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Bound to you

ehemals: Relationship - Für immer zusammen
von

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Von Lügen und Wahrheiten

“Wir haben beschlossen, dass das alles unter uns bleibt.”

Diese Worte Sakuras hallten Ayame immer noch in den Ohren, als sie ihr Nachtlager aufschlugen.

Sie hatten beschlossen der jungen Frau vor der Rückreise noch eine Nacht zum Ausruhen zu gönnen.

Alles andere wäre Schwachsinn gewesen, wenn man sie nicht den ganzen Weg tragen wollte.

Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sie das nur Itachi erlauben würde und der konnte nicht bis nach Konoha mitkommen.

Es wäre zu riskant und außerdem fühlten sich die anderen in seiner Nähe nicht soweit wohl, als dass sie mit ihm zwei Tage unterwegs sein wollten.

Sie hatten sich zwar darauf geeinigt, dass er diese Nacht noch bei Ayame bleiben würde, aber für mehr reichte ihr Vertrauen zu ihm nicht.

Jetzt, da sie sich alle zur Ruhe gelegt hatten, bis auf Kakashi, der die erste Wache übernahm, konnte Ayame nur peinlich berührt lächeln, als sie an den Moment dachte, in dem Sakura zu ihnen gekommen war, um ihnen den Beschluss des Teams Kakashi mitzuteilen.

Sie war nämlich so erleichtert gewesen, dass sie ihrer besten Freundin um den Hals gefallen und in Tränen ausgebrochen war.

Die ganze Anspannung der letzten Tage war mit einem Schlag von ihr abgefallen, was bei ihr die Dämme hatte brechen lassen.

Sakura hatte nur gelächelt und die Umarmung erwidert.

Ayame schmiegte sich näher an Itachi, der dafür einen Arm um sie legte. Sie hatte einige Zeit gebraucht um ihn zu überreden über Nacht im Lager zu bleiben, da er eigentlich nie bei Leuten schlief, denen er nicht gänzlich vertraute. Wie sie erfahren hatte, suchte er sich selbst dann, wenn er mit seinem Partner Kisame unterwegs war, einen separaten Platz zur Übernachtung, wobei er kaum schlief, damit er kein allzu leichtes Opfer für feindliche Shinobi war.

Ayame schnaubte. Als ob er jemals leicht zu besiegen wäre.

Sie wusste, dass er auch heute wach bleiben würde und sie konnte es ihm nicht verübeln.

Er war kein Mensch, der anderen leichtfertig oder gar schnell vertraute und hier war er sozusagen im `Lager des Feindes´.

Er konnte nicht davon ausgehen, dass er wirklich unbehelligt bleiben würde; vor allem, da sein kleiner Bruder keine drei Meter von ihm entfernt lag.

“Itachi?”, fragte sie und erhielt ein leises “hn” zum Zeichen, dass er ihr zuhörte. Sie lächelte leicht bei diesem Laut und fragte weiter: “Bekommst du jetzt große Probleme mit ihm?”

Sie musste ihn nicht beim Namen nennen, damit Itachi wusste wen sie meinte.

“Ich weiß es nicht. Vielleicht”, antwortete er, “Es kommt darauf an was für ein Ziel er verfolgt und inwieweit er mich dafür braucht.”

Sie drückte sich noch etwas näher an ihn. Sie hatte Angst vor dem was Madara tun könnte, andererseits hätte er doch schon längst etwas unternommen wenn er das gewollt hätte, oder?

Sie seufzte leise. Das Problem mit dem Clangründer der Uchihas war, dass er völlig unberechenbar in seinen Handlungen war.

Sie sprachen diesen Abend nicht mehr, sondern lagen einfach nur nebeneinander, bis Ayame schließlich eingeschlafen war.

Obwohl sie es fast schon erwartet hatte, geschah die ganze Nacht über nichts. Ohne irgendwelche Unterbrechungen oder Probleme verstrichen die Stunden, wofür sie alle durchaus dankbar waren.

Dazu bestärkte es sie in ihrer Entscheidung, die sie am Vortag getroffen hatten, da Itachi nichts versucht hatte um die Situation eher zu seinem Gunsten zu ändern. Auch Sasuke hatte sich beherrschen können und dessen Nähe klaglos ertragen.
 

Dass sie alleine auf ihrem Schlafplatz lag realisierte sie schon, als sie die fehlende Körperwärme neben ihr fühlte.

Sie schlug die Augen auf und sah sich um; alle außer ihr, Itachi und Naruto schliefen, wobei der eher in der Weltgeschichte herumträumte als zu wachen.

Als sie sich erhob und streckte, landete Itachi neben ihr, der zuvor noch auf einem besonders breiten Ast des neben ihr stehenden Baumes gesessen hatte. Er nahm wortlos den Mantel an sich, er hatte ihn den gestrigen Abend über sie beide gelegt, damit sie nicht froren in der Nacht.

Sie schaute ihm stumm zu wie er ihn anzog und schloss, bis er wieder ganz wie ein Akatsuki aussah.

Schließlich sah er sie an, in seinem Blick einen abweisenden Ausdruck.

“Du gehst schon?”, fragte sie leise, die Enttäuschung darüber geschickt verbergend.

Er nickte. “Ich bin spät.”

Genauso gut hätte er sagen können, dass er nur noch gewartet hatte bis sie wach war, aber wenigstens war er nicht einfach so gegangen mit vielleicht nur einer Nachricht, die ihr sagte, dass er weg musste.

“Du kommst wieder?”

Sie sprach mit gesenkter Stimme, damit die anderen nicht aufwachten.

“Sobald ich es schaffe”, antwortete er, doch er klang abwesend.

Wahrscheinlich war er mit seinen Gedanken schon längst bei Akatsuki und wie er reagieren sollte, falls Madara irgendetwas tat, was ihnen schaden konnte.

Aber ganz sicher war sie nicht.

Forschend sah sie ihm ins Gesicht, was er jedoch unterband, indem er ihr einen hauchzarten Kuss auf die Stirn gab, einen leisen Abschiedsgruß murmelte und mit einem Satz zwischen den Bäumen verschwand.

“Was war das denn? Der hätte sich ruhig mal vernünftig von dir verabschieden können”, meckerte Naruto los.

Verwundert drehte sie sich zu ihm um und errötete.

Sie hatte gar nicht realisiert, dass mittlerweile alle wach waren und das gerade mit angesehen hatten.

“Er hatte zu viel um die Ohren wegen Akatsuki, außerdem zeigt er vor anderen nicht gerne Schwäche”, verteidigte Ayame Itachi.

Natürlich gab es noch mehr Gründe, aber die wollte sie hier nicht so offen ausbreiten.

“Schwäche? Was ist denn daran schwach?”, für Naruto war das absolut unverständlich.

Ayame zog die Augenbrauen zusammen, konnte oder wollte er nicht versuchen Itachi wenigstens ein bisschen zu verstehen?

“Er ist ein Topninja und wurde als Clanerbe der Uchiha erzogen. Er hat schon als Kleinkind eingebläut bekommen, dass jegliches Gefühl Schwäche bedeutet. Denkst du so eine strenge Erziehung wird man so schnell wieder los? Vor allem er doch nicht. Wenn man bei Akatsuki zeigt was man fühlt, hat man doch ein Riesenproblem” fuhr sie ihn an und warf einen Seitenblick zu Sasuke, der bestätigend nickte.

Auch wenn auf ihm nicht ganz so viel Druck gelegen hatte, so wusste er doch, wie die Kindheit als Sohn von Fugaku Uchiha ausgesehen hatte.

Naruto war nach ihrem kleinen Wutanfall still geworden. Offenbar hatte sie ihn zum Nachdenken angeregt.

Ein kurzer Blick seinerseits zu seinem besten Freund zeigte, dass auch er die Parallele zu ihm hergestellt hatte.

Ebenso die anderen, bis auf Kakashi, schienen ihn nun mit neuen Augen zu sehen. So direkt hatten sie nie nach den Gründen für Sasukes Attitüde geforscht.

Nur der Kopierninja hatte davon gewusst, welche Erwartungen in die Uchiha-Brüder gesetzt worden waren und kannte ihre, ihnen anerzogene, Lebenseinstellung. Ayame hatte davon zwar kaum etwas gehört, aber sie kannte Itachi und hatte auch an Sasuke ähnliche Züge entdeckt.

Immer noch wütend wandte sie sich ab und setzte sich auf den Boden. Sie war halb verhungert, da Madara es mit ihrer Verpflegung nicht zu genau genommen hatte. Ihre Freundin gesellte sich kurz danach zu ihr und gemeinsam verzerrten sie deren Vorräte für den Tag.

“Es wird alles immer komplizierter”, seufzte Ayame und stützte ihr Gesicht auf die Hände, “die Situation ist total verfahren.”

Sakura legte eine Hand auf ihre Schulter.

“Das wird sich alles wieder einrenken. Wir müssen nur Tsunade-sama etwas Glaubwürdiges erzählen was passiert ist und du musst mehr aufpassen in Zukunft wegen Akatsuki.”

Man hörte ihr an, dass sie selbst nicht so recht daran glaubte, aber sie wollte die anderen aufmuntern und ihr so wenigstens einen Teil ihrer dunklen Gedanken nehmen.

Was den Teil im Dorf anging, konnte Itachi ihr nämlich nicht helfen und er war auch nicht immer in der Nähe um sie vor seiner eigenen Organisation zu schützen. Außerdem blieb erstmal abzuwarten, welche Folgen die Rettungsaktion wirlich für ihn haben würde.

Mit einem abwesenden Gesichtsausdruck nickte Ayame.

“Wir werden es ja sehen”, murmelte sie und stand auf.

Kakashi trat zu ihnen, alle Sachen schon gepackt und bereit zum Aufbruch.

“Lasst uns los, je länger wir wegbleiben, desto weniger werden sie uns unsere Ausrede abnehmen”, sagte er und wartete bis alle fertig waren und sie sich auf den Rückweg machen konnten.

“Was soll ich jetzt eigentlich sagen? Also weil ich so lange weg war”, fragte Ayame ihren Teamführer.

Sie selbst hatte absolut keine Ahnung, oder zumindest gefiel ihr die Möglichkeit nicht, die ihr einfiel und es war immer glaubhafter wenn man sich absprach. Dieser aber erwiderte ihren Blick nachdenklich und seufzte.

“Ich denke es wäre am einfachsten wenn du erzählst, dass dein Zielobjekt besser geschützt war, als du erwartet hast und du dich die Woche lang verstecken musstest, nachdem du deinen Auftrag erfüllt hattest, weil man dich gesucht hat. Dann bekommst du für diese Mission zwar eine schlechtere Bewertung, aber es ist besser als die Alternative.”

Sie ließ resigniert die Schultern sinken, nickte aber.

Das war bis auf wenige Abweichungen genau die gleiche Ausflucht, die sie in Erwägung gezogen hatte.

Das mit den schlechteren Referenzen konnte sie verkraften, aber es war ärgerlich, vor allem, da sie mit den Bewachern bestimmt fertig geworden wäre.

Als Kunoichi war sie normalen Samurai haushoch überlegen.

“Wir machen keine Pausen”, informierte Kakashi sie nun alle und gab das Zeichen zum Aufbruch, woraufhin alle auf die Bäume sprangen, um von dort aus weiter zu reisen. Ihr Tempo war fast schon halsbrecherisch, sodass sie dadurch, dass sie auch ohne Unterbrechung unterwegs waren, die Strecke in Rekordzeit zurücklegten.

In Konoha angekommen hielten sie sich über den Dächern, um nicht unnötig aufzufallen und unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen.

Ohne irgendwelche Probleme gelangten sie bis in das Büro der Hokage, die wohl einen ihrer guten Tage erwischt hatte und still einen Aktenstapel durcharbeitete. Nirgends war auch nur eine einzige Sake-Flasche zu sehen, wobei Ayame sich nicht sicher war, ob das nun eher gut oder schlecht war.

Denn in vollkommen nüchternen Zustand würde Tsunade eine klarere Sicht haben und ihre Lüge vielleicht schneller entdecken. Oder aber genau diese Klarsicht würde ihnen helfen.

Man würde es sehen.

Bei ihrer aller Eintreten sah die Godaime auf und legte die Akte, die sie gerade gelesen hatte beiseite.

“Ihr habt sie gefunden”, stellte sie fest, woraufhin Kakashi nickte.

“Nicht sehr weit entfernt von hier, sie war gerade auf dem Rückweg”, erwiderte er ruhig und ließ sich durch nichts anmerken, dass er nicht die ganze Wahrheit sprach. Denn eigentlich hatten sie Ayame ja tatsächlich unter den beschriebenen Umständen getroffen. Nur eben nicht allein.

Tsunade richtete ihren Blick nun auf die Uchiha.

“Was ist vorgefallen?”, verlangte sie nun von ihr zu wissen.

“Der Auftrag ist abgeschlossen, dabei gab es keine Probleme, nur als ich gerade wieder das Haus verlassen hatte, wurde ich entdeckt und kurz darauf auch der Mann.”

Ihre Vorgesetzte wusste zweifellos, dass sie mit dem Wort `Mann´ die Leiche desjenigen meinte, den sie töten sollte.

“Sie verfolgten mich und es waren so viele, dass ich alleine niemals gegen sie angekommen wäre. Deshalb war ich gezwungen mich zu verstecken, bis sie ihre Suche nach fast einer Woche aufgegeben hatten. Erst dann konnte ich mich auf den Weg zurück nach Konoha machen. Irgendwann habe ich die Chakren von Kakashi, Sakura und den anderen gespürt und bin zu ihnen gegangen. Dann sind wir zusammen hierher gekommen.”

Die Geschichte war ziemlich unvollständig, aber sie hatte keinen Nerv sich was längeres auszudenken. So bekam Tsunade nur die Randdaten und die müssten eigentlich genügen.

Sachliche und vor allem knappe Berichte waren sowieso teilweise viel lieber gesehen als lang ausgeschmückte.

Denn fast jeder, der log, erzählte irgendein detailreiches und haarsträubendes Erlebnis, aber mit Sicherheit nichts, was das eigene Ansehen gesenkt hätte, wie sie selbst es eben getan hatte.

Wenn auch mit gehörigem Widerwillen.

Davon musste Tsunade auch etwas gespürt haben, aber offenbar schob sie es darauf, dass Ayame sich darüber ärgerte, dass sie insoweit versagt hatte, dass man sogar ein Team mit Chunin und Jonin hinter ihr herschicken musste.

Eine Weile schwieg Tsunade, dann seufzte sie.

“Ich muss das in deiner Akte vermerken, das weißt du”, sagte sie, erntete jedoch nur ein betretenes Nicken seitens Ayame.

Wem gefiel so was auch schon? Aber sie war froh, dass die Hokage nicht weiter nachfragte und ihr die Geschichte abkaufte.

Sie hatte mehr Schwierigkeiten erwartet, doch sie sagte nichts weiter dazu. Sie wäre ja auch verrückt gewesen, wenn sie sich darüber beschwert hätte.

Mit einer abweisenden Handbewegung scheuchte Tsunade sie alle aus ihrem Büro, auf ihrem Schreibtisch nach einer weiteren Akte kramend. Ayame lächelte leicht. Was hatte man auch so eine Unordnung? Wenn man alles aufräumen würde, wäre man besser dran und müsste nicht immer so lange suchen.

“Danke”, sagte sie, sobald sie draußen waren, warf jedem einen kurzen Blick zu und streckte sich leicht.

Sie blinzelte kurz in die Sonne und wandte sich an Sasuke, der neben ihr stand und wie immer still war.

“Gehen wir nach hause? Ich brauch dringend eine Dusche”, fragte sie ihn und erntete daraufhin nur ein leises “Hn”, welches sie schmunzeln ließ.

Wenn Itachi und Sasuke nur wüssten wie überaus ähnlich sie sich waren…

Sie verabschiedete sich von den anderen, schnappte sich Sasukes Arm, der darüber nicht sehr begeistert zu sein schien, und zog in Richtung des Uchiha-Viertels.

“Sag mal, Sasuke… Hasst du mich jetzt?”, fragte sie nach einer Weile, den Blick nachdenklich in den Himmel gerichtet.

Die ausbleibenden Schritte sagten ihr, dass er stehen geblieben war, weshalb auch sie anhielt und sich zu ihm umdrehte.

“Wie kommst du denn darauf?”, fragte er nachdem er wieder seine übliche nichtssagende Miene aufgesetzt hatte.

“Nun ja, du hasst Itachi bis auf den Tod und ich bin immerhin diejenige, die mit ihm sozusagen ein Bett teilt”, antwortete sie.

Nun entgleisten Sasuke doch die Gesichtszüge.

“Ein Bett teilt?”, echote er ungläubig, woraufhin Ayame ihm verärgert eine Kopfnuss verpasste.

“Natürlich verdammt, denkst du in all der Zeit in der das ganze jetzt schon läuft wäre es noch nicht dazu gekommen? Man mag es deinem Bruder vielleicht nicht immer anmerken, aber auch er ist ein Mann, genauso wie ich eine Frau bin … mehr oder weniger. Meinetwegen auch Mädchen, sag was du willst, aber auf jeden Fall sind wir beide nicht vom anderen Ufer. Er hat in meinem Zimmer geschlafen, verdammt noch mal!”

Sasuke war bei ihren Worten etwas blasser geworden, schwieg aber. Dass er sich darüber noch keinen einzigen Gedanken gemacht hatte, war klar zu erkennen und ließ Ayame seufzen.

“Beantwortest du mir jetzt meine Frage?”, fragte sie, als sie gerade am Uchiha-Anwesen ankamen.

“Nein, ich hasse dich nicht”, sagte er nach einem kurzen Moment des Schweigens, “Ich bin mir gerade noch nichtmal sicher, was ich von Itachi halten soll.”

Mitfühlend sah sie ihn an, hielt aber den Mund. Das letzte was er jetzt wohl wollte war Mitleid.

“Ich gehe duschen”, meinte sie seufzend, schmiss ihre Tasche in die Flurecke und ging in das riesige Badezimmer, welches sich direkt gegenüber ihres Zimmers befand. Sie legte sich Handtücher bereit, holte sich frische Kleidung und stellte sich unter den warmen Wasserstrahl.

Das war genau das, was sie jetzt nach dieser elendigen Gefangenschaft brauchte. Einfach mal alle Sorgen abspülen, zusammen mit dem Dreck des Verließes, in dem sie die vergangene Woche eingesperrt gewesen war.

Und für kurze Zeit konnte sie sich tatsächlich einfach mal nur entspannen und die Gedanken an all ihre Probleme beiseite drängen.

Doch auch die Schönen Dinge des Lebens gingen vorbei, weshalb Ayame nach viel zu kurzer Zeit aus der Dusche stieg, sich abtrocknete, ankleidete und zurück in ihr Zimmer ging, wo sie sich auch gleich auf ihr Bett fallen ließ.

Doch sofort sprang sie wieder auf.

Itachi hatte ihr während der Mission eine Schriftrolle gegeben, ein Jutsu, welches sie erlernen sollte. Hoffentlich hatte Madara sie ihr nicht abgenommen und steckte noch sicher verwahrt in ihrer Tasche.

Schnell lief sie aus dem Zimmer zurück zur Eingangstür, wo sie ihre Tasche vorhin fallen gelassen hatte, schnappte sich eben diese und verzog sich zurück in ihr eigenes Reich.

”Bitte bitte bitte…”, murmelte sie, während sie hektisch alle Fächer durchsuchte und die Tasche schließlich einfach auf dem Boden auskippte.

Ihr Herz machte einen erleichterten Hüpfer, als sie die gesuchte Schriftrolle zwischen einem zusätzlichen Satz Kunais und Shuriken und einem kleinen Verbandspäckchen entdeckte.

Sie wüsste nicht was sie getan hätte, wäre Madara auf die Idee gekommen ihre Sachen zu durchsuchen oder gar mitzunehmen. Oder wenn Itachi ihre Tasche nicht mitgenommen hätte.

Aber er hatte sich zweifellos noch erinnert, dass sie die Schriftrolle darin verstaut hatte und außerdem wusste er auch, dass dort einige ihrer wichtigen Habseligkeiten waren, die sie immer mit auf Missionen nahm.

So zum Beispiel ein mehr oder weniger altes Foto von ihr und ihren Zieheltern Megumi und Takedo, welches sie nun verträumt betrachtete und anschließend auf ihren Nachttisch stellte.

Sie räumte ihre Tasche wieder ein, bis auf die Rolle, mit der sie sich aufs Bett setzte und begann sie zu lesen.

Bei jedem Wort weiteten ihre Augen sich etwas mehr. Er wollte ihr wirklich das Jutsu des Vertrauten Geistes beibringen? Ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Es würde nicht einfach werden, das wusste sie, doch sie hatte schon so viele Ninja bei der Ausführung dieser Technik beobachtet und brannte darauf auch so was zu erlernen.

Zudem war sie auch mehr als neugierig, was für ein Tier Itachis Vertrauter Geist war und was sie für einen erhalten würde.

Aber zuerst musste sie sich durch die Theorie quälen, denn er erwartete von ihr, dass sie in seiner Abwesenheit das Jutsu wenigstens schon mal vorbereitete und die Grundzüge der Ausführung verstand.

Itachi war ein strenger Lehrer und setzte hohe Anforderungen an sie, in diesem Fall seine Schülerin.

“Sensei”, murmelte sie und lächelte. Sie hatte absolut nichts gegen diese Konstellation einzuwenden, solange der Rest so blieb wie er war.

Kopfschüttelnd legte sie die Schriftrolle zu Seite. Heute würde sie sowieso nichts mehr auf die Reihe bekommen, bevor sie sich an ein so schwieriges Jutsu traute, musste sie sich erstmal ausruhen.

Denn obwohl sie wirklich gut voran gekommen waren auf ihrer Rückreise nach Konoha, hatte sie mehrere Stunden in Anspruch genommen und nach ihrer Dusche und der Suche nach der Schriftrolle mit deren anschließenden Studium war es mittlerweile früher Abend geworden.

Noch einmal stand sie auf, um sich in der Küche etwas zu essen zu holen, bevor sie sich dann auch fertig zum Schlafen machte und sich hinlegte.

Aber einschlafen tat sie trotz ihrer Müdigkeit nicht; zu viele Gedanken machte sie sich um Itachi und sein Wohlergehen.

Was Madara wohl noch gesagt hatte? War er bestraft worden? Wusste überhaupt jemand anderes aus der Akastuki, was er getan hatte?

Sie betete, dass es ihm gut ging.

Mehr konnte sie nicht machen.

Nicht zum ersten Mal verfluchte sie sich dafür, sich nicht einfach einen Mann hier aus dem Dorf gesucht zu haben, war sich aber im gleichen Moment darüber im Klaren, dass sie damit nicht glücklich geworden wäre.

So seltsam das auch klang, aber sie brauchte jemanden wie Itachi. Sie genoss seine ruhige Art, auch wenn er manchmal doch ein wenig zu undurchsichtig für sie war; sie liebte seine Scharfsinnigkeit, auch wenn er sie damit manchmal in den Wahnsinn trieb, da man absolut nichts vor ihm geheim halten konnte und manchmal wenn sie mit anderen zusammen unterwegs war, vermisste sie seine schweigsame Art. Vor allem wenn Naruto wieder ohne Punkt und Komma redete und seine Späße riss, auch wenn das zuweilen doch recht unterhaltsam war.

Sie brauchte von Zeit zu Zeit ein wenig Ruhe um sich herum, weshalb sie auch gerne bei Sasuke war, doch das war noch lange nicht dasselbe, als wenn sie bei Itachi war. Sie wusste selbst nicht genau, was sie eigentlich an diesem Mann so faszinieren fand, vielleicht war es einfach alles an ihm.

Sein Charakter, sein Aussehen natürlich und überhaupt sein ganzes Wesen.

Sie kam auch mal nicht mit ihm klar, dass wollte sie gar nicht abstreiten, aber war das nicht bei jedem Paar so?

Man stritt sich, was bei ihnen bisher ziemlich selten vorgekommen war, man fand einige Seiten an dem Partner nervig oder ärgerte sich darüber. Das war normal.

Sie zum Beispiel ärgerte sich manchmal darüber, dass Itachi teilweise so abweisend gegenüber Nähe war oder auch einfach nur nicht so sehr zeigte, dass er sie liebte. Das übliche Frauenproblem also.

Sie lächelte still in sich hinein.

Wie oft klagten die Frauen darüber, dass ihr Freund, Ehemann oder was auch immer nicht oft genug `Ich liebe dich´ sagte.

Und sie selbst fing auch schon so an.

Aber sie versuchte verständnisvoll ihm gegenüber zu sein, denn er hatte es beileibe nicht einfach gehabt und wie sie Naruto und den anderen am Morgen schon gesagt hatte: Itachi war es nicht gewohnt Gefühle zu zeigen.

Er war vollkommen anders erzogen worden und derzeit bei Akatsuki konnte er sich so was auch nicht erlauben.

Er war ihr gegenüber schon gewaltig aus sich heraus gekommen und dafür war sie dankbar. Fürs erste verlangte sie nicht mehr von ihm.

Er war auch nur ein Mensch, auch wenn viele das vielleicht anders sahen und mit Gewohnheiten brach man nur schwer. Vor allem wenn man immer wieder ihre Richtigkeit bewiesen bekam.

Er musste erst wieder lernen seine Gefühlen zu zeigen und solange übte sie sich eben in Geduld.

Sie maßte sich nicht an verstehen zu wollen, wie schwierig das für ihn sein musste, sondern wartete nur ab und versuchte ihm dabei behilflich zu sein, was bisher auch eigentlich ganz gut funktioniert hatte.

Aber nun genug mit der Gefühlsduselei. Itachi war weder ein Mann der großen Worte, noch der großen Gefühle und das musste sie schlicht und einfach akzeptieren.

Mit einem leisen Seufzer schloss sie die Augen und driftete nun doch in ihren wohlverdienten Schlaf.

Morgen würde sie sich daran machen das Jutsu auf der Schriftrolle zu verstehen und beginnen es zu erlernen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  fahnm
2011-03-17T21:04:46+00:00 17.03.2011 22:04
Super Kapi^^
Von:  XxYuliveexX
2011-03-17T20:02:53+00:00 17.03.2011 21:02
Uhhh ich frag mich welchen Tiergeist sie wohl bekommt! ^^
Und cih glaub ich les die FF jetz nochmal von vorne *-*
*aufs neue Kappi wart*

10 tolle Seiten in so kurzer Zeit. Bist du Gott? :3
Von:  kayla_casterville
2011-03-17T19:13:05+00:00 17.03.2011 20:13
Uiii
tolles Kapi,
neues Jutsu!
*gespannt sei*

lg
kayla



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