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Rausch der Rache

ItaSasu
von

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Kirin

Und auf gehts in Runde 1!

Aufgrund des Prologs, der ja nun wirklich nicht viel hergibt, fasse ich mich an dieser Stelle kurz, damit ihr euch schnell auf euren Leckerbissen stürzen könnt.

Warnung vorneweg: Es wird böse... und blutig *muahahaha*
 

viel Spaß!

eure Silverdarshan
 

.★....★....★....★....★....★....★....★....★....★....★....★.
 


 

Kapitel 1: Kirin
 


 


 

Laut hallten die panischen Schritte von den Wänden des Konoha-Hauptgebäudes wider. Fast schon gespenstisch anmutend, wurde jeder Aufprall von den rasselnden Atemzügen eines alten Mannes begleitet.
 

Er hatte nicht viel Zeit. Es würde nicht lange dauern, bis er wusste wo er war.
 

Er musste sich beeilen…
 

Er musste fliehen…
 

Schnell…
 

Schnell!
 

In seinen Augen spiegelte sich die blanke Todesangst… die Angst um sein Leben, welches gerade gefährlich nah über dem Abgrund schwebte, das wusste er.
 

Nur noch ein paar Meter…
 

Ein paar Stufen…
 

Gleich hatte er es geschafft…
 

Fast…
 

Nur noch ein paar kleine Schritte…
 

Keuchend rannte er die letzten Stufen zum Dach des Gebäudes hinauf und sog erleichtert die frische Luft in seine Lungen, die ihm sogleich entgegenschlug.

Unerbittlich brannte die gleißende Mittagssonne auf sein spärlich bedecktes Haupt, als er bedrohlich schwankend auf die Felswand der Ahnen zutorkelte, an welcher sich ein geheimer Eingang zu den unterirdischen Tempelanlagen verbarg.

Zitternd streckte er die Hand nach jener verborgenen Stelle aus und zuckte im nächsten Augenblick jäh zusammen. Fluchend griff er sich an die noch immer stark blutende Schulter. Verdammt… Er konnte seinen rechten Arm nicht mehr bewegen... Sein Kunai hatte Sehen und Muskeln durchtrennt… Dieser Bastard!

Ein abartiger Schwindel drohte ihn plötzlich zu übermannen und kurz vor dem rettenden Ziel zu Boden zu ringen. Ächzend stützte sich Danzo einen kurzen Moment der Schwäche an der kühlen Felswand ab, ehe ihn mit einem Schlag die fatale Erkenntnis traf.
 

Das Siegel!

Danzos Gesicht erbleichte. Schweiß trat aus allen Poren seines Körpers und ein verzerrtes, fast schon irres Grinsen zuckte um seine Mundwinkel, ehe er hysterisch zu kichern begann.

Er war tot!

Die schützenden Tore des Tempels waren sein Untergang.

Er hatte ganze Arbeit geleistet…

Das Jutsu, mit dem er das Schutzsiegel des Einganges öffnen musste… er konnte es nicht ausüben. Sein rechter Arm war nutzlos, seine Finger nicht bewegbar…
 

„Ein wirklich schöner Ort zum sterben…“
 

Kalt… eiskalt lief es Danzo den Rücken hinunter, als die emotionslose und zugleich hasserfüllte Stimme sein Gehör erreichte.

Er konnte es spüren… das gewaltige und unverkennbare Chakra, welches plötzlich das Dach des Gebäudes erfüllte und selbst die Luft um sie herum zu verdrängen schien.

Nun war es also soweit…

Ein angsterfülltes Zittern nicht unterdrücken könnend, wandte sich der alte Mann zögerlich an seinen Henker.

„Groß bist du geworden, Sasuke…“
 

Danzo war sich bewusst, dass jedes noch so kleine Wort sein Todesurteil bekräftigte. Doch zugleich trug er die Hoffnung in sich, dadurch einen vielleicht schnellen oder gar relativ schmerzfreien Tod zu erfahren.

Dass Sasuke ihm diese Gnade nicht gewährte, bekam er nur wenige Sekunden später qualvoll zu spüren.
 

Zischend durch die Luft schnellend, traf ihn völlig unvorbereitet hartes Metall und bohrte sich unnachgiebig in seine Schultern. Erneut hörte er das charakteristische Geräusch, das entstand, wenn Muskeln, Sehnen und Knochen unter einem widerstandsfähigeren Element zerrissen und brachen. Animalische Schreie entflohen seiner rauen Kehle und hallten über die Dächer Konohas, auf denen ein erbitterter Kampf zwischen Sasuke’s Team und den Anbueinheiten der Stadt tobte.

Wie sicher musste sich Sasuke seiner sein, wenn er am helllichten Tag einen Angriff startete? Ein Angriff mit einem Team, welches gerade einmal aus vier Mitgliedern bestand.

Doch wie erfolgreich dieser Uchiha-Bastard war, durfte er ja nun am eigenen Leib erfahren. Immer wieder schrie Danzo erstickt auf, als Sasuke Chakrablitze durch die Kunais in seinen Schultern schickte und ihn bei lebendigem Leib zu grillen begann.
 

Danzos Innereien schienen zu kochen und sich zu verflüssigen. Blut quoll in seinen Mund und beschwerte ihm eine bleierne Übelkeit, doch war dies nichts zu den Schmerzwellen, die sich unaufhaltsam durch seinen sterbenden Körper bahnten. Er konnte sich nicht bewegen… die Kunai hatten sich durch seine Schultern in den rauen Fels gebohrt und somit der Ungnade seines Folterknechtes ausgeliefert.
 

*******
 

Und Sasuke schien diesen Anblick sichtlich zu genießen.

Ein befriedigendes Lächeln zierte seine Lippen, während er in einer fließenden Bewegung sein Kusanagi aus der Scheide zog und er sich langsamen Schrittes seinem Opfer näherte.

Zwei Monate… zwei verdammte Monate… nein… sein ganzes Leben hatte er auf diesen Augenblick warten müssen. Endlich konnte er sich rächen… Vergeltung für seine Familie erlangen… für Itachi…
 

„Du hast meine Familie ermordet…“

Leise… fast geflüstert wehte Sasuke’s verbittert klingende Stimme an die vor Qual stöhnende Gestalt. Danzo zuckte zusammen, als Sasuke’s Finger plötzlich seine Wange berührten. Sie waren eisig kalt und schienen die Haut unter ihnen beinah zu verbrennen.

„Du hast meine Familie getötet“, wiederholte er erneut und fixierte das vor Entsetzen aufgerissene Auge Danzo’s, welches nicht durch den weißen Verband um seinen Kopf verborgen wurde.

„Und du wolltest mich töten…“

„W-was redest du da, Sasuke?“, fuhr Danzo augenblicklich dazwischen, konnte das panische Stottern aus seiner bebenden Stimme jedoch nicht unterdrücken.

„W-Warum hätte ich das tun sollen? Hatte ich nicht genug Gelegenheiten dazu, als du noch ein Kind warst?“

Verzweifelt versuchte Danzo Sasuke von seiner nicht vorhandenen Unschuld zu überzeugen. Wenn er es nur lange genug schaffte, den Jungen hinzuhalten… Die Anbu würden nicht mehr lange brauchen, um ihn zu finden. Sicherlich hatten sie bereits bemerkt, dass er nicht mehr in dem Gebäude war und suchten nach ihm.
 

Sich so sehr an den letzten Halm zu seiner Rettung klammernd, bemerkte Danzo nicht, wie sich Sasuke’s Augen bedrohlich verdunkelten…
 

„Komm schon Junge… reiß dich zusammen. Hast du vergessen, dass es dein eigener Bruder war, der versucht hat dich zu töten und dessen Mantel du da trägst?!“
 

Silbern blitzte die Klinge Kusanagi’s auf, als härtester Stahl auf weiche Haut traf und den Brustkorb Danzo’s erbarmungslos durchbohrte.

Gurgelnd erbrach er dunkelrotes Blut, welches ununterbrochen sein Kinn hinab lief und seine ehemals weiße Robe darin tränkte.

Unglauben und der blanke Schock loderten in Danzos glänzenden Augen, aus denen zusehend das Leben wich, während er sich die Klinge in seiner Brust betrachtete und sie in einer letzten verzweifelten Geste mit seiner gesunden Hand umschloss.
 

„Ba…stard… von… Uchi…ha…“, würgte Danzo zischend seine letzten Worte hervor, ehe Sasuke wortlos den Griff um Kusanagi verstärkte und das Schwert mit einem kräftigen Ruck nach unten riss. Robe und Fleisch des alten Mannes gaben unter der messerscharfen Klinge augenblicklich nach, Knochen und Eingeweide wurden gnadenlos zerrissen und entzweit. Danzo’s Blut ergoss sich in einem Strom mit seinen Innereien zu Boden und bildete eine Lache, die nur allzu deutlich von dem blutrünstigen Mord an dem Drahtzieher der Uchihaverschwörung zeugte.
 

Der Geruch von Eisen erfüllte die Luft.
 

Wie gebannt starrte Sasuke in das leblose Gesicht seines Gegenübers und fixierte jede noch so winzige Kleinigkeit. Die Angst und der Schmerz, die Danzo selbst jetzt noch – nach seinem Tod- in den Augen standen, erfüllten Sasuke mit einem Gefühl des Glücks und der Genugtuung, das er in diesem Ausmaß noch nie in seinem Leben verspürt hatte.

Nichts durfte sich an diesem Bild ändern… nichts… alles musste so bleiben. Das verzerrte Gesicht dieses Monsters, der geöffnete Torso und sein geliebtes Kusanagi, welches noch immer im Bauch seines Opfers steckte und dessen Griff er mit seiner nun blutüberströmten Hand umschlossen hielt.
 

Er war tot.

Tot!

Endlich!
 

Die warmen Sonnenstrahlen über Konohagakure streichelten Sasuke’s Rücken, schienen ihn für das bizarre und brutale Bild, welches er darbot fast noch loben zu wollen.

Nichts war für Sasuke in diesem Moment wichtiger als der Anblick von Danzo’s Leichnam.

So blendete er selbst die Kampfgeräusche aus, die sein Team verursachte, welches erfolgreich die Anbu-Einheit bekämpfte und in Schach hielt.

Immer wieder waren Detonationen zu hören, die eindeutig Juugo zuzuordnen waren, während Suigetsu’s Kubikiri Hōchō nicht minder für Schrecken und Verwüstung sorgte.
 

Doch kein Anblick eines in sich zusammenfallenden Bezirks Konohas konnte in diesem Moment eine ähnlichere Genugtuung hervorrufen, als dieser tote Leib vor ihm.

Er hatte so lange Zeit gelitten… unter der Einsamkeit und den Alpträumen seiner toten Eltern, musste nun mit den plagenden Schuldgefühlen seinen eigenen Bruder ermordet zu haben, kämpfen und hatte so viel Schmerz für diesen Augenblick in Kauf genommen, dass es beinahe schon an Wahnsinn grenzen musste.
 

War er verrückt?

Sasuke musterte stumm das Gesicht des Toten.

Doch wenn ja, was spielte das jetzt noch für eine Rolle?

Er hatte schließlich was er wollte. Fast…

Jetzt musste er nur noch zu Ende bringen, was Team Taka bereits begonnen hatte.
 

„Sasuke…“
 

Jener brauchte einen Augenblick, bis er die Stimme einige Meter hinter sich eindeutig zuordnen konnte. Es war lange her, dass er sie vernommen hatte.

Dennoch wandte er sich nur ungern von dem Gesicht seines Opfers ab. Langsam den Kopf zur Seite neigend, erkannte Sasuke nun jene Menschen, die ihm zu Kindertagen so viel bedeutet hatten.

Kakashi war es gewesen, der ihn angesprochen hatte.

Die leise und fast schon einlullend wirkende Stimme, erkannte Sasuke unter Tausenden wieder. Augenblicklich keimte in Sasuke der Verdacht, dass Kakashi ihn mit dieser Methode sicherlich beruhigen wollte.

Nun gut, er gestand sich ein, dass er so –sein Kusanagi und den halben Arm im Körper seines toten Feindes steckend- ein nicht gerade friedlich wirkendes Bild bot.
 

„Sasuke…!“

Und da war sie wieder. Naruto’s Stimme, die an purem Entsetzen und Unglauben nicht zu steigern war. Völlig neben sich stehend, starrte der blonde Chaosninja ihn an, schien zwischen aufkeimender Wut und Trauer hin und her zu pendeln.

Sakura hingegen war gerade dabei in ihrer Fassungslosigkeit zu ertrinken. Schluchzend und dicke Tränen weinend, hielt sie sich schockiert die Hand vor den Mund… zitterte dabei am ganzen Körper. Sasuke war sich nicht sicher, ob diese Gefühle ihm oder dem Leichnam vor ihm galten. Doch es interessierte ihn auch nicht. Auch dieser seltsame Sai, der Team Sieben beigetreten war und – wenn auch ungewöhnlich- mit einer Anbu-Maske neben Kakashi stand und sein Gesicht verdeckte, löste keine nennenswerte Wut in Sasuke aus. Lediglich Sai’s Gestalt sorgte für einen schmerzhaften Stich in Sasuke’s Brust. Hatte dieser doch die gleiche Statur wie Itachi damals als Anbu… Der Mordversuch den Sai im Aufrag von Danzo an ihm begangen hatte, konnte er nun dagegen fast schon als verziehen bezeichnen.

Sasuke hatte sein Ziel erreicht, das war alles was er wollte. Nun würde er sich Konoha’s Untergang widmen und das schloss sein ehemaliges Team mit ein, wenn diese sich ihm in den Weg stellten.

Doch bislang war nichts dergleichen absehbar. Naruto und Sakura standen wie angewurzelt ein wenig hinter Kakashi und Sai und auch die beiden rührten sich nicht.
 

Sasuke’s Haltung wirkte dagegen all die Zeit über mehr als bedrohlich.

Den Rücken weiterhin zu seinem ehemaligen Lehrmeister gekehrt, ließ lediglich sein halb zugewandter Kopf die Gewissheit zu, dass Kakashi seine Aufmerksamkeit besaß.
 

*******
 

Dass er sich nicht in der nächsten Sekunde zu seinen Füßen erbrach, verdankte Kakashi seiner jahrelangen Erfahrung im Kampf. Er hatte schon so einiges gesehen, doch dieses Bild versetzte nicht nur ihm einen Schock.

Narutos Weltbild schien gerade in sich zusammenzufallen und auch Sakura war mehr der Ohnmacht nahe, als dem Hier und Jetzt.

Es war einfach widerlich und an Grausamkeit und Brutalität kaum zu überbieten.

Danzo’s aufgeschlitzter Körper durch Sasuke’s Kusanagi an die Felswand gebohrt, die riesige Blutlache unter den Füßen des Jungen und des Mannes und der deutliche Geruch von Tod und bitterer Rache…

Sasuke, der noch immer mit dem Rücken zu ihnen stand, die rechte Hand fest den Griff des Schwertes umklammert, schien er den Spritzer roten Blutes auf seiner Wange nicht einmal zu bemerken.
 

Sasuke hatte sich verändert… mehr als das.

Er war ebenso wie Naruto und Sakura erwachsen und älter geworden, hatte eine Statur, die nicht erahnen ließ, welch unbändigen Kräfte in ihm schlummerten. Lediglich die Aura die er ausstrahlte… die enorme Intensität an Chakra, machten deutlich, dass es derart starke Kämpfer wie ihn nur wenige gab.

Doch mehr noch, als die Kraft, die sein ehemaliger Schützling aussendete, trafen Kakashi die emotionslosen und dunklen Augen.

War der kleine Funke, den Sasuke auf seiner Jagd nach Itachi inne hatte, deutlich entflammt gewesen, glichen seine Iriden nun einer leeren Wüste. Der Mantel seines Bruders den Sasuke trug, war ab der Hüfte -kombiniert mit seiner weißen Robe- umgeschlagen, sodass er bei dem Blutbad überwiegend verschont geblieben war. Sasuke’s blanker Oberkörper dagegen wies deutliche Spuren auf…

Kakashi stand einem gebrochenen Kämpfer gegenüber, dessen einziger Lebenssinn Hass und Rache geworden war.

Niemand war in der Lage, diese Leere in Sasuke zu vertreiben. Niemand… nur er
 

„Bist du nun zufrieden?“, richtete Kakashi sich erneut an Sasuke, nahm jede noch so kleine Regung seines Gegenübers achtsam in sich auf. Sasuke reagierte nicht, behielt ihn und die anderen lediglich im Auge.

„Wen willst du noch alles töten, damit du deinen Seelenfrieden findest, Sasuke? Ist es mit Danzo nun genug?“

Mehr als eine impulsive Reaktion schockierte Kakashi und die anderen die schiere Gleichgültigkeit, mit der Sasuke seine Worte zur Kenntnis nahm.

Lediglich ein winziges, von Unachtsamen kaum wahrnehmbares zucken durchfuhr Sasuke.
 

Sakura keuchte erstickt auf, als Sasuke sich jedoch plötzlich langsam in Bewegung setzte. Den Blick von ihnen erneut auf Danzo gerichtet, riss er Kusanagi in einer schwungvollen Bewegung aus dem toten Körper. Blut spritzte von der scharfen Klinge und zerplatzte auf dem Boden in tausende Tropfen, während der schwere Körper plötzlich in sich zusammensackte und auf den Boden fiel, weil die beiden Kunais sich durch den Ruck aus dem porösen Stein gelöst hatten.

Niedergemetzelt lag der Meister der Verschwörung nun im Staub, besudelte den Boden mit seinem –in Sasuke’s Augen- schmutzigen Lebenselixier.
 

Mit fließenden Bewegungen steckte er sein Kusanagi in die schützende Scheide zurück und wandte sich nun gänzlich zu Kakashi und den anderen um.

Seine Mimik blieb weiterhin bedrohlich nichtssagend.
 

Kakashi erkannte den zerstörten Menschen hinter der eisernen Fassade. Er hatte schon einmal solch ein Antlitz erblicken müssen. Vor langer Zeit… sein eigenes Spiegelbild…

Auch Sai an seiner Seite schien zu begreifen. Seine Hände ballten sich immer wieder unruhig zur Faust. Kakashi konnte nur erahnen, wie dieser sich nun fühlen musste. Immerhin trug dieser die Schuld an Sasukes Zustand.
 

„War es all das wert, Sasuke? Hat dich dein Wunsch nach Rache nun endlich glücklich gemacht? Nun wo du deinen Bruder und Danzo getötet hast?“
 

Kakashi erhöhte sofort seine Vorsicht, als er augenblicklich in zwei leuchtende Sharingan blickte. Sasuke’s Aura begann gefährlich zu pulsieren, doch blieb dies weiterhin die einzige Reaktion seines Körpers. Ganz so, als habe der Mord an Danzo ihn gänzlich seiner menschlichen Gefühle beraubt.

Sai wandte sein maskiertes Gesicht warnend Kakashi zu, als dieser erneut zum Sprechen ansetzte und ihn unterdessen mit einer unauffälligen Handgeste zu beruhigen versuchte.
 

„Nun? Hast du doch nicht bekommen, was du wolltest? Ich habe dich gewarnt, Sasuke. Schlägst du den Weg der Rache ein, wartet am Ende nur noch mehr Leid auf dich. Schuldgefühle quälen dich, nicht wahr?“
 

„SEI STILL!“
 

Sasuke’s plötzliche Reaktion zeriss die angespannte Stille, wie ein Gewehrschuss.

Das zwitschern tausender Vögel erfüllte fast sofort die Luft, die nun bedrohlich knisterte. Sasuke’s Ganzkörperchidori setzte den Boden unter ihren Füßen unter eine derartige Spannung, dass jeder von ihnen das Kribbeln unter ihren Füßen verspüren konnte.

Naruto und Sakura wichen alarmiert zurück, Kakashi hingegen blieb möglichst ruhig und verhielt sich weiterhin neutral, während Sai’s Körper deutlich Angespannt und Nervös wirkte.
 

In letzter Sekunde gelang es Letzteren plötzlich einem breiten Schwert auszuweichen, welches nur Zentimeter neben ihnen laut krachend in den Boden schlug.
 

„Suigetsu…“
 

Sasuke’s warnende, wenn auch unpassend ruhige Tonlage, ließ den weißen Wasserkämpfer, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war, gehorsam aufsehen. Ein einziger Blick seines Leaders genügte, und er zog sich augenblicklich an Sasuke’s Seite zurück, an welcher nun auch Karin und Juugo verweilten.
 

„Wir dachten du brauchst vielleicht ein wenig Unterstützung, um diese Maden loszuwerden. Die Schlappschwänze von Anbu haben nicht wirklich was drauf“, grinste Suigetsu blutrünstig in Naruto’s Richtung.

„Verschwindet von hier. Sofort.“

Eine klare Anweisung seitens Sasuke, die Karin und Juugo mit wissendem Blick auf der Stelle befolgten.

Doch erst als Sasuke sein Chakra verstärkte und das Chidori in seine rechte Hand umleitete, verstand auch Suigetsu und grinste triumphierend zu Kakashi und den anderen hinüber.
 

„Ihr seid so gut wie tot. Er wird euch alle töten. Jetzt kommt der große Knall für Konoha!“ Gackernd zog sich nun auch Suigetsu zurück.

Er hatte verstanden.

Und er war klug genug, sich Sasuke und Kirin nicht in den Weg zu stellen…
 

*******
 

„Naruto! Sakura! Verschwindet!“

Kakashi spürte die ungeheure Bedrohung, die ihnen nun gegenüberstand.

Barsch herrschte er seine beiden Schüler an, als diese nur erschrocken zusammenzuckten. „Los jetzt! Verschwindet von hier! Er wird Konoha zerstören!“

„WAS?!“, schrie Sakura ungläubig dazwischen und warf einen verzweifelten Blick auf Sasuke.
 

Jener formte nun die Fingerzeichen, die dafür sorgten, dass Konoha bald der Vergangenheit angehörte. Der Himmel verdunkelte sich und zog sich zu, schwarze Gewitterwolken erschienen wie aus dem Nichts und machten den Tag zur Nacht.

Sasuke’s Chakra stieg auf, erhitzte die Luft um sie herum und erzeugte Blitze, die in die Wolken schossen und sich an einem Punkt zu konzentrieren begannen.
 

„MACHT DAS IHR WEGKOMMT!“, schrie Kakashi nun außer sich, verärgert über die Tatsache, dass Naruto und Sakura noch immer wie die Ölgötzen an Ort und Stelle verharrten. Sai hatte sich vor das Team gestellt und begann nun seinerseits Chakra zu sammeln und Fingerzeichen zu vollführen, die ihn nach kurzer Zeit in einer feuerartigen Chakrasäule einhüllten.

Nun regte sich auch erstmals Naruto. Der Schock über den derartigen Verrat seines Freundes saß tief. Zu tief…

„Sasuke! Wie kannst du Konoha das nur antun?! Das hier ist dein Zuhause!“, schrie er sichtlich verletzt und in seinen Glaubensfesten erschüttert.
 

Und entgegen aller Erwartungen reagierte Sasuke.

„Mein Zuhause… Konoha hat meine Familie getötet und meinen Clan ausgelöscht… es wollte mich töten… und jetzt werde ich es vernichten! KIRIN!“, rief er verbittert und beschwörte den Schicksalsgott, der nun laut brüllend über Konoha schwebte und auf die Anweisungen seines Herrn wartete.
 

*******
 

»Was tut dieser Trottel da…?«

Sichtlich irritiert verfolgte Sasuke die Handzeichen, die Sai anwendete.

Der Kerl war ein Ninja der Zeichenkunst… die Fingerzeichen, die er verwendete, glichen jedoch denen von…

„Was…?“

Die Augen vor Entsetzen geweitet, stolperte Sasuke einige Schritte zurück, als er begriff, wen Sai da heraufbeschwor.
 

„Susanoo!“, rief die durch die Maske gedämpfte Stimme, ehe Sai sich plötzlich zwischen den feurigen Rippen Susanoo's wiederfand.
 

Nein! Das konnte nicht sein!

Niemand außer ihm war dazu in der Lage diesen Feuergott zu beschwören.

Was sollte das?! War dies eine Illusion Kakashi's?

Machten sie sich derart grausam über Itachis Tod lustig?

„WIE KÖNNT IHR ES WAGEN?!“, schrie Sasuke derart außer sich, dass der Boden unter seinen Füßen bedenkliche Risse bekam.

„WIE KÖNNT IHR ES WAGEN, MEINEN TOTEN BRUDER…!“

Sasuke’s Stimme überschlug sich, voller Zorn entlud er sein Chidori und ließ Kirin unheilvoll brüllend auf Konoha niedersausen.
 

Die übermächtige Explosion ließ die dunklen Wolken verdampfen. Donnerschläge erfüllten das gesamte Tal, das Tageslicht kehrte augenblicklich zurück und zeigte nur wenige Minuten später das komplette Ausmaß des tödlichen Angriffs.

Staub hüllte die gesamte Stadt in einer dicken Wolke ein, Dächer waren abgedeckt und einige Häuser unter der enormen Druckwelle zusammengebrochen.

Doch Konoha stand.
 

„Wie… wie kann das sein…?“, zitternd und geschwächt von der Attacke, die Sasuke bis zum letzten forderte, stolperte dieser fassungslos einige Meter zurück.

Die Augen weit aufgerissen starrte er auf Sai, den Mann, der unbewegt an Ort und Stelle stand und dessen Gesicht noch immer von der Anbu-Maske verhüllt wurde.

Kakashi, Naruto und Sakura standen in dem schützenden Feld, welches durch die schwarzen Flammen, die noch immer einen sicheren Ring um die Truppe zog, leise knisternd loderte.
 

*******
 

Nein… nein… das konnte nicht sein! Das war nicht Susanoo… Itachi war tot und mit ihm auch Susanoo!

„Was soll das werden…“, rief Sasuke mit bebender Stimme, wirkte nun ganz und gar nicht mehr überheblich oder gar mächtig. Seine Fassade drohte jeden Moment in sich zusammenzufallen, sein Atem ging hektisch, seine Haut war leichenblass und die Hände zitterten fast schon unnatürlich stark.

„Wie habt ihr das gemacht… WIE HABT IHR DAS GEMACHT?! ITACHI IST TOT! NIEMAND KANN SUSANOO BESCHWÖREN!“

Und dennoch hatte genau dieser Kirin angegriffen, war zu ihm in den Himmel vorgestoßen und hatte ihn dort erfolgreich abgewehrt.

Was war das für ein Trick…? Wie hatten sie das gemacht? Wer war dieser Sai unter der Maske?!
 


 

Kakashi realisierte den ernst der Lage. Sasuke war durch seinen Angriff noch extrem geschwächt. Er hatte (aus gutem Grund) nicht damit gerechnet, dass es auch nur eine Person in Konoha gab, die es mit Kirin aufnehmen konnte. Nun pulsierte sein Chakra unkontrolliert, schoss von Zeit zu Zeit in den umliegenden Boden oder in die Luft.

Sasuke musste sich beruhigen. Ein Angriff in diesem Zustand würde nicht nur tödlich für sie alle und Konoha, sondern auch für ihn selbst enden.
 

„Sasuke, beruhige dich! Du bringst uns alle in Gefahr. Konzentriere dich und sammele dein Chakra!“, versuchte er es in besänftigendem Ton und machte Anstalten, den Feuerring zu verlassen, als Sai ihn bestimmend aufhielt. Den Kopf schüttelnd gab er Kakashi eindeutig zu verstehen, dass er von nun an übernehmen würde.

Kakashi musterte ihn zunächst lange und eindringlich, ehe er seufzend nickte. Hoffentlich ging das gut…
 

Mit sichtlichem Unbehagen, wandte er sich erneut an seine Schüler.

„Ihr beiden geht und sucht Tsuande. Informiert sie über den Stand der Dinge und haltet sie und die Anbu zurück, verstanden?“

Die beiden nickten verstört, verließen nach einem kurzen aufmunternden Zwinkern seitens Kakashi den schützenden Ring und ließen die drei schließlich allein zurück.
 

„Sei vorsichtig. Du weißt nicht, wie er reagieren wird“, mahnte Kakashi und warf einen besorgten Blick auf den ziemlich labil wirkenden Sasuke.

Nur ein Tropfen… ein Tropfen würde ausreichen, um das Fass zum überlaufen zu bringen. Und Sasuke stand der größte Schock seines Lebens bevor.
 


 

*******
 

Was war das für ein Spiel…?

Sasuke’s Irritation, die ihn mehr als verunsicherte und auch ängstigte, drohte jeden Moment in unerreichten Zorn umzuschlagen.

Sein Atem ging noch immer unregelmäßig und der kalte Schweiß rann seine Stirn hinab. Teils aus Angst, teils aus Erschöpfung. Ein gefährliches Zusammenspiel, dass wusste Sasuke. Nur schwer gelang es ihm, seinen aufgewühlten Geist zu beruhigen und sein Chakra zu zügeln.

Die schwarzen Flammen… Susanoo… das alles konnte nicht sein…

„Itachi… ist… tot!“, sprach Sasuke leise, beinah mehr zu sich selbst. Dennoch vernahmen auch die anderen beiden den fast schon gequält wirkenden Laut.

„Itachi ist tot“, wiederholte er erneut und wich noch ein Stück zurück.

„Und Konoha wird dafür büßen! Ich werde es in Schutt und Asche legen!“
 

Da war er wieder… der Zorn, der aus Verzweiflung geboren wurde.
 

„Keinen Schritt näher!“, zischte Sasuke aggressiv, als Sai die Flammen erstickte und sich ihm langsam zu nähern begann.

„Bleib ganz ruhig, Sasuke“, ging Kakashi besänftigend dazwischen, ging nun ebenfalls ein paar Schritte auf ihn zu und hob dabei in einer beschwichtigenden Geste die Hände.
 

Sasuke’s Fokus wechselte zwischen den beiden hin und her, Schritt für Schritt wich er zurück, bis er die kalte Felswand im Rücken spürte.

Er fühlte sich gehetzt und eingeengt, dieser Sai ließ ihn panisch werden, ohne, dass er es hätte verhindern können.
 

„Du hast Schuldgefühle, das wissen wir, Sasuke. Aber Danzo ist jetzt tot. Alle, die eurem Clan etwas antun wollten existieren nicht mehr. Dein Zorn richtet sich jetzt nur noch gegen Unschuldige.“
 

„Halt den Mund!“, fauchte Sasuke. „Du hast keine Ahnung, Kakashi! Keine!“
 

„Es mag sein, dass er sie nicht hat. Aber ich…“
 

Sai kam nur wenige Schritte vor Sasuke zum stehen.

Die Starre seines Gegenübers ausnutzend, löste er die Maske und nahm sie langsam beiseite.
 

Schwarzes, langes Haar blitzte auf, umrahmte zwei Sharingan, die mit einem undefinierbaren Blick auf der Silhouette des jüngeren lagen.
 

„Es tut mir leid, aber ich kann nicht zulassen, dass du Konoha zerstörst… kleiner Bruder.“
 

Sasuke’s Miene gefror zu Stein.

Kein Wort der Welt wäre nun mächtig genug gewesen, den Schock, die Verwirrung und all die anderen Gefühle zu beschreiben, die Sasuke nun auf grausamste Art und Weise heimsuchten.
 


 


 

Fortsetzung folgt!
 

Ich hoffe es hat gefallen?! Reviews sind natürlich willkommen^^

bis zum nächsten kapitel!

eure Silverdarshan



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: Rizumu
2011-06-02T08:54:23+00:00 02.06.2011 10:54
Garr?!
Was?
Warum ist das schon zu ende das Kapitel?!
Das geht nicht Q/___\Q
Ich glaube ich muss dich volltern und zwingen weiter zu schreiben >/__\>
Ein tolles Kapitel.
Wirklich */_\*
Von:  mangacrack
2010-06-02T15:44:37+00:00 02.06.2010 17:44
Eine großartige Geschichte X)
Es war zwar fast ein wenig absehbar, doch es hat sich gelohnt! Sasuke tut mir Leid, auch wenn er für seinen Zustand nun kaum etwas kann. Madara hat ihm mit der Wahrheit auch noch den letzten (gesunden) Menschenverstand weggebrutzelt. Wenn Itachi jetzt wirklich noch lebt besteht ihm eine Aufgabe bevor, die sicherlich 12 Psychiater zusammen bis an ihr Lebensende versorgen werde. Ich meine, wer hat schon einen Minderwertigkeitskomplex und gleichzeitig größenwahnähnliche Tendenzen?
Bin gespannt wie es weiter geht.

mangacrack
Von:  _Acchan_
2010-05-30T19:14:45+00:00 30.05.2010 21:14
Oha, ich muss sagen, dass war jetzt echt mal ein schock!
und itachi lebt noch!!!!!juhuuu!
nee jetzt aber mal ernst... du kannst super sasukes gefühle beschreiben, das wirkt alles sehr echt und anschaulich. nicht zu übertrieben und nicht zu wenig. perfekt eben^^
freu mich schon auf das nächste kapi
lg hana
Von: abgemeldet
2010-05-01T20:55:09+00:00 01.05.2010 22:55
uaaah, es war zu geil x3333
udn das ende SOWAS VON MIEEEEEEEEES >.<
ich hab die ganze zeit gehofft das ita kommt, aber dann DAS *immer noch baff den pc anglotz*
echt toll, weiter so x3
Von:  MikaChan88
2010-04-29T19:26:17+00:00 29.04.2010 21:26
super kapi
freu mich schon aufs nächste ^-^

cu,
MikaChan
Von: abgemeldet
2010-04-27T10:12:44+00:00 27.04.2010 12:12
Wuahh... spannend! ^^ Du hast einen echt interessanten Stil! Vor allem fand ich es gut, dass du das so langsam aufgebaut hast und nicht sofort Itachi quietschfidel um die Ecke gehüpft gekommen ist!


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