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13]Stairs

uruha x aoi/ aoi x ruki
von

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Twister

Ich lag am Pool, mit T-Shirt, Sonnenbrille und Badehose, und war gerade dabei, an meiner eiskalten Coke zu schlürfen, als in der Terrassentür plötzlich eine Gestalt auftauchte. Sofort legte sich ein Grinsen auf meine Lippen, wie niedlich der Kleine doch wirkte als er so verschlafen in meine Richtung tapste.

Er blieb vor mir stehen und musterte mich einen Moment lang, wobei er schließlich die Zigarette in meiner Hand fixierte. Ich zögerte nicht lange, griff zur Seite und reichte ihm das noch halbvolle Päckchen samt Feuerzeug. Ruki griff sofort danach, bedankte sich allerdings nicht dafür sondern drehte sich nur mit mürrischem Blick um und machte es sich im Schneidersitz eine Liege weiter gemütlich. Während ich meine eigene im Aschenbecher am Nebentisch ausdrückte, steckte er sich eine Kippe an und machte einen kräftigen Zug davon, bevor er den Rauch schließlich genüsslich über seine Lippen entweichen ließ.

„Sag mal, wie alt bist du eigentlich?“

Ohne seinen Kopf zu bewegen machte er einen Blick zur Seite und sah mich an, dann senkte er ihn und wandte sich ganz ab.

„Schön, dann rate ich eben. Siebzehn?“ Keine Reaktion. „Sechzehn?“, immer noch nichts. „…fünfzehn?“, fragte ich mit einem belustigten Unterton, was ihn wohl leicht verärgerte.

„Ich bin Achtzehn!“, meinte er eingeschnappt.

„Siehst du, ist doch gar nicht so schwierig ein bisschen Smalltalk zu machen“, grinste ich sofort und schon legte sich ein leichter Rosaschimmer auf seine Wangen.

„Und wenn ich aber keinen Bock auf Smalltalk habe?“, schmollte er genervt und betonte dabei das vorletzte Wort besonders stark.

“Magst du Musik?”, fragte ich ihn weiter aus, ohne auf sein Gemecker einzugehen, doch genau in dem Moment tauchte eine weitere Person hinter uns auf. Sofort senkte sich meine Stimmung ein wenig, musste er denn genau jetzt auf tauchen? Wo ich es gerade geschafft hatte, den Kleinen zum Reden zu bringen...

“Toll. Da ist dieses kleine Gör endlich einmal wach und dann hat es nichts Besseres zu tun, als mir meine Kippen wegzurauchen? Na vielen Dank auch.” Ich drehte mich um und erkannte einen verärgerten Uruha, der mit verschränkten Armen da stand und den jungen Mann mir gegenüber von oben bis unten musterte. “Was soll das?”, wandte er sich schließlich an mich, brachte mich mit seiner übertriebenen Genervtheit nur zum Kichern.

“Jetzt hab dich doch nicht so. Schließlich war es auch Rei's Geld, mit denen du sie gekauft hast, soweit ich mich erinnern kann zumindest.”

Während Ruki nur genüsslich weiter geraucht hatte, hatte sich der Dunkelblonde seine Zigaretten längst wieder geschnappt und war nur dabei sich auf einer Liege auf der anderen Seite des Pools gemütlich zu machen. “Mir gehts ja nicht um die Kohle”, meinte er dann, “Aber das sind meine letzten die ich habe und ich hab keinen Bock, an einem Sonntagnachmittag noch zu einem Automaten rennen zu müssen, nur weil du Obdachlosenheim spielen musst. Und im Übrigen, eine Dusche würde dem Kleinen bestimmt nicht schaden. So schläft er nämlich bestimmt nicht nochmal in meinem Haus”, fügte er noch hinzu, dann lehnte er sich zurück und schien das Thema damit beendet zu haben.

Na ja, dachte ich mir, wenigstens bedeutete dies Ruki konnte noch eine Nacht bleiben. Zwar hätte ich ihn auch zu mir nach Hause bringen können, aber nun war es doch auch schon zu spät dafür und freiwillig würde er bestimmt nicht mitkommen. Und ich wollte weiß Gott nicht, dass er dieses Mal erneut abhaute und dann gleich wieder in der nächsten Drogenszene untertauchte. Da ärgerte ich Shima lieber weiter mit unserer Anwesenheit, wenigstens langweilte er sich dadurch nicht und Spaß machte es irgendwie ja auch.

“Dieser eingebildete Schnösel ist übrigens Takashima Kouyou, ihm gehört das Haus hier”, wandte ich mich wieder meinem Schützling zu, der allerdings kaum Interesse zeigte und nur beiläufig mit den Schultern zuckte, während er den Zigarettenstummel am Boden ausdrückte.

„Hey, ein bisschen mehr Respekt bitte“, hörte ich meinen besten Freund von der anderen Seite murren.

„Sagt gerade der richtige“, kicherte ich und erhob mich schließlich, worauf Ruki fragend aufsah. „Komm schon, ich zeig dir das Bad.“
 

* Ruki~ *
 

„Hier sind ein paar frische Sachen, die sollten passen“, meinte mit einem Lächeln und drückte mir eine noch ziemlich neu aussehende Jeans und ein helles Tshirt in die Hände, dann deutete er auf den Rand der Badewanne. „Dort drüben liegen frische Handtücher und Shampoo steht auch bereit. Brauchst du sonst noch irgendetwas?“ Er wartete noch ab bis ich meinen Kopf schüttelte, grinste dann zufrieden und verließ schließlich den Raum.

Ich stand da und blickte fragend auf die geschlossene Tür, durch die der Schwarzhaarige soeben verschunden war. Bildete ich es mir nur ein, oder war der Typ seit unserem letzten aufeinandertreffen weitaus freundlicher geworden? Und was war eigentlich mit diesem anderen da… der war ja mehr als seltsam gewesen.

Ich seufzte und zuckte ratlos mit den Schultern. Viel zu viele Fragen gingen mir durch den Kopf, trotzdem versuchte ich nicht weiter darüber nachzudenken, ging zur Badewanne und drehte am Hahn, um sie mit heißem Wasser vollaufen zu lassen. Während ich wartete befreite ich mich erstmal von meiner verschwitzen Sachen, dann sah ich mich um. Wie im ganze Haus war alles ziemlich luxuriös eingerichtet, es gab sogar so ein unnötiges Fußwaschbecken, und das, obwohl das hier angeblich nur das Gästebadezimmer war. Ich beschloss ein wenig in den Schränken zu wühlen auf der Suche nach etwas Brauchbarem wie Harrstylingprodukte oder Schminke, wurde allerdings kaum fündig da dieser Schnösel wahrscheinlich alles in seinem eigenen Bad gehortet hatte.

Als ich mich dann seufzend auf dem Badewannenrand sinken ließ, fiel mein Blick auf den großen Spiegel an der gegenüberliegenden Wand, doch das einzige, das mir entgegenblickte war eine abgemagerte Gestalt mit tiefen Augenringen und farbloser, mit Wunden übersäter Haut. Wie gebannt starrte ich einige Sekunden auf mein Spiegelbild, ich konnte es kaum glauben wie fertig ich aussah. Und wieder einmal musste ich mir die Frage stellen, ob es das alles eigentlich wert war… nur für ein bisschen Freiheit.

Ich schluckte und schüttelte den Kopf, wandte meine Augen wieder ab und widmete mich schließlich den Bandagen um meinen Armen und begann vorsichtig sie von meinem Körper zu lösen.

Nachdem ich damit fertig war, drehte ich den Hahn wieder zu und ließ mich in das warme Wasser gleiten. Sofort lehnte ich mich zurück und schloss die Augen, das Bad fühle sich so entspannend an, ich hätte bestimmt Stunden darin verbringen können. Was ich vielleicht auch tat, ein Zeitgefühl hatte ich schließlich kaum und irgendwie musste ich auch für einen Moment eingeschlafen sein, denn plötzlich schreckte ich auf als die Tür auf ging und Yuu erneut den Raum betrat.

„Und ich mache mir hier schon Sorgen, dass du mittlerweile ertrunken bist“, lachte er nachdem er mich kurz gemustert hatte, ging dann zum Waschbecken und griff nach einem Kamm, um sich damit durch die Haare zu bürsten.

„Schon mal was von Privatsphäre gehört?“, nuschelte ich und beobachtete ihn mürrisch. Eigentlich wollte ich nichts sagen, doch ich konnte es mir einfach nicht verkneifen. Wenn er es schon wagte hier einfach reinzuplatzen, tze…

„Die existiert in diesem Haus nicht“, meinte er und grinste dabei sein Spiegelbild an, „Aber du solltest dich mal beeilen, ich hab uns Pizza bestellt.“ Und schon war er wieder weg, was man von meinem Magenknurren allerdings nicht behaupten konnte.

„Pizza? Pizza…“, sabberte ich schon beinahe vor mich hin und sank dabei bis zum Kinn ins Wasser. Worauf wartete ich eigentlich noch?

Schnell sprang ich aus der Wanne, schlüpfte in die frischen Klamotten die mir Yuu bereit gelegt hatte, fuhr noch notdürftig mit dem Kamm durch meine nassen Haare und eilte vorfreudig aus dem Bad. Oben auf der Treppe konnte ich bereits hören, wie der Schwarzhaarige noch mit einem Lieferanten sprach und schließlich die Eingangstür schloss, und kaum war ich unten angekommen verteilte er eine der drei ergatterten Verpackungen bereits an seinen großen Freund.

„Pizza Pizza Pizza…“, wiederholte ich tausendmal, hibbelte vor mich hin und konnte es kaum erwarten, als Yuu mir endlich auch eine Schachtel in die Hände drückte.

„Ich wusste nicht, welche Sorte du am liebsten hast, als hab ich einfach eine normale mit Tomaten, Schinken und Käse genommen.“

„Was auch immer“, meinte ich nur, schnappte mir mein Essen und verzog mich mit meinem Essen wie der dunkelblonde Besitzer dieses Hauses ebenfalls auf die Couch.

„Ach, wenn’s ums Essen geht werden sie plötzlich immer ganz handzahm…“, meinte er sofort, doch ich ignorierte ihn. Viel wichtiger war der köstliche Duft, der sich um meine Nase ausbreitete als ich den Deckel der Verpackung öffnete, und das wundervolle Gefühl von heißem zerronnenem Käse schon kurze Zeit später auf meiner Zunge. Oh Gott, wie ich diesen Geschmack vermisst hatte…

„Na, dir scheint’s ja zu schmecken?“, grinste der Dunkelhaarige neben mir und griff nach seinem ersten Stück, während ich schon drauf und dran war mein drittes zu verputzen. Ich nickte nur zufrieden und genoss jeden Bissen einzeln, der andere lachte. Was er wohl so amüsant fand?
 

„Ich hab ein neues Videospiel“, gab der größere der beiden plötzlich kauend von sich, wobei es sich eher nach einer Aufforderung anhörte.

„Und lass mich raten, du willst dass ich es mit dir ausprobiere?“, meinte der andere nur seufzend. „Heute lieber nicht.“

„Aber Yuu…“, begann sein Freund sofort zu jammern und zog eine Schnute.

„Ich hab wirklich keine Lust. Frag doch Ruki.“

Das letzte Stück Pizza in meinem Mund stopfend sah ich auf als mein Name fiel, wandte mich um und mein und Kouyous Blick trafen sich.

Arrogant drehte er sich weg und verschränkte dabei die Arme vor der Brust. „Pff… den Halbstarken mach ich doch mit Links fertig. Das macht keinen Spaß.“

Sofort verfinsterte sich mein Blick, war das etwa eine Herausforderung? Ich sah zu Yuu, der grinste mich auffordernd an und hielt mir einen Controller entgegen. Schön, wenn er es unbedingt so wollte. Ich schnaubte, legte den leeren Pappkarton von meinem Schoß auf den kleinen Tisch neben der Couch und griff nach dem Controller. Von so einem reichen versnobten Schnösel würde ich mich immerhin bestimmt nicht fertig machen lassen…

Das Spiel stellte sich als ein einfaches Rennspiel heraus, tolle Grafik aber simple Bedienung. Das erste Rennen gewann der Dunkelblonde, womit er natürlich sofort angab, aber so schnell war ich nicht klein zu kriegen. Ich forderte eine Revanche und gewann diesmal, was ich mit einem lauten „HA!“ sofort verdeutlichte, Kouyou schmollte und startete noch eine Runde. So ging das in etwa die nächsten paar Stunden weiter. Yuu war inzwischen neben uns gesessen, trank genüsslich seine Coke und blätterte hier und da in einer Zeitschrift, bis er irgendwann aufstand und nach oben ging.

Als er wieder kam, war er bereits im Pyjama. „Sagt mal, wollt ihr nicht irgendwann mal schlafen gehen?“

„Noch eine Runde...“

„Jaa, noch eine Runde...“, wiederholte ich bettelnd und hob kurz meinen Kopf in seine Richtung, konzentrierte mich dann aber doch gleich wieder auf den Bildschirm als mich der Schnösel beinahe überholte.

Der Schwarzhaarige seufzte, ließ sich dann aber doch wieder neben uns auf die Couch fallen. „Mich wundert es, dass du heute gar nicht aus bist“, meinte er zu dem Dunkelblonden, „Wann ist schließlich das letzte Mal her dass du an einem Abend nicht besoffen warst?“

Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen wie sein Freund nur gelassen mit den Schultern zuckte, „Hatte eben keinen Bock. Was ist mit dir? Mich wundert es dass du immer noch hier bist, musst du morgen nicht arbeiten?“

„Hab mich krank gemeldet“, war seine knappe Antwort, doch der andere schien ihm gar nicht mehr zuzuhören da er eben das letzte Rennen gewonnen hatte.

„Ha ha“, lachte er laut in meine Richtung auf und zeigte mit dem Finger auf mich, worauf ich ihm nur die Zunge zeigte und beleidigt meine Arme verschränkte. Dieser doofe Schnösel…

„Du hattest viel mehr Übung das zählt nicht“, grummelte ich vor mich hin, während er aufstand und den Fernseher ausschaltete.

„Tzz, und du bist ein schlechter Verlierer“, grinste und, streckte sich und verschwand schließlich mit einem halb-gegähntem, „Na dann, Gute Nacht“, nach oben.

Ich schnaubte, machte einen mürrischen Blick zur Seite und sah direkt in Yuus Gesicht, der neben mir saß und mich grinsend beobachtete. „Was?“, fragte ich ein wenig bissig.

„Nichts“, meinte er, doch sein Grinsen wurde nur größer, „Du bist süß wenn du sauer bist.“

Perplex musterte ich den Mann vor mir. Was? Sofort spürte ich wie mir das Blut in die Wangen stieg, doch er lachte nur auf und strich mir amüsiert durch die Haare, bevor er sich ebenfalls erhob und Richtung Treppe ging. „Gute Nacht, Kleiner“, sagte er, drehte das Licht ab und folgte seinem Freund nach oben.
 

Ich saß noch eine Weile im Dunkeln da und dachte nach, bis ich schließlich seufzend aufstand und mich auf den Weg in mein Zimmer machte, wo ich mich gleich ins Bett legte. Doch einschlafen konnte ich nicht. Einerseits, weil ich kaum müde war, andererseits, weil mir viel zu viele Gedanken im Kopf herum schwirrten. Ich dachte an die beiden und ihr unbeschwertes Leben, das sie anscheinend führten. Ich dachte daran, was für ein Glück ich eigentlich hatte, in einem weichen Bett schlafen zu können und das zur Abwechslung mal nicht hungrig oder durstig. Ich musste an Kai denken und daran, wie es ihm wohl gerade ging. Und ich dachte das erste Mal darüber nach, was gewesen wäre, wenn die beiden mich nicht gefunden und hier her gebracht hätten.

Und es war das erste mal, dass ich mir gewünscht hatte, niemals von Zuhause fort gegangen zu sein. Jetzt, wo ich mich wieder daran erinnern konnte, wie es eigentlich war, zu ‚leben’…



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  hotmilk
2011-03-06T11:54:27+00:00 06.03.2011 12:54
I like! :D

Uru is ja doch ein ganz ein lieber. Und ich wusste es schon immer. Spielkonsolen könne freundschaften erschaffen! XD

anyway. ich freu mich schon vollgas aufs nächste chap~

hab dich lieb <3<3
Von:  Toffelchan
2011-03-03T16:15:02+00:00 03.03.2011 17:15
schönes kapi :D
hat mich gefreut, dass ich wieder was lesen konnte <3


ich mag besonders den letzten abschnitt *3* <333
Von: abgemeldet
2011-03-03T13:16:37+00:00 03.03.2011 14:16
Es hat mich amüsiert wie Uruha und Ruki zusammen gespielt haben xDD
Ich hätte nicht gedacht das Uruha das tut

Und das Ende war so süss wo Aoi ihm gesagt hat das er süss sei **
Man merkt schon das Aoi mehr für ihm empfindet als er zugeben will xDD
Auf jedenfall ein tolles Kapi^^

Ich freue mich auf`s nächste und hoffe du schreibst bald weiter^^
Von: abgemeldet
2011-03-03T12:42:36+00:00 03.03.2011 13:42
hallo~ ^^

so, das es hier so leer ausschaut, hab ich mir gedacht, mach ich mal das erste kommi zu diesem kap.

erstmal, hätte ich echt nicht gedacht das ruha wirklich
so 'handzahm' ruki gegenüber wäre, immerhin ist dieser als schmarotzer
bei ihm, wobei aoi hat ja dem hübschen keine andere wahl gelassen. XD

das aoi dann einfach ins bad platzte als der kleine noch in
der wanne saß, war schon i-wie komisch, aber auch auf die andere
art und weise auch amüsant XD~

der schluss war so süß~
aoi mag ruki... findet ihn süß..
*schmunzel*

freue mich auf das nächste, also schreib schön weiter ^^

bis zum nächsten mal~

lg, Alacran


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