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Faust

die modernisierte Fassung
von

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Prolog im Himmel oder: wie eine einzige Wette, das Leben vieler Menschen, schlagartig verändern kann

"Da du, oh Herr, dich wieder einmal nahst

und fragst wie alles sich befinde..."
 


 

Wahrlich, einen herrlichen Planeten hatte er da erschaffen. Wieder mal stand Gott zusammen mit seinen Engeln am Wolkenrand und blickte auf die Erde herab. Es machte ihm immer wieder Freude, das bunte Treiben zu beobachten. Wirklich, er musste sich schon loben. Er wusste zwar, dass Stolz eine Sünde war, die hatte er ja schließlich selbt bestimmt,aber wie sagten die Menschen doch so schön: Ehre wem Ehre gebührt. Plötzlich durch drang ein donnern die friedliche Szene. Aus einer kleinen Rauchwolke, erschien eine hochgewachsene schlanke Gestalt. "Was machst du denn hier, Mephisto?" Gott war sehr erstaund, als er den Dämon sah. Dieser machte eine tiefe Verbeugung und ging mit weiten Schritten zum Wolkenrand hin. Dann schaute auch er hinunter. "Oh ja, wirklich schön ist es dort unten", sagte er mit sarkastichen Unterton, "richtig zum verlieben."

"Du bist wohl mit gar nichts zufrieden, oder?"

"Ach du kennst mich doch. Aber eigentlich habe ich ja überhaubt nichts gegen diese Welt, es sind nur die Menschen, sie langweilen mich. Sie machen die grösten Erfindungen und Entdeckungen und begreifen doch nicht, dass sie nichts weiter als Tiere sind, die zufällig denken können."

"Na das klingt ja toll, aber mal was anderes, sagt dir der Name Faust etwas?"

"Meinst du diesen Doktor aus Leibzig?"

"Ja genau den, ich setzte größe Stücke auf den Mann."

"Ich hab von ihm gehört, anscheinend ist er nicht zufrieden mit dem was du ihm vorsetzt. Er strebt nach höherem."

"Ach das ist nur eine Phase von ihm, so etwas haben die Menschen oft. Ich mache mir da keine Sorgen."

"Ach ja, dann hast du doch bestimmt nichts dagen, wenn wir eine kleine Wette abschließen, oder?"

"Hm, Glücksspiel ist zwar eine Sünde, aber was soll´s. Also, um was wetten wir?"

"Wenn ich es schaffe, diesen Faust zu verführen und ihm von deinem Weg abbringen kann, dann gehört mir seine Seele. Wenn nicht werde ich meine Niederlage ein gestehen."

"In Ordnung."

"Also, tob die Wette gilt." Mephisto schwang sich vom Rand der Wolke und raste zur Erde. Er hatte jetzt erst mal eine Verabredung.

Heinrich Faust hat den Blues

"...Nun steh ich hier, ich armer Tor

und bin so schlau, als wie zuvor"
 


 

Es war schon recht spät, das fahle Mondlicht schien durch die Fenster der einzelnen Häuser. Heinrich Faust saß alleine in seinem Arbeitszimmer und dachte nach. Seit etwa zehn Jahren war er nun an der leibziger Universität als Lehrer tätig, seine vielen Studien hatten ihm eine Menge von Doktortiteln eingebracht. Und doch, Faust war mit seinem Leben überhaubt nicht zufrieden. All die Jahre die er mit nervigen Studenten und oftmals ebenso nervigen Kollegen verbringen musste, er hatte es so satt. Außerdem verdiente er nicht sehr viel und gute Wohnungen waren teuer. So bewohnte er nun einen Teil der Universität. Als er so über sein bisheriges Leben nach dachte, fiel sein Blick auf einmal auf eine kleine Flasche, die auf einem der Regale stand. In ihr befand sich eine braune Flüssigkeit. Faust wusste um was es sich dabei handelte. Es war ein sehr starkes Gift, er hatte es in einer seiner Unterichtsstunden hergestellt. Plötzlich schien es ihm, als würde er von der Flasche angezogen. Er ging zum Regal und nahm sie in seine Hand. Dann betrachtete er die Flüssigkeit darin. Warum nicht?, dachte er, es wäre so einfach. Warum nicht einfach Schluss machen? Er musste doch nur die Flasche an seine Lippen setzten. Was hatte das Leben denn schon gebracht? Doch Nichts als die Erkenntnis, dass er trotz seiner ganzen Studien und trotz seines großen Wissens, das er angeheuft hatte, niemal alles verstehen würde. Ja er würde viel glücklicher sein, wenn er diesen Schritt jetzt tat.

...
 

Er erwachte beim ersten Glockenschlag. War er etwa eingeschlafen? Noch immer hatte er die Flasche mit dem Gift in der Hand. Plötzlich schämte er sich etwas. Mit trägen Schritten ging er zum Fenster und schaute hinaus. Eine lauwarme Brise umwehte ihn und ein süßer Blumenduft drang in seine Nase. Auch hörte er auf den Straßen Leute singen. Jemand klopfte an seine Tür, hatsig stellte Faust die Flasche weg und öffnete. Vor der Tür stand Wagner, ein Kollege von ihm. Wie immer lächelte er freundlich und begrüßte ihn. "Schönen Tag wünsch ich, Faust, ist das nicht ein herrlicher Tag."

"Du findest auch jeden Tag herrlich, alter Freund. Aber jetzt sag schon, was machst du hier?"

"Na weist du icht was für ein Tag heute ist? Es ist Ostern, ich wollte dich zu einem Spazieregang einladen."

"Ist es dafür nicht etwas zu früh?"

"Früh?! Es ist elf Uhr. Du hast wirklich einen langen Schlaf. Also, kommst du nun?"

"Ähm, ja in Ordnung. Ich will mich nur etwas frisch machen, dann komm ich"
 

Als er mit Wagner so spaziern ging, löste sich Faust´s anfängliche Schwermut allmählig in Luft auf und eine innere Ruhe über kam ihm. Er schloss die Augen und sog den warmen und süßen Duft des Frühlings ein. Auch begegneten den beiden allerhand Leute, die ihnen ein frohes Osterfest wünschten. Im Schaten eines Baumes, sahen die zwei eine Gruppe von Männern, die ihnen freundlich zu winkten und sie zu einen Trank einluden. Wagner war Anfangs nicht begeistert davon, denn trotz seiner lebensfrohen Einstellung war er oft sehr schüchtern im Umgang mit fremden Menschen. Außerdem befürchtete er, sich in Gegenwat der jungen Männer zu blamiern. Faust wollte davon nichts wissen, er wollte die Gastfreundschaft der Männer nicht zurückweisen und so setzten sich die beiden.
 

Nachdem sie sich von den Männern verabschiedet hatten, war es schon spät und Faust und Wagner beschlossen, wieder nach hause zu gehen. Sie waren gerade so ein Stück gegangen, da machte faust eine Entdeckung. "Schau da hinten, Wagner! Siehst du den schwarzen Hund dort?" Er zeigte auf ein Kornfeld, in dem sich etwas bewegte. "Äh ja, das scheint ein Pudel zu sein."

"Ich will sehen ob ich ihn rufen kann." Er nahm zwei Finger an den Mund und pfiff laut. Mit freudigem Schwanzwedeln kam der Hund auf die beiden Männer zu umkreiste sie."

"Sieh nur, es scheint als hätter er uns erwartet."

"Ach was, das bildest du dir nur ein. Der Hund ist nur neugierig und wundert sich, warum du ihn gerufen hast und nicht sein Herr."

"Nein ich sage dir, irgentetwas ist merkwürdig an diesem Hund. Ah und was ist das? War da nicht gerade eine kleine Flamme, wo seine Pfoten den Boden berührten?"

"Also ich glaube das bildest du dir ein, ich sehe da einfach nur einen kleinen Pudel."

"Ja vielleicht hast du Recht. Weist du was, ich glaube ich nehme ihn zu mir mit, ich könnt etwas Geselschaft gebrauchen."

"Tu was du nicht lassen kannst." Wagner schüttelte nur den Kopf, sagte aber nichts. Er wusste von Faust momentaler seelicher Verfassung und war froh dass sein Freund eine Ablenkung gefunden hatte. Faust nahm den kleinen Hund auf den Arm und die beiden Männer gingen weiter. Zu hause angekommen, verabschiedete er sich von Wagner und ging mit dem Hund in die Wohnung um sich aus zuruhen.

Der Pakt oder: ein nicht ganz moraliches Angebot

"Will ich zum Augenblicke sagen,

verweile doch, du bist so schön.

So kannst du mich in Fesseln schlagen,

so ist´s sogleich um mich geschen."
 

Zu hause angekommen setzte sich Faust an seinen Schreibtisch. Dem Hund legte er eine Decke neben dem kleinen Ofen hin, damit dieser es warm hatte. Vom Spaziergang mit neuer Lebensfreude beflügelt, wollte sich Faust nun mit einem neuen Projekt befassen: Die Übersetzung der Bibel. Nun gut, es gab zwar schon einige Übersetzungen dieses Buches, aber wen würde eine Weitere den schon stören. Er nahm die heilige Schrift aus dem Bücherregal und fing an. "Hm, hier steht, dass am Anfang das Wort war. Aber das kann so nicht richtig sein, besser ich schreibe "Am Anfang war der Sinn." Halt nein, das kann so auch nicht stimmen, besser "Am Anfang war die Kraft." Hm, dass scheint mir aber auch nicht richtig zu sein, ah, jetzt hab ich es. Ich schreibe "Am Anfang war die Tat."

Als er es entlich geschaft hatte, wenigstens den ersten Satz aus dem Buch zu übersätzen, hörte er auf einmal ein knurren. "Sei still Hund, hör auf die Kirchenglocken anzuknurren." Aber der Hund dachte gar nicht daran, im Gegenteil, er wurde immer wilder. Plötzlich schien es Faust, als würde der Hund immer größer und tatsächlich, der Hund wuchs und wuchs. Zu erst stand der Mann wie angewurzelt da, doch dann erinnerte er sich, dass er ja ein Bisschen was von Magie verstannd. Auch fiel ihn das Pentagram ein, das auf seiner Türschwelle gezeichnet wurde. Schnell nahm er ein er ein altes Zauberbuch zur Hand und schlug es auf.

Dann rief er laut: "Salamander soll glühen,

Undene sich winden,

Sylphe verschwinden,

Kobold sich mühen.
 

Wer sie nicht kennte,

die Elemente,

ihre Kraft

und Eigenschaft,

wäre kein Meister

über die Geister
 

Verschwinde in Flammen,

Salamander!

Rauschend fließe zusammen,

Undene!

Leucht in Meteoren-Schöne,

Sylphe!

Bring häusliche Hilfe,

Incubus! Incubus!

Tritt hervor und mache dem Schluß."
 

Doch es half nichts, noch immer wuchs der Hund. Jetzt hatte er schon die größe eines Nilpferdes erreicht. Aufgeregt versuchte Faust allemöglichen Zauberformeln, ohne Erfolg. Plötzlich löste sich die monströse Gestalt in eine großen schwarzen Rauchwolke auf. Als Faust wieder etwas sehen konnte, stand vor ihm ein hochgewachsener junger Mann. Er hatte mittellange feuerrote Haare und smaragtgrüne Augen. Gekleidet war er in einem weitem schwarzen Talar. Er verneigte sich tief vor Faust, sodas seine Stirn fast den Boden berührte. Dann neigte er den Kopf zur Seite und bedachte den Mann mit einem geheimnisvollen, fast spötichen Lächeln. Dieser brauchte eine Weile ehe er etwas sagen konnen. "W...Wer bist du?"

"Ich bin der Geist der stehts verneint."

"Bitte?"

"Ich bin ein Teil der Kraft, die stehts das Böse wíll und stehts das Gute schaft."

"Ich verstehe immer noch nicht."

"Mein Name ist Mephisto, ein bescheidener Diener der Hölle."

"HÖ...HÖLLE!! Hör zu da muss ein Irrtum vorliegen. Ich meine, ich bin vielleicht nicht so oft in der Kirche wie andere Leute, na gut ich war sehr, sehr lange nicht mehr in der Kirche, aber dafür kommt man doch nicht in die Hölle, oder?"

"Ähm nein, aber deshalb bin ich auch gar nicht hier."

"Ach nein."

"Nein, aber dazu ein Anderesmal, nun muss ich mich erst einmal wieder zurück ziehen, wenn du gestattest."

"Nun ich hab nichts dagegen, im Gegenteil. Dort ist die Tür."

"Ähm, da wäre nur ein kleines Hindernis, der Drudenfuß!"

"Was dieses Pentagram, aber wie bist du dann herein gekommen."

"Sieh es genau an, es ist an einer Ecke leicht offen. In der Gestalt des Hundes war dies keine Problem, doch nun wo ich hier bin, in meiner Gestalt, reicht seine Kraft mich hier zu binden."

"Und warum nimst du dann nicht einen anderen Weg?"

"Nun, das geht leider nicht. Bei uns ist es so wie bei Geistern, wir können überall hienein, doch sind wir erst drinnen, dürfen wir nur diesen einen Weg als Ausgang nehmen."

"Dann hat also selbst die Hölle Regeln und Gesetze? Das könnte Vorteilhaft für mich sein."

" Oh, jetzt freut es dich anscheinent, den Teufel im Haus zu haben. Wir können dies später besprechen, nun bitte ich dich, mich gehen zu lassen."

"So warte doch, ich hab so viele Fragen."

"Nein, lass mich gehen!"

"Du bist doch zu mir gekommen, jetzt kannst du auch bleiben."

"Meinetwegen, dann bleibe ich halt. Wenn du willst vertreib ich dir ein Bisschen die Zeit." Eine zauberhafte Melodie erklang und Mephisto stimmte einen fast hypnotischen Gesang an. Faust fiel in einen tiefen Schlaf und Traumbilder zogen vor seinem geißtigen Auge vorbei. Als Mephisto merkte, dass Faust eingeschlafen war, rief er eine Ratte herbei, die die Schwelle, auf der das Pentagramm gezeichnet war, zernagen sollte. Als dies geschaft war, verschwand er.
 

Als Faust nach einigen Stunden wieder erwachte, sah er sich verwirrt um. Ihm schien, als hätte er alles nur geträumt. Da klopfte es auf einmal. "Wer ist da?", rief Faust. "Kommt herein."

"Ich bin es.", erklang eine Stimme. Faust erkannte sie und rief: "Du bist´s, so komm doch rein!"

"Sag es ein drittes Mal."

"Komm herein." Nachdem Faust dies tat, ging die Tür auf und Mephisto trat herein.

Diesmal trug er feine Gewänder aus rotem Stoff. Auf dem Kopf trug er einen Hut mit einer Hahnenfeder. "Wie du siehst, bin ich diesmal als feiner Herr zu dir gekommen. Zieh nun ebenfals solche Kleider an und begleite mich."

"Ach was würde es nützen, wie ich mich auch kleide, die Wahrheit ist immer die Selbe: Ich bin zu alt um zu träumen, aber doch zu jung um wunschlos zu sein. Mein Geist ist rastlos, immer versucht neues zu erlehrnen, zu erfahren, zu wissen, doch immer mit der Erkenntniss, dass er doch nie alles erfahren wird. Mein ganzes Dasein ist mir eine Last, ich sehne mich so nach Erlösung."

"Und doch, jeder fürchtet sich wenn für ihn die Zeit gekommen ist."

"Oh, gepriesen sei der jenige, dem der Tod nach einer gewonnenen Schlacht ereilt. Gepriesen sei der, der den Tod in den Armen eines schönen Mädchens findet."

"Ach komm, du hattest doch die Möglichkeit und doch hast du die braune Flüssigkeit nicht getrunken."

"Nachspioniert hast du mir also auch?!"

"Ein Bisschen, aber kommen wir auf das Wesentliche zurück. Du sagst also du bist frustriert, weil du niemals alles Wissen erlangen kannst, richtig?! Aber, hast du dir nicht mal daran gedacht, dass es noch mehr gibt außer Wissen?" "Ach und was?"

"Haha mein Freund, ich spreche vom Vergnügen. Die Welt ist voll davon und ich, mein lieber Faust, kann sie dir alle beschaffen."

"Ach und wie willst du das anstellen?"

"Na hier wirst du bestimmt keine Vergnügungen finden, doch wenn du mich begleitest, dann werde ich dir in dieser Zeit dienen und dir alle nur erdenklichen Freuden zeigen."

"Und was willst du als Gegenleistung?"

"Oh, darüber musst du dir jetzt noch keine Gedanken machen."

"Nein, sag es lieber geleich. Der Teufel tut nie etwas ohne Hintergedanken."

"In Ordnung, dann sage ich es dir eben. Es ist ganz einfach, wenn du nach unsere gemeinsamen Zeit stirbst, sollst du mir in der Hölle ebenfalls dienen."

"Gut, doch schließen wir lieber eine Wette."

"Ach und was schwebt dir da vor?"

"Es ist ganz einfach, schaffst du es, mich während unserer gemeinsamen Zeit wunschlos glücklich zu machen, gehört dir meine Seele sofort. Doch nur dann, wenn ich an einen Punkt der höchsten Zufriedenheit angekommen bin, sonst nicht."

"Nun gut, es soll so sein wie du willst." Vor Faust erschien auf einmal ein Stück Pergament. "Unterschreibe hier!"

"Und womit?"

"Ganz einfach, du brauchst nur einen Tropfen Blut nehmen."

"Äh Blut, also ich weiß nicht...also...hach na gut." Er nahm die Feder, die Mepfisto ihm hin hielt und stach sich mit dem Federkiel in den Finger, so dass das Blut hervor quoll und ließ dieses auf das Papier tropfen.

"So, das hätten wir dann also.", meinte Mephisto und ließ den Vertrag wieder verschinden. Da klopfte es plötzlich und eine Stimme rief von draußen: "Doktor Faust, hallo? Sind sieh da? Bitte, dürfte ich sie kurz sprechen?"

"Mist, das ist einer meiner Studenten, was machen wir denn jetzt?"

"Keine Sorge, gib mir schnell deine Mantel und lauf ins Nebenzimmer. Pack schon alles für unsere Reise zusammen, ich lenke ihn ab." Gesagt getan, schnell nahm Mephisto Fausts Gestallt an, zog dann dessen Robe über und ging zur Tür. Faust war derweil in einen anderen Raum gegangen und begann nun seine Koffer zu packen.
 

Es dauerte eine Weile, bis Mephisto zu ihm stieß, immer noch in der Gestalt Faust´s. "Äh, könntest du bitte..."

"Hm, was, oh natürlich." Mit einem Fingerschnipsen verwandelte er sich wieder zurück.
 

"So", fraget Faust, "was hast du jetzt mit mir vor?"

"Ich dachte das hätte ich dir schon erklärt. Ich will dir alle irdischen Freuden zeigen. Komm mit mir, in die Welt hinaus."

"Und wie wollen wir reisen? Wir haben doch keinen Wagen."

"Den brauchen wir nicht, schau, mein Mantel wird uns durch die Luft tragen." Er breitet seinen Mantel auf den Boden aus und murrmelte einige Worte. Sofort erhob sich das Kleidungsstück einige Zentimeter von der Erde. Dann blickte Mephisto zu der großen Tasche, die Faust gepackt hatte. "Das große Ding brauchst du nicht, wir reisen mit leichtem Gepäck."
 

Nachdem Faust also seine ganzen Sachen wieder ausgepackt hatte und nur ein kleines Bündel geschnürrt hatte, stiegen er und Mephisto auf den Zaubermantel und machten sich auf in die Welt. Faust Gefühle über die ganze Geschichte waren sehr gemischt. Zwar fand er es zum einem sehr aufregent, andererseits war ihm die ganze Sache mit dem Pakt immer noch nicht so ganz geheuer. Auch bei dem Flug waren seine Gefühle zwiespaltig. Es war zwar faszinierent, die Welt von oben zu sehen, doch sehnte er sich auch nach dem sicheren Boden unter ihnen.
 

Als sie eine Zeit lang so geflogen waren, sahen sie unter sich ein Wirtshaus. Es trug den Namem, "Auerbachs Keller". Von drinnen hörten sie Lärm und Gesang. Anscheinend war gerade eine illustre Gesellschaft zu gange. Mephisto landet den Mantel etwas abseits und die beiden stiegen ab. Faust hätte fast den Boden geküsst, so froh war er wieder auf der Erde zu sein. Mephisto ließ den Mantel verschwinden und wante sich dan zu seinem Begleiter: "So, jetzt werd´ich dich mal in etwas heitere Gesellschaft führe, komm." Wie sie vermutet hatten, feierten anscheinent einige Leute. Es waren ein paar Männer, die an einem der Tische saßen. Sie tranken, aßen und sagen Lieder. Als sie die beiden Neuankömmlinge sahen, beäugten sie sie neugierig. "Na, was haben wier denn hier für welche?", fragte einer von ihnen. "Die sehen aus, als seine sie sehr vornehm." Faust gefiel das alles überhaubt nicht. "Komm", flüssterte er, "lass und wieder verschwinden." Mephisto aber dachte gar nicht daran. Fröhlich lächelnt ging er auf die Männer zu und begrüßte sie freundlich. Die Männer grüßten ebenfalls und da sie im Grunde nichts gegen Fremde hatten, luden sie die zwei ein, sich zu ihnen zu setzten und etwas zu trinken. "Oh, das würden wir sehr gerne", meinte Mephisto, "wenn nur das Angebot, an gutem Wein, nicht so spärrlich wäre." Die Männer sahen ihn an. Faust schluckte leicht, als er die Szene beobachtete. "Bist du von Sinnen?", zischte er leise. "Hören sie mal, mein Freund, wir mögen es nicht so gerne, wenn jemand unseren Wein beleidigt."

"Oh, das war wirklich nicht meine Absicht. Ich wollte nur sagen, das ich euch warscheinlich besseren Wein prässentieren könnte."

"Ach ja, nun dann zeig doch mal. Wo hast du denn deinen Wein?" Sehr wohl die Herren, aber zu erst hätte ich gern gewusst, was für Wein die Herren gern hätten." Die Männer sahen sich verwundert an, sagten dann aber ihre Wünsche. "Was soll das?", fragte Faust. "Wir haben doch gar nichts."

"Hast du schon vergessen, mit wem du es zu tun hast? Lass mich nur machen." Mephisto holte eine Zapfen, wie man ihn von Bier und Weinfässern kannte hervor und rammte ihn in die Tischplatte. Dann forderte er die Leute auf, sich ihre Getränke zu zapfen. Die Männer waren verwundert, fanden es aber auch erheiternt und so machten sie ihm die Freude. Als der erste seinen Becher an den Hahn hielt und diesen auf machte, war er sehr überrascht, als dort tatsächlich etwas raus kam. Er probierte und rief dann: "Leute, das ist wirklich Wein." Nun wollten auch die Anderen sich etwas nehmen. Tatsächlich bekam jeder von ihnen, was er sich gewünscht hatte. Fröhlich tranken sie und prosteten den beiden zu. Als die Männer so tranken, passierte es auf einmal, dass einer von ihnen etwas verschüttete. Als der Tropfen den Boden berührte, loderte plötzlich eine kleine Flamme auf. Alle fuhren erschrocken zusammen. Mephisto sprach ein paar Worte und zähmte das Element. Wieder sahen die Männer ihn und Faust an, diesmal aber noch böser als beim ersten Mal. "Also mein Herr, was treibt ihr hier für einen Teufelsspuk mit uns?!" Nun hatten die Männer ihre Gabeln und Messer erhoben, Faust merkte, dass die Situation eskalieren würde. "Los, jetzt komm! Wir müssen hier verschwinden." Der Ansicht war Mephisto auch, schnell legte ner einen Zauber über die Männer, um sie zu verwirren. Dann nahm er eines der Weinfässer und die beiden ritten auf ihm die Treppe des Wirtshauses wieder hoch und verließen es wieder.

Draußen nahm Mephisto den Zaubermantel wieder hervor und die beiden machten sich wieder auf den Weg.
 

Das nächste Ziel, welches Mephisto ansteuerte, war eine kleine Waldhütte. "Jetzt besuchen wir eine alte Bekannte von mir. Sie wird uns helfen, dir einen passenden Körper zu beschaffen."

"Passenden Körper?!"

"So wie du jetzt bist, wird es sehr schwer sein dir irgentwelche Freuden zu zuführen. Wir müssen dich erst mal verjüngen."
 

In der Hütte brannte ein Feuer, auf dem ein Kessel erhitzt wurde. Vor dem Kessel stand eine Meerkatze und rührte darin rum. Ihr Partner lag in einer Ecke, zusammen mit den Jungen. "Sie nur, was für schöne Tiere!"

"Ja, das sind ihre Diener." Die Tiere kamen auf die Zwei zu und umrundeten sie neugierig.
 

Es dauerte nicht lange, da kam die Hausbesitzerin wieder. Sie kam diereckt durch den Schornstein. Unglücklicherweise hatte ihre Dienerin vergessen, auf die Flammen zu achten, sodas diese die Hexe leicht ansengten. "Du dummes Ding!", schimpfte sie. "Willst du mich bei lebendigen Leibe rösten?" Sie nahm einen Stock und schlug damit auf das arme Tier ein, welches sich wimmern zu ihrem Gefährten und den Kindern verkroch. Dann erst bemerkte die Frau, die Besucher. "So und wen haben wir hier?"

"Oh, als ob du mich nicht erkennen würdest?" Mephisto machte eine nicht sehr feine Geste, sodass Faust rot in Gesicht wurde. Die Frau aber lachte nur und schlug die Hände zusamen. "Ach nein, du bist das. Na du hast dich aber auch lange nicht mehr blicken lassen. Sag, wie kann ich dir helfen?"

"Nun mir nicht, aber meinem Begleiter. Er bräuchte eines deiner Verjüngungsmittelchen."

"Na, dann lass uns doch mal schauen, was wir da haben." Sie ging zu einem ihrer Regale und kramte darin rum. Als sie fündig wurde, hatte sie eine kleine Flasche in der Hand. Sie reichte sie Faust: "Hier, trink das!" Faust schaute stutzig, nahm dann aer einen Schluck. Sofort krümmte er sich und verzog sein Gesicht. Auch schien ihm, als würde ein Feuer in seinem Innern brennen. Als alles vorbei war sah er auf seine Hände. Doch was war das, alle Zeichen des Alters waren von ihnen verschwunden. Er betrachtete sein Gesicht, in einem Spiegel und war noch erstaunter. Aus dem Spiegel schaute ihm das Antlitz, eines jungen Mannes entgegen. Er betastet das Gesicht und konnte es kaum glauben. "Bin ich das etwa?"

"Wer denn sonst. Nun bist du in der richtigen Verfassung, für unser Vorhaben." Faust hörte schon gar nicht mehr hin, er war schon wieder dabei, in den Spiegel zu schauen. Dessen Bild hatte sich jetzt aber verändert. Jetzt zeigte es nicht mehr sein Spiegelbild, sondern das Bild einer wunderschönen Frau. Faust konnte nicht anders, er musste sie immer wieder ansehen. "Na, sie gefällt dir wohl?!"

"Ja."

"Na dann komm, da wo ich dich hin führe, gibt es noch mehr von solchen Schönheiten."

Engelshaar und Teufelszungen

"Schönes Fräulen, dürft ich´s wagen,

Arm und Geleit ihr anzutragen?"
 

Es war Sonntag Nachmittag, Magarete ging gerade vom Gottesdienst nach hause. Sie war ein sehr unscheinbares Mädschen, strohblonde Haare, ein paar Sommersprossen im Gesicht. Ihrer Mutter ging es an diesem Tag nicht besonnders, weshalb sie Magarete nicht begeiten konnte. Natürlich machte sie sich deshab Vorwürfe, aber Magarete hatte versprochen, für die Mutter mit zu beten. Als der Gottesdienst nun also zu Ende war, ging sie alleine nach hause. Eigentlich wäre es ihr lieber gewesen, wenn ihre Freundin Magda sie begleitet hätte, doch diese plauderte lieber noch etwas mit dem Jungen aus dem Ort. Magarete dachte über ihre Freundin nach, sie war das genau Gegenteil von ihr. Wunderschöne Figur, manche würden schon aufreizent sagen, aufgeschlossen. Oft erschreckte es Magarete, wie ihre Freundin mit den Annährungsversuchen der Dorfjungen umging. Es schien ihr manschmal so sehr richtig zu gefallen. Als sie so nach dachte, merkte sie auf einmal jemanden hinter sich. Sie drehte sich um und erblickte einen jungen Mann. Sie war etwas erschrocken, sie kannte eigentlich jeden in hier, doch dieser Mann war ihr völlig fremd. Nun sprach der Fremde sie an: "Verzeihen sie schönes Fräulein, aber dürfte ich sie vielleicht nach hause geleiten?" Magarete war im ersten Moment sprachlos, über diese Dreiztigkeit. Was fiel diesem Mann ein, sie kannte ihn ja gar nicht. "Ich glaube das wird nicht nötig sein, mein Herr. Ich bin ja nicht besonnders schön, mir wird schon nichts geschehen. Auch habe ich es ja nicht weit." Mit diesen Worten ließ sie den Fremden stehen und ging schnell fort.
 

Faust spürte einen leichten Stich in der Brust, als er dem Mädchen nach sah. Nicht besonnders schön hatte sie gesagt. Wie konnte sie das nur von sich behaubten, war sie doch das Schönste, was er je erblickt hatte. Mephisto trat auf ihn zu und sah ihn verwundert an. "Was machst du denn für Kuhaugen? Sag schon."

"Hach, ich habe eben das wunderschönste Mädchen überhaubt gesehen. Du musst mir helfen herraus zufinden, wer sie ist."

"Na das fängt ja schon gut an, kaum bist du wieder ein junger Mann, schon... Aber ist ja egal, jetzt sag schon, welche ist es denn?" Faust zeigte auf ein junges Mädchen, mit stohblonden Haaren und schäuem Blick. "Diese dort ist es."

"Was, die, also unter wunderschön stell ich mir was anders vor. Außerdem kann ich da so wieso nichts machen. Das Mädchen kam gerade von der Beichte, eigentlich sogar unnötig. Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber diese Mädchen hat noch nie gesündigt, geschweige denn, einen einzigen sündigen Gedanken gehabt."

"Ein Engel." Sagte Faust leise.
 

In der Stadt bezog Faust ein kleines Zimmer, in einem Gasthof. Er bedankte sich als die Wirtin ihm zum Abend das Essen brachte, brachte aber nur wenige Bissen runter. Immer wieder musste er an dieses Mädchen denken. Er hatte Mephisto gebeten, herraus zufinden wer die junge Maid war. Als der Dämon nun zurück kam, war der junge Mann ganz aufgeregt. "Los erzähl, hast du´s herraus gekriegt? Wer ist sie?" "Jetzt halt entlich den Mund und setz dich hin. Also,die kleine dirne in die du dich verguckt hast trägt den Namen Magarete. An scheinet lebt sie alleine mit ihrer Mutter zusammen. Von weiteren Familienmitgliedern weiß ich jetzt nichts zu berichten. Hey, hörst du zu?" Mephisto sah zu Faust hinüber. Dieser schaute mit verträumten Augen aus dem Fenster und schien der ganzen Welt entrückt. "Magarete", seufste er nur. Ärgerlich schnipste Mephisto mit den Fingern: "Hey hallo, wach auf du Trottel und hör gefälligst zu!"



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  leckomio1
2010-07-15T11:28:08+00:00 15.07.2010 13:28
Ich finde die Geschichte zwar schön aber warum hast du im Genre, auch shonen ai?
Naja egal trotzdem schön.

Lg
Leckomio1
Von: abgemeldet
2010-06-29T18:03:00+00:00 29.06.2010 20:03
hui!!!!
ich find die geschichte voll schön!!
^^

Hi-chaan


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