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Secret Life

Reita x Ruki
von

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Aftermaths

Es geht weiter ^.^
 

Aftermaths
 

Die 5 Tage waren vergangen. Als Aoi an diesem Montagmorgen in den Bandraum kam, saß ihr Manager auf seinem Platz am Meetingtisch, neben ihm saß wie üblich Kai, jedoch mit versteinerter Miene. Aoi fragte sich, ob er irgendein wichtiges Meeting vielleicht vergessen hatte, das für heute angesetzt war. Wenn nicht gerade wichtige Entscheidungen anstanden, sondern nur Proben ließ ihr Manager ihnen freie Hand. Das Hiersein von Sakai-san war eindeutig ein Zeichen, dass es was wichtiges zu entscheiden oder besprechen gab.
 

„Ist etwas passiert?“ fragte er deshalb auch sofort. Bevor Kai ihm antworten konnte, hatte ihr Manager schon die Frage mit einem „Wir warten bis alle hier sind.“ Abgewürgt. Aoi ließ sich auf seinen üblichen Stammplatz gegenüber von Kai fallen und begann nervös mit den Fingern auf den Tisch zu trippeln. Uruha, der als nächstes kam, war ebenso verwirrt wie Aoi. Setzte sich rasch an die Seite des Älteren und hielt schließlich dessen trippelnde Finger an, weil es ihn noch mehr nervös machte. Als Reita sich mit einem unguten Gefühl auf seinem Platz fallen ließ, war nur noch ein Platz frei – Rukis.
 

Der Manager meinte jedoch nur „Nun, da wir vollzählig sind.“ „Moment mal, Ruki fehlt noch“ unterbrach ihn Uruha sofort. Kai’s Blick war auf die Unterlagen vor ihm geheftet, als er leise antwortet. „Er wird nicht kommen.“ Drei verwirrte Blicke trafen ihn, bevor der Manager wieder die Aufmerksamkeit auf sich lenkte.
 

„Ruki wird nicht mehr kommen. Er war am Freitag bei mir um mir seinen Ausstieg mitzuteilen.“ Nun waren die 3 entsetzten und entgeisterten Augenpaare auf Sakai gerichtet. „Er ließ nicht mit sich reden und hat bereits alles mit dem Direktor der PSC besprochen. Es war sozusagen nur noch eine formelle Sache, dass er am Freitag zu mir kam um mir das persönlich mitzuteilen und den Ausstieg zu unterschreiben.“
 

Aoi fing sich als erster. „Das kann er doch nicht machen! So gravierend war das mit seinem Doppelleben aber auch wieder nicht. Wir verzeihen ihm das doch über kurz oder lang sicherlich, wäre halt nur nett gewesen, wenn er uns schon früher davon erzählt hätte.“ Kai’s Blick hob sich zum ersten Mal von seinen Unterlagen. „Ruki nannte keinen Grund, zumindest hat er den Direktor darum gebeten, ihn niemanden zu nennen. Aber er würde nie ohne wirklich schweren Grund seine Karriere aufgeben, deshalb denke ich können wir ohne dieses Wissen nicht über ihn urteilen.“
 

Uruha war nun aufgesprungen. „Egal welchen Grund er hatte, es ist nicht fair von ihm alles so von heute auf morgen hinzuschmeißen und uns in der Luft hängen zu lassen.“ Kai sah den Gitarristen an. Wie schon eine Woche zuvor ging auch jetzt das Temperament mit dem Größten durch. „Beruhig dich wieder Uruha, ohne Ruki hat diese Diskussion über den Grund keinen Sinn. Ich habe nachdem mir Sakai das am Freitag mitgeteilt hat, versucht ihn am Wochenende anzurufen und mit ihm zu reden. Ich habe nur die Mailbox erreicht.“ Versuchte Kai die Wogen wieder etwas zu glätten.
 

Einzig Reita hatte noch nichts gesagt. Nachdem er erfahren hatte, dass sein Liebster eigentlich verheiratet war und gerade Vater wurde, war er in einen Schockzustand gefallen. Er hatte sich an diesem Abend noch zuhause mit allerlei Alkohol von seinen immer wieder kreisenden Gedanken befreit. Geholfen hatte es nichts. Der Schmerz war auch am nächsten Tag noch hier. Er hatte sich fest vorgenommen mit dem Sänger heute zu sprechen, ihn nach dem Warum zu fragen und wie es denn nun weitergehen sollte. Er konnte immerhin nicht so tun, als wäre nichts gewesen. Dass dieser nun einfach alles hingeworfen hatte, war für ihn etwas was er nicht verstand. Die Musik bedeutete Ruki alles, weshalb wollte er all das jetzt aufgeben?
 

Hatte seine Frau nun die Hauptrolle in seinem Leben endgültig eingenommen? Oder war es sein Kind? Konnte sich der Sänger innerhalb weniger Tage so ändern? Reita fragte sich, ob er den wirklichen Takanori gekannt hatte. Immerhin kannte er nur dessen Leben als Ruki mit der Band, mit ihm an seiner Seite. Bis vor wenigen Tagen hatte er nichts gewusst von dessen zweiten Leben, von dessen Privatleben abseits der Band. Was sollte er nun bloß davon halten? Irgendwie fiel ihm nicht wirklich etwas ein, was er nun sagen sollte, außer „Er hat die Entscheidung selbst getroffen. Wir sollten sie akzeptieren.“ Hatten diese Worte tatsächlich gerade seinen Mund verlassen?
 

Schlagartig waren die anderen stumm. 4 Augenpaare inklusive ihrem Manager waren auf den bisher sich aus der hitzigen Diskussion raushaltenden Bassisten gerichtet. „Was?“ brachte Aoi nur raus. Reita schluckte, bevor er seine Worte nochmals wiederholte. „Er hat die Entscheidung selbst getroffen, wir sollten sie also akzeptieren.“ „Aber … das passt nicht zu Ruki.“ Erwiderte Uruha sofort. Der Blondhaarige zog eine Augenbraue in die Höhe, bevor er den Gitarristen fragte. „Kennst du Takanori? Kennst du ihn oder kennst du wie wir alle nur den Sänger Ruki, der ein Leben mit uns hatte, von dem wir dachten er sei schwul. Ruki, der immer behauptet hatte, dass er nie oder wenn dann nur erst mit 40 heiraten würde? Letzte Woche haben wir den Takanori kennen gelernt, den wir alle nicht kannten. Wer sagt uns, dass er nicht sowieso vor hatte nach der Geburt seines Kindes zu gehen? Dass er es nur noch nicht über das Herz brachte, es uns zu sagen?“ der Bassist hatte gar nicht bemerkt, wie er während seiner Rede aufgestanden war und nun Uruha direkt gegenüber stand.
 

„Du hast Recht, wir sollten uns fragen, wieviel wir ihn wirklich kannten.“ Brachte der Gitarrist kleinlaut nun hervor. Die anderen beiden stimmten nun zu und sowohl Reita als auch Uruha setzten sich wieder. Kai sah auf seine Unterlagen und seufzte. „Nichtsdestotrotz müssen wir uns nun mit der Frage nach der Neubesetzung herumquälen. Ich will ehrlich gesagt, noch nicht an die Öffentlichkeit gehen, es reicht, wenn wir das ganze zeitgleich mit der Neubesetzung announcen.“ Er erhielt allgemeine Zustimmung. Sie wollten nicht jetzt sofort davon berichten, denn dann würden nur Gerüchte aufkommen, dass sie sich trennen würden und so konnten sie gleich die Neubesetzung mit ankündigen und den Gerüchten damit den Wind aus den Segeln nehmen.
 

Sie beschlossen, sich nach auflösenden Bands umzusehen. Ganz so offen wollten sie keinen Sänger abwerben und ausschreiben vorerst auch noch nicht. Nachdem diese Entscheidungen getroffen waren, beratschlagten sie kurz, wie sie nun direkt weitermachen sollten. Immerhin war ja eine neue Single für Herbst angekündigt gewesen, bis dahin waren es nur noch 7 Monate und eigentlich hätten sie jetzt ins Aufnahmestudio sollen, damit alles rechtzeitig fertig werden würde – nur ohne Sänger? Nein, noch wollten sie nicht, dass irgendetwas nach außen durchsickerte. Sie könnten den Single-Verkaufsstart auch noch 2-3 Monate vorher verschieben, dann gab’s halt Probleme bei den Aufnahmen oder sie konnten dann schon den neuen Sänger mitankündigen.
 

Kai entließ nach dem Meeting die anderen nachhause. Er hatte noch einiges an Arbeit hier in der PSC vor sich. Während die beiden Gitarristen sich sofort auf den Nachhauseweg machten, blieb der Bassist im Türrahmen stehen. Er drehte sich zu Kai nun um. Der Manager war ebenfalls bereits aus dem Bandraum in Richtung seines Büros verschwunden. „Ich helfe dir!“ sagte der Blondhaarige nun. Der Drummer sah von seinen Unterlagen auf. „Aber, das musst du nicht!“ erklärte er mit einem freundlichen Lächeln.
 

„Ich möchte aber.“ Langsam ging Reita wieder zurück zum Konferenztisch, wo Kai seine Unterlagen zusammensuchte. Der Bandleader sah den Bassisten genauer an. Er sah, dass dieser wohl eine schwere Zeit gehabt hatte seit der Entdeckung letzte Woche. „Ich möchte etwas tun. Ich… zuhause fällt mir die Decke auf den Kopf. Ich … ich frage mich ständig nach dem Warum und ob ich mich wirklich so täuschen konnte.“ Seufzte der Blondhaarige leise, bevor er sich auf einen der Sessel fallen ließ. Kai kam um den Tisch herum und hockte sich vor den Bassisten nun hin. „Das kann ich dir auch nicht sagen, warum er das verheimlicht hat und vor allem warum er überhaupt ein Doppelleben führte.“
 

Reita rutschte ein Stück im Sessel nach vorne und urmarmte den Drummer. „Ich frage mich so oft, ob wir ihn wirklich kannten.“ Kai schloss die Augen. Das Ganze war also nicht so spurlos an dem Bassisten vorübergegangen wie dieser es ihnen im Meeting eben noch weis machen wollte. Ein Seufzen verließ seinen Mund und er murmelte „Das frage ich mich auch.“ Er erwiderte Reitas Umarmung, gab dem Bassisten den Halt, den dieser letzte Woche wohl verloren hatte. Zumindest versuchte der Bandleader sein Bestes.
 

Langsam lösten sie die Umarmung und Reita wischte verstohlen eine Träne weg. „Also wo wollen wir zum suchen anfangen?“ Kai lächelte kurz etwas schief, der Bassist wollte ihm also wirklich helfen? Nun ja, vermutlich würde es ihn etwas auf andere Gedanken bringen. Er schnappte seine Unterlagen und sie machten sich auf den Weg zu Kais Büroplatz. Dort hatte er seinen Laptop stehen, diverse Bandunterlagen liegen und an der Pinnwannd oberhalb des Schreibtisches hingen zwischen offiziellen Promotionfotos auch verschiedene selbstgemachte Fotos während ihrer Proben, während sie auf Tour waren oder von PV-Drehs.
 

Wehmütig fiel Reitas Blick auf eines der jüngsten Fotos. Das hatten sie vor wenigen Wochen am Ende ihrer Tour gemacht. Alle 5 lachten mit verschwitzten Gesichtern und mit der Hand ein Victory-Zeichen zeigend, in die Kamera. Kai war dem Blick gefolgt. Er wollte gar nicht dran denken, dass hier irgendwann Fotos von ihnen mit einem anderen Sänger hängen würden. Die Reaktion der Fans war wohl das was ihm neben der Suche nach einem neuen Sänger die meisten Sorgen bereitete.
 

Sie setzen sich nun an den Schreibtisch und begannen ihre Suche im Internet. Jegliche noch so kleine Information auf einen Sänger, der eine Band suchte wurde analysiert. Gleichzeitig versuchten sie bereits „Hörproben“ zu ergattern. Es stellte sich als nicht sehr einfach heraus. Rukis Nachbesetzung würde wohl schwieriger werden als sie gedacht hatten. Immerhin waren sich Reita und Kai einig, dass der neue Sänger stimmlich an den Braunhaarigen herankommen sollte. Immerhin würden sie bei Konzerten nicht nur neue Lieder bringen können, auch alte bekannte und beliebte Lieder kamen bei ihren Lives immer wieder vor - vor allem im Encore.
 

Gegen 3 Uhr nachts, war dann der Bassist über einem Magazin, welches er gerade durchforstet hatte nach Informationen, eingeschlafen. Der Drummer lächelte und beschloss die Suche für heute sein zu lassen. Sie würden morgen weitersuchen. Vorsichtig weckte er Reita während er seinen Laptop herunterfuhr.
 

Mit einem Taxi fuhren sie schließlich beide nachhause. Zuerst stieg Reita bei seiner Wohnung aus, er wohnte näher an der PSC als Kai. Der Bassist verabschiedete sich mit einem unterdrücktem Gähnen und verschwand in seinem Wohnhaus. Dieses war dem des Ex-Sängers kaum ähnlich. Der Bassist bewohnte zwar ein Wohnhaus mit überwachter Tiefgarage, doch einen Conciergedienst gab es in seinem Komplex nicht. In seinen Augen war so etwas überflüssig. Er betrat den Lift und fuhr in den 10. Stock – sein Wohnhaus hatte auch nur 15 Stockwerke und war kein Skyscraper wie das von Ruki.
 

Müde stieg er in den Lift ein. Er schloss die Wohnungstüre leise auf, entledigte sich seiner Schuhe und ließ sich noch komplett angezogen auf sein Bett fallen. Fast sofort als sein Kopf den Kopfpolster berührte fiel er in einen unruhigen Schlaf.
 

Zeitsprung von ca. 3 Monaten…
 

Die Wochen die sie mit der Suche verbracht hatten waren nur so an ihnen vorübergeflogen. Wie oft hatte sich Reita dabei erwischt abends, wenn er gegen 22 Uhr abends das PSC Gebäude verlassen hatte, vor Rukis Appartmentkomplex zu stehen. Den Blick nach oben gerichtet – er wusste genau welche Fenster zur Wohnung ihres Ex-Sängers gehörten und wie oft hatte er verwundert festgestellt, dass in der Wohnung Licht brannte. Wie oft hatte er mit sich gerungen, hinein zu gehen, den Braunhaarigen aufzusuchen, endlich mit ihm zu reden.
 

Doch jedes Mal hatte ihn der Mut verlassen. Anfangs hatte er sich gewundert, dass Licht brannte – hatte Kai doch erzählt, dass Ruki ein zweites Appartment besaß in dem er mit seiner Frau lebte. Warum also war die Wohnung hier dann scheinbar täglich bewohnt? Hatte der ehemalige Sänger sie etwa weitervermietet? Auch gestern wieder war Reita fast eine Stunde vor dem Appartmenthaus gestanden, hatte wehmütig beobachtet wie gegen halb elf schließlich das Licht gelöscht wurde und die Wohnung im Dunkel lag.
 

Heute waren die ersten Proben mit dem neuen Sänger, er nannte sich Taro. Reita gefiel der Name des Neuen zwar nicht, aber was sie so festgestellt hatten während der ganzen Hearings, war er eindeutig einer der wenigen die ziemlich gut an Ruki herankamen. Auch wenn er ihn nie ersetzen konnte. Sie hatten viel mehr Zeit mit der Suche verloren als gedacht. Und diese war schwieriger gewesen als sie geahnt hatten. Möchtegern-Sänger gab es wie Sand am Meer, doch wenn es ums Singen ihrer Lieder ging, dann trennte sich die bekanntliche Spreu vom Weizen. Am Ende waren nur noch 2 übrig geblieben und sie hatten sich für Taro entschieden.
 

Der Bassist kam mit seinen fast schon obligatorischen 5 Minuten Verspätung in den Probenraum, wo bereits die beiden Gitarristen die Gitarren stimmten und Kai sich mit dem Neuen unterhielt. Der Drummer sah auf und lächelte den Blondhaarigen an. „Guten Morgen! Ich hab grade mit den anderen und mit Taro gesprochen, wir wollen für den Anfang ein paar alte Stücke proben, bevor wir uns wirklich an neue Songs wagen. Einfach mal schauen, ob die Chemie wirklich passt und ob wir alle miteinander klar kommen.“ Reita nickte, ging hinüber zu seinem Platz und packte dort seinen Bass aus.
 

Kurz darauf kam auch ihr Manager in den Probenraum. Er wollte sich selbst ein Bild davon machen, ob Taro in die Gruppe passte. Und so wurde nach kurzer Zeit mit Cockroach begonnen. Es folgten noch 5 weitere Songs, bevor Aoi mitten in Ruder kopfschüttelnd einen schrecklichen Miston mit seiner Gitarre zustande brachte und damit alle zum aufhören bewegte. Bevor Kai noch fragen konnte, was dem Gitarristen einfiel ihre Ohren so zu quälen, ergriff dieser selbst das Wort. „So wird das nichts Leute.“ Er hängte seine Gitarre in den Ständer und stand auf. „Das wird so nichts. Taro ist nicht Ruki und das wird mit jedem Song offensichtlicher.“ Kurz darauf verließ der Schwarzhaarige den Probenraum um nach draußen rauchen zu gehen. Kai seufzte, zeitgleich mit den anderen auf.
 

Taro hatte den Kopf gesenkt. Er wusste es selbst, dass er nicht an Ruki rankam. Der ehemalige Vocal von Gazette war eben jemand besonderes gewesen, dem niemand das Wasser reichen konnte. Kai wusste selbst, dass sie versuchten mit Taro Ruki zu ersetzen, doch dieser war einfach unersetzbar. Das mussten sie wohl alle einsehen. Er ließ die Drumsticks in den Halter zurückgleiten und stand hinter seinem Drumset auf. „Ich würde sagen, wir lassen das mal für heute. Wir sollten vielleicht bis morgen alle überlegen, welche unserer alten Lieder am ehesten für Taro möglich sind.“ Mit diesen Worten schnappte er sich seine Aktentasche von dem kleinen Couchtisch und verschwand zu seinem Büroplatz.
 

Taro sah betrübt aus. Das war ja mal gar nicht so gelaufen, wie sie alle gehofft hatten. Er schnappte sich seinen Rucksack und verließ mit einem leisen Abschiedsgruß den Probenraum. Der Manager sah nun die beiden verbliebenen Bandmitglieder an. Uruha packte gerade sein Zeug zusammen und meinte schließlich „Er wird Ruki nie ersetzen können, damit müssen wir uns wohl abfinden. Wir sollten uns mit der neuen Situation einfach arrangieren, auch wenn ich immer noch auf ein Wunder in Form eines Sinneswandel bei Ruki hoffe.“ Reita sah den Gitarristen nun an. „Ich befürchte da dürfen wir lange darauf hoffen. Aber wir müssen wohl wirklich das Beste aus der Situation machen.“ Seufzte er.
 

Auch er hatte zusammengepackt und zusammen mit dem Manager verließen die beiden Raum. Uruha machte sich auf den Weg Aoi zu suchen um diesem mitzuteilen, dass sie für heute fertig waren. Während Reita zu Kais Büro ging. Der Manager verabschiedete sich von den beiden. Auch ihm war bewusst, dass die Neubesetzung womöglich viele Fans kosten würde. Doch Taro war noch immer die beste Wahl gewesen. Sie würden sich schon irgendwie arrangieren können.
 

„Hey“ sagte Reita als er im Türrahmen zu Kais Büro stand. Kai betrachtete mit wehmütigen Blick eines ihrer Bandfotos auf seiner Pinnwand. „Glaubst du, wir kriegen das hin mit Taro?“ fragte der Drummer nun. Der Bassist trat nun ein und ließ sich auf den zweiten Drehsessel verkehrt herum sinken. „Nun, ich gestehe ehrlich, dass ich es nicht weiß. Ich … ich wünsche mir Ruki zurück. Egal, dass er ein Doppelleben geführt, egal dass er vielleicht nur mit mir gespielt hat. Ich vermisse ihn. Ich frage mich, warum er zu uns allen den Kontakt von heute auf morgen abgebrochen hat. Unter seiner Handy-Nummer erreiche ich nur ein Tonband, das mir sagt diese Nummer sei nicht mehr aktiv. Ich stehe täglich abends vor seinem Appartmenthaus und bin doch zu feige um hineinzugehen und ihn zur Rede zu stellen. Ich habe Angst davor, dass ich läute und mir seine Frau aufmacht und sie von mir und ihm weiß.“ Gestand der Bassist nun leise.
 

Kai sah mit traurigem Blick Reita an. „Wir waren alle gute Freunde, du und Uruha noch dazu seine besten Freunde. Auch Uruha sagte mir vor kurzem, er wünsche sich, dass er wenigstens irgendetwas von Ruki erfahre. Diese Unwissenheit macht auch ihm zu schaffen und ich gestehe auch mir. Immerhin hätten wir uns das doch alles ausreden können. Ich verstehe ihn einfach nicht, wie er so einfach alle Fäden seiner Vergangenheit mit einem Schnitt durchtrennen kann.“ Erleichterung machte sich in Reita breit, wenigstens erging es nicht nur ihm so. „Lass uns nachhause gehen.“ Schlug der Bassist vor. „Ich muss noch kurz was fertig machen. Kann aber länger auch dauern. Fahr ruhig heim.“ „Wie du meinst. Also, bis morgen dann!“ und schon war der Bassist verschwunden.
 

Kai seufzte. Er wusste, dass Ruki unersetzbar und dass ihnen allen diese Freundschaftskündigung von heute auf morgen am meisten zu schaffen machte. Wenn er wenigstens Kontakt gehalten hätte oder versucht hätte ihnen seine Gründe zu erklären, doch so einfach sang- und klanglos aus ihrem Leben zu verschwinden, schmerzte. Kai starrte auf ein Foto von Ruki. Es war vor etwas mehr als 3 Monaten aufgenommen worden, knapp vor seinem Ausstieg. Es zeigte den ehemaligen Sänger wie er auf dem Konferenztisch eingeschlafen war. Sie hatten bis spät nachts über dem neuen Song getüftelt und es war ungefähr 2 Uhr morgens gewesen, als der Kleinste plötzlich nichts mehr gesagt hatte. Kai musste grinsen als er daran dachte, wie sie mit Erstaunen festgestellt hatten, das dieser eingeschlafen war. Da hatte er nicht anders gekonnt als die kleine Kamera zu zücken und ein Foto davon zu machen. Es war das letzte von Ruki.
 

Der Drummer fasst einen Entschluss. Entweder Ruki würde ihm die Türe vor der Nase zu knallen oder er würde zumindest die Beweggründe erfahren. Er musste es einfach versuchen, es ging hier schließlich um ihrer aller Zukunft. Er schnappte seine Jacke und seine Schlüssel. „Jetzt oder nie“ dachte er sich und machte sich auf den Weg zu dem ehemaligen Sänger.
 

Nun, das war's mal. Ich hoffe ihr killt mich nicht gleich, weil Ruki aus der Band ausgestiegen ist. *keksezurberuhigungreiche* Im nächsten Kapitel kommen dann viele "aufklärende" Flashbacks ^.^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  InspiredOfMusic
2010-05-25T17:40:44+00:00 25.05.2010 19:40
Oh mann, ich hab diese FF vorhin gefunden... und ich musste schon bei diesem Kapitel weinen xD
Ich stelle mir Reitas Situation so schrecklich vor und ich will jetzt unbedingt wissen, wieso Ruki das alles gemacht hat...
:D
Von:  Snaked_Lows
2010-05-20T03:43:09+00:00 20.05.2010 05:43
ich bin weiterhin richtig begeistert!!
du machst es immer wieder total spannend *____________*


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