein kleines Kind. So wie es aussieht, will Tsubasa dich etwas hofieren oder auch Daten, egal wie ihr das heutzutage nennt!“
 

„Ähm.....!“ Darüber hatte sie noch gar nicht nachgedacht? Er wollte sie Daten? Verlegen besah sie sich den Zettel mit seiner Handschrift, ehe sie den Zettel umdrehte und überrascht blinzelte, als auf der Rückseite stand, das er bis zu ihrem Treffen , die ganze Zeit an sie denken würde. Erneut schwindelte ihr. Wehe, das würde jetzt eine ganz neue Marotte von ihr werden. Immer wenn Tsubasa etwas süßes sagte umzukippen. Verbissen schaute sie auf die Uhr. Sie hatte nur noch drei Stunden Zeit zu duschen und etwas zum anziehen zu finden und natürlich zur Eisdiele zu kommen. Himmel, sie musste Tsubasa überhaupt noch eine Antwort geben, das sie auch eine Beziehung mit ihm haben wollte und überhaupt, das sie zur Eisdiele kommen würde. Abrupt stand sie hastig auf, das der Tisch anfing zu wackeln.
 

„Sanae! Pass doch etwas besser auf!“
 

„Aber ich muss Tsubasa antworten!“
 

„Das habe ich doch längst getan, und zwar zur selben Zeit, als er mir davon erzählte!“
 

„Wie?“ Verwirrt runzelte sie ihre Stirn. „Moment, dann hast du das gewusst und hast mich dennoch gefragt?“
 

Ihre Mutter lachte nur und gluckste. „Aber sicher, wenn du es laut aussprichst, wird es schließlich gleich viel realistischer, nicht das du mir noch einmal Ohnmächtig wirst!“
 

Errötend sagte Sanae nichts und stolzierte mit hoch erhobenem Hauptes aus der Küche hinaus.
 

Was wollte sie denn jetzt im Wandschrank? Stumm schüttelte Mizo Nakazawa nur ihren Kopf. Was hatte der Junge ihrer Tochter nur angetan? Kaum tauchte Tsubasa wieder auf, drehte ihre Tochter vollkommen durch. Amüsiert wartete sie. Bei ihrer Tochter saßen heute scheinbar ein paar Schrauben locker, ob das wieder wegging? Allerdings würde sie sich hüten, dieses laut auszusprechen. Ihre Tochter konnte manchmal wirklich unberechenbar sein. Als plötzlich die Wandschranktür erneut aufging und ihre Tochter wieder heraus kam. „Was wolltest du dort?“
 

Sanae biss sich auf ihre Lippen, ehe sie zur Treppe schlenderte. „Ich hatte meine Gründe!“, murmelte sie beschämt, ehe sie zusah, das sie ins erste Stockwerk kam, um so schnell es ging den Blicken ihrer Mutter auszuweichen. Sie würde den Teufel tun und ihrer Mutter gestehen, das sie einfach nur vor sich her geträumt hatte und gar nicht wirklich realisisert hatte, wohin sie ging.
 

♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥═╬╬♥
 

Seufzend stellte Tsubasa das Wasser aus, schnappte sich ein Handtuch und trat aus der Dusche heraus. Jetzt fühlte er sich wieder pudelwohl. Von Ryo hatte er sich vor gut einer Stunde verabschiedet, mit dem Versprechen sich in den nächsten Tagen zu melden. Tsubasa grinste. Ryo hatte sich nicht wirklich verändert. Es tat wirklich gut wieder zu Hause zu sein. Gut gelaunt rubbelte er sich mit dem Handtuch durchs Haar und besah sich das Desaster im Spiegel. Er sollte sich wirklich langsam mal daran gewöhnen, das er sein Haar niemals würde bändigen können. Seine Mutter war früher schon daran gescheitert, wieso sollte er es also hinbekommen? Schließlich zuckte Tsubasa mit seinen Schultern. So sah er nun einmal aus und Sanae mochte ihn, also warum sollte er etwas an seinem aussehen verändern wollen? Er war nun einmal, so wie er eben war. Schließlich wühlte er in seiner Kulturtasche nach seinem Rasierpinsel, wenn er schon ein Date hatte, dann wollte er sich zumindest von seiner besten Seite präsentieren. Einen guten Eindruck zu hinterlassen, hatte noch niemanden geschadet, auch wenn er sich nur in der Eisdiele mit ihr traf. Wobei er in der Dusche beschlossen hatte, das er Sanae doch lieber abholte. Mit Sicherheit würde sie nichts dagegen haben. Immerhin war es kein normales Treffen, sondern eine romantische Verabredung und die angebetete holte man dann einfach von zu Hause ab. Vielleicht war es nicht die beste Idee gewesen, mit ihr Eis essen gehen zu wollen, aber ihm war auf die Schnelle einfach nichts besseres eingefallen. Beim nächsten Date würde er sich etwas anderes einfallen lassen. Sie könnten ja auch einmal nach Tokyo rein fahren, da gab es bessere Möglichkeiten, als in dem kleinen Städtchen Nankatsu, das zwar für ihn einen ganz besonderen Charme besaß, aber nicht so viele Möglichkeiten bot, einem Mädchen den Hof zu machen. Tsubasa grinste, ehe er seine Rasierklinge nahm und anfing sein Gesicht zu rasieren. Als er danach sein Gesicht mit Wasser bespritzte, um den restlichen Schaum abzuwaschen und wieder hoch blickte, zuckte er erschrocken zusammen, als ihm ein vertrautes Gesicht im Spiegel beobachtete. Hastig drehte sich Tsubasa um und schlang schnell ein Handtuch um seine Hüfte herum. „Daichi, kannst du nicht anklopfen?“
 

„Dann schließ doch ab“, antworte sein Bruder ihm garstig.
 

„Was möchtest du denn?“
 

„Ich muss aufs Klo!“
 

Perplex sah Tsubasa zu, wie sein Bruder zur Toilette ging, sich die Hose runterschob und sich auf die Toilette setzte. Verwirrt konnte er nur noch seinen Kopf schütteln. Schamgefühl hatte sein kleiner Bruder wohl immer noch nicht entwickelt. Verdattert drehte er sich schließlich um und versuchte seinen Bruder so gut es eben ging zu ignorieren, während er sich etwas Rasierwasser auf die Wangen tat und sich dann den Fön nahm, um sein widerspenstiges Haar zwar trocken, aber nicht gerade gebändigter zu machen. Als er damit fertig war, hatte er das Gefühl immer noch beobachtet zu werden, also drehte er sich um und trat ein Schritt beiseite. Sein Bruder schien nicht gerade séhr Gesprächig zu sein, als er sich die Hände wusch und ohne ein weiteres Wort das Badezimmer wieder verließ und mit einem lauten knallen, die Badezimmertür wieder zuknallte. Erschrocken zuckte Tsubasa zusammen und blinzelte. Was war denn bitte in Daichi gefahren? Verwirrt zog er sich eine frische Boxershorts an, die er sich vor der Dusche schon zurecht gelegt hatte und schlenderte dann in sein Zimmer, um sich den Rest anzuziehen. Da er sich mit Sanae nur in der Eisdiele treffen wollte, würde er sich nur eine normale Jeans und ein Poloshirt überziehen. Schließlich nahm er sein Portmonee und schob es sich in seine Hosentasche, ehe er sein Zimmer wieder verließ und die Treppe hinunterging. Gemütlich ging er in die Küche. „Mama, ich weiß noch nicht, o ich rechtzeitig zum Abendessen zurück sein werde!“
 

Natsuko sah von ihrer Zeitung auf und lächelte ihrem ältesten Sohn an. „Wo gehst du denn mit Sanae hin?“
 

„Ach nur in die Eisdiele!“
 

„Ihr geht Eis essen?“ Überrascht gluckste Natsuko. „Das hätte ich mir ja denken können!“
 

„Hä?“
 

„Na die Eisdiele, war ja quasi früher deine Stammkneipe, seit Ryo Ishizaki, dich einmal dahin geschleppt hat!“
 

„Also Mama!“ Verlegen besaß ´Tsubasa den Anstand zu erröten.
 

„Du hättest mit Sanae ja auch ins Kino gehen können?“
 

„Ich werde es mir, für das nächste Mal merken!“, murmelte Tsubasa und goss sich ein Glas Wasser ein, um es dann auch in einem einzigen Zug wieder zu leeren. Hatte er einen Durst.
 

„Sanae ist in der Eisdiele öfters mit Daichi gewesen!“, bemerkte Natsuko und sah zu ihrem ältesten Sohn hinüber.
 

„ Wie nett!“, murmelte Tsubasa. Irgendwie gefiel ihm dieser Gedanke gar nicht.
 

„Du könntest morgen ja auch mal mit deinem Bruder da hingehen!, so unternehmt ihr mal etwas gemeinsam!“
 

„Hatschi!“
 

„Gesundheit!“
 

„Danke!“, murmelte Tsubasa und nahm sich etwas Küchenpapier, um sich die Nase zu putzen. „Klar kann ich machen, aber ich muss jetzt los, sonst komme ich zu Spät und dann wird Sanae mir die Hölle heiß machen!“ Tsubasa gab seiner Mutter einen Abschiedskuss und machte das er weg kam.
 

Besorgt sah Natsuko Ohzora ihrem Sohn hinterher und trat ans Fenster, wo sie gerade noch mitbekam, wie ihr Sohn erneut niesen musste. Hoffentlich wurde er nicht krank? Er war gestern ziemlich lange in seinen Nassen Sachen herumgelaufen. Nachdenklich sah sie auf ihre Uhr. Vielleicht sollte sie vorsichtshalber noch einmal zur Apotheke gehen. Entschlossen nickte sie sich selber zu. Genau das würde sie tun. Eilig verließ sie die Küche und ging die Treppe hinauf. „Daichi, ziehe bitte deine Schuhe an! Wir müssen noch einmal in die...!“ Abrupt hielt Natsuko inne, als sie die Tür zu Daichis Zimmer öffnete und ihren Sohn völlig aufgelöst auf seinem Bett sitzen sah. „Daichi?“
 

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Er fühlte sich total nackt. Es war irgendwie ungewohnt, das er seinen Ball zu Hause gelassen hatte, allerdings hielt er es heute tatsächlich nicht für richtig ihn mitzunehmen. Immerhin hatte er heute ein Date, sein erstes Date wohlgemerkt und zu einer romantischen Verabredung würde man ja auch nicht seinen besten Freund mitnehmen. Zumindest glaubte er dies. Gemütlich schlenderte er zu Fuß. Sanae wohnte nicht so weit weg von ihm und in Nankatsu konnte man eigentlich jeden Winkel jede Straße und auch jeden Berg zu Fuß erkundschaften. Neugierig sah er auf seine Füße und grinste. Ja, er fühlte sich wirklich ziemlich nackt. Als er schließlich wieder hoch blickte und den Blumenladen entdeckte leuchteten seine Augen auf. Da war er ja endlich. Eilig ging er auf den Laden zu und betrat diesen dann auch. „Guten Tag Frau Sugimoto, ich hatte heute morgen angerufen!“
 

„Tsubasa, mein Junge!“ Die Augen der älteren Frau leuchteten begeistert auf. „Lass dich mal ansehen. Du hast dich kaum verändert, aber Groß bist du geworden, dabei warst du doch immer so ein süßer kleiner Zwerg!“
 

Verlegen errötete Tsubssa. „Scheinbar bekommt mir das Essen in Brasillien sehr gut“, feixte er und sah auf die Uhr.
 

„Sehr gut sogar!“, bestätigte die ältere Frau mit den sehr weißen Haaren. „So, dann wollen wir mal sehen...Ein Dutzend rote Rosen wolltest du haben nicht wahr?“
 

„Ja!, ich nehm aber auch gerne zwei.“
 

„Wer ist denn die Angebetete?“
 

„Wie?“
 

„Na, wer rote Rosen kaufen möchte, möchte sie bestimmt nicht für die Mutter haben, oder doch?“
 

Tsubasa lachte amüsiert. „Nein, sicherlich nicht!“
 

„Dann bist du nun also endlich vergeben?“
 

„Tsubasas Gesichtsfarbe wurde noch eine Nuance roter, verlegen nickte er und strahlte über das gesamte Gesicht. „Scheint so!“

„Ach das ist aber schade, ich hatte immer gehofft, das du ein Auge auf meine Enkelin werfen wirst!“
 

Tsubasa lächelte. Er kannte ihre Enkelin von früher sehr gut, ein nettes Mädchen, aber nicht sein Typ. „Tut mir leid, aber...“
 

„Du hast deine Augen schon immer auf jemand anderen geworfen“, lachte die alte Dame. „Das weiß ich doch längst und das ist auch gut so“, zwinkerte Frau Sugimoto. „Schließlich kann ich in die Zukunft sehen!“
 

Ach ja, er erinnerte sich, sagte aber nichts dazu. Er selber glaubte an so einen Hokus Pokus nicht, aber die alte Frau Sugimoto schien schon immer fest an ihre Wahrsagerei zu glauben und wieso sollte man jemanden seinem Glauben nehmen?, egal wie verrückt dieser auch war! „Wie geht es denn Kumiko?“, fragte er sie.
 

„Sehr gut, sie arbeitet nun in Tokyo“, erzählte sie stolz. „Sie ist angehende Journalistin!“
 

„Wow“, er war wirklich tief beeindruckt, das Kumiko mal Journalistin werden würde, hätte er nie vermutet. Kurz erinnerte er sich an das Liebesgeständnis, das sie ihm in der Mittelschule gemacht hatte. Sie war sehr mutig gewesen, auch wenn er sie freundlich zurück gewiesen hatte, denn auch da hatte sein Herz schon nur für Sanae geschlagen. Er erinnerte sich aber ebenso gut, das Kumi das gewusst hatte und ihm sogar gedroht hatte, das er es Sanae sagen sollte. Wie alles, hatte er auch das ignoriert. „Grüßen sie Kumiko von mir“, bat er Frau Sugimoto, als er die Rosen bezahlte und entgegen nahm.
 

„Gerne Tsubasa, lass dich mal wieder blicken und grüße mir Sanae!“
 

Überrascht sah Tsubasa die alte Frau an, die anfing leise zu lachen.
 

„Ich weiß alles mein Junge“, zwinkerte sie. „Es wird Zeit, das du begreifst, das es Dinge Zwischen Erde und Himmel gibt, die man nicht erklären kann!“
 

„Ähm...Ja!“, murmelte er ganz leise und fragte sich, ob es nicht doch so etwas wie das zweite Gesicht geben könnte.
 

„Du hast dir ein gutes Mädchen ausgesucht, sie passt nun hervorragend zu dir!“
 

Verwirrt und perplex nickte Tsubasa und verabschiedete sich, während er den Blumenladen wieder verließ. „Das war wirklich seltsam“, murmelte Tsubasa, ehe er auf die Uhr schaute. „Verdammt, ich werde zu Spät kommen“, rief er plötzlich laut aus, ehe er anfing sein Tempo zu erhöhen und nun nicht mehr durch Nankatsu spazierte, sondern lief. Nicht, das er Sanae verpassen würde.
 

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„Sanaeeeeeeeeeeeeeeee! Tsubasa ist da!“
 

Die Gerufene war das furchtbar peinlich, das ihre Mutter durch das ganze Haus brüllte, sie wusste doch längst, das er da war. Immerhin hatte sie am Fenster gestanden und gerade raus gesehen. Es war wirklich Tsubasa gewesen, scheinbar hatte er sie überraschen wollen und doch abholen wollen. Es ist wahr, sie hatte wirklich ein Date mit ihm. Sie hatte furchtbare Angst, das sie es sich nur eingebildet hatte, immer wieder hatte sie auf seine Nachricht gestarrt, hatte sie immer wieder gelesen und konnte es einfach nicht glauben.. Ihr Herz raste wild und erbarmungslos gegen ihr Brustkorb, als sie die Treppen runter raste und die letzten vier Stufen über ihre Füße strauchelte und mit dem Gesicht voran, die Arme und Beine weit von sich gestreckt, direkt vor Tsubasas Füßen am Treppenansatz landete. Es war einer der Momente, wo sie am liebsten sterben wollte. Sie hatte vorgehabt, elegant und Ladylike die Treppe hinunter zu gehen und ihm ihre beste Seite zu präsentieren. Ihre Mutter hatte sich echt Mühe mit ihr gegeben, das Beste aus ihr herauszuholen. Ihre Mutter hatte es sogar geschafft, ihre Kurven elegant in Szene zu setzten und nun dass! Der Schmerz war ihr egal, sie hatte sich gerade bis ins unermessliche vor ihm blamiert. Seufzend starrte sie auf seine Füße, seine Füße sahen einfach göttlich aus. Was dachte sie denn nun schon wieder?
 

„Alles in Ordnung?“
 

Wie warm die Stimme ihres Freundes doch klang. Diabolisch grinste sie. Ihr Freund, wie sich das wohl anhören mochte, wenn sie es wirklich aussprach?, wenn es in ihren Gedanken doch schon so wunderbar klang.
 

„Anego?“
 

Erneut hörte sie seine Stimme und zuckte abrupt zusammen, als sie plötzlich seine Hand auf ihrem Arm spürte. Hilflos hob sie ihren Kopf und sah in die wunderbarsten braunen Augen, die sie je erblicken durfte. „Alles ok“, krächzte sie schließlich und besann sich wieder der absoluten Peinlichkeit, ihres heroischen Auftrittes vor Tsubasa.
 

„Zum Glück!“ Besorgt half Tsubasa ihr auf die Beine und stützte sie kurz, als sie kurz ihr Gleichgewicht verlor und gegen seine Schulter fiel. „Bist du sicher?“
 

Sanae hatte kurz ihre Augen geschlossen und suhlte sich regelrecht in ihrem Glück, ob ihm schon jemand gesagt hatte, das er wirklich gut roch? Nach Meer, Strand, Schokolade und ganz einfach nach Tsubasa, genauso wie früher. Sie beschloss, das es von nun an ihr Aphrodisiakum sein würde. „Ohzora eu de Tsubasa!“
 

„Ähm was?“
 

Hastig riss Sanae ihre Augen auf. Oh nein, sie hatte das Letzte doch nicht etwa laut ausgesprochen?

„Shit!“
 

„Ich glaube, du bist sehr durcheinander?“ Besorgt starrte er sie an und erbleichte. „Du blutest ja!“
 

„Wie?“
 

„Da an der Lippe!“
 

Verwundert berührte Sanae mit ihrer Zunge ihre Lippe und schmeckte tatsächlich etwas Blut. „Nur ein kleiner Riss“, sagte sie ganz schnell, nicht, das er noch auf die Idee kam, ihr Date abzusagen!
 

„Lass mal sehen!“
 

Natürlich, jetzt kam auch noch ihre Mutter. “Wie schaffst du so etwas nur immer wieder!“
 

Tsubasa trat höflich zurück und musste schmunzeln, als er zusah, wie Sanae von ihrer Mutter bemuttert wurde. Das erinnerte ihn irgendwie an seine eigene Mutter. Sie beide hatten es wohl wirklich nicht einfach, dennoch war er froh, das Sanae scheinbar recht hatte und es nur ein Kratzer war. Mit einem Kühlkissen an die Lippe gepresst ließ Sanaes Mutter ihren Sprössling schließlich wieder frei, was ihn auch wieder zur Besinnung brachte. Sie sah wunderschön aus in ihrem geblümten Kleid, das gerade mal knapp oberhalb ihrer Knie endete. Durch die Spaghettiträger sah er wirklich sehr viel Haut. Es war wirklich ein äußerst netter Anblick, das sein Herz gleich um ein paar Takte schneller schlagen ließ. Die Blümchen auf ihren Kleid erinnerten ihn allerdings an etwas, was ihn sofort den Blick von ihrem Dekolleté nehmen ließ und ihm eine sanfte röte ins Gesicht Schoß, als er bemerkte, das er gerade tatsächlich nicht in ihr Gesicht gesehen hatte, sondern in ihren Ausschnitt, was auch einen sehr reizvollen Anblick bot. „Hier“, murmelte er schließlich. „Die sind für dich!“ Verlegen hielt er Sanae Zwei Dutzend rote Rosen entgegen.
 

Sanae traute ihren Augen nicht. „Für mich?“
 

Nervös sah Tsubasa sie an. „Ja für dich!“
 

Tsubas schenkte ihr Blumen? Ihr Sanae Nakazawa und dann auch noch Rosen? Rote Rosen? Wollte Tsubasa unbedingt, das sie wieder Ohnmächtig wurde? Tief atmete sie ein und wieder aus, ihr war schon wieder so unglaublich warm. Zittrig nahm sie die Rosen entgegen und roch daran. Sie liebte rote Rosen, ob er das gewusst hatte? „Danke“, hauchte sie schließlich und stellte sich aus einem Impuls heraus, auf die Zehenspitzen und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. „Sie sind wunderschön!“
 

Tsubasa lächelte verlegen. Er war heilfroh, das ihr die Blumen gefielen. Einen kurzen Moment hatte er geglaubt, das er es eventuell beim ersten Date übertrieben hatte. Eigentlich hatte er vorgehabt ihr nur eine Rose zu kaufen, aber dann fand er die Idee, ihr gleich einen ganzen Strauß zu schenken viel besser.
 

„Ich stelle sie schnell ins Wasser und dann können wir los!“ Tsubasa nickte nur. Er spürte immer noch ihren Kuss auf der Wange. Es war nur eine kleine Dankesgeste von ihr gewesen, aber seine Wange brannte von dem Kuss immer noch, so als ob dieser kleine Kuss sich tief in seine Seele nun hinein gebrannt hatte. Geduldig wartete Tsubasa und kam nicht umher zu bemerken, das Sanae ein klein wenig humpelte, als sie die Richtung der Küche einschlug. Er hoffte wirklich, das der Sturz nicht zu schlimm gewesen war. Er hatte wirklich nicht damit gerechnet, das sie ihm quasi entgegen fliegen würde. Ob er sie heute noch einmal küssen sollte, oder wäre es ihr nun unangenehm? Jedoch schien Sanae als sie zu ihm zurückkam das Kühlkissen weggelegt zu haben und sie schien auch nicht mehr zu humpeln. Erleichterung durchströmte ihn und jetzt im nachinein, war es doch eher amüsant gewesen. Das war eben typisch Anego. Seine Augen blitzten begeistert. Es machte ihn unsagbar froh, das sie trotz einiger nicht zu übersehenden Veränderungen, doch irgendwie dieselbe Person geblieben war, genau so, wie er sie in Erinnerung hatte und er mochte das.
 

„Wir sind denn weg!“, rief Sanae ihrer Mutter noch zu und grinste Tsubasa spitzbübisch an. „Los schnell, bevor meiner Mutter noch einfällt, das ich noch den Müll raus bringen sollte!“
 

Verdutzt musste Tsubasa leise lachen, ehe er schnellsten Schrittes Sanae folgte, ihr nun vorzuschlagen, das er das doch auch für sie nun übernehmen konnte, das wagte er in diesem Moment nicht, abgesehen davon fand er ihren Po im Augenblick viel interessanter und genoss den Anblick der sich ihm bot, als er hinter ihr her eilte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Songohangirl1990
2019-02-22T11:41:28+00:00 22.02.2019 12:41
Voll super geschrieben mach weiter so 😄🙂
Von:  Hallostern2014
2019-02-20T13:35:16+00:00 20.02.2019 14:35
Huhu 😘

Wieder mal ein Gelungenes Kapitel.

Oje, arme Sanae. Aber sie muss sich nicht schämen. Es ist passiert und Tsubasa nimmt es ihr auch nicht übel.

Was der kleine Daichi wohl hat. Ich schätze mal er ist eifersüchtig. Weil sein Bruder mit Sanae ausgeht und das auch in einem Eisladen. Da muss wohl die Mama wieder mit jemanden reden.

Ich finde die Idee mit dem Eis essen super. Und auch das er ihr Rosen gekauft ist voll süß. Dass Sanae vor ihn auf die Nase gefallen ist, ist irgendwie voll Süß. Da merkte man ihre Nervosität an.

Ich bin gespannt wie das Date verläuft. Ich freue mich sehr aufs nächste Kapitel.

Ganz liebe Grüße ❤
Antwort von:  Dragonohzora
22.02.2019 12:09
Hi, vielen Dank.

Pünktlich zum Wochende kommt denn auch das nächste Kapitel. ich hoffe, die Ff gefällt dir weiterhin. Der kleine Daichi kann einem schon leid tun, etwas mehr von Daichi und was in ihm vorgeht, erfährst du im nächsten Kapitel.

Glg und ein schönes Wochenende wünsche ich dir:)

Dragonohzora:)


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